Computerhaus Quickborn

Allgemein

Abgang mit Stil: Knigge für Jobwechsler​

Allgemein

Ob beim Rendezvous, Vorstellungsgespräch oder am ersten Arbeitstag, man zeigt sich von der besten Seite. Dass auch die letzten Tage im Job die weitere Karriere beeinflussen können, ist vielen nicht bewusst. Schlechte Abgänge in deutschen Unternehmen sind eher die Regel, die scheidenden Mitarbeiter sind überfordert, die Personalabteilungen fühlen sich nicht zuständig. Dabei ist die Abschiedskultur in einem Unternehmen ein guter Barometer für die Unternehmenskultur als ganzes. Auch Jobwechsler selbst sind gut beraten, auf einen stilvollen Abgang zu achten.Alte Regel: Man sieht sich immer zwei Mal im Leben. Foto: tsyhun – shutterstock.com Tipp 1: Bitte nicht krankfeiernWenn die letzte Zeit vor einer Kündigung turbulent war, liegt die Versuchung nahe, alle Neune gerade sein zu lassen. Selbst wenn Sie wütend, enttäuscht oder traurig sind: Widerstehen Sie der Versuchung, krankzufeiern und vielleicht parallel die Arbeit beim neuen Arbeitgeber aufzunehmen. Derlei Praxis wird immer öfter aufgedeckt, wobei in Extremfällen neben Schadensersatzforderungen sogar strafrechtliche Sanktionen drohen können. Ausnahme: Sie befinden sich in einer akuten Mobbing-Situation – dann hilft der Arzt mit einer Krankschreibung.Lassen Sie auch nicht die Arbeit absichtlich schleifen. Viele Betroffene unterschätzen hier die Machtverhältnisse. Nach wie vor sitzt der Arbeitgeber am längeren Hebel und schnell wird aus einer fristgerechten eine fristlose Kündigung. Kommunizieren Sie daher auch auf keinen Fall Negatives nach außen. Es ist zwar immer besser, das Ausscheiden gegenüber Kunden oder Auftraggebern selbst bekannt zu geben, aber dies muss positiv erfolgen – und in Abstimmung mit dem Arbeitgeber.Tipp 2: Arbeiten Sie für Ihren RufAb sofort arbeiten Sie für Ihren Ruf. Und der wirkt noch nach, wenn Sie bereits gegangen sind. Sorgen Sie dafür, dass nicht Unmut und Streit der letzten Tage oder Wochen Ihre gesamte Leistung “überstrahlt”. Abgesehen davon: Es ist es auch für Sie selbst wichtig, den alten Job mit Anstand zu Ende zu bringen. Denn nur, wer einen Lebensabschnitt wirklich abschließt, kann auch einen anderen neu beginnen. Das gilt ganz besonders, wenn der Abschied unfreiwillig erfolgte, spielt aber letztlich bei jedem Ausscheiden eine Rolle. Die Wissenschaft spricht in diesem Zusammenhang vom sogenannten Zeigarnik-Effekt: Der Mensch fühlt sich demnach unwohl, wenn er etwas noch nicht abgeschlossen hat.Tipp 3: Denken Sie an Ihr ZeugnisUnd noch ein Aspekt sollte Sie davon abhalten, in Disharmonie zu gehen: das Zeugnis. Einen Anspruch haben Sie zwar in jedem Fall, verlaufen die letzten Tage und Woche im Unternehmen aber harmonisch, ist die Wahrscheinlichkeit am größten, dass Sie selbst noch Einfluss darauf nehmen können. Wenn Sie selbst eine Tätigkeitsbeschreibung liefern, haben Sie immerhin die Möglichkeit, die Prioritäten in Ihrem Sinne zu setzen. Vielleicht bittet man Sie sogar, gleich das gesamte Zeugnis selbst zu formulieren. Nutzen Sie dann diese Chance – kaum jemand wird Ihnen wohlwollender gegenüberstehen als Sie selbst.Enthält das Zeugnis aus Ihrer Sicht Negativbeurteilungen, versuchen Sie es zunächst mit Diplomatie und einem konkreten Gegenvorschlag. Mitunter ist auch Zeugnisschreibern nicht bewusst, welche Aussagen zwischen den Zeilen stehen. Im Zweifel können Sie klagen, wobei jedoch einige Formulierungen grundsätzlich nicht einklagbar sind, beispielsweise kann der Arbeitgeber nicht verpflichtet werden, gute Wünsche für die Zukunft auszusprechen.Tipp 4: Zeigen Sie ihre Wut nicht im Büro oder gegenüber dem NachfolgerUnd wenn die Trauer Sie doch überwältigt? Lassen Sie es zu – aber außerhalb der Arbeitszeiten. Zeigen Sie Ihre Wut und den Frust nicht im Büro. Und vor allem: Sagen Sie nichts Schlechtes über Ihren Nachfolger. Das lässt Sie nur wie einen schlechten Verlierer aussehen. Wenn es Ihnen gelingt, ihm Glück zu wünschen und vielleicht sogar ein paar hilfreiche Insidertipps auf den Weg zu geben, ist Ihr Netzwerk ab sofort größer. Im Zweifel holen Sie sich Hilfe von einem Experten. Outplacementberater können die richtigen Ansprechpartner sein, wenn der Wiedereinstieg noch nicht geglückt ist. Ansonsten hilft vielleicht auch ein ganz normaler Psychologe.Tipp 5: Der geregelte Abgang oder hinterlassen Sie ein bestelltes FeldBedenken Sie: Warum auch immer Sie gehen, ihr Nachfolger – wenn es denn einen gibt – kann nichts dafür. Hinterlassen Sie keinen Scherbenhaufen. Erstellen Sie schnellstmöglich einen Projektplan: Wann ist welches Projekt abgeschlossen, welches müssen Sie noch abschließen, an wen werden die anderen übergeben? Unterstützen Sie die Einarbeitung eines Nachfolgers oder die Umverteilung der Aufgaben. Machen Sie eine Liste, wann welche Kollegen sofort informiert werden sollten. Agieren Sie offen und offensiv.Das gilt auch für den Umgang mit Passwörtern und Ähnlichem. Behalten Sie nichts für sich, was Ihr Nachfolger braucht. Stellen Sie aber gleichzeitig Ihrem Arbeitgeber gegenüber klar, dass alle Betriebsgeheimnisse bei Ihnen bleiben werden. Je besser Sie verdeutlichen, dass Sie einen bestellten Acker hinterlassen werden, umso wohl gesonnener bleibt man Ihnen – und umso schneller haben Sie den Kopf frei für Ihre private Karriereplanung. Vergessen Sie nicht, neben dem Zeugnis Empfehlungen einzuholen.Tipp 6: Vermeiden Sie ein AbschlussgesprächIn Ratgebern für Führungskräfte liest man immer wieder, dass sie mit scheidenden Mitarbeitern ein Abschlussgespräch führen sollten. Dieses böte eine gute Chance, nach negativen Aspekten zu fragen, weil in den letzten Tagen eines Arbeitsverhältnisses mit mehr Offenheit zu rechnen sei. Dennoch raten Psychologen den scheidenden Mitarbeitern davon ab, sich auf solche Abrechnungen einzulassen. Denn den Betroffenen hilft es wenig bis gar nicht. Viele Vorgesetzte lassen sich nur halbherzig darauf ein und sind gar nicht wirklich an Ihrer Meinung interessiert, sondern wollen nur eruieren, was Sie eventuell weitererzählen könnten.Lässt sich ein solches Gespräch nicht verhindern, hilft nur eines: mauern. Sie gehen nicht, weil irgendetwas nicht in Ordnung war, sondern vor allem, weil der neue Job Herausforderungen bereithält, die Sie reizen. Wenn Sie geschickt sind, können Sie den Spieß sogar umdrehen: Fragen Sie Ihren alten Chef, wie er Sie erlebt hat, und lassen Sie sich Tipps geben, was Sie im neuen Job eventuell besser machen können.Auch wenn es im ersten Moment positiv auf Sie wirkt: Seien Sie auf der Hut, wenn man Ihnen nach einer von Ihnen ausgehenden Kündigung ein Gegenangebot macht. Jetzt mag Not am Mann oder an der Frau sein. Dennoch wird man sich merken, dass Sie sich illoyal verhalten haben. Ergibt sich die Gelegenheit, wird man sich schneller von Ihnen trennen, als Ihnen lieb ist.Tipp 7: Gestalten Sie aktiv Ihren letzten TagGerade weil Abschiede so schwer zu ertragen sind, wäre es wichtig, für den letzten Tag in einem Unternehmen einen angenehmen Rahmen zu finden, darin sind sich Arbeitspsychologen und Karriereberater einig. Das muss kein großes Fest sein, betont Claus Peter Müller-Thurau, Buchautor und Trainer, der Arbeitnehmer bei Um- und Aufstieg begleitet. Entscheidend ist, “dass man sich am Schluss noch etwas zu sagen hat”. Selbst wenn die Zusammenarbeit nicht immer zu aller Zufriedenheit verlaufen sei, gelte es, “das Gute im Schlechten zu finden”. Kritik dagegen sollten sich alle Seiten tunlichst verkneifen. Auch wenn er weiß, dass die Umsetzung manchmal schwierig ist, rät er scheidenden Kollegen, auch dann aktiv den letzten Tag zu gestalten, wenn Vorgesetzter oder Unternehmen nicht mitspielen. Eine persönliche Verabschiedung sollte bei allen wichtigen Personen nicht zu kurz kommen. Sind die Kollegen dauerhaft im Home Office, bietet sich ein Telefongespräch an.Bei allen anderen reicht in der heutigen globalen Zeit auch ein E-Mail. Entscheiden Sie vorher in Ruhe, wer zu welcher Gruppe gehört.Tipp 8: Dank statt Häme in der Abschieds-MailAchten Sie bei Mailings gut darauf, wen Sie wie ansprechen. Wie im Arbeitsalltag ist auch der Verteiler einer Abschiedsmail politisch zu sehen. Setzen Sie nicht einfach alle auf CC, sondern überlegen Sie genau, wer sich in welcher Gesellschaft sehen möchte – und wen Sie im Zweifel zuerst nennen. Grundsätzlich gilt:Trennen Sie berufliche und private Kontakte. Sonst können Sie nicht adäquat formulierenVorgesetzte werden zuerst genannt, alle anderen alphabetischLassen Sie den Verteiler nicht zu groß werden, sondern schicken lieber mehrere Mails. Entsteht der Eindruck einer Massenmail, wird dies schnell als unhöflich empfundenAuch der Inhalt einer Abschiedsmail will überlegt sein. Häme und Zynismus haben hier – ebenso wie beim persönlichen Abschied – nichts zu suchen. Auch keine Anschuldigungen oder Abrechnungen. Steht etwas Falsches oder strafrechtlich Relevantes in der Mail, kann dies später gegen Sie verwendet werden.Verkneifen Sie sich Sprüche wie: “Endlich geschafft” oder “Wer wagt, gewinnt”. Ringen Sie sich stattdessen einen Dank für die Zusammenarbeit und eine positive Bemerkung zum ehemals gemeinsamen Arbeitgeber ab – auch wenn Ihnen noch so wenig danach ist. Machen Sie auch kein Geheimnis aus Ihrem weiteren Lebensweg. Ein kurzer Satz, wohin Sie der weitere Weg führt und welche Herausforderungen auf Sie warten, ist in jedem Fall angebracht.Einen netten Eindruck macht es, wenn die Abschiedsmail Ihre neuen Kontaktdaten enthält. Aber klären Sie dies mit der Unternehmensleitung ab oder geben Sie nur private Daten an. Noch mehr Tipps für den perfekten Jobwechsel … Foto: Sabine Hildebrandt-Woeckel… finden sich im Buch von Sabine Hildebrandt-Woeckel : “Der erfolgreiche Jobwechsel. Wie Sie die Weichen richtig stellen”, das im Gabler Verlag erschienen ist ( ISBN 978-3-8349-2034-8). Die Wirtschaftsjournalistin, die sich auf Personal- und Karrierethemen spezialisiert hat, zeigt Schritt für Schritt auf, wie ein Jobwechsel gelingen kann – auch wenn er erzwungen ist. Ein praxisorientierter Ratgeber, der zeigt, dass ein Jobwechsel meist mit guter Vorbereitung und viel Arbeit verbunden ist. Foto: Sabine Hildebrandt-Woeckel Welche Wege zum neuen Job führenMehr Mobilität? Foto: l i g h t p o e t – shutterstock.comÜberdenken Sie Ihre Flexibilität. Längere Anfahrtswege oder geringeres Gehalt können trotzdem zielführend sein.Keine Katastrophe Foto: pathdoc – shutterstock.comIst die Kündigung bereits ausgesprochen, bewahren Sie die Ruhe.Der Flurfunk Foto: Tyler Olson – shutterstock.comReagieren Sie möglichst frühzeitig auf die Zeichen des Marktes. Nehmen Sie die Gerüchteküche ernst. Agieren Sie selbst.Absichern? Foto: Nikkolia – shutterstock.comVerlassen Sie sich nicht auf vermeintliche Sicherheiten. Manch einer steht schneller auf der Straße, als er meint.Haltung bewahren Foto: Pressmaster – shutterstock.comHängen Sie Ihren Frust nicht an die große Glocke – weder vor noch nach einer Kündigung.Außen vor Foto: Peshkova – shutterstock.comInformieren Sie Kollegen oder gar den Vorgesetzten auf keinen Fall zu früh, denn von da an sind Sie von allen wichtigen Informationen abgeschnitten.Präsenz zeigen Foto: everything possible – shutterstock.comStellen Sie Ihr Profil in die relevanten Online-Portale ein. Tun Sie dies frühzeitig. Erste Erfolge zeigen sich frühestens nach vier bis sechs Monaten.Externe Unterstützung Foto: Maridav – shutterstock.comNehmen Sie Kontakt mit ausgewählten Personalberatern Ihrer Branche auf. Signalisieren Sie Ihr Interesse an neuen Herausforderungen in allen relevanten Netzwerken, aber werden Sie nicht zu deutlich, ehe die Kündigung tatsächlich ausgesprochen ist.Profilieren Sie sich Foto: Syda Productions – shutterstock.comWenn noch nicht absehbar ist, ob und wann Sie wechseln werden, nutzen Sie bereits die Zeit, um sich zunächst im eigenen Haus zu profilieren. Beteiligen Sie sich an Projekten, die für die Zukunft relevant sind, schlagen Sie sinnvolle Sparmöglichkeiten vor. Sorgen Sie dafür, dass Ihr Engagement auch extern publik wird. Netzwerke und Arbeitskreise bieten dafür gute Möglichkeiten.Eine gute Bewerbung Foto: steigele – shutterstock.com… ist immer noch sehr wichtig. Überarbeiten und vervollständigen Sie Ihre Bewerbungsunterlagen.Eigenwerbung stinkt? Foto: tsyhun – shutterstock.comDas war einmal. Kümmern Sie sich um Ihr Selbstmarketing. Erarbeiten Sie Ihr eigenes Stärkenprofil. Besonders in der Krise geht es um Effizienz. Im Bewerbungsgespräch müssen Sie kurz und knapp darlegen können, worin Ihre Stärken liegen. Unterstützung bieten Karriereberater.Bereit sein Foto: Gajus – shutterstock.comBesorgen Sie sich ein Zwischenzeugnis.Ups, zu spät … Foto: Brian A Jackson – shutterstock.comWenn Sie selbst gehen, bereiten Sie die Trennung sorgfältig vor. Beachten Sie die Fristen.Viele Wege führen zum neuen Job Foto: Sergey Nivens – shutterstock.comNutzen Sie alle Bewerbungswege: Print, online, persönlich.Hilfreich: ein langer Atem Foto: g-stockstudio – shutterstock.comBefassen Sie sich mit der Psychologie des Vorstellungsgespräches, und zwar nicht nur in der ersten Runde.Falsche Kompromisse? Foto: Piotr Marcinski – shutterstock.comBei potenziellen Stellenangeboten: Bleiben Sie kritisch, sich selbst und Ihrem Können gegenüber – aber auch dem suchenden Unternehmen.Im Guten trennen Foto: g-stockstudio – shutterstock.comIst die Entscheidung zum Wechsel gefallen, nutzen Sie auch Ihren Abgang zur Profilierung.Es ist soweit Foto: Air Images – shutterstock.comWenn Sie dann tatsächlich gehen: Hinterlassen Sie einen bestellten Acker.Neu ankommen Foto: Brian A Jackson – shutterstock.comAgieren Sie im neuen Unternehmen besonnen. Lernen Sie, hören Sie gut zu.Los gehts! Foto: Nicolette_Wollentin – shutterstock.comNehmen Sie die eigenen Gefühle ernst – auch wenn sie negativ sind. Bei Zweifeln: Starten Sie neu! 

Abgang mit Stil: Knigge für Jobwechsler​ Ob beim Rendezvous, Vorstellungsgespräch oder am ersten Arbeitstag, man zeigt sich von der besten Seite. Dass auch die letzten Tage im Job die weitere Karriere beeinflussen können, ist vielen nicht bewusst. Schlechte Abgänge in deutschen Unternehmen sind eher die Regel, die scheidenden Mitarbeiter sind überfordert, die Personalabteilungen fühlen sich nicht zuständig. Dabei ist die Abschiedskultur in einem Unternehmen ein guter Barometer für die Unternehmenskultur als ganzes. Auch Jobwechsler selbst sind gut beraten, auf einen stilvollen Abgang zu achten.Alte Regel: Man sieht sich immer zwei Mal im Leben.
Foto: tsyhun – shutterstock.com Tipp 1: Bitte nicht krankfeiernWenn die letzte Zeit vor einer Kündigung turbulent war, liegt die Versuchung nahe, alle Neune gerade sein zu lassen. Selbst wenn Sie wütend, enttäuscht oder traurig sind: Widerstehen Sie der Versuchung, krankzufeiern und vielleicht parallel die Arbeit beim neuen Arbeitgeber aufzunehmen. Derlei Praxis wird immer öfter aufgedeckt, wobei in Extremfällen neben Schadensersatzforderungen sogar strafrechtliche Sanktionen drohen können. Ausnahme: Sie befinden sich in einer akuten Mobbing-Situation – dann hilft der Arzt mit einer Krankschreibung.Lassen Sie auch nicht die Arbeit absichtlich schleifen. Viele Betroffene unterschätzen hier die Machtverhältnisse. Nach wie vor sitzt der Arbeitgeber am längeren Hebel und schnell wird aus einer fristgerechten eine fristlose Kündigung. Kommunizieren Sie daher auch auf keinen Fall Negatives nach außen. Es ist zwar immer besser, das Ausscheiden gegenüber Kunden oder Auftraggebern selbst bekannt zu geben, aber dies muss positiv erfolgen – und in Abstimmung mit dem Arbeitgeber.Tipp 2: Arbeiten Sie für Ihren RufAb sofort arbeiten Sie für Ihren Ruf. Und der wirkt noch nach, wenn Sie bereits gegangen sind. Sorgen Sie dafür, dass nicht Unmut und Streit der letzten Tage oder Wochen Ihre gesamte Leistung “überstrahlt”. Abgesehen davon: Es ist es auch für Sie selbst wichtig, den alten Job mit Anstand zu Ende zu bringen. Denn nur, wer einen Lebensabschnitt wirklich abschließt, kann auch einen anderen neu beginnen. Das gilt ganz besonders, wenn der Abschied unfreiwillig erfolgte, spielt aber letztlich bei jedem Ausscheiden eine Rolle. Die Wissenschaft spricht in diesem Zusammenhang vom sogenannten Zeigarnik-Effekt: Der Mensch fühlt sich demnach unwohl, wenn er etwas noch nicht abgeschlossen hat.Tipp 3: Denken Sie an Ihr ZeugnisUnd noch ein Aspekt sollte Sie davon abhalten, in Disharmonie zu gehen: das Zeugnis. Einen Anspruch haben Sie zwar in jedem Fall, verlaufen die letzten Tage und Woche im Unternehmen aber harmonisch, ist die Wahrscheinlichkeit am größten, dass Sie selbst noch Einfluss darauf nehmen können. Wenn Sie selbst eine Tätigkeitsbeschreibung liefern, haben Sie immerhin die Möglichkeit, die Prioritäten in Ihrem Sinne zu setzen. Vielleicht bittet man Sie sogar, gleich das gesamte Zeugnis selbst zu formulieren. Nutzen Sie dann diese Chance – kaum jemand wird Ihnen wohlwollender gegenüberstehen als Sie selbst.Enthält das Zeugnis aus Ihrer Sicht Negativbeurteilungen, versuchen Sie es zunächst mit Diplomatie und einem konkreten Gegenvorschlag. Mitunter ist auch Zeugnisschreibern nicht bewusst, welche Aussagen zwischen den Zeilen stehen. Im Zweifel können Sie klagen, wobei jedoch einige Formulierungen grundsätzlich nicht einklagbar sind, beispielsweise kann der Arbeitgeber nicht verpflichtet werden, gute Wünsche für die Zukunft auszusprechen.Tipp 4: Zeigen Sie ihre Wut nicht im Büro oder gegenüber dem NachfolgerUnd wenn die Trauer Sie doch überwältigt? Lassen Sie es zu – aber außerhalb der Arbeitszeiten. Zeigen Sie Ihre Wut und den Frust nicht im Büro. Und vor allem: Sagen Sie nichts Schlechtes über Ihren Nachfolger. Das lässt Sie nur wie einen schlechten Verlierer aussehen. Wenn es Ihnen gelingt, ihm Glück zu wünschen und vielleicht sogar ein paar hilfreiche Insidertipps auf den Weg zu geben, ist Ihr Netzwerk ab sofort größer. Im Zweifel holen Sie sich Hilfe von einem Experten. Outplacementberater können die richtigen Ansprechpartner sein, wenn der Wiedereinstieg noch nicht geglückt ist. Ansonsten hilft vielleicht auch ein ganz normaler Psychologe.Tipp 5: Der geregelte Abgang oder hinterlassen Sie ein bestelltes FeldBedenken Sie: Warum auch immer Sie gehen, ihr Nachfolger – wenn es denn einen gibt – kann nichts dafür. Hinterlassen Sie keinen Scherbenhaufen. Erstellen Sie schnellstmöglich einen Projektplan: Wann ist welches Projekt abgeschlossen, welches müssen Sie noch abschließen, an wen werden die anderen übergeben? Unterstützen Sie die Einarbeitung eines Nachfolgers oder die Umverteilung der Aufgaben. Machen Sie eine Liste, wann welche Kollegen sofort informiert werden sollten. Agieren Sie offen und offensiv.Das gilt auch für den Umgang mit Passwörtern und Ähnlichem. Behalten Sie nichts für sich, was Ihr Nachfolger braucht. Stellen Sie aber gleichzeitig Ihrem Arbeitgeber gegenüber klar, dass alle Betriebsgeheimnisse bei Ihnen bleiben werden. Je besser Sie verdeutlichen, dass Sie einen bestellten Acker hinterlassen werden, umso wohl gesonnener bleibt man Ihnen – und umso schneller haben Sie den Kopf frei für Ihre private Karriereplanung. Vergessen Sie nicht, neben dem Zeugnis Empfehlungen einzuholen.Tipp 6: Vermeiden Sie ein AbschlussgesprächIn Ratgebern für Führungskräfte liest man immer wieder, dass sie mit scheidenden Mitarbeitern ein Abschlussgespräch führen sollten. Dieses böte eine gute Chance, nach negativen Aspekten zu fragen, weil in den letzten Tagen eines Arbeitsverhältnisses mit mehr Offenheit zu rechnen sei. Dennoch raten Psychologen den scheidenden Mitarbeitern davon ab, sich auf solche Abrechnungen einzulassen. Denn den Betroffenen hilft es wenig bis gar nicht. Viele Vorgesetzte lassen sich nur halbherzig darauf ein und sind gar nicht wirklich an Ihrer Meinung interessiert, sondern wollen nur eruieren, was Sie eventuell weitererzählen könnten.Lässt sich ein solches Gespräch nicht verhindern, hilft nur eines: mauern. Sie gehen nicht, weil irgendetwas nicht in Ordnung war, sondern vor allem, weil der neue Job Herausforderungen bereithält, die Sie reizen. Wenn Sie geschickt sind, können Sie den Spieß sogar umdrehen: Fragen Sie Ihren alten Chef, wie er Sie erlebt hat, und lassen Sie sich Tipps geben, was Sie im neuen Job eventuell besser machen können.Auch wenn es im ersten Moment positiv auf Sie wirkt: Seien Sie auf der Hut, wenn man Ihnen nach einer von Ihnen ausgehenden Kündigung ein Gegenangebot macht. Jetzt mag Not am Mann oder an der Frau sein. Dennoch wird man sich merken, dass Sie sich illoyal verhalten haben. Ergibt sich die Gelegenheit, wird man sich schneller von Ihnen trennen, als Ihnen lieb ist.Tipp 7: Gestalten Sie aktiv Ihren letzten TagGerade weil Abschiede so schwer zu ertragen sind, wäre es wichtig, für den letzten Tag in einem Unternehmen einen angenehmen Rahmen zu finden, darin sind sich Arbeitspsychologen und Karriereberater einig. Das muss kein großes Fest sein, betont Claus Peter Müller-Thurau, Buchautor und Trainer, der Arbeitnehmer bei Um- und Aufstieg begleitet. Entscheidend ist, “dass man sich am Schluss noch etwas zu sagen hat”. Selbst wenn die Zusammenarbeit nicht immer zu aller Zufriedenheit verlaufen sei, gelte es, “das Gute im Schlechten zu finden”. Kritik dagegen sollten sich alle Seiten tunlichst verkneifen. Auch wenn er weiß, dass die Umsetzung manchmal schwierig ist, rät er scheidenden Kollegen, auch dann aktiv den letzten Tag zu gestalten, wenn Vorgesetzter oder Unternehmen nicht mitspielen. Eine persönliche Verabschiedung sollte bei allen wichtigen Personen nicht zu kurz kommen. Sind die Kollegen dauerhaft im Home Office, bietet sich ein Telefongespräch an.Bei allen anderen reicht in der heutigen globalen Zeit auch ein E-Mail. Entscheiden Sie vorher in Ruhe, wer zu welcher Gruppe gehört.Tipp 8: Dank statt Häme in der Abschieds-MailAchten Sie bei Mailings gut darauf, wen Sie wie ansprechen. Wie im Arbeitsalltag ist auch der Verteiler einer Abschiedsmail politisch zu sehen. Setzen Sie nicht einfach alle auf CC, sondern überlegen Sie genau, wer sich in welcher Gesellschaft sehen möchte – und wen Sie im Zweifel zuerst nennen. Grundsätzlich gilt:Trennen Sie berufliche und private Kontakte. Sonst können Sie nicht adäquat formulierenVorgesetzte werden zuerst genannt, alle anderen alphabetischLassen Sie den Verteiler nicht zu groß werden, sondern schicken lieber mehrere Mails. Entsteht der Eindruck einer Massenmail, wird dies schnell als unhöflich empfundenAuch der Inhalt einer Abschiedsmail will überlegt sein. Häme und Zynismus haben hier – ebenso wie beim persönlichen Abschied – nichts zu suchen. Auch keine Anschuldigungen oder Abrechnungen. Steht etwas Falsches oder strafrechtlich Relevantes in der Mail, kann dies später gegen Sie verwendet werden.Verkneifen Sie sich Sprüche wie: “Endlich geschafft” oder “Wer wagt, gewinnt”. Ringen Sie sich stattdessen einen Dank für die Zusammenarbeit und eine positive Bemerkung zum ehemals gemeinsamen Arbeitgeber ab – auch wenn Ihnen noch so wenig danach ist. Machen Sie auch kein Geheimnis aus Ihrem weiteren Lebensweg. Ein kurzer Satz, wohin Sie der weitere Weg führt und welche Herausforderungen auf Sie warten, ist in jedem Fall angebracht.Einen netten Eindruck macht es, wenn die Abschiedsmail Ihre neuen Kontaktdaten enthält. Aber klären Sie dies mit der Unternehmensleitung ab oder geben Sie nur private Daten an. Noch mehr Tipps für den perfekten Jobwechsel …
Foto: Sabine Hildebrandt-Woeckel… finden sich im Buch von Sabine Hildebrandt-Woeckel : “Der erfolgreiche Jobwechsel. Wie Sie die Weichen richtig stellen”, das im Gabler Verlag erschienen ist ( ISBN 978-3-8349-2034-8). Die Wirtschaftsjournalistin, die sich auf Personal- und Karrierethemen spezialisiert hat, zeigt Schritt für Schritt auf, wie ein Jobwechsel gelingen kann – auch wenn er erzwungen ist. Ein praxisorientierter Ratgeber, der zeigt, dass ein Jobwechsel meist mit guter Vorbereitung und viel Arbeit verbunden ist.
Foto: Sabine Hildebrandt-Woeckel Welche Wege zum neuen Job führenMehr Mobilität?
Foto: l i g h t p o e t – shutterstock.comÜberdenken Sie Ihre Flexibilität. Längere Anfahrtswege oder geringeres Gehalt können trotzdem zielführend sein.Keine Katastrophe
Foto: pathdoc – shutterstock.comIst die Kündigung bereits ausgesprochen, bewahren Sie die Ruhe.Der Flurfunk
Foto: Tyler Olson – shutterstock.comReagieren Sie möglichst frühzeitig auf die Zeichen des Marktes. Nehmen Sie die Gerüchteküche ernst. Agieren Sie selbst.Absichern?
Foto: Nikkolia – shutterstock.comVerlassen Sie sich nicht auf vermeintliche Sicherheiten. Manch einer steht schneller auf der Straße, als er meint.Haltung bewahren
Foto: Pressmaster – shutterstock.comHängen Sie Ihren Frust nicht an die große Glocke – weder vor noch nach einer Kündigung.Außen vor
Foto: Peshkova – shutterstock.comInformieren Sie Kollegen oder gar den Vorgesetzten auf keinen Fall zu früh, denn von da an sind Sie von allen wichtigen Informationen abgeschnitten.Präsenz zeigen
Foto: everything possible – shutterstock.comStellen Sie Ihr Profil in die relevanten Online-Portale ein. Tun Sie dies frühzeitig. Erste Erfolge zeigen sich frühestens nach vier bis sechs Monaten.Externe Unterstützung
Foto: Maridav – shutterstock.comNehmen Sie Kontakt mit ausgewählten Personalberatern Ihrer Branche auf. Signalisieren Sie Ihr Interesse an neuen Herausforderungen in allen relevanten Netzwerken, aber werden Sie nicht zu deutlich, ehe die Kündigung tatsächlich ausgesprochen ist.Profilieren Sie sich
Foto: Syda Productions – shutterstock.comWenn noch nicht absehbar ist, ob und wann Sie wechseln werden, nutzen Sie bereits die Zeit, um sich zunächst im eigenen Haus zu profilieren. Beteiligen Sie sich an Projekten, die für die Zukunft relevant sind, schlagen Sie sinnvolle Sparmöglichkeiten vor. Sorgen Sie dafür, dass Ihr Engagement auch extern publik wird. Netzwerke und Arbeitskreise bieten dafür gute Möglichkeiten.Eine gute Bewerbung
Foto: steigele – shutterstock.com… ist immer noch sehr wichtig. Überarbeiten und vervollständigen Sie Ihre Bewerbungsunterlagen.Eigenwerbung stinkt?
Foto: tsyhun – shutterstock.comDas war einmal. Kümmern Sie sich um Ihr Selbstmarketing. Erarbeiten Sie Ihr eigenes Stärkenprofil. Besonders in der Krise geht es um Effizienz. Im Bewerbungsgespräch müssen Sie kurz und knapp darlegen können, worin Ihre Stärken liegen. Unterstützung bieten Karriereberater.Bereit sein
Foto: Gajus – shutterstock.comBesorgen Sie sich ein Zwischenzeugnis.Ups, zu spät …
Foto: Brian A Jackson – shutterstock.comWenn Sie selbst gehen, bereiten Sie die Trennung sorgfältig vor. Beachten Sie die Fristen.Viele Wege führen zum neuen Job
Foto: Sergey Nivens – shutterstock.comNutzen Sie alle Bewerbungswege: Print, online, persönlich.Hilfreich: ein langer Atem
Foto: g-stockstudio – shutterstock.comBefassen Sie sich mit der Psychologie des Vorstellungsgespräches, und zwar nicht nur in der ersten Runde.Falsche Kompromisse?
Foto: Piotr Marcinski – shutterstock.comBei potenziellen Stellenangeboten: Bleiben Sie kritisch, sich selbst und Ihrem Können gegenüber – aber auch dem suchenden Unternehmen.Im Guten trennen
Foto: g-stockstudio – shutterstock.comIst die Entscheidung zum Wechsel gefallen, nutzen Sie auch Ihren Abgang zur Profilierung.Es ist soweit
Foto: Air Images – shutterstock.comWenn Sie dann tatsächlich gehen: Hinterlassen Sie einen bestellten Acker.Neu ankommen
Foto: Brian A Jackson – shutterstock.comAgieren Sie im neuen Unternehmen besonnen. Lernen Sie, hören Sie gut zu.Los gehts!
Foto: Nicolette_Wollentin – shutterstock.comNehmen Sie die eigenen Gefühle ernst – auch wenn sie negativ sind. Bei Zweifeln: Starten Sie neu!

Abgang mit Stil: Knigge für Jobwechsler​ Weiterlesen »

Meta Quest 3S und Meta Quest 3 im Vergleich: Die beste VR-Brille für Sie​

Allgemein

Foundry | Alex Walker-Todd Die Meta Quest 3 ist für die meisten Käufer derzeit das VR- und MR-Headset schlechthin geworden. Dabei darf man aber nicht vergessen, dass die Brille mit einem Startpreis von 549,99 Euro eine teure Anschaffung darstellt. Um dies zu ändern, hat Meta kürzlich die Meta Quest 3S auf den Markt gebracht. Diese geht einige wohlüberlegte Kompromisse ein, um ein zeitgemäßes VR-Erlebnis zu einem deutlich niedrigeren Preis zu bieten. Der augenfälligste Unterschied ist der überarbeitete optische Aufbau der Quest 3S, der dazu beiträgt, den Preis im Vergleich zur Quest 3 um 220 Euro zu senken. Gleichzeitig soll weiterhin ein vergleichbares Benutzererlebnis in Bezug auf Software- und Hardwareleistung geboten werden. Wie gut setzt Metas neuestes VR-Headset diese Absicht um? Lassen Sie uns die Quest 3S und die Quest 3 miteinander vergleichen, um herauszufinden, welches Headset für Sie am besten geeignet ist. Design & Aufbau Um die Quest-Serie von der Rift-Reihe abzugrenzen, wechselte Meta bei der Quest 2 von einer schwarzen zu einer hellgrauen Kunststoffoberfläche. Diese wird bei der Quest 3 und jetzt bei der Quest 3S beibehalten. Abgesehen von den offensichtlichen Unterschieden in den Abmessungen (auf die wir gleich noch zu sprechen kommen) bietet die Quest 3S eine aufgeräumte Ästhetik mit zwei kleinen Gruppen von Kameras und Sensoren auf der Vorderseite anstelle der dreifachen pillenförmigen Kamera- und Sensoranordnung der Quest 3. Physische Lautstärkeregler finden sich an der Unterseite und kapazitive Touch-Bedienelemente sind an der Seite angebracht. Dazu kommen integrierte Lautsprecher sowie ein vorinstalliertes Kopfband aus Stoff und ein Aufsatz, der das Gesicht abdeckt. Glücklicherweise passt die Auswahl an zusätzlichen Kopfbändern, die Meta schon anbietet – nämlich der Elite-Riemen und der Elite-Riemen mit Akku – auf beide Systeme. Alternative Gesichtsabdeckungen sind hingegen nicht kompatibel. Foundry | Alex Walker-Todd Trotz des dünneren und abgerundeten Profils ist die Quest 3 nur ein Gramm leichter als die neuere Quest 3S, und auch die Gewichtsverteilung ist ähnlich. Beide VR-Brillen sind von Haus aus eher frontlastige Headsets (wobei der Schwerpunkt bei der 3S etwas weiter vorne liegt). Aber ansonsten bieten sie ein sehr ähnliches Gefühl und einen ähnlichen Komfort auf dem Gesicht. Eine nette Neuerung, die die Quest 3S der Quest 3 voraus hat, ist die zusätzliche Aktionstaste auf der Unterseite, die mit einem kurzen Druck alle VR- oder MR-Elemente durch eine saubere Kameraübertragung Ihrer Umgebung ersetzt. Die Action-Taste der Quest 3SFoundry | Alex Walker-Todd Die Quest 3 verfügt über einen Kopfhöreranschluss und ein IPD-EinstellradFoundry | Alex Walker-Todd Dies ist eine bemerkenswerte Verbesserung gegenüber dem Doppelklick auf das seitliche Touchpanel (welcher von beiden Headsets weiterhin unterstützt wird). Doch das Berühren des Gehäuses wurde von langjährigen Quest 3-Besitzern wiederholt als unzuverlässig kritisiert. Dieser Komfort, den nur die Quest 3S bietet, wird durch die Tatsache ausgeglichen, dass nur die Quest 3 über einen physischen 3,5-Millimeter-Kopfhöreranschluss verfügt. Bei der Quest 3S sind Sie auf die integrierten Lautsprecher oder Bluetooth-Kopfhörer beschränkt. Bildschirm & Linsen Der deutliche Preisunterschied zwischen der Quest 3 und der Quest 3S ist in erster Linie auf die Rückkehr zu einem nahezu identischen optischen Aufbau (Stack) wie bei der Quest 2 zurückzuführen. Dies ist auch der Grund für die zusätzliche Dicke des neueren Headsets im Vergleich zur Quest 3. Die Fresnel-Linsen der Quest 3SFoundry | Alex Walker-Todd Die Pancake-Linsen der Quest 3Foundry | Alex Walker-Todd Während die Quest 3 mit einem dualen LCD-System ausgestattet ist, das eine Auflösung von 2.064 x2.208 Pixeln pro Auge und 25 Pixel pro Grad (PPD) bietet, kehrt die Quest 3S zu einem einzigen LCD zurück, das 1.832 x 1.920 Pixel pro Auge und 20 Pixel pro Grad ermöglicht. Helligkeit und Bildwiederholfrequenz (bis zu 120 Hertz) sind bei beiden vergleichbar, wobei der andere offensichtliche Unterschied in der Objektivanordnung zu finden ist. Die Pancake-Linsen sind zwar teuer, aber sie verleihen der Meta Quest 3 einen deutlich größeren visuellen Sweet Spot, der beim Aufsetzen des Headsets leichter zu finden ist. Dies führt auf Dauer zu einem höheren Tragekomfort. Dazu tragen auch das größere Sichtfeld (FoV) und der größere Augenabstand (IPD) bei, der sich mit dem Drehknopf an der Unterseite der Quest 3 manuell zwischen 58 Millimetern und 71 Millimetern einstellen lässt. Die Fresnellinsen benötigen nicht nur viel mehr Platz im Gehäuse der Quest 3S (ca. 40 Prozent mehr), sondern haben auch einen etwas engeres Sichtfeld (bis zu 97 Grad horizontal und 93 Grad vertikal, gegenüber 110 Grad horizontal und 96 Grad vertikal bei der Quest 3) sowie einen kürzeren IPD-Bereich (58 Millimeter bis 68 Millimeter), den Sie nur in drei Stufen verändern können, indem Sie die Linsen manuell näher zusammen- oder weiter auseinanderschieben. Anhand von kontrastreichen Bildern lässt sich am einfachsten erkennen, wie das Licht beim Durchgang durch die einzelnen Linsentypen beeinflusst wird. An den Rändern der Fresnel-Optik im neuesten Headset von Meta treten mehr Verzerrungen, Flecken und chromatische Aberrationen auf. Alles in allem bedeutet dies, dass die Klarheit und die Immersion bei der Quest 3S insgesamt schwächer ausfallen. Dies macht deutlich, warum die Quest 3S im Vergleich zur Quest 3 so viel günstiger ist. Leistung und Speicherplatz So unterschiedlich das Seherlebnis zwischen der Quest 3 und der Quest 3S auch sein mag, Meta hat dafür gesorgt, dass die Leistung beider Systeme so identisch wie möglich ist. Beide Headsets verfügen über 8 Gigabyte Arbeitsspeicher und laufen mit dem neuesten Snapdragon XR2 Gen 2 Chipsatz von Qualcomm – eine bemerkenswerte Verbesserung gegenüber dem XR2 Gen 1 SoC der Quest 2. Auf dem Papier bietet der Chip eine 2,5 Mal bessere Grafikleistung und ist derzeit die erste Wahl für Standalone-VR-Systeme, da er zuverlässig flüssige Bilder liefert und anspruchsvollere Effekte in Spielen, wie dynamische Beleuchtung und Partikel, möglich macht. Wenn die Quest 3 bereits der Maßstab für Standalone-VR ist, dann ist die Quest 3S leistungsmäßig genauso gut. Die VR-Brille bietet dasselbe Maß an Details sowie Wiedergabetreue und verfügt über ausreichende Ressourcen, um minimierte Apps im Hintergrund zu halten und Multitasking zu betreiben. Bei der Markteinführung gab es die Quest 3 in Konfigurationen mit 128 und 512 Gigabyte Speicherplatz. Mit der Einführung der Quest 3S etwa ein Jahr später änderten sich die Speicheroptionen für die gesamte Produktreihe. Die Quest 3S ist mit 128 und 256 Gigabyte erhältlich, während es die Quest 3 nur noch als 512-Gigabyte-Modell gibt (da die Lagerbestände der 128-Gigabyte-Quest 3 erschöpft sind). Gleichzeitig hat Meta den Preis für das Topmodell der Quest 3 um ein gutes Stück gesenkt. Als Anhaltspunkt: 128 Gigabyte reichen laut Meta für bis zu 30 eigenständige Spiele. In unserem Test belegten 20 Spiele jedoch schon 100 Gigabyte Speicherplatz. Kameras Eine große Verbesserung zwischen der Quest 2 und der Quest 3 war das Upgrade der Pass-Through-Kameras. Beide Generationen unterstützten zwar stereoskopisches Pass-Through, aber die verbesserte Auflösung und die Umstellung auf RGB-Sensoren (anstelle von monochromen) machten die Quest 3 zu einem echten Mixed-Reality-System. Die Quest 3S verfügt über ein ähnliches Sensor-Array auf der Vorderseite, das den Pass-Through in Farbe bei einer Auflösung von 4 Megapixeln ermöglicht und den gleichen Grad an Unterstützung und Wiedergabetreue für Mixed-Reality-Erlebnisse bietet wie bei der Quest 3. Foundry | Alex Walker-Todd Die ToF- (Time-of-Flight) und IR-Sensoren an der Vorderseite beider Headsets ermöglichen außerdem eine schnelle und mühelose Einrichtung des Raums. Die Headsets scannen Ihre Umgebung und “merken” sich, wo es Begrenzungen gibt, sodass beide Systeme in dieser Hinsicht deutlich komfortabler zu bedienen sind als die Quest 2. Akkulaufzeit & Aufladen Die Quest 3 verfügt über einen 4.879-mAh-Akku, der für eine Nutzungsdauer von bis zu 2,2 Stunden pro Ladung ausgelegt ist. Die Quest 3S setzt hingegen auf einen kleineren 4.324-mAh-Akku. Trotz der geringeren Kapazität läuft Metas neuestes Headset länger, nämlich bis zu 2,5 Stunden mit einer Akkuladung – zumindest in der Theorie. In unseren Tests hielten beide Headsets identisch lange durch, etwas mehr als zwei Stunden mit einer Ladung bei gemischter Nutzung. Etwa 50 Prozent einer einzigen Ladung wurde für VR-Spiele verwendet, 20 Prozent für Mixed Reality und 30 Prozent für immersive Videos. Während die Quest 3S also länger durchhalten sollte, gibt es in der Realität bei der Akkulaufzeit kaum einen Unterschied zwischen den beiden VR-Brillen. Foundry | Alex Walker-Todd Beide Headsets werden mit einem 18-Watt-Netzteil geliefert, das die Quest 3 laut Meta in etwa 1,75 Stunden auflädt, während die Quest 3S dafür etwa 1,6 Stunden benötigt. Auch hier zeigt der Test, dass der Ladevorgang etwas langsamer ist als versprochen. Die Quest 3 braucht genau 2 Stunden zum Aufladen, während die Quest 3S nur 5 Minuten schneller war. Die Wahrheit hinter diesen Zahlen ist, dass es sehr lange dauert, bis die maximale Aufladung erreicht ist. Das partielle Nachladen der Akkus geht hingegen viel schneller. Nach 90 Minuten erreichte der Akku der Quest 3 beachtliche 93 Prozent, während der Akku der Quest 3S nach 90 Minuten sogar schon 95 Prozent erreichte. Ein weiterer kleiner Hardware-Unterschied, der sich auf das Energiemanagement auswirkt, ist das Fehlen des Näherungssensors bei der Quest 3S. Wahrscheinlich hat Meta darauf aus Kostengründen verzichtet. Außerdem bestand wegen eines Konstruktionsfehlers des Näherungssensors bei der Quest 2 die Möglichkeit, dass Feuchtigkeit hinter die Optik gelangen und einen Kurzschluss verursachen konnte. Daher müssen Sie zum Deaktivieren der Quest 3S manuell auf die Power-Taste tippen, um das System in den Ruhezustand zu versetzen. Wenn Sie das vergessen, bleibt das Gerät noch eine Weile eingeschaltet und verbraucht dabei wertvolle Akkulaufzeit. Die Quest 3 leidet nicht unter diesem Problem, denn in dem Moment, in dem der Sensor erkennt, dass Sie das Headset abgenommen haben, schaltet er die Bildschirme ab und initiiert den Schlafmodus von allein. Software & Apps Die Kompromisse, die Meta bei der Quest 3S eingegangen ist, bedeuten nicht, dass die VR-Brille eigenständige Spiele weniger gut als die Quest 3 ausführen kann. So haben Sie bei beiden Headsets vollen Zugriff auf die rund 600 Spiele und fast 3.000 Apps im Meta Horizon Store. Die Quest 3 und Quest 3S sind außerdem mit dem Meta Quest Link-Kabel kompatibel mit kabelgebundenen PC-VR-Erlebnissen. Alternativ gibt es eine kabellose Alternative namens Air Link. Seit der Markteinführung der Quest 3 kann Steam Link nun nativ auf beiden Headsets von Meta ausgeführt werden und bietet zudem Unterstützung für Hand-Tracking. Preis & Verfügbarkeit Die Meta Quest 3 kam im Jahr 2023 auf den Markt und ist direkt bei Meta in einer 512-Gigabyte-Konfiguration für 549,99 Euro erhältlich, während die Meta Quest 3S seit dem 15. Oktober 2024 zu einem Preis von 329,99 Euro für das 128-GB-Modell und 439,99 Euro für die 256-Gigabyte-Variante verfügbar ist. Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Artikels beinhaltet der Kauf eines der beiden Headsets auch das Spiel “Batman: Arkham Shadow”. Bei Drittanbietern ist die Meta Quest 3 mit 128 Gigabyte möglicherweise noch vorrätig. Damit bekommen Sie das Beste von Meta, ohne dafür viel Geld zu bezahlen. Sollten Sie lieber die Quest 3S oder die Quest 3 kaufen? Es ist kein Geheimnis, warum die Meta Quest 3S das günstigere Headset ist. Abgesehen von dem einen oder anderen Vorteil – der speziellen Aktionstaste für den schnellen Zugriff auf den Pass-Through und der geringfügig längeren Akkulaufzeit – greift es auf einen älteren optischen Aufbau zurück, während es ansonsten die gleiche Leistung wie die Meta Quest 3 bietet. Die Quest 3 ist das kompaktere System, mit benutzerfreundlicheren Linsen und dem Komfort eines kabelgebundenen Audiosystems. Doch dafür zahlen Sie mindestens 220 Euro extra. Für die meisten Käufer dürfte die billigere Meta Quest 3S daher als erstes VR-Headsets besser geeignet sein. (PC-Welt) 

Meta Quest 3S und Meta Quest 3 im Vergleich: Die beste VR-Brille für Sie​ Foundry | Alex Walker-Todd

Die Meta Quest 3 ist für die meisten Käufer derzeit das VR- und MR-Headset schlechthin geworden. Dabei darf man aber nicht vergessen, dass die Brille mit einem Startpreis von 549,99 Euro eine teure Anschaffung darstellt.

