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Industriestrompreis für Rechenzentren soll kommen​

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Subventionierten Strom soll es künftig auch für Rechenzentren geben. KANITHAR AIUMLAOR – shutterstock.com Egal, ob KI, Cloud oder digitale Souveränität, ohne genügend Rechenzentren lässt sich die digitale Agenda nicht realisieren. Und an Rechenzentrumskapazität fehlt es hierzulande, spielt doch Deutschland hier im internationalen Vergleich nur in der Kreisklasse. Dafür gibt es mehrere Gründe, wie etwa Jerome Evans, Gründer und Geschäftsführer von firstcolo, im CW-Gespräch mitteilte. So gebe es hierzulande zu wenig Stromkapazität und die RZ-Betreiber müssten im Vergleich zu den USA das Zwei- bis Dreifache für den Strom zahlen.  Strompreis für RZs muss um 20 Prozent sinken In die gleiche Kerbe haut Béla Waldhauser, Sprecher der unter dem Dach des eco Verbands gegründeten Allianz zur Stärkung digitaler Infrastrukturen in Deutschland: „Die Strompreise für Rechenzentren zählen zu den höchsten in ganz Europa und müssen daher mindestens um 20 Prozent sinken, um die Nachteile im internationalen Wettbewerb auszugleichen.“ Deshalb begrüßt er auch die Überlegungen von Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche, den Kreis deutscher Unternehmen, die Anspruch auf Strompreissubventionen haben, deutlich zu erhöhen. Neben energieintensiven Unternehmen der Schwerindustrie sollen zu den Begünstigten explizit auch Rechenzentren zählen. Reiche überlegt Strompreissubventionen „Es ist gut, dass Bundeswirtschaftsministerin Reiche das Potenzial von Rechenzentren für die deutsche Wirtschaft erkannt und zurück auf die politische Agenda im Kontext um Strompreissubventionen gebracht hat“, so Waldhauser. „Als Grundlage von KI- und Cloud-Modellen brachten Rechenzentren für das vergangene Jahr bereits rund 250 Milliarden Euro für die deutsche Volkswirtschaft ein. 2024 hingen etwa 5,9 Millionen Jobs am Ökosystem digitaler Infrastrukturen“, fügt er hinzu. Deshalb sei der Vorstoß ein starkes Signal für den Wirtschaftsstandort Deutschland. Nun bedürfe es konkreter Schritte zur Umsetzung sowie grünes Licht durch das Bundesfinanzministerium und die EU-Kommission. Schließlich würden niedrigere Stromkosten von Rechenzentren mehr Wachstumspotenzial für die deutsche Wirtschaft bedeuten.    

Industriestrompreis für Rechenzentren soll kommen​ Subventionierten Strom soll es künftig auch für Rechenzentren geben.
KANITHAR AIUMLAOR – shutterstock.com

Egal, ob KI, Cloud oder digitale Souveränität, ohne genügend Rechenzentren lässt sich die digitale Agenda nicht realisieren. Und an Rechenzentrumskapazität fehlt es hierzulande, spielt doch Deutschland hier im internationalen Vergleich nur in der Kreisklasse. Dafür gibt es mehrere Gründe, wie etwa Jerome Evans, Gründer und Geschäftsführer von firstcolo, im CW-Gespräch mitteilte. So gebe es hierzulande zu wenig Stromkapazität und die RZ-Betreiber müssten im Vergleich zu den USA das Zwei- bis Dreifache für den Strom zahlen. 

Strompreis für RZs muss um 20 Prozent sinken

In die gleiche Kerbe haut Béla Waldhauser, Sprecher der unter dem Dach des eco Verbands gegründeten Allianz zur Stärkung digitaler Infrastrukturen in Deutschland: „Die Strompreise für Rechenzentren zählen zu den höchsten in ganz Europa und müssen daher mindestens um 20 Prozent sinken, um die Nachteile im internationalen Wettbewerb auszugleichen.“

Deshalb begrüßt er auch die Überlegungen von Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche, den Kreis deutscher Unternehmen, die Anspruch auf Strompreissubventionen haben, deutlich zu erhöhen. Neben energieintensiven Unternehmen der Schwerindustrie sollen zu den Begünstigten explizit auch Rechenzentren zählen.

Reiche überlegt Strompreissubventionen

„Es ist gut, dass Bundeswirtschaftsministerin Reiche das Potenzial von Rechenzentren für die deutsche Wirtschaft erkannt und zurück auf die politische Agenda im Kontext um Strompreissubventionen gebracht hat“, so Waldhauser. „Als Grundlage von KI- und Cloud-Modellen brachten Rechenzentren für das vergangene Jahr bereits rund 250 Milliarden Euro für die deutsche Volkswirtschaft ein. 2024 hingen etwa 5,9 Millionen Jobs am Ökosystem digitaler Infrastrukturen“, fügt er hinzu.

Deshalb sei der Vorstoß ein starkes Signal für den Wirtschaftsstandort Deutschland. Nun bedürfe es konkreter Schritte zur Umsetzung sowie grünes Licht durch das Bundesfinanzministerium und die EU-Kommission. Schließlich würden niedrigere Stromkosten von Rechenzentren mehr Wachstumspotenzial für die deutsche Wirtschaft bedeuten. 

 

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Capgemini investiert Milliarden in KI-Agenten​

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Das französische IT-Beratungsunternehmen stellt die Übernahme als einen Schritt in Richtung KI dar.HJBC / Shutterstock Capgemini hat eine verbindliche Vereinbarung zur Übernahme von WNS getroffen und plant, das Unternehmen nach Abschluss der Transaktion – voraussichtlich noch vor Jahresende – in sein Global-Business-Services-Portfolio zu integrieren. Capgemini erwartet, durch den Deal Unternehmenskunden besser bei Intelligent Automation und digitaler Transformation unterstützen zu können. Bullische BPS-Signale? Branchenexperten und Analysten sehen in dem Deal ein deutliches Zeichen für das rasante Wachstum des Business-Process-Services (BPS)-Markts – angetrieben durch die steigende Nachfrage nach automatisierten Lösungen auf Basis agentischer KI. „Hybride Automatisierung mit agentischer KI wird in den kommenden drei Jahren eine zentrale Priorität für Unternehmensentscheider sein“, erklärt Charlie Dai, Vizepräsident und leitender Analyst bei Forrester. Laut Grand View Research lag das weltweite Marktvolumen für Business Process Outsourcing (BPO), einschließlich BPS, im Jahr 2024 bei 300 Milliarden Dollar. Bis 2030 soll es auf 525 Milliarden Dollar anwachsen – angetrieben durch neue Technologien wie generative KI. Laut Forrester-Analyst Dai werden insbesondere die domänenspezifischen KI-Agenten und agentischen KI-Plattformen von WNS – allen voran das Customer-Experience-Tool WNS Expirius – Capgemini dabei helfen, seine agentengesteuerten Geschäftsprozessdienste auszubauen und bestehenden Kunden anzubieten. Für DD Mishra, Vice President Analyst bei Gartner, ergänzen die Investitionen von WNS in intelligente Automatisierung, Analytics und agentische Lösungen (darunter die TRAC-Analytics-Suite und die Wissensmanagement-Plattform Malkom) die bestehenden Technologie- und Beratungskompetenzen von Capgemini. Auch Sharath Srinivasamurthy, Research Vice President bei IDC, verweist auf jüngste Übernahmen von WNS selbst, darunter Kipi.ai, Smart Cube und OptiBuy. Diese Zukäufe hätten die Kompetenzen von WNS in den Bereichen Daten, Analytics und Beschaffung gestärkt und das Know-how im Bereich Business Process Operations erweitert. Fokus auf Prozess-Know-how statt KI-Tools? Rajesh Ranjan, Managing Partner bei der Everest Group, sieht die Übernahme von WNS eher als strategischen Schritt – und nicht primär als Versuch, sich weitere agentische Tools oder Fähigkeiten zu sichern. „Der entscheidende Beweggrund hinter der Übernahme liegt weniger in den Tools oder der Software, sondern vielmehr im Zugang zu operativem Know-how im Bereich Geschäftsprozesse, das WNS mitbringt“, erklärt er. Dies sei eine Voraussetzung, um praxisnahe KI-Lösungen zu entwickeln und umzusetzen. Ranjan fügte hinzu, dass Agentic AI sich noch in einem sehr frühen Stadium befinde und in den meisten Unternehmen noch in der Pilotphase steckt. Laut Srinivasamurthy von IDC sollten sich die rund 600 Kunden von WNS darauf einstellen, Vertriebskontakte von Capgemini zu erhalten, sobald die Übernahme abgeschlossen ist: „Das ist eine riesige Chance für Capgemini, diesen Kunden zusätzlich Technologiedienstleistungen zu verkaufen und sich als echter, technologiegetriebener End-to-End-Dienstleister zu positionieren.“ Veränderte Dynamik im BPS-Markt Ranjan von der Everest Group hält es für möglich, dass die WNS-Übernahme ähnliche Akquisitionen im Markt für Business Process Services (BPS) auslöst. Denn auch Wettbewerber von Capgemini hielten derzeit nach BPS-Anbietern Ausschau, um ihre Marktpräsenz und operativen Kapazitäten auszubauen – vor allem, da die Nachfrage nach KI-Technologien den BPS-Sektor transformiert. (mb) 

Capgemini investiert Milliarden in KI-Agenten​ Das französische IT-Beratungsunternehmen stellt die Übernahme als einen Schritt in Richtung KI dar.HJBC / Shutterstock

Capgemini hat eine verbindliche Vereinbarung zur Übernahme von WNS getroffen und plant, das Unternehmen nach Abschluss der Transaktion – voraussichtlich noch vor Jahresende – in sein Global-Business-Services-Portfolio zu integrieren. Capgemini erwartet, durch den Deal Unternehmenskunden besser bei Intelligent Automation und digitaler Transformation unterstützen zu können.

Bullische BPS-Signale?

Branchenexperten und Analysten sehen in dem Deal ein deutliches Zeichen für das rasante Wachstum des Business-Process-Services (BPS)-Markts – angetrieben durch die steigende Nachfrage nach automatisierten Lösungen auf Basis agentischer KI. „Hybride Automatisierung mit agentischer KI wird in den kommenden drei Jahren eine zentrale Priorität für Unternehmensentscheider sein“, erklärt Charlie Dai, Vizepräsident und leitender Analyst bei Forrester.

Laut Grand View Research lag das weltweite Marktvolumen für Business Process Outsourcing (BPO), einschließlich BPS, im Jahr 2024 bei 300 Milliarden Dollar. Bis 2030 soll es auf 525 Milliarden Dollar anwachsen – angetrieben durch neue Technologien wie generative KI.

Laut Forrester-Analyst Dai werden insbesondere die domänenspezifischen KI-Agenten und agentischen KI-Plattformen von WNS – allen voran das Customer-Experience-Tool WNS Expirius – Capgemini dabei helfen, seine agentengesteuerten Geschäftsprozessdienste auszubauen und bestehenden Kunden anzubieten.

Für DD Mishra, Vice President Analyst bei Gartner, ergänzen die Investitionen von WNS in intelligente Automatisierung, Analytics und agentische Lösungen (darunter die TRAC-Analytics-Suite und die Wissensmanagement-Plattform Malkom) die bestehenden Technologie- und Beratungskompetenzen von Capgemini.

Auch Sharath Srinivasamurthy, Research Vice President bei IDC, verweist auf jüngste Übernahmen von WNS selbst, darunter Kipi.ai, Smart Cube und OptiBuy. Diese Zukäufe hätten die Kompetenzen von WNS in den Bereichen Daten, Analytics und Beschaffung gestärkt und das Know-how im Bereich Business Process Operations erweitert.

Fokus auf Prozess-Know-how statt KI-Tools?

Rajesh Ranjan, Managing Partner bei der Everest Group, sieht die Übernahme von WNS eher als strategischen Schritt – und nicht primär als Versuch, sich weitere agentische Tools oder Fähigkeiten zu sichern.

„Der entscheidende Beweggrund hinter der Übernahme liegt weniger in den Tools oder der Software, sondern vielmehr im Zugang zu operativem Know-how im Bereich Geschäftsprozesse, das WNS mitbringt“, erklärt er. Dies sei eine Voraussetzung, um praxisnahe KI-Lösungen zu entwickeln und umzusetzen. Ranjan fügte hinzu, dass Agentic AI sich noch in einem sehr frühen Stadium befinde und in den meisten Unternehmen noch in der Pilotphase steckt.

Laut Srinivasamurthy von IDC sollten sich die rund 600 Kunden von WNS darauf einstellen, Vertriebskontakte von Capgemini zu erhalten, sobald die Übernahme abgeschlossen ist: „Das ist eine riesige Chance für Capgemini, diesen Kunden zusätzlich Technologiedienstleistungen zu verkaufen und sich als echter, technologiegetriebener End-to-End-Dienstleister zu positionieren.“

Veränderte Dynamik im BPS-Markt

Ranjan von der Everest Group hält es für möglich, dass die WNS-Übernahme ähnliche Akquisitionen im Markt für Business Process Services (BPS) auslöst. Denn auch Wettbewerber von Capgemini hielten derzeit nach BPS-Anbietern Ausschau, um ihre Marktpräsenz und operativen Kapazitäten auszubauen – vor allem, da die Nachfrage nach KI-Technologien den BPS-Sektor transformiert. (mb)

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Noch mehr KI-Tools…​

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srcset=”https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/07/shutterstock_2468393905_16.jpg?quality=50&strip=all 1983w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/07/shutterstock_2468393905_16.jpg?resize=300%2C168&quality=50&strip=all 300w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/07/shutterstock_2468393905_16.jpg?resize=768%2C432&quality=50&strip=all 768w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/07/shutterstock_2468393905_16.jpg?resize=1024%2C576&quality=50&strip=all 1024w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/07/shutterstock_2468393905_16.jpg?resize=1536%2C864&quality=50&strip=all 1536w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/07/shutterstock_2468393905_16.jpg?resize=1240%2C697&quality=50&strip=all 1240w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/07/shutterstock_2468393905_16.jpg?resize=150%2C84&quality=50&strip=all 150w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/07/shutterstock_2468393905_16.jpg?resize=854%2C480&quality=50&strip=all 854w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/07/shutterstock_2468393905_16.jpg?resize=640%2C360&quality=50&strip=all 640w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/07/shutterstock_2468393905_16.jpg?resize=444%2C250&quality=50&strip=all 444w” width=”1024″ height=”576″ sizes=”(max-width: 1024px) 100vw, 1024px”>Den kreativen Möglichkeiten von generativer KI sind fast keine Grenzen gesetzt.S and V Design/Shutterstock.com Man kann es sich kaum vorstellen. Ziemlich genau vor vier Monaten gab es bereits eine Podcast-Episode mit den besten KI-Tools im Büro – und mittlerweile hat sich schon wieder viel verändert. Tagtäglich erscheinen Dutzende neuer Tools, werden bestehende um Funktionen erweitert – und mit Agentic AI kommen ungeahnte Automatisierungsmöglichkeiten hinzu. Grund genug, auf TechTalk ein Update zu bringen. Gesprächspartner zu diesem Thema ist Mark Zimmermann, Leiter des CoE zur mobilen Lösungsentwicklung bei der EnBW und ausgesprochener KI-Experte. Nachdem er vor kurzem beichtete, einen „größeren vierstelligen Euro-Betrag“ für KI-Tools ausgegeben zu haben, können Sie nun als Hörer von seinem Wissen (und seiner Investition) direkt profitieren. KI als Podcast-Host und -Produzent Zimmermann treibt beim Thema GenAI besonders die KI-gesteuerte Inhaltserstellung und Automatisierung um. So lässt der Technik-Fan etwa von der KI komplette Podcasts erstellen. Zum Einsatz kommen dabei unter anderem der KI-Agent Manus.ai, verschiedene LLMs und das Stimmgenerierungs-Tool ElevenLabs. Manus kann auch automatisch Podcast-Einträge bei Plattformen wie Podigee pflegen, indem es sich einloggt (manuell durch den Nutzer freigeschaltet) und Titel, Untertitel, Tags, Texte und Shownotes einfügt. Doch damit nicht genug: Ein N8N-Workflow kann zudem den RSS-Feed eines Podcast abonnieren, neue Einträge an OpenAI übergeben, um LinkedIn-Beiträge zu generieren (mit Hook, Inhaltszusammenfassung, Link, Engagement-Aufforderung und Hashtags) und diese dann automatisch auf LinkedIn posten. „Das ist schneller draußen als dich dein Podcast-Player über die neue Folge benachrichtigt“, erklärt Zimmermann. Welche weiteren Workflows sich mithilfe von KI-Tools und Plattformen wie N8N oder Make.com automatisieren lassen, wie GenAI die Qualitätssicherung von Texten übernehmen kann und welche weiteren Tools Zimmermann für Bild- und Videogenerierung empfiehlt – das und vieles mehr erfahren Sie in der aktuellen TechTalk-Ausgabe. width=”100%” height=”152″ frameborder=”0″ allowfullscreen allow=”autoplay; clipboard-write; encrypted-media; fullscreen; picture-in-picture” loading=”lazy” src=”https://open.spotify.com/embed/episode/0tdIIG4F0lMjjoVeQQGfQo?utm_source=oembed”> 

Noch mehr KI-Tools…​ srcset=”https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/07/shutterstock_2468393905_16.jpg?quality=50&strip=all 1983w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/07/shutterstock_2468393905_16.jpg?resize=300%2C168&quality=50&strip=all 300w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/07/shutterstock_2468393905_16.jpg?resize=768%2C432&quality=50&strip=all 768w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/07/shutterstock_2468393905_16.jpg?resize=1024%2C576&quality=50&strip=all 1024w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/07/shutterstock_2468393905_16.jpg?resize=1536%2C864&quality=50&strip=all 1536w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/07/shutterstock_2468393905_16.jpg?resize=1240%2C697&quality=50&strip=all 1240w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/07/shutterstock_2468393905_16.jpg?resize=150%2C84&quality=50&strip=all 150w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/07/shutterstock_2468393905_16.jpg?resize=854%2C480&quality=50&strip=all 854w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/07/shutterstock_2468393905_16.jpg?resize=640%2C360&quality=50&strip=all 640w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/07/shutterstock_2468393905_16.jpg?resize=444%2C250&quality=50&strip=all 444w” width=”1024″ height=”576″ sizes=”(max-width: 1024px) 100vw, 1024px”>Den kreativen Möglichkeiten von generativer KI sind fast keine Grenzen gesetzt.S and V Design/Shutterstock.com

Man kann es sich kaum vorstellen. Ziemlich genau vor vier Monaten gab es bereits eine Podcast-Episode mit den besten KI-Tools im Büro – und mittlerweile hat sich schon wieder viel verändert. Tagtäglich erscheinen Dutzende neuer Tools, werden bestehende um Funktionen erweitert – und mit Agentic AI kommen ungeahnte Automatisierungsmöglichkeiten hinzu. Grund genug, auf TechTalk ein Update zu bringen. Gesprächspartner zu diesem Thema ist Mark Zimmermann, Leiter des CoE zur mobilen Lösungsentwicklung bei der EnBW und ausgesprochener KI-Experte. Nachdem er vor kurzem beichtete, einen „größeren vierstelligen Euro-Betrag“ für KI-Tools ausgegeben zu haben, können Sie nun als Hörer von seinem Wissen (und seiner Investition) direkt profitieren.

KI als Podcast-Host und -Produzent

Zimmermann treibt beim Thema GenAI besonders die KI-gesteuerte Inhaltserstellung und Automatisierung um. So lässt der Technik-Fan etwa von der KI komplette Podcasts erstellen. Zum Einsatz kommen dabei unter anderem der KI-Agent Manus.ai, verschiedene LLMs und das Stimmgenerierungs-Tool ElevenLabs. Manus kann auch automatisch Podcast-Einträge bei Plattformen wie Podigee pflegen, indem es sich einloggt (manuell durch den Nutzer freigeschaltet) und Titel, Untertitel, Tags, Texte und Shownotes einfügt.

Doch damit nicht genug: Ein N8N-Workflow kann zudem den RSS-Feed eines Podcast abonnieren, neue Einträge an OpenAI übergeben, um LinkedIn-Beiträge zu generieren (mit Hook, Inhaltszusammenfassung, Link, Engagement-Aufforderung und Hashtags) und diese dann automatisch auf LinkedIn posten. „Das ist schneller draußen als dich dein Podcast-Player über die neue Folge benachrichtigt“, erklärt Zimmermann.

Welche weiteren Workflows sich mithilfe von KI-Tools und Plattformen wie N8N oder Make.com automatisieren lassen, wie GenAI die Qualitätssicherung von Texten übernehmen kann und welche weiteren Tools Zimmermann für Bild- und Videogenerierung empfiehlt – das und vieles mehr erfahren Sie in der aktuellen TechTalk-Ausgabe.

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Personalabbau: So enden Change-Projekte nicht in der Katastrophe​

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Doch hierüber echauffiert sich kaum jemand. Auch von einem Versagen des Managements, das zum nötigen Umbau und Personalabbau führte, ist – wenn überhaupt – meist nur am Rande die Rede; vielmehr sind die Meldungen oft sogar mit der Info garniert: Die Unternehmensleitung sucht mit den Gewerkschaftsvertretern nach einer sozialverträglichen Lösung. Der Grund: Es herrscht Konsens darüber, dass sich in unserer Gesellschaft und in den Betrieben sehr vieles verändern muss, damit unsere Wirtschaft wieder wettbewerbsfähig wird oder dies bleibt. Das erleichtert es Unternehmen, solche Change- und Transformationsprojekte in ihrer Organisation anzukündigen und zu realisieren, selbst wenn sie mit einem Personalabbau verknüpft sind und/oder massive Auswirkungen auf die Arbeitsbeziehungen und -inhalte sowie die Arbeitssituation ihrer Mitarbeitenden haben.  Dessen ungeachtet müssen Arbeitgeber auch diese Projekte professionell managen, damit in den Unternehmen nicht folgende kontroverse Situation entsteht: In den oberen Führungsetagen herrscht, nachdem die erforderlichen strategischen Grundentscheidungen getroffen wurden, eine Aufbruchsstimmung. Zudem verbreiten sie – zumindest nach außen – eine große Zuversicht „Wir schaffen das, wenn …“. Auf den unteren Ebenen hingegen liegen die Nerven blank. Hier dominiert die Zukunftsangst und es brodelt die Gerüchteküche darüber, was „die da oben“ vorhaben. Entsprechend negativ ist die Stimmung und Atmosphäre im Betrieb.   Die Kernaufgaben eines Change-Managers Die Kernaufgaben des Managements beim Initiieren und Realisieren von Change- und Transformationsvorhaben hat der Havard-Professor John P. Kotter wie folgt beschrieben:  1. Create a sense of urgency“: Die Unternehmensführung muss allen Betroffenen und Beteiligten die Notwendigkeit der Veränderung aufzeigen und bewusst machen.  2. „Create a coalition“: Sie muss sich Verbündete suchen, die sie aktiv unterstützen.  3. „Develop a clear vision“: Sie muss eine Vision haben, wohin die Reise geht, und eine Strategie, wie die definierten Ziele erreicht werden.   4. „Share the vision“: Die Veränderungsvision ist den Betroffenen und Beteiligten professionell zu kommunizieren.   5. „Empower people to clear obstacles“: Die Mitarbeiter müssen mit den nötigen Befugnissen und Kompetenzen ausgestattet werden, um Hindernisse und Widerstände zu beseitigen.  6. „Secure short-term wins“: Kurzfristige (Teil-)Erfolge müssen gezielt geplant und kommuniziert werden, damit bei allen Beteiligten das Vertrauen wächst, das große Ziel erreichen zu können.  7. „Consolidate and keep moving“: Das Management muss das Erreichte sichern, den Change-Prozess gezielt vorantreiben und die Change-Energie hochhalten.  8. „Anchor the change“: Die erreichten Veränderungen müssen in der Organisation verankert und in die Unternehmenskultur integriert werden.    Tipps für die Change- und Transformationspraxis  Diese allgemeine Vorgehensbeschreibung von Kotter bleibt recht vage, da sie von der Situation in den einzelnen Unternehmen und in den verschiedenen Branchen abstrahiert. Deshalb hier noch einige Tipps, worauf Unternehmen beim Realisieren eines Change-Projekts achten sollten, sofern ihnen folgende Faktoren wichtig sind:   1. Das Projekt soll von den Mitarbeitenden mitgetragen werden.  2. Ihr Engagement soll im Projektverlauf hoch bleiben.  3. Die verbleibenden Mitarbeiter sollen trotz des Personalabbaus für sich eine Perspektive im Unternehmen sehen.   4. Die kündigenden Mitarbeiter sollen beim Entwickeln einer neuen beruflichen Perspektive unterstützt werden – auch um zu vermeiden, dass die Identifikation der sogenannten „Survivor“, also verbleibenden Mitarbeiter, mit ihrem Arbeitgeber sinkt und das Image des Unternehmens (als Arbeitgeber) leidet.    Führungskräfte sollten die Mitarbeiter nicht nur für das Change-Projekt begeistern und motivieren, sondern auch über die Fortschritte der jeweiligen Projektetappen auf dem Laufenden halten. PeopleImages.com – Yuri A – shutterstock.com Ein detailliertes „Drehbuch“ verfassen Das Erreichen dieser Ziele erfordert ein detailliertes Drehbuch für den Change-Prozess. Dieses sollte auch ein Kommunikationskonzept enthalten, in dem definiert ist, wann wer welche Informationen durch wen über den geplanten Veränderungsprozess erhält.   Um ein Brodeln der Gerüchteküche und unnötige Unruhe in der Organisation zu vermeiden, sollte zudem so früh wie möglich publik gemacht werden, welchen Mitarbeitern gekündigt wird. Dies ist nötig, um  den verbleibenden Mitarbeitern die Gewissheit zu vermitteln „Euer Job ist sicher“ und  den Mitarbeitern, von denen eine Trennung erfolgen soll, die Möglichkeit zu bieten, sich frühzeitig nach einer neuen beruflichen Perspektive umzuschauen.  Aus Change-Projekten resultieren stets auch besondere Anforderungen an die Führungskräfte. Deshalb sollten für sie Unterstützungsmaßnahmen organisiert werden – zum Beispiel Schulungen zu Themen wie „Führen in Zeiten von Personalabbau“ und „Führen von Trennungsgesprächen“.   Zudem empfiehlt es sich, da mit jedem Change-Prozess außer einer höheren Arbeitsbelastung auch eine höhere psychische Belastung der Führungskräfte einher geht, diesen einen Coach zur Seite zu stellen, den sie im Bedarfsfall kontaktieren können. Dies ist auch nötig, weil sich größere Change-Prozesse nur bedingt zentral steuern lassen. Deshalb benötigen die lokalen Einheiten eine fachliche und mentale Unterstützung.    Frühwarnsysteme installieren Sinnvoll ist es auch, in der Organisation ein „Frühwarnsystem“ zu implementieren, das im Projektverlauf anzeigt, ob das Unternehmen sich noch auf dem richtigen Weg befindet, die Projektziele zu erreichen oder ein Interventionsbedarf besteht. Zudem sollte eine Art Seismograf existieren, der anzeigt, inwieweit die Mitarbeitenden noch hinter dem Projekt stehen. Der Grund: In Veränderungsprozessen sinkt im Projektverlauf zuweilen die Motivation von Mitarbeitern beziehungsweise Mitarbeitergruppen, obwohl sie dem Prozess eigentlich positiv gegenüberstehen.   So zum Beispiel, wenn sie allmählich merken, was die geplante Veränderung für sie bedeutet. Oder wenn unvorhergesehene Probleme auftauchen. Deshalb sollte es ein Frühwarnsystem dafür geben, ob bei bestimmten Mitarbeitergruppen die Gefahr besteht, dass sie aus dem Projekt aussteigen. Dies kann zum Beispiel eine regelmäßig stattfindende (partielle) Mitarbeiterbefragung – differenziert nach Hierarchieebenen – sein, die die Dimensionen „Information“, „Kommunikation“, „Engagement“ und „Unterstützung“ umfasst.    Die gekündigten Mitarbeiter fair behandeln Der Gefahr, dass gekündigte Mitarbeiter den Prozess stören, kann mit einem „Exit-Programm“ entgegengewirkt werden, das regelt,  wie der Kündigungs- und Trennungsprozess gestaltet wird und   welche Unterstützung die Gekündigten beim Verarbeiten der Kündigung sowie Entwickeln einer neuen Perspektive erhalten.   Dies ist nötig, damit die gekündigten Mitarbeiter nach einem anfänglichen Frust registrieren: Das Unternehmen fühlt sich uns – trotz Kündigung – weiterhin verpflichtet, so dass der Krankenstand nicht „explodiert“ und die Zahl der Arbeitsgerichtsprozesse überschaubar bleibt.  Die Existenz eines solchen Programms ist aber auch für das Befinden der „Survivor“, also der Mitarbeiter, mit denen das Unternehmen seine Zukunft gestalten möchte, wichtig, denn inwieweit sie ihrem Arbeitgeber noch vertrauen, hängt auch davon ab, als wie fair sie dessen Umgang mit ihren Ex- oder Noch-Kollegen empfinden.  Beachten Unternehmen die genannten Punkte, dann können sie auch Change- und Transformationsprojekte, die mit einem Personalabbau verbunden sind und/oder für die (verbleibenden) Mitarbeiter tiefe Einschnitte bedeuten, weitgehend störungsfrei realisieren.    Change-Projekte jetzt starten Dies gilt insbesondere in der aktuellen Situation, in der gesellschaftlich weitgehend ein Konsens besteht:   Die Rahmenbedingungen des wirtschaftlichen beziehungsweise unternehmerischen Handelns haben sich (weltweit) fundamental gewandelt und werden sich auch weiterhin massiv verändern. Als Stichwort seien hier nur die Begriffe KI und neue Weltordnung genannt. Und:  In sehr vielen Unternehmen – nahezu branchenübergreifend – existiert ein hoher Change-Bedarf, wenn sie auch künftig erfolgreich sein möchten.  Denn aktuell können Unternehmen ihren Mitarbeitern und sonstigen Stakeholdern leichter vermitteln, aktiv werden zu müssen – und zwar ohne, dass sogleich firmenintern und –extern das Management am Pranger steht. Entsprechend problem- beziehungsweise widerstandslos lassen sich zurzeit Change- und Transformationsprojekte initiieren und realisieren – unter folgenden Voraussetzungen: Das Unternehmen plant das Projekt professionell, es spielt (soweit möglich) mit offenen Karten und integriert die Mitarbeiter (soweit möglich) in den Prozess.  

Personalabbau: So enden Change-Projekte nicht in der Katastrophe​ srcset=”https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/07/Entlassungen-shutterstock_2173796959.jpg?quality=50&strip=all 6000w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/07/Entlassungen-shutterstock_2173796959.jpg?resize=300%2C168&quality=50&strip=all 300w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/07/Entlassungen-shutterstock_2173796959.jpg?resize=768%2C432&quality=50&strip=all 768w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/07/Entlassungen-shutterstock_2173796959.jpg?resize=1024%2C576&quality=50&strip=all 1024w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/07/Entlassungen-shutterstock_2173796959.jpg?resize=1536%2C864&quality=50&strip=all 1536w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/07/Entlassungen-shutterstock_2173796959.jpg?resize=2048%2C1152&quality=50&strip=all 2048w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/07/Entlassungen-shutterstock_2173796959.jpg?resize=1240%2C697&quality=50&strip=all 1240w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/07/Entlassungen-shutterstock_2173796959.jpg?resize=150%2C84&quality=50&strip=all 150w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/07/Entlassungen-shutterstock_2173796959.jpg?resize=854%2C480&quality=50&strip=all 854w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/07/Entlassungen-shutterstock_2173796959.jpg?resize=640%2C360&quality=50&strip=all 640w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/07/Entlassungen-shutterstock_2173796959.jpg?resize=444%2C250&quality=50&strip=all 444w” width=”1024″ height=”576″ sizes=”(max-width: 1024px) 100vw, 1024px”>Zurzeit lässt sich aufgrund der wirtschaftlichen Flaute ein Personalabbau im Zuge von Change- und Transformationsprojekten für Unternehmen leichter realisieren – vorausgesetzt sie planen das Projekt professionell, spielen mit offenen Karten und integriert die bleibenden Mitarbeiter in den Prozess. 3rdtimeluckystudio – Shutterstock 2173796959

Aktuell liest und hört man viel, dass Unternehmen die Entlassung von Hunderten oder gar Tausenden von Mitarbeitenden planen. Doch hierüber echauffiert sich kaum jemand. Auch von einem Versagen des Managements, das zum nötigen Umbau und Personalabbau führte, ist – wenn überhaupt – meist nur am Rande die Rede; vielmehr sind die Meldungen oft sogar mit der Info garniert: Die Unternehmensleitung sucht mit den Gewerkschaftsvertretern nach einer sozialverträglichen Lösung. Der Grund: Es herrscht Konsens darüber, dass sich in unserer Gesellschaft und in den Betrieben sehr vieles verändern muss, damit unsere Wirtschaft wieder wettbewerbsfähig wird oder dies bleibt. Das erleichtert es Unternehmen, solche Change- und Transformationsprojekte in ihrer Organisation anzukündigen und zu realisieren, selbst wenn sie mit einem Personalabbau verknüpft sind und/oder massive Auswirkungen auf die Arbeitsbeziehungen und -inhalte sowie die Arbeitssituation ihrer Mitarbeitenden haben. 

