Mit dem künftigen US-Präsidenten Donald Trump gewinnt die Abhängigkeit von US-amerikanischer Digitaltechnik deutlich an Brisanz. Anny Moneymaker / Shutterstock.com Digital souverän ist ein Land, das eigene substanzielle Fähigkeiten in digitalen Schlüsseltechnologien besitzt und selbstbestimmt darüber entscheiden kann, aus welchen Drittländern es digitale Technologien bezieht. Betrachtet man Deutschland unter diesem Blickwinkel, sieht es laut dem Digitalverband Bitkom nicht gut aus. Schlimmer noch: Die bevorstehende Präsidentschaft von Donald Trump könnte die Situation weiter verschlechtern – und zur Herausforderung für die Digitalisierung werden, warnt der Branchenverband. Die Ergebnisse einer repräsentativen Befragung unter mehr als 600 Unternehmen untermauern die starke Abhängigkeit vom Import digitaler Technologien und Leistungen aus den USA. So sehen sich: 81 Prozent der Unternehmen als „abhängig”, 40 Prozent als „eher abhängig“, und 41 Prozent sogar als „stark abhängig“. Der Umfrage zufolge importieren insgesamt 87 Prozent der Unternehmen digitale Geräte und Services aus den Vereinigten Staaten, 60 Prozent exportieren digitale Güter und Dienstleistungen dorthin. Strategiewechsel nach Trump-Sieg nötig Angesichts des Wahlsiegs von Donald Trump sieht sich nun jeweils die Hälfte der Unternehmen gezwungen, ihre Geschäftsstrategie anzupassen (56 Prozent), beziehungsweise voraussichtlich ihre Lieferketten zu ändern (50 Prozent). Gleichzeitig fordern praktisch alle befragten Unternehmen (95 Prozent), Deutschland müsse sich unabhängiger von den USA machen, berichtet der Bitkom. Der Frage dabei: Wie soll das gelingen, nachdem es deutschen Unternehmen schon mit Blick auf Chinas politische Dominanz bislang nicht geschafft haben, sich unabhängiger zu machen. Von den Unternehmen sehen sich hier laut der Bitkom-Umfrage nämlich 79 Prozent als „abhängig”, 35 Prozent als „eher abhängig“, und 44 Prozent als „stark abhängig“. „Wir können uns nicht von USA und China abwenden“, erklärte entsprechend auch Bitkom-Präsident Ralf Wintergerst bei der Vorstellung der Umfrageergebnisse. „Zwar werden die USA einer unserer wichtigsten Partner bleiben, dennoch müssen wir uns ab sofort stärker, resilienter und chancenorientierter aufstellen und technologisch wie wirtschaftlich unabhängiger werden.“ Bitkom Die Brisanz dieser Lage ist enorm, da von den Befragten jedes zweite Unternehmen ohne Digitalimporte kein Jahr überleben könnte. So beziehen jeweils rund drei Viertel Softwareanwendungen oder Cybersicherheitslösungen aus dem Ausland. Digitale Bauteile beziehungsweise Hardware-Komponenten importieren 69 Prozent, bei digitalen Geräten und Maschinen etwa für die Produktion sind es 66 Prozent. Die Hälfte der deutschen Unternehmen bezieht außerdem digitale Dienstleistungen wie etwa die Programmierung von Apps oder die IT-Beratung von außerhalb Deutschlands. Erste Gegenmaßnahmen ergriffen Wie die Umfrage ergab, hat die hohe Abhängigkeit bei Digitalimporten ein Großteil der Unternehmen bereits zu Gegenmaßnahmen veranlasst. Jeweils sechs von zehn Unternehmen haben aus diesem Grund ihre Lieferanten diversifiziert, beziehungsweise aufgrund politischer Entwicklungen Geschäftsbeziehungen in bestimmte Länder stark reduziert. Als weitere Maßnahmen haben 42 Prozent ihre Lagerbestände vergrößert und fast jedes dritte Unternehmen (27 Prozent) hat ein spezielles Risikomanagement implementiert. Die Hälfte gibt dennoch an, faktisch keine “Abwehrmöglichkeit” zu haben, wenn sie von ausländischen Partnern oder Regierungen unter Druck gesetzt