Um dies zu ändern, hat Meta kürzlich die Meta Quest 3S auf den Markt gebracht. Diese geht einige wohlüberlegte Kompromisse ein, um ein zeitgemäßes VR-Erlebnis zu einem deutlich niedrigeren Preis zu bieten.

Der augenfälligste Unterschied ist der überarbeitete optische Aufbau der Quest 3S, der dazu beiträgt, den Preis im Vergleich zur Quest 3 um 220 Euro zu senken. Gleichzeitig soll weiterhin ein vergleichbares Benutzererlebnis in Bezug auf Software- und Hardwareleistung geboten werden.

Wie gut setzt Metas neuestes VR-Headset diese Absicht um? Lassen Sie uns die Quest 3S und die Quest 3 miteinander vergleichen, um herauszufinden, welches Headset für Sie am besten geeignet ist.

Design & Aufbau

Um die Quest-Serie von der Rift-Reihe abzugrenzen, wechselte Meta bei der Quest 2 von einer schwarzen zu einer hellgrauen Kunststoffoberfläche. Diese wird bei der Quest 3 und jetzt bei der Quest 3S beibehalten.

Abgesehen von den offensichtlichen Unterschieden in den Abmessungen (auf die wir gleich noch zu sprechen kommen) bietet die Quest 3S eine aufgeräumte Ästhetik mit zwei kleinen Gruppen von Kameras und Sensoren auf der Vorderseite anstelle der dreifachen pillenförmigen Kamera- und Sensoranordnung der Quest 3.

Physische Lautstärkeregler finden sich an der Unterseite und kapazitive Touch-Bedienelemente sind an der Seite angebracht. Dazu kommen integrierte Lautsprecher sowie ein vorinstalliertes Kopfband aus Stoff und ein Aufsatz, der das Gesicht abdeckt. Glücklicherweise passt die Auswahl an zusätzlichen Kopfbändern, die Meta schon anbietet – nämlich der Elite-Riemen und der Elite-Riemen mit Akku – auf beide Systeme. Alternative Gesichtsabdeckungen sind hingegen nicht kompatibel.

Foundry | Alex Walker-Todd

Trotz des dünneren und abgerundeten Profils ist die Quest 3 nur ein Gramm leichter als die neuere Quest 3S, und auch die Gewichtsverteilung ist ähnlich. Beide VR-Brillen sind von Haus aus eher frontlastige Headsets (wobei der Schwerpunkt bei der 3S etwas weiter vorne liegt). Aber ansonsten bieten sie ein sehr ähnliches Gefühl und einen ähnlichen Komfort auf dem Gesicht.

Eine nette Neuerung, die die Quest 3S der Quest 3 voraus hat, ist die zusätzliche Aktionstaste auf der Unterseite, die mit einem kurzen Druck alle VR- oder MR-Elemente durch eine saubere Kameraübertragung Ihrer Umgebung ersetzt.

Die Action-Taste der Quest 3SFoundry | Alex Walker-Todd

Die Quest 3 verfügt über einen Kopfhöreranschluss und ein IPD-EinstellradFoundry | Alex Walker-Todd

Dies ist eine bemerkenswerte Verbesserung gegenüber dem Doppelklick auf das seitliche Touchpanel (welcher von beiden Headsets weiterhin unterstützt wird). Doch das Berühren des Gehäuses wurde von langjährigen Quest 3-Besitzern wiederholt als unzuverlässig kritisiert.

Dieser Komfort, den nur die Quest 3S bietet, wird durch die Tatsache ausgeglichen, dass nur die Quest 3 über einen physischen 3,5-Millimeter-Kopfhöreranschluss verfügt. Bei der Quest 3S sind Sie auf die integrierten Lautsprecher oder Bluetooth-Kopfhörer beschränkt.

Bildschirm & Linsen

Der deutliche Preisunterschied zwischen der Quest 3 und der Quest 3S ist in erster Linie auf die Rückkehr zu einem nahezu identischen optischen Aufbau (Stack) wie bei der Quest 2 zurückzuführen. Dies ist auch der Grund für die zusätzliche Dicke des neueren Headsets im Vergleich zur Quest 3.

Die Fresnel-Linsen der Quest 3SFoundry | Alex Walker-Todd

Die Pancake-Linsen der Quest 3Foundry | Alex Walker-Todd

Während die Quest 3 mit einem dualen LCD-System ausgestattet ist, das eine Auflösung von 2.064 x2.208 Pixeln pro Auge und 25 Pixel pro Grad (PPD) bietet, kehrt die Quest 3S zu einem einzigen LCD zurück, das 1.832 x 1.920 Pixel pro Auge und 20 Pixel pro Grad ermöglicht.

Helligkeit und Bildwiederholfrequenz (bis zu 120 Hertz) sind bei beiden vergleichbar, wobei der andere offensichtliche Unterschied in der Objektivanordnung zu finden ist.

Die Pancake-Linsen sind zwar teuer, aber sie verleihen der Meta Quest 3 einen deutlich größeren visuellen Sweet Spot, der beim Aufsetzen des Headsets leichter zu finden ist. Dies führt auf Dauer zu einem höheren Tragekomfort. Dazu tragen auch das größere Sichtfeld (FoV) und der größere Augenabstand (IPD) bei, der sich mit dem Drehknopf an der Unterseite der Quest 3 manuell zwischen 58 Millimetern und 71 Millimetern einstellen lässt.

Die Fresnellinsen benötigen nicht nur viel mehr Platz im Gehäuse der Quest 3S (ca. 40 Prozent mehr), sondern haben auch einen etwas engeres Sichtfeld (bis zu 97 Grad horizontal und 93 Grad vertikal, gegenüber 110 Grad horizontal und 96 Grad vertikal bei der Quest 3) sowie einen kürzeren IPD-Bereich (58 Millimeter bis 68 Millimeter), den Sie nur in drei Stufen verändern können, indem Sie die Linsen manuell näher zusammen- oder weiter auseinanderschieben.

Anhand von kontrastreichen Bildern lässt sich am einfachsten erkennen, wie das Licht beim Durchgang durch die einzelnen Linsentypen beeinflusst wird. An den Rändern der Fresnel-Optik im neuesten Headset von Meta treten mehr Verzerrungen, Flecken und chromatische Aberrationen auf.

Alles in allem bedeutet dies, dass die Klarheit und die Immersion bei der Quest 3S insgesamt schwächer ausfallen. Dies macht deutlich, warum die Quest 3S im Vergleich zur Quest 3 so viel günstiger ist.

Leistung und Speicherplatz

So unterschiedlich das Seherlebnis zwischen der Quest 3 und der Quest 3S auch sein mag, Meta hat dafür gesorgt, dass die Leistung beider Systeme so identisch wie möglich ist.

Beide Headsets verfügen über 8 Gigabyte Arbeitsspeicher und laufen mit dem neuesten Snapdragon XR2 Gen 2 Chipsatz von Qualcomm – eine bemerkenswerte Verbesserung gegenüber dem XR2 Gen 1 SoC der Quest 2. Auf dem Papier bietet der Chip eine 2,5 Mal bessere Grafikleistung und ist derzeit die erste Wahl für Standalone-VR-Systeme, da er zuverlässig flüssige Bilder liefert und anspruchsvollere Effekte in Spielen, wie dynamische Beleuchtung und Partikel, möglich macht.

Wenn die Quest 3 bereits der Maßstab für Standalone-VR ist, dann ist die Quest 3S leistungsmäßig genauso gut. Die VR-Brille bietet dasselbe Maß an Details sowie Wiedergabetreue und verfügt über ausreichende Ressourcen, um minimierte Apps im Hintergrund zu halten und Multitasking zu betreiben.

Bei der Markteinführung gab es die Quest 3 in Konfigurationen mit 128 und 512 Gigabyte Speicherplatz. Mit der Einführung der Quest 3S etwa ein Jahr später änderten sich die Speicheroptionen für die gesamte Produktreihe.

Die Quest 3S ist mit 128 und 256 Gigabyte erhältlich, während es die Quest 3 nur noch als 512-Gigabyte-Modell gibt (da die Lagerbestände der 128-Gigabyte-Quest 3 erschöpft sind).

Gleichzeitig hat Meta den Preis für das Topmodell der Quest 3 um ein gutes Stück gesenkt. Als Anhaltspunkt: 128 Gigabyte reichen laut Meta für bis zu 30 eigenständige Spiele. In unserem Test belegten 20 Spiele jedoch schon 100 Gigabyte Speicherplatz.

Kameras

Eine große Verbesserung zwischen der Quest 2 und der Quest 3 war das Upgrade der Pass-Through-Kameras.

Beide Generationen unterstützten zwar stereoskopisches Pass-Through, aber die verbesserte Auflösung und die Umstellung auf RGB-Sensoren (anstelle von monochromen) machten die Quest 3 zu einem echten Mixed-Reality-System.

Die Quest 3S verfügt über ein ähnliches Sensor-Array auf der Vorderseite, das den Pass-Through in Farbe bei einer Auflösung von 4 Megapixeln ermöglicht und den gleichen Grad an Unterstützung und Wiedergabetreue für Mixed-Reality-Erlebnisse bietet wie bei der Quest 3.

Foundry | Alex Walker-Todd

Die ToF- (Time-of-Flight) und IR-Sensoren an der Vorderseite beider Headsets ermöglichen außerdem eine schnelle und mühelose Einrichtung des Raums. Die Headsets scannen Ihre Umgebung und “merken” sich, wo es Begrenzungen gibt, sodass beide Systeme in dieser Hinsicht deutlich komfortabler zu bedienen sind als die Quest 2.

Akkulaufzeit & Aufladen

Die Quest 3 verfügt über einen 4.879-mAh-Akku, der für eine Nutzungsdauer von bis zu 2,2 Stunden pro Ladung ausgelegt ist. Die Quest 3S setzt hingegen auf einen kleineren 4.324-mAh-Akku.

Trotz der geringeren Kapazität läuft Metas neuestes Headset länger, nämlich bis zu 2,5 Stunden mit einer Akkuladung – zumindest in der Theorie. In unseren Tests hielten beide Headsets identisch lange durch, etwas mehr als zwei Stunden mit einer Ladung bei gemischter Nutzung.

Etwa 50 Prozent einer einzigen Ladung wurde für VR-Spiele verwendet, 20 Prozent für Mixed Reality und 30 Prozent für immersive Videos. Während die Quest 3S also länger durchhalten sollte, gibt es in der Realität bei der Akkulaufzeit kaum einen Unterschied zwischen den beiden VR-Brillen.

Foundry | Alex Walker-Todd

Beide Headsets werden mit einem 18-Watt-Netzteil geliefert, das die Quest 3 laut Meta in etwa 1,75 Stunden auflädt, während die Quest 3S dafür etwa 1,6 Stunden benötigt. Auch hier zeigt der Test, dass der Ladevorgang etwas langsamer ist als versprochen. Die Quest 3 braucht genau 2 Stunden zum Aufladen, während die Quest 3S nur 5 Minuten schneller war.

Die Wahrheit hinter diesen Zahlen ist, dass es sehr lange dauert, bis die maximale Aufladung erreicht ist. Das partielle Nachladen der Akkus geht hingegen viel schneller. Nach 90 Minuten erreichte der Akku der Quest 3 beachtliche 93 Prozent, während der Akku der Quest 3S nach 90 Minuten sogar schon 95 Prozent erreichte.

Ein weiterer kleiner Hardware-Unterschied, der sich auf das Energiemanagement auswirkt, ist das Fehlen des Näherungssensors bei der Quest 3S. Wahrscheinlich hat Meta darauf aus Kostengründen verzichtet. Außerdem bestand wegen eines Konstruktionsfehlers des Näherungssensors bei der Quest 2 die Möglichkeit, dass Feuchtigkeit hinter die Optik gelangen und einen Kurzschluss verursachen konnte. Daher müssen Sie zum Deaktivieren der Quest 3S manuell auf die Power-Taste tippen, um das System in den Ruhezustand zu versetzen.

Wenn Sie das vergessen, bleibt das Gerät noch eine Weile eingeschaltet und verbraucht dabei wertvolle Akkulaufzeit. Die Quest 3 leidet nicht unter diesem Problem, denn in dem Moment, in dem der Sensor erkennt, dass Sie das Headset abgenommen haben, schaltet er die Bildschirme ab und initiiert den Schlafmodus von allein.

Software & Apps

Die Kompromisse, die Meta bei der Quest 3S eingegangen ist, bedeuten nicht, dass die VR-Brille eigenständige Spiele weniger gut als die Quest 3 ausführen kann.

So haben Sie bei beiden Headsets vollen Zugriff auf die rund 600 Spiele und fast 3.000 Apps im Meta Horizon Store.

Die Quest 3 und Quest 3S sind außerdem mit dem Meta Quest Link-Kabel kompatibel mit kabelgebundenen PC-VR-Erlebnissen. Alternativ gibt es eine kabellose Alternative namens Air Link. Seit der Markteinführung der Quest 3 kann Steam Link nun nativ auf beiden Headsets von Meta ausgeführt werden und bietet zudem Unterstützung für Hand-Tracking.

Preis & Verfügbarkeit

Die Meta Quest 3 kam im Jahr 2023 auf den Markt und ist direkt bei Meta in einer 512-Gigabyte-Konfiguration für 549,99 Euro erhältlich, während die Meta Quest 3S seit dem 15. Oktober 2024 zu einem Preis von 329,99 Euro für das 128-GB-Modell und 439,99 Euro für die 256-Gigabyte-Variante verfügbar ist.

Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Artikels beinhaltet der Kauf eines der beiden Headsets auch das Spiel “Batman: Arkham Shadow”.

Bei Drittanbietern ist die Meta Quest 3 mit 128 Gigabyte möglicherweise noch vorrätig. Damit bekommen Sie das Beste von Meta, ohne dafür viel Geld zu bezahlen.

Sollten Sie lieber die Quest 3S oder die Quest 3 kaufen?

Es ist kein Geheimnis, warum die Meta Quest 3S das günstigere Headset ist. Abgesehen von dem einen oder anderen Vorteil – der speziellen Aktionstaste für den schnellen Zugriff auf den Pass-Through und der geringfügig längeren Akkulaufzeit – greift es auf einen älteren optischen Aufbau zurück, während es ansonsten die gleiche Leistung wie die Meta Quest 3 bietet.

Die Quest 3 ist das kompaktere System, mit benutzerfreundlicheren Linsen und dem Komfort eines kabelgebundenen Audiosystems. Doch dafür zahlen Sie mindestens 220 Euro extra.

Für die meisten Käufer dürfte die billigere Meta Quest 3S daher als erstes VR-Headsets besser geeignet sein.

(PC-Welt)

Meta Quest 3S und Meta Quest 3 im Vergleich: Die beste VR-Brille für Sie​ Weiterlesen »

Wie Ihr LinkedIn-Profil heraussticht​

Allgemein

Die Beachtung wichtiger Präsentationskriterien sowie die regelmäßige Pflege des eigenen LinkedIN-Profils lohnt sich, um die Sichtbarkeit deutlich zu steigern. lesyeuxde.er – Shutterstock 2506192323 Um neue Jobmöglichkeiten auszuloten, nutzen viele Menschen digitale Netzwerke – zum Beispiel LinkedIn, das als weltweit größtes Netzwerk für den beruflichen Austausch gilt und in der DACH-Region um die 25 Millionen Mitglieder zählt. Es ist wie eine digitale Visitenkarte und kann die Tür zu neuen beruflichen Chancen und wertvollen Kontakten öffnen.  Betrachten Sie Ihr Profil als Präsentation: Es sollte Ihre Persönlichkeit, Stärken und beruflichen Interessen klar hervorheben. Wichtig ist, dass Sie authentisch bleiben! Um das Beste aus LinkedIn für Sie herauszuholen, ist es empfehlenswert, regelmäßig etwas Zeit in das eigene Profil zu investieren und Ihr Netzwerk aktiv zu pflegen. Aber keine Sorge: Sie müssen dafür nicht täglich mehrere Stunden aufwenden. Versuchen Sie, sich pro Woche rund 25 Minuten Zeit zu nehmen, die Sie ganz bewusst Ihrer Karriere und Ihrem beruflichen Netzwerk widmen – das kann bereits einen echten Unterschied machen.  Damit Sie im Handumdrehen Ihr Profil – und damit Ihre beruflichen Chancen – aufs nächste Level heben, sollte Ihr LinkedIn-Profil unbedingt folgende fünf Bausteine enthalten.  1. Das Profilbild Ein Profilfoto macht Sie nahbar – es erzeugt Vertrauen und Glaubwürdigkeit. Das zeigen auch unsere Daten: Mitglieder mit einem Foto erhalten bis zu zweimal mehr Profilansichten, bis zu dreimal mehr Vernetzungsanfragen und bis zu dreimal so viele Nachrichten! Es muss aber kein perfekt ausgeleuchtetes Business-Portrait sein – verwenden Sie einfach ein Foto, auf dem Sie sich wohlfühlen und das Sie so zeigt, wie Sie im beruflichen Kontext wahrgenommen werden möchten. Was Sie vermeiden sollten, sind pixelige Bilder oder Aufnahmen, die eindeutig in einer privaten Situation entstanden sind.  2. Die Berufserfahrung Neben Ihrem Profilbild können Sie mit Ihrer Berufserfahrung punkten, indem Sie Ihre bisherigen Positionen auflisten, beginnend mit Ihrer aktuellen Anstellung. Beschreiben Sie prägnant, was Ihr Unternehmen macht, Ihre Rolle und ihre Aufgaben beziehungsweise Projekte.   Fassen Sie die Informationen kurz und verständlich zusammen und erwähnen Sie auch Ihre Ausbildung und Studienschwerpunkte. Das alles steigert Ihre Sichtbarkeit: Mitglieder, die mindestens eine Job-Position angeben, erhalten bis zu zweimal mehr Profilansichten. Die Wahrscheinlichkeit, Mails von Recruitern zu erhalten, steigt sogar um das bis zu 14-Fache, wenn Sie eine aktuelle Stelle angeben.   3. Ihre Kenntnisse Zusätzlich zu den Skills, die Sie einer einzelnen beruflichen Station zuordnen können, haben Sie auf LinkedIn auch die Möglichkeit, weitere Fähigkeiten und Kenntnisse zu Ihrem Profil hinzuzufügen. Übrigens: Schon durch das Hinzufügen von mindestens einer Fähigkeit zu Ihrem Profil können Sie bis zu viermal mehr Nachrichten erhalten und bekommen doppelt so viele Profilbesuche.   Außerdem erhöhen Sie damit Ihre Chance, von Recruitern wahrgenommen und kontaktiert zu werden. Denn: Mehr als 50 Prozent der Recruiter suchen gezielt nach Fähigkeiten, um offene Stellen zu besetzen. Mein Tipp: Gleichen Sie hin und wieder ab, welche Fähigkeiten in Jobangeboten, die für Sie interessant sind, gefordert werden und ergänzen Sie die Skills, die Sie bisher noch nicht auf Ihrem Profil angegeben haben.  4. Die Zusammenfassung  Im Bereich „Zusammenfassung“ Ihres Profils können Sie Ihre beruflichen Erfahrungen, Stärken und Ziele auf den Punkt bringen und Ihre Persönlichkeit und Ihre Werte unterstreichen. So heben Sie sich von anderen Profilen ab und geben gleichzeitig Einblicke in Ihre individuelle berufliche Reise. Ein paar knappe Absätze ohne Fachbegriffe genügen schon. Strukturieren Sie Ihre Zusammenfassung idealerweise in drei Absätzen, die kurz und knapp diese drei Fragen beantworten: Wer bin ich? Welche Erfahrung habe ich? Was möchte ich erreichen?   5. Der Titel  Egal, ob offizieller Jobtitel, berufliches Motto oder eine Auflistung an Schlagwörtern – bei der Formulierung Ihres Titels können Sie gerne kreativ sein, um sich abzuheben! Achten Sie allerdings auf die Wahl der ersten zwei, drei Wörter. Da in der kleineren Vorschau-Ansicht in der App nicht der volle Titel angezeigt wird, sind diese entscheidend und sollten aussagekräftig sein. Damit ist der letzte Baustein für Ihr Profil gesetzt und Sie sind bereit, auf LinkedIn durchzustarten!  

Wie Ihr LinkedIn-Profil heraussticht​ Die Beachtung wichtiger Präsentationskriterien sowie die regelmäßige Pflege des eigenen LinkedIN-Profils lohnt sich, um die Sichtbarkeit deutlich zu steigern. lesyeuxde.er – Shutterstock 2506192323

Um neue Jobmöglichkeiten auszuloten, nutzen viele Menschen digitale Netzwerke – zum Beispiel LinkedIn, das als weltweit größtes Netzwerk für den beruflichen Austausch gilt und in der DACH-Region um die 25 Millionen Mitglieder zählt. Es ist wie eine digitale Visitenkarte und kann die Tür zu neuen beruflichen Chancen und wertvollen Kontakten öffnen. 

Betrachten Sie Ihr Profil als Präsentation: Es sollte Ihre Persönlichkeit, Stärken und beruflichen Interessen klar hervorheben. Wichtig ist, dass Sie authentisch bleiben! Um das Beste aus LinkedIn für Sie herauszuholen, ist es empfehlenswert, regelmäßig etwas Zeit in das eigene Profil zu investieren und Ihr Netzwerk aktiv zu pflegen. Aber keine Sorge: Sie müssen dafür nicht täglich mehrere Stunden aufwenden. Versuchen Sie, sich pro Woche rund 25 Minuten Zeit zu nehmen, die Sie ganz bewusst Ihrer Karriere und Ihrem beruflichen Netzwerk widmen – das kann bereits einen echten Unterschied machen. 

Damit Sie im Handumdrehen Ihr Profil – und damit Ihre beruflichen Chancen – aufs nächste Level heben, sollte Ihr LinkedIn-Profil unbedingt folgende fünf Bausteine enthalten. 

1. Das Profilbild

Ein Profilfoto macht Sie nahbar – es erzeugt Vertrauen und Glaubwürdigkeit. Das zeigen auch unsere Daten: Mitglieder mit einem Foto erhalten bis zu zweimal mehr Profilansichten, bis zu dreimal mehr Vernetzungsanfragen und bis zu dreimal so viele Nachrichten! Es muss aber kein perfekt ausgeleuchtetes Business-Portrait sein – verwenden Sie einfach ein Foto, auf dem Sie sich wohlfühlen und das Sie so zeigt, wie Sie im beruflichen Kontext wahrgenommen werden möchten. Was Sie vermeiden sollten, sind pixelige Bilder oder Aufnahmen, die eindeutig in einer privaten Situation entstanden sind. 

2. Die Berufserfahrung

Neben Ihrem Profilbild können Sie mit Ihrer Berufserfahrung punkten, indem Sie Ihre bisherigen Positionen auflisten, beginnend mit Ihrer aktuellen Anstellung. Beschreiben Sie prägnant, was Ihr Unternehmen macht, Ihre Rolle und ihre Aufgaben beziehungsweise Projekte.  

Fassen Sie die Informationen kurz und verständlich zusammen und erwähnen Sie auch Ihre Ausbildung und Studienschwerpunkte. Das alles steigert Ihre Sichtbarkeit: Mitglieder, die mindestens eine Job-Position angeben, erhalten bis zu zweimal mehr Profilansichten. Die Wahrscheinlichkeit, Mails von Recruitern zu erhalten, steigt sogar um das bis zu 14-Fache, wenn Sie eine aktuelle Stelle angeben.  

3. Ihre Kenntnisse

Zusätzlich zu den Skills, die Sie einer einzelnen beruflichen Station zuordnen können, haben Sie auf LinkedIn auch die Möglichkeit, weitere Fähigkeiten und Kenntnisse zu Ihrem Profil hinzuzufügen. Übrigens: Schon durch das Hinzufügen von mindestens einer Fähigkeit zu Ihrem Profil können Sie bis zu viermal mehr Nachrichten erhalten und bekommen doppelt so viele Profilbesuche.  

Außerdem erhöhen Sie damit Ihre Chance, von Recruitern wahrgenommen und kontaktiert zu werden. Denn: Mehr als 50 Prozent der Recruiter suchen gezielt nach Fähigkeiten, um offene Stellen zu besetzen. Mein Tipp: Gleichen Sie hin und wieder ab, welche Fähigkeiten in Jobangeboten, die für Sie interessant sind, gefordert werden und ergänzen Sie die Skills, die Sie bisher noch nicht auf Ihrem Profil angegeben haben. 

4. Die Zusammenfassung 

Im Bereich „Zusammenfassung“ Ihres Profils können Sie Ihre beruflichen Erfahrungen, Stärken und Ziele auf den Punkt bringen und Ihre Persönlichkeit und Ihre Werte unterstreichen. So heben Sie sich von anderen Profilen ab und geben gleichzeitig Einblicke in Ihre individuelle berufliche Reise. Ein paar knappe Absätze ohne Fachbegriffe genügen schon. Strukturieren Sie Ihre Zusammenfassung idealerweise in drei Absätzen, die kurz und knapp diese drei Fragen beantworten: Wer bin ich? Welche Erfahrung habe ich? Was möchte ich erreichen?  

5. Der Titel 

Egal, ob offizieller Jobtitel, berufliches Motto oder eine Auflistung an Schlagwörtern – bei der Formulierung Ihres Titels können Sie gerne kreativ sein, um sich abzuheben! Achten Sie allerdings auf die Wahl der ersten zwei, drei Wörter. Da in der kleineren Vorschau-Ansicht in der App nicht der volle Titel angezeigt wird, sind diese entscheidend und sollten aussagekräftig sein. Damit ist der letzte Baustein für Ihr Profil gesetzt und Sie sind bereit, auf LinkedIn durchzustarten! 

Wie Ihr LinkedIn-Profil heraussticht​ Weiterlesen »

Deshalb sollten Sie WLAN am Handy unterwegs unbedingt ausschalten​

Allgemein

Martyn Casserly & Domink Tomaszewski Über die WLAN-Funktion am Handy denkt man im Alltag eher selten nach – außer vielleicht, wenn man gerade im Flugzeug sitzt und die Verbindung während des Abhebens abschaltet. Ansonsten bleibt sie meistens aktiviert: zu Hause selbstverständlich, aber auch unterwegs, schließlich scheint es auf den ersten Blick keinen Nachteil zu geben. Doch genau da liegt das Problem, denn es gibt gute Gründe, unterwegs auf das aktivierte WLAN zu verzichten. Welche das sind, erfahren Sie im Folgenden. Warum Sie Ihr WLAN unterwegs besser ausschalten sollten 1. Ihr Akku wird es Ihnen danken Ein aktiviertes WLAN-Modul sucht kontinuierlich nach verfügbaren Netzwerken – auch dann, wenn Sie gar keines nutzen. Dieser ständige Suchprozess verbraucht Strom und kann die Akkulaufzeit Ihres Smartphones erheblich verkürzen. Die besten Android-Smartphones auf dem Markt 2. Risiken in öffentlichen WLANs vermeiden Öffentliche WLAN-Netzwerke, wie sie in Cafés, Bahnhöfen oder Flughäfen angeboten werden, können eine Gefahr für Ihre Daten darstellen. Angreifer nutzen oft sogenannte Fake-Hotspots, die sich als vertrauenswürdige Netzwerke ausgeben, um Ihre Passwörter, Bankdaten oder andere sensible Informationen abzugreifen. Besonders kritisch wird es, wenn Ihr Smartphone automatisch Verbindungen zu offenen WLANs herstellt. Test: Die besten VPN-Dienste im Vergleich Tipp: Ein sicherer Schutz bei öffentlichen Netzwerken ist ein VPN (Virtual Private Network). Mit einem VPN – etwa als App auf Ihrem Handy – wird Ihre Internetverbindung verschlüsselt, sodass selbst in unsicheren Netzwerken niemand Ihre Daten mitlesen kann. Nord VPN 3. Ihre Privatsphäre schützen Wussten Sie, dass Angreifer gespeicherte Netzwerke auf Ihrem Handy auslesen können? Über kartierte WLANs, die von Diensten wie Google und Microsoft für Location-Mapping genutzt werden, lässt sich potenziell Ihre Wohnadresse ermitteln. Diese Sicherheitslücke können Sie einfach schließen, indem Sie unterwegs das WLAN deaktivieren und so den Zugriff auf gespeicherte Daten verhindern. Heißt das aber nun, dass man jedes Mal das WLAN manuell ausschalten muss, sobald man das Haus verlässt, und zu Hause wieder einschalten muss? Das klingt mühsam – und was, wenn man es vergisst? Die gute Nachricht: Es gibt clevere Wege, um sich diese Aufgabe zu erleichtern, ohne unnötig Datenvolumen zu verschwenden oder ständig daran denken zu müssen. Manuelle Steuerung: Natürlich können Sie das WLAN einfach über die Einstellungen oder das Kontrollzentrum Ihres Smartphones ein- und ausschalten. Auf iPhones geht das etwa mit einem Wisch von der oberen rechten Ecke nach unten, bei Android-Geräten funktioniert es ähnlich über die Schnellzugriffsleiste. Praktisch: Bei Apple wird das WLAN automatisch am nächsten Tag wieder aktiviert, falls Sie es vergessen sollten. Automatisierungen für mehr Komfort: Noch einfacher wird es logischerweise mit Automatisierungen, die das WLAN basierend auf Ihrem Standort oder bestimmten Bedingungen steuern. Konkret bedeutet das: iPhone: Mit der Kurzbefehle-App von Apple können Sie eine Automation erstellen, die das WLAN automatisch ausschaltet, wenn Sie einen bestimmten Ort verlassen – und es wieder einschaltet, sobald Sie zurückkehren. Zum Beispiel: Verlassen Sie Ihr Zuhause, deaktiviert Ihr iPhone das WLAN. Kommen Sie zurück, wird es automatisch wieder aktiviert. Diese Einstellung lässt sich so konfigurieren, dass die Automation ohne zusätzliche Bestätigung ausgeführt wird, was den Prozess völlig reibungslos macht. Android: Viele Android-Smartphones verfügen in den WLAN-Einstellungen über die Option „WLAN automatisch (de-)aktivieren“. Damit verbindet sich Ihr Gerät automatisch mit bekannten Netzwerken, sobald diese in Reichweite sind, und schaltet die WLAN-Funktion aus, wenn Sie sich an weniger besuchten Orten aufhalten. Falls diese Funktion auf Ihrem Gerät nicht verfügbar ist, können Automatisierungs-Apps wie IFTTT helfen. Mit ihnen lassen sich standortbasierte Regeln festlegen, die das WLAN je nach Bedarf aktivieren oder deaktivieren. Eine weitere Möglichkeit: Nutzen Sie NFC-Tags, die Sie an strategischen Orten platzieren. Ein kurzes Antippen reicht dann, um das WLAN zu steuern. Viele Android-Geräte haben in den WLAN-Einstellungen die Funktion, das WLAN automatisch ein- und auszuschalten.PC-Welt (PC-Welt) 

Deshalb sollten Sie WLAN am Handy unterwegs unbedingt ausschalten​ Martyn Casserly & Domink Tomaszewski

Über die WLAN-Funktion am Handy denkt man im Alltag eher selten nach – außer vielleicht, wenn man gerade im Flugzeug sitzt und die Verbindung während des Abhebens abschaltet. Ansonsten bleibt sie meistens aktiviert: zu Hause selbstverständlich, aber auch unterwegs, schließlich scheint es auf den ersten Blick keinen Nachteil zu geben.

Doch genau da liegt das Problem, denn es gibt gute Gründe, unterwegs auf das aktivierte WLAN zu verzichten. Welche das sind, erfahren Sie im Folgenden.

Warum Sie Ihr WLAN unterwegs besser ausschalten sollten

1. Ihr Akku wird es Ihnen danken

Ein aktiviertes WLAN-Modul sucht kontinuierlich nach verfügbaren Netzwerken – auch dann, wenn Sie gar keines nutzen. Dieser ständige Suchprozess verbraucht Strom und kann die Akkulaufzeit Ihres Smartphones erheblich verkürzen.

Die besten Android-Smartphones auf dem Markt

2. Risiken in öffentlichen WLANs vermeiden

Öffentliche WLAN-Netzwerke, wie sie in Cafés, Bahnhöfen oder Flughäfen angeboten werden, können eine Gefahr für Ihre Daten darstellen. Angreifer nutzen oft sogenannte Fake-Hotspots, die sich als vertrauenswürdige Netzwerke ausgeben, um Ihre Passwörter, Bankdaten oder andere sensible Informationen abzugreifen. Besonders kritisch wird es, wenn Ihr Smartphone automatisch Verbindungen zu offenen WLANs herstellt.

Test: Die besten VPN-Dienste im Vergleich

Tipp: Ein sicherer Schutz bei öffentlichen Netzwerken ist ein VPN (Virtual Private Network). Mit einem VPN – etwa als App auf Ihrem Handy – wird Ihre Internetverbindung verschlüsselt, sodass selbst in unsicheren Netzwerken niemand Ihre Daten mitlesen kann.

Nord VPN

3. Ihre Privatsphäre schützen

Wussten Sie, dass Angreifer gespeicherte Netzwerke auf Ihrem Handy auslesen können? Über kartierte WLANs, die von Diensten wie Google und Microsoft für Location-Mapping genutzt werden, lässt sich potenziell Ihre Wohnadresse ermitteln.

Diese Sicherheitslücke können Sie einfach schließen, indem Sie unterwegs das WLAN deaktivieren und so den Zugriff auf gespeicherte Daten verhindern.

Heißt das aber nun, dass man jedes Mal das WLAN manuell ausschalten muss, sobald man das Haus verlässt, und zu Hause wieder einschalten muss? Das klingt mühsam – und was, wenn man es vergisst? Die gute Nachricht: Es gibt clevere Wege, um sich diese Aufgabe zu erleichtern, ohne unnötig Datenvolumen zu verschwenden oder ständig daran denken zu müssen.

Manuelle Steuerung: Natürlich können Sie das WLAN einfach über die Einstellungen oder das Kontrollzentrum Ihres Smartphones ein- und ausschalten. Auf iPhones geht das etwa mit einem Wisch von der oberen rechten Ecke nach unten, bei Android-Geräten funktioniert es ähnlich über die Schnellzugriffsleiste.

Praktisch: Bei Apple wird das WLAN automatisch am nächsten Tag wieder aktiviert, falls Sie es vergessen sollten.

Automatisierungen für mehr Komfort: Noch einfacher wird es logischerweise mit Automatisierungen, die das WLAN basierend auf Ihrem Standort oder bestimmten Bedingungen steuern. Konkret bedeutet das:

iPhone: Mit der Kurzbefehle-App von Apple können Sie eine Automation erstellen, die das WLAN automatisch ausschaltet, wenn Sie einen bestimmten Ort verlassen – und es wieder einschaltet, sobald Sie zurückkehren. Zum Beispiel: Verlassen Sie Ihr Zuhause, deaktiviert Ihr iPhone das WLAN. Kommen Sie zurück, wird es automatisch wieder aktiviert. Diese Einstellung lässt sich so konfigurieren, dass die Automation ohne zusätzliche Bestätigung ausgeführt wird, was den Prozess völlig reibungslos macht.

Android: Viele Android-Smartphones verfügen in den WLAN-Einstellungen über die Option „WLAN automatisch (de-)aktivieren“. Damit verbindet sich Ihr Gerät automatisch mit bekannten Netzwerken, sobald diese in Reichweite sind, und schaltet die WLAN-Funktion aus, wenn Sie sich an weniger besuchten Orten aufhalten. Falls diese Funktion auf Ihrem Gerät nicht verfügbar ist, können Automatisierungs-Apps wie IFTTT helfen. Mit ihnen lassen sich standortbasierte Regeln festlegen, die das WLAN je nach Bedarf aktivieren oder deaktivieren. Eine weitere Möglichkeit: Nutzen Sie NFC-Tags, die Sie an strategischen Orten platzieren. Ein kurzes Antippen reicht dann, um das WLAN zu steuern.