Dessen ungeachtet müssen Arbeitgeber auch diese Projekte professionell managen, damit in den Unternehmen nicht folgende kontroverse Situation entsteht: In den oberen Führungsetagen herrscht, nachdem die erforderlichen strategischen Grundentscheidungen getroffen wurden, eine Aufbruchsstimmung. Zudem verbreiten sie – zumindest nach außen – eine große Zuversicht „Wir schaffen das, wenn …“. Auf den unteren Ebenen hingegen liegen die Nerven blank. Hier dominiert die Zukunftsangst und es brodelt die Gerüchteküche darüber, was „die da oben“ vorhaben. Entsprechend negativ ist die Stimmung und Atmosphäre im Betrieb.  

Die Kernaufgaben eines Change-Managers

Die Kernaufgaben des Managements beim Initiieren und Realisieren von Change- und Transformationsvorhaben hat der Havard-Professor John P. Kotter wie folgt beschrieben: 

1. Create a sense of urgency“: Die Unternehmensführung muss allen Betroffenen und Beteiligten die Notwendigkeit der Veränderung aufzeigen und bewusst machen. 

2. „Create a coalition“: Sie muss sich Verbündete suchen, die sie aktiv unterstützen. 

3. „Develop a clear vision“: Sie muss eine Vision haben, wohin die Reise geht, und eine Strategie, wie die definierten Ziele erreicht werden.  

4. „Share the vision“: Die Veränderungsvision ist den Betroffenen und Beteiligten professionell zu kommunizieren.  

5. „Empower people to clear obstacles“: Die Mitarbeiter müssen mit den nötigen Befugnissen und Kompetenzen ausgestattet werden, um Hindernisse und Widerstände zu beseitigen. 

6. „Secure short-term wins“: Kurzfristige (Teil-)Erfolge müssen gezielt geplant und kommuniziert werden, damit bei allen Beteiligten das Vertrauen wächst, das große Ziel erreichen zu können. 

7. „Consolidate and keep moving“: Das Management muss das Erreichte sichern, den Change-Prozess gezielt vorantreiben und die Change-Energie hochhalten. 

8. „Anchor the change“: Die erreichten Veränderungen müssen in der Organisation verankert und in die Unternehmenskultur integriert werden. 

 

Tipps für die Change- und Transformationspraxis 

Diese allgemeine Vorgehensbeschreibung von Kotter bleibt recht vage, da sie von der Situation in den einzelnen Unternehmen und in den verschiedenen Branchen abstrahiert. Deshalb hier noch einige Tipps, worauf Unternehmen beim Realisieren eines Change-Projekts achten sollten, sofern ihnen folgende Faktoren wichtig sind:  

1. Das Projekt soll von den Mitarbeitenden mitgetragen werden. 

2. Ihr Engagement soll im Projektverlauf hoch bleiben. 

3. Die verbleibenden Mitarbeiter sollen trotz des Personalabbaus für sich eine Perspektive im Unternehmen sehen.  

4. Die kündigenden Mitarbeiter sollen beim Entwickeln einer neuen beruflichen Perspektive unterstützt werden – auch um zu vermeiden, dass die Identifikation der sogenannten „Survivor“, also verbleibenden Mitarbeiter, mit ihrem Arbeitgeber sinkt und das Image des Unternehmens (als Arbeitgeber) leidet. 

 

Führungskräfte sollten die Mitarbeiter nicht nur für das Change-Projekt begeistern und motivieren, sondern auch über die Fortschritte der jeweiligen Projektetappen auf dem Laufenden halten. PeopleImages.com – Yuri A – shutterstock.com

Ein detailliertes „Drehbuch“ verfassen

Das Erreichen dieser Ziele erfordert ein detailliertes Drehbuch für den Change-Prozess. Dieses sollte auch ein Kommunikationskonzept enthalten, in dem definiert ist, wann wer welche Informationen durch wen über den geplanten Veränderungsprozess erhält.  

Um ein Brodeln der Gerüchteküche und unnötige Unruhe in der Organisation zu vermeiden, sollte zudem so früh wie möglich publik gemacht werden, welchen Mitarbeitern gekündigt wird. Dies ist nötig, um 

den verbleibenden Mitarbeitern die Gewissheit zu vermitteln „Euer Job ist sicher“ und 

den Mitarbeitern, von denen eine Trennung erfolgen soll, die Möglichkeit zu bieten, sich frühzeitig nach einer neuen beruflichen Perspektive umzuschauen. 

Aus Change-Projekten resultieren stets auch besondere Anforderungen an die Führungskräfte. Deshalb sollten für sie Unterstützungsmaßnahmen organisiert werden – zum Beispiel Schulungen zu Themen wie „Führen in Zeiten von Personalabbau“ und „Führen von Trennungsgesprächen“.  

Zudem empfiehlt es sich, da mit jedem Change-Prozess außer einer höheren Arbeitsbelastung auch eine höhere psychische Belastung der Führungskräfte einher geht, diesen einen Coach zur Seite zu stellen, den sie im Bedarfsfall kontaktieren können. Dies ist auch nötig, weil sich größere Change-Prozesse nur bedingt zentral steuern lassen. Deshalb benötigen die lokalen Einheiten eine fachliche und mentale Unterstützung. 

 

Frühwarnsysteme installieren

Sinnvoll ist es auch, in der Organisation ein „Frühwarnsystem“ zu implementieren, das im Projektverlauf anzeigt, ob das Unternehmen sich noch auf dem richtigen Weg befindet, die Projektziele zu erreichen oder ein Interventionsbedarf besteht. Zudem sollte eine Art Seismograf existieren, der anzeigt, inwieweit die Mitarbeitenden noch hinter dem Projekt stehen. Der Grund: In Veränderungsprozessen sinkt im Projektverlauf zuweilen die Motivation von Mitarbeitern beziehungsweise Mitarbeitergruppen, obwohl sie dem Prozess eigentlich positiv gegenüberstehen.  

So zum Beispiel, wenn sie allmählich merken, was die geplante Veränderung für sie bedeutet. Oder wenn unvorhergesehene Probleme auftauchen. Deshalb sollte es ein Frühwarnsystem dafür geben, ob bei bestimmten Mitarbeitergruppen die Gefahr besteht, dass sie aus dem Projekt aussteigen. Dies kann zum Beispiel eine regelmäßig stattfindende (partielle) Mitarbeiterbefragung – differenziert nach Hierarchieebenen – sein, die die Dimensionen „Information“, „Kommunikation“, „Engagement“ und „Unterstützung“ umfasst. 

 

Die gekündigten Mitarbeiter fair behandeln

Der Gefahr, dass gekündigte Mitarbeiter den Prozess stören, kann mit einem „Exit-Programm“ entgegengewirkt werden, das regelt, 

wie der Kündigungs- und Trennungsprozess gestaltet wird und  

welche Unterstützung die Gekündigten beim Verarbeiten der Kündigung sowie Entwickeln einer neuen Perspektive erhalten.  

Dies ist nötig, damit die gekündigten Mitarbeiter nach einem anfänglichen Frust registrieren: Das Unternehmen fühlt sich uns – trotz Kündigung – weiterhin verpflichtet, so dass der Krankenstand nicht „explodiert“ und die Zahl der Arbeitsgerichtsprozesse überschaubar bleibt. 

Die Existenz eines solchen Programms ist aber auch für das Befinden der „Survivor“, also der Mitarbeiter, mit denen das Unternehmen seine Zukunft gestalten möchte, wichtig, denn inwieweit sie ihrem Arbeitgeber noch vertrauen, hängt auch davon ab, als wie fair sie dessen Umgang mit ihren Ex- oder Noch-Kollegen empfinden. 

Beachten Unternehmen die genannten Punkte, dann können sie auch Change- und Transformationsprojekte, die mit einem Personalabbau verbunden sind und/oder für die (verbleibenden) Mitarbeiter tiefe Einschnitte bedeuten, weitgehend störungsfrei realisieren. 

 

Change-Projekte jetzt starten

Dies gilt insbesondere in der aktuellen Situation, in der gesellschaftlich weitgehend ein Konsens besteht:  

Die Rahmenbedingungen des wirtschaftlichen beziehungsweise unternehmerischen Handelns haben sich (weltweit) fundamental gewandelt und werden sich auch weiterhin massiv verändern. Als Stichwort seien hier nur die Begriffe KI und neue Weltordnung genannt. Und: 

In sehr vielen Unternehmen – nahezu branchenübergreifend – existiert ein hoher Change-Bedarf, wenn sie auch künftig erfolgreich sein möchten. 

Denn aktuell können Unternehmen ihren Mitarbeitern und sonstigen Stakeholdern leichter vermitteln, aktiv werden zu müssen – und zwar ohne, dass sogleich firmenintern und –extern das Management am Pranger steht. Entsprechend problem- beziehungsweise widerstandslos lassen sich zurzeit Change- und Transformationsprojekte initiieren und realisieren – unter folgenden Voraussetzungen: Das Unternehmen plant das Projekt professionell, es spielt (soweit möglich) mit offenen Karten und integriert die Mitarbeiter (soweit möglich) in den Prozess. 

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In 7 Schritten zur richtigen Datenplattform​

Allgemein

In der Big-Data-Ära haben Analysen auf Spreadsheet-Basis längst ausgedient. Dieser Leitfaden weist Ihnen den Weg zur für Sie geeigneten Datenplattform. Foto: NicoElNino | shutterstock.com Analytics-Plattformen haben sich im Lauf der letzten Jahre erheblich weiterentwickelt und warten inzwischen mit Funktionen auf, die die Fähigkeiten der letzten Generation von Reporting- und Business-Intelligence-Tools weit übersteigen. Dabei bedienen diese modernen Datenplattformen eine breite Palette von Business-Anwendungsfällen sowie Enduser-Personas und können Datenkomplexitäten in folgenden Bereichen auflösen: Datenvisualisierung, Dashboarding, Analytics sowie Machine Learning. Egal, ob Sie Ihre ersten Dashboards und Predictive-Analytics-Funktionen entwickeln, ihre Analytics-Plattformlandschaft konsolidieren oder Compliance und Data Governance stärker in Analyse-Workflows einbinden möchten (beziehungsweise müssen): Dieser Ratgeber vermittelt Ihnen, wie Sie in sieben zielgerichteten Schritten zur richtigen Datenplattform für Ihre Zwecke finden. 1. Anwendungsfälle identifizieren Die meisten Unternehmen sind heutzutage bestrebt, sich das Attribut “Data-driven” auf die Fahnen schreiben zu können. In diesem Zuge setzen immer mehr Firmen auf Predictive Analytics und Machine Learning (ML), wenn es darum geht, Business-Entscheidungen zu treffen. Diese übergreifende Zielsetzung resultiert in mehreren Use Cases: Mitarbeiter aus dem Business zu “Citizen Data Scientists” transformieren, die sich mit Unterstützung von Datenvisualisierungen, Dashboards, Reportings und anderen Features dem Data Storytelling verschreiben. Datenwissenschaftler dazu befähigen, über den gesamten ML-Lifecycle hinweg produktiver zu arbeiten. Zum Beispiel, wenn es darum geht, neue Datensätze zu explorieren, ML-Modelle weiterzuentwickeln, die Performance dieser Modelle zu überwachen oder sie einem Retraining zu unterziehen. DevOps-Teams in die Lage versetzen, Produkte mit Analytics-Bezug zu entwickeln. Das kann sich beispielsweise in kundenorientierten Applikationen mit eingebetteten Dashboards, Echtzeit-Analysefähigkeiten, integrierten ML-Modellen oder Edge-Analytics-Lösungen manifestieren. Isolierte Reporting-Systeme substituieren, die in Enterprise-Systemlandschaften integriert sind und Verknüpfungen zu Data Lakes und –Warehouses aufweisen. Mit Blick auf diese Anwendungsfälle stellt sich die Frage, ob Firmen jeweils separate Plattformen benötigen, um diese zu realisieren – und ob es überhaupt von Vorteil ist, mehrere solcher Lösungen parallel einzusetzen. Helena Schwenk, VP im Chief Data and Analytics Office beim Datenbankanbieter Exasol, hat darauf zwar auch keine konkrete Antwort, hält aber fest, wie die Business-Realität (oft) aussieht: “Die meisten Unternehmen versuchen, mit weniger mehr zu erreichen. In der Konsequenz müssen sie oft Kompromisse bei ihrer Data-Analytics-Plattform eingehen, was zu einer Vielzahl von Datenmanagement-Problemen führen kann – beispielsweise lange Verarbeitungszeiten, mangelnde Skalierbarkeit, Vendor Lock-In oder exponentielle Kosten.” Der Data-Expertin zufolge bestehe die Herausforderung darin, eine Lösung zu finden, die Produktivität, Geschwindigkeit und Flexibilität bei einem angemessenen Preisgefüge gewährleiste. Damit Sie das umsetzen können, brauchen Sie tiefere Einblicke in Ihre Datenbestände – und sollten verschiedene organisatorische, funktionale, betriebliche und Compliance-technische Aspekte fokussieren, die wir im Folgenden behandeln. 2. Datenkomplexitäten prüfen Data- und Analytics-Plattformen unterscheiden sich beispielsweise darin, welchen Grad der Flexibilität sie bei der Arbeit mit verschiedenen Datentypen, Datenbanken und mit Blick auf das Processing realisieren. Colleen Tartow, Field CTO und Head of Strategy beim Plattformanbieter VAST Data, empfiehlt an dieser Stelle: “Orientieren Sie sich an ihren aktuellen und zukünftigen Daten-Use-Cases – insbesondere mit Blick auf die jüngsten Entwicklungen in Sachen Deep Learning und künstliche Intelligenz.” Dabei müsse die gesamte Daten-Pipeline für strukturierte und unstrukturierte Daten vereinheitlicht werden, unterstreicht die Technologieentscheiderin: “Das lässt sich nicht einfach aus bestehenden Composable Data Stacks mit BI-Fokus extrahieren.” Data-Science-, Engineering- und Data-Ops-Teams sollten deshalb die aktuellen Architekturen in den Bereichen Datenintegration und Datenmanagement überprüfen und anschließend einen zukünftigen Idealzustand projizieren. Dabei sollten folgende wichtige Fragen eine zentrale Rolle spielen: Liegt Ihr Fokus auf strukturierten Datenquellen oder wollen Sie auch Text und unstrukturierte Daten analysieren? Planen Sie mit SQL-Datenbanken und -Warehouses oder haben Sie auch NoSQL-, Vektor- und andere Datenbanktypen im Auge? Die Datenflüsse welcher SaaS-Plattformen sollen integriert werden? Soll die Plattform der Wahl diese Aufgabe übernehmen oder sind für diese Zwecke andere Integrations- und Pipeline-Tools vorgesehen? Werden die Daten im Vorfeld bereinigt und in den gewünschten Datenstrukturen gespeichert? Inwieweit benötigen Datenwissenschaftler Tools, um Daten zu bereinigen, vorzubereiten oder anderweitig zu verarbeiten? Welche Anforderungen stellen Sie in Sachen Datenverfügbarkeit, Datenschutz und Security – insbesondere mit Blick auf die Tatsache, dass viele SaaS-Lösungen Daten zu Visualisierungs- oder Trainingszwecken (zwischen)speichern? Welchen Umfang haben die Daten – und bis zu welchem Grad sind Verzögerungen vom Zeitpunkt der Datenerfassung bis zur Verfügbarkeit akzeptabel? Weil sich die Anforderungen an Daten weiterentwickeln, macht es durchaus Sinn, die Daten- und Integrationsmöglichkeiten der jeweiligen Plattform in Augenschein zu nehmen, bevor funktionale und nicht-funktionale Anforderungen in den Fokus rücken. So lässt sich die Liste möglicher Kandidaten auch schneller eingrenzen. Daniel Yu, SVP of Solution Management and Product Marketing bei SAP, konkretisiert dies am Beispiel der immer beliebteren, generativen KI-Funktionen: “Wenn Sie Generative AI in Ihr Unternehmen integrieren wollen, sind die Grundlage dafür vertrauenswürdige Daten und eine Datenplattform, die in der Lage ist, KI-Richtlinien, -Prozesse und -Praktiken geschickt zu steuern. Das sorgt nicht nur für die nötige Transparenz und Rechenschaftspflicht, sondern stellt auch sicher, dass Policies, Compliance und Datenschutz nicht zum Flaschenhals für Innovationen werden.” 3. Endbenutzer-Skills erfassen Drei Dekaden voller Spreadsheet-Katastrophen, duplizierten Datenquellen, -Lecks, -Silos und anderen Compliance-Verfehlungen dürften Beweis genug sein, dass es keine gute Idee ist, bei der Wahl einer Datenplattform die Verantwortlichkeiten und Kompetenzen der Endbenutzer außer Acht zu lassen. Darauf sollten Sie also idealerweise Ihren Fokus richten, bevor Sie sich von den schillernden Visualisierungen und überbordenden Machine-Learning-Bibliotheken einer Lösung begeistern lassen. Die folgenden End-User-Personas spielen dabei eine wichtige Rolle: Citizen Data Scientists wissen benutzerfreundliche Interfaces zu schätzen – und die Möglichkeit, schnell und einfach Daten zu analysieren, Dashboards zu erstellen und Erweiterungen einzuspielen. Professionelle Datenwissenschaftler beschäftigen sich vorzugsweise mit Modellen, Analysen und Visualisierungen und verlassen sich dabei auf DataOps in Sachen Integrationen sowie auf Data Engineers für Vorbereitungs-Tasks. Für größere Organisationen könnten in diesem Zusammenhang Plattformen interessant sein, die Collaboration-Features und rollenbasierte Kontrollen bieten. Kleinere, multidisziplinär ausgerichtete Data-Science-Teams bevorzugen möglicherweise Lösungen, die darauf fokussieren, die Datenarbeit möglichst effizient zu gestalten. Developer wünschen sich in erster Linie APIs, einfache Embedding-Tools, umfangreiche Erweiterungsoptionen für JavaScript sowie Möglichkeiten, Dashboards und Modelle in Applikationen zu integrieren. IT-Betriebsteams benötigen Tools, um Leistungsdefizite, Verarbeitungsfehler und andere betriebliche Probleme zu identifizieren. An dieser Stelle sollten Sie jedoch auch das Thema Governance nicht vernachlässigen. Diesbezüglich könnten folgende Aspekte eine Rolle spielen: Überprüfen Sie bestehende Data-Governance-Richtlinien, insbesondere mit Blick auf Berechtigungen, Vertraulichkeit und Herkunft und ermitteln Sie, inwiefern die Datenplattform Ihrer Wahl diese erfüllt. Stellen Sie die Flexibilität der Plattform mit Blick auf Row-, Column- und rollenbasierte Zugangskontrollen auf den Prüftstand – insbesondere, wenn es darum geht, Analysefunktionalitäten auf Kundenseite bereitzustellen. Einige Datenplattformen verfügen über integrierte Portale und Tools, um Datensätze zu zentralisieren, andere ermöglichen es, Datenkataloge von Drittanbietern zu integrieren. Stellen Sie sicher, dass die gewählte Plattform die jeweils relevanten Datensicherheitsanforderungen in Bezug auf Autorisierung, Verschlüsselung, Data Masking und Auditing erfüllt. Ganz allgemein gilt: Wenn mehrere Abteilungen oder Geschäftsbereiche auf eine Data- und Analytics-Plattform zugreifen können, ist es umso wichtiger, dass diese zum Betriebsmodell des Unternehmens passt. 4. Funktionale Anforderungen erfassen Da moderne Datenplattformen an mehreren Fronten miteinander konkurrieren, setzen die Anbieter alles daran, Kunden mit den neuesten Funktionen zu begeistern. Um dabei bei allem PR-Überschwang nicht den Blick fürs Wesentliche zu verlieren, macht es Sinn, eine nach Prioritäten geordnete Feature-Liste zu erstellen. Die hilft dabei, essenzielle Funktionen von denen zu trennen, die nur “nice to have” sind. Ein Bereich, der dabei besondere Aufmerksamkeit verdient, sind generative KI-Funktionen: Einige Datenplattformen ermöglichen bereits den Einsatz von Prompts und natürlicher Sprache, um Daten abzufragen und Dashboards zu erstellen. Das kann in den Händen weniger kompetenter User Communities ein mächtiges Werkzeug darstellen. Ein weiteres Feature, das Sie in diesem Bereich in Erwägung ziehen sollten, ist die Möglichkeit, Textzusammenfassungen aus Datensätzen, Dashboards oder ML-Modellen zu erstellen, um Trends, beziehungsweise Peaks erkennen zu können. Und Generative AI treibt im Datenplattform-Umfeld weitere Blüten, wie Ariel Katz, CEO des Business-Intelligence-Anbieters Sisense, konstatiert: “Die Verschmelzung von KI-Innovationen und wachsender API Economy führt zu einem Entwickler-fokussierten Shift, der intuitive, reichhaltige Applikationen mit ausgefeilten, in die User Experience eingebetteten Analysefunktionen ermöglicht. In dieser neuen Welt werden Entwickler zu Innovatoren, weil sie komplexe Analysen einfacher in Apps integrieren können, um den Nutzern genau dann datengetriebene Einblicke zu geben, wenn diese sie brauchen.” 5. Nicht-funktionale Anforderungen definieren Geht es darum, nicht-funktionale Anforderungen für eine Datenplattform zu definieren, gilt es: Performance-Ziele festzulegen, die Flexibilität von ML- und KI-Modellen zu überprüfen, Security-Anforderungen zu evaluieren, Cloud-Flexibilitäten zu durchdringen, sowie weitere, betriebliche Faktoren zu berücksichtigen. An dieser Stelle hat Roy Sgan-Cohen, GM of AI, Platforms and Data beim GenAI-Spezialisten Amdocs, einige wertvolle Tipps auf Lager: “Technische Führungskräfte sollten Datenplattformen bevorzugen, die Support für Multi-Cloud-Umgebungen und verschiedene GenAI-Frameworks bieten. Kosteneffizienz, nahtlose Integration mit Datenquellen und -konsumenten, niedrige Latenz sowie robuste Datenschutz- und Sicherheitsfunktionen sind ebenfalls wichtige Aspekte.” Welche weiteren Aspekte Entscheider in diesem Bereich nicht außer Acht lassen sollten, weiß Piotr Korzeniowski, COO des Analytics-Anbieters Piwik PRO: “Achten Sie darauf, dass die Datenplattform Ihrer Wahl einfach zu implementieren ist, mit dem Rest Ihres Stacks integriert und dabei nicht unnötigerweise Kosten verursacht oder Ressourcen frisst. Denken Sie dabei an den Onboarding-Prozess, entsprechendes Schulungsmaterial und möglichst auch fortlaufenden Support durch den Anbieter.” 6. Kosten schätzen Der Markt für Daten- und Analytics-Plattformen ist zwar ausgereift, entwickelt sich aber dennoch rasant weiter. Einige Anbieter stellen Datenanalysefunktionen auch als kostengünstige oder kostenlose Add-Ons im Rahmen umfassenderer Lösungen zur Verfügung. Ganz allgemein gesprochen, zählen zu den Preisfaktoren der Plattformen im Regelfall: die Anzahl der Endbenutzer, das Datenvolumen, die Menge der Assets (Dashboards, Modelle usw.) sowie der Funktionsumfang. Denken Sie dabei jedoch daran, dass die Preise für die Plattform nur einen Teil der Gesamtkosten darstellen – und Implementierung, Schulung und Support noch “on top” kommen. Noch wichtiger ist es jedoch, die jeweiligen Produktivitätsfaktoren der Lösungen zu durchdringen – schließlich fokussieren einige auf Benutzerfreundlichkeit, andere auf möglichst breiten Funktionsumfang. Die Total Cost of Ownership zu schätzen, ist nicht trivial – und liefert wegen der technologischen Weiterentwicklung oft auch keine verlässlichen Ergebnisse. Zusätzlich wird dieses Unterfangen dadurch erschwert, dass die allermeisten Firmen das Wachstumspotenzial von kundenorientierten Analytics-Funktionen, die Kosteneinsparungen durch Produktivitätsverbesserungen oder den Geschäftswert verbesserter Entscheidungsfindungsprozesse nicht so einfach abschätzen können. Dennoch sollten Sie sich davor hüten, das Preisgefüge einer Lösung in den Fokus zu stellen oder gar eine Plattform zu wählen, nur weil der Anbieter sie mit anderen Produkten im Bundle anbietet. 7. Plattformen evaluieren Heutige, moderne Datenplattformen lassen sich grob in zwei wesentliche Kategorien einteilen. Bei der ersten Gattung handelt es sich um Business-Intelligence-, Data-Visualisation-, Dashboarding und Reporting-Plattformen, die sich in erster Linie an Citizen Data Scientists und ihr professionelles Gegenstück richten. In diesem Bereich sind unter anderem folgende Plattformen relevant: Amazon QuickSight Domo Google Looker IBM Cognos Analytics Incorta Unified Data and Analytics Microsoft Power BI Oracle Analytics Cloud Oracle Business Intelligence Enterprise Edition Qlik Sense Qlik View Salesforce Tableau SAP Analytics Cloud SAP BusinessObjects SAS Enterprise Guide Sisense Fusion Analytics Strategy ThoughtSpot Analytics Tibco Spotfire Zoho Analytics In die zweite Kategorie fallen Data-Science-Plattformen mit Funktionen für Datenvisualisierung, ML-Modellerstellung und Predictive Analytics. Zu diesen Lösungen gehören beispielsweise: Altair RapidMiner Alteryx Designer Alteryx AI Analytics Amazon SageMaker Anaconda Enterprise Cloudera Machine Learning Databricks Data Intelligence Dataiku DataRobot AI Platform Domino Enterprise MLOps Google Vertex AI H2O AI Cloud IBM SPSS IBM Watson Studio KNIME Analytics Matlab Microsoft Azure Machine Learning Posit Team SAS Enterprise Guide SAS Enterprise Miner Bei der Evaluierung dieser (und weiterer) Plattformen ist es essenziell, mehrere Use Cases zu identifzieren, Proof of Concepts zu fahren und Erfolgskriterien zu definieren. Dabei sollten die Anwendungsfälle verschiedene User-Personas, Datentypen und Compliance-Faktoren umfassen, die Erfolgskriterien hingegen die Benutzerfreundlichkeit sowie die Analyseergebnisse fokussieren. Wenn Sie die richtige Datenplattform für Ihre Zwecke gefunden haben, ist die Arbeit allerdings nicht vorbei: Dann heißt es, die Nutzung zu monitoren, neu aufkommende Business Cases zu erkennen und neu hinzukommende Funktionen zu evaluieren. Sie wollen weitere interessante Beiträge zu diversen Themen aus der IT-Welt lesen? Unsere kostenlosen Newsletter liefern Ihnen alles, was IT-Profis wissen sollten – direkt in Ihre Inbox! 

In 7 Schritten zur richtigen Datenplattform​ In der Big-Data-Ära haben Analysen auf Spreadsheet-Basis längst ausgedient. Dieser Leitfaden weist Ihnen den Weg zur für Sie geeigneten Datenplattform.
Foto: NicoElNino | shutterstock.com

Analytics-Plattformen haben sich im Lauf der letzten Jahre erheblich weiterentwickelt und warten inzwischen mit Funktionen auf, die die Fähigkeiten der letzten Generation von Reporting- und Business-Intelligence-Tools weit übersteigen. Dabei bedienen diese modernen Datenplattformen eine breite Palette von Business-Anwendungsfällen sowie Enduser-Personas und können Datenkomplexitäten in folgenden Bereichen auflösen:

Datenvisualisierung,

Dashboarding,

Analytics sowie

Machine Learning.

Egal, ob Sie Ihre ersten Dashboards und Predictive-Analytics-Funktionen entwickeln, ihre Analytics-Plattformlandschaft konsolidieren oder Compliance und Data Governance stärker in Analyse-Workflows einbinden möchten (beziehungsweise müssen): Dieser Ratgeber vermittelt Ihnen, wie Sie in sieben zielgerichteten Schritten zur richtigen Datenplattform für Ihre Zwecke finden.

1. Anwendungsfälle identifizieren

Die meisten Unternehmen sind heutzutage bestrebt, sich das Attribut “Data-driven” auf die Fahnen schreiben zu können. In diesem Zuge setzen immer mehr Firmen auf Predictive Analytics und Machine Learning (ML), wenn es darum geht, Business-Entscheidungen zu treffen. Diese übergreifende Zielsetzung resultiert in mehreren Use Cases:

Mitarbeiter aus dem Business zu “Citizen Data Scientists” transformieren, die sich mit Unterstützung von Datenvisualisierungen, Dashboards, Reportings und anderen Features dem Data Storytelling verschreiben.

Datenwissenschaftler dazu befähigen, über den gesamten ML-Lifecycle hinweg produktiver zu arbeiten. Zum Beispiel, wenn es darum geht, neue Datensätze zu explorieren, ML-Modelle weiterzuentwickeln, die Performance dieser Modelle zu überwachen oder sie einem Retraining zu unterziehen.

DevOps-Teams in die Lage versetzen, Produkte mit Analytics-Bezug zu entwickeln. Das kann sich beispielsweise in kundenorientierten Applikationen mit eingebetteten Dashboards, Echtzeit-Analysefähigkeiten, integrierten ML-Modellen oder Edge-Analytics-Lösungen manifestieren.

Isolierte Reporting-Systeme substituieren, die in Enterprise-Systemlandschaften integriert sind und Verknüpfungen zu Data Lakes und –Warehouses aufweisen.

Mit Blick auf diese Anwendungsfälle stellt sich die Frage, ob Firmen jeweils separate Plattformen benötigen, um diese zu realisieren – und ob es überhaupt von Vorteil ist, mehrere solcher Lösungen parallel einzusetzen. Helena Schwenk, VP im Chief Data and Analytics Office beim Datenbankanbieter Exasol, hat darauf zwar auch keine konkrete Antwort, hält aber fest, wie die Business-Realität (oft) aussieht: “Die meisten Unternehmen versuchen, mit weniger mehr zu erreichen. In der Konsequenz müssen sie oft Kompromisse bei ihrer Data-Analytics-Plattform eingehen, was zu einer Vielzahl von Datenmanagement-Problemen führen kann – beispielsweise lange Verarbeitungszeiten, mangelnde Skalierbarkeit, Vendor Lock-In oder exponentielle Kosten.”

Der Data-Expertin zufolge bestehe die Herausforderung darin, eine Lösung zu finden, die Produktivität, Geschwindigkeit und Flexibilität bei einem angemessenen Preisgefüge gewährleiste. Damit Sie das umsetzen können, brauchen Sie tiefere Einblicke in Ihre Datenbestände – und sollten verschiedene organisatorische, funktionale, betriebliche und Compliance-technische Aspekte fokussieren, die wir im Folgenden behandeln.

2. Datenkomplexitäten prüfen

Data- und Analytics-Plattformen unterscheiden sich beispielsweise darin, welchen Grad der Flexibilität sie bei der Arbeit mit verschiedenen Datentypen, Datenbanken und mit Blick auf das Processing realisieren. Colleen Tartow, Field CTO und Head of Strategy beim Plattformanbieter VAST Data, empfiehlt an dieser Stelle: “Orientieren Sie sich an ihren aktuellen und zukünftigen Daten-Use-Cases – insbesondere mit Blick auf die jüngsten Entwicklungen in Sachen Deep Learning und künstliche Intelligenz.” Dabei müsse die gesamte Daten-Pipeline für strukturierte und unstrukturierte Daten vereinheitlicht werden, unterstreicht die Technologieentscheiderin: “Das lässt sich nicht einfach aus bestehenden Composable Data Stacks mit BI-Fokus extrahieren.”