würden. Dass die Lieferkette in Bewegung geraten ist, wenn auch nicht stark, zeigt auch ein Vergleich mit den Vorjahresergebnissen. Wurde 2024 noch die USA als wichtigstes Herkunftsland für digitale Technologien und Leistungen genannt, ist nun die EU ohne Großbritannien an die erste Stelle gerückt – wenn auch nur mit minimalem Vorsprung. „Die deutsche Wirtschaft braucht starke, vertrauenswürdige Partner für die digitale Transformation. Gleichzeitig müssen wir digital unabhängiger werden, um nicht erpressbar zu sein“, betont Bitkom-Sprecher Wintergerst. Bei Schlüsseltechnologien sei die Abhängig derzeit besonders groß. So sähen 83 Prozent Deutschland stark, beziehungsweise eher abhängig von Halbleiter-Importen, 69 Prozent bei IoT-Komponenten sowie 67 Prozent bei Künstlicher Intelligenz. Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit nötig Das Gesamtzeugnis für die digitale Souveränität Deutschlands fällt entsprechend schlecht aus. Laut Umfrage sehen aktuell 91 Prozent der Unternehmen Deutschland stark abhängig (36 Prozent) beziehungsweise eher abhängig (55 Prozent) von digitalen Technologien und Leistungen aus dem Ausland. Sechs von zehn Unternehmen rechnen dabei eher mit einer Zunahme der Abhängigkeit, während nur eine Minderheit von sieben Prozent davon ausgeht, dass sich diese Abhängigkeit in fünf Jahren verringert haben wird. Der Bitkom ist nicht ganz so pessimistisch. „Es ist Bewegung da, aber es wird Zeit brauchen, erklärte Wintergerst. Der Bitkom-Sprecher sieht hier die kommende Bundesregierung in der Pflicht, entsprechende Maßnahmen zu mehr digitaler Souveränität anzustoßen, beziehungsweise zu unterstützen. Wichtig sei vor allem, dass Deutschland seine Fähigkeiten in digitalen Schlüsseltechnologien gezielt weiterentwickle und in einigen kritischen Bereichen wie der Mikroelektronik, der IT- und Cyber-Sicherheit, der KI, dem Industrial Metaverse und dem Quantum Computing eine weltweite Technologieführerschaft erlange, so Wintergerst: „Es geht nicht um technologische Autarkie, sondern um die Möglichkeit zu selbstbestimmten Entscheidungen in der digitalen Welt.“ width=”100%” height=”152″ frameborder=”0″ allowfullscreen allow=”autoplay; clipboard-write; encrypted-media; fullscreen; picture-in-picture” loading=”lazy” src=”https://open.spotify.com/embed/episode/1O9FL7IUYzdvytlYUe7UcG?utm_source=oembed”>
Weit entfernt von digitaler Souveränität
Mit dem künftigen US-Präsidenten Donald Trump gewinnt die Abhängigkeit von US-amerikanischer Digitaltechnik deutlich an Brisanz. Anny Moneymaker / Shutterstock.com Digital souverän ist ein Land, das eigene substanzielle Fähigkeiten in digitalen Schlüsseltechnologien besitzt und selbstbestimmt darüber entscheiden kann, aus welchen Drittländern es digitale Technologien bezieht. Betrachtet man Deutschland unter diesem Blickwinkel, sieht es laut dem Digitalverband Bitkom nicht gut aus. Schlimmer noch: Die bevorstehende Präsidentschaft von Donald Trump könnte die Situation weiter verschlechtern – und zur Herausforderung für die Digitalisierung werden, warnt der Branchenverband. Die Ergebnisse einer repräsentativen Befragung unter mehr als 600 Unternehmen untermauern die starke Abhängigkeit vom Import digitaler Technologien und Leistungen aus den USA. So sehen sich: 81 Prozent der Unternehmen als „abhängig”, 40 Prozent als „eher abhängig“, und 41 Prozent sogar als „stark abhängig“. Der Umfrage zufolge importieren insgesamt 87 Prozent der Unternehmen digitale Geräte und Services aus den Vereinigten Staaten, 60 Prozent exportieren digitale Güter und Dienstleistungen