Viele Android-Geräte haben in den WLAN-Einstellungen die Funktion, das WLAN automatisch ein- und auszuschalten.PC-Welt

(PC-Welt)

Deshalb sollten Sie WLAN am Handy unterwegs unbedingt ausschalten​ Weiterlesen »

Oppo Find X8 Pro im Test: Flaggschiff-Smartphone mit Top-Kamera​

Allgemein

Luke Baker Auf einen Blick Pro Hervorragendes Kamerasystem Tolle Akkulaufzeit Sehr leistungsstark Neue Kamerasteuerungstaste Nützliche KI-Funktionen Kontra Kleinere Sensoren als beim X7 Ultra Kein Autofokus bei der Selfie-Kamera Drahtloses Laden funktioniert nur mit magnetischer Hülle Fazit Das neueste Flaggschiff von Oppo ist möglicherweise das aktuell beste Kamera-Smartphone auf dem Markt. Wenn Sie gerne fotografieren, sollten Sie sich dieses Modell unbedingt näher anschauen. Neben den Kameras beeindruckt das Smartphone mit einer starken Leistung, nützlichen Softwarefunktionen und einer großartigen Akkulaufzeit. Das Oppo Find X7 Ultra zählt zu den beeindruckendsten Kamerahandys des vergangenen Jahres. Doch es gibt einen großen Haken: Das Gerät wurde ausschließlich in China veröffentlicht, sodass Kunden im Westen auf den Import angewiesen sind. Mit der Find X8-Serie kehren die Flaggschiffe von Oppo nun auf den globalen Markt zurück. Dieses Jahr gibt es das Find X8 und das X8 Pro, aber kein X8 Ultra. Bei der letzten Generation gab es das Find X7 und das Find X7 Ultra, aber kein Pro. Wo ist also das Oppo Find X8 Pro angesiedelt? Laut Oppo ist es kein Ersatz für das X7 Ultra, aber mit einem neueren Chipsatz, einem größeren Akku und einem aufgefrischten Betriebssystem scheint es ein Upgrade zu sein. Es gibt hier viel zu entdecken, darunter ein frisches Design, neue Softwarefunktionen und natürlich die intelligenten KI-Funktionen. Werfen wir einen genaueren Blick darauf. Design & Aufbau Mehrschichtige strukturierte Glasrückseite Gorilla Glas Victus 2 IP68/IP69 zertifiziert 215 g Das Oppo Find X8 Pro hat ein ähnliches Design wie die Modelle der X7-Serie, mit einer großen kreisförmigen Kamerainsel, die sich fast über die gesamte Breite der Rückseite erstreckt. Dieses Mal ist der Kamerabuckel jedoch deutlich flacher, sodass es viel besser in die Hosentasche passt als das X7 Ultra. Eine weitere bedeutende Veränderung betrifft die Anordnung der Objektive: Sie sind jetzt gleichmäßig verteilt und alle gleich groß, während das Hasselblad-Logo zentral und prominent platziert wurde. Dieser symmetrische Look wirkt deutlich harmonischer als die asymmetrische Anordnung der Objektive beim X7 Ultra. Luke Baker Es liegt besser in der Hand als flachere iPhone-ähnliche Designs, fühlt sich aber trotzdem modern und frisch an. Das Design ist etwas kastiger, mit einer flachen Vorder- und Rückseite und kleinen Rundungen an den Rändern. Es ist ein guter Mittelweg, denn es liegt besser in der Hand als flachere iPhone-ähnliche Designs, fühlt sich aber trotzdem modern und frisch an. Wenn Sie schärfere Kanten bevorzugen, sollten Sie sich das X8 ansehen, das einen sehr Apple-ähnlichen, kantigen Rahmen bietet. Luke Baker Auf dem globalen Markt sind zwei Farboptionen erhältlich: Perlweiß und Space Schwarz. Ich habe die weiße Version zum Testen erhalten, die ein einzigartiges marmorähnliches Muster auf der Glasrückseite aufweist und sich luxuriös und samtig anfühlt. Offensichtlich hat jedes Smartphone ein leicht unterschiedliches Muster auf der Rückseite, was auf die Art der Herstellung zurückzuführen ist. Wenn Sie sich für das schwarze Modell entscheiden, erhalten Sie eine einheitliche mattschwarze Oberfläche mit einem eleganten, professionellen Look. In beiden Fällen ist eine transparente TPU-Hülle im Lieferumfang enthalten. Sie ist ziemlich einfach, bietet aber einen guten Schutz. Luke Baker Oppo bietet ein neues magnetisches Ladezubehör, das von Apples Magsafe-System inspiriert ist. Es funktioniert jedoch nur, wenn Sie die magnetische Hülle von Oppo kaufen, da die Magnete nicht in das Smartphone selbst eingebaut sind. Teil des Lieferumfangs ist eine solche Hülle leider nicht. Das Oppo Find X8 Pro verfügt nach wie vor über den klassischen dreistufigen Benachrichtigungsschieber auf der linken Seite, mit dem Sie schnell zwischen Laut-, Vibrations- und Lautlosmodus wechseln können. Auf der gegenüberliegenden Seite finden Sie eine Lautstärkewippe, die Einschalttaste und den neuen Quick Button. Dieser Quick Button ist im Wesentlichen eine Kopie der neuen Kamerasteuerungstaste von Apple, komplett mit bündigem Design und kapazitiven Touch-Funktionen. Ein doppeltes Drücken dieser Taste startet die Kamera, auch wenn das Smartphone gesperrt ist. Zum Zoomen können Sie über den Knopf streichen und zum Aufnehmen eines Fotos auf den Button drücken. Ich bin ein Fan von Apples neuer Taste, und ich mag auch den Quick Button am Find X8 Pro. Bei Oppo gibt es jedoch noch Luft nach oben. Die Taste ist derzeit nicht anpassbar, sodass sie nur zum Zoomen verwendet werden kann. Das finde ich nicht sehr nützlich. Ich würde mich freuen, wenn ich die Taste zum Fokussieren halb herunterdrücken könnte, ähnlich wie beim Auslöser von Sonys Xperia-Smartphones. Vielleicht gibt es mit künftigen Firmware-Updates ja neue Funktionen. Das Oppo Find X8 Pro ist staub- und wasserdicht nach IP69, einem neuen Standard, bei dem auch heißes Strahlwasser bis zu 80 Grad Celsius zu den Testkriterien gehört. Ich kann nicht behaupten, dass mein Handy vielfach einem heißen Wasserstrahl ausgesetzt ist, daher bin ich mir nicht sicher, inwieweit das eine Rolle spielt. Mit dieser Zertifizierung ist das Find X8 Pro aber auf jeden Fall auch gegen die extremen Elemente gut geschützt. Bildschirm & Lautsprecher 120 Hz 6,78-Zoll-OLED-Display 4.500 Nits maximale Helligkeit, 1.264 x .2780 Pixel Auflösung Stereo-Lautsprecher Das Oppo Find X8 Pro hat ein großes 6,78-Zoll-OLED-Display mit einer adaptiven Bildwiederholfrequenz von 120 Hertz und einer beeindruckenden Spitzenhelligkeit von 4.500 Nits. Diese Spezifikationen bot auch bereits das X7 Ultra. Die größte Änderung betrifft die Form des Displays. Luke Baker Oppo nennt es ein “Quad-Micro-Curve”-Design. Der Bildschirm ist fast vollständig flach und nur der Bereich am äußersten Rand des Displays ist gekrümmt. Der Bildschirm ist fast vollständig flach und nur der Bereich am äußersten Rand des Displays ist gekrümmt. Ich habe schon immer flache Displays gegenüber gebogenen bevorzugt, aber dieser nur sehr wenig gekrümmte Mittelweg hat mich überzeugt. Das bedeutet, dass Sie in allen Bereichen, auf die es ankommt, ein gänzlich flaches Display haben, aber die Gestensteuerung, bei der Sie von den Rändern aus streichen müssen, fühlt sich viel angenehmer an. Abgesehen von der Form hat der Bildschirm lebendige Farben und ist hell genug, um mit den sonnigsten Tagen zu konkurrieren. Das Oppo Find X8 Pro unterstützt auch Dolby Vision, sodass Inhalte von Apps wie Netflix immer hervorragend aussehen. Wenn Sie die Farbtemperatur oder Sättigung in den Einstellungen anpassen möchten, stehen Ihnen zahlreiche Möglichkeiten zur Verfügung. Luke Baker Das Find X8 Pro verfügt über zwei Stereo-Lautsprecher, die ziemlich beeindruckend klingen. Sie sind sehr laut und erzeugen einen sauberen, detaillierten Klang. Die Basswiedergabe beeindruckt weniger, aber für den gelegentlichen Gebrauch ist sie ausreichend und kann mit den meisten anderen Flaggschiff-Smartphones mühelos mithalten. Spezifikationen & Leistung MediaTek Dimensity 9400 12 GB / 16 GB RAM 256 GB / 512 GB / 1 TB Speicher Die beiden neuen Flaggschiffe von Oppo werden vom neuen Dimensity 9400 Chipsatz angetrieben, während die vorherige Generation mit dem Snapdragon 8 Gen 3 ausgestattet war. Mediatek ist mittlerweile ein starker Qualcomm-Konkurrent. Und der 9400 ist der bislang stärkste Chipsatz des Unternehmens. Luke Baker Einfach ausgedrückt: Das Oppo Find X8 Pro erzielt einige der besten Benchmark-Ergebnisse, die ich je gesehen habe. In einigen Tests übertrifft es sogar das Nubia Redmagic 9S Pro. Natürlich werden ihm die kommenden Snapdragon 8 Elite-Smartphones den Rang ablaufen, aber wenn Sie sich für grafikintensive Spiele interessieren, wird Sie das Oppo X8 Pro nicht enttäuschen. Das Oppo Find X8 Pro erzielt einige der besten Benchmark-Ergebnisse, die ich je gesehen habe. Das Smartphone ist unglaublich reaktionsschnell, und Apps öffnen sich fast augenblicklich. Das liegt teilweise am neuen Animationsstil der Benutzeroberfläche ColorOS 15, aber die Leistung, die hier geboten wird, trägt sicherlich auch dazu bei. Ich konnte alle Spiele mit maximalen Grafikeinstellungen ausführen und dabei solide hohe Frameraten beibehalten. Das gilt auch für notorisch schwierige Titel wie “Genshin Impact”. Das Handy erwärmt sich zwar nach einer Weile, wird jedoch nie zu heiß. Ich habe außerdem keine nennenswerten Framerate-Einbrüche bemerkt. Luke Baker In ColorOS ist ein Spiele-Overlay integriert, das seit der letzten Generation nicht wesentlich verändert wurde. Das bedeutet, dass Sie schnellen Zugriff auf die meisten Einstellungen haben, einschließlich Leistungsmodi, Nachrichten, Benachrichtigungsblockierung und mehr. Oppo Find X8 Pro Benchmarks Externer Inhalt von Infogram.com Kameras 50 MP Hauptsensor, 1/1,4-Zoll 50 MP Ultraweitwinkel, 1/2,75-Zoll 50 MP 3x Teleobjektiv, 1/1,95-Zoll 50 MP 6x Teleobjektiv, 1/2,51-Zoll 32 MP Selfie-Kamera, fester Fokus Auf den ersten Blick sieht es so aus, als sei die Kameraausstattung identisch mit der des Find X7 Ultra. In der Tat verfügen beide Handys über vier 50-Megapixel-Kameras auf der Rückseite mit zwei Periskop-Teleobjektiven und 32-Megapixel-Selfie-Kameras. Wenn Sie jedoch etwas tiefer graben, werden Sie feststellen, dass alle Kameras mit Ausnahme des 6-fach-Teleobjektivs geändert wurden. Luke Baker Bei den anderen drei Objektiven sind die Sensoren deutlich kleiner. Besonders auffällig ist die Verkleinerung des Hauptsensors, der von einem 1-Zoll-Sensor auf einen 1/1,4-Zoll-Sensor reduziert wurde. Das ist ein bewusster Schritt, um die Größe des Kameramoduls im Zaum zu halten. Da die Sensortechnologie verbessert wurde, liefern die kleineren Sensoren jedoch auch bei wenig Licht eine gute Leistung. Trotz der Unterschiede in der Hardware sind die Bilder sehr ähnlich wie beim X7 Ultra. Ich habe ein paar Aufnahmen nebeneinander gemacht, und es ist oft schwer, einen großen Unterschied zu erkennen, primär bei guter Beleuchtung. Der Unterschied wird bei schlechten Lichtverhältnissen deutlicher, wo das Ultrawide beim neueren Modell zu Unschärfe neigt. Die anderen Sensoren schlagen sich jedoch erstaunlich gut. Es gibt auch ein paar Fälle, in denen das Find X8 Pro die Nase vorn hat. Oppo hat eindeutig an seinem Autofokus-System gearbeitet. Ich war beeindruckt, dass es selbst bei schwierigen Lichtverhältnissen gestochen scharfe Fotos gemacht hat. Mir ist auch aufgefallen, dass der minimale Fokusabstand bei der Haupt- und der 3-fach-Linse verringert wurde. Damit gelingen beeindruckende Makroaufnahmen. Der Verschluss ist schneller, was für Action-Aufnahmen hilfreich ist. Sie können außerdem Serienaufnahmen mit bis zu sieben Bildern pro Sekunde machen, ohne dass die Qualität leidet. Damit eignet sich das Oppo Find X8 Pro besonders gut für schnelle Sport- und Wildlife-Aufnahmen. Wenn Sie über das 60-fache hinaus zoomen, kommt die KI-Verbesserung von Oppo zum Einsatz und liefern erstaunliche Bilder. Die Verbesserungen sind zwar nicht ganz genau, da der KI-Algorithmus nur rät und zusätzliche Details erfindet. Trotzdem können Sie auf ein unglaubliches Niveau zoomen, ohne die üblichen körnigen und unscharfen Ergebnisse. Damit eignet sich das Oppo Find X8 Pro besonders gut für schnelle Sport- und Wildlife-Aufnahmen. Die Selfie-Kamera ist anständig, aber ich war enttäuscht, dass sie keinen Autofokus hat. In den meisten Szenarien spielt das keine allzu große Rolle, aber es bedeutet, dass Ihre Fotos weniger scharf sind, wenn Sie ein großes Gruppenfoto oder eine extreme Nahaufnahme machen. Durch die Hasselblad-Partnerschaft bietet das Oppo Find X8 Pro einige neue Porträt-Effekte und Filmsimulationsmodi. Sie sind eine einfache Möglichkeit, Ihre Aufnahmen aufzupeppen, und einige erzeugen einen ganz besonderen Look, wie der White ProMist Filter. Wenn Sie diesen aktivieren, erhalten Ihre Fotos den klassischen, verträumten Fettlinsen-Look aus den 1980er Jahren. Das Smartphones eignet sich auch hervorragend für Videos. Es kann mit jedem Objektiv 4K-Aufnahmen mit 60 Bildern pro Sekunde machen, und das sogar auf Wunsch in Dolby Vision HDR. Die Stabilisierung ist großartig, die Mikrofone klingen gut und Sie können überraschend klare Aufnahmen machen, wenn Sie über den optischen Telebereich hinaus zoomen. Diese Videofähigkeiten werden bald noch besser werden, denn Oppo hat angekündigt, dass die Find X8-Serie mit der Blackmagic Camera App zusammenarbeiten wird. Das bedeutet, dass Sie in LOG aufnehmen, LUTs anwenden und eine ganze Reihe professioneller manueller Funktionen nutzen können. Akkulaufzeit & Aufladen 5.910-mAh-Akku 80 Watt kabelgebundenes Laden 50 Watt kabelloses Laden Das Oppo Find X8 Pro nutzt die neue Silizium-Kohle-Akkutechnologie, um eine gewaltige 5.910-Milliamperestunden-Zelle in sein relativ schlankes Gehäuse zu packen. Das führt zu einer sehr beeindruckenden Akkulaufzeit. Bei normaler Nutzung erreiche ich mit einer Akkuladung locker eineinhalb Tage – und das bei viel Kameranutzung, Streaming-Inhalten und gelegentlichem Spielen. Wenn Sie bei der Nutzung eher konservativ sind, sind zwei Tage durchaus möglich. Ich habe problemlos anderthalb Tage mit einer Akkuladung erreicht… zwei Tage sind definitiv möglich. Wenn Ihnen der Akku ausgeht, ist das nicht weiter schlimm, denn das Find X8 Pro kann rasant wieder aufgeladen werden. Meinem Testgerät lag ein 80-Watt-Schnellladegerät bei, mit dem es in nur 30 Minuten von einem leeren Akku auf etwa 70 Prozent aufgeladen war. In einigen Ländern wird das Handy jedoch ohne Ladegerät ausgeliefert, sodass Sie die Kosten für ein gutes Netzteil einkalkulieren müssen. Luke Baker Wie üblich ist die Höchstgeschwindigkeit von 80 Watt nur mit einem der SuperVooc-Ladegeräte von Oppo möglich, aber zum Glück geht es auch mit einem USB-PD-Ladegerät von Drittanbietern schnell. Damit erreichen Sie bis zu 55 Watt. Wenn Sie kabellos laden möchten, unterstützt das Find X8 Pro bis zu 50 Watt mit einem AirVooc-Ladegerät. Wie bereits erwähnt, gibt es einen neuen magnetischen Puck für diesen Zweck, aber Sie müssen die magnetische Handyhülle von Oppo kaufen, um ihn effektiv nutzen zu können, da die Magneten nicht in das Handy selbst eingebaut sind. Software & Apps ColorOS 15, basierend auf Android 15 KI-Funktionen und Circle to Search Einige Bloatware Auf dem Oppo Find X8 Pro läuft ColorOS 15, die frisch überarbeitete Benutzeroberfläche von Oppo, die auf Android 15 basiert. Auf den ersten Blick sieht es recht vertraut aus, aber es fühlt sich schneller an. Das liegt daran, dass Oppo mehr als 800 Animationen überarbeitet hat. Die Mühe hat sich gelohnt, denn das Gerät wirkt viel flotter als alle bisherigen Oppo-Smartphones. Der Einfluss von Apple geht über die Hardware-Funktionen hinaus und ist auch in der Software zu finden. ColorOS 15 verfügt über eine eigene Version von Apples Dynamic Island, die Ihnen schnellen Zugriff auf die Mediensteuerung, den Hotspot-Status, Bluetooth-Geräte und mehr bietet. Sie können auch den Benachrichtigungsbildschirm und die Schnelleinstellungen aufteilen, was sich wieder wie bei iOS anfühlt. Bevorzugen Sie die traditionelle Konfiguration, steht auch diese zur Verfügung. Luke Baker Das Smartphone wird außerdem mit Circle to Search geliefert und hat Google Gemini als Standardassistenten. Diese beiden Funktionen sind sehr praktisch, und ich nutze sie fast täglich. Natürlich ist Ende 2024 kein Flaggschiff vollständig ohne eine gesunde Portion KI-Funktionen. Das X8 Pro bietet eine Menge. Während sich einige der Funktionen eher wie Partytricks anfühlen, gibt es zwei Funktionen, die ich gerne auf jedem Smartphone hätte. Luke Baker Sie heißen “AI Speak” und “AI Summary” und können jederzeit aufgerufen werden, indem Sie von der Seite des Displays zur intelligenten Seitenleiste wischen. Wenn Sie einen langen Artikel lesen müssen, aber nur wenig Zeit haben, kann “AI Summary” die wichtigsten Informationen heraussuchen und Ihnen eine kurze Zusammenfassung geben. Alternativ kann “AI Speak” den Artikel mit einer natürlich klingenden Stimme laut vorlesen, sodass Sie Multitasking betreiben können. Sie funktionieren mit Chrome, Firefox und anderen Programmen. Ich bin sehr angetan von ColorOS 15. Es hat viele tolle Funktionen, ist schnell und sieht dabei auch noch gut aus. Es gibt auch Schreibwerkzeuge wie “AI Writer” und “AI Reply”, die Ihnen helfen können, eine E-Mail, ein Dokument oder eine simple Antwort zu verfassen. Ich empfinde sie nicht als sehr nützlich, aber das könnte daran liegen, dass ich beruflich schreibe. Auch diese KI-Tools funktionieren in mehreren Apps. Ich bin von ColorOS 15 sehr angetan. Es hat viele tolle Funktionen, ist schnell und sieht dabei auch noch gut aus. Leider ist es nicht perfekt. Bei der Ersteinrichtung des Geräts müssen Sie sich mit sehr viel Bloatware auseinandersetzen. Es dauert zwar nicht allzu lange, bis Sie aufgeräumt haben, aber von einem Flaggschiff-Smartphone hätte ich dennoch weniger Bloatware erwartet.Oppo verspricht, dass die Oppo Find X8-Serie bis 2030 mit den neuesten Sicherheitspatches und Android-Updates versorgt wird, was fünf großen Betriebssystem-Upgrades entsprechen dürfte. Das ist ein sehr anständiger Vorschlag, aber es ist erwähnenswert, dass Google und Samsung ihre Geräte jeweils zwei Jahre länger unterstützen. Preis & Verfügbarkeit Im deutschen Online-Shop von Oppo ist das Find X8 Pro derzeit noch nicht erhältlich. Mit einer Lieferzeit von drei Wochen können Sie das Smartphone in der Version mit 16 Gigabyte Arbeitsspeicher und 512 Gigabyte internem Speicher in Schwarz für 933 Euro bei Gomibo.de bestellen. Die UK-Version in Weiß ist für rund 1.240 Euro mit einer Lieferzeit von etwa zehn Tagen im Kaufland-Online-Shop erhältlich. Zu diesem Preis konkurriert das Find X8 Pro mit den aktuell besten Smartphone-Modellen. Zu den größten Konkurrenten zu diesem Preis gehören unter anderem das Samsung Galaxy S24 (ab 959 Euro), das Google Pixel 9 Pro XL (ab 1.199 Euro) und das OnePlus 12 (ab 849 Euro für das High-End-Modell). Sollten Sie das Oppo Find X8 Pro kaufen? Nachdem ich eine Woche mit dem Oppo Find X8 Pro verbracht habe, kann ich mich nur wenig beschweren. Dieses Smartphone ist in jeder Hinsicht herausragend. Es ist leistungsstark, sieht gut aus, hat fantastische Kameras und zahlreiche Software-Perlen. Als Fotografie-Enthusiast, dem die Kameraleistung wichtiger ist als alles andere, würde ich dieses Gerät den besten Geräten von Samsung, Apple oder Google vorziehen. Ich würde gerne mehr Gewicht in Kauf nehmen, wenn dies größere Sensoren bedeutet, und ich drücke die Daumen, dass es bald ein X8 Ultra geben wird. Für den Moment ist dieses Modell jedoch mehr als gut genug.> Specs ColorOS 15, basierend auf Android 15 6,78-Zoll, 1.264 × 2.780 Pixel, OLED, 120 Hz Fingerabdruck-Sensor im Display MediaTek Dimensity 9400 12 GB / 16 GB Arbeitsspeicher 256 GB / 512 GB / 1 TB interner Speicher Kameras: 50 MP Hauptsensor 50 MP Ultraweitwinkel 50 MP 3x Teleobjektiv 50 MP 6x Teleobjektiv 32 MP Selfie-Kamera Bis zu 4K bei 60 fps, Videos mit Rückseiten-Kameras Stereo-Lautsprecher Dual-SIM Wi-Fi 802.11 a/b/g/n/ac/6/7 Bluetooth 5.4 5.910 mAh Akku 80 W Aufladung 162,3 × 76,7 × 8,2 mm IP68/IP69 zertifiziert 215 g Farben: Perlweiß, Space Schwarz 

Oppo Find X8 Pro im Test: Flaggschiff-Smartphone mit Top-Kamera​ Luke Baker

Auf einen Blick

Pro

Hervorragendes Kamerasystem

Tolle Akkulaufzeit

Sehr leistungsstark

Neue Kamerasteuerungstaste

Nützliche KI-Funktionen

Kontra

Kleinere Sensoren als beim X7 Ultra

Kein Autofokus bei der Selfie-Kamera

Drahtloses Laden funktioniert nur mit magnetischer Hülle

Fazit

Das neueste Flaggschiff von Oppo ist möglicherweise das aktuell beste Kamera-Smartphone auf dem Markt. Wenn Sie gerne fotografieren, sollten Sie sich dieses Modell unbedingt näher anschauen. Neben den Kameras beeindruckt das Smartphone mit einer starken Leistung, nützlichen Softwarefunktionen und einer großartigen Akkulaufzeit.

Das Oppo Find X7 Ultra zählt zu den beeindruckendsten Kamerahandys des vergangenen Jahres. Doch es gibt einen großen Haken: Das Gerät wurde ausschließlich in China veröffentlicht, sodass Kunden im Westen auf den Import angewiesen sind.

Mit der Find X8-Serie kehren die Flaggschiffe von Oppo nun auf den globalen Markt zurück. Dieses Jahr gibt es das Find X8 und das X8 Pro, aber kein X8 Ultra. Bei der letzten Generation gab es das Find X7 und das Find X7 Ultra, aber kein Pro.

Wo ist also das Oppo Find X8 Pro angesiedelt? Laut Oppo ist es kein Ersatz für das X7 Ultra, aber mit einem neueren Chipsatz, einem größeren Akku und einem aufgefrischten Betriebssystem scheint es ein Upgrade zu sein. Es gibt hier viel zu entdecken, darunter ein frisches Design, neue Softwarefunktionen und natürlich die intelligenten KI-Funktionen. Werfen wir einen genaueren Blick darauf.

Design & Aufbau

Mehrschichtige strukturierte Glasrückseite

Gorilla Glas Victus 2

IP68/IP69 zertifiziert

215 g

Das Oppo Find X8 Pro hat ein ähnliches Design wie die Modelle der X7-Serie, mit einer großen kreisförmigen Kamerainsel, die sich fast über die gesamte Breite der Rückseite erstreckt. Dieses Mal ist der Kamerabuckel jedoch deutlich flacher, sodass es viel besser in die Hosentasche passt als das X7 Ultra.

Eine weitere bedeutende Veränderung betrifft die Anordnung der Objektive: Sie sind jetzt gleichmäßig verteilt und alle gleich groß, während das Hasselblad-Logo zentral und prominent platziert wurde. Dieser symmetrische Look wirkt deutlich harmonischer als die asymmetrische Anordnung der Objektive beim X7 Ultra.

Luke Baker

Es liegt besser in der Hand als flachere iPhone-ähnliche Designs, fühlt sich aber trotzdem modern und frisch an.

Das Design ist etwas kastiger, mit einer flachen Vorder- und Rückseite und kleinen Rundungen an den Rändern. Es ist ein guter Mittelweg, denn es liegt besser in der Hand als flachere iPhone-ähnliche Designs, fühlt sich aber trotzdem modern und frisch an. Wenn Sie schärfere Kanten bevorzugen, sollten Sie sich das X8 ansehen, das einen sehr Apple-ähnlichen, kantigen Rahmen bietet.

Luke Baker

Auf dem globalen Markt sind zwei Farboptionen erhältlich: Perlweiß und Space Schwarz. Ich habe die weiße Version zum Testen erhalten, die ein einzigartiges marmorähnliches Muster auf der Glasrückseite aufweist und sich luxuriös und samtig anfühlt. Offensichtlich hat jedes Smartphone ein leicht unterschiedliches Muster auf der Rückseite, was auf die Art der Herstellung zurückzuführen ist.

Wenn Sie sich für das schwarze Modell entscheiden, erhalten Sie eine einheitliche mattschwarze Oberfläche mit einem eleganten, professionellen Look. In beiden Fällen ist eine transparente TPU-Hülle im Lieferumfang enthalten. Sie ist ziemlich einfach, bietet aber einen guten Schutz.

Luke Baker

Oppo bietet ein neues magnetisches Ladezubehör, das von Apples Magsafe-System inspiriert ist. Es funktioniert jedoch nur, wenn Sie die magnetische Hülle von Oppo kaufen, da die Magnete nicht in das Smartphone selbst eingebaut sind. Teil des Lieferumfangs ist eine solche Hülle leider nicht.

Das Oppo Find X8 Pro verfügt nach wie vor über den klassischen dreistufigen Benachrichtigungsschieber auf der linken Seite, mit dem Sie schnell zwischen Laut-, Vibrations- und Lautlosmodus wechseln können. Auf der gegenüberliegenden Seite finden Sie eine Lautstärkewippe, die Einschalttaste und den neuen Quick Button.

Dieser Quick Button ist im Wesentlichen eine Kopie der neuen Kamerasteuerungstaste von Apple, komplett mit bündigem Design und kapazitiven Touch-Funktionen. Ein doppeltes Drücken dieser Taste startet die Kamera, auch wenn das Smartphone gesperrt ist. Zum Zoomen können Sie über den Knopf streichen und zum Aufnehmen eines Fotos auf den Button drücken.

Ich bin ein Fan von Apples neuer Taste, und ich mag auch den Quick Button am Find X8 Pro. Bei Oppo gibt es jedoch noch Luft nach oben. Die Taste ist derzeit nicht anpassbar, sodass sie nur zum Zoomen verwendet werden kann. Das finde ich nicht sehr nützlich. Ich würde mich freuen, wenn ich die Taste zum Fokussieren halb herunterdrücken könnte, ähnlich wie beim Auslöser von Sonys Xperia-Smartphones. Vielleicht gibt es mit künftigen Firmware-Updates ja neue Funktionen.

Das Oppo Find X8 Pro ist staub- und wasserdicht nach IP69, einem neuen Standard, bei dem auch heißes Strahlwasser bis zu 80 Grad Celsius zu den Testkriterien gehört. Ich kann nicht behaupten, dass mein Handy vielfach einem heißen Wasserstrahl ausgesetzt ist, daher bin ich mir nicht sicher, inwieweit das eine Rolle spielt. Mit dieser Zertifizierung ist das Find X8 Pro aber auf jeden Fall auch gegen die extremen Elemente gut geschützt.

Bildschirm & Lautsprecher

120 Hz 6,78-Zoll-OLED-Display

4.500 Nits maximale Helligkeit, 1.264 x .2780 Pixel Auflösung

Stereo-Lautsprecher

Das Oppo Find X8 Pro hat ein großes 6,78-Zoll-OLED-Display mit einer adaptiven Bildwiederholfrequenz von 120 Hertz und einer beeindruckenden Spitzenhelligkeit von 4.500 Nits. Diese Spezifikationen bot auch bereits das X7 Ultra. Die größte Änderung betrifft die Form des Displays.

Luke Baker

Oppo nennt es ein “Quad-Micro-Curve”-Design. Der Bildschirm ist fast vollständig flach und nur der Bereich am äußersten Rand des Displays ist gekrümmt.

Der Bildschirm ist fast vollständig flach und nur der Bereich am äußersten Rand des Displays ist gekrümmt.

Ich habe schon immer flache Displays gegenüber gebogenen bevorzugt, aber dieser nur sehr wenig gekrümmte Mittelweg hat mich überzeugt. Das bedeutet, dass Sie in allen Bereichen, auf die es ankommt, ein gänzlich flaches Display haben, aber die Gestensteuerung, bei der Sie von den Rändern aus streichen müssen, fühlt sich viel angenehmer an.

Abgesehen von der Form hat der Bildschirm lebendige Farben und ist hell genug, um mit den sonnigsten Tagen zu konkurrieren. Das Oppo Find X8 Pro unterstützt auch Dolby Vision, sodass Inhalte von Apps wie Netflix immer hervorragend aussehen. Wenn Sie die Farbtemperatur oder Sättigung in den Einstellungen anpassen möchten, stehen Ihnen zahlreiche Möglichkeiten zur Verfügung.

Luke Baker

Das Find X8 Pro verfügt über zwei Stereo-Lautsprecher, die ziemlich beeindruckend klingen. Sie sind sehr laut und erzeugen einen sauberen, detaillierten Klang. Die Basswiedergabe beeindruckt weniger, aber für den gelegentlichen Gebrauch ist sie ausreichend und kann mit den meisten anderen Flaggschiff-Smartphones mühelos mithalten.

Spezifikationen & Leistung

MediaTek Dimensity 9400

12 GB / 16 GB RAM

256 GB / 512 GB / 1 TB Speicher

Die beiden neuen Flaggschiffe von Oppo werden vom neuen Dimensity 9400 Chipsatz angetrieben, während die vorherige Generation mit dem Snapdragon 8 Gen 3 ausgestattet war. Mediatek ist mittlerweile ein starker Qualcomm-Konkurrent. Und der 9400 ist der bislang stärkste Chipsatz des Unternehmens.

Luke Baker

Einfach ausgedrückt: Das Oppo Find X8 Pro erzielt einige der besten Benchmark-Ergebnisse, die ich je gesehen habe. In einigen Tests übertrifft es sogar das Nubia Redmagic 9S Pro. Natürlich werden ihm die kommenden Snapdragon 8 Elite-Smartphones den Rang ablaufen, aber wenn Sie sich für grafikintensive Spiele interessieren, wird Sie das Oppo X8 Pro nicht enttäuschen.

Das Oppo Find X8 Pro erzielt einige der besten Benchmark-Ergebnisse, die ich je gesehen habe.

Das Smartphone ist unglaublich reaktionsschnell, und Apps öffnen sich fast augenblicklich. Das liegt teilweise am neuen Animationsstil der Benutzeroberfläche ColorOS 15, aber die Leistung, die hier geboten wird, trägt sicherlich auch dazu bei.

Ich konnte alle Spiele mit maximalen Grafikeinstellungen ausführen und dabei solide hohe Frameraten beibehalten. Das gilt auch für notorisch schwierige Titel wie “Genshin Impact”. Das Handy erwärmt sich zwar nach einer Weile, wird jedoch nie zu heiß. Ich habe außerdem keine nennenswerten Framerate-Einbrüche bemerkt.

Luke Baker

In ColorOS ist ein Spiele-Overlay integriert, das seit der letzten Generation nicht wesentlich verändert wurde. Das bedeutet, dass Sie schnellen Zugriff auf die meisten Einstellungen haben, einschließlich Leistungsmodi, Nachrichten, Benachrichtigungsblockierung und mehr.

Oppo Find X8 Pro Benchmarks

Externer Inhalt von Infogram.com

Kameras

50 MP Hauptsensor, 1/1,4-Zoll

50 MP Ultraweitwinkel, 1/2,75-Zoll

50 MP 3x Teleobjektiv, 1/1,95-Zoll

50 MP 6x Teleobjektiv, 1/2,51-Zoll

32 MP Selfie-Kamera, fester Fokus

Auf den ersten Blick sieht es so aus, als sei die Kameraausstattung identisch mit der des Find X7 Ultra. In der Tat verfügen beide Handys über vier 50-Megapixel-Kameras auf der Rückseite mit zwei Periskop-Teleobjektiven und 32-Megapixel-Selfie-Kameras. Wenn Sie jedoch etwas tiefer graben, werden Sie feststellen, dass alle Kameras mit Ausnahme des 6-fach-Teleobjektivs geändert wurden.

Luke Baker

Bei den anderen drei Objektiven sind die Sensoren deutlich kleiner. Besonders auffällig ist die Verkleinerung des Hauptsensors, der von einem 1-Zoll-Sensor auf einen 1/1,4-Zoll-Sensor reduziert wurde. Das ist ein bewusster Schritt, um die Größe des Kameramoduls im Zaum zu halten. Da die Sensortechnologie verbessert wurde, liefern die kleineren Sensoren jedoch auch bei wenig Licht eine gute Leistung.

Trotz der Unterschiede in der Hardware sind die Bilder sehr ähnlich wie beim X7 Ultra. Ich habe ein paar Aufnahmen nebeneinander gemacht, und es ist oft schwer, einen großen Unterschied zu erkennen, primär bei guter Beleuchtung. Der Unterschied wird bei schlechten Lichtverhältnissen deutlicher, wo das Ultrawide beim neueren Modell zu Unschärfe neigt. Die anderen Sensoren schlagen sich jedoch erstaunlich gut.

Es gibt auch ein paar Fälle, in denen das Find X8 Pro die Nase vorn hat. Oppo hat eindeutig an seinem Autofokus-System gearbeitet. Ich war beeindruckt, dass es selbst bei schwierigen Lichtverhältnissen gestochen scharfe Fotos gemacht hat. Mir ist auch aufgefallen, dass der minimale Fokusabstand bei der Haupt- und der 3-fach-Linse verringert wurde. Damit gelingen beeindruckende Makroaufnahmen.

Der Verschluss ist schneller, was für Action-Aufnahmen hilfreich ist. Sie können außerdem Serienaufnahmen mit bis zu sieben Bildern pro Sekunde machen, ohne dass die Qualität leidet. Damit eignet sich das Oppo Find X8 Pro besonders gut für schnelle Sport- und Wildlife-Aufnahmen.

Wenn Sie über das 60-fache hinaus zoomen, kommt die KI-Verbesserung von Oppo zum Einsatz und liefern erstaunliche Bilder. Die Verbesserungen sind zwar nicht ganz genau, da der KI-Algorithmus nur rät und zusätzliche Details erfindet. Trotzdem können Sie auf ein unglaubliches Niveau zoomen, ohne die üblichen körnigen und unscharfen Ergebnisse.

Damit eignet sich das Oppo Find X8 Pro besonders gut für schnelle Sport- und Wildlife-Aufnahmen.

Die Selfie-Kamera ist anständig, aber ich war enttäuscht, dass sie keinen Autofokus hat. In den meisten Szenarien spielt das keine allzu große Rolle, aber es bedeutet, dass Ihre Fotos weniger scharf sind, wenn Sie ein großes Gruppenfoto oder eine extreme Nahaufnahme machen.

Durch die Hasselblad-Partnerschaft bietet das Oppo Find X8 Pro einige neue Porträt-Effekte und Filmsimulationsmodi. Sie sind eine einfache Möglichkeit, Ihre Aufnahmen aufzupeppen, und einige erzeugen einen ganz besonderen Look, wie der White ProMist Filter. Wenn Sie diesen aktivieren, erhalten Ihre Fotos den klassischen, verträumten Fettlinsen-Look aus den 1980er Jahren.

Das Smartphones eignet sich auch hervorragend für Videos. Es kann mit jedem Objektiv 4K-Aufnahmen mit 60 Bildern pro Sekunde machen, und das sogar auf Wunsch in Dolby Vision HDR. Die Stabilisierung ist großartig, die Mikrofone klingen gut und Sie können überraschend klare Aufnahmen machen, wenn Sie über den optischen Telebereich hinaus zoomen.

Diese Videofähigkeiten werden bald noch besser werden, denn Oppo hat angekündigt, dass die Find X8-Serie mit der Blackmagic Camera App zusammenarbeiten wird. Das bedeutet, dass Sie in LOG aufnehmen, LUTs anwenden und eine ganze Reihe professioneller manueller Funktionen nutzen können.

Akkulaufzeit & Aufladen

5.910-mAh-Akku

80 Watt kabelgebundenes Laden

50 Watt kabelloses Laden

Das Oppo Find X8 Pro nutzt die neue Silizium-Kohle-Akkutechnologie, um eine gewaltige 5.910-Milliamperestunden-Zelle in sein relativ schlankes Gehäuse zu packen. Das führt zu einer sehr beeindruckenden Akkulaufzeit.

Bei normaler Nutzung erreiche ich mit einer Akkuladung locker eineinhalb Tage – und das bei viel Kameranutzung, Streaming-Inhalten und gelegentlichem Spielen. Wenn Sie bei der Nutzung eher konservativ sind, sind zwei Tage durchaus möglich.

Ich habe problemlos anderthalb Tage mit einer Akkuladung erreicht… zwei Tage sind definitiv möglich.

Wenn Ihnen der Akku ausgeht, ist das nicht weiter schlimm, denn das Find X8 Pro kann rasant wieder aufgeladen werden. Meinem Testgerät lag ein 80-Watt-Schnellladegerät bei, mit dem es in nur 30 Minuten von einem leeren Akku auf etwa 70 Prozent aufgeladen war. In einigen Ländern wird das Handy jedoch ohne Ladegerät ausgeliefert, sodass Sie die Kosten für ein gutes Netzteil einkalkulieren müssen.

Luke Baker

Wie üblich ist die Höchstgeschwindigkeit von 80 Watt nur mit einem der SuperVooc-Ladegeräte von Oppo möglich, aber zum Glück geht es auch mit einem USB-PD-Ladegerät von Drittanbietern schnell. Damit erreichen Sie bis zu 55 Watt. Wenn Sie kabellos laden möchten, unterstützt das Find X8 Pro bis zu 50 Watt mit einem AirVooc-Ladegerät.

Wie bereits erwähnt, gibt es einen neuen magnetischen Puck für diesen Zweck, aber Sie müssen die magnetische Handyhülle von Oppo kaufen, um ihn effektiv nutzen zu können, da die Magneten nicht in das Handy selbst eingebaut sind.

Software & Apps

ColorOS 15, basierend auf Android 15

KI-Funktionen und Circle to Search

Einige Bloatware

Auf dem Oppo Find X8 Pro läuft ColorOS 15, die frisch überarbeitete Benutzeroberfläche von Oppo, die auf Android 15 basiert. Auf den ersten Blick sieht es recht vertraut aus, aber es fühlt sich schneller an. Das liegt daran, dass Oppo mehr als 800 Animationen überarbeitet hat. Die Mühe hat sich gelohnt, denn das Gerät wirkt viel flotter als alle bisherigen Oppo-Smartphones.

Der Einfluss von Apple geht über die Hardware-Funktionen hinaus und ist auch in der Software zu finden. ColorOS 15 verfügt über eine eigene Version von Apples Dynamic Island, die Ihnen schnellen Zugriff auf die Mediensteuerung, den Hotspot-Status, Bluetooth-Geräte und mehr bietet. Sie können auch den Benachrichtigungsbildschirm und die Schnelleinstellungen aufteilen, was sich wieder wie bei iOS anfühlt. Bevorzugen Sie die traditionelle Konfiguration, steht auch diese zur Verfügung.

Luke Baker

Das Smartphone wird außerdem mit Circle to Search geliefert und hat Google Gemini als Standardassistenten. Diese beiden Funktionen sind sehr praktisch, und ich nutze sie fast täglich. Natürlich ist Ende 2024 kein Flaggschiff vollständig ohne eine gesunde Portion KI-Funktionen. Das X8 Pro bietet eine Menge. Während sich einige der Funktionen eher wie Partytricks anfühlen, gibt es zwei Funktionen, die ich gerne auf jedem Smartphone hätte.

Luke Baker

Sie heißen “AI Speak” und “AI Summary” und können jederzeit aufgerufen werden, indem Sie von der Seite des Displays zur intelligenten Seitenleiste wischen. Wenn Sie einen langen Artikel lesen müssen, aber nur wenig Zeit haben, kann “AI Summary” die wichtigsten Informationen heraussuchen und Ihnen eine kurze Zusammenfassung geben. Alternativ kann “AI Speak” den Artikel mit einer natürlich klingenden Stimme laut vorlesen, sodass Sie Multitasking betreiben können. Sie funktionieren mit Chrome, Firefox und anderen Programmen.

Ich bin sehr angetan von ColorOS 15. Es hat viele tolle Funktionen, ist schnell und sieht dabei auch noch gut aus.

Es gibt auch Schreibwerkzeuge wie “AI Writer” und “AI Reply”, die Ihnen helfen können, eine E-Mail, ein Dokument oder eine simple Antwort zu verfassen. Ich empfinde sie nicht als sehr nützlich, aber das könnte daran liegen, dass ich beruflich schreibe. Auch diese KI-Tools funktionieren in mehreren Apps.

Ich bin von ColorOS 15 sehr angetan. Es hat viele tolle Funktionen, ist schnell und sieht dabei auch noch gut aus. Leider ist es nicht perfekt. Bei der Ersteinrichtung des Geräts müssen Sie sich mit sehr viel Bloatware auseinandersetzen. Es dauert zwar nicht allzu lange, bis Sie aufgeräumt haben, aber von einem Flaggschiff-Smartphone hätte ich dennoch weniger Bloatware erwartet.Oppo verspricht, dass die Oppo Find X8-Serie bis 2030 mit den neuesten Sicherheitspatches und Android-Updates versorgt wird, was fünf großen Betriebssystem-Upgrades entsprechen dürfte. Das ist ein sehr anständiger Vorschlag, aber es ist erwähnenswert, dass Google und Samsung ihre Geräte jeweils zwei Jahre länger unterstützen.

Preis & Verfügbarkeit

Im deutschen Online-Shop von Oppo ist das Find X8 Pro derzeit noch nicht erhältlich. Mit einer Lieferzeit von drei Wochen können Sie das Smartphone in der Version mit 16 Gigabyte Arbeitsspeicher und 512 Gigabyte internem Speicher in Schwarz für 933 Euro bei Gomibo.de bestellen. Die UK-Version in Weiß ist für rund 1.240 Euro mit einer Lieferzeit von etwa zehn Tagen im Kaufland-Online-Shop erhältlich.

Zu diesem Preis konkurriert das Find X8 Pro mit den aktuell besten Smartphone-Modellen. Zu den größten Konkurrenten zu diesem Preis gehören unter anderem das Samsung Galaxy S24 (ab 959 Euro), das Google Pixel 9 Pro XL (ab 1.199 Euro) und das OnePlus 12 (ab 849 Euro für das High-End-Modell).

Sollten Sie das Oppo Find X8 Pro kaufen?

Nachdem ich eine Woche mit dem Oppo Find X8 Pro verbracht habe, kann ich mich nur wenig beschweren. Dieses Smartphone ist in jeder Hinsicht herausragend. Es ist leistungsstark, sieht gut aus, hat fantastische Kameras und zahlreiche Software-Perlen.