Data-Science-, Engineering- und Data-Ops-Teams sollten deshalb die aktuellen Architekturen in den Bereichen Datenintegration und Datenmanagement überprüfen und anschließend einen zukünftigen Idealzustand projizieren. Dabei sollten folgende wichtige Fragen eine zentrale Rolle spielen:

Liegt Ihr Fokus auf strukturierten Datenquellen oder wollen Sie auch Text und unstrukturierte Daten analysieren?

Planen Sie mit SQL-Datenbanken und -Warehouses oder haben Sie auch NoSQL-, Vektor- und andere Datenbanktypen im Auge?

Die Datenflüsse welcher SaaS-Plattformen sollen integriert werden? Soll die Plattform der Wahl diese Aufgabe übernehmen oder sind für diese Zwecke andere Integrations- und Pipeline-Tools vorgesehen?

Werden die Daten im Vorfeld bereinigt und in den gewünschten Datenstrukturen gespeichert? Inwieweit benötigen Datenwissenschaftler Tools, um Daten zu bereinigen, vorzubereiten oder anderweitig zu verarbeiten?

Welche Anforderungen stellen Sie in Sachen Datenverfügbarkeit, Datenschutz und Security – insbesondere mit Blick auf die Tatsache, dass viele SaaS-Lösungen Daten zu Visualisierungs- oder Trainingszwecken (zwischen)speichern?

Welchen Umfang haben die Daten – und bis zu welchem Grad sind Verzögerungen vom Zeitpunkt der Datenerfassung bis zur Verfügbarkeit akzeptabel?

Weil sich die Anforderungen an Daten weiterentwickeln, macht es durchaus Sinn, die Daten- und Integrationsmöglichkeiten der jeweiligen Plattform in Augenschein zu nehmen, bevor funktionale und nicht-funktionale Anforderungen in den Fokus rücken. So lässt sich die Liste möglicher Kandidaten auch schneller eingrenzen.

Daniel Yu, SVP of Solution Management and Product Marketing bei SAP, konkretisiert dies am Beispiel der immer beliebteren, generativen KI-Funktionen: “Wenn Sie Generative AI in Ihr Unternehmen integrieren wollen, sind die Grundlage dafür vertrauenswürdige Daten und eine Datenplattform, die in der Lage ist, KI-Richtlinien, -Prozesse und -Praktiken geschickt zu steuern. Das sorgt nicht nur für die nötige Transparenz und Rechenschaftspflicht, sondern stellt auch sicher, dass Policies, Compliance und Datenschutz nicht zum Flaschenhals für Innovationen werden.”

3. Endbenutzer-Skills erfassen

Drei Dekaden voller Spreadsheet-Katastrophen, duplizierten Datenquellen, -Lecks, -Silos und anderen Compliance-Verfehlungen dürften Beweis genug sein, dass es keine gute Idee ist, bei der Wahl einer Datenplattform die Verantwortlichkeiten und Kompetenzen der Endbenutzer außer Acht zu lassen.

Darauf sollten Sie also idealerweise Ihren Fokus richten, bevor Sie sich von den schillernden Visualisierungen und überbordenden Machine-Learning-Bibliotheken einer Lösung begeistern lassen. Die folgenden End-User-Personas spielen dabei eine wichtige Rolle:

Citizen Data Scientists wissen benutzerfreundliche Interfaces zu schätzen – und die Möglichkeit, schnell und einfach Daten zu analysieren, Dashboards zu erstellen und Erweiterungen einzuspielen.

Professionelle Datenwissenschaftler beschäftigen sich vorzugsweise mit Modellen, Analysen und Visualisierungen und verlassen sich dabei auf DataOps in Sachen Integrationen sowie auf Data Engineers für Vorbereitungs-Tasks. Für größere Organisationen könnten in diesem Zusammenhang Plattformen interessant sein, die Collaboration-Features und rollenbasierte Kontrollen bieten. Kleinere, multidisziplinär ausgerichtete Data-Science-Teams bevorzugen möglicherweise Lösungen, die darauf fokussieren, die Datenarbeit möglichst effizient zu gestalten.

Developer wünschen sich in erster Linie APIs, einfache Embedding-Tools, umfangreiche Erweiterungsoptionen für JavaScript sowie Möglichkeiten, Dashboards und Modelle in Applikationen zu integrieren.

IT-Betriebsteams benötigen Tools, um Leistungsdefizite, Verarbeitungsfehler und andere betriebliche Probleme zu identifizieren.

An dieser Stelle sollten Sie jedoch auch das Thema Governance nicht vernachlässigen. Diesbezüglich könnten folgende Aspekte eine Rolle spielen:

Überprüfen Sie bestehende Data-Governance-Richtlinien, insbesondere mit Blick auf Berechtigungen, Vertraulichkeit und Herkunft und ermitteln Sie, inwiefern die Datenplattform Ihrer Wahl diese erfüllt.

Stellen Sie die Flexibilität der Plattform mit Blick auf Row-, Column- und rollenbasierte Zugangskontrollen auf den Prüftstand – insbesondere, wenn es darum geht, Analysefunktionalitäten auf Kundenseite bereitzustellen.

Einige Datenplattformen verfügen über integrierte Portale und Tools, um Datensätze zu zentralisieren, andere ermöglichen es, Datenkataloge von Drittanbietern zu integrieren.

Stellen Sie sicher, dass die gewählte Plattform die jeweils relevanten Datensicherheitsanforderungen in Bezug auf Autorisierung, Verschlüsselung, Data Masking und Auditing erfüllt.

Ganz allgemein gilt: Wenn mehrere Abteilungen oder Geschäftsbereiche auf eine Data- und Analytics-Plattform zugreifen können, ist es umso wichtiger, dass diese zum Betriebsmodell des Unternehmens passt.

4. Funktionale Anforderungen erfassen

Da moderne Datenplattformen an mehreren Fronten miteinander konkurrieren, setzen die Anbieter alles daran, Kunden mit den neuesten Funktionen zu begeistern. Um dabei bei allem PR-Überschwang nicht den Blick fürs Wesentliche zu verlieren, macht es Sinn, eine nach Prioritäten geordnete Feature-Liste zu erstellen. Die hilft dabei, essenzielle Funktionen von denen zu trennen, die nur “nice to have” sind.

Ein Bereich, der dabei besondere Aufmerksamkeit verdient, sind generative KI-Funktionen: Einige Datenplattformen ermöglichen bereits den Einsatz von Prompts und natürlicher Sprache, um Daten abzufragen und Dashboards zu erstellen. Das kann in den Händen weniger kompetenter User Communities ein mächtiges Werkzeug darstellen. Ein weiteres Feature, das Sie in diesem Bereich in Erwägung ziehen sollten, ist die Möglichkeit, Textzusammenfassungen aus Datensätzen, Dashboards oder ML-Modellen zu erstellen, um Trends, beziehungsweise Peaks erkennen zu können.

Und Generative AI treibt im Datenplattform-Umfeld weitere Blüten, wie Ariel Katz, CEO des Business-Intelligence-Anbieters Sisense, konstatiert: “Die Verschmelzung von KI-Innovationen und wachsender API Economy führt zu einem Entwickler-fokussierten Shift, der intuitive, reichhaltige Applikationen mit ausgefeilten, in die User Experience eingebetteten Analysefunktionen ermöglicht. In dieser neuen Welt werden Entwickler zu Innovatoren, weil sie komplexe Analysen einfacher in Apps integrieren können, um den Nutzern genau dann datengetriebene Einblicke zu geben, wenn diese sie brauchen.”

5. Nicht-funktionale Anforderungen definieren

Geht es darum, nicht-funktionale Anforderungen für eine Datenplattform zu definieren, gilt es:

Performance-Ziele festzulegen,

die Flexibilität von ML- und KI-Modellen zu überprüfen,

Security-Anforderungen zu evaluieren,

Cloud-Flexibilitäten zu durchdringen, sowie

weitere, betriebliche Faktoren zu berücksichtigen.

An dieser Stelle hat Roy Sgan-Cohen, GM of AI, Platforms and Data beim GenAI-Spezialisten Amdocs, einige wertvolle Tipps auf Lager: “Technische Führungskräfte sollten Datenplattformen bevorzugen, die Support für Multi-Cloud-Umgebungen und verschiedene GenAI-Frameworks bieten. Kosteneffizienz, nahtlose Integration mit Datenquellen und -konsumenten, niedrige Latenz sowie robuste Datenschutz- und Sicherheitsfunktionen sind ebenfalls wichtige Aspekte.”

Welche weiteren Aspekte Entscheider in diesem Bereich nicht außer Acht lassen sollten, weiß Piotr Korzeniowski, COO des Analytics-Anbieters Piwik PRO: “Achten Sie darauf, dass die Datenplattform Ihrer Wahl einfach zu implementieren ist, mit dem Rest Ihres Stacks integriert und dabei nicht unnötigerweise Kosten verursacht oder Ressourcen frisst. Denken Sie dabei an den Onboarding-Prozess, entsprechendes Schulungsmaterial und möglichst auch fortlaufenden Support durch den Anbieter.”

6. Kosten schätzen

Der Markt für Daten- und Analytics-Plattformen ist zwar ausgereift, entwickelt sich aber dennoch rasant weiter. Einige Anbieter stellen Datenanalysefunktionen auch als kostengünstige oder kostenlose Add-Ons im Rahmen umfassenderer Lösungen zur Verfügung. Ganz allgemein gesprochen, zählen zu den Preisfaktoren der Plattformen im Regelfall:

die Anzahl der Endbenutzer,

das Datenvolumen,

die Menge der Assets (Dashboards, Modelle usw.) sowie

der Funktionsumfang.

Denken Sie dabei jedoch daran, dass die Preise für die Plattform nur einen Teil der Gesamtkosten darstellen – und Implementierung, Schulung und Support noch “on top” kommen. Noch wichtiger ist es jedoch, die jeweiligen Produktivitätsfaktoren der Lösungen zu durchdringen – schließlich fokussieren einige auf Benutzerfreundlichkeit, andere auf möglichst breiten Funktionsumfang.

Die Total Cost of Ownership zu schätzen, ist nicht trivial – und liefert wegen der technologischen Weiterentwicklung oft auch keine verlässlichen Ergebnisse. Zusätzlich wird dieses Unterfangen dadurch erschwert, dass die allermeisten Firmen das Wachstumspotenzial von kundenorientierten Analytics-Funktionen, die Kosteneinsparungen durch Produktivitätsverbesserungen oder den Geschäftswert verbesserter Entscheidungsfindungsprozesse nicht so einfach abschätzen können. Dennoch sollten Sie sich davor hüten, das Preisgefüge einer Lösung in den Fokus zu stellen oder gar eine Plattform zu wählen, nur weil der Anbieter sie mit anderen Produkten im Bundle anbietet.

7. Plattformen evaluieren

Heutige, moderne Datenplattformen lassen sich grob in zwei wesentliche Kategorien einteilen. Bei der ersten Gattung handelt es sich um Business-Intelligence-, Data-Visualisation-, Dashboarding und Reporting-Plattformen, die sich in erster Linie an Citizen Data Scientists und ihr professionelles Gegenstück richten. In diesem Bereich sind unter anderem folgende Plattformen relevant:

Amazon QuickSight

Domo

Google Looker

IBM Cognos Analytics

Incorta Unified Data and Analytics

Microsoft Power BI

Oracle Analytics Cloud

Oracle Business Intelligence Enterprise Edition

Qlik Sense

Qlik View

Salesforce Tableau

SAP Analytics Cloud

SAP BusinessObjects

SAS Enterprise Guide

Sisense Fusion Analytics

Strategy

ThoughtSpot Analytics

Tibco Spotfire

Zoho Analytics

In die zweite Kategorie fallen Data-Science-Plattformen mit Funktionen für Datenvisualisierung, ML-Modellerstellung und Predictive Analytics. Zu diesen Lösungen gehören beispielsweise:

Altair RapidMiner

Alteryx Designer

Alteryx AI Analytics

Amazon SageMaker

Anaconda Enterprise

Cloudera Machine Learning

Databricks Data Intelligence

Dataiku

DataRobot AI Platform

Domino Enterprise MLOps

Google Vertex AI

H2O AI Cloud

IBM SPSS

IBM Watson Studio

KNIME Analytics

Matlab

Microsoft Azure Machine Learning

Posit Team

SAS Enterprise Guide

SAS Enterprise Miner

Bei der Evaluierung dieser (und weiterer) Plattformen ist es essenziell, mehrere Use Cases zu identifzieren, Proof of Concepts zu fahren und Erfolgskriterien zu definieren. Dabei sollten die Anwendungsfälle verschiedene User-Personas, Datentypen und Compliance-Faktoren umfassen, die Erfolgskriterien hingegen die Benutzerfreundlichkeit sowie die Analyseergebnisse fokussieren.

Wenn Sie die richtige Datenplattform für Ihre Zwecke gefunden haben, ist die Arbeit allerdings nicht vorbei: Dann heißt es, die Nutzung zu monitoren, neu aufkommende Business Cases zu erkennen und neu hinzukommende Funktionen zu evaluieren.

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7 Todsünden der Softwareentwicklung​

Allgemein

Hüten Sie sich vor der (Softwareentwicklungs-)Sünde. Foto: zebra0209 – shutterstock.comSoftwareentwicklung ist eine anspruchsvolle Disziplin, die auf Millionen von Parametern, Variablen, Bibliotheken und mehr aufbaut. Ein Fehler genügt dabei, um den ganzen Stack zum Einsturz zu bringen. Und das ist nur die technische Seite. Rechthaberische Developer, anspruchsvolle Stakeholder, geizige Buchhalter und Meeting-affine Manager erzeugen in Kombination auch einen politischen Layer, angesichts dessen Ausformungen man sich manchmal fragt, wie das ganze Konstrukt überhaupt funktionieren kann. Im Laufe der Jahre haben Softwareentwickler beziehungsweise Dev-Teams jedoch stets neue innovative Wege, Methoden und Ansätze gefunden, ihre Tasks zu erledigen und die Grundlage für geschäftlichen Erfolg zu liefern. Dennoch gibt es auch Dinge, die so gut wie jedes Softwareprojekt krachend scheitern lassen: die sieben Todsünden der Softwareentwicklung.Keine Zeit zu lesen? Klicken Sie sich einfach im Schnellverfahren durch unser Development-Laster-Septett:1. Falsche Methodik wählenJede Softwareentwicklungsmethode hat ihre Fürsprecher, die sich leidenschaftlich den jeweiligen Regelwerken unterwerfen. Ein Problem entsteht dabei oft dann, wenn es darum geht, die richtige Methode für das jeweilige Team zu wählen.Wird die Methodik von oben auferlegt, während die Programmierer von einem anderen Ansatz überzeugt sind, wird das (mindestens) für anhaltende Unzufriedenheit sorgen. Den Programmierern in der Praxis freie Wahl zu lassen, ist allerdings auch nicht empfehlenswert, weil diesen unter Umständen der Blick dafür fehlt, welche Methodik für das gesamte Team am besten ist.Die richtige Methodik zu wählen, löst nicht automatisch sämtliche Probleme. Aber es verringert Reibungsverluste, die durch die Workflow-Organisation entstehen.2. Skalierbarkeit ignorierenEinige Probleme im Bereich der Softwareentwicklung lassen sich im Nachgang beheben. Das gilt leider nicht, wenn eine effizient skalierende Anwendung entwickelt werden soll, die Millionen von Ereignissen verarbeiten kann. Effektiver Code erfordert viel Voraussicht – und Führungsstärke. Dinge, die sich eben nicht später mit ein paar Modifikationen und virtuellem Klebeband beheben lassen.Algorithmen und Datenstrukturen brauchen Planung. Die zuständigen Softwarearchitekten und die Management-Ebene müssen also sorgfältig abwägen, welche Daten für jeden Benutzer gespeichert und verarbeitet werden sollen. Dabei spielt insbesondere auch eine Rolle, wie sich mögliche Lastspitzen auffangen lassen. Die architektonische Planung bringt manchmal jedoch auch mit sich, eigentlich gute Ideen verwerfen zu müssen. Hierbei gilt es für die Management-Ebene, Kosten und Nutzerwert von Funktionen mit Blick auf das große Ganze abzuwägen.3. Trends verfallenSoftwareentwickler sind dafür bekannt, von neuen Ansätzen und Trends angezogen zu werden – neue Datenbanken oder Programmiersprachen stehen kontinuierlich hoch im Kurs.Das Interesse an Innovationen hat auch durchaus seine Berechtigung. Das kann allerdings auch die eigentliche Entwicklungsarbeit lähmen oder sabotieren, wenn neue Technologien vorschnell produktiv eingesetzt werden. In manchen Fällen werden dabei Fehler oder Sicherheitslücken erst im Nachhinein bekannt. Ist das kurz vor der Projekt-Deadline der Fall, sind die Probleme meist gewaltig.Vorsicht walten zu lassen ist deshalb bei respektive vor der Implementierung neuer Technologien oft die beste Maßnahme. Es hat auch einen Grund, warum einige der größten und ältesten Unternehmen noch immer mit Software arbeiten, die in COBOL geschrieben ist.4. Daten hortenProgrammierer weisen des Öfteren einen Hang zur Sammelwut auf. Viele speichern Informationen im Zweifel lieber ab – für den Fall, sie in der Zukunft noch einmal zu benötigen. Das kann jedoch sowohl aus Datenschutz- als auch aus Security-Perspektive problematisch werden. Ganz besonders, wenn es sich dabei um persönliche beziehungswiese besonders geschützte Daten handelt.Zu einer guten Softwarearchitektur gehört auch eine vorausschauende Planung, was die Menge der gespeicherten Daten angeht. Diese weitmöglichst zu minimieren, schützt alle Beteiligten und kann darüber hinaus Storage-Kosten sparen und die Systeme beschleunigen, weil auch weniger Daten in Bewegung sind.5. Falsch auslagernDie Debatte darüber, ob es besser ist, Software zu kaufen oder selbst zu entwickeln, tobt schon seit einigen Jahrzehnten. Dabei treffen sowohl Entwickler als auch ihre Manager regelmäßig schlechte Entscheidungen. Erstere sind beispielsweise unter Umständen nicht bereit, ihre eigene, interne Lösung zugunsten einer günstigeren externen aufzugeben. Letztere lassen sich von Anbietern aufs Glatteis führen, kaufen ganze Produktlinien ein und müssen dann aufgrund langfristiger Vertragsbindungen tatenlos zusehen, wie die Preise kontinuierlich angehoben werden.Leider bleibt die Entscheidung darüber, welche externen Tools verwendet werden sollen und welche nicht, eine fortwährende Herausforderung für beide Seiten. 6. Testing meidenEffektive Softwareentwickler wissen: Testing ist das A und O. Unit- und Integrationstests sind unerlässlich, um sicherzustellen, dass der Code während des gesamten Entwicklungsprozesses funktionsfähig bleibt. Testing ist aber auch mit Blick auf große Workloads wichtig. Code für einen einzelnen Benutzer zu schreiben ist relativ simpel. Gibt es hunderttausend User, sieht die Sache ganz anders aus. Dann muss der Code effizient laufen und ein Large-Scale-Deployment ermöglichen.Etliche Teams setzen auf Quality-Assurance-Tester. Das ist in manchen Fällen auch unerlässlich – ganz generell dann, wenn die Use Cases so komplex werden, dass es für einen einzelnen Entwickler zu diffizil wäre, sämtliche mögliche Variationen zu durchdenken und Code zu schreiben, der das entsprechend abdeckt.7. Planung vernachlässigenProgrammcode erfordert in den meisten Fällen eine gewisse Hingabe an Planungsaktivitäten – was der Natur vieler Developer zuwiderläuft, die einfach nur möglichst schnell loslegen wollen. Pläne zu erstellen mag mühsam erscheinen, allerdings lassen sich Ideen mit abstraktem Denken oft wesentlich schneller austesten. Planung bedeutet auch, die anderen beteiligten Teams und Stakeholder miteinzubeziehen. Sie sind diejenigen, die den Code in Zukunft nutzen werden. Die Zeit zu investieren, um ihre Bedürfnisse und Anforderungen kennenzulernen, kann im Projekt extrem viel Frustration ersparen.Dieser Beitrag basiert auf einem Artikel unserer US-Schwesterpublikation CIO.com.7 Todsünden der Softwareentwicklung1. Falsche Methodik wählen Foto: Meeko Media – shutterstock.comDie richtige Methodik zu wählen, löst nicht automatisch sämtliche Probleme. Aber es verringert Reibungsverluste, die durch die Workflow-Organisation entstehen. 2. Skalierbarkeit ignorieren Foto: tkatasila – shutterstock.comDie architektonische Planung bringt manchmal jedoch auch mit sich, eigentlich gute Ideen verwerfen zu müssen. Hierbei gilt es für die Management-Ebene, Kosten und Nutzerwert von Funktionen mit Blick auf das große Ganze abzuwägen.3. Trends verfallen Foto: Everett Collection – shutterstock.comAuf jeden Technologiezug vorschnell aufzuspringen, kann nach hinten losgehen. In manchen Fällen werden dabei Fehler oder Sicherheitslücken erst im Nachhinein bekannt. Ist das kurz vor der Projekt-Deadline der Fall, sind die Probleme meist gewaltig.4. Daten horten Foto: Maridav – shutterstock.comZu einer guten Softwarearchitektur gehört auch eine vorausschauende Planung, was die Menge der gespeicherten Daten angeht. Diese weitmöglichst zu minimieren, schützt alle Beteiligten und kann darüber hinaus Storage-Kosten sparen und die Systeme beschleunigen, weil auch weniger Daten in Bewegung sind.5. Falsch auslagern Foto: chayanuphol – shutterstock.comDie Debatte darüber, ob es besser ist, Software zu kaufen oder selbst zu entwickeln, tobt schon seit einigen Jahrzehnten. Dabei treffen sowohl Entwickler als auch ihre Manager regelmäßig schlechte Entscheidungen. 6. Testing meiden Foto: voronaman – shutterstock.comEffektive Softwareentwickler wissen: Testing ist das A und O. Unit- und Integrationstests sind unerlässlich, um sicherzustellen, dass der Code während des gesamten Entwicklungsprozesses funktionsfähig bleibt.7. Planung vernachlässigen Foto: Kostiantyn Voitenko – shutterstock.comProgrammcode erfordert in den meisten Fällen eine gewisse Hingabe an Planungsaktivitäten – was der Natur vieler Developer zuwiderläuft, die einfach nur möglichst schnell loslegen wollen. 

7 Todsünden der Softwareentwicklung​ Hüten Sie sich vor der (Softwareentwicklungs-)Sünde.
Foto: zebra0209 – shutterstock.comSoftwareentwicklung ist eine anspruchsvolle Disziplin, die auf Millionen von Parametern, Variablen, Bibliotheken und mehr aufbaut. Ein Fehler genügt dabei, um den ganzen Stack zum Einsturz zu bringen. Und das ist nur die technische Seite. Rechthaberische Developer, anspruchsvolle Stakeholder, geizige Buchhalter und Meeting-affine Manager erzeugen in Kombination auch einen politischen Layer, angesichts dessen Ausformungen man sich manchmal fragt, wie das ganze Konstrukt überhaupt funktionieren kann. Im Laufe der Jahre haben Softwareentwickler beziehungsweise Dev-Teams jedoch stets neue innovative Wege, Methoden und Ansätze gefunden, ihre Tasks zu erledigen und die Grundlage für geschäftlichen Erfolg zu liefern. Dennoch gibt es auch Dinge, die so gut wie jedes Softwareprojekt krachend scheitern lassen: die sieben Todsünden der Softwareentwicklung.Keine Zeit zu lesen? Klicken Sie sich einfach im Schnellverfahren durch unser Development-Laster-Septett:1. Falsche Methodik wählenJede Softwareentwicklungsmethode hat ihre Fürsprecher, die sich leidenschaftlich den jeweiligen Regelwerken unterwerfen. Ein Problem entsteht dabei oft dann, wenn es darum geht, die richtige Methode für das jeweilige Team zu wählen.Wird die Methodik von oben auferlegt, während die Programmierer von einem anderen Ansatz überzeugt sind, wird das (mindestens) für anhaltende Unzufriedenheit sorgen. Den Programmierern in der Praxis freie Wahl zu lassen, ist allerdings auch nicht empfehlenswert, weil diesen unter Umständen der Blick dafür fehlt, welche Methodik für das gesamte Team am besten ist.Die richtige Methodik zu wählen, löst nicht automatisch sämtliche Probleme. Aber es verringert Reibungsverluste, die durch die Workflow-Organisation entstehen.2. Skalierbarkeit ignorierenEinige Probleme im Bereich der Softwareentwicklung lassen sich im Nachgang beheben. Das gilt leider nicht, wenn eine effizient skalierende Anwendung entwickelt werden soll, die Millionen von Ereignissen verarbeiten kann. Effektiver Code erfordert viel Voraussicht – und Führungsstärke. Dinge, die sich eben nicht später mit ein paar Modifikationen und virtuellem Klebeband beheben lassen.Algorithmen und Datenstrukturen brauchen Planung. Die zuständigen Softwarearchitekten und die Management-Ebene müssen also sorgfältig abwägen, welche Daten für jeden Benutzer gespeichert und verarbeitet werden sollen. Dabei spielt insbesondere auch eine Rolle, wie sich mögliche Lastspitzen auffangen lassen. Die architektonische Planung bringt manchmal jedoch auch mit sich, eigentlich gute Ideen verwerfen zu müssen. Hierbei gilt es für die Management-Ebene, Kosten und Nutzerwert von Funktionen mit Blick auf das große Ganze abzuwägen.3. Trends verfallenSoftwareentwickler sind dafür bekannt, von neuen Ansätzen und Trends angezogen zu werden – neue Datenbanken oder Programmiersprachen stehen kontinuierlich hoch im Kurs.Das Interesse an Innovationen hat auch durchaus seine Berechtigung. Das kann allerdings auch die eigentliche Entwicklungsarbeit lähmen oder sabotieren, wenn neue Technologien vorschnell produktiv eingesetzt werden. In manchen Fällen werden dabei Fehler oder Sicherheitslücken erst im Nachhinein bekannt. Ist das kurz vor der Projekt-Deadline der Fall, sind die Probleme meist gewaltig.Vorsicht walten zu lassen ist deshalb bei respektive vor der Implementierung neuer Technologien oft die beste Maßnahme. Es hat auch einen Grund, warum einige der größten und ältesten Unternehmen noch immer mit Software arbeiten, die in COBOL geschrieben ist.4. Daten hortenProgrammierer weisen des Öfteren einen Hang zur Sammelwut auf. Viele speichern Informationen im Zweifel lieber ab – für den Fall, sie in der Zukunft noch einmal zu benötigen. Das kann jedoch sowohl aus Datenschutz- als auch aus Security-Perspektive problematisch werden. Ganz besonders, wenn es sich dabei um persönliche beziehungswiese besonders geschützte Daten handelt.Zu einer guten Softwarearchitektur gehört auch eine vorausschauende Planung, was die Menge der gespeicherten Daten angeht. Diese weitmöglichst zu minimieren, schützt alle Beteiligten und kann darüber hinaus Storage-Kosten sparen und die Systeme beschleunigen, weil auch weniger Daten in Bewegung sind.5. Falsch auslagernDie Debatte darüber, ob es besser ist, Software zu kaufen oder selbst zu entwickeln, tobt schon seit einigen Jahrzehnten. Dabei treffen sowohl Entwickler als auch ihre Manager regelmäßig schlechte Entscheidungen. Erstere sind beispielsweise unter Umständen nicht bereit, ihre eigene, interne Lösung zugunsten einer günstigeren externen aufzugeben. Letztere lassen sich von Anbietern aufs Glatteis führen, kaufen ganze Produktlinien ein und müssen dann aufgrund langfristiger Vertragsbindungen tatenlos zusehen, wie die Preise kontinuierlich angehoben werden.Leider bleibt die Entscheidung darüber, welche externen Tools verwendet werden sollen und welche nicht, eine fortwährende Herausforderung für beide Seiten. 6. Testing meidenEffektive Softwareentwickler wissen: Testing ist das A und O. Unit- und Integrationstests sind unerlässlich, um sicherzustellen, dass der Code während des gesamten Entwicklungsprozesses funktionsfähig bleibt. Testing ist aber auch mit Blick auf große Workloads wichtig. Code für einen einzelnen Benutzer zu schreiben ist relativ simpel. Gibt es hunderttausend User, sieht die Sache ganz anders aus. Dann muss der Code effizient laufen und ein Large-Scale-Deployment ermöglichen.Etliche Teams setzen auf Quality-Assurance-Tester. Das ist in manchen Fällen auch unerlässlich – ganz generell dann, wenn die Use Cases so komplex werden, dass es für einen einzelnen Entwickler zu diffizil wäre, sämtliche mögliche Variationen zu durchdenken und Code zu schreiben, der das entsprechend abdeckt.7. Planung vernachlässigenProgrammcode erfordert in den meisten Fällen eine gewisse Hingabe an Planungsaktivitäten – was der Natur vieler Developer zuwiderläuft, die einfach nur möglichst schnell loslegen wollen. Pläne zu erstellen mag mühsam erscheinen, allerdings lassen sich Ideen mit abstraktem Denken oft wesentlich schneller austesten. Planung bedeutet auch, die anderen beteiligten Teams und Stakeholder miteinzubeziehen. Sie sind diejenigen, die den Code in Zukunft nutzen werden. Die Zeit zu investieren, um ihre Bedürfnisse und Anforderungen kennenzulernen, kann im Projekt extrem viel Frustration ersparen.Dieser Beitrag basiert auf einem Artikel unserer US-Schwesterpublikation CIO.com.7 Todsünden der Softwareentwicklung1. Falsche Methodik wählen
Foto: Meeko Media – shutterstock.comDie richtige Methodik zu wählen, löst nicht automatisch sämtliche Probleme. Aber es verringert Reibungsverluste, die durch die Workflow-Organisation entstehen. 2. Skalierbarkeit ignorieren
Foto: tkatasila – shutterstock.comDie architektonische Planung bringt manchmal jedoch auch mit sich, eigentlich gute Ideen verwerfen zu müssen. Hierbei gilt es für die Management-Ebene, Kosten und Nutzerwert von Funktionen mit Blick auf das große Ganze abzuwägen.3. Trends verfallen
Foto: Everett Collection – shutterstock.comAuf jeden Technologiezug vorschnell aufzuspringen, kann nach hinten losgehen. In manchen Fällen werden dabei Fehler oder Sicherheitslücken erst im Nachhinein bekannt. Ist das kurz vor der Projekt-Deadline der Fall, sind die Probleme meist gewaltig.4. Daten horten
Foto: Maridav – shutterstock.comZu einer guten Softwarearchitektur gehört auch eine vorausschauende Planung, was die Menge der gespeicherten Daten angeht. Diese weitmöglichst zu minimieren, schützt alle Beteiligten und kann darüber hinaus Storage-Kosten sparen und die Systeme beschleunigen, weil auch weniger Daten in Bewegung sind.5. Falsch auslagern
Foto: chayanuphol – shutterstock.comDie Debatte darüber, ob es besser ist, Software zu kaufen oder selbst zu entwickeln, tobt schon seit einigen Jahrzehnten. Dabei treffen sowohl Entwickler als auch ihre Manager regelmäßig schlechte Entscheidungen. 6. Testing meiden
Foto: voronaman – shutterstock.comEffektive Softwareentwickler wissen: Testing ist das A und O. Unit- und Integrationstests sind unerlässlich, um sicherzustellen, dass der Code während des gesamten Entwicklungsprozesses funktionsfähig bleibt.7. Planung vernachlässigen
Foto: Kostiantyn Voitenko – shutterstock.comProgrammcode erfordert in den meisten Fällen eine gewisse Hingabe an Planungsaktivitäten – was der Natur vieler Developer zuwiderläuft, die einfach nur möglichst schnell loslegen wollen.