dorthin. Strategiewechsel nach Trump-Sieg nötig Angesichts des Wahlsiegs von Donald Trump sieht sich nun jeweils die Hälfte der Unternehmen gezwungen, ihre Geschäftsstrategie anzupassen (56 Prozent), beziehungsweise voraussichtlich ihre Lieferketten zu ändern (50 Prozent). Gleichzeitig fordern praktisch alle befragten Unternehmen (95 Prozent), Deutschland müsse sich unabhängiger von den USA machen, berichtet der Bitkom. Der Frage dabei: Wie soll das gelingen, nachdem es deutschen Unternehmen schon mit Blick auf Chinas politische Dominanz bislang nicht geschafft haben, sich unabhängiger zu machen. Von den Unternehmen sehen sich hier laut der Bitkom-Umfrage nämlich 79 Prozent als „abhängig”, 35 Prozent als „eher abhängig“, und 44 Prozent als „stark abhängig“. „Wir können uns nicht von USA und China abwenden“, erklärte entsprechend auch Bitkom-Präsident Ralf Wintergerst bei der Vorstellung der Umfrageergebnisse. „Zwar werden die USA einer unserer wichtigsten Partner bleiben, dennoch müssen wir uns ab sofort stärker, resilienter und chancenorientierter aufstellen und technologisch wie wirtschaftlich unabhängiger werden.“ Bitkom Die Brisanz dieser Lage ist enorm, da von den Befragten jedes zweite Unternehmen ohne Digitalimporte kein Jahr überleben könnte. So beziehen jeweils rund drei Viertel Softwareanwendungen oder Cybersicherheitslösungen aus dem Ausland. Digitale Bauteile beziehungsweise Hardware-Komponenten importieren 69 Prozent, bei digitalen Geräten und Maschinen etwa für die Produktion sind es 66 Prozent. Die Hälfte der deutschen Unternehmen bezieht außerdem digitale Dienstleistungen wie etwa die Programmierung von Apps oder die IT-Beratung von außerhalb Deutschlands. Erste Gegenmaßnahmen ergriffen Wie die Umfrage ergab, hat die hohe Abhängigkeit bei Digitalimporten ein Großteil der Unternehmen bereits zu Gegenmaßnahmen veranlasst. Jeweils sechs von zehn Unternehmen haben aus diesem Grund ihre Lieferanten diversifiziert, beziehungsweise aufgrund politischer Entwicklungen Geschäftsbeziehungen in bestimmte Länder stark reduziert. Als weitere Maßnahmen haben 42 Prozent ihre Lagerbestände vergrößert und fast jedes dritte Unternehmen (27 Prozent) hat ein spezielles Risikomanagement implementiert. Die Hälfte gibt dennoch an, faktisch keine “Abwehrmöglichkeit” zu haben, wenn sie von ausländischen Partnern oder Regierungen unter Druck gesetzt würden. Dass die Lieferkette in Bewegung geraten ist, wenn auch nicht stark, zeigt auch ein Vergleich mit den Vorjahresergebnissen. Wurde 2024 noch die USA als wichtigstes Herkunftsland für digitale Technologien und Leistungen genannt, ist nun die EU ohne Großbritannien an die erste Stelle gerückt – wenn auch nur mit minimalem Vorsprung. „Die deutsche Wirtschaft braucht starke, vertrauenswürdige Partner für die digitale Transformation. Gleichzeitig müssen wir digital unabhängiger werden, um nicht erpressbar zu sein“, betont Bitkom-Sprecher Wintergerst. Bei Schlüsseltechnologien sei die Abhängig derzeit besonders groß. So sähen 83 Prozent Deutschland stark, beziehungsweise eher abhängig von Halbleiter-Importen, 69 Prozent bei IoT-Komponenten sowie 67 Prozent bei Künstlicher Intelligenz. Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit nötig Das Gesamtzeugnis für die digitale Souveränität Deutschlands fällt entsprechend schlecht aus. Laut Umfrage sehen aktuell 91 Prozent der Unternehmen Deutschland stark abhängig (36 Prozent) beziehungsweise eher abhängig (55 Prozent) von digitalen Technologien und Leistungen aus dem Ausland. Sechs von zehn Unternehmen rechnen dabei eher mit einer Zunahme der Abhängigkeit, während nur eine Minderheit von sieben Prozent davon ausgeht, dass sich diese Abhängigkeit in fünf Jahren verringert haben wird. Der Bitkom ist nicht ganz so pessimistisch. „Es ist Bewegung da, aber es wird Zeit brauchen, erklärte Wintergerst. Der Bitkom-Sprecher sieht hier die kommende Bundesregierung in der Pflicht, entsprechende Maßnahmen zu mehr digitaler Souveränität anzustoßen, beziehungsweise zu unterstützen. Wichtig sei vor allem, dass Deutschland seine Fähigkeiten in digitalen Schlüsseltechnologien gezielt weiterentwickle und in einigen kritischen Bereichen wie der Mikroelektronik, der IT- und Cyber-Sicherheit, der KI, dem Industrial Metaverse und dem Quantum Computing eine weltweite Technologieführerschaft erlange, so Wintergerst: „Es geht nicht um technologische Autarkie, sondern um die Möglichkeit zu selbstbestimmten Entscheidungen in der digitalen Welt.“ width="100%" height="152" frameborder="0" allowfullscreen allow="autoplay; clipboard-write; encrypted-media; fullscreen; picture-in-picture" loading="lazy" src="https://open.spotify.com/embed/episode/1O9FL7IUYzdvytlYUe7UcG?utm_source=oembed">
Weit entfernt von digitaler Souveränität Mit dem künftigen US-Präsidenten Donald Trump gewinnt die Abhängigkeit von US-amerikanischer Digitaltechnik deutlich an Brisanz. Anny Moneymaker / Shutterstock.com Digital souverän ist ein Land, das eigene substanzielle Fähigkeiten in digitalen Schlüsseltechnologien besitzt und selbstbestimmt darüber entscheiden kann, aus welchen Drittländern es digitale Technologien bezieht. Betrachtet man Deutschland unter diesem Blickwinkel, sieht es laut dem Digitalverband Bitkom nicht gut aus. Schlimmer noch: Die bevorstehende Präsidentschaft von Donald Trump könnte die Situation weiter verschlechtern – und zur Herausforderung für die Digitalisierung werden, warnt der Branchenverband. Die Ergebnisse einer repräsentativen Befragung unter mehr als 600 Unternehmen untermauern die starke Abhängigkeit vom Import digitaler Technologien und Leistungen aus den USA. So sehen sich: 81 Prozent der Unternehmen als „abhängig”, 40 Prozent als „eher abhängig“, und 41 Prozent sogar als „stark abhängig“. Der Umfrage zufolge importieren insgesamt 87 Prozent der Unternehmen digitale Geräte und Services aus den Vereinigten Staaten, 60 Prozent exportieren digitale Güter und Dienstleistungen dorthin. Strategiewechsel nach Trump-Sieg nötig Angesichts des Wahlsiegs von Donald Trump sieht sich nun jeweils die Hälfte der Unternehmen gezwungen, ihre Geschäftsstrategie anzupassen (56 Prozent), beziehungsweise voraussichtlich ihre Lieferketten zu ändern (50 Prozent). Gleichzeitig fordern praktisch alle befragten Unternehmen (95 Prozent), Deutschland müsse sich unabhängiger von den USA machen, berichtet der Bitkom. Der Frage dabei: Wie soll das gelingen, nachdem es deutschen Unternehmen schon mit Blick auf Chinas politische Dominanz bislang nicht geschafft haben, sich unabhängiger zu machen. Von den Unternehmen sehen sich hier laut der Bitkom-Umfrage nämlich 79 Prozent als „abhängig”, 35 Prozent als „eher abhängig“, und 44 Prozent als „stark abhängig“. „Wir können uns nicht von USA und China abwenden“, erklärte entsprechend auch Bitkom-Präsident Ralf Wintergerst bei der Vorstellung der Umfrageergebnisse. „Zwar werden die USA einer unserer wichtigsten Partner bleiben, dennoch müssen wir uns ab sofort stärker, resilienter und chancenorientierter aufstellen und technologisch wie wirtschaftlich unabhängiger werden.