Als Fotografie-Enthusiast, dem die Kameraleistung wichtiger ist als alles andere, würde ich dieses Gerät den besten Geräten von Samsung, Apple oder Google vorziehen. Ich würde gerne mehr Gewicht in Kauf nehmen, wenn dies größere Sensoren bedeutet, und ich drücke die Daumen, dass es bald ein X8 Ultra geben wird. Für den Moment ist dieses Modell jedoch mehr als gut genug.>

Specs

ColorOS 15, basierend auf Android 15

6,78-Zoll, 1.264 × 2.780 Pixel, OLED, 120 Hz

Fingerabdruck-Sensor im Display

MediaTek Dimensity 9400

12 GB / 16 GB Arbeitsspeicher

256 GB / 512 GB / 1 TB interner Speicher

Kameras:

50 MP Hauptsensor

50 MP Ultraweitwinkel

50 MP 3x Teleobjektiv

50 MP 6x Teleobjektiv

32 MP Selfie-Kamera

Bis zu 4K bei 60 fps, Videos mit Rückseiten-Kameras

Stereo-Lautsprecher

Dual-SIM

Wi-Fi 802.11 a/b/g/n/ac/6/7

Bluetooth 5.4

5.910 mAh Akku

80 W Aufladung

162,3 × 76,7 × 8,2 mm

IP68/IP69 zertifiziert

215 g

Farben: Perlweiß, Space Schwarz

Oppo Find X8 Pro im Test: Flaggschiff-Smartphone mit Top-Kamera​ Weiterlesen »

Amazfit T-Rex 3 im Test: Empfehlenswerte und günstige Outdoor-Smartwatch​

Allgemein

Mike Sawh Auf einen Blick Pro Unverwechselbares und komfortables Design Gute Unterstützung für Core-Tracking und Mapping Ausgezeichnete Akkulaufzeit Erschwinglich Kontra Nicht das beste AMOLED-Display seiner Klasse Zepp OS 4 ist nicht so raffiniert wie die Betriebssysteme der Konkurrenz Einige Analyse- und Trainingsfunktionen sind unzureichend Fazit Die Amazfit T-Rex 3 ist eine Outdoor-Smartwatch im “Ultra”-Stil. Deutlich günstiger als namhaftere Konkurrenten überzeugt sie mit den wichtigsten Funktionen, was sie zu einer empfehlenswerten Smartwatch für Outdoor-Erlebnisse macht. Die Amazfit T-Rex 3 ist eine Smartwatch für Outdoor-Aktivisten, die nicht bereit sind, viel Geld für eine Apple Watch Ultra 2, eine Garmin Fenix 8 oder eine Samsung Galaxy Watch Ultra auszugeben, um einen robusten Begleiter für das Handgelenk zu bekommen. Mit jeder Iteration ist die T-Rex ein Stückchen näher an eine echte Outdoor-Uhr herangerückt. Die erste Uhr bot ein gutes Core-Tracking und eine lange Akkulaufzeit, aber es fehlten wichtige Funktionen wie die Kartendarstellung. Mit der T-Rex 2 wurden einige dieser Probleme behoben, und mit der T-Rex 3 wurde die Outdoor-Smartwatch noch weiter verbessert. Sie hat jetzt ein größeres Display, auf dem Sie Ihre Echtzeit-Statistiken und kostenlose Offline-Karten gut sehen können, und es gibt neue Trainingsmodi, darunter einen für Ultramarathons. Mit verbesserter kontaktloser Bezahlung und App-Unterstützung wurden auch die Fähigkeiten der T-Rex 3 als Smartwatch ausgebaut. Ist das alles gleichzusetzen mit echten Outdoor-Smartwatches? Das soll dieser Test zeigen. Design & Aufbau Größeres Gehäuse Entwickelt für den Einsatz bei extremer Hitze und Kälte Zwei Armbandfarben 10 ATM Wasserbeständigkeit Bei den vorherigen Generationen der T-Rex hat Amazfit versucht, das Gesamtbild ein wenig zu verändern. Das erste Modell war etwas klobig, während die T-Rex 2 schon eine angenehmere Form hatte. Die T-Rex 3 hat ein achteckiges Gehäuse, mit dem sie sich deutlich von den Outdoor-Smartwatches der Konkurrenz abhebt. Mike Sawh Das Gehäuse ist nach wie vor nur in einer einzigen Größe erhältlich und ist mit jetzt 48,5 Millimetern (statt 47,1 Millimetern) größer als eine Samsung Galaxy Watch Ultra und eine Fenix 8 mit 47 Millimetern. Sie haben die Wahl zwischen Silikonarmbändern in Onyx (Bild) oder Lava Liquid. Und auch wenn es nicht sofort ersichtlich ist, sind diese Armbänder abnehmbar. Ein Set zum Abnehmen der Armbänder ist in der Verpackung enthalten. Sie können also nicht wie bei den meisten anderen Uhren einfach nur auf einen Knopf oder eine Lasche klicken, um sie abzunehmen. Die Lünette ist aus Edelstahl gefertigt und verleiht der T-Rex 3 das nötige Gewicht, aber nur so viel, dass sie sich am Handgelenk immer noch leicht anfühlt. Der Mittelrahmen ist aus Polymer. Die Uhr ist bis zu einem Druck von 10 bar wasserbeständig und gehört damit zu den Uhren, die auch für Sporttaucher bis zu 40 Meter Tiefe geeignet sind. Ich bin nicht mit ihr getaucht, aber ich habe sie zum Schwimmen mitgenommen und sie hat diesen Test ohne Probleme bestanden. Mike Sawh Wie die früheren T-Rex-Smartwatches ist auch diese Uhr für den Betrieb bei extremer Hitze (70 Grad Celsius) und Kälte (minus 30 Grad Celsius) ausgelegt. Zum Vergleich: Die Galaxy Watch Ultra hält bis zu 55 Grad aus. Ich finde, dass sich die T-Rex 3 sehr angenehm trägt. Sie ist groß, fühlt sich aber nicht klobig an. Obwohl das Gewicht leicht gestiegen ist (von 66,6 auf 68,3 Gramm), war der Gewichtsunterschied im Vergleich zu einer Apple Watch Ultra 2 oder Samsung Galaxy Watch Ultra unerheblich. Bildschirm & Audio Größeres, helleres AMOLED-Display Unterstützt den Always-on-Modus Mikrofon, aber kein Lautsprecher enthalten Eine der großen Designänderungen der T-Rex 3 ist ein größeres und helleres Display. Das AMOLED-Display ist jetzt 1,5 Zoll groß und hat eine Auflösung von 480 x 480 Pixeln im Vergleich zu 1,39 Zoll und 454 x 454 Pixeln bei der T-Rex 2. Die Farben empfinde ich als etwas übersättigt, und obwohl das Display im Freien schön hell ist, würde ich nicht behaupten, dass es das beste Smartwatch-Display ist, auf das ich je geschaut habe. In Bezug auf die Sichtbarkeit, die Reaktionsfähigkeit auf Berührungen und die Unterstützung für den Always-on-Modus erfüllt es aber auf jeden Fall seinen Zweck. Mike Sawh Es ist mit Gorilla Glass geschützt, im Gegensatz zu Saphirglas, das der wünschenswertere und stärkere Schutz gegen Kratzer ist und bei den Outdoor-Uhren von Apple, Samsung und Garmin verwendet wird. In Anbetracht des Preises muss es aber irgendwo Kompromisse geben, und der Bildschirmschutz ist einer davon. Das Display blieb während des Tests in gutem Zustand. Wenn Sie jedoch den besten verfügbaren Schutz für Ihr Display möchten, müssen Sie sich für eine teurere Smartwatch entscheiden. Die T-Rex 3 verfügt über ein eingebautes Mikrofon, um mit dem Offline-Sprachassistenten zu kommunizieren, aber es fehlt ein eingebauter Lautsprecher, um Funktionen wie Anrufe oder die laute Wiedergabe von Musik zu ermöglichen. Wenn Sie den integrierten Musikspeicher nutzen möchten, müssen Sie dazu Kopfhörer anschließen. Das ist zwar schade, aber dafür gibt es an anderer Stelle Verbesserungen. Software & Funktionen Läuft auf Zepp 4.0 Funktioniert mit iOS und Android Zugang zum App-Store Die T-Rex 3 ist eine Android- und iOS-kompatible Smartwatch mit einigen Einschränkungen, je nachdem, ob Sie ein Google-Smartphone oder ein iPhone haben. Wenn Sie ein iPhone nutzen, können Sie Ihre Smartphone-Kamera steuern, mit einem Android-Handy können Sie Anrufe schnell beantworten. Mike Sawh In jedem Fall werden Benachrichtigungen angezeigt und es gibt etwa 26 GB Speicherplatz für MP3-Audiodateien, Ihre Fitnessdaten und Apps. Sie haben Zugriff auf den Zepp-App-Store. Er ist zwar kein vollwertiger Store, wie Sie ihn von Apple oder Google kennen, aber es gibt hier native und Drittanbieter-Apps mit einer Mischung aus kostenlosen und kostenpflichtigen Optionen. Ich habe einige davon ausprobiert, darunter einen einfach einzurichtenden Sonos-Controller, eine Aufgabenliste und sogar eines der Spiele. Sie waren alle schnell einsatzbereit. Mit der Zeit wird es definitiv eine bessere Auswahl geben. Sie haben zwar keinen Lautsprecher, dafür aber ein Mikrofon, mit dem Sie den Zepp-eigenen Offline-Sprachassistenten verwenden können, um die Einstellungen der Uhr anzupassen oder Ihre Fitness-Statistiken zu überprüfen. Diese Funktion gibt es schon seit einiger Zeit bei den Amazfit-Uhren, und die Mikrofon-Spracherkennung ist im Großen und Ganzen sehr gut. Mike Sawh Mit Zepp Pay können Sie kontaktlos bezahlen. Auch diese Funktion gab es schon bei früheren Uhren, aber ich hatte Probleme, sie einzurichten. Die Funktion ist nicht in allen Ländern verfügbar und erfordert eine Curve-Bankkarte, die ich nicht habe, sodass diese Funktion leider nicht zur Verfügung stand und wahrscheinlich auch für viele andere nicht verfügbar ist. Die Amazfit T-Rex 3 hat viele Funktionen und ist einfach zu bedienen. Die Begleit-App ist zwar nicht besonders raffiniert und nicht so ausgereift wie andere Betriebssysteme, bietet aber die richtigen Funktionen. Fitness & Tracking Zweifrequenz-GPS Multisport-Tracking-Modus Routen- und Navigationsfunktionen Meine Erfahrungen mit den Sport-Tracking-Funktionen der Amazfit-Uhren sind sehr gut. Sie sind nur nicht immer gleichwertig mit ähnlichen Uhren, was die Ausführung der Funktionen und die Gesamtleistung angeht. Mike Sawh Als ich die T-Rex 2 im Jahr 2022 getestet habe, hat sie eine solide Leistung gebracht, war aber in einigen Punkten verbesserungswürdig. Dazu gehörte die Kartenfunktion. Bei der T-Rex 3 haben Sie Zugriff auf kostenlose Offline-Karten, die in der App heruntergeladen und dann mit der Uhr synchronisiert werden müssen, was relativ stressfrei möglich ist. Dies gilt auch für Karten-Downloads für Skigebiete. Sie haben zudem die Möglichkeit, Routen zu importieren, und die App unterstützt auch die Turn-by-Turn-Navigation. Die Kartenunterstützung hat bei mir gut funktioniert. Sie können zwischen dunklen und hellen Kartenansichten wählen und sich Konturen anzeigen lassen, um ein besseres Gefühl für die Höhenlage und das Gelände zu bekommen. Ich würde sagen, dass die Karten, die auf teureren Outdoor-Uhren verfügbar sind, im Allgemeinen etwas detaillierter sind, wenn es darum geht, was Sie auf dem Bildschirm sehen können. Wenn Sie jedoch vergleichen, was Samsung auf der Galaxy Watch Ultra bietet, dann liefert die T-Rex 3 eine bessere Vorstellung ab. Es gibt viele Outdoor-Daten, die Sie sich ansehen können, darunter Höhenlage, Sturmwarnungen, Gezeiteninformationen und die Uhr gibt Ihnen sogar Ratschläge zu Ihrem Flüssigkeitsbedarf. Mike Sawh Die Uhr ist mit Dual-Band-GPS ausgestattet, um die neueste Positionierungstechnologie und eine verbesserte Genauigkeit für das Tracking im Freien zu bieten. Das war schon bei der T-Rex 2 solide und bei der T-Rex 3 ist es noch besser. Ich habe sie mit einer Garmin Fenix 8 und einer Apple Watch Ultra 2 verglichen und festgestellt, dass Daten wie Distanzmessung, Tempo und Kalorienverbrauch sehr ähnlich sind. Auf einigen Strecken, insbesondere unter Bäumen, schien das Trainingstempo auf der Amazfit etwas stärker zu schwanken, aber die GPS-Leistung im Allgemeinen war gut. Die Herzfrequenzdaten waren jedoch nicht so gut und fallen in die Kategorie der optischen Sensoren, bei denen die maximalen Herzfrequenzwerte im Vergleich zu einem Brustgurtmonitor sehr hoch sein können. Zum Glück können Sie jetzt externe Sensoren mit dem Gerät koppeln. Dazu gehören Herzfrequenz- sowie Leistungsmesser für Laufen und Radfahren, um diese Genauigkeitsprobleme zu beheben. Unter den 177 unterstützten Sportmodi gibt es jetzt einen Freitauchmodus und einen Krafttrainingsmodus. Er unterstützt das automatische Zählen von Wiederholungen mit Muskelkarten, die zeigen, auf welche Bereiche Sie sich am meisten konzentriert haben. Unterstützt wird auch die Weitergabe von Daten an große Fitness-Apps wie Strava und Apple Health, und auch das funktioniert problemlos. Mike Sawh Wenn Sie Ihre Trainingsdaten detaillierter sehen wollen, ist das möglich, aber ich bin mir nicht sicher, wie zuverlässig die Informationen dann sind. Trainingsbelastung, empfohlene Erholungszeit und eine Readiness-Metrik funktionieren ähnlich wie bei Garmin oder Oura. Ich fand, dass die Erholungsempfehlungen und die Trainingswerte nicht immer übereinstimmten und unterschiedliche Aussagen darüber machten, ob ich trainieren oder pausieren sollte. Die T-Rex 3 neigte dazu, mir an Tagen, an denen ich mich erschöpft fühlte und gar nicht an Training dachte, zu sagen, dass ich in guter Verfassung sei. Letztendlich bietet die T-Rex 3 jedoch eine Menge. Einige Kritikpunkte am Vorgänger-Modell wurden behoben und die T-Rex 3 ist auf jeden Fall leistungsfähiger geworden. Akkulaufzeit & Aufladen Größerer Akku als bei der T-Rex 2 Bis zu 27 Tage Akkulaufzeit bei typischer Nutzung Bis zu 180 Stunden GPS-Akkulaufzeit Wenn Sie mit einer Smartwatch auf eine Trekkingtour gehen und kein Ladegerät herumtragen möchten, sollte die Akkulaufzeit verlässlich angegeben werden. Und das ist bei der T-Rex 3 absolut der Fall. Mike Sawh Die Kapazität des Akkus ist von 500 auf 700 mAh gestiegen, was in den meisten Nutzungsszenarien und -modi eine Verbesserung der Ausdauer gegenüber der T-Rex 2 bedeutet. Die Akkulaufzeit bei typischer Nutzung beträgt jetzt 27 Tage statt 24 Tage. Wenn Sie den genauesten GPS-Modus verwenden, beträgt die Akkulaufzeit statt 26 jetzt 42 Stunden. Bei intensiver Nutzung liegt die Akkulaufzeit bei 13 Tagen statt bisher zehn Tagen. Je nachdem, wie sehr Sie die Nutzung der Smartwatch einschränken, könnte diese Uhr bis zu 80 Tage durchhalten. Ich habe den genauesten GPS-Modus verwendet, das Display immer eingeschaltet gelassen und die Uhr auch für Funktionen wie Benachrichtigungen, kontinuierliche Überwachung der Herzfrequenz und Schlafüberwachung genutzt. Und der Akku hat für 13 Tage gereicht. An einem Tag, an dem ich das GPS verwendet habe, betrug der Batterieverbrauch insgesamt sieben Prozent. Bei einem über einstündigen Training im besten GPS-Modus lag der Verbrauch bei drei Prozent. Insgesamt war ich mit der Leistung des Geräts sehr zufrieden. Aufgeladen wird die T-Rex 3 mit einem eigenen Ladegerät, das leider nicht das schnellste ist, wenn der Ladezustand auf null ist. Es dauert etwa drei Stunden, bis das Gerät wieder aufgeladen ist. Da Sie es aber wahrscheinlich nur ab und zu aufladen müssen, sollten Sie mit diesen Ladezeiten leben können. Preis & Verfügbarkeit Das Amazfit T-Rex 3 ist über die Amazfit-Website sowie über beispielsweise Amazon erhältlich. Der Preis ist ein wichtiger Faktor, denn die T-Rex 3 soll Ihnen für 295 Euro eine voll ausgestattete Outdoor-Smartwatch für deutlich weniger Geld als die Konkurrenz bieten. Mit diesem Preis ist sie allerdings teurer als die T-Rex 2, die bei Amazon inzwischen für 155 Euro verfügbar ist. Sollten Sie die Amazfit T-Rex 3 kaufen? Wenn Sie auf der Suche nach einer erschwinglichen Outdoor-Smartwatch sind, die Ihnen eine Fülle von Smartwatch-, Outdoor- und Sportfunktionen sowie eine gute Leistung mit langer Akkulaufzeit bietet, ist diese Uhr eine Empfehlung. Meine Erfahrungen mit der T-Rex 3 waren wirklich gut, ähnlich wie mit der T-Rex 2. Die Unterstützung für Kartenmaterial, für die Sie normalerweise mehr bezahlen müssen, sowie die zusätzliche Unterstützung für externe Sensoren bei einer Akkulaufzeit, die mit den Outdoor-Uhren von Apple und Samsung mithalten kann, sind alles Argumente für einen Kauf. Zwar ist die T-Rex 3 noch nicht ganz so ausgereift wie andere etablierte Smartwatches, aber sie fühlt sich schon so an, als wäre sie für Outdoor-Abenteuer gemacht. Technische Daten Gehäusegröße 48,5 Millimeter Wasserbeständig mit 10 ATM Geeignet für Freitauchen in bis zu 45 Metern Tiefe AMOLED-Touchscreen-Display, 1,58 Zoll, 480 x 480 Pixel Bis zu 27 Tage Akkulaufzeit Bis zu 180 Stunden GPS-Akkulaufzeit Dual-Band-GPS 177 Sportmodi Offline-Karten und Abbiegehinweise Samsung Galaxy Watch 7 im Test: Viele Verbesserungen zum fairen Preis Die besten Smartwatches im Test Die besten Smartwatches mit EKG (PC-Welt) 

Amazfit T-Rex 3 im Test: Empfehlenswerte und günstige Outdoor-Smartwatch​ Mike Sawh

Auf einen Blick

Pro

Unverwechselbares und komfortables Design

Gute Unterstützung für Core-Tracking und Mapping

Ausgezeichnete Akkulaufzeit

Erschwinglich

Kontra

Nicht das beste AMOLED-Display seiner Klasse

Zepp OS 4 ist nicht so raffiniert wie die Betriebssysteme der Konkurrenz

Einige Analyse- und Trainingsfunktionen sind unzureichend

Fazit

Die Amazfit T-Rex 3 ist eine Outdoor-Smartwatch im “Ultra”-Stil. Deutlich günstiger als namhaftere Konkurrenten überzeugt sie mit den wichtigsten Funktionen, was sie zu einer empfehlenswerten Smartwatch für Outdoor-Erlebnisse macht.

Die Amazfit T-Rex 3 ist eine Smartwatch für Outdoor-Aktivisten, die nicht bereit sind, viel Geld für eine Apple Watch Ultra 2, eine Garmin Fenix 8 oder eine Samsung Galaxy Watch Ultra auszugeben, um einen robusten Begleiter für das Handgelenk zu bekommen.

Mit jeder Iteration ist die T-Rex ein Stückchen näher an eine echte Outdoor-Uhr herangerückt. Die erste Uhr bot ein gutes Core-Tracking und eine lange Akkulaufzeit, aber es fehlten wichtige Funktionen wie die Kartendarstellung. Mit der T-Rex 2 wurden einige dieser Probleme behoben, und mit der T-Rex 3 wurde die Outdoor-Smartwatch noch weiter verbessert.

Sie hat jetzt ein größeres Display, auf dem Sie Ihre Echtzeit-Statistiken und kostenlose Offline-Karten gut sehen können, und es gibt neue Trainingsmodi, darunter einen für Ultramarathons. Mit verbesserter kontaktloser Bezahlung und App-Unterstützung wurden auch die Fähigkeiten der T-Rex 3 als Smartwatch ausgebaut.

Ist das alles gleichzusetzen mit echten Outdoor-Smartwatches? Das soll dieser Test zeigen.

Design & Aufbau

Größeres Gehäuse

Entwickelt für den Einsatz bei extremer Hitze und Kälte

Zwei Armbandfarben

10 ATM Wasserbeständigkeit

Bei den vorherigen Generationen der T-Rex hat Amazfit versucht, das Gesamtbild ein wenig zu verändern.

Das erste Modell war etwas klobig, während die T-Rex 2 schon eine angenehmere Form hatte. Die T-Rex 3 hat ein achteckiges Gehäuse, mit dem sie sich deutlich von den Outdoor-Smartwatches der Konkurrenz abhebt.

Mike Sawh

Das Gehäuse ist nach wie vor nur in einer einzigen Größe erhältlich und ist mit jetzt 48,5 Millimetern (statt 47,1 Millimetern) größer als eine Samsung Galaxy Watch Ultra und eine Fenix 8 mit 47 Millimetern.

Sie haben die Wahl zwischen Silikonarmbändern in Onyx (Bild) oder Lava Liquid. Und auch wenn es nicht sofort ersichtlich ist, sind diese Armbänder abnehmbar. Ein Set zum Abnehmen der Armbänder ist in der Verpackung enthalten. Sie können also nicht wie bei den meisten anderen Uhren einfach nur auf einen Knopf oder eine Lasche klicken, um sie abzunehmen.

Die Lünette ist aus Edelstahl gefertigt und verleiht der T-Rex 3 das nötige Gewicht, aber nur so viel, dass sie sich am Handgelenk immer noch leicht anfühlt. Der Mittelrahmen ist aus Polymer.

Die Uhr ist bis zu einem Druck von 10 bar wasserbeständig und gehört damit zu den Uhren, die auch für Sporttaucher bis zu 40 Meter Tiefe geeignet sind. Ich bin nicht mit ihr getaucht, aber ich habe sie zum Schwimmen mitgenommen und sie hat diesen Test ohne Probleme bestanden.

Mike Sawh

Wie die früheren T-Rex-Smartwatches ist auch diese Uhr für den Betrieb bei extremer Hitze (70 Grad Celsius) und Kälte (minus 30 Grad Celsius) ausgelegt. Zum Vergleich: Die Galaxy Watch Ultra hält bis zu 55 Grad aus.

Ich finde, dass sich die T-Rex 3 sehr angenehm trägt. Sie ist groß, fühlt sich aber nicht klobig an. Obwohl das Gewicht leicht gestiegen ist (von 66,6 auf 68,3 Gramm), war der Gewichtsunterschied im Vergleich zu einer Apple Watch Ultra 2 oder Samsung Galaxy Watch Ultra unerheblich.

Bildschirm & Audio

Größeres, helleres AMOLED-Display

Unterstützt den Always-on-Modus

Mikrofon, aber kein Lautsprecher enthalten

Eine der großen Designänderungen der T-Rex 3 ist ein größeres und helleres Display. Das AMOLED-Display ist jetzt 1,5 Zoll groß und hat eine Auflösung von 480 x 480 Pixeln im Vergleich zu 1,39 Zoll und 454 x 454 Pixeln bei der T-Rex 2.

Die Farben empfinde ich als etwas übersättigt, und obwohl das Display im Freien schön hell ist, würde ich nicht behaupten, dass es das beste Smartwatch-Display ist, auf das ich je geschaut habe.

In Bezug auf die Sichtbarkeit, die Reaktionsfähigkeit auf Berührungen und die Unterstützung für den Always-on-Modus erfüllt es aber auf jeden Fall seinen Zweck.

Mike Sawh

Es ist mit Gorilla Glass geschützt, im Gegensatz zu Saphirglas, das der wünschenswertere und stärkere Schutz gegen Kratzer ist und bei den Outdoor-Uhren von Apple, Samsung und Garmin verwendet wird. In Anbetracht des Preises muss es aber irgendwo Kompromisse geben, und der Bildschirmschutz ist einer davon. Das Display blieb während des Tests in gutem Zustand. Wenn Sie jedoch den besten verfügbaren Schutz für Ihr Display möchten, müssen Sie sich für eine teurere Smartwatch entscheiden.

Die T-Rex 3 verfügt über ein eingebautes Mikrofon, um mit dem Offline-Sprachassistenten zu kommunizieren, aber es fehlt ein eingebauter Lautsprecher, um Funktionen wie Anrufe oder die laute Wiedergabe von Musik zu ermöglichen.

Wenn Sie den integrierten Musikspeicher nutzen möchten, müssen Sie dazu Kopfhörer anschließen. Das ist zwar schade, aber dafür gibt es an anderer Stelle Verbesserungen.

Software & Funktionen

Läuft auf Zepp 4.0

Funktioniert mit iOS und Android

Zugang zum App-Store

Die T-Rex 3 ist eine Android- und iOS-kompatible Smartwatch mit einigen Einschränkungen, je nachdem, ob Sie ein Google-Smartphone oder ein iPhone haben.

Wenn Sie ein iPhone nutzen, können Sie Ihre Smartphone-Kamera steuern, mit einem Android-Handy können Sie Anrufe schnell beantworten.

Mike Sawh

In jedem Fall werden Benachrichtigungen angezeigt und es gibt etwa 26 GB Speicherplatz für MP3-Audiodateien, Ihre Fitnessdaten und Apps.

Sie haben Zugriff auf den Zepp-App-Store. Er ist zwar kein vollwertiger Store, wie Sie ihn von Apple oder Google kennen, aber es gibt hier native und Drittanbieter-Apps mit einer Mischung aus kostenlosen und kostenpflichtigen Optionen.

Ich habe einige davon ausprobiert, darunter einen einfach einzurichtenden Sonos-Controller, eine Aufgabenliste und sogar eines der Spiele. Sie waren alle schnell einsatzbereit. Mit der Zeit wird es definitiv eine bessere Auswahl geben.

Sie haben zwar keinen Lautsprecher, dafür aber ein Mikrofon, mit dem Sie den Zepp-eigenen Offline-Sprachassistenten verwenden können, um die Einstellungen der Uhr anzupassen oder Ihre Fitness-Statistiken zu überprüfen. Diese Funktion gibt es schon seit einiger Zeit bei den Amazfit-Uhren, und die Mikrofon-Spracherkennung ist im Großen und Ganzen sehr gut.

Mike Sawh

Mit Zepp Pay können Sie kontaktlos bezahlen. Auch diese Funktion gab es schon bei früheren Uhren, aber ich hatte Probleme, sie einzurichten. Die Funktion ist nicht in allen Ländern verfügbar und erfordert eine Curve-Bankkarte, die ich nicht habe, sodass diese Funktion leider nicht zur Verfügung stand und wahrscheinlich auch für viele andere nicht verfügbar ist.

Die Amazfit T-Rex 3 hat viele Funktionen und ist einfach zu bedienen. Die Begleit-App ist zwar nicht besonders raffiniert und nicht so ausgereift wie andere Betriebssysteme, bietet aber die richtigen Funktionen.

Fitness & Tracking

Zweifrequenz-GPS

Multisport-Tracking-Modus

Routen- und Navigationsfunktionen

Meine Erfahrungen mit den Sport-Tracking-Funktionen der Amazfit-Uhren sind sehr gut. Sie sind nur nicht immer gleichwertig mit ähnlichen Uhren, was die Ausführung der Funktionen und die Gesamtleistung angeht.

Mike Sawh

Als ich die T-Rex 2 im Jahr 2022 getestet habe, hat sie eine solide Leistung gebracht, war aber in einigen Punkten verbesserungswürdig. Dazu gehörte die Kartenfunktion.

Bei der T-Rex 3 haben Sie Zugriff auf kostenlose Offline-Karten, die in der App heruntergeladen und dann mit der Uhr synchronisiert werden müssen, was relativ stressfrei möglich ist. Dies gilt auch für Karten-Downloads für Skigebiete. Sie haben zudem die Möglichkeit, Routen zu importieren, und die App unterstützt auch die Turn-by-Turn-Navigation.

Die Kartenunterstützung hat bei mir gut funktioniert. Sie können zwischen dunklen und hellen Kartenansichten wählen und sich Konturen anzeigen lassen, um ein besseres Gefühl für die Höhenlage und das Gelände zu bekommen.

Ich würde sagen, dass die Karten, die auf teureren Outdoor-Uhren verfügbar sind, im Allgemeinen etwas detaillierter sind, wenn es darum geht, was Sie auf dem Bildschirm sehen können. Wenn Sie jedoch vergleichen, was Samsung auf der Galaxy Watch Ultra bietet, dann liefert die T-Rex 3 eine bessere Vorstellung ab.

Es gibt viele Outdoor-Daten, die Sie sich ansehen können, darunter Höhenlage, Sturmwarnungen, Gezeiteninformationen und die Uhr gibt Ihnen sogar Ratschläge zu Ihrem Flüssigkeitsbedarf.

Mike Sawh

Die Uhr ist mit Dual-Band-GPS ausgestattet, um die neueste Positionierungstechnologie und eine verbesserte Genauigkeit für das Tracking im Freien zu bieten. Das war schon bei der T-Rex 2 solide und bei der T-Rex 3 ist es noch besser.

Ich habe sie mit einer Garmin Fenix 8 und einer Apple Watch Ultra 2 verglichen und festgestellt, dass Daten wie Distanzmessung, Tempo und Kalorienverbrauch sehr ähnlich sind. Auf einigen Strecken, insbesondere unter Bäumen, schien das Trainingstempo auf der Amazfit etwas stärker zu schwanken, aber die GPS-Leistung im Allgemeinen war gut.

Die Herzfrequenzdaten waren jedoch nicht so gut und fallen in die Kategorie der optischen Sensoren, bei denen die maximalen Herzfrequenzwerte im Vergleich zu einem Brustgurtmonitor sehr hoch sein können. Zum Glück können Sie jetzt externe Sensoren mit dem Gerät koppeln. Dazu gehören Herzfrequenz- sowie Leistungsmesser für Laufen und Radfahren, um diese Genauigkeitsprobleme zu beheben.

Unter den 177 unterstützten Sportmodi gibt es jetzt einen Freitauchmodus und einen Krafttrainingsmodus. Er unterstützt das automatische Zählen von Wiederholungen mit Muskelkarten, die zeigen, auf welche Bereiche Sie sich am meisten konzentriert haben. Unterstützt wird auch die Weitergabe von Daten an große Fitness-Apps wie Strava und Apple Health, und auch das funktioniert problemlos.

Mike Sawh

Wenn Sie Ihre Trainingsdaten detaillierter sehen wollen, ist das möglich, aber ich bin mir nicht sicher, wie zuverlässig die Informationen dann sind. Trainingsbelastung, empfohlene Erholungszeit und eine Readiness-Metrik funktionieren ähnlich wie bei Garmin oder Oura.

Ich fand, dass die Erholungsempfehlungen und die Trainingswerte nicht immer übereinstimmten und unterschiedliche Aussagen darüber machten, ob ich trainieren oder pausieren sollte. Die T-Rex 3 neigte dazu, mir an Tagen, an denen ich mich erschöpft fühlte und gar nicht an Training dachte, zu sagen, dass ich in guter Verfassung sei.

Letztendlich bietet die T-Rex 3 jedoch eine Menge. Einige Kritikpunkte am Vorgänger-Modell wurden behoben und die T-Rex 3 ist auf jeden Fall leistungsfähiger geworden.

Akkulaufzeit & Aufladen

Größerer Akku als bei der T-Rex 2

Bis zu 27 Tage Akkulaufzeit bei typischer Nutzung

Bis zu 180 Stunden GPS-Akkulaufzeit

Wenn Sie mit einer Smartwatch auf eine Trekkingtour gehen und kein Ladegerät herumtragen möchten, sollte die Akkulaufzeit verlässlich angegeben werden. Und das ist bei der T-Rex 3 absolut der Fall.

Mike Sawh

Die Kapazität des Akkus ist von 500 auf 700 mAh gestiegen, was in den meisten Nutzungsszenarien und -modi eine Verbesserung der Ausdauer gegenüber der T-Rex 2 bedeutet. Die Akkulaufzeit bei typischer Nutzung beträgt jetzt 27 Tage statt 24 Tage.

Wenn Sie den genauesten GPS-Modus verwenden, beträgt die Akkulaufzeit statt 26 jetzt 42 Stunden. Bei intensiver Nutzung liegt die Akkulaufzeit bei 13 Tagen statt bisher zehn Tagen. Je nachdem, wie sehr Sie die Nutzung der Smartwatch einschränken, könnte diese Uhr bis zu 80 Tage durchhalten.

Ich habe den genauesten GPS-Modus verwendet, das Display immer eingeschaltet gelassen und die Uhr auch für Funktionen wie Benachrichtigungen, kontinuierliche Überwachung der Herzfrequenz und Schlafüberwachung genutzt. Und der Akku hat für 13 Tage gereicht.

An einem Tag, an dem ich das GPS verwendet habe, betrug der Batterieverbrauch insgesamt sieben Prozent. Bei einem über einstündigen Training im besten GPS-Modus lag der Verbrauch bei drei Prozent. Insgesamt war ich mit der Leistung des Geräts sehr zufrieden.

Aufgeladen wird die T-Rex 3 mit einem eigenen Ladegerät, das leider nicht das schnellste ist, wenn der Ladezustand auf null ist. Es dauert etwa drei Stunden, bis das Gerät wieder aufgeladen ist. Da Sie es aber wahrscheinlich nur ab und zu aufladen müssen, sollten Sie mit diesen Ladezeiten leben können.

Preis & Verfügbarkeit

Das Amazfit T-Rex 3 ist über die Amazfit-Website sowie über beispielsweise Amazon erhältlich. Der Preis ist ein wichtiger Faktor, denn die T-Rex 3 soll Ihnen für 295 Euro eine voll ausgestattete Outdoor-Smartwatch für deutlich weniger Geld als die Konkurrenz bieten.

Mit diesem Preis ist sie allerdings teurer als die T-Rex 2, die bei Amazon inzwischen für 155 Euro verfügbar ist.

Sollten Sie die Amazfit T-Rex 3 kaufen?

Wenn Sie auf der Suche nach einer erschwinglichen Outdoor-Smartwatch sind, die Ihnen eine Fülle von Smartwatch-, Outdoor- und Sportfunktionen sowie eine gute Leistung mit langer Akkulaufzeit bietet, ist diese Uhr eine Empfehlung.

Meine Erfahrungen mit der T-Rex 3 waren wirklich gut, ähnlich wie mit der T-Rex 2. Die Unterstützung für Kartenmaterial, für die Sie normalerweise mehr bezahlen müssen, sowie die zusätzliche Unterstützung für externe Sensoren bei einer Akkulaufzeit, die mit den Outdoor-Uhren von Apple und Samsung mithalten kann, sind alles Argumente für einen Kauf.

Zwar ist die T-Rex 3 noch nicht ganz so ausgereift wie andere etablierte Smartwatches, aber sie fühlt sich schon so an, als wäre sie für Outdoor-Abenteuer gemacht.

Technische Daten

Gehäusegröße 48,5 Millimeter

Wasserbeständig mit 10 ATM

Geeignet für Freitauchen in bis zu 45 Metern Tiefe

AMOLED-Touchscreen-Display, 1,58 Zoll, 480 x 480 Pixel

Bis zu 27 Tage Akkulaufzeit

Bis zu 180 Stunden GPS-Akkulaufzeit

Dual-Band-GPS

177 Sportmodi

Offline-Karten und Abbiegehinweise

Samsung Galaxy Watch 7 im Test: Viele Verbesserungen zum fairen Preis

Die besten Smartwatches im Test

Die besten Smartwatches mit EKG

(PC-Welt)

Amazfit T-Rex 3 im Test: Empfehlenswerte und günstige Outdoor-Smartwatch​ Weiterlesen »

Chinesische Firmen zapfen europäische Daten ab​

Allgemein

Chinesische Firmen sollen Nutzerdaten im großen Stil Richtung Peking schicken und dafür zur Rechenschaft gezogen werden. shutterstock.com – davidhirjak Auch im neuen Jahr 2025 geht Max Schrems unermüdlicher Kampf für Datenschutz weiter. Der Österreicher und seine Organisation „None of Your Business“ (noyb) hat Beschwerden gegen verschiedene chinesische Unternehmen in mehreren EU-Ländern eingereicht: TikTok in Griechenland Xiaomi in Griechenland SHEIN in Italien AliExpress in Belgien WeChat in den Niederlanden Temu in Österreich Diverse Verstöße gegen den Datenschutz Nach Ansicht von noyb verstoßen die chinesischen Unternehmen gegen Kapitel V der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO), insbesondere gegen die Artikel 44 (allgemeine Übermittlungsgrundsätze), 46 (fehlende Garantien) und 46 (1) (Versäumnis, angemessene Folgenabschätzungen durchzuführen). „Laut ihren Datenschutzerklärungen übermitteln AliExpress, SHEIN, TikTok und Xiaomi Daten nach China“, so noyb. „Temu und WeChat erwähnen Übertragungen in Drittländer. Gemäß der Unternehmensstruktur von Temu und WeChat schließt dies höchstwahrscheinlich China ein.“ Der Staat kann jederzeit mitlesen Noyb kritisiert, dass chinesische Behörden unbegrenzten Zugang zu Nutzerdaten verlangen und Unternehmen wie Xiaomi dies bestätigt haben. Die Firmen seien gesetzlich verpflichtet, diesen Forderungen nachzukommen. Zudem existiere in China keine unabhängige Datenschutzbehörde, die staatliche Überwachung kontrollieren könne. „In Anbetracht der Tatsache, dass China ein autoritärer Überwachungsstaat ist, ist es glasklar, dass China nicht das gleiche Maß an Datenschutz bietet wie die EU“, erklärte die Datenschutzanwältin von noyb, Kleanthi Sardeli. Bereits Schweigen ist verboten und teuer  Nach Angaben der Datenschützer habe keines der Unternehmen auf Anfragen im Rahmen der Allgemeinen Datenschutzverordnung (GDPR) geantwortet. Somit konnte keine Klarheit über die Art der Datenübermittlung erlangt werden und auch nicht, ob Daten nach China oder in ein anderes Land außerhalb der EU übermittelt werden. Noyb weist darauf hin, dass dieses Verhalten einen Verstoß gegen Artikel 15 der Datenschutz-Grundverordnung darstellt. Dieser Artikel gibt den Betroffenen das Recht, von dem für die Verarbeitung Verantwortlichen, in diesem Fall den sechs chinesischen Unternehmen, Auskunft darüber zu verlangen, welche personenbezogenen Daten sie speichern und zu welchem Zweck sie verarbeitet werden. Sollten die Unternehmen wegen dieser Verstöße verurteilt werden, drohen Bußgelder in Höhe von bis zu vier Prozent ihres weltweiten Jahresumsatzes. Im Falle von Xiaomi und Temu könnten Strafen bis zu 1,75 beziehungsweise 1,35 Milliarden Dollar fällig werden. 

Chinesische Firmen zapfen europäische Daten ab​ Chinesische Firmen sollen Nutzerdaten im großen Stil Richtung Peking schicken und dafür zur Rechenschaft gezogen werden.
shutterstock.com – davidhirjak

Auch im neuen Jahr 2025 geht Max Schrems unermüdlicher Kampf für Datenschutz weiter. Der Österreicher und seine Organisation „None of Your Business“ (noyb) hat Beschwerden gegen verschiedene chinesische Unternehmen in mehreren EU-Ländern eingereicht:

TikTok in Griechenland

Xiaomi in Griechenland

SHEIN in Italien

AliExpress in Belgien

WeChat in den Niederlanden

Temu in Österreich

Diverse Verstöße gegen den Datenschutz

Nach Ansicht von noyb verstoßen die chinesischen Unternehmen gegen Kapitel V der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO), insbesondere gegen die Artikel 44 (allgemeine Übermittlungsgrundsätze), 46 (fehlende Garantien) und 46 (1) (Versäumnis, angemessene Folgenabschätzungen durchzuführen).

„Laut ihren Datenschutzerklärungen übermitteln AliExpress, SHEIN, TikTok und Xiaomi Daten nach China“, so noyb. „Temu und WeChat erwähnen Übertragungen in Drittländer. Gemäß der Unternehmensstruktur von Temu und WeChat schließt dies höchstwahrscheinlich China ein.“

Der Staat kann jederzeit mitlesen

Noyb kritisiert, dass chinesische Behörden unbegrenzten Zugang zu Nutzerdaten verlangen und Unternehmen wie Xiaomi dies bestätigt haben. Die Firmen seien gesetzlich verpflichtet, diesen Forderungen nachzukommen. Zudem existiere in China keine unabhängige Datenschutzbehörde, die staatliche Überwachung kontrollieren könne.

„In Anbetracht der Tatsache, dass China ein autoritärer Überwachungsstaat ist, ist es glasklar, dass China nicht das gleiche Maß an Datenschutz bietet wie die EU“, erklärte die Datenschutzanwältin von noyb, Kleanthi Sardeli.

Bereits Schweigen ist verboten und teuer

 Nach Angaben der Datenschützer habe keines der Unternehmen auf Anfragen im Rahmen der Allgemeinen Datenschutzverordnung (GDPR) geantwortet. Somit konnte keine Klarheit über die Art der Datenübermittlung erlangt werden und auch nicht, ob Daten nach China oder in ein anderes Land außerhalb der EU übermittelt werden.

Noyb weist darauf hin, dass dieses Verhalten einen Verstoß gegen Artikel 15 der Datenschutz-Grundverordnung darstellt. Dieser Artikel gibt den Betroffenen das Recht, von dem für die Verarbeitung Verantwortlichen, in diesem Fall den sechs chinesischen Unternehmen, Auskunft darüber zu verlangen, welche personenbezogenen Daten sie speichern und zu welchem Zweck sie verarbeitet werden.

Sollten die Unternehmen wegen dieser Verstöße verurteilt werden, drohen Bußgelder in Höhe von bis zu vier Prozent ihres weltweiten Jahresumsatzes. Im Falle von Xiaomi und Temu könnten Strafen bis zu 1,75 beziehungsweise 1,35 Milliarden Dollar fällig werden.

Chinesische Firmen zapfen europäische Daten ab​ Weiterlesen »

Droht mit Trump ein regulatorischer Wilder Westen?​

Allgemein

width=”2222″ height=”1250″ sizes=”(max-width: 2222px) 100vw, 2222px”>Welche Regeln gelten unter Trump im Wettbewerbsspiel zwischen Europa und Amerika? rawf8 – shutterstock.com Die Europäische Kommission wird sämtliche Vorschriften und Regularien, die soziale Netzwerke und große Online-Plattformen betreffen, konsequent und in vollem Umfang durchsetzen. Das bekräftigte die für digitale Angelegenheiten zuständige Vizepräsidenten der Kommission Henna Virkkunen auf der Plattform X. „Unsere Aufgabe ist es, dafür zu sorgen, dass die Rechte der europäischen Bürger respektiert werden und unsere Gesetzgebung befolgt wird“, macht die finnische Europapolitikerin klar.  Damit zielt Virkkunen in erster Linie auf Regelwerke wie den Digital Markets Act (DMA) und den Digital Services Act (DSA). „Wir setzen den DMA und den DSA vollständig durch“, sagte sie. Mit dem DMA will die EU sicherstellen, dass sich die großen Online-Plattformen an das Kartellrecht halten und mit ihrer Marktmacht den Wettbewerb nicht zu ihren Gunsten beeinflussen. Der DSA soll dafür sorgen, Bürgerinnen und Bürger in der EU vor Desinformation und Hassrede zu schützen. Betreiber von Social-Media-Netzen werden damit verpflichtet, auf ihren Plattformen für eine Moderation ihrer Inhalte zu sorgen.  Zuckerberg wettert gegen angebliche Zensur Facebook-Gründer und Chef des Mutterkonzerns Meta Mark Zuckerberg hatte diese Moderation zuletzt als staatlich institutionalisierte Zensur gegeißelt und angekündigt, das Fact-Checking-Programm in den USA einzustellen. Faktenprüfer arbeiteten politisch voreingenommen und würden mehr Vertrauen auf den Plattformen untergraben als schaffen, behauptete der Manager. Meta will künftig ein System der Community-Notes einführen, bei dem die User selbst im Rahmen von Kommentaren Beiträge bewerten könnten. Ob mit in sich selbst verstärkenden Meinungsblasen, die zudem von den entsprechenden Algorithmen immer weiter geschürt werden, ein Regulativ geschaffen werden kann, ist mehr als fraglich. width=”1486″ height=”836″ sizes=”(max-width: 1486px) 100vw, 1486px”>Meta-Boss Marc Zuckerberg wettert gegen regulatorische Vorschriften und fordert von Trump mehr Schutz vor Strafen wegen Regelverstößen.Frederic Legrand – COMEO – shutterstock.com Die Tatsache, dass die EU-Kommission zum jetzigen Zeitpunkt so demonstrativ auf die Einhaltung ihrer Regelwerke pocht, dürfte vor allem mit dem Amtsantritt des neuen US-Präsidenten Donald Trump zusammenhängen. Im Vorfeld seines Einzugs ins Weiße Haus am 20. Januar 2025 machten Spekulationen die Runde, wonach gerade Big Tech die neue US-Regierung dazu drängen würde, mehr Druck auf die EU auszuüben, deren Regelwerke aufzuweichen, und die US-Konzerne vor Geldstrafen in Europa in Schutz zu nehmen.  Dem erteilte die EU-Kommission eine klare Absage. Es werde keinen Aufschub bei den Verfahren gegen die US-amerikanischen Tech-Konzerne geben, betonte Virkkunen. Im Gegenteil: Die EU-Kommission forciert ihr laufendes Verfahren gegen Musks Plattform X. “Heute unternehmen wir weitere Schritte, um die Einhaltung der Verpflichtungen aus dem Gesetz über digitale Dienste durch die Empfehlungssysteme von X zu beleuchten”, erklärte Virkkunen am 17. Januar. Die Kommission forderte das US-Unternehmen auf, bis Mitte Februar interne Unterlagen über seine Empfehlungssysteme und alle kürzlich vorgenommenen Änderungen vorzulegen. Außerdem stellte die Behörde einen Antrag “auf Zugang zu bestimmten kommerziellen APIs von X, technischen Schnittstellen zu ihrem Inhalt, die eine direkte Sondierung der Moderation von Inhalten und der Viralität von Konten ermöglichen”, hieß es in einer Mitteilung.   EU-Kommissarin Henna Virkkunen betonte, dass es keine Schonfrist für US-Big-Tech geben werde.Mikko Mäntyniemi / Henna Virkkunen “Wir setzen uns dafür ein, dass jede in der EU tätige Plattform unsere Rechtsvorschriften einhält, die darauf abzielen, das Online-Umfeld für alle europäischen Bürger fair, sicher und demokratisch zu gestalten”, beteuerte Virkkunen. Die europäischen Behörden hatten erst im November 2024 eine Geldstrafe von fast 800 Millionen Euro gegen Meta verhängt. In weiteren Fällen hinsichtlich Anbietern wie Apple und der Google-Mutter Alphabet liefen derzeit Voruntersuchungen. Die EU-Kommissarin verwies darauf, dass Entscheidungen über konkrete Verfahren noch nicht gefallen seien. Big Tech agitiert gegen Regelwerke Wie Trump in Sachen Regulierung agieren wird, ist derzeit nicht absehbar. Es ist allerdings bekannt, dass der neue Präsident kein Freund einschränkender Regeln ist, sofern sie nicht auf seine Ziele und die Interessen Amerikas einzahlen – Stichwort Zölle. Auch Trump-Einflüsterer und X-Besitzer Elon Musk hat in der Vergangenheit ein ums andere Mal gegen Social-Media-Regeln gewettert. Auf X hat der umstrittene Manager jedwede Inhaltskontrolle aufgegeben und damit Verschwörungstheorien, Lügen und Hassrede Tür und Tor geöffnet. Viele Werbekunden haben sich deshalb bereits von der Plattform verabschiedet.  width=”100%” height=”152″ frameborder=”0″ allowfullscreen allow=”autoplay; clipboard-write; encrypted-media; fullscreen; picture-in-picture” loading=”lazy” src=”https://open.spotify.com/embed/episode/073Ftu9wc76gPLEDqyfOwb?utm_source=oembed”> In den USA rechnen die Regulierungsgegner unter einem Präsidenten Trump jedenfalls mit deutlich mehr Rückenwind. Dort laufen viele Konzerne gerade Sturm gegen von der Biden-Administration verordnete Einschränkungen gegen den Export von KI-Chips und -Modellen. Das „Export Control Framework for Artificial Intelligence Diffusion“ werde als das Regelwerk in die Geschichte eingehen, das der US-amerikanischen Tech-Industrie am meisten geschadet habe, schimpfte Ken Glueck, Executive Vice President von Oracle, in einem Blog-Beitrag Anfang des Jahres. Damit schrumpfe der Weltmarkt für amerikanische Unternehmen um 80 Prozent und werde den Chinesen überlassen.    Was bleibt von Joe Bidens Executive Orders?   Dass das Regelwerk unter einem Präsidenten Trump Bestand haben wird, darf bezweifelt werden. Trump selbst hatte bereits vor seiner Wiederwahl angekündigt, sämtliche Anordnungen, die sogenannten Executiv Orders, seines Vorgängers widerrufen zu wollen. Explizit bezog sich Trump auf die AI-Erlasse Bidens, mit denen der Demokrat Leitplanken für den Einsatz von KI setzen wollte. „Wenn ich wiedergewählt werde, werde ich Bidens Verordnung zur Künstlichen Intelligenz rückgängig machen und die Verwendung von KI zur Zensur amerikanischer Bürger vom ersten Tag an verbieten“, hatte Trump im Wahlkampf getönt. width=”100%” height=”152″ frameborder=”0″ allowfullscreen allow=”autoplay; clipboard-write; encrypted-media; fullscreen; picture-in-picture” loading=”lazy” src=”https://open.spotify.com/embed/episode/2Ciddz1Wx8K0m7mBbhzApR?utm_source=oembed”> Sollte Trump Ernst machen und tatsächlich alle Verordnungen Bidens kippen, steht auch eine andere wichtige Abmachung zwischen der alten und der neuen Welt auf der Kippe, die maßgeblich die Nutzung von US-amerikanischen Cloud-Diensten durch europäische Unternehmen stützt. Im Juli 2023 hatte die EU-Kommission mit dem Data Privacy Framework (DPF) einen neuen Datenschutzrahmen zwischen der EU und den USA abgesteckt. Damit sollte im dritten Anlauf ein rechtssicherer Datentransfer zwischen Europa und den Vereinigten Staaten von Amerika gewährleistet werden, nachdem die Richter am Europäischen Gerichtshof (EuGH) die Vorgängerabkommen Privacy Shield (2020) und Safe Harbour (2016) gekippt hatten.  Kippt das Data Privacy Framework? Doch auch das Data Privacy Framework stand von Anfang an auf wackligen Füßen. Datenschützer wie Max Schrems von noyb kritisierten, das neue Abkommen sei lediglich eine Kopie des gescheiterten Privacy Shield und werde einer gerichtlichen Prüfung kaum standhalten. Bereits vor der Verabschiedung durch die Kommission hatte der Ausschuss für bürgerliche Freiheiten, Justiz und innere Angelegenheiten des EU-Parlaments empfohlen, den Entwurf für das Data Privacy Framework abzulehnen. Lesen Sie hier alle Einzelheiten zur Vorgeschichte des neuen Datenschutzabkommens: Privacy Shield reloaded: USA und EU schmieden neuen Datenschutzpakt Vor dem EuGH droht Schrems III: Joe Biden verspricht Datenschutz per Dekret Neues Abkommen für transatlantischen Datenverkehr: EU glaubt an hohes Datenschutzniveau in den USA Rückschlag für Datenabkommen: Ausschuss empfiehlt Ablehnung des Data Privacy Framework Hauptproblem an dieser Stelle: Auf US-amerikanischer Seite basiert das Abkommen auf einer Executive Order des US-Präsidenten. Es gibt also keine gesetzliche Legitimation durch Beschlüsse des Senats und Kongress. Es solches Dekret biete keinen ausreichenden Schutz, monierten Kritiker wiederholt. Die darin vorgesehenen Schutzmaßnahmen seien unzulänglich, weil sie vom Präsidenten jederzeit einfach rückgängig gemacht oder geändert werden könnten.  Mit der Machtübernahme durch Trump könnte dieses Problem durchaus virulent werden. Bereits wenige Tage nach der Wiederwahl Trumps hatte der französische Europaabgeordnete Philippe Latombe EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen aufgefordert, das DPF auszusetzen. „Der neue amerikanische Präsident wird von dem Wunsch getrieben sein, die wirtschaftlichen Interessen und die Sicherheit seines eigenen Landes zu schützen“, zitierte die Online-Publikation Brussels Signal aus einem Brief Latombes. Trump werde von Natur aus dazu neigen, etwaige Schwächen in den verschiedenen Abkommen mit der Europäischen Union zu seinem Vorteil auszunutzen. Der französische Mitte-Rechts-Politiker verwies explizit auf die impulsive Persönlichkeit des neuen US-Präsidenten. Dieser würde alles tun, um die Wirtschaft seines Landes anzukurbeln.  width=”100%” height=”152″ frameborder=”0″ allowfullscreen allow=”autoplay; clipboard-write; encrypted-media; fullscreen; picture-in-picture” loading=”lazy” src=”https://open.spotify.com/embed/episode/7jY0D0qoLtnm17n9lGt0c5?utm_source=oembed”> In Sachen Regulierung deutet also einiges auf einen neuen Konfrontationskurs zwischen Europa und Amerika hin. Thierry Breton, ehemaliger Wettbewerbskommissar der EU, der in der Vergangenheit bereits ein ums andere Mal mit X-Boss Musk aneinandergeraten war, forderte die Kommission jedenfalls auf, sie solle sich gegen alle Versuche wehren, ihre Regeln zu schwächen. Es sei klar erkennbar, dass es offenbar Bestrebungen gebe, die Vorschriften anzugreifen, sagte der Politiker der Nachrichtenagentur Reuters.  Nicht jede Regulierung ist von Natur aus schlecht Leidtragende könnten die Unternehmen sein. Die Angst vor Handelskriegen und Protektionismus nimmt zu, steht im gerade veröffentlichten Allianz Risk Monitor 2025. Die Analysten der Allianz warnen vor der Gefahr eines „regulatorischen Wilden Westens“.  „Die Auswirkungen neuer Zölle werden ähnlich sein wie bei (Über-)Regulierung: steigende Kosten für alle betroffenen Unternehmen“, erklärt Ludovic Subran, Chefökonom bei der Allianz. „Nicht jede Regulierung ist von Natur aus ‚schlecht‘. In den meisten Fällen ist es die Umsetzung, die das Unternehmensleben erschwert.“  

Droht mit Trump ein regulatorischer Wilder Westen?​ width=”2222″ height=”1250″ sizes=”(max-width: 2222px) 100vw, 2222px”>Welche Regeln gelten unter Trump im Wettbewerbsspiel zwischen Europa und Amerika? rawf8 – shutterstock.com

Die Europäische Kommission wird sämtliche Vorschriften und Regularien, die soziale Netzwerke und große Online-Plattformen betreffen, konsequent und in vollem Umfang durchsetzen. Das bekräftigte die für digitale Angelegenheiten zuständige Vizepräsidenten der Kommission Henna Virkkunen auf der Plattform X. „Unsere Aufgabe ist es, dafür zu sorgen, dass die Rechte der europäischen Bürger respektiert werden und unsere Gesetzgebung befolgt wird“, macht die finnische Europapolitikerin klar. 