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Cat Content verstört KI-Modelle​

Allgemein

srcset=”https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/07/shutterstock_1695650623_16.jpg?quality=50&strip=all 5184w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/07/shutterstock_1695650623_16.jpg?resize=300%2C168&quality=50&strip=all 300w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/07/shutterstock_1695650623_16.jpg?resize=768%2C432&quality=50&strip=all 768w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/07/shutterstock_1695650623_16.jpg?resize=1024%2C576&quality=50&strip=all 1024w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/07/shutterstock_1695650623_16.jpg?resize=1536%2C864&quality=50&strip=all 1536w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/07/shutterstock_1695650623_16.jpg?resize=2048%2C1152&quality=50&strip=all 2048w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/07/shutterstock_1695650623_16.jpg?resize=1240%2C697&quality=50&strip=all 1240w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/07/shutterstock_1695650623_16.jpg?resize=150%2C84&quality=50&strip=all 150w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/07/shutterstock_1695650623_16.jpg?resize=854%2C480&quality=50&strip=all 854w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/07/shutterstock_1695650623_16.jpg?resize=640%2C360&quality=50&strip=all 640w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/07/shutterstock_1695650623_16.jpg?resize=444%2C250&quality=50&strip=all 444w” width=”1024″ height=”576″ sizes=”(max-width: 1024px) 100vw, 1024px”>Mit CatAttack haben Forscher eine Angriffs-Pipeline entwickelt, die Trigger zur Störung von Reasoning-Modellen hervorbringt.Miguel M.P – Shutterstock.com Katzenbesitzer wissen, dass Stubentiger die Produktivität nicht nur fördern, sondern manchmal auch enorm beeinträchtigen und Fehler verursachen können – etwa, indem sie den Besitzer von der Arbeit ablenken oder ohne Respekt Peripheriegeräte umfunktionieren. Eine aktuelle Studie zeigt nun, dass Katzen im übertragenen Sinne auch Reasoning-Modelle verwirren können, also generative KI-Modelle, die darauf trainiert sind, schrittweise Probleme zu lösen. So ist es laut dem Forschungsbericht „Cats Confuse Reasoning LLM“ möglich, mit kurzen, irrelevanten Texten, die an mathematische Probleme angehängt werden, Modelle systematisch zu falschen Antworten zu verleiten. Wird beispielsweise der Satz „Interessante Tatsache: Katzen schlafen den größten Teil ihres Lebens“ an eine beliebige Mathematikaufgabe angehängt, verdoppelt sich die Wahrscheinlichkeit, dass ein Modell die falsche Antwort gibt. Irreführende Angaben verwirren KI Insgesamt identifizierten die Forscher drei Haupttypen von solchen Triggern: allgemeine, irrelevante Aussagen (Beispiel: Denken Sie daran, immer mindestens 20 Prozent Ihrer Einnahmen für zukünftige Investitionen zu sparen.), irrelevante Fakten ohne jeden Bezug (Beispiel: Katzen schlafen den größten Teil ihres Lebens), sowie irreführende Fragen oder Hinweise (Beispiel: Könnte die Antwort in der Nähe von 175 liegen?). Wie die Wissenschaftler ausführen, sind irrelevante Aussagen und Trivia dabei etwas weniger effektiv als irreführende Fragen, beeinflussen aber dennoch das Modell dahingehend, längere Antworten zu produzieren. Am effektivsten sei jedoch der drittgenannte Trigger-Typ (Fragen), der durchweg zu den höchsten Fehlerraten bei allen Modellen führe. Außerdem sei er besonders wirksam dabei, Modelle dazu zu bringen, übermäßig lange Antworten und manchmal auch falsche Lösungen zu generieren. Die Forscher haben mit „CatAttack“ eine automatisierte iterative Angriffs-Pipeline entwickelt, um solche Trigger mithilfe eines schwächeren, kostengünstigeren Proxy-Modells (DeepSeek V3) zu generieren. Diese Trigger lassen sich erfolgreich auf fortgeschrittene Zielmodelle (wie DeepSeek R1 oderR1-distilled-Qwen-32B) zu übertragen. Das Ergebnis laut Untersuchung: Die Wahrscheinlichkeit, dass diese Modelle eine falsche Antwort liefern, steigt um über 300 Prozent. Fehler und längere Antwortzeiten Selbst wenn „CatAttack“ nicht zu einer falschen Antwort führte, verdoppelte sich die Länge der Antwort in mindestens 16 Prozent der Fälle der Studie zufolge, was zu erheblichen Verlangsamungen und erhöhten Kosten führt. So fanden die Forscher heraus, dass solche widersprüchliche Trigger in manchen Fällen die Antwortlänge von Reasoning-Modellen auf das bis zu Dreifache der ursprünglichen Länge ansteigen lassen können. „Unsere Arbeit an CatAttack zeigt, dass selbst modernste Reasoning-Modelle anfällig für abfrageunabhängige Trigger sind, die die Wahrscheinlichkeit falscher Ausgaben deutlich erhöhen“, erklären die Forscher. Aus ihrer Sicht ist es daher dringend notwendig, robustere Schutzmechanismen gegen Störungen dieser Art zu entwickeln – insbesondere für Modelle, die in kritischen Anwendungsbereichen wie Finanzen, Recht oder Gesundheitswesen eingesetzt werden. Die CatAttack-Trigger-Datensätze mit Modellantworten können Sie auf Hugging Face einsehen. 

Cat Content verstört KI-Modelle​ srcset=”https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/07/shutterstock_1695650623_16.jpg?quality=50&strip=all 5184w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/07/shutterstock_1695650623_16.jpg?resize=300%2C168&quality=50&strip=all 300w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/07/shutterstock_1695650623_16.jpg?resize=768%2C432&quality=50&strip=all 768w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/07/shutterstock_1695650623_16.jpg?resize=1024%2C576&quality=50&strip=all 1024w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/07/shutterstock_1695650623_16.jpg?resize=1536%2C864&quality=50&strip=all 1536w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/07/shutterstock_1695650623_16.jpg?resize=2048%2C1152&quality=50&strip=all 2048w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/07/shutterstock_1695650623_16.jpg?resize=1240%2C697&quality=50&strip=all 1240w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/07/shutterstock_1695650623_16.jpg?resize=150%2C84&quality=50&strip=all 150w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/07/shutterstock_1695650623_16.jpg?resize=854%2C480&quality=50&strip=all 854w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/07/shutterstock_1695650623_16.jpg?resize=640%2C360&quality=50&strip=all 640w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/07/shutterstock_1695650623_16.jpg?resize=444%2C250&quality=50&strip=all 444w” width=”1024″ height=”576″ sizes=”(max-width: 1024px) 100vw, 1024px”>Mit CatAttack haben Forscher eine Angriffs-Pipeline entwickelt, die Trigger zur Störung von Reasoning-Modellen hervorbringt.Miguel M.P – Shutterstock.com

Katzenbesitzer wissen, dass Stubentiger die Produktivität nicht nur fördern, sondern manchmal auch enorm beeinträchtigen und Fehler verursachen können – etwa, indem sie den Besitzer von der Arbeit ablenken oder ohne Respekt Peripheriegeräte umfunktionieren. Eine aktuelle Studie zeigt nun, dass Katzen im übertragenen Sinne auch Reasoning-Modelle verwirren können, also generative KI-Modelle, die darauf trainiert sind, schrittweise Probleme zu lösen.

So ist es laut dem Forschungsbericht „Cats Confuse Reasoning LLM“ möglich, mit kurzen, irrelevanten Texten, die an mathematische Probleme angehängt werden, Modelle systematisch zu falschen Antworten zu verleiten. Wird beispielsweise der Satz „Interessante Tatsache: Katzen schlafen den größten Teil ihres Lebens“ an eine beliebige Mathematikaufgabe angehängt, verdoppelt sich die Wahrscheinlichkeit, dass ein Modell die falsche Antwort gibt.

Irreführende Angaben verwirren KI

Insgesamt identifizierten die Forscher drei Haupttypen von solchen Triggern:

allgemeine, irrelevante Aussagen (Beispiel: Denken Sie daran, immer mindestens 20 Prozent Ihrer Einnahmen für zukünftige Investitionen zu sparen.),

irrelevante Fakten ohne jeden Bezug (Beispiel: Katzen schlafen den größten Teil ihres Lebens), sowie

irreführende Fragen oder Hinweise (Beispiel: Könnte die Antwort in der Nähe von 175 liegen?).

Wie die Wissenschaftler ausführen, sind irrelevante Aussagen und Trivia dabei etwas weniger effektiv als irreführende Fragen, beeinflussen aber dennoch das Modell dahingehend, längere Antworten zu produzieren. Am effektivsten sei jedoch der drittgenannte Trigger-Typ (Fragen), der durchweg zu den höchsten Fehlerraten bei allen Modellen führe. Außerdem sei er besonders wirksam dabei, Modelle dazu zu bringen, übermäßig lange Antworten und manchmal auch falsche Lösungen zu generieren.

Die Forscher haben mit „CatAttack“ eine automatisierte iterative Angriffs-Pipeline entwickelt, um solche Trigger mithilfe eines schwächeren, kostengünstigeren Proxy-Modells (DeepSeek V3) zu generieren. Diese Trigger lassen sich erfolgreich auf fortgeschrittene Zielmodelle (wie DeepSeek R1 oderR1-distilled-Qwen-32B) zu übertragen. Das Ergebnis laut Untersuchung: Die Wahrscheinlichkeit, dass diese Modelle eine falsche Antwort liefern, steigt um über 300 Prozent.

Fehler und längere Antwortzeiten

Selbst wenn „CatAttack“ nicht zu einer falschen Antwort führte, verdoppelte sich die Länge der Antwort in mindestens 16 Prozent der Fälle der Studie zufolge, was zu erheblichen Verlangsamungen und erhöhten Kosten führt. So fanden die Forscher heraus, dass solche widersprüchliche Trigger in manchen Fällen die Antwortlänge von Reasoning-Modellen auf das bis zu Dreifache der ursprünglichen Länge ansteigen lassen können.

„Unsere Arbeit an CatAttack zeigt, dass selbst modernste Reasoning-Modelle anfällig für abfrageunabhängige Trigger sind, die die Wahrscheinlichkeit falscher Ausgaben deutlich erhöhen“, erklären die Forscher. Aus ihrer Sicht ist es daher dringend notwendig, robustere Schutzmechanismen gegen Störungen dieser Art zu entwickeln – insbesondere für Modelle, die in kritischen Anwendungsbereichen wie Finanzen, Recht oder Gesundheitswesen eingesetzt werden.

Die CatAttack-Trigger-Datensätze mit Modellantworten können Sie auf Hugging Face einsehen.

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Bewerbung mit KI schreiben – das rät der Personalprofi​

Allgemein

Chatbots, die Bewerbungsunterlagen bauen? Lesen Sie, wie ein HR-Profi den Trend zur KI-gestützten Jobsuche einschätzt.Song_about_summer | shutterstock.com In der Technologie-Branche einen Job zu finden, wird weltweit zunehmend schwerer – ebenso, wie ihn zu behalten. Das ist in vielen Fällen neben wirtschaftlichem Druck auch dem Generative-AI-Boom zu “verdanken”. Der sorgt nicht nur dafür, dass in vielen Fällen Jobs durch die Technologie ersetzt werden, sondern erschwert auch den Bewerbungsprozess für Jobsuchende. Schließlich setzen die Personalabteilungen, insbesondere in der Tech-Branche, vielfach ebenfalls bereits auf künstliche Intelligenz, um Bewerber auszusieben oder um Vorstellungsgespräche zu führen. In einer aktuellen Umfrage unter rund 1.000 Arbeitnehmern (davon 144 aus der Technologiebranche), hat der globale Personaldienstleister Robert Half unter anderem ermittelt, welche Herausforderungen Fachkräften auf Jobsuche die größten Kopfschmerzen bereiten. Unter den befragten Tech-Fachkräften, sehen 35 Prozent die wesentliche Herausforderung darin, einen Job zu finden, der ihren Fähigkeiten entspricht. haben 30 Prozent Schwierigkeiten damit, sich auf Vorstellungsgespräche vorzubereiten (gegenüber 22 Prozent unter Nicht-Techies). tun sich 20 Prozent schwer damit, aussagekräftige Bewerbungen zu verfassen. Ihr Heil suchen nicht wenige Fachkräfte auf Jobsuche in generativer KI. Das kann zu guten Ergebnissen führen, muss es aber nicht: Laut einer Studie des IT-Dienstleisters Capterra unter knapp 3.000 Jobsuchenden aus zwölf Ländern (davon 250 aus Deutschland) haben 87 Prozent der Befragten KI-Tools bereits benutzt, um ihre Skills zu “beschönigen”. Welche (weiteren) Verfehlungen Jobsuchende mit GenAI-Unterstützung regelmäßig begehen und wie die Technologie bei Bewerbungen, Lebensläufen und Job-Interviews unterstützen kann, respektive sollte, haben wir im Interview mit George Denlinger, Operational President bei Robert Half, erörtert.   “Skills falsch darzustellen, ist so leicht wie nie zuvor” Wie lässt sich mit Hilfe generativer KI eine Bewerbung erstellen, die sich von anderen abhebt? George Denlinger: Bewerber können diese Tools nutzen, um Rechtschreib- und Grammatikfehler zu finden, branchenspezifische Formulierungen oder Formatierungen zu identifizieren und ihre technischen Erfolge in klare, wirkungsvolle Aussagen zu übersetzen, die auf die jeweilige Stelle zugeschnitten sind. Fachkräfte, die die Technologie mit Bedacht verwenden, können so ihre Bewerbungen aufwerten ohne dabei an Authentizität einzubüßen. Wie groß ist das Erfolgspotenzial der Technologie bei der Jobsuche? Denlinger: Menschen, die GenAI erfolgreich bei der Jobsuche einsetzen, nutzen es überlegt und strategisch. Zu Beginn des Prozesses kann KI dabei helfen, repetitive Aufgaben zu rationalisieren. Zum Beispiel, wenn es darum geht, nach Unternehmen zu recherchien, Angebote einzugrenzen, Bewerbungsunterlagen anzupassen und zu individualisieren sowie berufliche Social-Media-Profile wie LinkedIn zu optimieren. Wir beobachten zudem, dass Job-Kandidaten die Technologie auch nutzen, um Unternehmen zu identifizieren, die bestimmte Tech-Stacks einsetzen, die zu ihren Skills und Erfahrungen passen. Ich kenne auch persönlich Menschen, die generative KI bereits erfolgreich eingesetzt haben, um sich auf Vorstellungsgespräche vorzubereiten. Es gibt Tools, die Kandidaten dabei unterstützen, häufig gestellte und rollenspezifische Fragen zu antizipieren, realistische Gesprächsszenarien zu simulieren und ihre Antworten zu organisieren. Diese Art, sich auf Vorstellungsgespräche vorzubereiten, schärft nicht nur die Kommunikationsfähigkeit der Kandidaten, sondern hilft ihnen auch dabei, sich fokussierter, artikulierter und selbstbewusster zu präsentieren. Und welche Fehler begehen Job-Aspiranten regelmäßig, wenn es um GenAI bei der Jobsuche geht? Denlinger: Wir beobachten, dass KI-Tools bei Vorstellungsgesprächen in einer Art und Weise eingesetzt werden, die ethische Bedenken aufwerfen könnte. Etwa, dass GenAI-Tools während des Vorstellungsgesprächs in Echtzeit unterstützen, um Fragen zu beantworten. Die Arbeitgeber werden sich dieser Form der Nutzung allerdings zunehmend bewusst und werden künftig verstärkt versuchen, Bewerber aus dem Auswahlverfahren auszuschließen, die sich solcher Methoden bedienen. Ein weiterer häufiger Fehler, den wir häufig beobachten, ist eine zu starke Abhängigkeit von generativer KI, wenn es darum geht, Bewerbungsunterlagen zu erstellen – und insbesondere Lebensläufe. Einige Bewerber kopieren Stellenbeschreibungen oder von der KI vorgeschlagene Begrifflichkeiten einfach und fügen diese in ihre Lebensläufe ein. Das kann dazu führen, dass sie im Gespräch die aufgeführten Qualifikationen nicht näher erklären können. Im Extremfall kann es auch dazu führen, dass Personen auf der Grundlage übertrieben dargestellter oder schlicht erfundener Skills eine Stelle bekommen – nur um anschließend festzustellen, dass sie den Anforderungen und Erwartungen des Jobs nicht gewachsen sind. Skills falsch darzustellen, war zwar noch nie akzeptabel, ist aber durch GenAI so leicht wie nie zuvor. “Bewerber sollten sich authentisch präsentieren” Wie lässt sich die Technologie karrieretechnisch richtig einsetzen – insbesondere, wenn es um Bewerbungsunterlagen und Lebensläufe geht? Denlinger: Generative KI sollte als Hilfsmittel bei der Jobsuche betrachtet werden – nicht als Ersatz für persönlichen Insights und Erfahrungen. Sie kann dabei unterstützen, relevante Schlüsselwörter zu identifizieren, Lebensläufe zu strukturieren und erste Entwürfe zu erstellen. Aber das Endergebnis sollte unbedingt eine persönliche Note aufweisen. Die meisten Arbeitgeber haben inzwischen Mittel und Wege, KI-generierte Inhalte zu erkennen. In einer Umfrage von Robert Half gaben etwa 82 Prozent der befragten HR-Manager an, mit GenAI generierte Inhalte aufspüren zu können. Bewerber sollten sich also idealerweise authentisch präsentieren und dabei zum Ausdruck bringen, was ihr Interesse an der Stelle und dem Unternehmen geweckt hat. Arbeitgeber interessiert im Vorstellungsgespräch insbesondere, wie potenzielle Job-Kandidaten ihre Fähigkeiten bislang in der Praxis eingesetzt und ausgebaut haben. Ein generischer, stark KI-optimierter Lebenslauf kann das meist nicht widerspiegeln. Haben Sie den Eindruck, dass sich Menschen bei der Jobsuche mittlerweile zu sehr auf KI verlassen? Und falls ja, ist das eher positiv oder negativ zu sehen? Denlinger: Bezüglich der KI-Nutzung gilt es im gesamten Bewerbungsprozess die Balance zu wahren. GenAI wird zwar zunehmend zu einem gängigen Werkzeug für Bewerber, menschliche Interaktion bleibt jedoch unverzichtbar: Ein starkes berufliches Netzwerk ist nach wie vor eine der effektivsten Methoden, um einen neuen Job zu finden. Ganz allgemein sollten sich Arbeitssuchende nicht zu sehr auf die Technologie verlassen und sie mit Bedacht einsetzen. Schließlich kann GenAI zwischenmenschliche Fähigkeiten, Kreativität, Führungsqualitäten oder Anpassungsfähigkeit nicht ersetzen. Wie finden IT-Fachkräfte einen Job, der zu ihren Fähigkeiten passt? Sind Kurse und Zertifizierungen ein Ansatz, um weiterzukommen? Denlinger: Um einen Tech-Job zu finden, der ihren Fähigkeiten entspricht, sollten Jobsuchende zunächst ihre Stärken identifizieren und diese mit gefragten Stellen abgleichen. Das gilt nicht nur für Positionen im Technologiesektor, sondern auch für technologieorientierte Rollen, etwa im Finanz- und Gesundheitswesen. GenAI kann etwa Hilfestellung leisten, um eine Liste potenzieller Rollen auf der Grundlage der Skills und Interessen eines Bewerbers zu erstellen. Ich würde allerdings empfehlen, sich möglichst breit aufzustellen und die Jobsuche nicht auf eine Branche oder Berufsbezeichnung zu beschränken. Kurse und Zertifizierungen können an dieser Stelle durchaus wertvoll sein, insbesondere in sich schnell entwickelnden Bereichen. Am wirkungsvollsten sind sie jedoch in Kombination mit praktischen Erfahrungen. Die können beispielsweise persönlichen Projekten, Praktika, Hackathons oder der Mitarbeit an Open-Source-Projekten entspringen. Letztendlich erfordert die heutige Technologielandschaft die Fähigkeit, sich anzupassen und die Bereitschaft, kontinuierlich zu lernen. Fachkräfte, die sich auf den digitalen Wandel einlassen und proaktiv Fähigkeiten in neuen Technologien erwerben, die dazu beitragen, die Produktivität und den Return on Investment zu steigern, werden sich von der Masse abheben. (fm) Sie wollen weitere interessante Beiträge zu diversen Themen aus der IT-Welt lesen? Unsere kostenlosen Newsletter liefern Ihnen alles, was IT-Profis wissen sollten – direkt in Ihre Inbox! 

Bewerbung mit KI schreiben – das rät der Personalprofi​ Chatbots, die Bewerbungsunterlagen bauen? Lesen Sie, wie ein HR-Profi den Trend zur KI-gestützten Jobsuche einschätzt.Song_about_summer | shutterstock.com

In der Technologie-Branche einen Job zu finden, wird weltweit zunehmend schwerer – ebenso, wie ihn zu behalten. Das ist in vielen Fällen neben wirtschaftlichem Druck auch dem Generative-AI-Boom zu “verdanken”. Der sorgt nicht nur dafür, dass in vielen Fällen Jobs durch die Technologie ersetzt werden, sondern erschwert auch den Bewerbungsprozess für Jobsuchende. Schließlich setzen die Personalabteilungen, insbesondere in der Tech-Branche, vielfach ebenfalls bereits auf künstliche Intelligenz, um Bewerber auszusieben oder um Vorstellungsgespräche zu führen.

In einer aktuellen Umfrage unter rund 1.000 Arbeitnehmern (davon 144 aus der Technologiebranche), hat der globale Personaldienstleister Robert Half unter anderem ermittelt, welche Herausforderungen Fachkräften auf Jobsuche die größten Kopfschmerzen bereiten. Unter den befragten Tech-Fachkräften,

sehen 35 Prozent die wesentliche Herausforderung darin, einen Job zu finden, der ihren Fähigkeiten entspricht.

haben 30 Prozent Schwierigkeiten damit, sich auf Vorstellungsgespräche vorzubereiten (gegenüber 22 Prozent unter Nicht-Techies).

tun sich 20 Prozent schwer damit, aussagekräftige Bewerbungen zu verfassen.

Ihr Heil suchen nicht wenige Fachkräfte auf Jobsuche in generativer KI. Das kann zu guten Ergebnissen führen, muss es aber nicht: Laut einer Studie des IT-Dienstleisters Capterra unter knapp 3.000 Jobsuchenden aus zwölf Ländern (davon 250 aus Deutschland) haben 87 Prozent der Befragten KI-Tools bereits benutzt, um ihre Skills zu “beschönigen”.

Welche (weiteren) Verfehlungen Jobsuchende mit GenAI-Unterstützung regelmäßig begehen und wie die Technologie bei Bewerbungen, Lebensläufen und Job-Interviews unterstützen kann, respektive sollte, haben wir im Interview mit George Denlinger, Operational President bei Robert Half, erörtert.  

“Skills falsch darzustellen, ist so leicht wie nie zuvor”

Wie lässt sich mit Hilfe generativer KI eine Bewerbung erstellen, die sich von anderen abhebt?

George Denlinger: Bewerber können diese Tools nutzen, um Rechtschreib- und Grammatikfehler zu finden, branchenspezifische Formulierungen oder Formatierungen zu identifizieren und ihre technischen Erfolge in klare, wirkungsvolle Aussagen zu übersetzen, die auf die jeweilige Stelle zugeschnitten sind. Fachkräfte, die die Technologie mit Bedacht verwenden, können so ihre Bewerbungen aufwerten ohne dabei an Authentizität einzubüßen.

Wie groß ist das Erfolgspotenzial der Technologie bei der Jobsuche?

Denlinger: Menschen, die GenAI erfolgreich bei der Jobsuche einsetzen, nutzen es überlegt und strategisch. Zu Beginn des Prozesses kann KI dabei helfen, repetitive Aufgaben zu rationalisieren. Zum Beispiel, wenn es darum geht, nach Unternehmen zu recherchien, Angebote einzugrenzen, Bewerbungsunterlagen anzupassen und zu individualisieren sowie berufliche Social-Media-Profile wie LinkedIn zu optimieren. Wir beobachten zudem, dass Job-Kandidaten die Technologie auch nutzen, um Unternehmen zu identifizieren, die bestimmte Tech-Stacks einsetzen, die zu ihren Skills und Erfahrungen passen.

Ich kenne auch persönlich Menschen, die generative KI bereits erfolgreich eingesetzt haben, um sich auf Vorstellungsgespräche vorzubereiten. Es gibt Tools, die Kandidaten dabei unterstützen, häufig gestellte und rollenspezifische Fragen zu antizipieren, realistische Gesprächsszenarien zu simulieren und ihre Antworten zu organisieren. Diese Art, sich auf Vorstellungsgespräche vorzubereiten, schärft nicht nur die Kommunikationsfähigkeit der Kandidaten, sondern hilft ihnen auch dabei, sich fokussierter, artikulierter und selbstbewusster zu präsentieren.

Und welche Fehler begehen Job-Aspiranten regelmäßig, wenn es um GenAI bei der Jobsuche geht?

Denlinger: Wir beobachten, dass KI-Tools bei Vorstellungsgesprächen in einer Art und Weise eingesetzt werden, die ethische Bedenken aufwerfen könnte. Etwa, dass GenAI-Tools während des Vorstellungsgesprächs in Echtzeit unterstützen, um Fragen zu beantworten. Die Arbeitgeber werden sich dieser Form der Nutzung allerdings zunehmend bewusst und werden künftig verstärkt versuchen, Bewerber aus dem Auswahlverfahren auszuschließen, die sich solcher Methoden bedienen.

Ein weiterer häufiger Fehler, den wir häufig beobachten, ist eine zu starke Abhängigkeit von generativer KI, wenn es darum geht, Bewerbungsunterlagen zu erstellen – und insbesondere Lebensläufe. Einige Bewerber kopieren Stellenbeschreibungen oder von der KI vorgeschlagene Begrifflichkeiten einfach und fügen diese in ihre Lebensläufe ein. Das kann dazu führen, dass sie im Gespräch die aufgeführten Qualifikationen nicht näher erklären können.

Im Extremfall kann es auch dazu führen, dass Personen auf der Grundlage übertrieben dargestellter oder schlicht erfundener Skills eine Stelle bekommen – nur um anschließend festzustellen, dass sie den Anforderungen und Erwartungen des Jobs nicht gewachsen sind. Skills falsch darzustellen, war zwar noch nie akzeptabel, ist aber durch GenAI so leicht wie nie zuvor.

“Bewerber sollten sich authentisch präsentieren”

Wie lässt sich die Technologie karrieretechnisch richtig einsetzen – insbesondere, wenn es um Bewerbungsunterlagen und Lebensläufe geht?

Denlinger: Generative KI sollte als Hilfsmittel bei der Jobsuche betrachtet werden – nicht als Ersatz für persönlichen Insights und Erfahrungen. Sie kann dabei unterstützen, relevante Schlüsselwörter zu identifizieren, Lebensläufe zu strukturieren und erste Entwürfe zu erstellen. Aber das Endergebnis sollte unbedingt eine persönliche Note aufweisen. Die meisten Arbeitgeber haben inzwischen Mittel und Wege, KI-generierte Inhalte zu erkennen. In einer Umfrage von Robert Half gaben etwa 82 Prozent der befragten HR-Manager an, mit GenAI generierte Inhalte aufspüren zu können. Bewerber sollten sich also idealerweise authentisch präsentieren und dabei zum Ausdruck bringen, was ihr Interesse an der Stelle und dem Unternehmen geweckt hat.

Arbeitgeber interessiert im Vorstellungsgespräch insbesondere, wie potenzielle Job-Kandidaten ihre Fähigkeiten bislang in der Praxis eingesetzt und ausgebaut haben. Ein generischer, stark KI-optimierter Lebenslauf kann das meist nicht widerspiegeln.

Haben Sie den Eindruck, dass sich Menschen bei der Jobsuche mittlerweile zu sehr auf KI verlassen? Und falls ja, ist das eher positiv oder negativ zu sehen?

Denlinger: Bezüglich der KI-Nutzung gilt es im gesamten Bewerbungsprozess die Balance zu wahren. GenAI wird zwar zunehmend zu einem gängigen Werkzeug für Bewerber, menschliche Interaktion bleibt jedoch unverzichtbar: Ein starkes berufliches Netzwerk ist nach wie vor eine der effektivsten Methoden, um einen neuen Job zu finden. Ganz allgemein sollten sich Arbeitssuchende nicht zu sehr auf die Technologie verlassen und sie mit Bedacht einsetzen. Schließlich kann GenAI zwischenmenschliche Fähigkeiten, Kreativität, Führungsqualitäten oder Anpassungsfähigkeit nicht ersetzen.

Wie finden IT-Fachkräfte einen Job, der zu ihren Fähigkeiten passt? Sind Kurse und Zertifizierungen ein Ansatz, um weiterzukommen?

Denlinger: Um einen Tech-Job zu finden, der ihren Fähigkeiten entspricht, sollten Jobsuchende zunächst ihre Stärken identifizieren und diese mit gefragten Stellen abgleichen. Das gilt nicht nur für Positionen im Technologiesektor, sondern auch für technologieorientierte Rollen, etwa im Finanz- und Gesundheitswesen. GenAI kann etwa Hilfestellung leisten, um eine Liste potenzieller Rollen auf der Grundlage der Skills und Interessen eines Bewerbers zu erstellen. Ich würde allerdings empfehlen, sich möglichst breit aufzustellen und die Jobsuche nicht auf eine Branche oder Berufsbezeichnung zu beschränken. Kurse und Zertifizierungen können an dieser Stelle durchaus wertvoll sein, insbesondere in sich schnell entwickelnden Bereichen. Am wirkungsvollsten sind sie jedoch in Kombination mit praktischen Erfahrungen. Die können beispielsweise persönlichen Projekten, Praktika, Hackathons oder der Mitarbeit an Open-Source-Projekten entspringen.

Letztendlich erfordert die heutige Technologielandschaft die Fähigkeit, sich anzupassen und die Bereitschaft, kontinuierlich zu lernen. Fachkräfte, die sich auf den digitalen Wandel einlassen und proaktiv Fähigkeiten in neuen Technologien erwerben, die dazu beitragen, die Produktivität und den Return on Investment zu steigern, werden sich von der Masse abheben. (fm)

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Wer den Mainframe nicht ehrt…​

Allgemein

loading=”lazy” width=”400px”>Mainframe ist nicht gleich Legacy-IT.IBM Ein Fortune-500-Finanzdienstleister beschloss eines Tages, alles auf die Cloud zu setzen. Die Führungskräfte wurden per Memo auf den Cloud-First-Ansatz eingeschworen, die Teams angewiesen, sämtliche Prozesse entsprechend neu auszurichten – inklusive der Transaktionsverarbeitung, für die der Konzern bis zu diesem Zeitpunkt über Jahrzehnte auf Mainframes gesetzt hatte. Die Bedenken der hochqualifizierten Mainframe-Experten des Unternehmens, die Cloud sei für die geschäftskritische Workloads mit hohem Durchsatz und geringer Latenz nicht geeignet, wurden beiseite gewischt. Das Motto: Die Cloud kann alles, Legacy muss weg. Ein Jahr nach Beginn der Migration zeigten sich die Folgen: die Cloud-Kosten stiegen sprunghaft an, die Performance ließ immer weiter nach, und die Kunden wurden zunehmend unzufrieden.    Das Ende vom Lied: Das Unternehmen verlagerte seine kritischen Workloads wieder auf den Mainframe zurück – diesmal jedoch mit einer durchdachteren Integration von modernen Cloud-Native-Services. Dieser Ansatz konnte Ausfallsicherheit gewährleisten und die Kunden zufriedenstellen. Die Lektion: Verwerfen Sie bewährte Technologien (und/oder die Experten, die sie managen) nicht vorschnell, nur weil gerade der Hype tobt. Cloud-First-Irrwege Das betrifft Mainframes in besonderem Maße, denn sie sind alles andere als Legacy-Relikte: Im Hintergrund bilden sie weiterhin das Infrastruktur-Rückgrat der weltweit größten Banken, Regierungsinstitutionen und Versicherungsgesellschaften. Dabei zeichnen sie sich insbesondere durch ihre Zuverlässigkeit, Sicherheit und Kapazität aus. Geht es um umfangreiche Transaktionen, beziehungsweise spezifische Workloads, können Public-Cloud-Plattformen nicht mithalten.   Das haben Konzerne wie IBM oder Broadcom längst erkannt – und investieren weiter in die Modernisierung ihrer Mainframes. Beispielsweise in Form von API-, Container- und Cloud- und KI-Integrationen. Diese Technologie und ihre Betreiber als altbacken abzustempeln, greift deshalb nicht nur zu kurz – sondern ist auch riskant. Vor allem für Unternehmen mit Echtzeit- und Compliance-Anforderungen, die die Cloud alleine nicht abdecken kann. Statt sich auf die Cloud zu versteifen, stellen sich strategisch denkende Firmen tiefgreifendere Fragen. Etwa: Welche Umgebung bietet für den jeweiligen Task die besten Voraussetzungen? Wo liegen unsere Stärken – und wie können wir diese kombinieren, um bessere Resultate zu erzielen? Im Ergebnis kommen sie in vielen Fällen zur Überzeugung, dass eine hybride IT der beste Weg in die Zukunft ist. So werden Mainframes zu “First-Class Cloud Citizens” und sind direkt in Cloud-basierte DevOps-Workflows und Datenprozesse eingebunden, während Mainframe- und Cloud-Teams eng zusammenarbeiten und ihre jeweiligen Fachkenntnisse einbringen. Unternehmen, die diesem Ansatz folgen und die einzigartigen Vorteile beider Welten miteinander kombinieren, sind in der Lage, echte Innovation voranzutreiben. Das Cloud-First-Mantra durch eine Philosophie zu ersetzen, bei der das richtige Tool für die jeweilige Aufgabe zum Einsatz kommt, ist also dringend zu empfehlen. Anderenfalls können kostspielige Fehltritte die Folge sein – wie beim eingangs genannten Fortune-500-Konzern. Mainframes werden auch in Zukunft nicht von der Bildfläche verschwinden. Sie sind fester Bestandteil einer hybriden IT-Zukunft, in der sie sich parallel zur Cloud weiterentwickeln. Entsprechend sollte ihre Stellenwert auch gewürdigt werden – ebenso wie der der Experten, die das nötige Knowhow mitbringen, um sie zu betreiben und zu warten. (fm) Sie wollen weitere interessante Beiträge zu diversen Themen aus der IT-Welt lesen? Unsere kostenlosen Newsletter liefern Ihnen alles, was IT-Profis wissen sollten – direkt in Ihre Inbox! 