“ Bitkom Die Brisanz dieser Lage ist enorm, da von den Befragten jedes zweite Unternehmen ohne Digitalimporte kein Jahr überleben könnte. So beziehen jeweils rund drei Viertel Softwareanwendungen oder Cybersicherheitslösungen aus dem Ausland. Digitale Bauteile beziehungsweise Hardware-Komponenten importieren 69 Prozent, bei digitalen Geräten und Maschinen etwa für die Produktion sind es 66 Prozent. Die Hälfte der deutschen Unternehmen bezieht außerdem digitale Dienstleistungen wie etwa die Programmierung von Apps oder die IT-Beratung von außerhalb Deutschlands. Erste Gegenmaßnahmen ergriffen Wie die Umfrage ergab, hat die hohe Abhängigkeit bei Digitalimporten ein Großteil der Unternehmen bereits zu Gegenmaßnahmen veranlasst. Jeweils sechs von zehn Unternehmen haben aus diesem Grund ihre Lieferanten diversifiziert, beziehungsweise aufgrund politischer Entwicklungen Geschäftsbeziehungen in bestimmte Länder stark reduziert. Als weitere Maßnahmen haben 42 Prozent ihre Lagerbestände vergrößert und fast jedes dritte Unternehmen (27 Prozent) hat ein spezielles Risikomanagement implementiert. Die Hälfte gibt dennoch an, faktisch keine “Abwehrmöglichkeit” zu haben, wenn sie von ausländischen Partnern oder Regierungen unter Druck gesetzt würden. Dass die Lieferkette in Bewegung geraten ist, wenn auch nicht stark, zeigt auch ein Vergleich mit den Vorjahresergebnissen. Wurde 2024 noch die USA als wichtigstes Herkunftsland für digitale Technologien und Leistungen genannt, ist nun die EU ohne Großbritannien an die erste Stelle gerückt – wenn auch nur mit minimalem Vorsprung. „Die deutsche Wirtschaft braucht starke, vertrauenswürdige Partner für die digitale Transformation. Gleichzeitig müssen wir digital unabhängiger werden, um nicht erpressbar zu sein“, betont Bitkom-Sprecher Wintergerst. Bei Schlüsseltechnologien sei die Abhängig derzeit besonders groß. So sähen 83 Prozent Deutschland stark, beziehungsweise eher abhängig von Halbleiter-Importen, 69 Prozent bei IoT-Komponenten sowie 67 Prozent bei Künstlicher Intelligenz. Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit nötig Das Gesamtzeugnis für die digitale Souveränität Deutschlands fällt entsprechend schlecht aus. Laut Umfrage sehen aktuell 91 Prozent der Unternehmen Deutschland stark abhängig (36 Prozent) beziehungsweise eher abhängig (55 Prozent) von digitalen Technologien und Leistungen aus dem Ausland. Sechs von zehn Unternehmen rechnen dabei eher mit einer Zunahme der Abhängigkeit, während nur eine Minderheit von sieben Prozent davon ausgeht, dass sich diese Abhängigkeit in fünf Jahren verringert haben wird. Der Bitkom ist nicht ganz so pessimistisch. „Es ist Bewegung da, aber es wird Zeit brauchen, erklärte Wintergerst. Der Bitkom-Sprecher sieht hier die kommende Bundesregierung in der Pflicht, entsprechende Maßnahmen zu mehr digitaler Souveränität anzustoßen, beziehungsweise zu unterstützen. Wichtig sei vor allem, dass Deutschland seine Fähigkeiten in digitalen Schlüsseltechnologien gezielt weiterentwickle und in einigen kritischen Bereichen wie der Mikroelektronik, der IT- und Cyber-Sicherheit, der KI, dem Industrial Metaverse und dem Quantum Computing eine weltweite Technologieführerschaft erlange, so Wintergerst: „Es geht nicht um technologische Autarkie, sondern um die Möglichkeit zu selbstbestimmten Entscheidungen in der digitalen Welt.“ width="100%" height="152" frameborder="0" allowfullscreen allow="autoplay; clipboard-write; encrypted-media; fullscreen; picture-in-picture" loading="lazy" src="https://open.spotify.com/embed/episode/1O9FL7IUYzdvytlYUe7UcG?utm_source=oembed">