Damit zielt Virkkunen in erster Linie auf Regelwerke wie den Digital Markets Act (DMA) und den Digital Services Act (DSA). „Wir setzen den DMA und den DSA vollständig durch“, sagte sie. Mit dem DMA will die EU sicherstellen, dass sich die großen Online-Plattformen an das Kartellrecht halten und mit ihrer Marktmacht den Wettbewerb nicht zu ihren Gunsten beeinflussen. Der DSA soll dafür sorgen, Bürgerinnen und Bürger in der EU vor Desinformation und Hassrede zu schützen. Betreiber von Social-Media-Netzen werden damit verpflichtet, auf ihren Plattformen für eine Moderation ihrer Inhalte zu sorgen. 

Zuckerberg wettert gegen angebliche Zensur

Facebook-Gründer und Chef des Mutterkonzerns Meta Mark Zuckerberg hatte diese Moderation zuletzt als staatlich institutionalisierte Zensur gegeißelt und angekündigt, das Fact-Checking-Programm in den USA einzustellen. Faktenprüfer arbeiteten politisch voreingenommen und würden mehr Vertrauen auf den Plattformen untergraben als schaffen, behauptete der Manager. Meta will künftig ein System der Community-Notes einführen, bei dem die User selbst im Rahmen von Kommentaren Beiträge bewerten könnten. Ob mit in sich selbst verstärkenden Meinungsblasen, die zudem von den entsprechenden Algorithmen immer weiter geschürt werden, ein Regulativ geschaffen werden kann, ist mehr als fraglich.

width=”1486″ height=”836″ sizes=”(max-width: 1486px) 100vw, 1486px”>Meta-Boss Marc Zuckerberg wettert gegen regulatorische Vorschriften und fordert von Trump mehr Schutz vor Strafen wegen Regelverstößen.Frederic Legrand – COMEO – shutterstock.com

Die Tatsache, dass die EU-Kommission zum jetzigen Zeitpunkt so demonstrativ auf die Einhaltung ihrer Regelwerke pocht, dürfte vor allem mit dem Amtsantritt des neuen US-Präsidenten Donald Trump zusammenhängen. Im Vorfeld seines Einzugs ins Weiße Haus am 20. Januar 2025 machten Spekulationen die Runde, wonach gerade Big Tech die neue US-Regierung dazu drängen würde, mehr Druck auf die EU auszuüben, deren Regelwerke aufzuweichen, und die US-Konzerne vor Geldstrafen in Europa in Schutz zu nehmen. 

Dem erteilte die EU-Kommission eine klare Absage. Es werde keinen Aufschub bei den Verfahren gegen die US-amerikanischen Tech-Konzerne geben, betonte Virkkunen. Im Gegenteil: Die EU-Kommission forciert ihr laufendes Verfahren gegen Musks Plattform X. “Heute unternehmen wir weitere Schritte, um die Einhaltung der Verpflichtungen aus dem Gesetz über digitale Dienste durch die Empfehlungssysteme von X zu beleuchten”, erklärte Virkkunen am 17. Januar. Die Kommission forderte das US-Unternehmen auf, bis Mitte Februar interne Unterlagen über seine Empfehlungssysteme und alle kürzlich vorgenommenen Änderungen vorzulegen. Außerdem stellte die Behörde einen Antrag “auf Zugang zu bestimmten kommerziellen APIs von X, technischen Schnittstellen zu ihrem Inhalt, die eine direkte Sondierung der Moderation von Inhalten und der Viralität von Konten ermöglichen”, hieß es in einer Mitteilung.  

EU-Kommissarin Henna Virkkunen betonte, dass es keine Schonfrist für US-Big-Tech geben werde.Mikko Mäntyniemi / Henna Virkkunen

“Wir setzen uns dafür ein, dass jede in der EU tätige Plattform unsere Rechtsvorschriften einhält, die darauf abzielen, das Online-Umfeld für alle europäischen Bürger fair, sicher und demokratisch zu gestalten”, beteuerte Virkkunen. Die europäischen Behörden hatten erst im November 2024 eine Geldstrafe von fast 800 Millionen Euro gegen Meta verhängt. In weiteren Fällen hinsichtlich Anbietern wie Apple und der Google-Mutter Alphabet liefen derzeit Voruntersuchungen. Die EU-Kommissarin verwies darauf, dass Entscheidungen über konkrete Verfahren noch nicht gefallen seien.

Big Tech agitiert gegen Regelwerke

Wie Trump in Sachen Regulierung agieren wird, ist derzeit nicht absehbar. Es ist allerdings bekannt, dass der neue Präsident kein Freund einschränkender Regeln ist, sofern sie nicht auf seine Ziele und die Interessen Amerikas einzahlen – Stichwort Zölle. Auch Trump-Einflüsterer und X-Besitzer Elon Musk hat in der Vergangenheit ein ums andere Mal gegen Social-Media-Regeln gewettert. Auf X hat der umstrittene Manager jedwede Inhaltskontrolle aufgegeben und damit Verschwörungstheorien, Lügen und Hassrede Tür und Tor geöffnet. Viele Werbekunden haben sich deshalb bereits von der Plattform verabschiedet. 

width=”100%” height=”152″ frameborder=”0″ allowfullscreen allow=”autoplay; clipboard-write; encrypted-media; fullscreen; picture-in-picture” loading=”lazy” src=”https://open.spotify.com/embed/episode/073Ftu9wc76gPLEDqyfOwb?utm_source=oembed”>

In den USA rechnen die Regulierungsgegner unter einem Präsidenten Trump jedenfalls mit deutlich mehr Rückenwind. Dort laufen viele Konzerne gerade Sturm gegen von der Biden-Administration verordnete Einschränkungen gegen den Export von KI-Chips und -Modellen. Das „Export Control Framework for Artificial Intelligence Diffusion“ werde als das Regelwerk in die Geschichte eingehen, das der US-amerikanischen Tech-Industrie am meisten geschadet habe, schimpfte Ken Glueck, Executive Vice President von Oracle, in einem Blog-Beitrag Anfang des Jahres. Damit schrumpfe der Weltmarkt für amerikanische Unternehmen um 80 Prozent und werde den Chinesen überlassen.   

Was bleibt von Joe Bidens Executive Orders?  

Dass das Regelwerk unter einem Präsidenten Trump Bestand haben wird, darf bezweifelt werden. Trump selbst hatte bereits vor seiner Wiederwahl angekündigt, sämtliche Anordnungen, die sogenannten Executiv Orders, seines Vorgängers widerrufen zu wollen. Explizit bezog sich Trump auf die AI-Erlasse Bidens, mit denen der Demokrat Leitplanken für den Einsatz von KI setzen wollte. „Wenn ich wiedergewählt werde, werde ich Bidens Verordnung zur Künstlichen Intelligenz rückgängig machen und die Verwendung von KI zur Zensur amerikanischer Bürger vom ersten Tag an verbieten“, hatte Trump im Wahlkampf getönt.

width=”100%” height=”152″ frameborder=”0″ allowfullscreen allow=”autoplay; clipboard-write; encrypted-media; fullscreen; picture-in-picture” loading=”lazy” src=”https://open.spotify.com/embed/episode/2Ciddz1Wx8K0m7mBbhzApR?utm_source=oembed”>

Sollte Trump Ernst machen und tatsächlich alle Verordnungen Bidens kippen, steht auch eine andere wichtige Abmachung zwischen der alten und der neuen Welt auf der Kippe, die maßgeblich die Nutzung von US-amerikanischen Cloud-Diensten durch europäische Unternehmen stützt. Im Juli 2023 hatte die EU-Kommission mit dem Data Privacy Framework (DPF) einen neuen Datenschutzrahmen zwischen der EU und den USA abgesteckt. Damit sollte im dritten Anlauf ein rechtssicherer Datentransfer zwischen Europa und den Vereinigten Staaten von Amerika gewährleistet werden, nachdem die Richter am Europäischen Gerichtshof (EuGH) die Vorgängerabkommen Privacy Shield (2020) und Safe Harbour (2016) gekippt hatten. 

Kippt das Data Privacy Framework?

Doch auch das Data Privacy Framework stand von Anfang an auf wackligen Füßen. Datenschützer wie Max Schrems von noyb kritisierten, das neue Abkommen sei lediglich eine Kopie des gescheiterten Privacy Shield und werde einer gerichtlichen Prüfung kaum standhalten. Bereits vor der Verabschiedung durch die Kommission hatte der Ausschuss für bürgerliche Freiheiten, Justiz und innere Angelegenheiten des EU-Parlaments empfohlen, den Entwurf für das Data Privacy Framework abzulehnen.

Lesen Sie hier alle Einzelheiten zur Vorgeschichte des neuen Datenschutzabkommens:

Privacy Shield reloaded: USA und EU schmieden neuen Datenschutzpakt

Vor dem EuGH droht Schrems III: Joe Biden verspricht Datenschutz per Dekret

Neues Abkommen für transatlantischen Datenverkehr: EU glaubt an hohes Datenschutzniveau in den USA

Rückschlag für Datenabkommen: Ausschuss empfiehlt Ablehnung des Data Privacy Framework

Hauptproblem an dieser Stelle: Auf US-amerikanischer Seite basiert das Abkommen auf einer Executive Order des US-Präsidenten. Es gibt also keine gesetzliche Legitimation durch Beschlüsse des Senats und Kongress. Es solches Dekret biete keinen ausreichenden Schutz, monierten Kritiker wiederholt. Die darin vorgesehenen Schutzmaßnahmen seien unzulänglich, weil sie vom Präsidenten jederzeit einfach rückgängig gemacht oder geändert werden könnten. 

Mit der Machtübernahme durch Trump könnte dieses Problem durchaus virulent werden. Bereits wenige Tage nach der Wiederwahl Trumps hatte der französische Europaabgeordnete Philippe Latombe EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen aufgefordert, das DPF auszusetzen. „Der neue amerikanische Präsident wird von dem Wunsch getrieben sein, die wirtschaftlichen Interessen und die Sicherheit seines eigenen Landes zu schützen“, zitierte die Online-Publikation Brussels Signal aus einem Brief Latombes. Trump werde von Natur aus dazu neigen, etwaige Schwächen in den verschiedenen Abkommen mit der Europäischen Union zu seinem Vorteil auszunutzen. Der französische Mitte-Rechts-Politiker verwies explizit auf die impulsive Persönlichkeit des neuen US-Präsidenten. Dieser würde alles tun, um die Wirtschaft seines Landes anzukurbeln. 

width=”100%” height=”152″ frameborder=”0″ allowfullscreen allow=”autoplay; clipboard-write; encrypted-media; fullscreen; picture-in-picture” loading=”lazy” src=”https://open.spotify.com/embed/episode/7jY0D0qoLtnm17n9lGt0c5?utm_source=oembed”>

In Sachen Regulierung deutet also einiges auf einen neuen Konfrontationskurs zwischen Europa und Amerika hin. Thierry Breton, ehemaliger Wettbewerbskommissar der EU, der in der Vergangenheit bereits ein ums andere Mal mit X-Boss Musk aneinandergeraten war, forderte die Kommission jedenfalls auf, sie solle sich gegen alle Versuche wehren, ihre Regeln zu schwächen. Es sei klar erkennbar, dass es offenbar Bestrebungen gebe, die Vorschriften anzugreifen, sagte der Politiker der Nachrichtenagentur Reuters. 

Nicht jede Regulierung ist von Natur aus schlecht

Leidtragende könnten die Unternehmen sein. Die Angst vor Handelskriegen und Protektionismus nimmt zu, steht im gerade veröffentlichten Allianz Risk Monitor 2025. Die Analysten der Allianz warnen vor der Gefahr eines „regulatorischen Wilden Westens“.  „Die Auswirkungen neuer Zölle werden ähnlich sein wie bei (Über-)Regulierung: steigende Kosten für alle betroffenen Unternehmen“, erklärt Ludovic Subran, Chefökonom bei der Allianz. „Nicht jede Regulierung ist von Natur aus ‚schlecht‘. In den meisten Fällen ist es die Umsetzung, die das Unternehmensleben erschwert.“ 

Droht mit Trump ein regulatorischer Wilder Westen?​ Weiterlesen »

Mit Windows 10 endet auch Microsoft-365-Support​

Allgemein

Zusammen mit Windows 10 endet auch der Support für Microsoft 365.PixieMe/Shutterstock Obwohl Microsoft bereits vor geraumer Zeit angekündigt hat, dass Windows 10 nur noch bis zum 14. Oktober 2025 (kostenlos) unterstützt wird, geht der Umstieg auf den Nachfolger Windows 11 nur langsam vonstatten. Berechnungen des Security-Anbieters Eset zufolge laufen in Deutschland 32 Millionen PCs noch immer mit Win10. In anderen Ländern ist die Situation ähnlich. Mit ein Grund: Der Umstieg auf Windows 11 ist zwar kostenlos, allerdings gelten striktere Hardwareanforderungen, die laut Untersuchungen von Lansweeper hierzulande rund 50 Prozent der Rechner nicht erfüllen.   Funktionstüchtig, aber nicht supportet  Um mehr Nutzer zum Upgrade auf Windows 11 zu drängen, hatte Microsoft unlängst in einem Blogpost angekündigt, dass Microsoft- 365- Apps nach dem 14. Oktober 2025 auf Windows-10-Geräten nicht mehr unterstützt werden. „Um Microsoft-365-Anwendungen auf Ihrem Gerät verwenden zu können, müssen Sie ein Upgrade auf Windows 11 durchführen“, hieß es weiter.   Nachdem diese Ankündigung für zahlreiche Fragezeichen gesorgt hatte, wurde der Blogpost inzwischen von Microsoft gelöscht. Eine Korrektur oder Erläuterung gab es jedoch nicht.  Worauf der Softwareriese eigentlich hinaus wollte (?!), zeigt eine bereits im Dezember aktualisierte Support-Seite zu dem Thema. Auch hier weist Microsoft darauf hin, dass Microsoft-365-Apps nach dem Support-Ende Mitte Oktober nicht mehr unter Windows 10 unterstützt werden. Gleichzeitig erklärt die Company aber, dass die Anwendungen weiterhin wie bisher funktionierten. Um Leistungs- und Zuverlässigkeitsprobleme mit der Zeit zu vermeiden, werde jedoch dringend ein Upgrade auf Windows 11 empfohlen.   Die Begründung: „Microsoft 365 unterliegt der Modern Lifecycle Policy, die erfordert, dass Kunden entsprechend den Wartungs- und Systemanforderungen das Produkt oder den Dienst auf dem neuesten Stand halten und Microsoft 365 auf einem Windows-Betriebssystem verwenden, für das aktuell Support bereitgestellt wird.“  Lizenzversionen nicht betroffen  Etwas klarer ist die Sachlage bei Office-Versionen mit Einmallizenz: Basierend auf der Fixed Lifecycle Policy werden “Office Home & Student”, “Office Home & Business” oder “Office Professional Plus” auch unter Windows 10 weiterhin vollständig unterstützt – sofern sie nicht selbst ihr Support-Ende erreichen. Zeitgleich mit Windows 10 läuft nämlich auch bei Office 2016 und 2019 der Support aus.   

Mit Windows 10 endet auch Microsoft-365-Support​ Zusammen mit Windows 10 endet auch der Support für Microsoft 365.PixieMe/Shutterstock

Obwohl Microsoft bereits vor geraumer Zeit angekündigt hat, dass Windows 10 nur noch bis zum 14. Oktober 2025 (kostenlos) unterstützt wird, geht der Umstieg auf den Nachfolger Windows 11 nur langsam vonstatten. Berechnungen des Security-Anbieters Eset zufolge laufen in Deutschland 32 Millionen PCs noch immer mit Win10. In anderen Ländern ist die Situation ähnlich. Mit ein Grund: Der Umstieg auf Windows 11 ist zwar kostenlos, allerdings gelten striktere Hardwareanforderungen, die laut Untersuchungen von Lansweeper hierzulande rund 50 Prozent der Rechner nicht erfüllen.  

Funktionstüchtig, aber nicht supportet 

Um mehr Nutzer zum Upgrade auf Windows 11 zu drängen, hatte Microsoft unlängst in einem Blogpost angekündigt, dass Microsoft- 365- Apps nach dem 14. Oktober 2025 auf Windows-10-Geräten nicht mehr unterstützt werden. „Um Microsoft-365-Anwendungen auf Ihrem Gerät verwenden zu können, müssen Sie ein Upgrade auf Windows 11 durchführen“, hieß es weiter.  

Nachdem diese Ankündigung für zahlreiche Fragezeichen gesorgt hatte, wurde der Blogpost inzwischen von Microsoft gelöscht. Eine Korrektur oder Erläuterung gab es jedoch nicht. 

Worauf der Softwareriese eigentlich hinaus wollte (?!), zeigt eine bereits im Dezember aktualisierte Support-Seite zu dem Thema. Auch hier weist Microsoft darauf hin, dass Microsoft-365-Apps nach dem Support-Ende Mitte Oktober nicht mehr unter Windows 10 unterstützt werden. Gleichzeitig erklärt die Company aber, dass die Anwendungen weiterhin wie bisher funktionierten. Um Leistungs- und Zuverlässigkeitsprobleme mit der Zeit zu vermeiden, werde jedoch dringend ein Upgrade auf Windows 11 empfohlen.  

Die Begründung: „Microsoft 365 unterliegt der Modern Lifecycle Policy, die erfordert, dass Kunden entsprechend den Wartungs- und Systemanforderungen das Produkt oder den Dienst auf dem neuesten Stand halten und Microsoft 365 auf einem Windows-Betriebssystem verwenden, für das aktuell Support bereitgestellt wird.“ 

Lizenzversionen nicht betroffen 

Etwas klarer ist die Sachlage bei Office-Versionen mit Einmallizenz: Basierend auf der Fixed Lifecycle Policy werden “Office Home & Student”, “Office Home & Business” oder “Office Professional Plus” auch unter Windows 10 weiterhin vollständig unterstützt – sofern sie nicht selbst ihr Support-Ende erreichen. Zeitgleich mit Windows 10 läuft nämlich auch bei Office 2016 und 2019 der Support aus.  

Mit Windows 10 endet auch Microsoft-365-Support​ Weiterlesen »

So gelingt der Umgang mit der Generation Z​

Allgemein

srcset=”https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/01/Gen-Z.jpg?quality=50&strip=all 2619w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/01/Gen-Z.jpg?resize=300%2C168&quality=50&strip=all 300w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/01/Gen-Z.jpg?resize=768%2C432&quality=50&strip=all 768w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/01/Gen-Z.jpg?resize=1024%2C576&quality=50&strip=all 1024w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/01/Gen-Z.jpg?resize=1536%2C864&quality=50&strip=all 1536w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/01/Gen-Z.jpg?resize=2048%2C1152&quality=50&strip=all 2048w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/01/Gen-Z.jpg?resize=1240%2C697&quality=50&strip=all 1240w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/01/Gen-Z.jpg?resize=150%2C84&quality=50&strip=all 150w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/01/Gen-Z.jpg?resize=854%2C480&quality=50&strip=all 854w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/01/Gen-Z.jpg?resize=640%2C360&quality=50&strip=all 640w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/01/Gen-Z.jpg?resize=444%2C250&quality=50&strip=all 444w” width=”1024″ height=”576″ sizes=”(max-width: 1024px) 100vw, 1024px”>Die Generation Z tickt dem Zeitgeist entsprechend. Für Personaler und Chefs heißt das, sich auf neue Kommunikations- und Umgangsformen sowie sich verändernde Wertesysteme einzustellen.   Good_Stock – Shutterstock 1817801300 Als ich zur Vorbereitung dieses Gastbeitrags ChatGPT befragt habe, was der Generation Z wichtig ist, kam diese (gekürzte) Antwort: “Die Generation Z will Balance zwischen Arbeit und Privatleben, hat hohe Erwartungen an die Arbeitgeber bezüglich Karriere und Sicherheit. Dazu zählt auch das Bedürfnis nach Feedback. Wichtig ist den sogenannten Zoomern eine (mentale) Gesundheit, sie möchte dazugehören und räumt Diversität sowie Inklusion einen hohen Stellenwert ein.”  Meine Erfahrungen mit Menschen, die zwischen 1995 und 2010 geboren sind, sind ähnlich. Doch Vorsicht: Würde ich alle anderen Beschäftigten in unserem Unternehmen zu ihren Vorstellungen und Werten befragen, kämen wohl ähnlich universelle Antworten. Es ist ein bisschen wie in den Texten der Schlagermusik oder in Horoskopen: Zu 80 Prozent findet sich jeder darin wieder.  Diese These stützt auch der Jugendforscher Simon Schnetzer. Er sagt: „Die Erwartungen der Generation Z unterscheiden sich nicht wesentlich von denen älterer Arbeitnehmer.” Wünsche nach Spaß an der Arbeit, einer guten Bezahlung und Mitspracherecht hätten auch die Generationen vor ihnen im Sinn gehabt.   Schnetzer stellt jedoch einen Unterschied fest: „Sie artikulieren ihre Vorstellungen und Forderungen.” Wo andere schlucken und schweigen, trägt die Generation Z ihr Herz auf der Zunge. Manchmal schon im Bewerbungsgespräch, wenn 25-jährige Hochschulabsolventinnen nach schnellen Karrierechancen fragen oder wissen wollen, ob ein Sabbatical möglich ist.     Job-Ghosting – ein Zeichen der Unverbindlichkeit Gleichwohl hat der Berufseinstieg der Gen Z einen neuen Begriff hervorgebracht: „Job-Ghosting“ erleben immer mehr Unternehmen, wenn frisch eingestellte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am ersten Arbeitstag gar nicht erst erscheinen. Der Grund dafür ist eine hohe Unverbindlichkeit, die sich die Zoomer in ihrer digitalen Kindheit und Jugend wohl angeeignet haben.   Nochmal Vorsicht: Im Sommer 2007 kam das erste iPhone auf den Markt. Kanäle wie WhatsApp und Instagram sind inzwischen bevorzugte Kommunikations-Tools – aber nicht nur dieser Generation. Und auch Job-Ghosting erleben Headhunter inzwischen quer durch alle Altersgruppen und Hierarchieebenen.    Auf neue Kommunikations- und Umgangsformen einstellen Die Frage lautet also nicht: Wie gelingt es Personalchefs einen Draht zu jungen Bewerbern aufzubauen, die, wenn sie gut ausgebildet sind, auf einen Arbeitnehmermarkt mit vielen Jobangeboten treffen? Die Frage lautet vielmehr: Wie gelingt es Firmen, sich auf neue Kommunikations- und Umgangsformen sowie sich verändernde Wertesysteme „einzugrooven“ – und zwar unabhängig davon, welcher Generation Bewerberinnen und Jobkandidaten angehören.   Die Antwort liefert ein sich wandelndes System. Denn die Generation Z wirkt auf die sich veränderten Werte innerhalb der Gesellschaft zwar katalytisch, sie ist aber nicht der Auslöser. Wenn Menschen mehr Wert auf Work-Life-Balance legen, kann das in traditionellen Arbeitsumfeldern zu Konflikten führen, die Überstunden oder ständige Verfügbarkeit erfordern. Wir bieten zum Beispiel unseren Leuten an, zwei Tage pro Woche im Home-Office zu arbeiten. Das sorgt für die notwendige Flexibilität, gibt Raum für Balance. Und zahlt aufs Konto mentaler Gesundheit ein.     Werteorientierte Firmenkultur ist ein Muss Durch Multiple-Krisen (Krieg, Klima und Inflation) suchen Beschäftigte stärker nach einer werteorientierten Firmenkultur. Nachhaltiges Handeln und soziale Verantwortung sind gefragt – wer als Unternehmen hier schwächelt, dem wird es schwerfallen, Talente der Generation Z (und anderer) zu gewinnen und zu halten. Das wiederum bringt ein Feilen an der Prozesslandschaft im Unternehmen mit sich.   Regelmäßiges Feedback und Platz für neue Ideen sollten heute in jedem Betrieb Usus sein. Floskeln wie „Das haben wir schon immer so gemacht“, denen die Botschaft innewohnt, dass Ideen unerwünscht sind, lässt die Motivation abstürzen. Das inkludiert auch Themen wie Diversität. Ein Gefühl der Zugehörigkeit entsteht, wenn das Arbeitsumfeld diese Werte aktiv fördert. Wer hier nachlässig ist, wirkt schon heute als Arbeitgeber unattraktiv.   Weil die Generation Z und auch die Generation Y mit digitalen Technologien aufgewachsen sind, kann dies zur Abhängigkeit von digitaler Kommunikation führen. Die kolportierte Angst vor dem Telefonat ist ein Beispiel dafür, dass es Menschen heute schwerer fällt, in persönliche Beziehungen zu investieren.   Und auch der Wunsch nach einem sicheren Arbeitsplatz in einer unsicheren Welt ist kein Alleinstellungsmerkmal der Gen Z. Wirtschaftliche Krisen und geopolitische Spannungen führen zu Sorgen über die eigene berufliche Zukunft. Die Antwort darauf ist, Tätigkeiten krisenfest zu machen.   

So gelingt der Umgang mit der Generation Z​ srcset=”https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/01/Gen-Z.jpg?quality=50&strip=all 2619w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/01/Gen-Z.jpg?resize=300%2C168&quality=50&strip=all 300w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/01/Gen-Z.jpg?resize=768%2C432&quality=50&strip=all 768w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/01/Gen-Z.jpg?resize=1024%2C576&quality=50&strip=all 1024w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/01/Gen-Z.jpg?resize=1536%2C864&quality=50&strip=all 1536w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/01/Gen-Z.jpg?resize=2048%2C1152&quality=50&strip=all 2048w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/01/Gen-Z.jpg?resize=1240%2C697&quality=50&strip=all 1240w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/01/Gen-Z.jpg?resize=150%2C84&quality=50&strip=all 150w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/01/Gen-Z.jpg?resize=854%2C480&quality=50&strip=all 854w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/01/Gen-Z.jpg?resize=640%2C360&quality=50&strip=all 640w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/01/Gen-Z.jpg?resize=444%2C250&quality=50&strip=all 444w” width=”1024″ height=”576″ sizes=”(max-width: 1024px) 100vw, 1024px”>Die Generation Z tickt dem Zeitgeist entsprechend. Für Personaler und Chefs heißt das, sich auf neue Kommunikations- und Umgangsformen sowie sich verändernde Wertesysteme einzustellen.   Good_Stock – Shutterstock 1817801300

Als ich zur Vorbereitung dieses Gastbeitrags ChatGPT befragt habe, was der Generation Z wichtig ist, kam diese (gekürzte) Antwort: “Die Generation Z will Balance zwischen Arbeit und Privatleben, hat hohe Erwartungen an die Arbeitgeber bezüglich Karriere und Sicherheit. Dazu zählt auch das Bedürfnis nach Feedback. Wichtig ist den sogenannten Zoomern eine (mentale) Gesundheit, sie möchte dazugehören und räumt Diversität sowie Inklusion einen hohen Stellenwert ein.” 

Meine Erfahrungen mit Menschen, die zwischen 1995 und 2010 geboren sind, sind ähnlich. Doch Vorsicht: Würde ich alle anderen Beschäftigten in unserem Unternehmen zu ihren Vorstellungen und Werten befragen, kämen wohl ähnlich universelle Antworten. Es ist ein bisschen wie in den Texten der Schlagermusik oder in Horoskopen: Zu 80 Prozent findet sich jeder darin wieder. 

Diese These stützt auch der Jugendforscher Simon Schnetzer. Er sagt: „Die Erwartungen der Generation Z unterscheiden sich nicht wesentlich von denen älterer Arbeitnehmer.” Wünsche nach Spaß an der Arbeit, einer guten Bezahlung und Mitspracherecht hätten auch die Generationen vor ihnen im Sinn gehabt.  

Schnetzer stellt jedoch einen Unterschied fest: „Sie artikulieren ihre Vorstellungen und Forderungen.” Wo andere schlucken und schweigen, trägt die Generation Z ihr Herz auf der Zunge. Manchmal schon im Bewerbungsgespräch, wenn 25-jährige Hochschulabsolventinnen nach schnellen Karrierechancen fragen oder wissen wollen, ob ein Sabbatical möglich ist.  

 

Job-Ghosting – ein Zeichen der Unverbindlichkeit

Gleichwohl hat der Berufseinstieg der Gen Z einen neuen Begriff hervorgebracht: „Job-Ghosting“ erleben immer mehr Unternehmen, wenn frisch eingestellte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am ersten Arbeitstag gar nicht erst erscheinen. Der Grund dafür ist eine hohe Unverbindlichkeit, die sich die Zoomer in ihrer digitalen Kindheit und Jugend wohl angeeignet haben.  

Nochmal Vorsicht: Im Sommer 2007 kam das erste iPhone auf den Markt. Kanäle wie WhatsApp und Instagram sind inzwischen bevorzugte Kommunikations-Tools – aber nicht nur dieser Generation. Und auch Job-Ghosting erleben Headhunter inzwischen quer durch alle Altersgruppen und Hierarchieebenen. 

 

Auf neue Kommunikations- und Umgangsformen einstellen

Die Frage lautet also nicht: Wie gelingt es Personalchefs einen Draht zu jungen Bewerbern aufzubauen, die, wenn sie gut ausgebildet sind, auf einen Arbeitnehmermarkt mit vielen Jobangeboten treffen? Die Frage lautet vielmehr: Wie gelingt es Firmen, sich auf neue Kommunikations- und Umgangsformen sowie sich verändernde Wertesysteme „einzugrooven“ – und zwar unabhängig davon, welcher Generation Bewerberinnen und Jobkandidaten angehören.  

Die Antwort liefert ein sich wandelndes System. Denn die Generation Z wirkt auf die sich veränderten Werte innerhalb der Gesellschaft zwar katalytisch, sie ist aber nicht der Auslöser. Wenn Menschen mehr Wert auf Work-Life-Balance legen, kann das in traditionellen Arbeitsumfeldern zu Konflikten führen, die Überstunden oder ständige Verfügbarkeit erfordern. Wir bieten zum Beispiel unseren Leuten an, zwei Tage pro Woche im Home-Office zu arbeiten. Das sorgt für die notwendige Flexibilität, gibt Raum für Balance. Und zahlt aufs Konto mentaler Gesundheit ein.  

 

Werteorientierte Firmenkultur ist ein Muss

Durch Multiple-Krisen (Krieg, Klima und Inflation) suchen Beschäftigte stärker nach einer werteorientierten Firmenkultur. Nachhaltiges Handeln und soziale Verantwortung sind gefragt – wer als Unternehmen hier schwächelt, dem wird es schwerfallen, Talente der Generation Z (und anderer) zu gewinnen und zu halten. Das wiederum bringt ein Feilen an der Prozesslandschaft im Unternehmen mit sich.  

Regelmäßiges Feedback und Platz für neue Ideen sollten heute in jedem Betrieb Usus sein. Floskeln wie „Das haben wir schon immer so gemacht“, denen die Botschaft innewohnt, dass Ideen unerwünscht sind, lässt die Motivation abstürzen. Das inkludiert auch Themen wie Diversität. Ein Gefühl der Zugehörigkeit entsteht, wenn das Arbeitsumfeld diese Werte aktiv fördert. Wer hier nachlässig ist, wirkt schon heute als Arbeitgeber unattraktiv.  

Weil die Generation Z und auch die Generation Y mit digitalen Technologien aufgewachsen sind, kann dies zur Abhängigkeit von digitaler Kommunikation führen. Die kolportierte Angst vor dem Telefonat ist ein Beispiel dafür, dass es Menschen heute schwerer fällt, in persönliche Beziehungen zu investieren.  

Und auch der Wunsch nach einem sicheren Arbeitsplatz in einer unsicheren Welt ist kein Alleinstellungsmerkmal der Gen Z. Wirtschaftliche Krisen und geopolitische Spannungen führen zu Sorgen über die eigene berufliche Zukunft. Die Antwort darauf ist, Tätigkeiten krisenfest zu machen.  

So gelingt der Umgang mit der Generation Z​ Weiterlesen »

Brauchen KI-Agenten einen Warnhinweis?​

Allgemein

srcset=”https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/01/shutterstock_2268900565.jpg?quality=50&strip=all 6472w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/01/shutterstock_2268900565.jpg?resize=300%2C153&quality=50&strip=all 300w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/01/shutterstock_2268900565.jpg?resize=768%2C390&quality=50&strip=all 768w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/01/shutterstock_2268900565.jpg?resize=1024%2C521&quality=50&strip=all 1024w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/01/shutterstock_2268900565.jpg?resize=1536%2C781&quality=50&strip=all 1536w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/01/shutterstock_2268900565.jpg?resize=2048%2C1041&quality=50&strip=all 2048w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/01/shutterstock_2268900565.jpg?resize=1240%2C630&quality=50&strip=all 1240w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/01/shutterstock_2268900565.jpg?resize=150%2C76&quality=50&strip=all 150w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/01/shutterstock_2268900565.jpg?resize=854%2C434&quality=50&strip=all 854w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/01/shutterstock_2268900565.jpg?resize=640%2C325&quality=50&strip=all 640w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/01/shutterstock_2268900565.jpg?resize=444%2C226&quality=50&strip=all 444w” width=”1024″ height=”521″ sizes=”(max-width: 1024px) 100vw, 1024px”>Einige KI-Agenten können bereits mehr als man ihnen zutraut – und ihnen zulassen sollte.shutterstock/CHIEW Die nächste Welle der Einführung künstlicher Intelligenz (KI) ist bereits im Gange: KI-Agenten – KI-Anwendungen, die autonom arbeiten und komplexe Prozesse mit minimaler oder begrenzter direkter menschlicher Aufsicht ausführen können.   KI-Agenten bringt Paradigmenwechsel  Im Gegensatz zu Large Language Models (LLMs) oder generativen KI-Tools (GenAI), die sich in der Regel auf die Erstellung von Inhalten wie Text, Bilder und Musik konzentrieren, ist Agentic AI darauf ausgelegt, proaktiv Probleme zu lösen und komplexe Aufgaben auszuführen – ähnlich wie es ein Mensch tun würde.   KI-Agenten können dabei mehrere Fähigkeiten, etwa (wie Sprachverständnis, logisches Denken, Entscheidungsfindung und Planung, kombinieren und Aktionen in einem breiteren Kontext ausführen. Sie sind beispielsweise in der Lage,   Roboter zu steuern,   Arbeitsabläufe zu verwalten oder   mit APIs zu interagieren.   Agenten können sogar zu Gruppen zusammengefasst werden, um als Multi-KI-Agentensystem Aufgaben verteilt und kollaborativ zu lösen.   Dabei können sie auch LLMs als Teil ihrer Entscheidungs- oder Interaktionsstrategie verwenden. Während beispielsweise das LLM-basierte ChatGPT von OpenAI ein Gedicht generieren oder Googles BERT die Stimmung in einem Satz klassifizieren kann, kann ein KI-Agent wie Siri oder Alexa dazu verwendet werden, smarte Devices zu steuern und Reminder zu setzen.  Laut Benjamin Lee, Professor für Ingenieurwesen und Informatik an der University of Pennsylvania, steht die agentenbasierte KI damit kurz vor einem „Paradigmenwechsel“. Der Grund dafür sei, dass die Agenten es Menschen ermöglichten, große Aufgaben an sie zu delegieren, statt sie nur einzelne Tätigkeiten ausführen zu lassen.  Spezialisierte Modelle könnten Antworten mit weniger Computing- und Energieaufwand berechnen, so Lee. Dabei wählten Agenten effizient das richtige Modell für jede Aufgabe aus – für den Menschen von heute sei das eine Herausforderung, so der Professor.   „Die Forschung im Bereich der künstlichen Intelligenz hat sich bis vor kurzem auf Trainingsmodelle konzentriert, die für eine einzige Aufgabe gut funktionieren“, erklärt Lee. “Eine Aufgabe besteht aber oft aus vielen voneinander abhängigen Aufgaben. Bei der agentenbasierten KI gibt der Mensch der KI nicht mehr einen einzelnen Task, sondern vielmehr einen Job. Eine intelligente KI entwickelt dann eine Strategie und legt die Aufgaben fest, die zur Erledigung dieses Jobs erforderlich sind.“  Laut Capgemini planen 82 Prozent der Unternehmen, in den nächsten drei Jahren KI-Agenten einzusetzen, hauptsächlich für Aufgaben wie E-Mail-Erstellung, Codierung und Datenanalyse. Deloitte prognostiziert indessen, dass Unternehmen, die in diesem Jahr KI-Agenten einsetzen, die Nutzung dieser Technologie in den nächsten zwei Jahren um 50 Prozent steigern werden.   Laut China Widener, stellvertretende Vorsitzende von Deloitte, kann die KI von GenAI-Agenten die Kundeninteraktion verbessern, indem sie Dienstleistungen personalisiert und Support-Aufgaben automatisiert. Die Technologie könne Empfehlungen anpassen, bei Setups helfen und die Übergabe an Mitarbeiter mit zusammengefassten Details optimieren.  Die Tools könnten auch die Überprüfung von Regulierungs- und Unternehmensrichtlinien automatisieren, um Lücken zu identifizieren und Aktualisierungen vorzuschlagen, oder relevante Regeln aufzeigen, um den Aufwand für die Einhaltung von Vorschriften zu reduzieren, so Widener. Dies sei insbesondere in stark regulierten Branchen wie dem Finanz- und Gesundheitssektor nützlich.  „Unternehmen verfügen heute über Tools, um maßgeschneiderte KI-Agenten zu erstellen, die auf bestimmte Arbeitsabläufe zugeschnitten sind“, so die Deloitte-Managerin. “Diese Agenten organisieren selbstständig unstrukturierte Daten, erstellen Berichte und arbeiten bei komplexen Aufgaben zusammen. Startups nutzen beispielsweise Multi-Agenten-Systeme, um Tools wie intelligente Tabellenkalkulationen zu erstellen, die verschiedene Datenquellen integrieren und Aufgaben selbstständig ausführen.“  Warnung vor unbeaufsichtigter KI  Doch es gibt auch Schattenseiten. So warnt Capgemini davor, dass Organisationen, die die Implementierung von KI-Agenten planen, Sicherheitsmaßnahmen ergreifen sollten, um Transparenz und Rechenschaftspflicht für alle KI-gesteuerten Entscheidungen zu gewährleisten. Der Grund dafür sei, dass KI-Agenten, die unsaubere Daten verwendeten, Fehler, Inkonsistenzen oder fehlende Werte einführen können, die es dem Modell erschwerten, genaue Vorhersagen oder Entscheidungen zu treffen. Weise der Datensatz beispielsweise fehlende Werte für bestimmte Merkmale auf, könnte das Modell Beziehungen falsch ableiten oder nicht gut auf neue Daten übertragen, so Capgemini.  Ein Agent könnte auch Daten von Einzelpersonen ohne deren Zustimmung abfragen oder nicht ordnungsgemäß anonymisierte Daten verwenden, warnen die Berater. Zudem sei es möglich, dass große Datensätze mit fehlenden oder falsch formatierten Daten das Modelltraining verlangsamten und mehr Ressourcen verbrauchten, was es erschwere, das System zu skalieren.  Hinzu komme, dass KI-Agenten zwar auch den AI Act und ähnliche Vorschriften einhalten müssten, aber technisch bereits weit fortgeschritten seien. Unternehmen müssten daher nicht nur die Einhaltung der Vorschriften sicherstellen, sondern auch verschiedene Risiken managen, wie etwa Falschdarstellungen, Umgehung von Richtlinien, Fehlinterpretationen und unerwartetes Verhalten.  „Diese Risiken werden die Einführung von KI beeinflussen, da Unternehmen ihre Risikotoleranz bewerten und in eine angemessene Überwachung und Kontrolle investieren müssen“, heißt es in einem im Oktober 2024 veröffentlichten Bericht von Forrester Research mit dem Titel ‚The State Of AI Agents‘.  Laut Matt Coatney, CIO der Wirtschaftskanzlei Thompson Hine, experimentiert seine Organisation bereits aktiv mit dem Einsatz von Agenten und Agentensystemen für rechtliche und administrative Aufgaben. „ Um sie für reale Arbeitsabläufe in Betracht zu ziehen, reicht ihre Leistung und Genauigkeit noch nicht aus“, erklärt er. Die Kanzlei konzentriere sich daher auf den Einsatz von Agenten bei der Vertragsprüfung, Rechnungsstellung, Budgetierung und Geschäftsentwicklung, fügt er hinzu.  Coatney betont, dass die Forschung und Entwicklung im Bereich KI-Agenten noch in den Kinderschuhen stecke. Die meisten kommerziell verfügbaren Tools seien entweder von jungen Startups oder Open-Source-Projekte wie Autogen (Microsoft). Etablierte Akteure wie Salesforce und ServiceNow würden zwar KI-Agenten als Schlüsselfunktion hervorheben, aber der Begriff „Agent“ sei dabei nur vage definiert und werde Marketing-technisch oft überstrapaziert, so der CIO.  Salesforce Einstein sei beispielsweise darauf ausgelegt, das Kundenbeziehungsmanagement durch vorausschauende Analysen und Automatisierung zu verbessern, betont der CIO. Und mit Auto-GPT könnten Anwender einen autonomen Assistenten zu erstellen, der komplexe Aufgaben erledigt, indem er eine Textaufforderung mit GPT-4 und GPT-4o analysiert und das Ziel dann in überschaubare Teilaufgaben aufteilt.  „KI-Agenten befinden sich noch weitgehend in der Experimentierphase, aber es ist aufschlussreich zu sehen, wo Unternehmen in der Vergangenheit in Automatisierung investiert haben“, so Coatney. “Zeitaufwändige, häufig wiederkehrende Aufgaben sind reif für diese Art von Lösung: Finanzen, Betrieb, Verwaltungsprozesse und so weiter. Darüber hinaus werden KI-Agenten für Aufgaben erforscht, bei denen GenAI besonders stark ist, etwa beim Schreiben.“  „Man könnte sich beispielsweise ein Multi-Agenten-System vorstellen, in dem ein KI-Projektmanager, ein KI-Blog-Autor, ein KI-Markenmanager, ein KI-Redakteur und ein KI-SEO-Spezialist zusammenarbeiten, um automatisch markenkonformes Marketingmaterial zu erstellen“, erklärt er.  Heute noch begrenzte Fähigkeiten  Aus Sicht von Tom Coshow, Senior Director Analyst bei Gartner, verfügen viele Agenten heute nur über eine begrenzte Autonomie, treffen nur wenig eigene Entscheidungen und benötigen häufig eine menschliche Überprüfung ihrer Handlungen. Darüber hinaus sei es eine der größten Herausforderungen bei der Bereitstellung von Agenten sicherzustellen, dass sie mit qualitativ hochwertigen Daten arbeiten, die konsistente Ergebnisse lieferten, erklärt er.  „KI-Agenten sind schwierig zu implementieren und erfordern umfangreiche Tests und Überwachung“, so Coshow. “Der Markt für KI-Agenten ist voll von Startups, Hyperscalern, ehemaligen RPA-Unternehmen (Robotic Process Automation), früheren Anbietern von dialogorientierter KI sowie Daten- und Analysefirmen.“  Dennoch sind Unternehmen im Allgemeinen optimistisch, was KI angeht, und erhoffen sich von der Automatisierung Effizienzsteigerungen und besseren Geschäftsergebnisse. Laut Forrester Research erwarten 70 Prozent der Unternehmen aus dem Dienstleistungssektor, dass ihre Organisation in den nächsten zwölf Monaten die Ausgaben für RPA- und Automatisierungsdienste von Drittanbietern erhöhen wird.  Von den Entscheidern für digitale Geschäftsstrategien gaben 92 Prozent an, dass ihr Unternehmen in Chatbots investiert oder dies in den nächsten zwei Jahren plant; 89 Prozent sagten dasselbe über Technologie für mehr Autonomie, Entscheidungs- und Handlungsfähigkeit – drei Hauptaspekte, die es KI-Agenten ermöglichen, mit unterschiedlichem Grad an Unabhängigkeit und Intentionalität zu handeln.  „Unternehmen müssen sich in einer verworrenen Landschaft aus autonomen Lösungen mit fragmentierten Anwendungen zurechtfinden, denen ein übergeordneter Rahmen für eine effektive Koordination oder Orchestrierung fehlt“, erklärte Forrester in einem Bericht vom September mit dem Titel „AI Agents: The Good, The Bad, And The Ugly“.  Die Herausforderung bestehe darin, dass KI-Agenten sowohl Entscheidungen treffen als auch Prozesse ausführen müssten, was die Integration von Automatisierungs-Tools wie iPaaS und RPA mit der flexiblen Entscheidungsfindung der KI erforderet, so Forrester.  Im vergangenen Jahr haben Unternehmen wie Salesforce, ServiceNow, Microsoft und Workday KI-Agenten eingeführt, um Aufgaben wie die Personalbeschaffung, die Kontaktaufnahme mit potenziellen Kunden, die Erstellung von Marketing-Inhalten und die Verwaltung der IT zu optimieren.  Allerdings sollten sich Unternehmen von der Einführung nicht zu viel versprechen. „Wie bei anderen innovativen KI-Lösungen erfordert der effektive Einsatz von KI-Agenten ein hohes Maß an technischem und Prozesswissen“, warnt Coatney von Thompson Hine. “Da sie so neu und experimentell sind, ist noch nicht klar, ob der Mehrwert die Komplexität ihrer Einrichtung und gründlichen Prüfung aufwiegt. Die Rendite ist, wie immer, stark projektabhängig.“  