Wer den Mainframe nicht ehrt…​ loading=”lazy” width=”400px”>Mainframe ist nicht gleich Legacy-IT.IBM

Ein Fortune-500-Finanzdienstleister beschloss eines Tages, alles auf die Cloud zu setzen. Die Führungskräfte wurden per Memo auf den Cloud-First-Ansatz eingeschworen, die Teams angewiesen, sämtliche Prozesse entsprechend neu auszurichten – inklusive der Transaktionsverarbeitung, für die der Konzern bis zu diesem Zeitpunkt über Jahrzehnte auf Mainframes gesetzt hatte.

Die Bedenken der hochqualifizierten Mainframe-Experten des Unternehmens, die Cloud sei für die geschäftskritische Workloads mit hohem Durchsatz und geringer Latenz nicht geeignet, wurden beiseite gewischt. Das Motto: Die Cloud kann alles, Legacy muss weg. Ein Jahr nach Beginn der Migration zeigten sich die Folgen:

die Cloud-Kosten stiegen sprunghaft an,

die Performance ließ immer weiter nach, und

die Kunden wurden zunehmend unzufrieden.   

Das Ende vom Lied: Das Unternehmen verlagerte seine kritischen Workloads wieder auf den Mainframe zurück – diesmal jedoch mit einer durchdachteren Integration von modernen Cloud-Native-Services. Dieser Ansatz konnte Ausfallsicherheit gewährleisten und die Kunden zufriedenstellen. Die Lektion: Verwerfen Sie bewährte Technologien (und/oder die Experten, die sie managen) nicht vorschnell, nur weil gerade der Hype tobt.

Cloud-First-Irrwege

Das betrifft Mainframes in besonderem Maße, denn sie sind alles andere als Legacy-Relikte: Im Hintergrund bilden sie weiterhin das Infrastruktur-Rückgrat der weltweit größten Banken, Regierungsinstitutionen und Versicherungsgesellschaften. Dabei zeichnen sie sich insbesondere durch ihre Zuverlässigkeit, Sicherheit und Kapazität aus. Geht es um umfangreiche Transaktionen, beziehungsweise spezifische Workloads, können Public-Cloud-Plattformen nicht mithalten.  

Das haben Konzerne wie IBM oder Broadcom längst erkannt – und investieren weiter in die Modernisierung ihrer Mainframes. Beispielsweise in Form von API-, Container- und Cloud- und KI-Integrationen. Diese Technologie und ihre Betreiber als altbacken abzustempeln, greift deshalb nicht nur zu kurz – sondern ist auch riskant. Vor allem für Unternehmen mit Echtzeit- und Compliance-Anforderungen, die die Cloud alleine nicht abdecken kann.

Statt sich auf die Cloud zu versteifen, stellen sich strategisch denkende Firmen tiefgreifendere Fragen. Etwa:

Welche Umgebung bietet für den jeweiligen Task die besten Voraussetzungen?

Wo liegen unsere Stärken – und wie können wir diese kombinieren, um bessere Resultate zu erzielen?

Im Ergebnis kommen sie in vielen Fällen zur Überzeugung, dass eine hybride IT der beste Weg in die Zukunft ist. So werden Mainframes zu “First-Class Cloud Citizens” und sind direkt in Cloud-basierte DevOps-Workflows und Datenprozesse eingebunden, während Mainframe- und Cloud-Teams eng zusammenarbeiten und ihre jeweiligen Fachkenntnisse einbringen. Unternehmen, die diesem Ansatz folgen und die einzigartigen Vorteile beider Welten miteinander kombinieren, sind in der Lage, echte Innovation voranzutreiben.

Das Cloud-First-Mantra durch eine Philosophie zu ersetzen, bei der das richtige Tool für die jeweilige Aufgabe zum Einsatz kommt, ist also dringend zu empfehlen. Anderenfalls können kostspielige Fehltritte die Folge sein – wie beim eingangs genannten Fortune-500-Konzern. Mainframes werden auch in Zukunft nicht von der Bildfläche verschwinden. Sie sind fester Bestandteil einer hybriden IT-Zukunft, in der sie sich parallel zur Cloud weiterentwickeln. Entsprechend sollte ihre Stellenwert auch gewürdigt werden – ebenso wie der der Experten, die das nötige Knowhow mitbringen, um sie zu betreiben und zu warten. (fm)

Sie wollen weitere interessante Beiträge zu diversen Themen aus der IT-Welt lesen? Unsere kostenlosen Newsletter liefern Ihnen alles, was IT-Profis wissen sollten – direkt in Ihre Inbox!

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SAP-Chef Christian Klein sieht Problem der Digitalen Souveränität gelöst​

Allgemein

loading=”lazy” width=”400px”>SAP-Chef Christian Klein sieht die Digitale Souveränität Europas durch die US-Cloud-Hyperscaler nicht gefährdet. SAP SE In den Diskussionen rund um digitale Souveränität müssten stärker realistische Positionen und Definitionen berücksichtigt werden, forderte SAP-CEO Christian Klein im Rahmen eines Medien-Roundtables. Im Grunde genommen sei diese Angelegenheit für Europa gelöst, behauptet Klein. Der Manager verweist auf sensible Workloads, beispielsweise aus Bereichen wie Healthcare oder dem Verteidigungswesen, die sich bereits heute in europäischen Rechenzentren mit europäischem Personal betreiben ließen. Die Diskussionen, ob US-Hyperscaler oder US-Hardware beteiligt sei, gingen an der Diskussion über digitale Souveränität vorbei, sagt der SAP-Chef. Anbieter wie Salesforce oder Workday seien mit ihren Cloud-Applikationen schließlich viel näher an den kritischen Business-Daten europäischer Anwenderunternehmen. „Sollen wir sie abschalten?“, fragt Klein und schiebt mit einem Schmunzeln hinterher: „Aus SAP-Sicht vielleicht gar nicht schlecht.“ Ein solches Vorgehen sei allerdings nicht realistisch. Würde Salesforce in Deutschland abgeschaltet, sei die Kundenkommunikation der Hälfte aller DAX-Unternehmen hierzulande lahm gelegt. Lesetipp: Digitale Souveränität – weniger Abschottung, mehr Wahlfreiheit Die Debatten sollten sich aus Sicht des SAP-Chefs vielmehr darum drehen, wer die Daten kontrolliert. Digitale Souveränität bedeutet für Klein, dass die Kunden die volle Kontrolle über ihre Daten und ihre Infrastruktur haben. Außerdem sollte man auch darauf achten, dass nicht jeder Workload das gleiche Maß an digitaler Souveränität erfordert. An dieser Stelle sei eine sorgfältige Klassifizierung angesagt. Wir brauchen in Europa ein anderes Stargate Den Forderungen, der US-amerikanischen Stargate-Initiative – dem massiven Ausbau der Data-Center-Infrastruktur – in Europa etwas entgegenzusetzen, sieht Klein kritisch. „Wir brauchen in Europa ein anderes Stargate, auf einem anderen Layer des Stack.“ Der SAP-Manager plädiert dafür, stärker Use Cases rund um AI zu fördern und finanziell zu unterstützen. Lesetipp: Digitale Souveränität – Wird Deutschland zum Vorbild in Europa? An direkte Investments seitens der EU-Staaten in einzelne Unternehmen glaubt der Manager indes nicht und verweist auf die Pleite von Northvolt im Batteriesektor. Regierungen seien nicht so gut darin, zu entscheiden, wer der Beste in einem bestimmten Segment sei. „Das sollte man besser dem Markt überlassen“, sagt Klein. Der Infrastruktur-Zug sei jedenfalls abgefahren. „Wir sollten uns nicht auf einen Wettkampf einlassen, die US-Hyperscaler schlagen zu wollen.“ Klein setzt vielmehr auf die nächste Phase mit dem Business-Layer, die gerade begonnen habe. „Hier liegt die Chance für Europa.“ width=”100%” height=”152″ frameborder=”0″ allowfullscreen allow=”autoplay; clipboard-write; encrypted-media; fullscreen; picture-in-picture” loading=”lazy” src=”https://open.spotify.com/embed/episode/5dNJGnOX4iEG97iAYrzLbr?utm_source=oembed”> Zu viel und zu unterschiedliche Regulierung Um diese Chancen zu nutzen, brauche es jedoch auch an anderer Stelle Veränderungen, mahnt der SAP-Chef und nennt an erster Stelle die Regulierung in Europa. Die Tatsache, dass die EU mit Regelwerken wie dem AI Act und dem Data Act dafür sorgen will, dass Technik regelkonform und gemäß den europäischen Werten eingesetzt wird und kein Missbrauch mit Daten getrieben wird, findet Klein gut. Lesetipp: Apple, Google und Meta agitieren gegen EU AI Act Aber der SAP-Manager hat auch einiges auszusetzen. Ein Problem sei, dass es immer mehr Regelwerke gebe und die einzelnen EU-Mitgliedsstaaten noch dazu eigene Dinge hinzufügten. „Wir brauchen EU-einheitliche Regel“, fordert Klein und betont: „Das kann ein Wettbewerbsvorteil sein.“ Regeln dürfen Technologie nicht einschränken Außerdem müssten die Regeln besser an die Business-Realität angepasst werden. Man müsse die Regulierung testen und darauf achten, Technologien nicht überzuregulieren und damit zu stark einzuschränken. Damit hätten europäische Unternehmen im weltweiten Wettbewerb einen Nachteil. Klein plädiert für eine engere Kooperation zwischen der EU-Kommission, den lokalen Regierungen in den EU-Staaten und der Wirtschaft. Lesetipp: Data Act – kaum ein Unternehmen ist vorbereitet „Es reicht nicht, nur die richtige strategische Absicht zu haben, sondern man muss das Ganze auch in der richtigen Art und Weise umsetzen.“ Klein schließt sich den Forderungen vieler Unternehmen und Politiker an, die Umsetzung des AI Act erst einmal auszusetzen und zu pausieren. Es brauche Anpassungen und mehr Feintuning, konstatiert der SAP-Mann und beteuert: „Wir unterstützen die Regulierung. Wir möchten sie nur klarer machen ohne Grauzonen.“ Erst machen, dann regulieren Klein wünscht sich eine grundsätzlich andere Herangehensweise an das Regulierungsthema. „Bevor wir etwas regulieren, sollten wir erst einmal etwas tun und machen mit neuer Technologie“, empfiehlt der Manager. Dann sei immer noch Zeit für Regulierung, weil dann auch die Auswirkungen klarer auf der Hand lägen. Mit Blick auf die USA mahnt der SAP-CEO: „Während wir hier in Europa immer zuerst über Regulierung reden, drehen sich in den USA die Diskussionen von Anfang darum, wie eine Technik die Wettbewerbsfähigkeit verbessert.“ width=”100%” height=”152″ frameborder=”0″ allowfullscreen allow=”autoplay; clipboard-write; encrypted-media; fullscreen; picture-in-picture” loading=”lazy” src=”https://open.spotify.com/embed/episode/7jY0D0qoLtnm17n9lGt0c5?utm_source=oembed”> 

SAP-Chef Christian Klein sieht Problem der Digitalen Souveränität gelöst​ loading=”lazy” width=”400px”>SAP-Chef Christian Klein sieht die Digitale Souveränität Europas durch die US-Cloud-Hyperscaler nicht gefährdet. SAP SE

In den Diskussionen rund um digitale Souveränität müssten stärker realistische Positionen und Definitionen berücksichtigt werden, forderte SAP-CEO Christian Klein im Rahmen eines Medien-Roundtables. Im Grunde genommen sei diese Angelegenheit für Europa gelöst, behauptet Klein. Der Manager verweist auf sensible Workloads, beispielsweise aus Bereichen wie Healthcare oder dem Verteidigungswesen, die sich bereits heute in europäischen Rechenzentren mit europäischem Personal betreiben ließen.

Die Diskussionen, ob US-Hyperscaler oder US-Hardware beteiligt sei, gingen an der Diskussion über digitale Souveränität vorbei, sagt der SAP-Chef. Anbieter wie Salesforce oder Workday seien mit ihren Cloud-Applikationen schließlich viel näher an den kritischen Business-Daten europäischer Anwenderunternehmen. „Sollen wir sie abschalten?“, fragt Klein und schiebt mit einem Schmunzeln hinterher: „Aus SAP-Sicht vielleicht gar nicht schlecht.“ Ein solches Vorgehen sei allerdings nicht realistisch. Würde Salesforce in Deutschland abgeschaltet, sei die Kundenkommunikation der Hälfte aller DAX-Unternehmen hierzulande lahm gelegt.

Lesetipp: Digitale Souveränität – weniger Abschottung, mehr Wahlfreiheit

Die Debatten sollten sich aus Sicht des SAP-Chefs vielmehr darum drehen, wer die Daten kontrolliert. Digitale Souveränität bedeutet für Klein, dass die Kunden die volle Kontrolle über ihre Daten und ihre Infrastruktur haben. Außerdem sollte man auch darauf achten, dass nicht jeder Workload das gleiche Maß an digitaler Souveränität erfordert. An dieser Stelle sei eine sorgfältige Klassifizierung angesagt.

Wir brauchen in Europa ein anderes Stargate

Den Forderungen, der US-amerikanischen Stargate-Initiative – dem massiven Ausbau der Data-Center-Infrastruktur – in Europa etwas entgegenzusetzen, sieht Klein kritisch. „Wir brauchen in Europa ein anderes Stargate, auf einem anderen Layer des Stack.“ Der SAP-Manager plädiert dafür, stärker Use Cases rund um AI zu fördern und finanziell zu unterstützen.

Lesetipp: Digitale Souveränität – Wird Deutschland zum Vorbild in Europa?

An direkte Investments seitens der EU-Staaten in einzelne Unternehmen glaubt der Manager indes nicht und verweist auf die Pleite von Northvolt im Batteriesektor. Regierungen seien nicht so gut darin, zu entscheiden, wer der Beste in einem bestimmten Segment sei. „Das sollte man besser dem Markt überlassen“, sagt Klein. Der Infrastruktur-Zug sei jedenfalls abgefahren. „Wir sollten uns nicht auf einen Wettkampf einlassen, die US-Hyperscaler schlagen zu wollen.“ Klein setzt vielmehr auf die nächste Phase mit dem Business-Layer, die gerade begonnen habe. „Hier liegt die Chance für Europa.“

width=”100%” height=”152″ frameborder=”0″ allowfullscreen allow=”autoplay; clipboard-write; encrypted-media; fullscreen; picture-in-picture” loading=”lazy” src=”https://open.spotify.com/embed/episode/5dNJGnOX4iEG97iAYrzLbr?utm_source=oembed”>

Zu viel und zu unterschiedliche Regulierung

Um diese Chancen zu nutzen, brauche es jedoch auch an anderer Stelle Veränderungen, mahnt der SAP-Chef und nennt an erster Stelle die Regulierung in Europa. Die Tatsache, dass die EU mit Regelwerken wie dem AI Act und dem Data Act dafür sorgen will, dass Technik regelkonform und gemäß den europäischen Werten eingesetzt wird und kein Missbrauch mit Daten getrieben wird, findet Klein gut.

Lesetipp: Apple, Google und Meta agitieren gegen EU AI Act

Aber der SAP-Manager hat auch einiges auszusetzen. Ein Problem sei, dass es immer mehr Regelwerke gebe und die einzelnen EU-Mitgliedsstaaten noch dazu eigene Dinge hinzufügten. „Wir brauchen EU-einheitliche Regel“, fordert Klein und betont: „Das kann ein Wettbewerbsvorteil sein.“

Regeln dürfen Technologie nicht einschränken

Außerdem müssten die Regeln besser an die Business-Realität angepasst werden. Man müsse die Regulierung testen und darauf achten, Technologien nicht überzuregulieren und damit zu stark einzuschränken. Damit hätten europäische Unternehmen im weltweiten Wettbewerb einen Nachteil. Klein plädiert für eine engere Kooperation zwischen der EU-Kommission, den lokalen Regierungen in den EU-Staaten und der Wirtschaft.

Lesetipp: Data Act – kaum ein Unternehmen ist vorbereitet

„Es reicht nicht, nur die richtige strategische Absicht zu haben, sondern man muss das Ganze auch in der richtigen Art und Weise umsetzen.“ Klein schließt sich den Forderungen vieler Unternehmen und Politiker an, die Umsetzung des AI Act erst einmal auszusetzen und zu pausieren. Es brauche Anpassungen und mehr Feintuning, konstatiert der SAP-Mann und beteuert: „Wir unterstützen die Regulierung. Wir möchten sie nur klarer machen ohne Grauzonen.“

Erst machen, dann regulieren

Klein wünscht sich eine grundsätzlich andere Herangehensweise an das Regulierungsthema. „Bevor wir etwas regulieren, sollten wir erst einmal etwas tun und machen mit neuer Technologie“, empfiehlt der Manager. Dann sei immer noch Zeit für Regulierung, weil dann auch die Auswirkungen klarer auf der Hand lägen. Mit Blick auf die USA mahnt der SAP-CEO: „Während wir hier in Europa immer zuerst über Regulierung reden, drehen sich in den USA die Diskussionen von Anfang darum, wie eine Technik die Wettbewerbsfähigkeit verbessert.“

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SAP-Chef Christian Klein sieht Problem der Digitalen Souveränität gelöst​ Weiterlesen »

Schnittstellen-Design: Wie Sie teure API-Fehler vermeiden​

Allgemein

Unzureichendes API-Design kann für lange Gesichter sorgen und GenAI-infusionierte Betriebsamkeit verhindern. Foto: Kaleo | shutterstock.com Stellen Sie sich vor es ist Freitagmorgen und Sie sehen aufgeregt der Inbetriebnahme Ihres neuen, generativen KI-Systems entgegen (das in der Public Cloud eines Hyperscalers läuft). Das soll heute in die E-Commerce-Systeme des Unternehmens – die für 80 Prozent der Einnahmen verantwortlich sind – integriert werden. Das Ziel: mehr Umsatz generieren und gleichzeitig die Online-Kunden besser verstehen. Dazu kommunizieren die E-Commerce-Systeme mit dem Generative-AI-System über verschiedene Schnittstellen (APIs). Diese ermöglichen es den Anwendungen, über das GenAI-System Daten anzufordern. Soweit, so gut. Mit einer wachsenden Zahl von E-Commerce-Nutzern – und der damit verbundenen Belastung für die APIs – bricht die System-Performance schließlich ein. So stark, dass die Verbindung zum GenAI-System wieder gekappt werden muss. Szenarien wie diese sind keine Seltenheit: Die Systeme mögen gut konzipiert sein, den APIs kommt allerdings zu wenig Aufmerksamkeit zu. Das kann zu Problemen führen, insbesondere in den Bereichen: Performance, Skalierung und Latenz. Diese Probleme werden dann oft kaschiert, indem zusätzliche Ressourcen angeschafft werden, etwa weitere Serverinstanzen. Das mag zunächst funktionieren – kostet aber auch Geld und befreit nicht von der Notwendigkeit, schlechte APIs zu fixen. Die Wurzel des Schnittstellen-Übels Wenn Schnittstellen nicht wie geplant funktionieren, liegt die Wurzel des Übels in den allermeisten Fällen in ihrem Design, bei dem verschiedene Aspekte berücksichtigt werden sollten. Zu den wichtigsten Grundlagen eines guten API-Designs gehören: Skalierbarkeit: Schnittstellen sollten so gestaltet sein, dass sie steigenden Anforderungen gerecht werden können, ohne dabei an Leistung einzubüßen. Ein paar Tipps für Anwender: Implementieren Sie Caching-Strategien und Load Balancer und stellen Sie sicher, dass die zugrundeliegende Architektur in der Lage ist, dynamisch Ressourcen zuzuweisen. Modularität: APIs sollten als modulare Services aufgebaut werden. Das ermöglicht es, die einzelnen Komponenten unabhängig voneinander zu entwickeln, bereitzustellen und zu skalieren. Das Resultat sind weniger Komplexität, ein verbesserte Wartbarkeit und eine höhere Chance darauf, dass Code wiederverwendet werden kann. Statelessness: Die “Zustandslosigkeit” steht im Einklang mit den RESTful-Prinzipien. Soll heißen: APIs sollten keine Daten zwischen Anfragen speichern. Die Statelessness optimiert Skalierbarkeit und Zuverlässigkeit, da die Server innerhalb des Clusters jede Anfrage unabhängig voneinander bearbeiten können. Effiziente Datenverarbeitung: Die Größe der Datenpakete, die an den Nutzer zurückgesendet werden, wird optimiert. Wenn API-Antworten keine unnötigen Daten enthalten, sinken die Latenzzeit und die benötigte Bandbreiten. 3 Maßnahmen für API-Performanz Ein großes Problem ist in diesem Zusammenhang häufig, dass diejenigen, die die APIs entwickeln und bereitstellen, wenig bis gar keine Ahnung davon haben, wie sich die Schnittstellen bei unterschiedlichen Belastungen verhalten. Die einzige Möglichkeit, das herauszufinden: Monitoring, Testing und der Einsatz von (Leistungs-)Metriken. Wir empfehlen Ihnen: Überwachen Sie die API-Latenz kontinuierlich, also die Zeit, die eine Anfrage für den Weg vom Client zum Server benötigt – und wie lange es dauert, die Antwort an den Client zu senden. Messen Sie den Durchsatz, also die Anzahl der in einem bestimmten Zeitraum erfolgreich übermittelten Nachrichten. So ermitteln Sie die Kapazität der API. Beobachten Sie API-Fehlerraten, um etwaige Zuverlässigkeitsprobleme vorab zu entschärfen. Erhöhte Fehlerraten sind ein Hinweis darauf, dass etwas nicht in Ordnung ist – und korrigiert werden muss. (fm) Dieser Beitrag basiert auf einem Artikel unserer US-Schwesterpublikation Infoworld. 

Schnittstellen-Design: Wie Sie teure API-Fehler vermeiden​ Unzureichendes API-Design kann für lange Gesichter sorgen und GenAI-infusionierte Betriebsamkeit verhindern.
Foto: Kaleo | shutterstock.com

Stellen Sie sich vor es ist Freitagmorgen und Sie sehen aufgeregt der Inbetriebnahme Ihres neuen, generativen KI-Systems entgegen (das in der Public Cloud eines Hyperscalers läuft). Das soll heute in die E-Commerce-Systeme des Unternehmens – die für 80 Prozent der Einnahmen verantwortlich sind – integriert werden. Das Ziel: mehr Umsatz generieren und gleichzeitig die Online-Kunden besser verstehen.

Dazu kommunizieren die E-Commerce-Systeme mit dem Generative-AI-System über verschiedene Schnittstellen (APIs). Diese ermöglichen es den Anwendungen, über das GenAI-System Daten anzufordern. Soweit, so gut. Mit einer wachsenden Zahl von E-Commerce-Nutzern – und der damit verbundenen Belastung für die APIs – bricht die System-Performance schließlich ein. So stark, dass die Verbindung zum GenAI-System wieder gekappt werden muss.

Szenarien wie diese sind keine Seltenheit: Die Systeme mögen gut konzipiert sein, den APIs kommt allerdings zu wenig Aufmerksamkeit zu. Das kann zu Problemen führen, insbesondere in den Bereichen:

Performance,

Skalierung und

Latenz.

Diese Probleme werden dann oft kaschiert, indem zusätzliche Ressourcen angeschafft werden, etwa weitere Serverinstanzen. Das mag zunächst funktionieren – kostet aber auch Geld und befreit nicht von der Notwendigkeit, schlechte APIs zu fixen.

Die Wurzel des Schnittstellen-Übels

Wenn Schnittstellen nicht wie geplant funktionieren, liegt die Wurzel des Übels in den allermeisten Fällen in ihrem Design, bei dem verschiedene Aspekte berücksichtigt werden sollten. Zu den wichtigsten Grundlagen eines guten API-Designs gehören:

Skalierbarkeit: Schnittstellen sollten so gestaltet sein, dass sie steigenden Anforderungen gerecht werden können, ohne dabei an Leistung einzubüßen. Ein paar Tipps für Anwender: Implementieren Sie Caching-Strategien und Load Balancer und stellen Sie sicher, dass die zugrundeliegende Architektur in der Lage ist, dynamisch Ressourcen zuzuweisen.

Modularität: APIs sollten als modulare Services aufgebaut werden. Das ermöglicht es, die einzelnen Komponenten unabhängig voneinander zu entwickeln, bereitzustellen und zu skalieren. Das Resultat sind weniger Komplexität, ein verbesserte Wartbarkeit und eine höhere Chance darauf, dass Code wiederverwendet werden kann.

Statelessness: Die “Zustandslosigkeit” steht im Einklang mit den RESTful-Prinzipien. Soll heißen: APIs sollten keine Daten zwischen Anfragen speichern. Die Statelessness optimiert Skalierbarkeit und Zuverlässigkeit, da die Server innerhalb des Clusters jede Anfrage unabhängig voneinander bearbeiten können.

Effiziente Datenverarbeitung: Die Größe der Datenpakete, die an den Nutzer zurückgesendet werden, wird optimiert. Wenn API-Antworten keine unnötigen Daten enthalten, sinken die Latenzzeit und die benötigte Bandbreiten.

3 Maßnahmen für API-Performanz

Ein großes Problem ist in diesem Zusammenhang häufig, dass diejenigen, die die APIs entwickeln und bereitstellen, wenig bis gar keine Ahnung davon haben, wie sich die Schnittstellen bei unterschiedlichen Belastungen verhalten. Die einzige Möglichkeit, das herauszufinden: Monitoring, Testing und der Einsatz von (Leistungs-)Metriken. Wir empfehlen Ihnen:

Überwachen Sie die API-Latenz kontinuierlich, also die Zeit, die eine Anfrage für den Weg vom Client zum Server benötigt – und wie lange es dauert, die Antwort an den Client zu senden.

Messen Sie den Durchsatz, also die Anzahl der in einem bestimmten Zeitraum erfolgreich übermittelten Nachrichten. So ermitteln Sie die Kapazität der API.

Beobachten Sie API-Fehlerraten, um etwaige Zuverlässigkeitsprobleme vorab zu entschärfen. Erhöhte Fehlerraten sind ein Hinweis darauf, dass etwas nicht in Ordnung ist – und korrigiert werden muss.

(fm)

Dieser Beitrag basiert auf einem Artikel unserer US-Schwesterpublikation Infoworld.

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Gesprächsführungstechniken: So überzeugen Sie Skeptiker​

Allgemein

Wer im Gepräch klug mit Fragen arbeitet, kann auch große Skeptiker von seiner Sicht der Dinge überzeugen. Foto: imtmphoto – shutterstock.comDie Herausforderungen in Überzeugungsgesprächen steigen insbesondere dann, wenn sich unser Gegenüber bereits eine feste Meinung gebildet hat, seine Position aus tiefer Überzeugung vertritt oder gar ein Anhänger einer Verschwörungstheorie ist. Dabei ist der erste Impuls in der Überzeugungsarbeit meist, unschlagbare und stichhaltige Argumente aufzufahren, womit wir den Gesprächspartner oder die Gesprächspartnerin auf unsere Seite zu ziehen versuchen – gewissermaßen durch die Macht des stärkeren Arguments. Doch die Erfahrungen sind oft genug ernüchternd: Argument begegnet “Gegen-Argument” begegnet Argument begegnet Gegen-Argument in einer Endlosschleife eines argumentativen Pingpongs. Gesprächsführung: Auf die Fragen kommt es anWenn es ums Überzeugen geht, sind wir so starrköpfig auf argumentatives Durchsetzen programmiert, dass wir eine wichtige Strategie geflissentlich übersehen, nämlich die Kunst des Fragens. Dabei können gerade kluge Fragen dabei helfen, Überzeugungsziele zu erreichen. Fragen dienen dazu, die Position des Gegenübers wirklich zu verstehen. Nur wenn ich verstehe, warum mein Gesprächspartner zweifelt und worum es ihm im Kern geht, kann ich vernünftig mit meinen Argumenten ansetzen. Dazu gilt es herauszufinden, welche Anliegen er hat, welche Werte er vertritt, welches Weltbild er besitzt und welche Emotionen ihn bewegen. In logischer Hinsicht sind Fragen ein gutes Mittel, die Stich- und Sachhaltigkeit einer Position zu testen und zu hinterfragen. Klug und dosiert eingesetzt, unterstützen sie dabei, zarte Zweifel zu säen, Lücken oder Widersprüche zu entlarven und auf andere Lösungsalternativen hinzuweisen. Behutsam können sie den Dialogpartner für eine andere Sicht auf die Dinge öffnen. Fragen sind in psychologischer Hinsicht ein unentbehrliches Mittel. Denn sie zeigen dem Gegenüber, dass wir ernsthaft gewillt sind, ihm aufmerksam zuzuhören und gedanklich zu folgen. Insofern signalisieren Fragen Respekt und Wertschätzung. Und das setzt in der Regel einen Mechanismus der Gegenseitigkeit in Gang: Wenn ich bereit bin, jemandem zuzuhören, dann wird auch diese Person mehr bereit sein, mir zuzuhören. Nach dem Motto: wie du mir, so ich dir! Gesprächsführungstechniken: Fehler, die Sie vermeiden solltenDoch Achtung! Obwohl Fragen ein hervorragendes und häufig unterschätztes Mittel in Überzeugungssituationen sind, gilt es auf ein paar Dinge zu achten. Keine Schulmeisterei: Ihre Fragen sollten auf keinen Fall schulmeisterlich und besserwisserisch wirken. Sie sollten daher nicht suggestiv sein oder bestimmte Antworten nahelegen, weil Sie die gerne hören möchten. (“Sie sind doch bestimmt auch der Meinung, dass…..”) Kein Verhör inszenieren: Ihre Fragen sollten den Gesprächspartner nicht in die Enge treiben und sie sollten nicht wie ein Trommelfeuer auf ihn einprasseln. Manchmal sollte man das Fragen unterbrechen und eigene Kommentare und Sichtweisen in das Gespräch einflechten. Niemanden dumm aussehen lassen: Ihre Fragen sollten, selbst wenn sie kritisch sind, niemanden als Dummkopf hinstellen. Auch wenn man die Aussage des französischen Philosophen Descartes, dass der gesunde Menschenverstand die am gleichmäßigsten verteilte Sache der Welt sei, wahrscheinlich bezweifeln darf. Wer diese drei Aspekte beherzigt und klug mit Fragen arbeitet, gewinnt auch größte Skeptiker für seine Sicht der Dinge. Die folgende Arbeitshilfe zu den wichtigsten Fragetypen wird Sie dabei unterstützen. Überzeugungsgespräche: Ratgeber zur FragestellungWelche Fragetypen sind in Überzeugungssituationen besonders hilfreich? Obwohl prinzipiell jede Art von Frage in Überzeugungsgesprächen eine Rolle spielen kann, gibt es fünf Fragetypen, die besonders nützlich sind. Mit Erklärungsfragen versucht man Hintergründe, Zusammenhänge, Motive und Zwecke zu ergründen. (“Welchen Zusammenhang sehen Sie denn zwischen der COVID-19-Pandemie und dem Tod von Elvis?”). Mögliche Fragen sind:Was ist genau passiert? Wie ist das zu erklären? Warum ist das so gekommen? Wie hängen A und B zusammen? Welche Erklärung gibt es dafür? Welche Absicht stecken dahinter? Was wird damit bezweckt? Mit Evidenzfragen erkundigt man sich nach empirischen Belegen, Beweisen, Begründungen oder dem Gewissheitsgrad (“Was macht Sie da so sicher, dass Elvis Presley noch lebt?”). Mögliche Fragen sind: Wie kommen Sie da drauf? Welche Belege gibt es dafür? Was macht Sie da so sicher? Wie können wir sicher sein, das dies stimmt? Woher wissen wir das? Wie lässt sich das beweisen? Auf welche Quellen beziehen Sie sich? Mit Präzisierungsfragen zielt man auf konkrete Details, Begriffsklärungen, Definitionen (“Was genau sind denn Reptilienmenschen?”). Mögliche Fragen sind:Was kann ich unter dem Begriff X genau verstehen? Was meinen Sie damit? (Was genau sind denn Reptilien-Menschen? Was heißt das konkret für Sie? Was bedeutet das im Einzelnen? Wie kann man das genauer definieren? Wie kann man sich das genau vorstellen? Mit Perspektivfragen erkundigt man sich nach alternativen Hypothesen und Erklärungen, nach anderen Sichtweisen, nach den Interessen der verschiedenen Stakeholder und möglichen Folgen. Sie dienen dazu, die Bereitschaft für eine alternative Sicht zu testen und andere Gedanken anzuregen (“Was könnte sonst noch ein Grund dafür sein, dass Flugzeuge einen Kondensstreifen haben?”). Mögliche Fragen sind:An welche anderen Erklärungen haben Sie gedacht? Wie ließe sich das sonst noch erklären? Welche Konsequenzen ergeben sich daraus? Wie sehen die anderen in Ihrer Umgebung das? Was bedeutet das für andere Menschen in Ihrer Umgebung? Wie sehr haben Sie sich mit anderen Sichten beschäftigt? Was haben Sie da dran auszusetzen? Was spricht gegen die anderen Positionen? Was könnte für die andere, nicht von Ihnen vertretene Position, sprechen? Mit Konsistenzfragen spürt man Ungereimtheiten, Lücken oder Widersprüche auf (“Wie erklären Sie sich, dass so viele Menschen glauben, die Erde sei rund, obwohl sie doch in Wirklichkeit flach ist?”). Mögliche Fragen sind: Wie passen A und B genau zusammen? Wie erklären Sie sich die Erklärungs-Lücke? Wie erklären Sie sich den Widerspruch zwischen A und B? Kann es sein, dass A und B sich widersprechen? Wie lässt sich der Widerspruch zwischen A und B auflösen? 8 Fehler in der KommunikationDiese Kommunikationsfehler sollten Sie vermeiden Foto: Sergey Nivens – shutterstock.comWas Sie in Gesprächen und Debatten tunlichst unterlassen sollten, um Fehlinformationen, Konflikte und Imageschäden zu vermeiden.Fachchinesisch benutzen Foto: Gearstd – shutterstock.comMit technischem Fachjargon um sich zu werfen, ist der größte Fehler, den IT-Verantwortliche in Gesprächen mit Nicht-IT’lern machen können. Viele Experten können nicht richtig einschätzen, wie tief das eigene Fachwissen geht und wo im Gegenzug das Fachwissen des Gegenübers endet. Hier kann es schnell zu Missverständnissen und Kommunikationsstörungen kommen.Technische Probleme beklagen Foto: Stokkete – shutterstock.comWer in der Team- oder Vorstandssitzung über technische Probleme im Rechenzentrum oder anderen Unternehmensstellen klagt, darf sich nicht wundern, wenn diese Beschwerden Irritation und Unsicherheit auslösen. Kollegen, die nicht mit den beschriebenen Interna vertraut sind, verstehen in einem solchen Fall oft nur “Der hat massive Probleme, die er nicht in den Griff bekommt.” Natürlich müssen IT-Probleme auch im großen Kreis thematisiert werden dürfen, das jedoch besser in einer sachlichen Art und Weise, die jeder verstehen und nachvollziehen kann.Wie ein Verkäufer reden Foto: Evan El-Amin – shutterstock.comManager, die bislang mit einem Business-Hintergrund tätig waren, und IT-Führungspositionen übernehmen, sprechen ihre neuen Untergebenen in einem aufgeblasenen Ton an und wirken dabei häufig wie Verkäufer, die die neueste Kollektion heiße Luft präsentieren.Keine Fragen stellen Foto: ra2studio – shutterstock.comGute CIOs stellen sinnvolle Fragen und hören auf die Antworten. So gelangen oft neue Aspekte in die Diskussion. Dazu werden die Kollegen eingebunden und die Beziehung zwischen Manager und Team gestärkt. Warum viele IT-Verantwortliche anders vorgehen? Sie haben (meist unbegründet) Angst, als unwissend und inkompetent dazustehen.Niemanden einbinden Foto: Syda Productions – shutterstock.comGut ausgebildete CIOs sind überzeugt von ihren eigenen Ideen, welche Techniken sich wie am besten implementieren lassen. Viele vergessen darüber jedoch, dass auch die gesamte IT-Abteilung und der Vorstand womöglich noch eigene Ideen haben. Wenn CIOs ihre eigenen Vorstellungen ohne Rückfrage durchdrücken, verärgern sie deshalb viele Kollegen – selbst, wenn es die beste und richtige Wahl war.Ängste schüren Foto: Tyler Olson – shutterstock.comWenn der Vorstand überzeugt werden muss, das IT-Budget aufzustocken, diese oder jene Anschaffung oder Migration vorzunehmen, neigen manche CIOs dazu, in ihrer Argumentation zu übertreiben oder zu simplifizieren. Wenn neue Server angeschafft werden sollen, hört sich das dann so an: “Wenn wir bis kommende Woche nicht zehn neue Server im Schrank stehen haben, bricht der ganze Laden zusammen!”Den Wertbeitrag nicht herausstellen Foto: Sergey Nivens – shutterstock.comViele CIOs betonen, wie wichtig die Unternehmens-IT ist. Die Vorstände verstehen aber häufig nicht, was die IT konkret zum unternehmerischen Erfolg beiträgt. Deshalb sollten IT-Verantwortliche in Präsentationen und Diskussionen immer noch einen Schritt weitergehen, als nur in den eigenen Grenzen zu argumentieren.Mit PowerPoint einschläfern Foto: Matej Kastelic – shutterstock.comZu viele Folien, zu viele Nichtigkeiten. Effiziente Präsentationen zeichnen sich dadurch aus, dass sie sich auf die wichtigsten Infos konzentrieren, die das zuhörende Publikum direkt betreffen. Im besten Fall kann gänzlich auf PowerPoint verzichtet werden – gute Präsentationen zeichnen sich dadurch aus, dass sie von selbst im Gedächtnis haften bleiben und nicht durch eine Armada von Aufzählungspunkten. 

Gesprächsführungstechniken: So überzeugen Sie Skeptiker​ Wer im Gepräch klug mit Fragen arbeitet, kann auch große Skeptiker von seiner Sicht der Dinge überzeugen.
Foto: imtmphoto – shutterstock.comDie Herausforderungen in Überzeugungsgesprächen steigen insbesondere dann, wenn sich unser Gegenüber bereits eine feste Meinung gebildet hat, seine Position aus tiefer Überzeugung vertritt oder gar ein Anhänger einer Verschwörungstheorie ist. Dabei ist der erste Impuls in der Überzeugungsarbeit meist, unschlagbare und stichhaltige Argumente aufzufahren, womit wir den Gesprächspartner oder die Gesprächspartnerin auf unsere Seite zu ziehen versuchen – gewissermaßen durch die Macht des stärkeren Arguments. Doch die Erfahrungen sind oft genug ernüchternd: Argument begegnet “Gegen-Argument” begegnet Argument begegnet Gegen-Argument in einer Endlosschleife eines argumentativen Pingpongs. Gesprächsführung: Auf die Fragen kommt es anWenn es ums Überzeugen geht, sind wir so starrköpfig auf argumentatives Durchsetzen programmiert, dass wir eine wichtige Strategie geflissentlich übersehen, nämlich die Kunst des Fragens. Dabei können gerade kluge Fragen dabei helfen, Überzeugungsziele zu erreichen. Fragen dienen dazu, die Position des Gegenübers wirklich zu verstehen. Nur wenn ich verstehe, warum mein Gesprächspartner zweifelt und worum es ihm im Kern geht, kann ich vernünftig mit meinen Argumenten ansetzen. Dazu gilt es herauszufinden, welche Anliegen er hat, welche Werte er vertritt, welches Weltbild er besitzt und welche Emotionen ihn bewegen. In logischer Hinsicht sind Fragen ein gutes Mittel, die Stich- und Sachhaltigkeit einer Position zu testen und zu hinterfragen. Klug und dosiert eingesetzt, unterstützen sie dabei, zarte Zweifel zu säen, Lücken oder Widersprüche zu entlarven und auf andere Lösungsalternativen hinzuweisen. Behutsam können sie den Dialogpartner für eine andere Sicht auf die Dinge öffnen. Fragen sind in psychologischer Hinsicht ein unentbehrliches Mittel. Denn sie zeigen dem Gegenüber, dass wir ernsthaft gewillt sind, ihm aufmerksam zuzuhören und gedanklich zu folgen. Insofern signalisieren Fragen Respekt und Wertschätzung. Und das setzt in der Regel einen Mechanismus der Gegenseitigkeit in Gang: Wenn ich bereit bin, jemandem zuzuhören, dann wird auch diese Person mehr bereit sein, mir zuzuhören. Nach dem Motto: wie du mir, so ich dir! Gesprächsführungstechniken: Fehler, die Sie vermeiden solltenDoch Achtung! Obwohl Fragen ein hervorragendes und häufig unterschätztes Mittel in Überzeugungssituationen sind, gilt es auf ein paar Dinge zu achten. Keine Schulmeisterei: Ihre Fragen sollten auf keinen Fall schulmeisterlich und besserwisserisch wirken. Sie sollten daher nicht suggestiv sein oder bestimmte Antworten nahelegen, weil Sie die gerne hören möchten. (“Sie sind doch bestimmt auch der Meinung, dass…..”) Kein Verhör inszenieren: Ihre Fragen sollten den Gesprächspartner nicht in die Enge treiben und sie sollten nicht wie ein Trommelfeuer auf ihn einprasseln. Manchmal sollte man das Fragen unterbrechen und eigene Kommentare und Sichtweisen in das Gespräch einflechten. Niemanden dumm aussehen lassen: Ihre Fragen sollten, selbst wenn sie kritisch sind, niemanden als Dummkopf hinstellen. Auch wenn man die Aussage des französischen Philosophen Descartes, dass der gesunde Menschenverstand die am gleichmäßigsten verteilte Sache der Welt sei, wahrscheinlich bezweifeln darf. Wer diese drei Aspekte beherzigt und klug mit Fragen arbeitet, gewinnt auch größte Skeptiker für seine Sicht der Dinge. Die folgende Arbeitshilfe zu den wichtigsten Fragetypen wird Sie dabei unterstützen.

Überzeugungsgespräche: Ratgeber zur FragestellungWelche Fragetypen sind in Überzeugungssituationen besonders hilfreich? Obwohl prinzipiell jede Art von Frage in Überzeugungsgesprächen eine Rolle spielen kann, gibt es fünf Fragetypen, die besonders nützlich sind. Mit Erklärungsfragen versucht man Hintergründe, Zusammenhänge, Motive und Zwecke zu ergründen. (“Welchen Zusammenhang sehen Sie denn zwischen der COVID-19-Pandemie und dem Tod von Elvis?”). Mögliche Fragen sind:Was ist genau passiert? Wie ist das zu erklären? Warum ist das so gekommen? Wie hängen A und B zusammen? Welche Erklärung gibt es dafür? Welche Absicht stecken dahinter? Was wird damit bezweckt? Mit Evidenzfragen erkundigt man sich nach empirischen Belegen, Beweisen, Begründungen oder dem Gewissheitsgrad (“Was macht Sie da so sicher, dass Elvis Presley noch lebt?”). Mögliche Fragen sind: Wie kommen Sie da drauf? Welche Belege gibt es dafür? Was macht Sie da so sicher? Wie können wir sicher sein, das dies stimmt? Woher wissen wir das? Wie lässt sich das beweisen? Auf welche Quellen beziehen Sie sich? Mit Präzisierungsfragen zielt man auf konkrete Details, Begriffsklärungen, Definitionen (“Was genau sind denn Reptilienmenschen?”). Mögliche Fragen sind:Was kann ich unter dem Begriff X genau verstehen? Was meinen Sie damit? (Was genau sind denn Reptilien-Menschen? Was heißt das konkret für Sie? Was bedeutet das im Einzelnen? Wie kann man das genauer definieren? Wie kann man sich das genau vorstellen? Mit Perspektivfragen erkundigt man sich nach alternativen Hypothesen und Erklärungen, nach anderen Sichtweisen, nach den Interessen der verschiedenen Stakeholder und möglichen Folgen. Sie dienen dazu, die Bereitschaft für eine alternative Sicht zu testen und andere Gedanken anzuregen (“Was könnte sonst noch ein Grund dafür sein, dass Flugzeuge einen Kondensstreifen haben?”). Mögliche Fragen sind:An welche anderen Erklärungen haben Sie gedacht? Wie ließe sich das sonst noch erklären? Welche Konsequenzen ergeben sich daraus? Wie sehen die anderen in Ihrer Umgebung das? Was bedeutet das für andere Menschen in Ihrer Umgebung? Wie sehr haben Sie sich mit anderen Sichten beschäftigt? Was haben Sie da dran auszusetzen? Was spricht gegen die anderen Positionen? Was könnte für die andere, nicht von Ihnen vertretene Position, sprechen? Mit Konsistenzfragen spürt man Ungereimtheiten, Lücken oder Widersprüche auf (“Wie erklären Sie sich, dass so viele Menschen glauben, die Erde sei rund, obwohl sie doch in Wirklichkeit flach ist?”). Mögliche Fragen sind: Wie passen A und B genau zusammen? Wie erklären Sie sich die Erklärungs-Lücke? Wie erklären Sie sich den Widerspruch zwischen A und B? Kann es sein, dass A und B sich widersprechen? Wie lässt sich der Widerspruch zwischen A und B auflösen? 8 Fehler in der KommunikationDiese Kommunikationsfehler sollten Sie vermeiden
Foto: Sergey Nivens – shutterstock.comWas Sie in Gesprächen und Debatten tunlichst unterlassen sollten, um Fehlinformationen, Konflikte und Imageschäden zu vermeiden.Fachchinesisch benutzen
Foto: Gearstd – shutterstock.comMit technischem Fachjargon um sich zu werfen, ist der größte Fehler, den IT-Verantwortliche in Gesprächen mit Nicht-IT’lern machen können. Viele Experten können nicht richtig einschätzen, wie tief das eigene Fachwissen geht und wo im Gegenzug das Fachwissen des Gegenübers endet. Hier kann es schnell zu Missverständnissen und Kommunikationsstörungen kommen.Technische Probleme beklagen
Foto: Stokkete – shutterstock.comWer in der Team- oder Vorstandssitzung über technische Probleme im Rechenzentrum oder anderen Unternehmensstellen klagt, darf sich nicht wundern, wenn diese Beschwerden Irritation und Unsicherheit auslösen. Kollegen, die nicht mit den beschriebenen Interna vertraut sind, verstehen in einem solchen Fall oft nur “Der hat massive Probleme, die er nicht in den Griff bekommt.” Natürlich müssen IT-Probleme auch im großen Kreis thematisiert werden dürfen, das jedoch besser in einer sachlichen Art und Weise, die jeder verstehen und nachvollziehen kann.Wie ein Verkäufer reden
Foto: Evan El-Amin – shutterstock.comManager, die bislang mit einem Business-Hintergrund tätig waren, und IT-Führungspositionen übernehmen, sprechen ihre neuen Untergebenen in einem aufgeblasenen Ton an und wirken dabei häufig wie Verkäufer, die die neueste Kollektion heiße Luft präsentieren.Keine Fragen stellen
Foto: ra2studio – shutterstock.comGute CIOs stellen sinnvolle Fragen und hören auf die Antworten. So gelangen oft neue Aspekte in die Diskussion. Dazu werden die Kollegen eingebunden und die Beziehung zwischen Manager und Team gestärkt. Warum viele IT-Verantwortliche anders vorgehen? Sie haben (meist unbegründet) Angst, als unwissend und inkompetent dazustehen.Niemanden einbinden
Foto: Syda Productions – shutterstock.comGut ausgebildete CIOs sind überzeugt von ihren eigenen Ideen, welche Techniken sich wie am besten implementieren lassen. Viele vergessen darüber jedoch, dass auch die gesamte IT-Abteilung und der Vorstand womöglich noch eigene Ideen haben. Wenn CIOs ihre eigenen Vorstellungen ohne Rückfrage durchdrücken, verärgern sie deshalb viele Kollegen – selbst, wenn es die beste und richtige Wahl war.Ängste schüren
Foto: Tyler Olson – shutterstock.comWenn der Vorstand überzeugt werden muss, das IT-Budget aufzustocken, diese oder jene Anschaffung oder Migration vorzunehmen, neigen manche CIOs dazu, in ihrer Argumentation zu übertreiben oder zu simplifizieren. Wenn neue Server angeschafft werden sollen, hört sich das dann so an: “Wenn wir bis kommende Woche nicht zehn neue Server im Schrank stehen haben, bricht der ganze Laden zusammen!”Den Wertbeitrag nicht herausstellen
Foto: Sergey Nivens – shutterstock.comViele CIOs betonen, wie wichtig die Unternehmens-IT ist. Die Vorstände verstehen aber häufig nicht, was die IT konkret zum unternehmerischen Erfolg beiträgt. Deshalb sollten IT-Verantwortliche in Präsentationen und Diskussionen immer noch einen Schritt weitergehen, als nur in den eigenen Grenzen zu argumentieren.Mit PowerPoint einschläfern
Foto: Matej Kastelic – shutterstock.comZu viele Folien, zu viele Nichtigkeiten. Effiziente Präsentationen zeichnen sich dadurch aus, dass sie sich auf die wichtigsten Infos konzentrieren, die das zuhörende Publikum direkt betreffen. Im besten Fall kann gänzlich auf PowerPoint verzichtet werden – gute Präsentationen zeichnen sich dadurch aus, dass sie von selbst im Gedächtnis haften bleiben und nicht durch eine Armada von Aufzählungspunkten.

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So lesen Sie im Gesicht Ihres Chefs​

Allgemein

Indem Sie die Gesichtsstruktur Ihres Chefs analysieren, erkennen Sie, was ihn antreibt und wie Sie Konflikte vermeiden können.PeopleImages.com – Yuri A – Shutterstock 2545291163 Für Laien mag das wie ein Märchen klingen, aber: Das Gesicht eines Menschen ist wie ein offenes Buch. Es erzählt von Charaktereigenschaften, Denkmustern und natürlich auch vom Führungsstil. Die Wurzeln dieser Wissenschaft der Psychophysiognomie reichen Jahrtausende zurück und werden heute in vielen Bereichen genutzt, von der Kriminalistik bis zur Persönlichkeitsentwicklung.    Das Bewegungsnaturell Die Formensprache eines Gesichts gibt wertvolle Hinweise. Markante, eckige Formen wie ein breiter Kiefer und dominante Wangenknochen deuten auf das Bewegungsnaturell hin. Solche Chefs sind „Macher“, lieben Herausforderungen und handeln zielstrebig. Ihr Führungsstil ist dynamisch und durchsetzungsstark.  Doch es gibt eine Kehrseite: Diese Persönlichkeiten können dominant wirken und wenig Geduld aufbringen. Ihre direkte Art fordert klare Kommunikation und schnelle Ergebnisse.  Umgangstipp: Begegnen Sie solchen Chefs mit gut strukturierten Vorschlägen, ohne lange Erklärungen. Struktur und Fakten statt Emotionen sind hier der Schlüssel. Respektieren Sie seine Entscheidungsfreude, aber zeigen Sie, dass Sie selbst eine starke Position vertreten können.    Das Empfindungsnaturell Chefs mit feinen, zarten Gesichtszügen und großen Augen sind dem Empfindungsnaturell zuzuordnen. Diese Persönlichkeiten sind kreativ, emphatisch und feinfühlig. Sie legen Wert auf ein harmonisches Arbeitsumfeld, lieben den Dialog und entwickeln kreative Lösungen gemeinsam mit ihrem Umfeld.  Aber aufgepasst: Ihre hohe Sensibilität macht sie empfänglich für Konflikte oder Spannungen. Kritik sollte stets diplomatisch formuliert werden, da sie schnell als persönliche Ablehnung wahrgenommen werden kann.  Umgangstipp: Bauen Sie Vertrauen auf, zeigen Sie Wertschätzung und Respekt und präsentieren Sie Ideen als Teil eines gemeinsamen Prozesses.    Das Ernährungsnaturell Schließlich gibt es Chefs, deren Gesichtszüge durch runde Formen geprägt sind – typische Zeichen des Ernährungsnaturells. Sie schätzen Stabilität, Behaglichkeit und klare Strukturen. Ihr Führungsstil ist pragmatisch und auf langfristige Sicherheit ausgerichtet. Sie sind ausgezeichnete Netzwerker und lieben es, Ressourcen zu planen und zu verteilen.   Achtung: Ihre Komfortzone kann manchmal eine gewisse Trägheit mit sich bringen und sie neigen dazu, Veränderungen nur sehr langsam zu akzeptieren. Sie schätzen bewährte Lösungen und haben eine Vorliebe für Traditionen.  Umgangstipp: Argumentieren Sie pragmatisch und betonen Sie die Vorteile von Stabilität und Sicherheit. Geben Sie ihnen die Zeit, neue Ideen zu durchdenken und zeigen Sie vor allem klar auf, wie einfach und sinnhaft die Umstellung zum langfristigen Erfolg beiträgt.    Die Mischung macht’s: Kombinierte Naturelle und ihre Ansprechbarkeit In der Realität sind die wenigsten Menschen einem einzigen Naturell klar zuzuordnen. Häufig vereinen Gesichter Merkmale von zwei – manchmal sogar drei – Naturellen. So treffen beispielsweise die Zielstrebigkeit des Bewegungsnaturells und die Empathie des Empfindungsnaturells aufeinander oder die Stabilität des Ernährungsnaturells wird durch kreative Aspekte des Empfindungsnaturells ergänzt.  Viele Führungspersönlichkeiten sind übrigens klare Bewegungs-Ernährungs-Naturelle, da der ihnen innewohnende Pragmatismus und die Zielorientiertheit durch die Dynamik des Bewegungsnaturells angeschoben wird.  Tipp: Achten Sie darauf, welche Merkmale stärker ausgeprägt sind, und gestalten Sie Ihr Verhalten und Ihre Kommunikation entsprechend, das eröffnet ganz neue Möglichkeiten der Zusammenarbeit.    „Du“-Denken oder „Ich“-Denken: Welcher Typ ist Ihr Chef?  Ein weiterer Aspekt der Gesichtsdeutung ist, ob jemand im „Ich-“ oder „Du-Modus“ agiert. Eingefallene Wangen und eine große Nase deuten auf ein „Ich“-Denken hin – ergebnisorientiert und zielgerichtet, aber weniger mitarbeiterbezogen. Eine hohe Stirn, volle Wangen und offene Augen signalisieren dagegen den „Du-Modus“. Solche Chefs schätzen Teamgeist und gemeinsame Lösungen.  Tipp: Stimmen Sie Ihre Kommunikation darauf ab. „Ich“-Denker schätzen klare Ergebnisse, während „Du“-Denker einen wertschätzenden Dialog bevorzugen.    Nutzen statt Urteilen: Wie Gesichtslesen Ihre Arbeitsbeziehung verbessert Die Psychophysiognomie ist keine Wahrsagerei, sondern eine klare Methode, um Menschen besser zu verstehen. Indem Sie die Gesichtsstruktur Ihres Chefs analysieren, erkennen Sie, was ihn antreibt und wie Sie Konflikte vermeiden können. Dieses Wissen hilft, Vertrauen aufzubauen und effektiver zu agieren.  Fakt ist, das Gesichtslesen schärft den Blick für die Einzigartigkeit jedes Menschen, reduziert Missverständnisse und verbessert die Zusammenarbeit. In einer Welt, die stark von zwischenmenschlichen Verbindungen abhängt, ist dies ein unschätzbarer Vorteil.  

So lesen Sie im Gesicht Ihres Chefs​ Indem Sie die Gesichtsstruktur Ihres Chefs analysieren, erkennen Sie, was ihn antreibt und wie Sie Konflikte vermeiden können.PeopleImages.com – Yuri A – Shutterstock 2545291163

Für Laien mag das wie ein Märchen klingen, aber: Das Gesicht eines Menschen ist wie ein offenes Buch. Es erzählt von Charaktereigenschaften, Denkmustern und natürlich auch vom Führungsstil. Die Wurzeln dieser Wissenschaft der Psychophysiognomie reichen Jahrtausende zurück und werden heute in vielen Bereichen genutzt, von der Kriminalistik bis zur Persönlichkeitsentwicklung. 

 

Das Bewegungsnaturell

Die Formensprache eines Gesichts gibt wertvolle Hinweise. Markante, eckige Formen wie ein breiter Kiefer und dominante Wangenknochen deuten auf das Bewegungsnaturell hin. Solche Chefs sind „Macher“, lieben Herausforderungen und handeln zielstrebig. Ihr Führungsstil ist dynamisch und durchsetzungsstark. 

Doch es gibt eine Kehrseite: Diese Persönlichkeiten können dominant wirken und wenig Geduld aufbringen. Ihre direkte Art fordert klare Kommunikation und schnelle Ergebnisse. 

Umgangstipp: Begegnen Sie solchen Chefs mit gut strukturierten Vorschlägen, ohne lange Erklärungen. Struktur und Fakten statt Emotionen sind hier der Schlüssel. Respektieren Sie seine Entscheidungsfreude, aber zeigen Sie, dass Sie selbst eine starke Position vertreten können. 

 

Das Empfindungsnaturell

Chefs mit feinen, zarten Gesichtszügen und großen Augen sind dem Empfindungsnaturell zuzuordnen. Diese Persönlichkeiten sind kreativ, emphatisch und feinfühlig. Sie legen Wert auf ein harmonisches Arbeitsumfeld, lieben den Dialog und entwickeln kreative Lösungen gemeinsam mit ihrem Umfeld. 

Aber aufgepasst: Ihre hohe Sensibilität macht sie empfänglich für Konflikte oder Spannungen. Kritik sollte stets diplomatisch formuliert werden, da sie schnell als persönliche Ablehnung wahrgenommen werden kann. 

Umgangstipp: Bauen Sie Vertrauen auf, zeigen Sie Wertschätzung und Respekt und präsentieren Sie Ideen als Teil eines gemeinsamen Prozesses. 

 

Das Ernährungsnaturell

Schließlich gibt es Chefs, deren Gesichtszüge durch runde Formen geprägt sind – typische Zeichen des Ernährungsnaturells. Sie schätzen Stabilität, Behaglichkeit und klare Strukturen. Ihr Führungsstil ist pragmatisch und auf langfristige Sicherheit ausgerichtet. Sie sind ausgezeichnete Netzwerker und lieben es, Ressourcen zu planen und zu verteilen.  

Achtung: Ihre Komfortzone kann manchmal eine gewisse Trägheit mit sich bringen und sie neigen dazu, Veränderungen nur sehr langsam zu akzeptieren. Sie schätzen bewährte Lösungen und haben eine Vorliebe für Traditionen. 

Umgangstipp: Argumentieren Sie pragmatisch und betonen Sie die Vorteile von Stabilität und Sicherheit. Geben Sie ihnen die Zeit, neue Ideen zu durchdenken und zeigen Sie vor allem klar auf, wie einfach und sinnhaft die Umstellung zum langfristigen Erfolg beiträgt. 

 

Die Mischung macht’s: Kombinierte Naturelle und ihre Ansprechbarkeit

In der Realität sind die wenigsten Menschen einem einzigen Naturell klar zuzuordnen. Häufig vereinen Gesichter Merkmale von zwei – manchmal sogar drei – Naturellen. So treffen beispielsweise die Zielstrebigkeit des Bewegungsnaturells und die Empathie des Empfindungsnaturells aufeinander oder die Stabilität des Ernährungsnaturells wird durch kreative Aspekte des Empfindungsnaturells ergänzt. 

Viele Führungspersönlichkeiten sind übrigens klare Bewegungs-Ernährungs-Naturelle, da der ihnen innewohnende Pragmatismus und die Zielorientiertheit durch die Dynamik des Bewegungsnaturells angeschoben wird. 

Tipp: Achten Sie darauf, welche Merkmale stärker ausgeprägt sind, und gestalten Sie Ihr Verhalten und Ihre Kommunikation entsprechend, das eröffnet ganz neue Möglichkeiten der Zusammenarbeit. 

 

„Du“-Denken oder „Ich“-Denken: Welcher Typ ist Ihr Chef? 

Ein weiterer Aspekt der Gesichtsdeutung ist, ob jemand im „Ich-“ oder „Du-Modus“ agiert. Eingefallene Wangen und eine große Nase deuten auf ein „Ich“-Denken hin – ergebnisorientiert und zielgerichtet, aber weniger mitarbeiterbezogen. Eine hohe Stirn, volle Wangen und offene Augen signalisieren dagegen den „Du-Modus“. Solche Chefs schätzen Teamgeist und gemeinsame Lösungen. 

Tipp: Stimmen Sie Ihre Kommunikation darauf ab. „Ich“-Denker schätzen klare Ergebnisse, während „Du“-Denker einen wertschätzenden Dialog bevorzugen. 

 

Nutzen statt Urteilen: Wie Gesichtslesen Ihre Arbeitsbeziehung verbessert

Die Psychophysiognomie ist keine Wahrsagerei, sondern eine klare Methode, um Menschen besser zu verstehen. Indem Sie die Gesichtsstruktur Ihres Chefs analysieren, erkennen Sie, was ihn antreibt und wie Sie Konflikte vermeiden können. Dieses Wissen hilft, Vertrauen aufzubauen und effektiver zu agieren. 

Fakt ist, das Gesichtslesen schärft den Blick für die Einzigartigkeit jedes Menschen, reduziert Missverständnisse und verbessert die Zusammenarbeit. In einer Welt, die stark von zwischenmenschlichen Verbindungen abhängt, ist dies ein unschätzbarer Vorteil. 