Brauchen KI-Agenten einen Warnhinweis?​ srcset=”https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/01/shutterstock_2268900565.jpg?quality=50&strip=all 6472w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/01/shutterstock_2268900565.jpg?resize=300%2C153&quality=50&strip=all 300w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/01/shutterstock_2268900565.jpg?resize=768%2C390&quality=50&strip=all 768w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/01/shutterstock_2268900565.jpg?resize=1024%2C521&quality=50&strip=all 1024w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/01/shutterstock_2268900565.jpg?resize=1536%2C781&quality=50&strip=all 1536w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/01/shutterstock_2268900565.jpg?resize=2048%2C1041&quality=50&strip=all 2048w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/01/shutterstock_2268900565.jpg?resize=1240%2C630&quality=50&strip=all 1240w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/01/shutterstock_2268900565.jpg?resize=150%2C76&quality=50&strip=all 150w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/01/shutterstock_2268900565.jpg?resize=854%2C434&quality=50&strip=all 854w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/01/shutterstock_2268900565.jpg?resize=640%2C325&quality=50&strip=all 640w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/01/shutterstock_2268900565.jpg?resize=444%2C226&quality=50&strip=all 444w” width=”1024″ height=”521″ sizes=”(max-width: 1024px) 100vw, 1024px”>Einige KI-Agenten können bereits mehr als man ihnen zutraut – und ihnen zulassen sollte.shutterstock/CHIEW

Die nächste Welle der Einführung künstlicher Intelligenz (KI) ist bereits im Gange: KI-Agenten – KI-Anwendungen, die autonom arbeiten und komplexe Prozesse mit minimaler oder begrenzter direkter menschlicher Aufsicht ausführen können.  

KI-Agenten bringt Paradigmenwechsel 

Im Gegensatz zu Large Language Models (LLMs) oder generativen KI-Tools (GenAI), die sich in der Regel auf die Erstellung von Inhalten wie Text, Bilder und Musik konzentrieren, ist Agentic AI darauf ausgelegt, proaktiv Probleme zu lösen und komplexe Aufgaben auszuführen – ähnlich wie es ein Mensch tun würde.  

KI-Agenten können dabei mehrere Fähigkeiten, etwa (wie Sprachverständnis, logisches Denken, Entscheidungsfindung und Planung, kombinieren und Aktionen in einem breiteren Kontext ausführen. Sie sind beispielsweise in der Lage,  

Roboter zu steuern,  

Arbeitsabläufe zu verwalten oder  

mit APIs zu interagieren.  

Agenten können sogar zu Gruppen zusammengefasst werden, um als Multi-KI-Agentensystem Aufgaben verteilt und kollaborativ zu lösen.  

Dabei können sie auch LLMs als Teil ihrer Entscheidungs- oder Interaktionsstrategie verwenden. Während beispielsweise das LLM-basierte ChatGPT von OpenAI ein Gedicht generieren oder Googles BERT die Stimmung in einem Satz klassifizieren kann, kann ein KI-Agent wie Siri oder Alexa dazu verwendet werden, smarte Devices zu steuern und Reminder zu setzen. 

Laut Benjamin Lee, Professor für Ingenieurwesen und Informatik an der University of Pennsylvania, steht die agentenbasierte KI damit kurz vor einem „Paradigmenwechsel“. Der Grund dafür sei, dass die Agenten es Menschen ermöglichten, große Aufgaben an sie zu delegieren, statt sie nur einzelne Tätigkeiten ausführen zu lassen. 

Spezialisierte Modelle könnten Antworten mit weniger Computing- und Energieaufwand berechnen, so Lee. Dabei wählten Agenten effizient das richtige Modell für jede Aufgabe aus – für den Menschen von heute sei das eine Herausforderung, so der Professor.  

„Die Forschung im Bereich der künstlichen Intelligenz hat sich bis vor kurzem auf Trainingsmodelle konzentriert, die für eine einzige Aufgabe gut funktionieren“, erklärt Lee. “Eine Aufgabe besteht aber oft aus vielen voneinander abhängigen Aufgaben. Bei der agentenbasierten KI gibt der Mensch der KI nicht mehr einen einzelnen Task, sondern vielmehr einen Job. Eine intelligente KI entwickelt dann eine Strategie und legt die Aufgaben fest, die zur Erledigung dieses Jobs erforderlich sind.“ 

Laut Capgemini planen 82 Prozent der Unternehmen, in den nächsten drei Jahren KI-Agenten einzusetzen, hauptsächlich für Aufgaben wie E-Mail-Erstellung, Codierung und Datenanalyse. Deloitte prognostiziert indessen, dass Unternehmen, die in diesem Jahr KI-Agenten einsetzen, die Nutzung dieser Technologie in den nächsten zwei Jahren um 50 Prozent steigern werden.  

Laut China Widener, stellvertretende Vorsitzende von Deloitte, kann die KI von GenAI-Agenten die Kundeninteraktion verbessern, indem sie Dienstleistungen personalisiert und Support-Aufgaben automatisiert. Die Technologie könne Empfehlungen anpassen, bei Setups helfen und die Übergabe an Mitarbeiter mit zusammengefassten Details optimieren. 

Die Tools könnten auch die Überprüfung von Regulierungs- und Unternehmensrichtlinien automatisieren, um Lücken zu identifizieren und Aktualisierungen vorzuschlagen, oder relevante Regeln aufzeigen, um den Aufwand für die Einhaltung von Vorschriften zu reduzieren, so Widener. Dies sei insbesondere in stark regulierten Branchen wie dem Finanz- und Gesundheitssektor nützlich. 

„Unternehmen verfügen heute über Tools, um maßgeschneiderte KI-Agenten zu erstellen, die auf bestimmte Arbeitsabläufe zugeschnitten sind“, so die Deloitte-Managerin. “Diese Agenten organisieren selbstständig unstrukturierte Daten, erstellen Berichte und arbeiten bei komplexen Aufgaben zusammen. Startups nutzen beispielsweise Multi-Agenten-Systeme, um Tools wie intelligente Tabellenkalkulationen zu erstellen, die verschiedene Datenquellen integrieren und Aufgaben selbstständig ausführen.“ 

Warnung vor unbeaufsichtigter KI 

Doch es gibt auch Schattenseiten. So warnt Capgemini davor, dass Organisationen, die die Implementierung von KI-Agenten planen, Sicherheitsmaßnahmen ergreifen sollten, um Transparenz und Rechenschaftspflicht für alle KI-gesteuerten Entscheidungen zu gewährleisten. Der Grund dafür sei, dass KI-Agenten, die unsaubere Daten verwendeten, Fehler, Inkonsistenzen oder fehlende Werte einführen können, die es dem Modell erschwerten, genaue Vorhersagen oder Entscheidungen zu treffen. Weise der Datensatz beispielsweise fehlende Werte für bestimmte Merkmale auf, könnte das Modell Beziehungen falsch ableiten oder nicht gut auf neue Daten übertragen, so Capgemini. 

Ein Agent könnte auch Daten von Einzelpersonen ohne deren Zustimmung abfragen oder nicht ordnungsgemäß anonymisierte Daten verwenden, warnen die Berater. Zudem sei es möglich, dass große Datensätze mit fehlenden oder falsch formatierten Daten das Modelltraining verlangsamten und mehr Ressourcen verbrauchten, was es erschwere, das System zu skalieren. 

Hinzu komme, dass KI-Agenten zwar auch den AI Act und ähnliche Vorschriften einhalten müssten, aber technisch bereits weit fortgeschritten seien. Unternehmen müssten daher nicht nur die Einhaltung der Vorschriften sicherstellen, sondern auch verschiedene Risiken managen, wie etwa Falschdarstellungen, Umgehung von Richtlinien, Fehlinterpretationen und unerwartetes Verhalten. 

„Diese Risiken werden die Einführung von KI beeinflussen, da Unternehmen ihre Risikotoleranz bewerten und in eine angemessene Überwachung und Kontrolle investieren müssen“, heißt es in einem im Oktober 2024 veröffentlichten Bericht von Forrester Research mit dem Titel ‚The State Of AI Agents‘. 

Laut Matt Coatney, CIO der Wirtschaftskanzlei Thompson Hine, experimentiert seine Organisation bereits aktiv mit dem Einsatz von Agenten und Agentensystemen für rechtliche und administrative Aufgaben. „ Um sie für reale Arbeitsabläufe in Betracht zu ziehen, reicht ihre Leistung und Genauigkeit noch nicht aus“, erklärt er. Die Kanzlei konzentriere sich daher auf den Einsatz von Agenten bei der Vertragsprüfung, Rechnungsstellung, Budgetierung und Geschäftsentwicklung, fügt er hinzu. 

Coatney betont, dass die Forschung und Entwicklung im Bereich KI-Agenten noch in den Kinderschuhen stecke. Die meisten kommerziell verfügbaren Tools seien entweder von jungen Startups oder Open-Source-Projekte wie Autogen (Microsoft). Etablierte Akteure wie Salesforce und ServiceNow würden zwar KI-Agenten als Schlüsselfunktion hervorheben, aber der Begriff „Agent“ sei dabei nur vage definiert und werde Marketing-technisch oft überstrapaziert, so der CIO. 

Salesforce Einstein sei beispielsweise darauf ausgelegt, das Kundenbeziehungsmanagement durch vorausschauende Analysen und Automatisierung zu verbessern, betont der CIO. Und mit Auto-GPT könnten Anwender einen autonomen Assistenten zu erstellen, der komplexe Aufgaben erledigt, indem er eine Textaufforderung mit GPT-4 und GPT-4o analysiert und das Ziel dann in überschaubare Teilaufgaben aufteilt. 

„KI-Agenten befinden sich noch weitgehend in der Experimentierphase, aber es ist aufschlussreich zu sehen, wo Unternehmen in der Vergangenheit in Automatisierung investiert haben“, so Coatney. “Zeitaufwändige, häufig wiederkehrende Aufgaben sind reif für diese Art von Lösung: Finanzen, Betrieb, Verwaltungsprozesse und so weiter. Darüber hinaus werden KI-Agenten für Aufgaben erforscht, bei denen GenAI besonders stark ist, etwa beim Schreiben.“ 

„Man könnte sich beispielsweise ein Multi-Agenten-System vorstellen, in dem ein KI-Projektmanager, ein KI-Blog-Autor, ein KI-Markenmanager, ein KI-Redakteur und ein KI-SEO-Spezialist zusammenarbeiten, um automatisch markenkonformes Marketingmaterial zu erstellen“, erklärt er. 

Heute noch begrenzte Fähigkeiten 

Aus Sicht von Tom Coshow, Senior Director Analyst bei Gartner, verfügen viele Agenten heute nur über eine begrenzte Autonomie, treffen nur wenig eigene Entscheidungen und benötigen häufig eine menschliche Überprüfung ihrer Handlungen. Darüber hinaus sei es eine der größten Herausforderungen bei der Bereitstellung von Agenten sicherzustellen, dass sie mit qualitativ hochwertigen Daten arbeiten, die konsistente Ergebnisse lieferten, erklärt er. 

„KI-Agenten sind schwierig zu implementieren und erfordern umfangreiche Tests und Überwachung“, so Coshow. “Der Markt für KI-Agenten ist voll von Startups, Hyperscalern, ehemaligen RPA-Unternehmen (Robotic Process Automation), früheren Anbietern von dialogorientierter KI sowie Daten- und Analysefirmen.“ 

Dennoch sind Unternehmen im Allgemeinen optimistisch, was KI angeht, und erhoffen sich von der Automatisierung Effizienzsteigerungen und besseren Geschäftsergebnisse. Laut Forrester Research erwarten 70 Prozent der Unternehmen aus dem Dienstleistungssektor, dass ihre Organisation in den nächsten zwölf Monaten die Ausgaben für RPA- und Automatisierungsdienste von Drittanbietern erhöhen wird. 

Von den Entscheidern für digitale Geschäftsstrategien gaben 92 Prozent an, dass ihr Unternehmen in Chatbots investiert oder dies in den nächsten zwei Jahren plant; 89 Prozent sagten dasselbe über Technologie für mehr Autonomie, Entscheidungs- und Handlungsfähigkeit – drei Hauptaspekte, die es KI-Agenten ermöglichen, mit unterschiedlichem Grad an Unabhängigkeit und Intentionalität zu handeln. 

„Unternehmen müssen sich in einer verworrenen Landschaft aus autonomen Lösungen mit fragmentierten Anwendungen zurechtfinden, denen ein übergeordneter Rahmen für eine effektive Koordination oder Orchestrierung fehlt“, erklärte Forrester in einem Bericht vom September mit dem Titel „AI Agents: The Good, The Bad, And The Ugly“. 

Die Herausforderung bestehe darin, dass KI-Agenten sowohl Entscheidungen treffen als auch Prozesse ausführen müssten, was die Integration von Automatisierungs-Tools wie iPaaS und RPA mit der flexiblen Entscheidungsfindung der KI erforderet, so Forrester. 

Im vergangenen Jahr haben Unternehmen wie Salesforce, ServiceNow, Microsoft und Workday KI-Agenten eingeführt, um Aufgaben wie die Personalbeschaffung, die Kontaktaufnahme mit potenziellen Kunden, die Erstellung von Marketing-Inhalten und die Verwaltung der IT zu optimieren. 

Allerdings sollten sich Unternehmen von der Einführung nicht zu viel versprechen. „Wie bei anderen innovativen KI-Lösungen erfordert der effektive Einsatz von KI-Agenten ein hohes Maß an technischem und Prozesswissen“, warnt Coatney von Thompson Hine. “Da sie so neu und experimentell sind, ist noch nicht klar, ob der Mehrwert die Komplexität ihrer Einrichtung und gründlichen Prüfung aufwiegt. Die Rendite ist, wie immer, stark projektabhängig.“ 

Brauchen KI-Agenten einen Warnhinweis?​ Weiterlesen »

Optimismusfalle: Warum Sie Ihre Cyber-Abwehr überschätzen​

Allgemein

Laut einer Studie des Digitalverbands Bitkom waren in den vergangenen zwölf Monaten 81 Prozent der deutschen Unternehmen von Datendiebstahl, Industriespionage oder Sabotage betroffen. Eine weitere Erhebung von KPMG zeigt, dass mehr als jedes dritte Unternehmen (35 Prozent) in den letzten zwei Jahren Opfer von Cyber-Kriminalität wurde. Und Check Point Research berichtet von einem Anstieg der Cyber-Angriffe auf deutsche Unternehmen um 78 Prozent im dritten Quartal 2024 im Vergleich zum Vorjahresquartal. Diese Zahlen verdeutlichen die zunehmende Bedrohung durch Cyber-Attacken für die deutsche Wirtschaft im Jahr 2024. Dennoch nehmen viele Unternehmen hierzulande an, sie könnten nicht Opfer von Cyber-Kriminalität werden: Sie halten ihr Unternehmen für zu klein, unterschätzen den Wert ihrer Daten ebenso wie die Professionalität der Angreifer und überschätzen zugleich die Wirksamkeit ihrer eigenen Schutzmaßnahmen. Kurz: Der Optimismus vieler Firmen in Sachen Cyber-Kriminalität ist unbegründet und stellt einen gefährlichen Irrtum dar, denn ein Angriff ist wahrscheinlicher als Sie vermuten. Ein COMPUTERWOCHE-Webcast in Zusammenarbeit mit Rubrik untersucht, wie es um den aktuelle Sicherheitsstatus in Unternehmen bestellt ist. Sie erfahren nicht nur, wie Sie Ihre eigene Cyber-Sicherheit verbessern können, sondern auch, wie Sie im Fall der Fälle schnell wieder handlungsfähig werden. Gunnar Tabel von Rubrik nimmt unter die Lupe, wie es kommt, dass Unternehmen ihre Cyber-Resilienz systematisch überschätzen. Er zeigt auf, welche Cybersecurity-Maßnahmen wirklich sinnvoll sind – und welche nicht, und wie Sie sicherstellen, dass Ihre Backups garantiert Malware-frei und unverschlüsselt sind. Der Fachjournalist Dr. Thomas Hafen wird den Webcast moderieren. Registrieren Sie sich jetzt 

Optimismusfalle: Warum Sie Ihre Cyber-Abwehr überschätzen​ Laut einer Studie des Digitalverbands Bitkom waren in den vergangenen zwölf Monaten 81 Prozent der deutschen Unternehmen von Datendiebstahl, Industriespionage oder Sabotage betroffen. Eine weitere Erhebung von KPMG zeigt, dass mehr als jedes dritte Unternehmen (35 Prozent) in den letzten zwei Jahren Opfer von Cyber-Kriminalität wurde. Und Check Point Research berichtet von einem Anstieg der Cyber-Angriffe auf deutsche Unternehmen um 78 Prozent im dritten Quartal 2024 im Vergleich zum Vorjahresquartal.

Diese Zahlen verdeutlichen die zunehmende Bedrohung durch Cyber-Attacken für die deutsche Wirtschaft im Jahr 2024. Dennoch nehmen viele Unternehmen hierzulande an, sie könnten nicht Opfer von Cyber-Kriminalität werden: Sie halten ihr Unternehmen für zu klein, unterschätzen den Wert ihrer Daten ebenso wie die Professionalität der Angreifer und überschätzen zugleich die Wirksamkeit ihrer eigenen Schutzmaßnahmen. Kurz: Der Optimismus vieler Firmen in Sachen Cyber-Kriminalität ist unbegründet und stellt einen gefährlichen Irrtum dar, denn ein Angriff ist wahrscheinlicher als Sie vermuten.

Ein COMPUTERWOCHE-Webcast in Zusammenarbeit mit Rubrik untersucht, wie es um den aktuelle Sicherheitsstatus in Unternehmen bestellt ist. Sie erfahren nicht nur, wie Sie Ihre eigene Cyber-Sicherheit verbessern können, sondern auch, wie Sie im Fall der Fälle schnell wieder handlungsfähig werden. Gunnar Tabel von Rubrik nimmt unter die Lupe, wie es kommt, dass Unternehmen ihre Cyber-Resilienz systematisch überschätzen. Er zeigt auf, welche Cybersecurity-Maßnahmen wirklich sinnvoll sind – und welche nicht, und wie Sie sicherstellen, dass Ihre Backups garantiert Malware-frei und unverschlüsselt sind. Der Fachjournalist Dr. Thomas Hafen wird den Webcast moderieren.

Registrieren Sie sich jetzt

Optimismusfalle: Warum Sie Ihre Cyber-Abwehr überschätzen​ Weiterlesen »

Die Sorge vor Cybervorfällen wächst​

Allgemein

Cyber-Vorfälle bleiben aus Sicht der deutschen Manager das größte Risiko. shutterstock.com – Andrey_Popov Das Allianz Risk Barometer 2025 hat die größten Risiken für Unternehmen weltweit und in Deutschland identifiziert. Cybervorfälle wie Datenschutzverletzungen, Ransomware-Attacken und IT-Ausfälle, wie der Crowdstrike-Vorfall im Sommer, bleiben für die Betriebe hierzulande und weltweit im Jahr 2025 erneut das größte Risiko. Cyber-Angriffe als größte Bedrohung Auch aus globaler Perspektive sehen die befragten Manager und Sicherheitsexperten solche Attacken als größte Bedrohung an. Der technologische Fortschritt, insbesondere in der Künstlichen Intelligenz (KI), verschärft diese Risiken weiter. In Deutschland ist diese Sorge bei den Führungskräften mit 47 Prozent der Nennungen, ein Anstieg um drei Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr, sogar noch deutlich ausgeprägter. Cyberrisiken dürften sich durch die rasante Entwicklung der Künstlichen Intelligenz weiter verschärfen, prognostiziert Rishi Baviskar, Global Head of Cyber Risk Consulting bei Allianz Commercial: „Angesichts der zunehmenden Technologieabhängigkeit wird es wahrscheinlich auch in Zukunft ein Hauptrisiko für Unternehmen bleiben. Der CrowdStrike-Vorfall im Sommer 2024 hat uns vor Augen geführt, wie abhängig wir alle von sicheren IT-Systemen sind.“ Betriebsunterbrechungen und Naturkatastrophen Betriebsunterbrechungen, oft verursacht durch Cyberangriffe oder Naturkatastrophen, bleiben weltweit und in Deutschland das zweithöchste Risiko. Deutsche Unternehmen haben auch hier wieder größere Bedenken als ihre internationalen Kollegen. Vier von zehn der hierzulande Befragten – plus drei Prozentpunkte gegenüber 2024, gaben an, dass sie sich an diesem Punkt Sorgen machten. Naturkatastrophen, die 2024 weltweit und in Deutschland erhebliche Schäden verursachten, belegen hierzulande wie international den dritten Platz (29 Prozent). Gerade in Deutschland wird dieser Risikofaktor stärker gefürchtet. 2024 sorgte sich nur jeder Fünfte darum. Gesetzesänderungen und Feuer Platz vier in Deutschland, mit einem Anteil von 29 Prozent (2024: 23 Prozent), ist die Angst der Befragten vor Änderungen in der Gesetzgebung und Regulierung. Obwohl die Sorge wächst, verliert dieser Punkt im Vergleich zum Vorjahr einen Platz im Risiko-Ranking. Auch international rangiert dieses Risiko  auf dem vierten Platz, wie im Vorjahr. Auf Platz fünf in Deutschland mit 18 Prozent kommt das Feuer – beziehungsweise Explosionsrisiko, welches zwei Prozentpunkte zulegt und 2024 noch Platz 8 belegte. International rangiert dieses Risko auf dem sechsten Platz. Geopolitik und Klimawandel Der Allianz zufolge stufen große Unternehmen politische Risiken höher ein als kleinere. Sie belegen mit 17 Prozent den sechsten Platz, deutlich weiter vorne als im internationalen Vergleich mit Rang 9. Der Klimawandel rückt global von Platz 7 auf 5 vor, und erreicht damit seine höchste Platzierung seit Erstellung der Studie. In Deutschland verliert er allerdings einen Platz und rutscht auf Position 7 ab, bei einem geringen Verlust von 19 auf 17 Prozent der Nennungen.  Fachkräftemangel und Marktentwicklung Der vielbeschworene Mangel an Fachkräften, 2024 von jedem Fünften als Risiko eingestuft und nur knapp am Treppchen vorbeigeschrappt, wird aktuell nur noch von 15 Prozent der Befragten als Sorge empfunden. Damit fällt dieser Punkt in Deutschland auf den achten Platz, international ist er sogar ganz aus den Top 10 gefallen. Den vorletzten Platz des Top 10-Ranking nimmt die Sorge um die Marktentwicklung ein, mit 13 Prozent eine Sorge, die 2024 noch nicht in den Top 10 war. International rangiert dieser Risikofaktor auf dem achten Platz etwas höher. KRITIS und neue Technologien Die Angst vor dem Ausfall kritischer Infrastruktur teilt in Deutschland etwa jeder Achte und damit deutlich weniger als 2024, als noch jeder Sechste entsprechende Befürchtungen hegte. Damit verliert dieses Risiko drei Plätze zum Vorjahr und bildet das Schlusslicht der Top 10. Neue Technologien, einschließlich Künstlicher Intelligenz und vernetzter Maschinen, werden erstmals als potenzielle Gefahr für Unternehmen bewertet. International landen sie auf Platz 10 der Top-Risiken. ​Nicht mehr vertreten im Risiko-Ranking ist ein Thema, das noch vor wenigen Jahren eine große Rolle spielte: die Angst vor einer drohenden Pandemie. Aus Sicht von Vanessa Maxwell, Chief Underwriting Officer von Allianz Commercial, war 2024 ein außergewöhnliches Jahr für das Risikomanagement. „Die Ergebnisse unseres jährlichen Allianz Risk Barometer spiegeln die Unsicherheit wider, mit der viele Unternehmen weltweit konfrontiert sind.“ Maxwell verweist insbesondere auf die Vernetzung der Top-Risiken in diesem Jahr, denn „Klimawandel, neue Technologien, Regulierung und geopolitische Risiken sind zunehmend miteinander verflochten“. Dies führe aus Sicht der Allianz-Expertin zu komplexen Zusammenhängen von Ursache und Wirkung. „Unternehmen müssen Resilienz ganz oben auf ihre Agenda setzen, und sich konsequent um die Verbesserung ihres Risikomanagements und ihrer Widerstandsfähigkeit bemühen.“ Die Top 10 der globalen Unternehmensrisiken 2025 Allianz Commercial 

Die Sorge vor Cybervorfällen wächst​ Cyber-Vorfälle bleiben aus Sicht der deutschen Manager das größte Risiko. shutterstock.com – Andrey_Popov

Das Allianz Risk Barometer 2025 hat die größten Risiken für Unternehmen weltweit und in Deutschland identifiziert. Cybervorfälle wie Datenschutzverletzungen, Ransomware-Attacken und IT-Ausfälle, wie der Crowdstrike-Vorfall im Sommer, bleiben für die Betriebe hierzulande und weltweit im Jahr 2025 erneut das größte Risiko.

Cyber-Angriffe als größte Bedrohung

Auch aus globaler Perspektive sehen die befragten Manager und Sicherheitsexperten solche Attacken als größte Bedrohung an. Der technologische Fortschritt, insbesondere in der Künstlichen Intelligenz (KI), verschärft diese Risiken weiter. In Deutschland ist diese Sorge bei den Führungskräften mit 47 Prozent der Nennungen, ein Anstieg um drei Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr, sogar noch deutlich ausgeprägter.

Cyberrisiken dürften sich durch die rasante Entwicklung der Künstlichen Intelligenz weiter verschärfen, prognostiziert Rishi Baviskar, Global Head of Cyber Risk Consulting bei Allianz Commercial: „Angesichts der zunehmenden Technologieabhängigkeit wird es wahrscheinlich auch in Zukunft ein Hauptrisiko für Unternehmen bleiben. Der CrowdStrike-Vorfall im Sommer 2024 hat uns vor Augen geführt, wie abhängig wir alle von sicheren IT-Systemen sind.“

Betriebsunterbrechungen und Naturkatastrophen

Betriebsunterbrechungen, oft verursacht durch Cyberangriffe oder Naturkatastrophen, bleiben weltweit und in Deutschland das zweithöchste Risiko. Deutsche Unternehmen haben auch hier wieder größere Bedenken als ihre internationalen Kollegen. Vier von zehn der hierzulande Befragten – plus drei Prozentpunkte gegenüber 2024, gaben an, dass sie sich an diesem Punkt Sorgen machten.

Naturkatastrophen, die 2024 weltweit und in Deutschland erhebliche Schäden verursachten, belegen hierzulande wie international den dritten Platz (29 Prozent). Gerade in Deutschland wird dieser Risikofaktor stärker gefürchtet. 2024 sorgte sich nur jeder Fünfte darum.

Gesetzesänderungen und Feuer

Platz vier in Deutschland, mit einem Anteil von 29 Prozent (2024: 23 Prozent), ist die Angst der Befragten vor Änderungen in der Gesetzgebung und Regulierung. Obwohl die Sorge wächst, verliert dieser Punkt im Vergleich zum Vorjahr einen Platz im Risiko-Ranking. Auch international rangiert dieses Risiko  auf dem vierten Platz, wie im Vorjahr.

Auf Platz fünf in Deutschland mit 18 Prozent kommt das Feuer – beziehungsweise Explosionsrisiko, welches zwei Prozentpunkte zulegt und 2024 noch Platz 8 belegte. International rangiert dieses Risko auf dem sechsten Platz.

Geopolitik und Klimawandel

Der Allianz zufolge stufen große Unternehmen politische Risiken höher ein als kleinere. Sie belegen mit 17 Prozent den sechsten Platz, deutlich weiter vorne als im internationalen Vergleich mit Rang 9.

Der Klimawandel rückt global von Platz 7 auf 5 vor, und erreicht damit seine höchste Platzierung seit Erstellung der Studie. In Deutschland verliert er allerdings einen Platz und rutscht auf Position 7 ab, bei einem geringen Verlust von 19 auf 17 Prozent der Nennungen. 

Fachkräftemangel und Marktentwicklung

Der vielbeschworene Mangel an Fachkräften, 2024 von jedem Fünften als Risiko eingestuft und nur knapp am Treppchen vorbeigeschrappt, wird aktuell nur noch von 15 Prozent der Befragten als Sorge empfunden. Damit fällt dieser Punkt in Deutschland auf den achten Platz, international ist er sogar ganz aus den Top 10 gefallen.

Den vorletzten Platz des Top 10-Ranking nimmt die Sorge um die Marktentwicklung ein, mit 13 Prozent eine Sorge, die 2024 noch nicht in den Top 10 war. International rangiert dieser Risikofaktor auf dem achten Platz etwas höher.

KRITIS und neue Technologien

Die Angst vor dem Ausfall kritischer Infrastruktur teilt in Deutschland etwa jeder Achte und damit deutlich weniger als 2024, als noch jeder Sechste entsprechende Befürchtungen hegte. Damit verliert dieses Risiko drei Plätze zum Vorjahr und bildet das Schlusslicht der Top 10.

Neue Technologien, einschließlich Künstlicher Intelligenz und vernetzter Maschinen, werden erstmals als potenzielle Gefahr für Unternehmen bewertet. International landen sie auf Platz 10 der Top-Risiken.

​Nicht mehr vertreten im Risiko-Ranking ist ein Thema, das noch vor wenigen Jahren eine große Rolle spielte: die Angst vor einer drohenden Pandemie.

Aus Sicht von Vanessa Maxwell, Chief Underwriting Officer von Allianz Commercial, war 2024 ein außergewöhnliches Jahr für das Risikomanagement. „Die Ergebnisse unseres jährlichen Allianz Risk Barometer spiegeln die Unsicherheit wider, mit der viele Unternehmen weltweit konfrontiert sind.“ Maxwell verweist insbesondere auf die Vernetzung der Top-Risiken in diesem Jahr, denn „Klimawandel, neue Technologien, Regulierung und geopolitische Risiken sind zunehmend miteinander verflochten“.

Dies führe aus Sicht der Allianz-Expertin zu komplexen Zusammenhängen von Ursache und Wirkung. „Unternehmen müssen Resilienz ganz oben auf ihre Agenda setzen, und sich konsequent um die Verbesserung ihres Risikomanagements und ihrer Widerstandsfähigkeit bemühen.“

Die Top 10 der globalen Unternehmensrisiken 2025

Allianz Commercial

Die Sorge vor Cybervorfällen wächst​ Weiterlesen »

Microsoft schafft neue, interne KI-Entwicklungsabteilung​

Allgemein

Mithilfe einer neuen Abteilung will Microsoft bei der KI-Entwickung einen Zahn zulegen.Tada Images / Shutterstock.com Microsoft schafft eine neue Engineering-Gruppe, die sich auf künstliche Intelligenz (KI) konzentriert: Core AI – Platform and Tools. Die Gruppe vereint die Entwicklerabteilung des Unternehmens mit den KI-Plattform-Arbeitsteams und einigen Mitarbeitern, die bisher dem CTO von Microsoft unterstellt waren. Geleitet wird die Gruppe von Jay Parikh, dem ehemaligen CTO von Meta, der im Oktober 2024 zu Microsoft kam.  Ziel: Die KI-Entwicklung beschleunigen “Core AI – Platform and Tools soll sich auf den Aufbau einer KI-Plattform und von Tools konzentrieren – sowohl für Microsofts eigenen Gebrauch, als auch für die Kunden des Unternehmens. „KI erfordert künftig ein rekordverdächtiges Entwicklungstempo“, erklärte Microsoft-CEO Satya Nadella in einem Blogbeitrag zur Vorstellung der neuen Abteilung. Deswegen benötige Microsoft einen auf KI fokussierten Anwendungs-Stack, um in Zukunft KI-Apps und -Tools zu entwickeln.  „In dieser Welt muss Azure zur Infrastruktur für KI werden, während wir darauf unsere KI-Plattform und Entwickler-Tools aufbauen, die Azure AI Foundry, GitHub und VS Code umfassen“, so Nadella. „Mit anderen Worten, unsere KI-Plattform und unsere Tools werden zusammenarbeiten, um Agenten zu erstellen, und diese Agenten werden zusammenarbeiten, um jede Kategorie von SaaS-Anwendungen zu transformieren und benutzerdefinierte Anwendungen zu erstellen, die durch Software angetrieben werden (d. h. ‘Service als Software’).“  

Microsoft schafft neue, interne KI-Entwicklungsabteilung​ Mithilfe einer neuen Abteilung will Microsoft bei der KI-Entwickung einen Zahn zulegen.Tada Images / Shutterstock.com

Microsoft schafft eine neue Engineering-Gruppe, die sich auf künstliche Intelligenz (KI) konzentriert: Core AI – Platform and Tools. Die Gruppe vereint die Entwicklerabteilung des Unternehmens mit den KI-Plattform-Arbeitsteams und einigen Mitarbeitern, die bisher dem CTO von Microsoft unterstellt waren. Geleitet wird die Gruppe von Jay Parikh, dem ehemaligen CTO von Meta, der im Oktober 2024 zu Microsoft kam. 

Ziel: Die KI-Entwicklung beschleunigen

“Core AI – Platform and Tools soll sich auf den Aufbau einer KI-Plattform und von Tools konzentrieren – sowohl für Microsofts eigenen Gebrauch, als auch für die Kunden des Unternehmens. „KI erfordert künftig ein rekordverdächtiges Entwicklungstempo“, erklärte Microsoft-CEO Satya Nadella in einem Blogbeitrag zur Vorstellung der neuen Abteilung. Deswegen benötige Microsoft einen auf KI fokussierten Anwendungs-Stack, um in Zukunft KI-Apps und -Tools zu entwickeln. 

„In dieser Welt muss Azure zur Infrastruktur für KI werden, während wir darauf unsere KI-Plattform und Entwickler-Tools aufbauen, die Azure AI Foundry, GitHub und VS Code umfassen“, so Nadella. „Mit anderen Worten, unsere KI-Plattform und unsere Tools werden zusammenarbeiten, um Agenten zu erstellen, und diese Agenten werden zusammenarbeiten, um jede Kategorie von SaaS-Anwendungen zu transformieren und benutzerdefinierte Anwendungen zu erstellen, die durch Software angetrieben werden (d. h. ‘Service als Software’).“ 

Microsoft schafft neue, interne KI-Entwicklungsabteilung​ Weiterlesen »

Smishing: Wie Phishing per SMS funktioniert​

Allgemein

Phishing per SMS oder Textnachricht – auch Smishing genannt – stellt im Smartphone-Zeitalter zunehmend eine Bedrohung dar. Wir sagen Ihnen, was Sie zum Thema wissen müssen. Foto: NosorogUA – shutterstock.com Lassen Sie sich von der niedlich anmutenden Nomenklatur nicht täuschen: Smishing bezeichnet eine Art des Cyberangriffs, der Sie mit Hilfe irreführender SMS-Nachrichten dazu verleiten will, wertvolle Informationen preiszugeben, Malware auf Ihrem Gerät zu installieren oder kriminelle Hacker unfreiwillig monetär zu unterstützen. Wir sagen Ihnen, was Sie zum Thema Phishing per Textnachricht wissen sollten. Smishing – Definition Smishing bezeichnet eine Angriffsmethode krimineller Hacker, die SMS- beziehungsweise Textnachrichten benutzt, um ihre Opfer hinters Licht zu führen. Dabei soll die eingehende Nachricht den Anschein erwecken, von einer vertrauenswürdigen Person oder Organisation zu stammen. Die Zielsetzung besteht darin, sensible persönliche Daten (beispielsweise Onlinebanking-Zugangsdaten) abzugreifen oder Mobilgeräte zu kompromittieren. Smishing ist eine auf Textnachrichten zugeschnittene Variante traditioneller Phishing-Methoden. Dabei versuchen kriminelle Hacker auch den Umstand auszunutzen, dass viele Menschen mit ihrem Smartphone deutlich sorgloser agieren als mit ihren PCs. Verdächtige Nachrichten werden auf dem Handy eher geöffnet und mobile Devices sind oft auch nicht in gleichem Maße abgesichert wie beispielsweise die Rechner im Unternehmen. Smishing vs. Phishing vs. Vishing Traditionelles Phishing plagt Internetnutzer bereits seit den 1990er Jahren. Smishing hingegen ist ein Phänomen der späten 2000er-Jahre. Der Begriff stellt eine Kombination aus SMS und Phishing dar – allerdings versteht man darunter im Allgemeinen auch Betrugsversuche, die über Messenger-Dienste (wie beispielsweise iMessage oder WeChat) initiiert werden, die nicht auf dem Short-Message-System-Protokoll basieren. Ein lohnender Angriffsvektor für Cyberkriminelle ist Smishing insbesondere, seit Smartphones allgegenwärtig sind. Vishing (Phishing per Voice Call) bezeichnet ebenfalls eine Phishing-Variante – allerdings basiert diese Angriffsmethode auf Sprachanrufen. Smishing-Angriffe – Beispiele In der Praxis lassen sich Smishing-Angriffe in drei verschiedene Kategorien einordnen, die sich hinsichtlich ihrer kriminell motivierten Zielsetzung unterscheiden: 1. Versuche, Zugangsdaten abzugreifen Smishing-Angriffe können zum Ziel haben, Login-Daten für Onlinekonten abzugreifen. Insbesondere Onlinebanking-Zugänge sind für kriminelle Hacker von Interesse. Paradoxerweise versuchen die Cyberkriminellen regelmäßig, von der Angst gehackt zu werden, zu profitieren: Sie verschicken SMS- oder Textnachrichten, die vermeintlich von der Bank des Opfers stammen. Dieses Vorgehen wird auch als “Bank Smishing” bezeichnet. Diese Nachrichten “warnen” ihre Empfänger vor umfangreichen Abbuchungen oder unbekannten Zahlungsempfängern und stellen eine Telefonnummer oder einen Link zur Verfügung, um den potenziell unberechtigten Zugriff auf das Bankkonto zu verhindern. Der Link führt im Regelfall auf eine gefälschte Webseite, die Telefonnummer direkt zum Cyberkriminellen – in beiden Fällen ist das Ziel, die Opfer dazu zu bewegen, ihre Nutzernamen und Passwörter offenzulegen, um im Anschluss deren Konto zu plündern. Bank Smishing ist aus verschiedenen Gründen erfolgreich: Manche Finanzinstitutionen verschicken tatsächlich SMS- oder Textnachrichten, die vor verdächtigen Kontoaktivitäten warnen. Echte Nachrichten solcher Art sind in der Regel daran zu erkennen, dass sie im Regelfall dem Finanzinstitut bekannte Informationen (beispielsweise die letzten vier Ziffern ihrer Kreditkarten- oder Kontonummer) enthalten. Direkte Links und vage Verweise auf “Ihr Konto” sollten Sie hingegen misstrauisch werden lassen. Wenn Sie sich bezüglich der Echtheit der Nachricht nicht sicher sind: Loggen Sie sich auf normalem Weg per Browser oder App in Ihr Konto ein – klicken Sie in keinem Fall auf einen Link in einer SMS- oder Textnachricht. Ein weiterer Grund für die gute Erfolgsquote von Bank-Smishing-Angriffen liegt in den Verschleierungstaktiken der Cyberkriminellen: Die Telefonnummern der Absender lassen sich mit bestimmten Methoden verbergen oder fälschen – teilweise mit relativ einfachen Mitteln, etwa indem die Nachricht von einem Rechner aus versendet wird. Werden solche Nachrichten auf dem Smartphone automatisch der legitimen Absendernummer zugeordnet, steigt die Erfolgswahrscheinlichkeit eines Smishing-Angriffs um ein Vielfaches. 2. Versuche, Malware zu verbreiten Diese Smishing-Art orientiert sich am klassischen E-Mail-Phishing – adaptiert dafür aber Techniken, die speziell auf mobile Nutzer und Endgeräte zugeschnitten sind. In Tschechien grassierte vor einiger Zeit beispielsweise ein Smishing-Angriff, der seine Opfer dazu verleiten wollte, eine App – vermeintlich von der tschechischen Post – zu installieren. Tatsächlich handelte es sich um einen Trojaner, der Kreditkarteninformationen abgreifen und weitere App-Zugangsdaten kompromittieren sollte. Smishing-Angriffe mit dem Ziel der Verbreitung von Malware kommen seltener vor, da die Sicherheitsvorkehrungen auf Smartphones – insbesondere im Fall von Apples iOS – es inzwischen relativ schwierig gestalten, unsignierte beziehungsweise nicht verifizierte Apps zu installieren. Dennoch besteht speziell bei Android-Geräten die Möglichkeit, des App Sideloading – hier hilft nur gesundes Misstrauen, wenn Sie per SMS- oder Textnachricht dazu aufgefordert werden, eine App zu installieren. 3. Versuche, Geldbeträge einzuheimsen Diese Art des Smishing-Angriffs ist weniger Sache technisch versierter Cyberkrimineller – hier tummeln sich eher plump agierende Trickbetrüger. Dennoch stellen solche Versuche ein Risiko dar – insbesondere für Menschen, die weniger technikaffin veranlagt sind. In einem Fall wurde ein Opfer von Betrügern kontaktiert, die sich als persönliche Bekannte ausgaben (entsprechende Namen wurden sehr wahrscheinlich über soziale Medien in Erfahrung gebracht) und einen Geldbetrag in Form eines staatlichen Zuschusses in Aussicht stellten. In Wahrheit handelte es sich um einen klassischen Betrug: Das Opfer sollte vor der Auszahlung eine Gebühr in Höhe von einigen hundert Dollar bezahlen. Phishing per SMS verhindern Eine (zeitlose) Studie von Gartner kommt zu dem Ergebnis, dass 98 Prozent aller Text- und SMS-Nachrichten gelesen und 45 Prozent auch beantwortet werden. Weil viele User sich inzwischen der Gefahr von Spam-E-Mails bewusst sind, werden Textnachrichten zunehmend zum attraktiven Angriffsvektor für kriminelle Hacker, die vom höheren Trust-Level der Smartphone-Kommunikation profitieren wollen. Smishing ist zwar nicht allgegenwärtig – entwickelt sich aber zum gängigen Phänomen, auch im Unternehmensumfeld. Mit Blick auf Verizons “Mobile Security Index 2023” ist das nicht verwunderlich: Demnach ist es im Vergleich zum Angriffsvektor E-Mail um den Faktor 6 bis 10 wahrscheinlicher, dass Benutzer in Unternehmen auf Phishing-Versuche per SMS hereinfallen. Sicherheitsanbieter Proofpoint kommt in seinem Report “State of the Phish 2023” (PDF-Download im Austausch gegen Daten) hingegen zum Ergebnis, dass lediglich 35 Prozent der befragten Unternehmen entsprechende Phishing-Simulationen durchführen. Smishing-Simulationen sind für Unternehmen ein sinnvoller Weg, um ihre Mitarbeiter für die Gefahren von Phishing-Angriffen per SMS zu sensibilisieren. Security-Verantwortliche sind gut damit beraten, Smishing-Taktiken neben Phishing und Vishing in ihre Security-Awareness-Initiativen aufzunehmen – und sei es nur, um zu testen, welche Nutzer besonders anfällig für diese Angriffsart sind. Sie wollen weitere interessante Beiträge zu diversen Themen aus der IT-Welt lesen? Unsere kostenlosen Newsletter liefern Ihnen alles, was IT-Profis wissen sollten – direkt in Ihre Inbox! 