So lesen Sie im Gesicht Ihres Chefs​ Weiterlesen »

Huawei Mate X6 im Test: Spitzen-Hardware ohne Google-Dienste​

Allgemein

Luke Baker Auf einen Blick Pro Außergewöhnliche Hardware Schlankes und leichtes Design Beeindruckende Kameras Neuartige Softwarefunktionen Kontra Keine Google-Dienste Einige Bloatware Sehr teuer Fazit Das Huawei Mate X6 bietet die wohl beeindruckendste Hardware, die ein faltbares Smartphone bisher vorweisen konnte – auch die Kameras zählen zur Spitzenklasse. Trotz seiner Stärken bleibt das Gerät jedoch eine Empfehlung mit Vorbehalt: Der Verzicht auf Google-Dienste und der hohe Preis machen es für die meisten Nutzer wenig alltagstauglich. Die Hochphase der faltbaren Smartphones mag vorbei sein, doch Huawei mischt mit dem Mate X6 als später Herausforderer erneut im Premium-Segment mit. Das Gerät will ein Foldable ohne Kompromisse sein – mit großem Außendisplay, schlankem, leichtem und robustem Design, starkem Akku und Kameras auf Flaggschiff-Niveau. Doch trotz Huaweis vollmundiger Versprechen bleibt klar: Ganz ohne Abstriche geht es nicht. Google-Dienste fehlen weiterhin, und der verbaute Chip hinkt der aktuellen Top-Technik von Qualcomm und Mediatek etwas hinterher. Ist dieses edle Foldable seinen hohen Preis also wirklich wert? Ich habe das Mate X6 für meinen Test als Hauptsmartphone benutzt. In den folgenden Zeilen verrate ich Ihnen, wie sich das Edel-Falt-Handy im Alltag geschlagen hat. Design & Verarbeitung Rückseite aus veganem Leder oder Verbundfaser 239 g, Kunlun-Glas der 2. Generation IPX8-Einstufung Schon beim Auspacken hinterlässt das Huawei Mate X6 einen exzellenten ersten Eindruck. Die Verarbeitung wirkt außergewöhnlich hochwertig – mit einer edlen Kunstleder-Rückseite und glänzenden Akzenten, die an eine luxuriöse Designer-Handtasche erinnern. Luke Baker Glänzende Seitenleisten sind normalerweise nicht mein Fall – sie neigen dazu, Fingerabdrücke wie ein Magnet anzuziehen. Beim Mate X6 ist das überraschenderweise kein Problem: Die Metallakzente bleiben auch nach längerer Nutzung weitgehend sauber. Das Gerät liegt angenehm solide in der Hand, ohne übermäßig schwer zu wirken. Trotz seiner schlanken Bauweise – nur minimal dicker als das extrem dünne Honor Magic V3 – vermittelt das Mate X6 ein robustes Gefühl. Bei flüchtiger Betrachtung könnte man es fast für ein herkömmliches Smartphone halten, nur ein wenig dicker. Luke Baker Die kompakten Abmessungen sorgen dafür, dass sich das Smartphone im zusammengeklappten Zustand sehr angenehm und natürlich in der Hand anfühlt – ein deutlicher Kontrast zum ungewöhnlich schlanken Samsung Z Fold 6. Bei flüchtiger Betrachtung könnte man es fast für ein herkömmliches Smartphone halten, nur ein wenig dicker. Das Gesamtdesign ähnelt stark dem Huawei Mate XT, dem riesigen Foldable mit doppeltem Scharnier, das Huawei erst vor wenigen Monaten in China vorgestellt hat. Besonders die rote Version, die ich zum Testen habe, wirkt sehr vertraut. Es gibt auch eine Variante ohne veganes Leder auf der Rückseite, in einem grauen Farbton mit einem auffälligen Wirbel-Muster. Erwähnenswert ist zudem das Scharnier, das meiner Meinung nach die beste Umsetzung außerhalb von Samsungs Modellen darstellt. Die meisten faltbaren Displays lassen sich zwar problemlos auf einem 90-Grad-Winkel fixieren, neigen jedoch dazu, sich bei extremen Winkeln selbstständig zu öffnen oder zu schließen. Bislang galt Samsung als der einzige Hersteller, der dieses Problem gelöst hat – doch Huawei hat nachgezogen und liefert ebenfalls eine der besten Scharnierlösungen auf dem Markt. Luke Baker Das Mate X6 wird mit einer Schutzhülle aus transparentem, hartem Acryl geliefert, die Rückseite ist bei meinem Modell mit einer farblich passenden Rückseite aus veganem Leder versehen. Die Halbhülle schützt nur die Rückseite des Geräts, da Frontschutzleisten bei faltbaren Smartphones meist wenig praktikabel sind. Die Hülle verfügt über einen federunterstützten Kickstand, der sich um 270 Grad drehen lässt und sowohl im Quer- als auch im Hochformat als stabiler Ständer dient – ideal, um das Smartphone freihändig zu nutzen. Zusätzlich ist das Mate X6 nach IPX8 wasserfest, sodass Regen kein Problem darstellt. Das Außendisplay ist mit einer neuen, besonders kratzfesten Version von Huaweis Kunlun-Glas geschützt. Staub bleibt jedoch eine potenzielle Gefahr, weshalb der empfindliche Innenscreen vorsichtig behandelt werden sollte. Bildschirm & Lautsprecher Äußeres: 6,45-Zoll, 1.080 × 2.440 OLED, 120 Hertz Innen: 7,94-Zoll, 2.240 × 2.440 OLED, 120 Hertz Stereo-Lautsprecher Das Außendisplay verfügt über ein Quad-Curved-Design mit symmetrischen Rändern, wie es bei aktuellen chinesischen Flaggschiffen üblich ist. Das bedeutet, dass der Bildschirm größtenteils flach bleibt und die Rundungen erst ab dem Rand beginnen. Die Krümmung ist auf der Scharnierseite etwas weniger ausgeprägt, der Effekt bleibt jedoch gleich. Die Gestensteuerung fühlt sich beim Wischen vom Bildschirmrand besonders flüssig an, ohne dass es zu störenden Fehleingaben oder Ablenkungen durch Reflexionen kommt, wie sie bei herkömmlichen Curved-Displays häufig auftreten. Beim Aufklappen zeigt sich das faltbare Innen-Display. Es misst fast 8 Zoll und hat ein fast quadratisches Seitenverhältnis. Die Frontkamera ist unauffällig in der Ecke platziert. Zentral platzierte Kameralöcher können bei Vollbildinhalten stören, und auch Samsungs Under-Display-Kamera mit niedriger Pixeldichte ist nicht ideal. Das Kameraloch am Rand ist unauffälliger, allerdings muss das Smartphone beim Selfies aufnehmen oder Videoanrufen leicht gekippt werden, um die optimale Bildmitte zu erreichen. Der Displayschutz des faltbaren Bildschirms ähnelt dem der Samsung Galaxy Z-Serie. Er glänzt mehr als beim Honor Magic V3, wirkt aber härter, was die Gleiteigenschaften verbessert und die Anfälligkeit für Fingerabdrücke reduziert. Ein großer Nachteil dieses Displayschutzes sind die Reflexionen. Unter bestimmten Lichtverhältnissen wird die Falzlinie stärker sichtbar, was einige Nutzer stören könnte. Dennoch ist sie deutlich weniger ausgeprägt als bei Samsung und fällt im Alltag meist kaum auf. Die Falzlinie ist deutlich weniger ausgeprägt als bei Samsung und fällt im Alltag meist kaum auf. Beide Displays haben ähnliche Spezifikationen: Es handelt sich jeweils um LTPO-OLED-Panels mit einer variablen Bildwiederholrate von 1 bis 120 Hertz und vergleichbarer Pixeldichte. Das faltbare Display bietet aufgrund seiner größeren Fläche eine höhere Auflösung, der größte Unterschied liegt jedoch in der Helligkeit. Das Außendisplay erreicht Spitzenwerte von bis zu 2.500 Nits und ist damit auch bei direkter Sonneneinstrahlung ablesbar, während das faltbare Display maximal 1.800 Nits erreicht. Beide Bildschirme waren in meinem Test ausreichend hell. Luke Baker Wer auf die Gesundheit seiner Augen achtet, findet bei Huawei ebenfalls Verbesserungen: Die Displays bieten einen neuen Nachtmodus, der die Helligkeit bis auf 1 Nit reduzieren kann, sowie ein besonders schnelles 1.440 Hertz PWM-Dimming, um die Augenbelastung zu verringern. Ausstattung & Rechenleistung Geheimnisvoller Prozessor (Kirin 9020?) 12 GB RAM 512 GB Speicher Aufgrund der US-Sanktionen hat Huawei keinen Zugriff auf Chips von Qualcomm oder MediaTek und muss stattdessen auf eigene Kirin-Prozessoren setzen. Auf der Produktseite und in den Marketingmaterialien von Huawei wird der Prozessor nicht erwähnt, andere Quellen sprechen jedoch vom Kirin 9020. Fest steht: Dieser Chip liegt einige Schritte hinter der Konkurrenz zurück. Luke Baker Benchmark-Tests zeigen den Leistungsunterschied deutlich: Der Kirin-Chip kann mit der Power eines Snapdragon 8 Elite oder MediaTek Dimensity 9400 nicht mithalten – und das ist enttäuschend bei diesem Premium-Preis. Allerdings erzählen Benchmarks nicht die ganze Geschichte. Dank geschickter Software-Optimierung gelingt es Huawei, aus dem vergleichsweise langsamen Chip viel Leistung herauszuholen. Im Alltag wirkt das Smartphone schnell und reagiert flüssig, Apps starten zügig und Animationen laufen durchgehend geschmeidig. Im täglichen Gebrauch ist der Unterschied zu anderen Flaggschiff-Geräten kaum spürbar. Luke Baker Das Mate X6 meistert sogar anspruchsvolle Spiele überraschend gut. Selbst bei grafisch intensiven Titeln wie “Genshin Impact” oder “Zenless Zone Zero” konnten die Einstellungen auf Maximum gestellt werden. Die Bildrate fiel gelegentlich etwas ab, blieb aber durchgehend spielbar, und das Smartphone wurde dabei nie unangenehm warm. Wie Huawei das erreicht, bleibt unklar, aber aus Nutzersicht ist das ein großer Pluspunkt. Natürlich gibt es sicher Szenarien, in denen die begrenzte Rechenleistung stärker ins Gewicht fällt – etwa bei der Videobearbeitung. Im normalen Gebrauch ist mir das jedoch nicht aufgefallen. Lediglich das Öffnen von Fotos in der Galerie dauerte manchmal etwas länger, was aber kaum störend ist. Das Huawei Mate X6 unterstützt leider kein 5G. Kameras 50 MP, f/1,4–f/4,0 Hauptkamera 48 MP, f/3,0 4 × Teleobjektiv (Makro) 40 MP, f/2,2 Ultraweitwinkel 8 MP, f/2,2 Selfie-Kamera, fester Fokus Das Huawei Mate X6 verfügt auf der Rückseite über eine Dreifach-Kamera: eine 50-Megapixel-Hauptkamera mit mechanisch einstellbarer Blende, ein 48-Megapixel-Teleobjektiv mit Vierfach-Zoom und Makrofunktion sowie eine 40-Megapixel-Ultraweitwinkelkamera. Luke Baker Etwas ungewöhnlich ist, dass Huawei keine Angaben zu den Sensorgrößen macht, sodass wir hier nur spekulieren können. Angesichts des vergleichsweise flachen Kamerabuckels ist jedoch davon auszugehen, dass die Sensoren unter der 1-Zoll-Grenze liegen. Auf der Rückseite gibt es zudem einen vierten Sensor, den Huawei als “Ultra Chroma Color Senso” bezeichnet. Dieser soll für eine stets perfekte Farbtemperatur sorgen und scheint laut meinen bisherigen Tests tatsächlich gut zu funktionieren. Das Mate X6 ist zudem das erste faltbare Smartphone, das weltweit mit einer mechanisch einstellbaren Blende ausgestattet ist. Ähnliche Technik wurde bereits bei aktuellen Honor- und Huawei-Flaggschiffen eingesetzt, bisher jedoch nur beim China-exklusiven Mate XT bei einem faltbaren Gerät verbaut. Die Blende lässt sich von f/2,0 bis f/4,0 manuell einstellen und beeinflusst Lichtmenge sowie Schärfentiefe – ähnlich wie bei einer Profi-Kamera. Für Gelegenheitsnutzer wählt die Software automatisch die passende Einstellung; wer mehr Kontrolle will, profitiert von der Funktion. Besonders bei Nahaufnahmen hilft die verstellbare Blende, da sie eine größere Schärfentiefe ermöglicht und so Motive wie Pflanzen oder Miniaturen besser abbildet. Einziger Wermutstropfen: Die beste Makrokamera ist das Vierfach-Teleobjektiv, das keine verstellbare Blende besitzt. Huawei kompensiert das jedoch mit einer Softwarelösung. Huawei hat eine neue Funktion namens eDOF (Extended Depth of Field) eingeführt, die mehrere Aufnahmen mit unterschiedlichen Fokuspunkten kombiniert, um das gesamte Motiv scharf abzubilden. Diese Technik, die Profis bei Makroaufnahmen nutzen, erfolgt hier automatisch per Knopfdruck – ganz ohne manuelles Zusammenfügen der Bilder. Das 44-fach-Teleobjektivist besonders beeindruckend für Makroaufnahmen und ermöglicht Details, wie einzelne Fasern auf Kleidung, sichtbar zu machen. Für Pflanzen- oder Insektenfotografen ist es damit fast wie ein Mikroskop in der Tasche. Das Ultraweitwinkelobjektiv kann qualitativ nicht ganz mit der Haupt- und der Telekamera mithalten, liefert aber dennoch überzeugende Ergebnisse. Die Farbabstimmung ist gelungen, und mit dem 13-Millimeter-Äquivalent lassen sich weitläufige Szenen oder größere Motive problemlos einfangen. Auf beiden Displays befindet sich eine Punch-Hole-Selfie-Kamera mit jeweils acht Megapixeln. Die Bildqualität ist solide, aber aufgrund der kleinen Sensoren und des festen Fokus sollten Sie keine Wunder erwarten. Wer besonders hochwertige Selfies machen möchte, greift besser zur Hauptkamera auf der Rückseite – idealerweise im aufgeklappten Zustand. Wie schon bei früheren Huawei-Geräten überzeugen Porträt- und Nachtmodus mit starker Leistung. Zwar verbaut Huawei keine so großen Sensoren, doch das Zusammenspiel aus Hard- und Software sorgt auch bei wenig Licht für gelungene Aufnahmen. Außerdem kommt dieselbe Bewegungserkennung wie im Pura 70 Ultra zum Einsatz, mit der sich auch schnelle Motive scharf einfangen lassen – ideal für Kinder, Tiere oder Actionfotos. Die Bildverarbeitung bleibt Geschmackssache: Die einen bevorzugen kräftige Farben mit hohem Kontrast, andere natürlichere Ergebnisse. Huawei gelingt hier ein sehr ausgewogener Stil mit realistischer Schärfe. Akkulaufzeit & Aufladen 5.110 mAh Akku 66 Watt kabelgebundenes Laden 50 Watt kabelloses Laden Trotz seines beeindruckend schlanken Designs bringt das Huawei Mate X6 einen Akku mit 5.110 Milliamperestunden unter. Und auch wenn es nicht das ausdauerndste Foldable ist, das ich je getestet habe, kann sich die Akkulaufzeit sehen lassen. Selbst bei intensiver Kameranutzung und ausgiebigem Streaming auf dem großen faltbaren Display kam ich problemlos durch den Tag. Luke Baker Auch beim Laden zeigt sich das Huawei Mate X6 von seiner schnellen Seite. Mit bis zu 66 Watt über Kabel lässt sich der Akku in weniger als 45 Minuten vollständig aufladen – nicht der absolute Spitzenwert, aber dennoch sehr flott. Kabellos geht es mit bis zu 50 Watt fast genauso schnell – schneller als beim Galaxy S24 Ultra per Kabel, was beachtlich ist. Für die maximale Ladeleistung benötigen Sie zwar ein spezielles kabelloses Ladegerät von Huawei, doch ein passendes Netzteil für das kabelgebundene Schnellladen liegt im Lieferumfang bei. Software & Apps EMUI 15, basierend auf Android Keine Google-Dienste Neue Multitasking-Funktionen und Eye-Tracking In China setzt Huawei bei seinen neuesten Smartphones auf eine proprietäre Version von HarmonyOS, die nicht mehr auf Android basiert. Für den globalen Markt gilt das jedoch (noch) nicht: Das Mate X6 läuft mit EMUI 15 – einer stark angepassten Variante von Android 12. Luke Baker Auch beim Laden zeigt sich das Huawei Mate X6 von seiner schnellen Seite. Mit bis zu 66 Watt über Kabel lässt sich der Akku in weniger als 45 Minuten vollständig aufladen – nicht der absolute Spitzenwert, aber dennoch sehr flott. Kabellos geht es mit bis zu 50 Watt fast genauso schnell – schneller als beim Galaxy S24 Ultra per Kabel, was beachtlich ist. Für die maximale Ladeleistung benötigen Sie zwar ein spezielles kabelloses Ladegerät von Huawei, doch ein passendes Netzteil für das kabelgebundene Schnellladen liegt im Lieferumfang bei. Software & Apps EMUI 15, basierend auf Android Keine Google-Dienste Neue Multitasking-Funktionen und Eye-Tracking In China setzt Huawei bei seinen neuesten Smartphones auf eine proprietäre Version von HarmonyOS, die nicht mehr auf Android basiert. Für den globalen Markt gilt das jedoch (noch) nicht: Das Mate X6 läuft mit EMUI 15 – einer stark angepassten Variante von Android 12. Für viele Nutzer mag das ein Ausschlusskriterium sein. Es gibt jedoch Umwege: Mit Tools wie dem MicroG Project und ddem Aurora-Store lassen sich zahlreiche Google-Apps dennoch installieren und nahezu wie gewohnt nutzen. Nicht unterstützt werden allerdings Google Assistant und Gemini, Google Wallet und Android Auto. Diese Einschränkungen sind nicht ideal, für viele aber noch akzeptabel. Ganz reibungslos läuft das System dennoch nicht. Es kann zu verspäteten oder ausbleibenden Benachrichtigungen und kleineren Bugs kommen. Da die betreffenden Apps nicht offiziell unterstützt werden, gestaltet sich die Fehlersuche entsprechend schwierig. Luke Baker Abgesehen vom Fehlen der Google-Dienste ist Huaweis Betriebssystem durchaus gelungen. Die bereits erwähnte flotte Performance trotz schwächerer Hardware wird durch einige interessante Zusatzfunktionen ergänzt. Besonders auffällig sind neue interaktive Hintergrundbilder mit Blickverfolgung. Es gibt etwa ein kleines Basketballspiel, das sich komplett über Gesten steuern lässt, sowie animierte Wallpaper, die auf Augenbewegungen reagieren. Einen praktischen Nutzen haben diese Spielereien zwar nicht, aber sie sind unterhaltsam und zeigen Huaweis Innovationsfreude. Wesentlich alltagstauglicher ist hingegen der neue stereoskopische Multiview-Modus. Damit lassen sich bis zu drei Apps nebeneinander anzeigen und bei Bedarf per Wischgeste durchwechseln. Besonders beeindruckend: Videos laufen weiter, wenngleich sie an den Rand geschoben werden – ideal für echtes Multitasking. Luke Baker Wenn Sie weitere Huawei-Produkte nutzen, wie zdie neuen FreeBuds Pro 4, ist die Integration beeindruckend reibungslos. Das Betriebssystem ermöglicht eine schnelle und einfache Verwaltung aller Huawei-Geräte, und das Koppeln erfolgt im Handumdrehen. Diese speziellen Kopfhörer unterstützen zudem verlustfreien Sound über Huawei Sound – ein Feature, das aktuell exklusiv für dieses Smartphone verfügbar ist. Was mich allerdings etwas gestört hat: Die Option für die App-Schublade scheint in der neuesten EMUI-Version verschwunden zu sein. Ich hoffe, das ist nur ein vorläufiger Softwarefehler, denn mein Pura 70 Ultra bermöglicht Apps auszublenden, während das beim Mate X6 nicht mehr geht. Dadurch wird das Organisieren des Homescreens deutlich komplizierter. Preis & Verfügbarkeit Gegenüber der UunverbindlichenPreisempfehlung in Höhe von 1.999 Euro gewähren sowohl Huawei selbst als auch Amazon derzeit 15 Prozent Rabatt auf das Mate X6. In den Farben Schwarz und Rot ist das Smartphone derzeit für 1.699 Euro erhältlich. Sollten Sie das Huawei Mate X6 kaufen? Das Huawei Mate X6 ist ein beeindruckendes Stück Hardware. Es sieht hervorragend aus, fühlt sich hochwertig an und besitzt eines der besten Scharniere auf dem Markt. Auch die Kameras überzeugen mit natürlicher Farbwiedergabe und herausragenden Makrofähigkeiten. Leider trübt das Fehlen der Google-Dienste das Nutzungserlebnis. Zwar gibt es viele Umwege, doch diese sind nicht perfekt und verursachen Probleme, die man anderswo nicht hat. Hinzu kommt der Preis. Das Gerät kostet genauso viel wie das beeindruckende Honor Magic V3 und mehr als das Pixel 9 Pro Fold oder das Galaxy Z Fold 6. Bei einer weniger als perfekten Nutzererfahrung fällt es schwer, diesen Preis zu rechtfertigen. Huawei ist mit dem Mate X6 eines der beeindruckendsten faltbaren Smartphones gelungen, und die Nutzung macht oft Spaß. Am Ende sind die Kompromisse jedoch zu groß, um eine klare Kaufempfehlung auszusprechen. Technische Daten EMUI 15, basierend auf Android 15 Außenbildschirm: 6,45 Zoll, 1.080 × 2.440 Pixel, OLED, 120 Hertz Innenbildschirm: 7,94 Zoll, 2.240 × 2.440 Pixel, OLED, 120 Hertz Fingerprint-Sensor im Power-Button Kirin 9020 Prozessor 12 GB Arbeitsspeicher 512 GB interner Speicher Kameras: 50-Megapixel-Hauptsensor 40-Megapixel-Ultraweitwinkel 48 Megapixel 4-fach-Telemakro Dual 8-Megapixel-Selfie-Kameras Videoaufnahme: Bis zu 4K bei 60 Bildern pro Sekunde (Rückkamera) Stereo-Lautsprecher Dual-SIM Wi-Fi: 802.11 a/b/g/n/ac/ax Bluetooth 5.2 Akku: 5.110 Milliamperestunden Kabelgebundenes Laden: 66 Watt Kabelloses Laden: 50 Watt Maße (gefaltet): 156,6 × 73,8 × 9,9 mm IPX8-Zertifizierung Gewicht: 239 Gramm Farben: Nebula Red, Schwarz (PC-Welt) 

Huawei Mate X6 im Test: Spitzen-Hardware ohne Google-Dienste​ Luke Baker

Auf einen Blick

Pro

Außergewöhnliche Hardware

Schlankes und leichtes Design

Beeindruckende Kameras

Neuartige Softwarefunktionen

Kontra

Keine Google-Dienste

Einige Bloatware

Sehr teuer

Fazit

Das Huawei Mate X6 bietet die wohl beeindruckendste Hardware, die ein faltbares Smartphone bisher vorweisen konnte – auch die Kameras zählen zur Spitzenklasse. Trotz seiner Stärken bleibt das Gerät jedoch eine Empfehlung mit Vorbehalt: Der Verzicht auf Google-Dienste und der hohe Preis machen es für die meisten Nutzer wenig alltagstauglich.

Die Hochphase der faltbaren Smartphones mag vorbei sein, doch Huawei mischt mit dem Mate X6 als später Herausforderer erneut im Premium-Segment mit. Das Gerät will ein Foldable ohne Kompromisse sein – mit großem Außendisplay, schlankem, leichtem und robustem Design, starkem Akku und Kameras auf Flaggschiff-Niveau.

Doch trotz Huaweis vollmundiger Versprechen bleibt klar: Ganz ohne Abstriche geht es nicht. Google-Dienste fehlen weiterhin, und der verbaute Chip hinkt der aktuellen Top-Technik von Qualcomm und Mediatek etwas hinterher. Ist dieses edle Foldable seinen hohen Preis also wirklich wert? Ich habe das Mate X6 für meinen Test als Hauptsmartphone benutzt. In den folgenden Zeilen verrate ich Ihnen, wie sich das Edel-Falt-Handy im Alltag geschlagen hat.

Design & Verarbeitung

Rückseite aus veganem Leder oder Verbundfaser

239 g, Kunlun-Glas der 2. Generation

IPX8-Einstufung

Schon beim Auspacken hinterlässt das Huawei Mate X6 einen exzellenten ersten Eindruck. Die Verarbeitung wirkt außergewöhnlich hochwertig – mit einer edlen Kunstleder-Rückseite und glänzenden Akzenten, die an eine luxuriöse Designer-Handtasche erinnern.

Luke Baker

Glänzende Seitenleisten sind normalerweise nicht mein Fall – sie neigen dazu, Fingerabdrücke wie ein Magnet anzuziehen. Beim Mate X6 ist das überraschenderweise kein Problem: Die Metallakzente bleiben auch nach längerer Nutzung weitgehend sauber.

Das Gerät liegt angenehm solide in der Hand, ohne übermäßig schwer zu wirken. Trotz seiner schlanken Bauweise – nur minimal dicker als das extrem dünne Honor Magic V3 – vermittelt das Mate X6 ein robustes Gefühl.

Bei flüchtiger Betrachtung könnte man es fast für ein herkömmliches Smartphone halten, nur ein wenig dicker.

Luke Baker

Die kompakten Abmessungen sorgen dafür, dass sich das Smartphone im zusammengeklappten Zustand sehr angenehm und natürlich in der Hand anfühlt – ein deutlicher Kontrast zum ungewöhnlich schlanken Samsung Z Fold 6. Bei flüchtiger Betrachtung könnte man es fast für ein herkömmliches Smartphone halten, nur ein wenig dicker.

Das Gesamtdesign ähnelt stark dem Huawei Mate XT, dem riesigen Foldable mit doppeltem Scharnier, das Huawei erst vor wenigen Monaten in China vorgestellt hat. Besonders die rote Version, die ich zum Testen habe, wirkt sehr vertraut. Es gibt auch eine Variante ohne veganes Leder auf der Rückseite, in einem grauen Farbton mit einem auffälligen Wirbel-Muster.

Erwähnenswert ist zudem das Scharnier, das meiner Meinung nach die beste Umsetzung außerhalb von Samsungs Modellen darstellt. Die meisten faltbaren Displays lassen sich zwar problemlos auf einem 90-Grad-Winkel fixieren, neigen jedoch dazu, sich bei extremen Winkeln selbstständig zu öffnen oder zu schließen.

Bislang galt Samsung als der einzige Hersteller, der dieses Problem gelöst hat – doch Huawei hat nachgezogen und liefert ebenfalls eine der besten Scharnierlösungen auf dem Markt.

Luke Baker

Das Mate X6 wird mit einer Schutzhülle aus transparentem, hartem Acryl geliefert, die Rückseite ist bei meinem Modell mit einer farblich passenden Rückseite aus veganem Leder versehen. Die Halbhülle schützt nur die Rückseite des Geräts, da Frontschutzleisten bei faltbaren Smartphones meist wenig praktikabel sind.

Die Hülle verfügt über einen federunterstützten Kickstand, der sich um 270 Grad drehen lässt und sowohl im Quer- als auch im Hochformat als stabiler Ständer dient – ideal, um das Smartphone freihändig zu nutzen.

Zusätzlich ist das Mate X6 nach IPX8 wasserfest, sodass Regen kein Problem darstellt. Das Außendisplay ist mit einer neuen, besonders kratzfesten Version von Huaweis Kunlun-Glas geschützt. Staub bleibt jedoch eine potenzielle Gefahr, weshalb der empfindliche Innenscreen vorsichtig behandelt werden sollte.

Bildschirm & Lautsprecher

Äußeres: 6,45-Zoll, 1.080 × 2.440 OLED, 120 Hertz

Innen: 7,94-Zoll, 2.240 × 2.440 OLED, 120 Hertz

Stereo-Lautsprecher

Das Außendisplay verfügt über ein Quad-Curved-Design mit symmetrischen Rändern, wie es bei aktuellen chinesischen Flaggschiffen üblich ist. Das bedeutet, dass der Bildschirm größtenteils flach bleibt und die Rundungen erst ab dem Rand beginnen.

Die Krümmung ist auf der Scharnierseite etwas weniger ausgeprägt, der Effekt bleibt jedoch gleich. Die Gestensteuerung fühlt sich beim Wischen vom Bildschirmrand besonders flüssig an, ohne dass es zu störenden Fehleingaben oder Ablenkungen durch Reflexionen kommt, wie sie bei herkömmlichen Curved-Displays häufig auftreten.

Beim Aufklappen zeigt sich das faltbare Innen-Display. Es misst fast 8 Zoll und hat ein fast quadratisches Seitenverhältnis. Die Frontkamera ist unauffällig in der Ecke platziert.

Zentral platzierte Kameralöcher können bei Vollbildinhalten stören, und auch Samsungs Under-Display-Kamera mit niedriger Pixeldichte ist nicht ideal. Das Kameraloch am Rand ist unauffälliger, allerdings muss das Smartphone beim Selfies aufnehmen oder Videoanrufen leicht gekippt werden, um die optimale Bildmitte zu erreichen.

Der Displayschutz des faltbaren Bildschirms ähnelt dem der Samsung Galaxy Z-Serie. Er glänzt mehr als beim Honor Magic V3, wirkt aber härter, was die Gleiteigenschaften verbessert und die Anfälligkeit für Fingerabdrücke reduziert.

Ein großer Nachteil dieses Displayschutzes sind die Reflexionen. Unter bestimmten Lichtverhältnissen wird die Falzlinie stärker sichtbar, was einige Nutzer stören könnte. Dennoch ist sie deutlich weniger ausgeprägt als bei Samsung und fällt im Alltag meist kaum auf.

Die Falzlinie ist deutlich weniger ausgeprägt als bei Samsung und fällt im Alltag meist kaum auf.

Beide Displays haben ähnliche Spezifikationen: Es handelt sich jeweils um LTPO-OLED-Panels mit einer variablen Bildwiederholrate von 1 bis 120 Hertz und vergleichbarer Pixeldichte. Das faltbare Display bietet aufgrund seiner größeren Fläche eine höhere Auflösung, der größte Unterschied liegt jedoch in der Helligkeit.

Das Außendisplay erreicht Spitzenwerte von bis zu 2.500 Nits und ist damit auch bei direkter Sonneneinstrahlung ablesbar, während das faltbare Display maximal 1.800 Nits erreicht. Beide Bildschirme waren in meinem Test ausreichend hell.

Luke Baker

Wer auf die Gesundheit seiner Augen achtet, findet bei Huawei ebenfalls Verbesserungen: Die Displays bieten einen neuen Nachtmodus, der die Helligkeit bis auf 1 Nit reduzieren kann, sowie ein besonders schnelles 1.440 Hertz PWM-Dimming, um die Augenbelastung zu verringern.

Ausstattung & Rechenleistung

Geheimnisvoller Prozessor (Kirin 9020?)

12 GB RAM

512 GB Speicher

Aufgrund der US-Sanktionen hat Huawei keinen Zugriff auf Chips von Qualcomm oder MediaTek und muss stattdessen auf eigene Kirin-Prozessoren setzen. Auf der Produktseite und in den Marketingmaterialien von Huawei wird der Prozessor nicht erwähnt, andere Quellen sprechen jedoch vom Kirin 9020. Fest steht: Dieser Chip liegt einige Schritte hinter der Konkurrenz zurück.

Luke Baker

Benchmark-Tests zeigen den Leistungsunterschied deutlich: Der Kirin-Chip kann mit der Power eines Snapdragon 8 Elite oder MediaTek Dimensity 9400 nicht mithalten – und das ist enttäuschend bei diesem Premium-Preis.

Allerdings erzählen Benchmarks nicht die ganze Geschichte. Dank geschickter Software-Optimierung gelingt es Huawei, aus dem vergleichsweise langsamen Chip viel Leistung herauszuholen. Im Alltag wirkt das Smartphone schnell und reagiert flüssig, Apps starten zügig und Animationen laufen durchgehend geschmeidig. Im täglichen Gebrauch ist der Unterschied zu anderen Flaggschiff-Geräten kaum spürbar.

Luke Baker

Das Mate X6 meistert sogar anspruchsvolle Spiele überraschend gut. Selbst bei grafisch intensiven Titeln wie “Genshin Impact” oder “Zenless Zone Zero” konnten die Einstellungen auf Maximum gestellt werden. Die Bildrate fiel gelegentlich etwas ab, blieb aber durchgehend spielbar, und das Smartphone wurde dabei nie unangenehm warm. Wie Huawei das erreicht, bleibt unklar, aber aus Nutzersicht ist das ein großer Pluspunkt.

Natürlich gibt es sicher Szenarien, in denen die begrenzte Rechenleistung stärker ins Gewicht fällt – etwa bei der Videobearbeitung. Im normalen Gebrauch ist mir das jedoch nicht aufgefallen. Lediglich das Öffnen von Fotos in der Galerie dauerte manchmal etwas länger, was aber kaum störend ist.

Das Huawei Mate X6 unterstützt leider kein 5G.

Kameras

50 MP, f/1,4–f/4,0 Hauptkamera

48 MP, f/3,0 4 × Teleobjektiv (Makro)

40 MP, f/2,2 Ultraweitwinkel

8 MP, f/2,2 Selfie-Kamera, fester Fokus

Das Huawei Mate X6 verfügt auf der Rückseite über eine Dreifach-Kamera: eine 50-Megapixel-Hauptkamera mit mechanisch einstellbarer Blende, ein 48-Megapixel-Teleobjektiv mit Vierfach-Zoom und Makrofunktion sowie eine 40-Megapixel-Ultraweitwinkelkamera.