Smishing: Wie Phishing per SMS funktioniert​ Phishing per SMS oder Textnachricht – auch Smishing genannt – stellt im Smartphone-Zeitalter zunehmend eine Bedrohung dar. Wir sagen Ihnen, was Sie zum Thema wissen müssen.
Foto: NosorogUA – shutterstock.com

Lassen Sie sich von der niedlich anmutenden Nomenklatur nicht täuschen: Smishing bezeichnet eine Art des Cyberangriffs, der Sie mit Hilfe irreführender SMS-Nachrichten dazu verleiten will, wertvolle Informationen preiszugeben, Malware auf Ihrem Gerät zu installieren oder kriminelle Hacker unfreiwillig monetär zu unterstützen. Wir sagen Ihnen, was Sie zum Thema Phishing per Textnachricht wissen sollten.

Smishing – Definition

Smishing bezeichnet eine Angriffsmethode krimineller Hacker, die SMS- beziehungsweise Textnachrichten benutzt, um ihre Opfer hinters Licht zu führen. Dabei soll die eingehende Nachricht den Anschein erwecken, von einer vertrauenswürdigen Person oder Organisation zu stammen. Die Zielsetzung besteht darin, sensible persönliche Daten (beispielsweise Onlinebanking-Zugangsdaten) abzugreifen oder Mobilgeräte zu kompromittieren.

Smishing ist eine auf Textnachrichten zugeschnittene Variante traditioneller Phishing-Methoden. Dabei versuchen kriminelle Hacker auch den Umstand auszunutzen, dass viele Menschen mit ihrem Smartphone deutlich sorgloser agieren als mit ihren PCs. Verdächtige Nachrichten werden auf dem Handy eher geöffnet und mobile Devices sind oft auch nicht in gleichem Maße abgesichert wie beispielsweise die Rechner im Unternehmen.

Smishing vs. Phishing vs. Vishing

Traditionelles Phishing plagt Internetnutzer bereits seit den 1990er Jahren. Smishing hingegen ist ein Phänomen der späten 2000er-Jahre. Der Begriff stellt eine Kombination aus SMS und Phishing dar – allerdings versteht man darunter im Allgemeinen auch Betrugsversuche, die über Messenger-Dienste (wie beispielsweise iMessage oder WeChat) initiiert werden, die nicht auf dem Short-Message-System-Protokoll basieren. Ein lohnender Angriffsvektor für Cyberkriminelle ist Smishing insbesondere, seit Smartphones allgegenwärtig sind.

Vishing (Phishing per Voice Call) bezeichnet ebenfalls eine Phishing-Variante – allerdings basiert diese Angriffsmethode auf Sprachanrufen.

Smishing-Angriffe – Beispiele

In der Praxis lassen sich Smishing-Angriffe in drei verschiedene Kategorien einordnen, die sich hinsichtlich ihrer kriminell motivierten Zielsetzung unterscheiden:

1. Versuche, Zugangsdaten abzugreifen

Smishing-Angriffe können zum Ziel haben, Login-Daten für Onlinekonten abzugreifen. Insbesondere Onlinebanking-Zugänge sind für kriminelle Hacker von Interesse. Paradoxerweise versuchen die Cyberkriminellen regelmäßig, von der Angst gehackt zu werden, zu profitieren: Sie verschicken SMS- oder Textnachrichten, die vermeintlich von der Bank des Opfers stammen.

Dieses Vorgehen wird auch als “Bank Smishing” bezeichnet. Diese Nachrichten “warnen” ihre Empfänger vor umfangreichen Abbuchungen oder unbekannten Zahlungsempfängern und stellen eine Telefonnummer oder einen Link zur Verfügung, um den potenziell unberechtigten Zugriff auf das Bankkonto zu verhindern. Der Link führt im Regelfall auf eine gefälschte Webseite, die Telefonnummer direkt zum Cyberkriminellen – in beiden Fällen ist das Ziel, die Opfer dazu zu bewegen, ihre Nutzernamen und Passwörter offenzulegen, um im Anschluss deren Konto zu plündern.

Bank Smishing ist aus verschiedenen Gründen erfolgreich: Manche Finanzinstitutionen verschicken tatsächlich SMS- oder Textnachrichten, die vor verdächtigen Kontoaktivitäten warnen. Echte Nachrichten solcher Art sind in der Regel daran zu erkennen, dass sie im Regelfall dem Finanzinstitut bekannte Informationen (beispielsweise die letzten vier Ziffern ihrer Kreditkarten- oder Kontonummer) enthalten. Direkte Links und vage Verweise auf “Ihr Konto” sollten Sie hingegen misstrauisch werden lassen. Wenn Sie sich bezüglich der Echtheit der Nachricht nicht sicher sind: Loggen Sie sich auf normalem Weg per Browser oder App in Ihr Konto ein – klicken Sie in keinem Fall auf einen Link in einer SMS- oder Textnachricht.

Ein weiterer Grund für die gute Erfolgsquote von Bank-Smishing-Angriffen liegt in den Verschleierungstaktiken der Cyberkriminellen: Die Telefonnummern der Absender lassen sich mit bestimmten Methoden verbergen oder fälschen – teilweise mit relativ einfachen Mitteln, etwa indem die Nachricht von einem Rechner aus versendet wird. Werden solche Nachrichten auf dem Smartphone automatisch der legitimen Absendernummer zugeordnet, steigt die Erfolgswahrscheinlichkeit eines Smishing-Angriffs um ein Vielfaches.

2. Versuche, Malware zu verbreiten

Diese Smishing-Art orientiert sich am klassischen E-Mail-Phishing – adaptiert dafür aber Techniken, die speziell auf mobile Nutzer und Endgeräte zugeschnitten sind. In Tschechien grassierte vor einiger Zeit beispielsweise ein Smishing-Angriff, der seine Opfer dazu verleiten wollte, eine App – vermeintlich von der tschechischen Post – zu installieren. Tatsächlich handelte es sich um einen Trojaner, der Kreditkarteninformationen abgreifen und weitere App-Zugangsdaten kompromittieren sollte.

Smishing-Angriffe mit dem Ziel der Verbreitung von Malware kommen seltener vor, da die Sicherheitsvorkehrungen auf Smartphones – insbesondere im Fall von Apples iOS – es inzwischen relativ schwierig gestalten, unsignierte beziehungsweise nicht verifizierte Apps zu installieren. Dennoch besteht speziell bei Android-Geräten die Möglichkeit, des App Sideloading – hier hilft nur gesundes Misstrauen, wenn Sie per SMS- oder Textnachricht dazu aufgefordert werden, eine App zu installieren.

3. Versuche, Geldbeträge einzuheimsen

Diese Art des Smishing-Angriffs ist weniger Sache technisch versierter Cyberkrimineller – hier tummeln sich eher plump agierende Trickbetrüger. Dennoch stellen solche Versuche ein Risiko dar – insbesondere für Menschen, die weniger technikaffin veranlagt sind. In einem Fall wurde ein Opfer von Betrügern kontaktiert, die sich als persönliche Bekannte ausgaben (entsprechende Namen wurden sehr wahrscheinlich über soziale Medien in Erfahrung gebracht) und einen Geldbetrag in Form eines staatlichen Zuschusses in Aussicht stellten. In Wahrheit handelte es sich um einen klassischen Betrug: Das Opfer sollte vor der Auszahlung eine Gebühr in Höhe von einigen hundert Dollar bezahlen.

Phishing per SMS verhindern

Eine (zeitlose) Studie von Gartner kommt zu dem Ergebnis, dass 98 Prozent aller Text- und SMS-Nachrichten gelesen und 45 Prozent auch beantwortet werden. Weil viele User sich inzwischen der Gefahr von Spam-E-Mails bewusst sind, werden Textnachrichten zunehmend zum attraktiven Angriffsvektor für kriminelle Hacker, die vom höheren Trust-Level der Smartphone-Kommunikation profitieren wollen.

Smishing ist zwar nicht allgegenwärtig – entwickelt sich aber zum gängigen Phänomen, auch im Unternehmensumfeld. Mit Blick auf Verizons “Mobile Security Index 2023” ist das nicht verwunderlich: Demnach ist es im Vergleich zum Angriffsvektor E-Mail um den Faktor 6 bis 10 wahrscheinlicher, dass Benutzer in Unternehmen auf Phishing-Versuche per SMS hereinfallen. Sicherheitsanbieter Proofpoint kommt in seinem Report “State of the Phish 2023” (PDF-Download im Austausch gegen Daten) hingegen zum Ergebnis, dass lediglich 35 Prozent der befragten Unternehmen entsprechende Phishing-Simulationen durchführen.

Smishing-Simulationen sind für Unternehmen ein sinnvoller Weg, um ihre Mitarbeiter für die Gefahren von Phishing-Angriffen per SMS zu sensibilisieren. Security-Verantwortliche sind gut damit beraten, Smishing-Taktiken neben Phishing und Vishing in ihre Security-Awareness-Initiativen aufzunehmen – und sei es nur, um zu testen, welche Nutzer besonders anfällig für diese Angriffsart sind.

Sie wollen weitere interessante Beiträge zu diversen Themen aus der IT-Welt lesen? Unsere kostenlosen Newsletter liefern Ihnen alles, was IT-Profis wissen sollten – direkt in Ihre Inbox!

Smishing: Wie Phishing per SMS funktioniert​ Weiterlesen »

Microsoft bereitet Admins ein stressiges Jahr​

Allgemein

srcset=”https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/01/shutterstock_2502184431_16.jpg?quality=50&strip=all 5472w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/01/shutterstock_2502184431_16.jpg?resize=300%2C168&quality=50&strip=all 300w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/01/shutterstock_2502184431_16.jpg?resize=768%2C432&quality=50&strip=all 768w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/01/shutterstock_2502184431_16.jpg?resize=1024%2C576&quality=50&strip=all 1024w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/01/shutterstock_2502184431_16.jpg?resize=1536%2C864&quality=50&strip=all 1536w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/01/shutterstock_2502184431_16.jpg?resize=2048%2C1152&quality=50&strip=all 2048w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/01/shutterstock_2502184431_16.jpg?resize=1240%2C697&quality=50&strip=all 1240w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/01/shutterstock_2502184431_16.jpg?resize=150%2C84&quality=50&strip=all 150w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/01/shutterstock_2502184431_16.jpg?resize=854%2C480&quality=50&strip=all 854w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/01/shutterstock_2502184431_16.jpg?resize=640%2C360&quality=50&strip=all 640w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/01/shutterstock_2502184431_16.jpg?resize=444%2C250&quality=50&strip=all 444w” width=”1024″ height=”576″ sizes=”(max-width: 1024px) 100vw, 1024px”>Microsoft hält 2025 etliche Sonderaufgaben für Admins bereit. Thx4Stock team – Shutterstock.com Neben dem Support-Ende für Windows 10 und der erzwungenen Migration auf Windows 11 gibt es auch etliche weitere Produkte und Funktionen, die der Softwareriese aus Redmond zu Grabe trägt. Welche Sonderaufgaben Admins erwarten, wird in einem Blogbeitrag von AdminDroid ausführlich aufbereitet. Hier ein Überblick über die wichtigsten anstehenden Veränderungen. Wichtige Microsoft-Deadlines für Admins 2025 Bereits einiges an Arbeit braut sich dem Beitrag zufolge im Februar zusammen. In dem Monat werden – wie im November 2024 als Sicherheitsmaßnahme von Microsoft angekündigt – voraussichtlich die Exchange Online Token abgeschaltet. Microsoft 365 Admins haben zwar die Option, die Tokens via PowerShell wieder zu aktivieren. Diese Möglichkeit fällt jedoch schon im Juni weg. Ab Oktober werden die Token dann für alle Tenants abgeschaltet. Betroffen sind davon primär alte Outlook-Add-Ins, die häufig verwendet werden, um Unternehmensprozesse zu verknüpfen. Sie werden nach der Deaktivierung nicht mehr funktionieren. Nachdem es hier in der Vergangenheit zu Sicherheitsverletzungen gekommen war, will Microsoft, dass die Outlook-Add-ins mithilfe von Nested App Authentication (NAA) und Microsoft Graph auf Entra ID-Tokens migriert werden.Die Role-Based Access Control (RBAC) Application Impersonation-Rolle läuft im Februar ebenfalls aus. Die Rolle war eine praktische Möglichkeit, den Zugriff auf mehrere Postfächer zu gewähren, aber künftig möchte Microsoft lieber, dass Apps bei Entra registriert werden. Die nächste Deadline ist der 30. März. Obwohl sie noch funktionsfähig sind und wichtige Sicherheitsupdates erhalten, werden die PowerShell-Module Azure AD, Azure AD Preview und MSOnline ab diesem Zeitpunkt nicht mehr offiziell unterstützt. Admins sollten entsprechend proaktiv PowerShell-Skripts identifizieren, die die Legacy-Module verwenden, und auf Microsoft Graph PowerShell aktualisieren. Das sollte möglichst proaktiv passieren, denn am 2. April lauert potenziell schon das nächste relevante Support-Ende: Die Funktion „Domain Isolated Web Parts“ in SharePoint Framework wird schrittweise deaktiviert. Domänenisolierte Webparts ermöglichen es Entwicklern, Webparts zu erstellen, die in einer von der Hauptseite getrennten Domäne funktionieren, was die Sicherheit erhöht. Wegen des damit verbundenen Aufwands hielt sich die Nutzung dieser Funktion jedoch in Grenzen, weshalb Microsoft beschlossen hat, domänenisolierte Webparts im SharePoint-Framework einzustellen. Ab dem 2. April 2025 hinzukommende Nutzer können die Funktionen nicht mehr verwenden. Für bestehende Nutzer werden die domänenisolierten Webparts bis zum 2. April 2026 abgeschaltet. Auch in der zweiten Jahreshälfte legt Microsoft die Axt bei einigen Produkten und Services an. Zum Auftakt wird am 1. Juli der „klassische“ Desktop-Client von Teams abgeschaltet, nachdem der Support bereits 2024 eingestellt wurde. Der damit verbunden Aufwand für Microsoft-365-Admins hält sich dabei allerdings in Grenzen: In der Konsequenz müssen die Anwender lediglich auf die neue Teams-App umsteigen oder als Alternative die Web-App in einem unterstützten Browser nutzen. Ende September wird dann die Basisauthentifizierung für die Client-Übermittlung in Exchange Online endgültig eingestellt, bevor im Oktober die ganz großen Geschütze aufgefahren werden. Neben dem Ende des Supports für viele Windows-10-Versionen wird auch der Support für Office 2016 und 2019 eingestellt und Microsoft OneNote für Windows 10 läuft aus. Damit nicht genug werden Microsoft 365-Apps ab diesem Zeitpunkt auch auf Windows Server 2016 und 2019 nicht mehr unterstützt. Die SendMail-API in SharePoint wird ebenfalls eingestellt – hier muss spätestens ab Anfang November die user: SendMail API verwendet werden, um E-Mails mithilfe von Microsoft Graph zu versenden. Ende 2025 (der genaue Termin wurde noch nicht genannt) sollen dann auch die Office-365-Konnektoren in Teams abgeschafft werden. Sie ermöglichen es den Benutzern, Updates von anderen Diensten wie Trello, GitHub oder Twitter direkt in den Chat ihres Teams zu integrieren. Microsoft hatte das Ende des Services bereits im Vorjahr relativ kurzfristig für die zweite Jahreshälfte 2024 angekündigt. Nach heftiger Kritik der Nutzer wurde die Frist dann auf Dezember 2025 verlängert. Als Ersatz für diese nützliche Funktion empfiehlt Microsoft Power-Automate-Workflows. 

Microsoft bereitet Admins ein stressiges Jahr​ srcset=”https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/01/shutterstock_2502184431_16.jpg?quality=50&strip=all 5472w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/01/shutterstock_2502184431_16.jpg?resize=300%2C168&quality=50&strip=all 300w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/01/shutterstock_2502184431_16.jpg?resize=768%2C432&quality=50&strip=all 768w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/01/shutterstock_2502184431_16.jpg?resize=1024%2C576&quality=50&strip=all 1024w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/01/shutterstock_2502184431_16.jpg?resize=1536%2C864&quality=50&strip=all 1536w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/01/shutterstock_2502184431_16.jpg?resize=2048%2C1152&quality=50&strip=all 2048w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/01/shutterstock_2502184431_16.jpg?resize=1240%2C697&quality=50&strip=all 1240w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/01/shutterstock_2502184431_16.jpg?resize=150%2C84&quality=50&strip=all 150w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/01/shutterstock_2502184431_16.jpg?resize=854%2C480&quality=50&strip=all 854w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/01/shutterstock_2502184431_16.jpg?resize=640%2C360&quality=50&strip=all 640w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/01/shutterstock_2502184431_16.jpg?resize=444%2C250&quality=50&strip=all 444w” width=”1024″ height=”576″ sizes=”(max-width: 1024px) 100vw, 1024px”>Microsoft hält 2025 etliche Sonderaufgaben für Admins bereit. Thx4Stock team – Shutterstock.com

Neben dem Support-Ende für Windows 10 und der erzwungenen Migration auf Windows 11 gibt es auch etliche weitere Produkte und Funktionen, die der Softwareriese aus Redmond zu Grabe trägt. Welche Sonderaufgaben Admins erwarten, wird in einem Blogbeitrag von AdminDroid ausführlich aufbereitet. Hier ein Überblick über die wichtigsten anstehenden Veränderungen.

Wichtige Microsoft-Deadlines für Admins 2025

Bereits einiges an Arbeit braut sich dem Beitrag zufolge im Februar zusammen. In dem Monat werden – wie im November 2024 als Sicherheitsmaßnahme von Microsoft angekündigt – voraussichtlich die Exchange Online Token abgeschaltet. Microsoft 365 Admins haben zwar die Option, die Tokens via PowerShell wieder zu aktivieren. Diese Möglichkeit fällt jedoch schon im Juni weg. Ab Oktober werden die Token dann für alle Tenants abgeschaltet.

Betroffen sind davon primär alte Outlook-Add-Ins, die häufig verwendet werden, um Unternehmensprozesse zu verknüpfen. Sie werden nach der Deaktivierung nicht mehr funktionieren. Nachdem es hier in der Vergangenheit zu Sicherheitsverletzungen gekommen war, will Microsoft, dass die Outlook-Add-ins mithilfe von Nested App Authentication (NAA) und Microsoft Graph auf Entra ID-Tokens migriert werden.Die Role-Based Access Control (RBAC) Application Impersonation-Rolle läuft im Februar ebenfalls aus. Die Rolle war eine praktische Möglichkeit, den Zugriff auf mehrere Postfächer zu gewähren, aber künftig möchte Microsoft lieber, dass Apps bei Entra registriert werden.

Die nächste Deadline ist der 30. März. Obwohl sie noch funktionsfähig sind und wichtige Sicherheitsupdates erhalten, werden die PowerShell-Module Azure AD, Azure AD Preview und MSOnline ab diesem Zeitpunkt nicht mehr offiziell unterstützt. Admins sollten entsprechend proaktiv PowerShell-Skripts identifizieren, die die Legacy-Module verwenden, und auf Microsoft Graph PowerShell aktualisieren.

Das sollte möglichst proaktiv passieren, denn am 2. April lauert potenziell schon das nächste relevante Support-Ende: Die Funktion „Domain Isolated Web Parts“ in SharePoint Framework wird schrittweise deaktiviert. Domänenisolierte Webparts ermöglichen es Entwicklern, Webparts zu erstellen, die in einer von der Hauptseite getrennten Domäne funktionieren, was die Sicherheit erhöht. Wegen des damit verbundenen Aufwands hielt sich die Nutzung dieser Funktion jedoch in Grenzen, weshalb Microsoft beschlossen hat, domänenisolierte Webparts im SharePoint-Framework einzustellen. Ab dem 2. April 2025 hinzukommende Nutzer können die Funktionen nicht mehr verwenden. Für bestehende Nutzer werden die domänenisolierten Webparts bis zum 2. April 2026 abgeschaltet.

Auch in der zweiten Jahreshälfte legt Microsoft die Axt bei einigen Produkten und Services an. Zum Auftakt wird am 1. Juli der „klassische“ Desktop-Client von Teams abgeschaltet, nachdem der Support bereits 2024 eingestellt wurde. Der damit verbunden Aufwand für Microsoft-365-Admins hält sich dabei allerdings in Grenzen: In der Konsequenz müssen die Anwender lediglich auf die neue Teams-App umsteigen oder als Alternative die Web-App in einem unterstützten Browser nutzen.

Ende September wird dann die Basisauthentifizierung für die Client-Übermittlung in Exchange Online endgültig eingestellt, bevor im Oktober die ganz großen Geschütze aufgefahren werden. Neben dem Ende des Supports für viele Windows-10-Versionen wird auch der Support für Office 2016 und 2019 eingestellt und Microsoft OneNote für Windows 10 läuft aus. Damit nicht genug werden Microsoft 365-Apps ab diesem Zeitpunkt auch auf Windows Server 2016 und 2019 nicht mehr unterstützt.

Die SendMail-API in SharePoint wird ebenfalls eingestellt – hier muss spätestens ab Anfang November die user: SendMail API verwendet werden, um E-Mails mithilfe von Microsoft Graph zu versenden.

Ende 2025 (der genaue Termin wurde noch nicht genannt) sollen dann auch die Office-365-Konnektoren in Teams abgeschafft werden. Sie ermöglichen es den Benutzern, Updates von anderen Diensten wie Trello, GitHub oder Twitter direkt in den Chat ihres Teams zu integrieren. Microsoft hatte das Ende des Services bereits im Vorjahr relativ kurzfristig für die zweite Jahreshälfte 2024 angekündigt. Nach heftiger Kritik der Nutzer wurde die Frist dann auf Dezember 2025 verlängert. Als Ersatz für diese nützliche Funktion empfiehlt Microsoft Power-Automate-Workflows.

Microsoft bereitet Admins ein stressiges Jahr​ Weiterlesen »

SAP S/4HANA – eine “Alles-in-die-Cloud-Strategie” ist keine Option​

Allgemein

srcset=”https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2024/12/shutterstock_701864365.jpg?quality=50&strip=all 6000w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2024/12/shutterstock_701864365.jpg?resize=300%2C200&quality=50&strip=all 300w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2024/12/shutterstock_701864365.jpg?resize=768%2C512&quality=50&strip=all 768w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2024/12/shutterstock_701864365.jpg?resize=1024%2C683&quality=50&strip=all 1024w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2024/12/shutterstock_701864365.jpg?resize=1536%2C1024&quality=50&strip=all 1536w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2024/12/shutterstock_701864365.jpg?resize=2048%2C1365&quality=50&strip=all 2048w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2024/12/shutterstock_701864365.jpg?resize=1240%2C826&quality=50&strip=all 1240w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2024/12/shutterstock_701864365.jpg?resize=150%2C100&quality=50&strip=all 150w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2024/12/shutterstock_701864365.jpg?resize=1046%2C697&quality=50&strip=all 1046w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2024/12/shutterstock_701864365.jpg?resize=252%2C168&quality=50&strip=all 252w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2024/12/shutterstock_701864365.jpg?resize=126%2C84&quality=50&strip=all 126w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2024/12/shutterstock_701864365.jpg?resize=720%2C480&quality=50&strip=all 720w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2024/12/shutterstock_701864365.jpg?resize=540%2C360&quality=50&strip=all 540w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2024/12/shutterstock_701864365.jpg?resize=375%2C250&quality=50&strip=all 375w” width=”1024″ height=”683″ sizes=”(max-width: 1024px) 100vw, 1024px”>Für die Reise in Richtung S/4HANA braucht es die richtige Orientierung – vor allem wenn die Cloud mit ins Spiel kommen soll.Shutterstock SAP S/4HANA ist seit 2015 auf dem Markt und die Mainstream-Wartung für die Vorgänger-Releases von SAP ERP und der SAP Business Suite läuft Ende 2027 aus. Obwohl die Zeit drängt, hat eine große Zahl von SAP-Anwenderunternehmen die Umstellung auf die neue ERP-Suite SAP S/4HANA noch nicht vollzogen. Die Frage, die sich hier stellt, ist, ob diese Betriebe durch ihr Zögern die digitale Transformation “verschlafen”, für die der Walldorfer Softwarekonzern die SAP-S/4HANA-Suite als entscheidenden Treiber positioniert. Diesen und viele weitere Aspekte diskutierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der COMPUTERWOCHE-Expertenrunde zum Thema “SAP S/4HANA” differenziert und durchaus kontrovers. Zwar gilt SAP S/4HANA als eine moderne und technologisch hochentwickelte ERP-Lösung, die im SAP-Ökosystem von zentraler Bedeutung ist. Jedoch sehen einige Experten die ERP-Suite nicht per se als Treiber der digitalen Transformation. Andere hingegen vertreten die Ansicht, dass die aktuelle Produktgeneration von SAP einen wesentlichen Baustein für die Digitalisierung von Geschäftsprozessen über die gesamte IT-Landschaft hinweg darstellt, die sowohl aus SAP- als auch Non-SAP-Systemen besteht. Informationen zu den Partner-Paketen der Studie “SAP S/4HANA / Cloud-ERP Wie SAP S/4HANA IT und Business transformiert Dass SAP-S/4HANA-Migrationsprojekte heute immer noch ein Diskussionsthema sind, hat verschiedene Gründe. Zum einen haben viele Unternehmen entsprechende Vorhaben während der Coronapandemie gestoppt. Hinzu kommt der Fachkräftemangel im IT-Bereich, der dazu führt, dass die für den Umstieg auf das aktuelle SAP-Release dringend benötigten SAP-Experten vielerorts fehlen. Darüber hinaus kann der Wechsel von SAP ERP oder der SAP Business Suite auf SAP S/4HANA für Bestandskunden rasch zu einer Kosten- und Komplexitätsfalle werden. SAP-Kunden müssen sich im Klaren darüber sein, dass ein Umsatteln auf SAP S/4HANA kein einfaches Upgrade oder ein Releasewechsel auf eine neue ERP-Version, sondern ein kompletter Technologiewechsel ist. Sofern bislang noch keine SAP-HANA-Datenbank im Einsatz ist, bedeutet allein der Umstieg auf die In-Memory-Datenbank einen technologischen Paradigmenwechsel, der ein Redesign der IT-Architektur erfordert. Allen voran beim Eins-zu-eins-Umstieg von SAP ERP auf SAP S/4HANA im Rahmen einer System Conversion (Brownfield-Ansatz) inklusive aller Eigenentwicklungen, die sich im Laufe der Jahre im ERP angesammelt haben, sind Komplexität und Kosten nicht zu unterschätzen. Da diese Eigenprogrammierungen die neue ERP-Suite nicht unerheblich belasten können, empfiehlt es sich, den Großteil der „alten Zöpfe“ abzuschneiden und SAP-Standardfunktionen zu nutzen, wo immer dies möglich ist. In der Regel müssen durch den Verzicht auf individuelle Anwendungen zum Teil nicht unerhebliche Anpassungen an den vorhandenen Prozessen und Organisationsstrukturen vorgenommen werden. S/4HANA in der Cloud: SAP lockt – die Anwender zögern All das verdeutlicht, dass es sich bei der Einführung von beziehungsweise dem Umstieg auf SAP S/4HANA nicht allein um eine IT-Transformation, sondern in erster Linie um eine Transformation der Geschäftsprozesse handelt. Um diese erfolgreich zu bewältigen, ist ein kluges und effizientes Changemanagement unerlässlich. Public-Cloud-Edition im Fokus in der Kritik Im weiteren Verlauf nahm die Diskussion die Cloud-Versionen von SAP S/4HANA in den Blick. SAP bietet mit der Public-Cloud- und der Private-Cloud-Edition zwei SaaS-Cloud-Varianten der neuen ERP-Suite an, die unterschiedliche Zielgruppen ansprechen. Kleinere und mittelgroße Unternehmen (KMU) mit weitgehend standardisierten Prozessen sind mit der Public-Cloud-Edition von SAP S/4HANA gut bedient, da diese bereits vorkonfigurierte End-to-End-Prozesse bereitstellt. SAP verspricht zudem eine schnelle Einführung dieser Edition mit dem GROW-with-SAP-Programm. Kritisiert wurde jedoch, dass SAP mit der stark standardisierten Public-Cloud-Edition versucht, die Prozessanforderungen aller Kunden abzudecken. Das funktioniert naturgemäß bei hochautomatisierten und stark individualisierten SAP-Systemen nicht, wie sie beispielsweise in der Energie- und Versicherungsbranche zu finden sind. Ein weiterer Kritikpunkt an der Public-Cloud-Edition von SAP S/4HANA ist, dass eine Migration von historischen Daten aus SAP ERP in diese Edition nicht möglich sei. Gerade im Hinblick auf den Einsatz von KI-Anwendungen sei das ein Riesenproblem, denn historische Daten sind unverzichtbar für das Training einer KI und für den Aufbau effektiver KI-Szenarien. Dass SAP die vollständige KI-Funktionalität zudem ausschließlich in der Public Cloud zur Verfügung stellt, stellt ein weiteres Ärgernis dar. Historische Daten stattdessen in einem Cloud Data Warehouse wie SAP Datasphere oder in einem Data Lake zu speichern sei nicht wirklich eine Option. Ein Teilnehmer beklagte in Bezug auf die Datenübernahme generell eine restriktive Strategie sowohl bei SAP als auch bei anderen Softwareherstellern. Die Public-Cloud-Version unterstützt auch weder Zusammenschlüsse und Übernahmen (Mergers & Akquisitions) noch umgekehrt einen Carve-out oder Buy-out. SAP verunsichert seine Kunden Die Private-Cloud-Edition von SAP S/4HANA (die Einführung erfolgt mit dem RISE-with-SAP-Programm) lässt sich im Unterschied dazu deutlich stärker an individuelle Prozessanforderungen anpassen. Allerdings sind der Individualisierung auch hier Grenzen gesetzt, besonders im Bereich der Logistik und Produktion. Die nötigen Anpassungen lassen sich entweder durch Side-by-Side-Anwendungen auf Basis der SAP Business Technology Platform (SAP BTP) oder durch Lösungen von Drittanbietern vornehmen, die an das ERP-Kernsystem von SAP “angeflanscht” werden. Composable Architecture statt ERP-Monolith Der Trend geht mit den Cloud-Editionen von SAP S/4HANA auch beim Walldorfer Softwarehersteller weg vom monolithischen ERP-System und hin zu einer weniger komplexen, flexiblen Composable IT-Architektur auf Basis eines cloud-nativen ERP-Kernsystems. Darüber herrschte weitgehend Einigkeit unter den Teilnehmenden. Eine solche Composable Architecture sorgt für die Agilität, die Unternehmen in der dynamischen und volatilen Geschäftswelt heute benötigen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Dass diese Architektur auch eine Anpassung der zugrunde liegenden IT-Infrastruktur erfordert, unter anderem im Hinblick auf Hochverfügbarkeit, Disaster Recovery oder automatisiertes SAP-Monitoring, versteht sich dabei von selbst. Ausgehend von diesem flexiblen Architekturansatz lässt sich der Faden dann in Richtung eines Process-as-a-Service-Konzepts weiterspinnen. Unternehmen kaufen dann keine IT-Applikationen mehr, sondern einen komplett integrierten End-to-end-Prozess – unabhängig von den darunterliegenden Anwendungen. SAP könnte hier möglicherweise Opfer des eigenen Erfolgs werden, da man mit SAP Cloud Integration beziehungsweise SAP Integration Suite als Teil von SAP BTP bereits entsprechende Integrationsplattformen im Programm hat. Doch bis die Vision eines “Process-as-a-Service” Realität wird, dürfte es noch einige Zeit dauern. Alles in die SAP-Cloud ist keine Option Dass eine “Alles-in-die-Cloud-Strategie” für SAP S/4HANA nicht der Königsweg ist, darüber herrschte ebenfalls Konsens. Gerade für größere Unternehmen mit zahlreichen SAP-Instanzen ist das aufgrund von Sicherheits- und Governance-Bedenken – etwa in Bezug auf DSGVO-konforme Datenspeicherung – nicht wirklich eine Option. Zukünftig werden Unternehmen auf eine hybride Architektur setzen, die On-premises- und Cloud-Lösungen kombiniert. Verabschieden sollte man sich auch von dem Gedanken, dass SAP S/4HANA Cloud automatisch günstiger ist als eine On-premises-Installation. Bei Cloud-Verträgen wie im Rahmen von „RISE with SAP“ ist die Kostenstruktur auch nicht immer transparent, und es ist oft unklar, welche SAP-Cloud-Services im Paket enthalten sind. Hinzu kommt die Sorge vor einer zu starken Abhängigkeit von SAP als Anbieter für ERP-Software, Cloud-Infrastruktur, Lizenzen und Support – Stichwort Vendor-Lock-in. Alles in allem sind solche Bedenken ein Hindernis für den umfassenden Cloud-Umstieg, da nicht jedes Unternehmen davon begeistert sein dürfte, die Verantwortung komplett an SAP abzugeben und sich möglicherweise in eine einseitige Abhängigkeit zu begeben. Services für S/4HANA-Migration: IBM klinkt sich in “RISE with SAP” ein Das Fazit der Expertenrunde: Bei SAP S/4HANA (sowohl On-premises als auch in der Cloud) handelt es sich um ein modernes ERP-System, das dem aktuellen Stand der Technik entspricht und besonders für SAP-Kunden ein wichtiger Baustein auf dem Weg zur digitalen Unternehmenstransformation ist. Die aktuelle ERP-Suite von SAP ist jedoch keine die „eierlegende Wollmilchsau“, die alle Probleme löst. Besonders bei der Public-Cloud-Edition besteht noch Optimierungsbedarf. Informationen zu den Partner-Paketen der Studie “SAP S/4HANA / Cloud-ERP Teilnehmer des Roundtables “SAP S/4HANA / Cloud-ERP” Anke Frier, Lufthansa Industry Solutions: „Beim Wechsel auf SAP S/4HANA handelt es sich nicht nur um ein IT-Transformations-, sondern allen voran um ein Business-Transformationsprojekt, da die neue ERP-Suite bisherige Arbeitsweisen zum Teil massiv verändert. Das erfordert ein kluges und effizientes Changemanagement.“ Sonja Brüggemann / Lufthansa Industry Solutions GmbH & Co. KG Carl-Philipp Müller, Nagarro ES: „Der Umstieg auf SAP S/4HANA bedeutet einen Technologiewechsel. Statt eines starren ERP-Monolithen mit zahlreichen individuellen Anpassungen gibt es zukünftig ein schlankes ERP-Kernsystem, ergänzt durch Side-by-Side-Applikationen und -Services auf Basis von SAP BTP. Da sich Geschäftsprozesse dadurch massiv ändern, ist ein Redesign der vorhandenen IT-Architektur zwingend erforderlich.“ Nagarro SE Patric Dahse, Natuvion: „SAP S/4HANA ist aus meiner Sicht ein modernes ERP-System, das technologisch State of the Art ist. Problematisch finde ich, dass die Public-Cloud-Edition dieser ERP-Suite keine Migration historischer Daten erlaubt, die speziell für das Training einer KI und somit für effiziente KI-Szenarien unverzichtbar sind.“ Sandra Kühnapfel / Natuvion GmbH Michael Stedler, Softwaregini: „Der Umstieg auf SAP S/4HANA darf nicht standalone betrachtet und entschieden werden. Das ERP greift tief in Kerngeschäftsprozesse ein, womit dessen Modernisierung auf die ganze IT-Landschaft ausstrahlt. Angrenzende (Nicht-SAP-)Systeme müssen genauso auf den Prüfstand. Andernfalls entsteht das Risiko, dass die umliegende Legacy das Potenzial und den ROI limitiert. Ein starkes Enterprise Architecture Management ist hier gefordert.“ Softwaregini GmbH Christian Severin, Sopra Steria: „Der Eins-zu-Eins-Umstieg von SAP ERP auf SAP S/4HANA unter Mitnahme aller Eigenentwicklungen ist komplex und teuer. Die aktuelle ERP-Suite bedeutet einen Neubeginn, der die Möglichkeit bietet, sich von Altlasten zu befreien und von einem leistungsfähigeren ERP zu profitieren, das nur wettbewerbsdifferenzierende und geschäftskritische Erweiterungen enthält.“ Sopra Steria SE Caren Fröhling, Stibo Systems: „Stammdaten dienen als Grundlage von S/4HANA-Umgebungen und gewährleisten Konsistenz, Genauigkeit und Zuverlässigkeit über alle Prozesse hinweg. Ohne ein robustes Stammdatenmanagement besteht die Gefahr, dass das Potenzial von S/4HANA, intelligente Entscheidungen voranzutreiben, Abläufe zu rationalisieren und die digitale Transformation zu ermöglichen nicht vollständig verwirklicht werden kann.“ Stibo Systems GmbH Sabine Söllheim, SUSE: „Mit den Cloud-Editionen von SAP S/4HANA geht SAP einen wichtigen Schritt weg vom klassischen ERP-Monolithen und hin zu einer flexiblen cloud-nativen ERP-Architektur. Ein ‚Alles-in-die-Cloud-Ansatz‘ ist, vor allem im Hinblick auf Security- und Governance-Bedenken, jedoch nicht immer möglich. Das gilt vor allem für Firmen mit hochkomplexen Prozessen.“ SUSE Software Solutions Germany GmbH 

SAP S/4HANA – eine “Alles-in-die-Cloud-Strategie” ist keine Option​ srcset=”https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2024/12/shutterstock_701864365.jpg?quality=50&strip=all 6000w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2024/12/shutterstock_701864365.jpg?resize=300%2C200&quality=50&strip=all 300w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2024/12/shutterstock_701864365.jpg?resize=768%2C512&quality=50&strip=all 768w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2024/12/shutterstock_701864365.jpg?resize=1024%2C683&quality=50&strip=all 1024w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2024/12/shutterstock_701864365.jpg?resize=1536%2C1024&quality=50&strip=all 1536w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2024/12/shutterstock_701864365.jpg?resize=2048%2C1365&quality=50&strip=all 2048w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2024/12/shutterstock_701864365.jpg?resize=1240%2C826&quality=50&strip=all 1240w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2024/12/shutterstock_701864365.jpg?resize=150%2C100&quality=50&strip=all 150w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2024/12/shutterstock_701864365.jpg?resize=1046%2C697&quality=50&strip=all 1046w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2024/12/shutterstock_701864365.jpg?resize=252%2C168&quality=50&strip=all 252w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2024/12/shutterstock_701864365.jpg?resize=126%2C84&quality=50&strip=all 126w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2024/12/shutterstock_701864365.jpg?resize=720%2C480&quality=50&strip=all 720w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2024/12/shutterstock_701864365.jpg?resize=540%2C360&quality=50&strip=all 540w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2024/12/shutterstock_701864365.jpg?resize=375%2C250&quality=50&strip=all 375w” width=”1024″ height=”683″ sizes=”(max-width: 1024px) 100vw, 1024px”>Für die Reise in Richtung S/4HANA braucht es die richtige Orientierung – vor allem wenn die Cloud mit ins Spiel kommen soll.Shutterstock

SAP S/4HANA ist seit 2015 auf dem Markt und die Mainstream-Wartung für die Vorgänger-Releases von SAP ERP und der SAP Business Suite läuft Ende 2027 aus. Obwohl die Zeit drängt, hat eine große Zahl von SAP-Anwenderunternehmen die Umstellung auf die neue ERP-Suite SAP S/4HANA noch nicht vollzogen. Die Frage, die sich hier stellt, ist, ob diese Betriebe durch ihr Zögern die digitale Transformation “verschlafen”, für die der Walldorfer Softwarekonzern die SAP-S/4HANA-Suite als entscheidenden Treiber positioniert.

Diesen und viele weitere Aspekte diskutierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der COMPUTERWOCHE-Expertenrunde zum Thema “SAP S/4HANA” differenziert und durchaus kontrovers. Zwar gilt SAP S/4HANA als eine moderne und technologisch hochentwickelte ERP-Lösung, die im SAP-Ökosystem von zentraler Bedeutung ist. Jedoch sehen einige Experten die ERP-Suite nicht per se als Treiber der digitalen Transformation. Andere hingegen vertreten die Ansicht, dass die aktuelle Produktgeneration von SAP einen wesentlichen Baustein für die Digitalisierung von Geschäftsprozessen über die gesamte IT-Landschaft hinweg darstellt, die sowohl aus SAP- als auch Non-SAP-Systemen besteht.

Informationen zu den Partner-Paketen der Studie “SAP S/4HANA / Cloud-ERP

Wie SAP S/4HANA IT und Business transformiert

Dass SAP-S/4HANA-Migrationsprojekte heute immer noch ein Diskussionsthema sind, hat verschiedene Gründe. Zum einen haben viele Unternehmen entsprechende Vorhaben während der Coronapandemie gestoppt. Hinzu kommt der Fachkräftemangel im IT-Bereich, der dazu führt, dass die für den Umstieg auf das aktuelle SAP-Release dringend benötigten SAP-Experten vielerorts fehlen.

Darüber hinaus kann der Wechsel von SAP ERP oder der SAP Business Suite auf SAP S/4HANA für Bestandskunden rasch zu einer Kosten- und Komplexitätsfalle werden. SAP-Kunden müssen sich im Klaren darüber sein, dass ein Umsatteln auf SAP S/4HANA kein einfaches Upgrade oder ein Releasewechsel auf eine neue ERP-Version, sondern ein kompletter Technologiewechsel ist. Sofern bislang noch keine SAP-HANA-Datenbank im Einsatz ist, bedeutet allein der Umstieg auf die In-Memory-Datenbank einen technologischen Paradigmenwechsel, der ein Redesign der IT-Architektur erfordert.

Allen voran beim Eins-zu-eins-Umstieg von SAP ERP auf SAP S/4HANA im Rahmen einer System Conversion (Brownfield-Ansatz) inklusive aller Eigenentwicklungen, die sich im Laufe der Jahre im ERP angesammelt haben, sind Komplexität und Kosten nicht zu unterschätzen. Da diese Eigenprogrammierungen die neue ERP-Suite nicht unerheblich belasten können, empfiehlt es sich, den Großteil der „alten Zöpfe“ abzuschneiden und SAP-Standardfunktionen zu nutzen, wo immer dies möglich ist. In der Regel müssen durch den Verzicht auf individuelle Anwendungen zum Teil nicht unerhebliche Anpassungen an den vorhandenen Prozessen und Organisationsstrukturen vorgenommen werden.

S/4HANA in der Cloud: SAP lockt – die Anwender zögern

All das verdeutlicht, dass es sich bei der Einführung von beziehungsweise dem Umstieg auf SAP S/4HANA nicht allein um eine IT-Transformation, sondern in erster Linie um eine Transformation der Geschäftsprozesse handelt. Um diese erfolgreich zu bewältigen, ist ein kluges und effizientes Changemanagement unerlässlich.

Public-Cloud-Edition im Fokus in der Kritik

Im weiteren Verlauf nahm die Diskussion die Cloud-Versionen von SAP S/4HANA in den Blick. SAP bietet mit der Public-Cloud- und der Private-Cloud-Edition zwei SaaS-Cloud-Varianten der neuen ERP-Suite an, die unterschiedliche Zielgruppen ansprechen. Kleinere und mittelgroße Unternehmen (KMU) mit weitgehend standardisierten Prozessen sind mit der Public-Cloud-Edition von SAP S/4HANA gut bedient, da diese bereits vorkonfigurierte End-to-End-Prozesse bereitstellt. SAP verspricht zudem eine schnelle Einführung dieser Edition mit dem GROW-with-SAP-Programm. Kritisiert wurde jedoch, dass SAP mit der stark standardisierten Public-Cloud-Edition versucht, die Prozessanforderungen aller Kunden abzudecken. Das funktioniert naturgemäß bei hochautomatisierten und stark individualisierten SAP-Systemen nicht, wie sie beispielsweise in der Energie- und Versicherungsbranche zu finden sind.

Ein weiterer Kritikpunkt an der Public-Cloud-Edition von SAP S/4HANA ist, dass eine Migration von historischen Daten aus SAP ERP in diese Edition nicht möglich sei. Gerade im Hinblick auf den Einsatz von KI-Anwendungen sei das ein Riesenproblem, denn historische Daten sind unverzichtbar für das Training einer KI und für den Aufbau effektiver KI-Szenarien. Dass SAP die vollständige KI-Funktionalität zudem ausschließlich in der Public Cloud zur Verfügung stellt, stellt ein weiteres Ärgernis dar. Historische Daten stattdessen in einem Cloud Data Warehouse wie SAP Datasphere oder in einem Data Lake zu speichern sei nicht wirklich eine Option. Ein Teilnehmer beklagte in Bezug auf die Datenübernahme generell eine restriktive Strategie sowohl bei SAP als auch bei anderen Softwareherstellern. Die Public-Cloud-Version unterstützt auch weder Zusammenschlüsse und Übernahmen (Mergers & Akquisitions) noch umgekehrt einen Carve-out oder Buy-out.

SAP verunsichert seine Kunden

Die Private-Cloud-Edition von SAP S/4HANA (die Einführung erfolgt mit dem RISE-with-SAP-Programm) lässt sich im Unterschied dazu deutlich stärker an individuelle Prozessanforderungen anpassen. Allerdings sind der Individualisierung auch hier Grenzen gesetzt, besonders im Bereich der Logistik und Produktion. Die nötigen Anpassungen lassen sich entweder durch Side-by-Side-Anwendungen auf Basis der SAP Business Technology Platform (SAP BTP) oder durch Lösungen von Drittanbietern vornehmen, die an das ERP-Kernsystem von SAP “angeflanscht” werden.

Composable Architecture statt ERP-Monolith

Der Trend geht mit den Cloud-Editionen von SAP S/4HANA auch beim Walldorfer Softwarehersteller weg vom monolithischen ERP-System und hin zu einer weniger komplexen, flexiblen Composable IT-Architektur auf Basis eines cloud-nativen ERP-Kernsystems. Darüber herrschte weitgehend Einigkeit unter den Teilnehmenden. Eine solche Composable Architecture sorgt für die Agilität, die Unternehmen in der dynamischen und volatilen Geschäftswelt heute benötigen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Dass diese Architektur auch eine Anpassung der zugrunde liegenden IT-Infrastruktur erfordert, unter anderem im Hinblick auf Hochverfügbarkeit, Disaster Recovery oder automatisiertes SAP-Monitoring, versteht sich dabei von selbst.

Ausgehend von diesem flexiblen Architekturansatz lässt sich der Faden dann in Richtung eines Process-as-a-Service-Konzepts weiterspinnen. Unternehmen kaufen dann keine IT-Applikationen mehr, sondern einen komplett integrierten End-to-end-Prozess – unabhängig von den darunterliegenden Anwendungen. SAP könnte hier möglicherweise Opfer des eigenen Erfolgs werden, da man mit SAP Cloud Integration beziehungsweise SAP Integration Suite als Teil von SAP BTP bereits entsprechende Integrationsplattformen im Programm hat. Doch bis die Vision eines “Process-as-a-Service” Realität wird, dürfte es noch einige Zeit dauern.

Alles in die SAP-Cloud ist keine Option

Dass eine “Alles-in-die-Cloud-Strategie” für SAP S/4HANA nicht der Königsweg ist, darüber herrschte ebenfalls Konsens. Gerade für größere Unternehmen mit zahlreichen SAP-Instanzen ist das aufgrund von Sicherheits- und Governance-Bedenken – etwa in Bezug auf DSGVO-konforme Datenspeicherung – nicht wirklich eine Option. Zukünftig werden Unternehmen auf eine hybride Architektur setzen, die On-premises- und Cloud-Lösungen kombiniert. Verabschieden sollte man sich auch von dem Gedanken, dass SAP S/4HANA Cloud automatisch günstiger ist als eine On-premises-Installation.

Bei Cloud-Verträgen wie im Rahmen von „RISE with SAP“ ist die Kostenstruktur auch nicht immer transparent, und es ist oft unklar, welche SAP-Cloud-Services im Paket enthalten sind. Hinzu kommt die Sorge vor einer zu starken Abhängigkeit von SAP als Anbieter für ERP-Software, Cloud-Infrastruktur, Lizenzen und Support – Stichwort Vendor-Lock-in. Alles in allem sind solche Bedenken ein Hindernis für den umfassenden Cloud-Umstieg, da nicht jedes Unternehmen davon begeistert sein dürfte, die Verantwortung komplett an SAP abzugeben und sich möglicherweise in eine einseitige Abhängigkeit zu begeben.

Services für S/4HANA-Migration: IBM klinkt sich in “RISE with SAP” ein

Das Fazit der Expertenrunde: Bei SAP S/4HANA (sowohl On-premises als auch in der Cloud) handelt es sich um ein modernes ERP-System, das dem aktuellen Stand der Technik entspricht und besonders für SAP-Kunden ein wichtiger Baustein auf dem Weg zur digitalen Unternehmenstransformation ist. Die aktuelle ERP-Suite von SAP ist jedoch keine die „eierlegende Wollmilchsau“, die alle Probleme löst. Besonders bei der Public-Cloud-Edition besteht noch Optimierungsbedarf.

Informationen zu den Partner-Paketen der Studie “SAP S/4HANA / Cloud-ERP

Teilnehmer des Roundtables “SAP S/4HANA / Cloud-ERP”

Anke Frier, Lufthansa Industry Solutions:
„Beim Wechsel auf SAP S/4HANA handelt es sich nicht nur um ein IT-Transformations-, sondern allen voran um ein Business-Transformationsprojekt, da die neue ERP-Suite bisherige Arbeitsweisen zum Teil massiv verändert. Das erfordert ein kluges und effizientes Changemanagement.“
Sonja Brüggemann / Lufthansa Industry Solutions GmbH & Co. KG

Carl-Philipp Müller, Nagarro ES:
„Der Umstieg auf SAP S/4HANA bedeutet einen Technologiewechsel. Statt eines starren ERP-Monolithen mit zahlreichen individuellen Anpassungen gibt es zukünftig ein schlankes ERP-Kernsystem, ergänzt durch Side-by-Side-Applikationen und -Services auf Basis von SAP BTP. Da sich Geschäftsprozesse dadurch massiv ändern, ist ein Redesign der vorhandenen IT-Architektur zwingend erforderlich.“
Nagarro SE

Patric Dahse, Natuvion:
„SAP S/4HANA ist aus meiner Sicht ein modernes ERP-System, das technologisch State of the Art ist. Problematisch finde ich, dass die Public-Cloud-Edition dieser ERP-Suite keine Migration historischer Daten erlaubt, die speziell für das Training einer KI und somit für effiziente KI-Szenarien unverzichtbar sind.“
Sandra Kühnapfel / Natuvion GmbH

Michael Stedler, Softwaregini:
„Der Umstieg auf SAP S/4HANA darf nicht standalone betrachtet und entschieden werden. Das ERP greift tief in Kerngeschäftsprozesse ein, womit dessen Modernisierung auf die ganze IT-Landschaft ausstrahlt. Angrenzende (Nicht-SAP-)Systeme müssen genauso auf den Prüfstand. Andernfalls entsteht das Risiko, dass die umliegende Legacy das Potenzial und den ROI limitiert. Ein starkes Enterprise Architecture Management ist hier gefordert.“
Softwaregini GmbH

Christian Severin, Sopra Steria:
„Der Eins-zu-Eins-Umstieg von SAP ERP auf SAP S/4HANA unter Mitnahme aller Eigenentwicklungen ist komplex und teuer. Die aktuelle ERP-Suite bedeutet einen Neubeginn, der die Möglichkeit bietet, sich von Altlasten zu befreien und von einem leistungsfähigeren ERP zu profitieren, das nur wettbewerbsdifferenzierende und geschäftskritische Erweiterungen enthält.“
Sopra Steria SE

Caren Fröhling, Stibo Systems:
„Stammdaten dienen als Grundlage von S/4HANA-Umgebungen und gewährleisten Konsistenz, Genauigkeit und Zuverlässigkeit über alle Prozesse hinweg. Ohne ein robustes Stammdatenmanagement besteht die Gefahr, dass das Potenzial von S/4HANA, intelligente Entscheidungen voranzutreiben, Abläufe zu rationalisieren und die digitale Transformation zu ermöglichen nicht vollständig verwirklicht werden kann.“
Stibo Systems GmbH

Sabine Söllheim, SUSE:
„Mit den Cloud-Editionen von SAP S/4HANA geht SAP einen wichtigen Schritt weg vom klassischen ERP-Monolithen und hin zu einer flexiblen cloud-nativen ERP-Architektur. Ein ‚Alles-in-die-Cloud-Ansatz‘ ist, vor allem im Hinblick auf Security- und Governance-Bedenken, jedoch nicht immer möglich. Das gilt vor allem für Firmen mit hochkomplexen Prozessen.“
SUSE Software Solutions Germany GmbH

SAP S/4HANA – eine “Alles-in-die-Cloud-Strategie” ist keine Option​ Weiterlesen »

Was ein Data Worker können muss​

Allgemein

Wer den Durchblick im Datendschungel behalten möchte, muss sich und seine Mannschaft weiterbilden.Gorodenkoff / Shutterstock Datenkompetenz ist der Schlüssel, um mit dem eigenen Geschäft im aufziehenden KI-Zeitalter wettbewerbsfähig zu bleiben. Darin sind sich fast alle Experten und Marktbeobachter einig. Auch KNIME, spezialisiert auf Datenanalyse und die Nutzung von künstlicher Intelligenz (KI), verzeichnet eigenen Angaben zufolge eine verstärkte Nachfrage. Im Fokus stehen Schulungen rund um Datenanalyse sowie ein wachsendes Interesse an Kursen im Bereich Data Analytics und Data Engineering, sowie KI und Machine Learning. Dabei beruft sich der Open-Source-Anbieter auf Kurs- und Zertifizierungsdaten seines KNIME Learning Center für Datenkompetenz.  Die Auswertung mache darüber hinaus deutlich, wie sich die Anforderungen und Interessen von Fachkräften im Bereich der Datenarbeit weiterentwickelten, heißt es in einer Mitteilung. Heute basiere die Arbeit von immer mehr Unternehmensbereichen auf der Analyse von Daten.   KNIME unterscheidet dabei drei zentrale Profile von Data Workern:  Data Analysts gewinnen aus Rohdaten aussagekräftige Erkenntnisse. Sie extrahieren und führen Daten aus verschiedenen Quellen zusammen und bereinigen sie. Sie visualisieren Erkenntnisse in Dashboards und Berichten und unterstützen datengetriebene Entscheidungen oft in enger Zusammenarbeit mit anderen Fachabteilungen. Ihre Rolle ist meist der Einstieg in die Welt der Datenarbeit.   Data Engineers sorgen für die technologische Basis der Datenarbeit, indem sie leistungsfähige Datenarchitekturen und -pipelines entwickeln. Beispiel dafür ist etwa die Entwicklung einer Datenpipeline, die tägliche Verkaufsdaten eines Unternehmens aus verschiedenen Regionen zusammenführt, bereinigt und in einer zentralen Datenbank speichert, die dann von Data Analysts und Data Scientists genutzt wird.  Data Scientists sind Experten für die Analyse und Interpretation komplexer digitaler Daten. Ihre Aufgabe besteht darin, Rohdaten in verwertbare Erkenntnisse zu verwandeln und Modelle für maschinelles Lernen, Deep Learning oder Zeitreihenanalysen zu erstellen. Ihre Arbeit liefert strategische Erkenntnisse aus großen und unstrukturierten Datensätzen.  2024 sei die Nachfrage nach Kursen für alle drei Profile gestiegen, teilte der Anbieter mit. Data Analysts hätte dabei mit einem Zuwachs von 136 Prozent in Einsteigerkursen und 25 Prozent in Spezialisierungskursen die stärksten Anstiege verzeichnet. Zurückzuführen sei dies darauf, dass Datenanalysten eine zentrale Rolle in nahezu jedem Unternehmen spielten. „Sie helfen, Daten verständlich aufzubereiten und fundierte Entscheidungen zu treffen: vom Marketing über Finanzen und HR bis hin zur Produktion“, heißt es bei KNIME. Der Anbieter sieht die Data Analyst-Schulungen als typischen Einstiegspunkt für Data Worker und Fundament für weiterführende Data-Berufe.  Data Engineers sorgen für bessere Governance Data-Engineering-Kurse hätten den Schulungsanalysen ebenfalls zugelegt, insbesondere bei Spezialisierungskursen um ein Drittel. Die zunehmende Bedeutung von Data Governance und der Notwendigkeit, Daten korrekt, konsistent und rechtskonform zu verwalten, treibe die Nachfrage an. Die Teilnahme an Kursen für Data Scientists sei indes in absoluten Zahlen nach wie vor am beliebtesten, vermeldet der Anbieter. Was macht ein Data Analyst? Was macht ein Data Scientist? Was macht ein Data Engineer? Darüber hinaus blieben vor dem Hintergrund eines verstärkten KI-Einsatzes in vielen Unternehmen Fertigkeiten rund um Machine Learning eine der gefragtesten Kompetenzen. Dieser Trend zeigt sich KNIME zufolge auch in 2024 neu hinzugefügten Kursen rund um das Themenfeld „Nutzung von KI in der Datenarbeit“. Bereits in den ersten Monaten verzeichneten diese 73 Prozent mehr Teilnehmer als beim Durchschnitt aller genutzten Lernangebote. Datenqualität messen: 3 Metriken, auf die es bei DataOps ankommt Das Interesse der Data Workers und Unternehmen ist es, mit KI repetitive und zeitaufwändige manuelle Aufgaben bei der Datenarbeit effizienter zu gestalten, so der Anbieter. Dabei gelte es jedoch gleichzeitig sicherzustellen, dass Risiken in Bezug auf die Datenqualität und den Datenschutz minimiert würden und alle auf KI basierenden Prozesse transparent und nachvollziehbar seien. Damit würden Governance-Prozesse unterstützt und das Vertrauen in KI-Tools gestärkt. width=”100%” height=”152″ frameborder=”0″ allowfullscreen allow=”autoplay; clipboard-write; encrypted-media; fullscreen; picture-in-picture” loading=”lazy” src=”https://open.spotify.com/embed/episode/5jjCHjUMlsNleoZ8eZoNie?utm_source=oembed”> „Datenkompetenz ist heute gefragter denn je“, lautet das Fazit von Rosaria Silipo, Vice President of Data Science Evanglism bei KNIME. „Viele Unternehmen haben sich zum Ziel gesetzt, stärker „Data-driven“ – also auf Grundlage von Daten – zu agieren.“ Dabei stünden viele Betriebe jedoch oft vor erheblichen Herausforderungen – sei es bei der effizienten Arbeit mit Daten, durch zu wenige Data Scientists oder weil langwierige Datenaufbereitungsprozesse zeitnahe Erkenntnisse auf Basis von Daten unmöglich machten.  

Was ein Data Worker können muss​ Wer den Durchblick im Datendschungel behalten möchte, muss sich und seine Mannschaft weiterbilden.Gorodenkoff / Shutterstock

Datenkompetenz ist der Schlüssel, um mit dem eigenen Geschäft im aufziehenden KI-Zeitalter wettbewerbsfähig zu bleiben. Darin sind sich fast alle Experten und Marktbeobachter einig. Auch KNIME, spezialisiert auf Datenanalyse und die Nutzung von künstlicher Intelligenz (KI), verzeichnet eigenen Angaben zufolge eine verstärkte Nachfrage. Im Fokus stehen Schulungen rund um Datenanalyse sowie ein wachsendes Interesse an Kursen im Bereich Data Analytics und Data Engineering, sowie KI und Machine Learning. Dabei beruft sich der Open-Source-Anbieter auf Kurs- und Zertifizierungsdaten seines KNIME Learning Center für Datenkompetenz. 

Die Auswertung mache darüber hinaus deutlich, wie sich die Anforderungen und Interessen von Fachkräften im Bereich der Datenarbeit weiterentwickelten, heißt es in einer Mitteilung. Heute basiere die Arbeit von immer mehr Unternehmensbereichen auf der Analyse von Daten.  

KNIME unterscheidet dabei drei zentrale Profile von Data Workern: 

Data Analysts gewinnen aus Rohdaten aussagekräftige Erkenntnisse. Sie extrahieren und führen Daten aus verschiedenen Quellen zusammen und bereinigen sie. Sie visualisieren Erkenntnisse in Dashboards und Berichten und unterstützen datengetriebene Entscheidungen oft in enger Zusammenarbeit mit anderen Fachabteilungen. Ihre Rolle ist meist der Einstieg in die Welt der Datenarbeit.  

Data Engineers sorgen für die technologische Basis der Datenarbeit, indem sie leistungsfähige Datenarchitekturen und -pipelines entwickeln. Beispiel dafür ist etwa die Entwicklung einer Datenpipeline, die tägliche Verkaufsdaten eines Unternehmens aus verschiedenen Regionen zusammenführt, bereinigt und in einer zentralen Datenbank speichert, die dann von Data Analysts und Data Scientists genutzt wird. 

Data Scientists sind Experten für die Analyse und Interpretation komplexer digitaler Daten. Ihre Aufgabe besteht darin, Rohdaten in verwertbare Erkenntnisse zu verwandeln und Modelle für maschinelles Lernen, Deep Learning oder Zeitreihenanalysen zu erstellen. Ihre Arbeit liefert strategische Erkenntnisse aus großen und unstrukturierten Datensätzen. 

2024 sei die Nachfrage nach Kursen für alle drei Profile gestiegen, teilte der Anbieter mit. Data Analysts hätte dabei mit einem Zuwachs von 136 Prozent in Einsteigerkursen und 25 Prozent in Spezialisierungskursen die stärksten Anstiege verzeichnet. Zurückzuführen sei dies darauf, dass Datenanalysten eine zentrale Rolle in nahezu jedem Unternehmen spielten. „Sie helfen, Daten verständlich aufzubereiten und fundierte Entscheidungen zu treffen: vom Marketing über Finanzen und HR bis hin zur Produktion“, heißt es bei KNIME. Der Anbieter sieht die Data Analyst-Schulungen als typischen Einstiegspunkt für Data Worker und Fundament für weiterführende Data-Berufe. 

Data Engineers sorgen für bessere Governance

Data-Engineering-Kurse hätten den Schulungsanalysen ebenfalls zugelegt, insbesondere bei Spezialisierungskursen um ein Drittel. Die zunehmende Bedeutung von Data Governance und der Notwendigkeit, Daten korrekt, konsistent und rechtskonform zu verwalten, treibe die Nachfrage an. Die Teilnahme an Kursen für Data Scientists sei indes in absoluten Zahlen nach wie vor am beliebtesten, vermeldet der Anbieter.

Was macht ein Data Analyst?

Was macht ein Data Scientist?

Was macht ein Data Engineer?

Darüber hinaus blieben vor dem Hintergrund eines verstärkten KI-Einsatzes in vielen Unternehmen Fertigkeiten rund um Machine Learning eine der gefragtesten Kompetenzen. Dieser Trend zeigt sich KNIME zufolge auch in 2024 neu hinzugefügten Kursen rund um das Themenfeld „Nutzung von KI in der Datenarbeit“. Bereits in den ersten Monaten verzeichneten diese 73 Prozent mehr Teilnehmer als beim Durchschnitt aller genutzten Lernangebote.

Datenqualität messen: 3 Metriken, auf die es bei DataOps ankommt

Das Interesse der Data Workers und Unternehmen ist es, mit KI repetitive und zeitaufwändige manuelle Aufgaben bei der Datenarbeit effizienter zu gestalten, so der Anbieter. Dabei gelte es jedoch gleichzeitig sicherzustellen, dass Risiken in Bezug auf die Datenqualität und den Datenschutz minimiert würden und alle auf KI basierenden Prozesse transparent und nachvollziehbar seien. Damit würden Governance-Prozesse unterstützt und das Vertrauen in KI-Tools gestärkt.

width=”100%” height=”152″ frameborder=”0″ allowfullscreen allow=”autoplay; clipboard-write; encrypted-media; fullscreen; picture-in-picture” loading=”lazy” src=”https://open.spotify.com/embed/episode/5jjCHjUMlsNleoZ8eZoNie?utm_source=oembed”>

„Datenkompetenz ist heute gefragter denn je“, lautet das Fazit von Rosaria Silipo, Vice President of Data Science Evanglism bei KNIME. „Viele Unternehmen haben sich zum Ziel gesetzt, stärker „Data-driven“ – also auf Grundlage von Daten – zu agieren.“ Dabei stünden viele Betriebe jedoch oft vor erheblichen Herausforderungen – sei es bei der effizienten Arbeit mit Daten, durch zu wenige Data Scientists oder weil langwierige Datenaufbereitungsprozesse zeitnahe Erkenntnisse auf Basis von Daten unmöglich machten. 

Was ein Data Worker können muss​ Weiterlesen »

Weit entfernt von digitaler Souveränität​

Allgemein

Mit dem künftigen US-Präsidenten Donald Trump gewinnt die Abhängigkeit von US-amerikanischer Digitaltechnik deutlich an Brisanz. Anny Moneymaker / Shutterstock.com Digital souverän ist ein Land, das eigene substanzielle Fähigkeiten in digitalen Schlüsseltechnologien besitzt und selbstbestimmt darüber entscheiden kann, aus welchen Drittländern es digitale Technologien bezieht.   Betrachtet man Deutschland unter diesem Blickwinkel, sieht es laut dem Digitalverband Bitkom nicht gut aus. Schlimmer noch: Die bevorstehende Präsidentschaft von Donald Trump könnte die Situation weiter verschlechtern – und zur Herausforderung für die Digitalisierung werden, warnt der Branchenverband. Die Ergebnisse einer repräsentativen Befragung unter mehr als 600 Unternehmen untermauern die starke Abhängigkeit vom Import digitaler Technologien und Leistungen aus den USA. So sehen sich:   81 Prozent der Unternehmen als „abhängig”,   40 Prozent als „eher abhängig“, und  41 Prozent sogar als „stark abhängig“.   Der Umfrage zufolge importieren insgesamt 87 Prozent der Unternehmen digitale Geräte und Services aus den Vereinigten Staaten, 60 Prozent exportieren digitale Güter und Dienstleistungen dorthin.   Strategiewechsel nach Trump-Sieg nötig  Angesichts des Wahlsiegs von Donald Trump sieht sich nun jeweils die Hälfte der Unternehmen gezwungen, ihre Geschäftsstrategie anzupassen (56 Prozent), beziehungsweise voraussichtlich ihre Lieferketten zu ändern (50 Prozent). Gleichzeitig fordern praktisch alle befragten Unternehmen (95 Prozent), Deutschland müsse sich unabhängiger von den USA machen, berichtet der Bitkom.   Der Frage dabei: Wie soll das gelingen, nachdem es deutschen Unternehmen schon mit Blick auf Chinas politische Dominanz bislang nicht geschafft haben, sich unabhängiger zu machen. Von den Unternehmen sehen sich hier laut der Bitkom-Umfrage nämlich   79 Prozent als „abhängig”,   35 Prozent als „eher abhängig“, und   44 Prozent als „stark abhängig“.   „Wir können uns nicht von USA und China abwenden“, erklärte entsprechend auch Bitkom-Präsident Ralf Wintergerst bei der Vorstellung der Umfrageergebnisse. „Zwar werden die USA einer unserer wichtigsten Partner bleiben, dennoch müssen wir uns ab sofort stärker, resilienter und chancenorientierter aufstellen und technologisch wie wirtschaftlich unabhängiger werden.“  Bitkom Die Brisanz dieser Lage ist enorm, da von den Befragten jedes zweite Unternehmen ohne Digitalimporte kein Jahr überleben könnte. So beziehen jeweils rund drei Viertel Softwareanwendungen oder Cybersicherheitslösungen aus dem Ausland. Digitale Bauteile beziehungsweise Hardware-Komponenten importieren 69 Prozent, bei digitalen Geräten und Maschinen etwa für die Produktion sind es 66 Prozent. Die Hälfte der deutschen Unternehmen bezieht außerdem digitale Dienstleistungen wie etwa die Programmierung von Apps oder die IT-Beratung von außerhalb Deutschlands.  Erste Gegenmaßnahmen ergriffen   Wie die Umfrage ergab, hat die hohe Abhängigkeit bei Digitalimporten ein Großteil der Unternehmen bereits zu Gegenmaßnahmen veranlasst. Jeweils sechs von zehn Unternehmen haben aus diesem Grund ihre Lieferanten diversifiziert, beziehungsweise aufgrund politischer Entwicklungen Geschäftsbeziehungen in bestimmte Länder stark reduziert. Als weitere Maßnahmen haben 42 Prozent ihre Lagerbestände vergrößert und fast jedes dritte Unternehmen (27 Prozent) hat ein spezielles Risikomanagement implementiert. Die Hälfte gibt dennoch an, faktisch keine “Abwehrmöglichkeit” zu haben, wenn sie von ausländischen Partnern oder Regierungen unter Druck gesetzt würden.   Dass die Lieferkette in Bewegung geraten ist, wenn auch nicht stark, zeigt auch ein Vergleich mit den Vorjahresergebnissen. Wurde 2024 noch die USA als wichtigstes Herkunftsland für digitale Technologien und Leistungen genannt, ist nun die EU ohne Großbritannien an die erste Stelle gerückt – wenn auch nur mit minimalem Vorsprung.  „Die deutsche Wirtschaft braucht starke, vertrauenswürdige Partner für die digitale Transformation. Gleichzeitig müssen wir digital unabhängiger werden, um nicht erpressbar zu sein“, betont Bitkom-Sprecher Wintergerst. Bei Schlüsseltechnologien sei die Abhängig derzeit besonders groß. So sähen 83 Prozent Deutschland stark, beziehungsweise eher abhängig von Halbleiter-Importen, 69 Prozent bei IoT-Komponenten sowie 67 Prozent bei Künstlicher Intelligenz.  Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit nötig  Das Gesamtzeugnis für die digitale Souveränität Deutschlands fällt entsprechend schlecht aus. Laut Umfrage sehen aktuell 91 Prozent der Unternehmen Deutschland stark abhängig (36 Prozent) beziehungsweise eher abhängig (55 Prozent) von digitalen Technologien und Leistungen aus dem Ausland.   Sechs von zehn Unternehmen rechnen dabei eher mit einer Zunahme der Abhängigkeit, während nur eine Minderheit von sieben Prozent davon ausgeht, dass sich diese Abhängigkeit in fünf Jahren verringert haben wird.   Der Bitkom ist nicht ganz so pessimistisch. „Es ist Bewegung da, aber es wird Zeit brauchen, erklärte Wintergerst. Der Bitkom-Sprecher sieht hier die kommende Bundesregierung in der Pflicht, entsprechende Maßnahmen zu mehr digitaler Souveränität anzustoßen, beziehungsweise zu unterstützen. Wichtig sei vor allem, dass Deutschland seine Fähigkeiten in digitalen Schlüsseltechnologien gezielt weiterentwickle und in einigen kritischen Bereichen wie der Mikroelektronik, der IT- und Cyber-Sicherheit, der KI, dem Industrial Metaverse und dem Quantum Computing eine weltweite Technologieführerschaft erlange, so Wintergerst: „Es geht nicht um technologische Autarkie, sondern um die Möglichkeit zu selbstbestimmten Entscheidungen in der digitalen Welt.“  width=”100%” height=”152″ frameborder=”0″ allowfullscreen allow=”autoplay; clipboard-write; encrypted-media; fullscreen; picture-in-picture” loading=”lazy” src=”https://open.spotify.com/embed/episode/1O9FL7IUYzdvytlYUe7UcG?utm_source=oembed”> 

Weit entfernt von digitaler Souveränität​ Mit dem künftigen US-Präsidenten Donald Trump gewinnt die Abhängigkeit von US-amerikanischer Digitaltechnik deutlich an Brisanz. Anny Moneymaker / Shutterstock.com

Digital souverän ist ein Land, das eigene substanzielle Fähigkeiten in digitalen Schlüsseltechnologien besitzt und selbstbestimmt darüber entscheiden kann, aus welchen Drittländern es digitale Technologien bezieht.  

Betrachtet man Deutschland unter diesem Blickwinkel, sieht es laut dem Digitalverband Bitkom nicht gut aus. Schlimmer noch: Die bevorstehende Präsidentschaft von Donald Trump könnte die Situation weiter verschlechtern – und zur Herausforderung für die Digitalisierung werden, warnt der Branchenverband. Die Ergebnisse einer repräsentativen Befragung unter mehr als 600 Unternehmen untermauern die starke Abhängigkeit vom Import digitaler Technologien und Leistungen aus den USA. So sehen sich:  

81 Prozent der Unternehmen als „abhängig”,  

40 Prozent als „eher abhängig“, und 

41 Prozent sogar als „stark abhängig“.  

Der Umfrage zufolge importieren insgesamt 87 Prozent der Unternehmen digitale Geräte und Services aus den Vereinigten Staaten, 60 Prozent exportieren digitale Güter und Dienstleistungen dorthin.  

Strategiewechsel nach Trump-Sieg nötig 

Angesichts des Wahlsiegs von Donald Trump sieht sich nun jeweils die Hälfte der Unternehmen gezwungen, ihre Geschäftsstrategie anzupassen (56 Prozent), beziehungsweise voraussichtlich ihre Lieferketten zu ändern (50 Prozent). Gleichzeitig fordern praktisch alle befragten Unternehmen (95 Prozent), Deutschland müsse sich unabhängiger von den USA machen, berichtet der Bitkom.  

Der Frage dabei: Wie soll das gelingen, nachdem es deutschen Unternehmen schon mit Blick auf Chinas politische Dominanz bislang nicht geschafft haben, sich unabhängiger zu machen. Von den Unternehmen sehen sich hier laut der Bitkom-Umfrage nämlich  

79 Prozent als „abhängig”,  

35 Prozent als „eher abhängig“, und  

44 Prozent als „stark abhängig“.  

„Wir können uns nicht von USA und China abwenden“, erklärte entsprechend auch Bitkom-Präsident Ralf Wintergerst bei der Vorstellung der Umfrageergebnisse. „Zwar werden die USA einer unserer wichtigsten Partner bleiben, dennoch müssen wir uns ab sofort stärker, resilienter und chancenorientierter aufstellen und technologisch wie wirtschaftlich unabhängiger werden.“ 

Bitkom

Die Brisanz dieser Lage ist enorm, da von den Befragten jedes zweite Unternehmen ohne Digitalimporte kein Jahr überleben könnte. So beziehen jeweils rund drei Viertel Softwareanwendungen oder Cybersicherheitslösungen aus dem Ausland. Digitale Bauteile beziehungsweise Hardware-Komponenten importieren 69 Prozent, bei digitalen Geräten und Maschinen etwa für die Produktion sind es 66 Prozent. Die Hälfte der deutschen Unternehmen bezieht außerdem digitale Dienstleistungen wie etwa die Programmierung von Apps oder die IT-Beratung von außerhalb Deutschlands. 

Erste Gegenmaßnahmen ergriffen  

Wie die Umfrage ergab, hat die hohe Abhängigkeit bei Digitalimporten ein Großteil der Unternehmen bereits zu Gegenmaßnahmen veranlasst. Jeweils sechs von zehn Unternehmen haben aus diesem Grund ihre Lieferanten diversifiziert, beziehungsweise aufgrund politischer Entwicklungen Geschäftsbeziehungen in bestimmte Länder stark reduziert. Als weitere Maßnahmen haben 42 Prozent ihre Lagerbestände vergrößert und fast jedes dritte Unternehmen (27 Prozent) hat ein spezielles Risikomanagement implementiert. Die Hälfte gibt dennoch an, faktisch keine “Abwehrmöglichkeit” zu haben, wenn sie von ausländischen Partnern oder Regierungen unter Druck gesetzt würden.  

Dass die Lieferkette in Bewegung geraten ist, wenn auch nicht stark, zeigt auch ein Vergleich mit den Vorjahresergebnissen. Wurde 2024 noch die USA als wichtigstes Herkunftsland für digitale Technologien und Leistungen genannt, ist nun die EU ohne Großbritannien an die erste Stelle gerückt – wenn auch nur mit minimalem Vorsprung. 

„Die deutsche Wirtschaft braucht starke, vertrauenswürdige Partner für die digitale Transformation. Gleichzeitig müssen wir digital unabhängiger werden, um nicht erpressbar zu sein“, betont Bitkom-Sprecher Wintergerst. Bei Schlüsseltechnologien sei die Abhängig derzeit besonders groß. So sähen 83 Prozent Deutschland stark, beziehungsweise eher abhängig von Halbleiter-Importen, 69 Prozent bei IoT-Komponenten sowie 67 Prozent bei Künstlicher Intelligenz. 

Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit nötig 

Das Gesamtzeugnis für die digitale Souveränität Deutschlands fällt entsprechend schlecht aus. Laut Umfrage sehen aktuell 91 Prozent der Unternehmen Deutschland stark abhängig (36 Prozent) beziehungsweise eher abhängig (55 Prozent) von digitalen Technologien und Leistungen aus dem Ausland.  

Sechs von zehn Unternehmen rechnen dabei eher mit einer Zunahme der Abhängigkeit, während nur eine Minderheit von sieben Prozent davon ausgeht, dass sich diese Abhängigkeit in fünf Jahren verringert haben wird.  

Der Bitkom ist nicht ganz so pessimistisch. „Es ist Bewegung da, aber es wird Zeit brauchen, erklärte Wintergerst. Der Bitkom-Sprecher sieht hier die kommende Bundesregierung in der Pflicht, entsprechende Maßnahmen zu mehr digitaler Souveränität anzustoßen, beziehungsweise zu unterstützen. Wichtig sei vor allem, dass Deutschland seine Fähigkeiten in digitalen Schlüsseltechnologien gezielt weiterentwickle und in einigen kritischen Bereichen wie der Mikroelektronik, der IT- und Cyber-Sicherheit, der KI, dem Industrial Metaverse und dem Quantum Computing eine weltweite Technologieführerschaft erlange, so Wintergerst: „Es geht nicht um technologische Autarkie, sondern um die Möglichkeit zu selbstbestimmten Entscheidungen in der digitalen Welt.“ 

width=”100%” height=”152″ frameborder=”0″ allowfullscreen allow=”autoplay; clipboard-write; encrypted-media; fullscreen; picture-in-picture” loading=”lazy” src=”https://open.spotify.com/embed/episode/1O9FL7IUYzdvytlYUe7UcG?utm_source=oembed”>

Weit entfernt von digitaler Souveränität​ Weiterlesen »

Den Cloud-Anbietern gehen die Innovationen aus​

Allgemein

“Sagt Bescheid, wenn es was Neues gibt…”DC Studio | shutterstock.com Erinnern Sie sich noch an die die glorreichen Cloud-Computing-Zeiten, als die Anbieter quasi im Quartalstakt bahnbrechende Innovationen auf den Markt brachten? Zum Beispiel: hat Infrastructure as a Service (IaaS) drastisch verändert, wie wir mit Computerressourcen umgehen; konnte Serverless Computing ganze Prozess-Overhead-Kategorien eliminieren;  hat Container-Orchestrierung die Anwendungsarchitektur transformiert. Die aktuelle Lage sieht laut aktuellen Forschungsergebnissen von Gartner weit weniger rosig aus. Demnach zahlen sich Investitionen in innovative Funktionen für die Cloud-Anbieter immer weniger aus. Und während die Cloud-Kosten weiter ansteigen, hat sich das Tempo, in dem innovative, neue Services bereitgestellt werden, drastisch verlangsamt. Die “Innovation Wall” ist real Blendet man den KI-Hype einmal aus, handelt es sich bei den letzten Ankündigungen von Events wie re:Invent (AWS), Ignite (Microsoft) oder Cloud Next (Google) in erster Linie um inkrementelle Verbesserungen: bessere VM-Performance, kleinere Serverless-Optimierungen und einen Hauch mehr Effizienz in Sachen Container Management. Evolution statt Revolution eben. Klar, jeder Cloud-Provider ist inzwischen eine „AI Company“. Wenn wir mal ehrlich sind, modeln die Cloud-Anbieter in diesem Bereich eher die Innovationen anderer zu eigenen Services um. Insofern entwickeln sie sich momentan eher zu KI-Implementierungsplattformen als zu KI-Innovatoren. Die Ursachen für den Innovations-Slowdown sind klar: Die Marktreife deutet darauf hin, dass die grundlegenden Probleme im Cloud-Computing in weiten Teilen gelöst sind. Was bleibt, sind zunehmend spezialisierte Nischenfälle. AWS, Azure und Google Cloud sind keine disruptiven Kräfte mehr – sie verteidigen Marktanteile. Deswegen hat sich ihr Fokus auch von Innovation auf Optimierung und Kundenbindung verlagert. Auf die Anwenderunternehmen hat die Abkehr von der Innovation tiefgreifende Auswirkungen. Viele Organisationen setzen bei ihrer digitalen Transformation auf Cloud-Native-Architekturen – und Continuous Innovation. Das Kosten-Nutzen-Verhältnissen von Cloud Services verschlechtert sich entsprechend. Wenn alle Anwender auf dieselben standardisierten Dienste zugreifen, dürfte es mit dem Wettbewerbsvorteil schwierig werden. Wie Unternehmen reagieren können Anstatt darauf zu warten, dass die Hyperscaler ihre Probleme lösen, tun Unternehmen deswegen gut daran, ihre Strategien entsprechend anzupassen und intern eigene Innovationen zu entwickeln. Das gewährleistet (in der Regel) auch, dass die Geschäftsergebnisse im Fokus stehen – und nicht die neuesten Funktionen. Darüber hinaus können Anwender jedoch auch Druck auf ihre Anbieter ausüben, indem sie die Innovationskraft zum Schlüsselfaktor bei Vertragsverhandlungen und -verlängerungen machen. Mit Blick auf 2025 und darüber hinaus werden die Gewinner nicht diejenigen sein, die einfach nur blind die neuesten Cloud-Features übernehmen. Stattdessen werden die Unternehmen erfolgreich sein, die es verstehen, Cloud-Services, interne Innovationen sowie kluge strategische Entscheidungen richtig miteinander zu kombinieren – und so echten Mehrwert schaffen. Und was die Anbieter angeht: Die wären gut damit beraten, die Milliarden, die sie von ihren Kunden kassieren, in ihre Innovationskraft zu reinvestieren. (fm) Sie wollen weitere interessante Beiträge zu diversen Themen aus der IT-Welt lesen? Unsere kostenlosen Newsletter liefern Ihnen alles, was IT-Profis wissen sollten – direkt in Ihre Inbox! 

Den Cloud-Anbietern gehen die Innovationen aus​ “Sagt Bescheid, wenn es was Neues gibt…”DC Studio | shutterstock.com

Erinnern Sie sich noch an die die glorreichen Cloud-Computing-Zeiten, als die Anbieter quasi im Quartalstakt bahnbrechende Innovationen auf den Markt brachten? Zum Beispiel:

hat Infrastructure as a Service (IaaS) drastisch verändert, wie wir mit Computerressourcen umgehen;

konnte Serverless Computing ganze Prozess-Overhead-Kategorien eliminieren; 

hat Container-Orchestrierung die Anwendungsarchitektur transformiert.

Die aktuelle Lage sieht laut aktuellen Forschungsergebnissen von Gartner weit weniger rosig aus. Demnach zahlen sich Investitionen in innovative Funktionen für die Cloud-Anbieter immer weniger aus. Und während die Cloud-Kosten weiter ansteigen, hat sich das Tempo, in dem innovative, neue Services bereitgestellt werden, drastisch verlangsamt.

Die “Innovation Wall” ist real

Blendet man den KI-Hype einmal aus, handelt es sich bei den letzten Ankündigungen von Events wie re:Invent (AWS), Ignite (Microsoft) oder Cloud Next (Google) in erster Linie um inkrementelle Verbesserungen: bessere VM-Performance, kleinere Serverless-Optimierungen und einen Hauch mehr Effizienz in Sachen Container Management. Evolution statt Revolution eben.

Klar, jeder Cloud-Provider ist inzwischen eine „AI Company“. Wenn wir mal ehrlich sind, modeln die Cloud-Anbieter in diesem Bereich eher die Innovationen anderer zu eigenen Services um. Insofern entwickeln sie sich momentan eher zu KI-Implementierungsplattformen als zu KI-Innovatoren.

Die Ursachen für den Innovations-Slowdown sind klar:

Die Marktreife deutet darauf hin, dass die grundlegenden Probleme im Cloud-Computing in weiten Teilen gelöst sind. Was bleibt, sind zunehmend spezialisierte Nischenfälle.

AWS, Azure und Google Cloud sind keine disruptiven Kräfte mehr – sie verteidigen Marktanteile. Deswegen hat sich ihr Fokus auch von Innovation auf Optimierung und Kundenbindung verlagert.

Auf die Anwenderunternehmen hat die Abkehr von der Innovation tiefgreifende Auswirkungen. Viele Organisationen setzen bei ihrer digitalen Transformation auf Cloud-Native-Architekturen – und Continuous Innovation. Das Kosten-Nutzen-Verhältnissen von Cloud Services verschlechtert sich entsprechend. Wenn alle Anwender auf dieselben standardisierten Dienste zugreifen, dürfte es mit dem Wettbewerbsvorteil schwierig werden.

Wie Unternehmen reagieren können

Anstatt darauf zu warten, dass die Hyperscaler ihre Probleme lösen, tun Unternehmen deswegen gut daran, ihre Strategien entsprechend anzupassen und intern eigene Innovationen zu entwickeln. Das gewährleistet (in der Regel) auch, dass die Geschäftsergebnisse im Fokus stehen – und nicht die neuesten Funktionen. Darüber hinaus können Anwender jedoch auch Druck auf ihre Anbieter ausüben, indem sie die Innovationskraft zum Schlüsselfaktor bei Vertragsverhandlungen und -verlängerungen machen.

Mit Blick auf 2025 und darüber hinaus werden die Gewinner nicht diejenigen sein, die einfach nur blind die neuesten Cloud-Features übernehmen. Stattdessen werden die Unternehmen erfolgreich sein, die es verstehen, Cloud-Services, interne Innovationen sowie kluge strategische Entscheidungen richtig miteinander zu kombinieren – und so echten Mehrwert schaffen.

Und was die Anbieter angeht: Die wären gut damit beraten, die Milliarden, die sie von ihren Kunden kassieren, in ihre Innovationskraft zu reinvestieren. (fm)

Sie wollen weitere interessante Beiträge zu diversen Themen aus der IT-Welt lesen? Unsere kostenlosen Newsletter liefern Ihnen alles, was IT-Profis wissen sollten – direkt in Ihre Inbox!

Den Cloud-Anbietern gehen die Innovationen aus​ Weiterlesen »

Nach oben scrollen
×