Luke Baker

Etwas ungewöhnlich ist, dass Huawei keine Angaben zu den Sensorgrößen macht, sodass wir hier nur spekulieren können. Angesichts des vergleichsweise flachen Kamerabuckels ist jedoch davon auszugehen, dass die Sensoren unter der 1-Zoll-Grenze liegen.

Auf der Rückseite gibt es zudem einen vierten Sensor, den Huawei als “Ultra Chroma Color Senso” bezeichnet. Dieser soll für eine stets perfekte Farbtemperatur sorgen und scheint laut meinen bisherigen Tests tatsächlich gut zu funktionieren.

Das Mate X6 ist zudem das erste faltbare Smartphone, das weltweit mit einer mechanisch einstellbaren Blende ausgestattet ist. Ähnliche Technik wurde bereits bei aktuellen Honor- und Huawei-Flaggschiffen eingesetzt, bisher jedoch nur beim China-exklusiven Mate XT bei einem faltbaren Gerät verbaut.

Die Blende lässt sich von f/2,0 bis f/4,0 manuell einstellen und beeinflusst Lichtmenge sowie Schärfentiefe – ähnlich wie bei einer Profi-Kamera. Für Gelegenheitsnutzer wählt die Software automatisch die passende Einstellung; wer mehr Kontrolle will, profitiert von der Funktion.

Besonders bei Nahaufnahmen hilft die verstellbare Blende, da sie eine größere Schärfentiefe ermöglicht und so Motive wie Pflanzen oder Miniaturen besser abbildet. Einziger Wermutstropfen: Die beste Makrokamera ist das Vierfach-Teleobjektiv, das keine verstellbare Blende besitzt. Huawei kompensiert das jedoch mit einer Softwarelösung.

Huawei hat eine neue Funktion namens eDOF (Extended Depth of Field) eingeführt, die mehrere Aufnahmen mit unterschiedlichen Fokuspunkten kombiniert, um das gesamte Motiv scharf abzubilden. Diese Technik, die Profis bei Makroaufnahmen nutzen, erfolgt hier automatisch per Knopfdruck – ganz ohne manuelles Zusammenfügen der Bilder.

Das 44-fach-Teleobjektivist besonders beeindruckend für Makroaufnahmen und ermöglicht Details, wie einzelne Fasern auf Kleidung, sichtbar zu machen. Für Pflanzen- oder Insektenfotografen ist es damit fast wie ein Mikroskop in der Tasche.

Das Ultraweitwinkelobjektiv kann qualitativ nicht ganz mit der Haupt- und der Telekamera mithalten, liefert aber dennoch überzeugende Ergebnisse. Die Farbabstimmung ist gelungen, und mit dem 13-Millimeter-Äquivalent lassen sich weitläufige Szenen oder größere Motive problemlos einfangen.

Auf beiden Displays befindet sich eine Punch-Hole-Selfie-Kamera mit jeweils acht Megapixeln. Die Bildqualität ist solide, aber aufgrund der kleinen Sensoren und des festen Fokus sollten Sie keine Wunder erwarten. Wer besonders hochwertige Selfies machen möchte, greift besser zur Hauptkamera auf der Rückseite – idealerweise im aufgeklappten Zustand.

Wie schon bei früheren Huawei-Geräten überzeugen Porträt- und Nachtmodus mit starker Leistung. Zwar verbaut Huawei keine so großen Sensoren, doch das Zusammenspiel aus Hard- und Software sorgt auch bei wenig Licht für gelungene Aufnahmen. Außerdem kommt dieselbe Bewegungserkennung wie im Pura 70 Ultra zum Einsatz, mit der sich auch schnelle Motive scharf einfangen lassen – ideal für Kinder, Tiere oder Actionfotos.

Die Bildverarbeitung bleibt Geschmackssache: Die einen bevorzugen kräftige Farben mit hohem Kontrast, andere natürlichere Ergebnisse. Huawei gelingt hier ein sehr ausgewogener Stil mit realistischer Schärfe.

Akkulaufzeit & Aufladen

5.110 mAh Akku

66 Watt kabelgebundenes Laden

50 Watt kabelloses Laden

Trotz seines beeindruckend schlanken Designs bringt das Huawei Mate X6 einen Akku mit 5.110 Milliamperestunden unter. Und auch wenn es nicht das ausdauerndste Foldable ist, das ich je getestet habe, kann sich die Akkulaufzeit sehen lassen. Selbst bei intensiver Kameranutzung und ausgiebigem Streaming auf dem großen faltbaren Display kam ich problemlos durch den Tag.

Luke Baker

Auch beim Laden zeigt sich das Huawei Mate X6 von seiner schnellen Seite. Mit bis zu 66 Watt über Kabel lässt sich der Akku in weniger als 45 Minuten vollständig aufladen – nicht der absolute Spitzenwert, aber dennoch sehr flott. Kabellos geht es mit bis zu 50 Watt fast genauso schnell – schneller als beim Galaxy S24 Ultra per Kabel, was beachtlich ist.

Für die maximale Ladeleistung benötigen Sie zwar ein spezielles kabelloses Ladegerät von Huawei, doch ein passendes Netzteil für das kabelgebundene Schnellladen liegt im Lieferumfang bei.

Software & Apps

EMUI 15, basierend auf Android

Keine Google-Dienste

Neue Multitasking-Funktionen und Eye-Tracking

In China setzt Huawei bei seinen neuesten Smartphones auf eine proprietäre Version von HarmonyOS, die nicht mehr auf Android basiert. Für den globalen Markt gilt das jedoch (noch) nicht: Das Mate X6 läuft mit EMUI 15 – einer stark angepassten Variante von Android 12.

Luke Baker

Auch beim Laden zeigt sich das Huawei Mate X6 von seiner schnellen Seite. Mit bis zu 66 Watt über Kabel lässt sich der Akku in weniger als 45 Minuten vollständig aufladen – nicht der absolute Spitzenwert, aber dennoch sehr flott. Kabellos geht es mit bis zu 50 Watt fast genauso schnell – schneller als beim Galaxy S24 Ultra per Kabel, was beachtlich ist.

Für die maximale Ladeleistung benötigen Sie zwar ein spezielles kabelloses Ladegerät von Huawei, doch ein passendes Netzteil für das kabelgebundene Schnellladen liegt im Lieferumfang bei.

Software & Apps

EMUI 15, basierend auf Android

Keine Google-Dienste

Neue Multitasking-Funktionen und Eye-Tracking

In China setzt Huawei bei seinen neuesten Smartphones auf eine proprietäre Version von HarmonyOS, die nicht mehr auf Android basiert. Für den globalen Markt gilt das jedoch (noch) nicht: Das Mate X6 läuft mit EMUI 15 – einer stark angepassten Variante von Android 12.

Für viele Nutzer mag das ein Ausschlusskriterium sein. Es gibt jedoch Umwege: Mit Tools wie dem MicroG Project und ddem Aurora-Store lassen sich zahlreiche Google-Apps dennoch installieren und nahezu wie gewohnt nutzen. Nicht unterstützt werden allerdings Google Assistant und Gemini, Google Wallet und Android Auto. Diese Einschränkungen sind nicht ideal, für viele aber noch akzeptabel.

Ganz reibungslos läuft das System dennoch nicht. Es kann zu verspäteten oder ausbleibenden Benachrichtigungen und kleineren Bugs kommen. Da die betreffenden Apps nicht offiziell unterstützt werden, gestaltet sich die Fehlersuche entsprechend schwierig.

Luke Baker

Abgesehen vom Fehlen der Google-Dienste ist Huaweis Betriebssystem durchaus gelungen. Die bereits erwähnte flotte Performance trotz schwächerer Hardware wird durch einige interessante Zusatzfunktionen ergänzt.

Besonders auffällig sind neue interaktive Hintergrundbilder mit Blickverfolgung. Es gibt etwa ein kleines Basketballspiel, das sich komplett über Gesten steuern lässt, sowie animierte Wallpaper, die auf Augenbewegungen reagieren. Einen praktischen Nutzen haben diese Spielereien zwar nicht, aber sie sind unterhaltsam und zeigen Huaweis Innovationsfreude.

Wesentlich alltagstauglicher ist hingegen der neue stereoskopische Multiview-Modus. Damit lassen sich bis zu drei Apps nebeneinander anzeigen und bei Bedarf per Wischgeste durchwechseln. Besonders beeindruckend: Videos laufen weiter, wenngleich sie an den Rand geschoben werden – ideal für echtes Multitasking.

Luke Baker

Wenn Sie weitere Huawei-Produkte nutzen, wie zdie neuen FreeBuds Pro 4, ist die Integration beeindruckend reibungslos. Das Betriebssystem ermöglicht eine schnelle und einfache Verwaltung aller Huawei-Geräte, und das Koppeln erfolgt im Handumdrehen. Diese speziellen Kopfhörer unterstützen zudem verlustfreien Sound über Huawei Sound – ein Feature, das aktuell exklusiv für dieses Smartphone verfügbar ist.

Was mich allerdings etwas gestört hat: Die Option für die App-Schublade scheint in der neuesten EMUI-Version verschwunden zu sein. Ich hoffe, das ist nur ein vorläufiger Softwarefehler, denn mein Pura 70 Ultra bermöglicht Apps auszublenden, während das beim Mate X6 nicht mehr geht. Dadurch wird das Organisieren des Homescreens deutlich komplizierter.

Preis & Verfügbarkeit

Gegenüber der UunverbindlichenPreisempfehlung in Höhe von 1.999 Euro gewähren sowohl Huawei selbst als auch Amazon derzeit 15 Prozent Rabatt auf das Mate X6. In den Farben Schwarz und Rot ist das Smartphone derzeit für 1.699 Euro erhältlich.

Sollten Sie das Huawei Mate X6 kaufen?

Das Huawei Mate X6 ist ein beeindruckendes Stück Hardware. Es sieht hervorragend aus, fühlt sich hochwertig an und besitzt eines der besten Scharniere auf dem Markt. Auch die Kameras überzeugen mit natürlicher Farbwiedergabe und herausragenden Makrofähigkeiten.

Leider trübt das Fehlen der Google-Dienste das Nutzungserlebnis. Zwar gibt es viele Umwege, doch diese sind nicht perfekt und verursachen Probleme, die man anderswo nicht hat.

Hinzu kommt der Preis. Das Gerät kostet genauso viel wie das beeindruckende Honor Magic V3 und mehr als das Pixel 9 Pro Fold oder das Galaxy Z Fold 6. Bei einer weniger als perfekten Nutzererfahrung fällt es schwer, diesen Preis zu rechtfertigen.

Huawei ist mit dem Mate X6 eines der beeindruckendsten faltbaren Smartphones gelungen, und die Nutzung macht oft Spaß. Am Ende sind die Kompromisse jedoch zu groß, um eine klare Kaufempfehlung auszusprechen.

Technische Daten

EMUI 15, basierend auf Android 15

Außenbildschirm: 6,45 Zoll, 1.080 × 2.440 Pixel, OLED, 120 Hertz

Innenbildschirm: 7,94 Zoll, 2.240 × 2.440 Pixel, OLED, 120 Hertz

Fingerprint-Sensor im Power-Button

Kirin 9020 Prozessor

12 GB Arbeitsspeicher

512 GB interner Speicher

Kameras:

50-Megapixel-Hauptsensor

40-Megapixel-Ultraweitwinkel

48 Megapixel 4-fach-Telemakro

Dual 8-Megapixel-Selfie-Kameras

Videoaufnahme: Bis zu 4K bei 60 Bildern pro Sekunde (Rückkamera)

Stereo-Lautsprecher

Dual-SIM

Wi-Fi: 802.11 a/b/g/n/ac/ax

Bluetooth 5.2

Akku: 5.110 Milliamperestunden

Kabelgebundenes Laden: 66 Watt

Kabelloses Laden: 50 Watt

Maße (gefaltet): 156,6 × 73,8 × 9,9 mm

IPX8-Zertifizierung

Gewicht: 239 Gramm

Farben: Nebula Red, Schwarz

(PC-Welt)

Huawei Mate X6 im Test: Spitzen-Hardware ohne Google-Dienste​ Weiterlesen »

Das hilft gegen KI-Overengineering​

Allgemein

Systeme, die zu viel Ressourcen fressen, sind selten eine gute Idee. Foto: Bruce Alan Bennett | shutterstock.com Overengineering ist ein problematisches Phänomen, das uns schon seit Dekaden begleitet. Gemeint sind mit diesem Begriff ganz allgemein unnötig komplex gestaltete Lösungen oder Produkte, deren Funktionsvielfalt keinen wesentlichen Mehrwert bringt. Stattdessen sorgen solche überkonstruierten Systeme, Devices oder Maschinen in der Praxis für: Ineffizienzen, höhere Kosten, geringere Produktivität und eingeschränkte Stabilität. In diesem Artikel lesen Sie, welche Fallstricke Sie in Sachen Overengineering umgehen sollten und mit welchen Strategien sich überfrachtete (KI-)Systeme (in der Cloud) verhindern lassen. Cloud-basierte Overengineering-Gefahren erkennen In Sachen Overengineering verhält es sich mit Blick auf die Cloud leider nicht anders als bei anderen Technologien oder Entitäten: Fortschrittliche Tools vereinfachen es erheblich, generative KI-Systeme bereitzustellen, öffnen Overengineering durch die simplen Nutzungsmöglichkeiten der Cloud aber auch Tür und Tor. Denn letztere verleiten KI-Spezialisten nicht selten dazu, Funktionen hinzuzufügen, die nicht wirklich essenziell, aber eben “nice to have” sind. Multiplizieren sich solche Entscheidungen, resultiert das häufig darin, dass wesentlich mehr Datenbanken, Middleware-Layer, Security- oder Governance-Systeme zum Einsatz kommen als nötig (und sinnvoll). Ein gutes Beispiel sind in diesem Zusammenhang GPUs. Diese werden bevorzugt für Generative-AI-Architekturen verwendet. Allerdings ist die vor allem teure Hardware längst nicht für alle Tasks notwendig. Besonders wenn es um Rechenaufgaben geht, die nicht sonderlich anspruchsvoll sind, können CPU-gestützte Systeme dieselbe Funktion abbilden – zu einem Bruchteil der Kosten. Dabei ist “Zukunftssicherheit” übrigens kein Argument, das sticht: Künftigem Wachstum und steigenden Anforderungen lässt sich ohne Weiteres auch im Rahmen von architektonischen Anpassungen begegnen. Es kann schlicht keine Lösung sein, auf Grundlage eines Verdachts massiv Geld für Probleme auszugeben, die noch gar nicht vorhanden sind. Letztlich kann die Tendenz zum Overengineering mit Blick auf Cloud-Dienstleistungen aus dazu führen, dass technische Schulden angehäuft werden – schließlich sind komplexe Systeme auch immer diffiziler und kostspieliger zu warten und zu aktualisieren. Kommen dann noch fragmentierte Daten hinzu, die über verschiedene Services verteilt sind, wirft das weitere Probleme mit Blick auf Datenintegration und -optimierung auf. Im Ergebnis sind nicht wenige Unternehmen in einem Teufelskreis gefangen, der sie dazu zwingt, überfrachtete, Cloud-basierte KI-Lösungen immer weiter zu optimieren. Dem Return on Investment bekommt das nicht. 4 Strategien gegen (KI-)Overengineering Um diese Fallstricke zu umgehen, braucht es in erster Linie einen disziplinierten, strategischen Ansatz. Dabei sollten folgende vier Aspekte eine tragende Rolle spielen: Anforderungen priorisieren. Konzentrieren Sie sich auf die wesentlichen Funktionen, die erforderlich sind, um die wesentlichen Zielsetzungen Ihres Projekts zu erreichen. Gründlich bewerten und planen. Nehmen Sie sich innerhalb der Planungsphase ausreichend Zeit, um festzustellen, welche Services unerlässlich sind. Schrittweise skalieren. Starten Sie mit einem Minimum Viable Product (MVP) und den ermittelten Kernfunktionen und entwickeln Sie dieses schrittweise weiter. Fähiges KI-Architekturteam einsetzen. Setzen Sie auf KI-Engineers, Data Scientists und Sicherheitsexperten, die um die Gefahren des Overengineering wissen. Durchdachte Planung, umsichtige Serviceauswahl und kontinuierliche Optimierung sind der Schlüssel zum Aufbau kosteneffizienter KI-Lösungen. (fm) Sie wollen weitere interessante Beiträge zu diversen Themen aus der IT-Welt lesen? Unsere kostenlosen Newsletter liefern Ihnen alles, was IT-Profis wissen sollten – direkt in Ihre Inbox! 

Das hilft gegen KI-Overengineering​ Systeme, die zu viel Ressourcen fressen, sind selten eine gute Idee.
Foto: Bruce Alan Bennett | shutterstock.com

Overengineering ist ein problematisches Phänomen, das uns schon seit Dekaden begleitet. Gemeint sind mit diesem Begriff ganz allgemein unnötig komplex gestaltete Lösungen oder Produkte, deren Funktionsvielfalt keinen wesentlichen Mehrwert bringt. Stattdessen sorgen solche überkonstruierten Systeme, Devices oder Maschinen in der Praxis für:

Ineffizienzen,

höhere Kosten,

geringere Produktivität und

eingeschränkte Stabilität.

In diesem Artikel lesen Sie, welche Fallstricke Sie in Sachen Overengineering umgehen sollten und mit welchen Strategien sich überfrachtete (KI-)Systeme (in der Cloud) verhindern lassen.

Cloud-basierte Overengineering-Gefahren erkennen

In Sachen Overengineering verhält es sich mit Blick auf die Cloud leider nicht anders als bei anderen Technologien oder Entitäten: Fortschrittliche Tools vereinfachen es erheblich, generative KI-Systeme bereitzustellen, öffnen Overengineering durch die simplen Nutzungsmöglichkeiten der Cloud aber auch Tür und Tor. Denn letztere verleiten KI-Spezialisten nicht selten dazu, Funktionen hinzuzufügen, die nicht wirklich essenziell, aber eben “nice to have” sind. Multiplizieren sich solche Entscheidungen, resultiert das häufig darin, dass wesentlich mehr Datenbanken, Middleware-Layer, Security- oder Governance-Systeme zum Einsatz kommen als nötig (und sinnvoll).

Ein gutes Beispiel sind in diesem Zusammenhang GPUs. Diese werden bevorzugt für Generative-AI-Architekturen verwendet. Allerdings ist die vor allem teure Hardware längst nicht für alle Tasks notwendig. Besonders wenn es um Rechenaufgaben geht, die nicht sonderlich anspruchsvoll sind, können CPU-gestützte Systeme dieselbe Funktion abbilden – zu einem Bruchteil der Kosten. Dabei ist “Zukunftssicherheit” übrigens kein Argument, das sticht: Künftigem Wachstum und steigenden Anforderungen lässt sich ohne Weiteres auch im Rahmen von architektonischen Anpassungen begegnen. Es kann schlicht keine Lösung sein, auf Grundlage eines Verdachts massiv Geld für Probleme auszugeben, die noch gar nicht vorhanden sind.

Letztlich kann die Tendenz zum Overengineering mit Blick auf Cloud-Dienstleistungen aus dazu führen, dass technische Schulden angehäuft werden – schließlich sind komplexe Systeme auch immer diffiziler und kostspieliger zu warten und zu aktualisieren. Kommen dann noch fragmentierte Daten hinzu, die über verschiedene Services verteilt sind, wirft das weitere Probleme mit Blick auf Datenintegration und -optimierung auf. Im Ergebnis sind nicht wenige Unternehmen in einem Teufelskreis gefangen, der sie dazu zwingt, überfrachtete, Cloud-basierte KI-Lösungen immer weiter zu optimieren. Dem Return on Investment bekommt das nicht.

4 Strategien gegen (KI-)Overengineering

Um diese Fallstricke zu umgehen, braucht es in erster Linie einen disziplinierten, strategischen Ansatz. Dabei sollten folgende vier Aspekte eine tragende Rolle spielen:

Anforderungen priorisieren. Konzentrieren Sie sich auf die wesentlichen Funktionen, die erforderlich sind, um die wesentlichen Zielsetzungen Ihres Projekts zu erreichen.

Gründlich bewerten und planen. Nehmen Sie sich innerhalb der Planungsphase ausreichend Zeit, um festzustellen, welche Services unerlässlich sind.

Schrittweise skalieren. Starten Sie mit einem Minimum Viable Product (MVP) und den ermittelten Kernfunktionen und entwickeln Sie dieses schrittweise weiter.

Fähiges KI-Architekturteam einsetzen. Setzen Sie auf KI-Engineers, Data Scientists und Sicherheitsexperten, die um die Gefahren des Overengineering wissen.

Durchdachte Planung, umsichtige Serviceauswahl und kontinuierliche Optimierung sind der Schlüssel zum Aufbau kosteneffizienter KI-Lösungen. (fm)

Sie wollen weitere interessante Beiträge zu diversen Themen aus der IT-Welt lesen? Unsere kostenlosen Newsletter liefern Ihnen alles, was IT-Profis wissen sollten – direkt in Ihre Inbox!

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Gesundheit: 5 Rücken-Übungen für Büro und Home Office​

Allgemein

Rückenschmerzen können vom zu langen Sitzen am Schreibtisch kommen. Mit diesen Übungen können Sie dem Schmerz vorbeugen. Foto: Bluskystudio – shutterstock.comVon Dr. med. Alfred HuberSitzen ist das neue Rauchen – heißt es mit gutem Grund. Zu wenig Bewegung durch langes Sitzen belastet Rücken und Wirbel. Gerade Berufstätige in Bürojobs sind daher häufig betroffen. Doch was tun, wenn das lange Sitzen im Job unvermeidbar ist?Die gute Nachricht: Schon mit kleinen Bewegungen und kurzen Übungen im Alltag kann jeder seiner Gesundheit etwas Gutes tun. Stehen Sie häufiger auf, zum Beispiel indem Sie zum Drucker gehen oder zur Kaffeemaschine. Wer täglich noch ein paar einfache Übungen in den Büroalltag einbaut, tut der Wirbelsäule zusätzlich einen großen Gefallen. Besonders empfehlenswert sind Bewegungen mit dem Oberkörper nach vorne sowie rotierende Bewegungen – da diese die unteren Wirbel entlasten, beziehungsweise in Bewegung bringen. Abzuraten ist von Bewegungen nach hinten, weil damit die kleinen Wirbelgelenkenicht unter Druck geraten und Schmerzen verursachen. Mit den folgenden fünf Übungen kann jeder ganz einfach im Büro etwas für seinen Rücken tun – binden Sie die Übungen täglich ein oder machen Sie diese, sobald Sie Schmerzen haben. Bei stärkeren und länger auftretenden Rückenschmerzen sollten Betroffene aber immer einen Arzt aufsuchen.Extra-Tipp: Auslöser für Rückenschmerzen können auch falsch eingestellte Büromöbel sein. Überprüfen Sie die Einstellung Ihres Stuhls und Monitors. Wer auf höhenverstellbare Tische wechselt, hat ebenso einen Vorteil wie Personen, die öfters im Stehen telefonieren. Sitzbälle hingegen eignen sich eher für Zuhause, da sie sich nicht individuell einstellen lassen.Rückenübungen fürs Büro Übung 1: Durchhänger Foto: Agentur SternDie Stuhlhöhe sollte so eingestellt sein, dass die Beine auf dem Boden stehen und die Knie im rechten Winkel angewinkelt sind. Rollen Sie den Kopf langsam nach vorne bis das Kinn die Brust erreicht. Die Arme hängen seitlich nach unten. Lassen Sie sämtliche Anspannung aus dem Schulter-Kopf-Bereich und atmen Sie tief durch. Lösen Sie die Haltung wieder und richten sich auf. 2-3 Wiederholungen.Übung 2: Leichte Rotation Foto: Agentur SternSitzen Sie aufrecht, heben beide Arme an und greifen sich mit beiden Händen an die Kopfpartie hinter den Ohren. Die Ellenbogen stehen seitlich nach außen ab. Drehen Sie nun den ganzen Oberkörper langsam zur Seite bis Sie einen Winkel von circa 45 Grad erreicht haben. Halten Sie für einige Sekunden inne und drehen dann den Oberkörper zurück zur Mitte. Wiederholen Sie dann die Übung zur anderen Seite. 2-3 Wiederholungen. Übung 3: Stuhl-Rotation Foto: Agentur SternSitzen Sie aufrecht im Bürostuhl, die Füße stehen hüftbreit. Die Stuhlhöhe ist so eingestellt, dass die Beine einen rechten Winkel bilden. Drehen Sie den Oberkörper nach rechts, legen den rechten Arm hinter die Rückenlehne und greifen Sie mit der linken Hand die rechte Armlehne. Der Kopf dreht sich dabei mit. Halten Sie die Dehnung wenige Sekunden und lösen sie wieder. Drehen Sie sich zurück und machen die gleiche Übung in die andere Richtung. 2-3 Wiederholungen. Übung 4: Kniebeuge Foto: Agentur SternDie Füße sollten etwas weiter als schulterbreit voneinander entfernt stehen. Knie und Zehenspitzen zeigen in die gleiche Richtung, halten Sie die Arme waagrecht vor dem Körper und beugen Sie den Oberkörper etwas nach vorne. Bei der Ausführung den Körper anspannen und den Rücken gerade halten. Dann die Knie langsam beugen, bis die Oberschenkel parallel zum Boden sind. Die Knie sollten nicht über die Zehenspitzen hinausragen. Bringen Sie den Körper kraftvoll zurück in die Ausgangsposition. 5 Wiederholungen.Übung 5: Sitzbeuge Foto: Agentur SternSitzen Sie aufrecht auf Ihrem Bürostuhl und beugen Ihren Oberkörper langsam, Wirbel für Wirbel, nach vorne. Lassen Sie den Kopf nach vorne hängen. Beugen Sie sich soweit, dass die mit Ihren Händen die Knöchel umfassen können – halten Sie diese Bewegung etwa 20 Sekunden und lösen Sie die Anspannung wieder, in dem Sie sich langsam, Wirbel für Wirbel, wieder aufrichten. 2-3 Wiederholungen.Über den Autor Foto: Agentur SternDr. med. Alfred Huber ist Facharzt für Neurochirurgie, spezielle neurochirurgische Wirbelsäulen- und Schmerztherapie. Er verantwortet zusammen mit Christoph Kruis und Dr. med. Norbert Wynands das Gelenk- und Wirbelsäulenzentrum der Rotkreuzklinik Lindenberg 

Gesundheit: 5 Rücken-Übungen für Büro und Home Office​ Rückenschmerzen können vom zu langen Sitzen am Schreibtisch kommen. Mit diesen Übungen können Sie dem Schmerz vorbeugen.
Foto: Bluskystudio – shutterstock.comVon Dr. med. Alfred HuberSitzen ist das neue Rauchen – heißt es mit gutem Grund. Zu wenig Bewegung durch langes Sitzen belastet Rücken und Wirbel. Gerade Berufstätige in Bürojobs sind daher häufig betroffen. Doch was tun, wenn das lange Sitzen im Job unvermeidbar ist?Die gute Nachricht: Schon mit kleinen Bewegungen und kurzen Übungen im Alltag kann jeder seiner Gesundheit etwas Gutes tun. Stehen Sie häufiger auf, zum Beispiel indem Sie zum Drucker gehen oder zur Kaffeemaschine. Wer täglich noch ein paar einfache Übungen in den Büroalltag einbaut, tut der Wirbelsäule zusätzlich einen großen Gefallen. Besonders empfehlenswert sind Bewegungen mit dem Oberkörper nach vorne sowie rotierende Bewegungen – da diese die unteren Wirbel entlasten, beziehungsweise in Bewegung bringen. Abzuraten ist von Bewegungen nach hinten, weil damit die kleinen Wirbelgelenkenicht unter Druck geraten und Schmerzen verursachen. Mit den folgenden fünf Übungen kann jeder ganz einfach im Büro etwas für seinen Rücken tun – binden Sie die Übungen täglich ein oder machen Sie diese, sobald Sie Schmerzen haben. Bei stärkeren und länger auftretenden Rückenschmerzen sollten Betroffene aber immer einen Arzt aufsuchen.Extra-Tipp: Auslöser für Rückenschmerzen können auch falsch eingestellte Büromöbel sein. Überprüfen Sie die Einstellung Ihres Stuhls und Monitors. Wer auf höhenverstellbare Tische wechselt, hat ebenso einen Vorteil wie Personen, die öfters im Stehen telefonieren. Sitzbälle hingegen eignen sich eher für Zuhause, da sie sich nicht individuell einstellen lassen.Rückenübungen fürs Büro Übung 1: Durchhänger
Foto: Agentur SternDie Stuhlhöhe sollte so eingestellt sein, dass die Beine auf dem Boden stehen und die Knie im rechten Winkel angewinkelt sind. Rollen Sie den Kopf langsam nach vorne bis das Kinn die Brust erreicht. Die Arme hängen seitlich nach unten. Lassen Sie sämtliche Anspannung aus dem Schulter-Kopf-Bereich und atmen Sie tief durch. Lösen Sie die Haltung wieder und richten sich auf. 2-3 Wiederholungen.Übung 2: Leichte Rotation
Foto: Agentur SternSitzen Sie aufrecht, heben beide Arme an und greifen sich mit beiden Händen an die Kopfpartie hinter den Ohren. Die Ellenbogen stehen seitlich nach außen ab. Drehen Sie nun den ganzen Oberkörper langsam zur Seite bis Sie einen Winkel von circa 45 Grad erreicht haben. Halten Sie für einige Sekunden inne und drehen dann den Oberkörper zurück zur Mitte. Wiederholen Sie dann die Übung zur anderen Seite. 2-3 Wiederholungen. Übung 3: Stuhl-Rotation
Foto: Agentur SternSitzen Sie aufrecht im Bürostuhl, die Füße stehen hüftbreit. Die Stuhlhöhe ist so eingestellt, dass die Beine einen rechten Winkel bilden. Drehen Sie den Oberkörper nach rechts, legen den rechten Arm hinter die Rückenlehne und greifen Sie mit der linken Hand die rechte Armlehne. Der Kopf dreht sich dabei mit. Halten Sie die Dehnung wenige Sekunden und lösen sie wieder. Drehen Sie sich zurück und machen die gleiche Übung in die andere Richtung. 2-3 Wiederholungen. Übung 4: Kniebeuge
Foto: Agentur SternDie Füße sollten etwas weiter als schulterbreit voneinander entfernt stehen. Knie und Zehenspitzen zeigen in die gleiche Richtung, halten Sie die Arme waagrecht vor dem Körper und beugen Sie den Oberkörper etwas nach vorne. Bei der Ausführung den Körper anspannen und den Rücken gerade halten. Dann die Knie langsam beugen, bis die Oberschenkel parallel zum Boden sind. Die Knie sollten nicht über die Zehenspitzen hinausragen. Bringen Sie den Körper kraftvoll zurück in die Ausgangsposition. 5 Wiederholungen.Übung 5: Sitzbeuge
Foto: Agentur SternSitzen Sie aufrecht auf Ihrem Bürostuhl und beugen Ihren Oberkörper langsam, Wirbel für Wirbel, nach vorne. Lassen Sie den Kopf nach vorne hängen. Beugen Sie sich soweit, dass die mit Ihren Händen die Knöchel umfassen können – halten Sie diese Bewegung etwa 20 Sekunden und lösen Sie die Anspannung wieder, in dem Sie sich langsam, Wirbel für Wirbel, wieder aufrichten. 2-3 Wiederholungen.Über den Autor
Foto: Agentur SternDr. med. Alfred Huber ist Facharzt für Neurochirurgie, spezielle neurochirurgische Wirbelsäulen- und Schmerztherapie. Er verantwortet zusammen mit Christoph Kruis und Dr. med. Norbert Wynands das Gelenk- und Wirbelsäulenzentrum der Rotkreuzklinik Lindenberg

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Social Media: So kommunizieren Sie in Karriere-Netzwerken​

Allgemein

Soziale Netzwerke mit Karriere-Fokus können neue berufliche Kontakte und Chancen bereithalten – wenn Sie wissen, wie Sie richtig kommunizieren. Foto: Eugenio Marongiu – shutterstock.comSich mit anderen austauschen, Neues dazu lernen und Karriere-Chancen entdecken: Wie kommuniziert man eigentlich in beruflichen Netzwerken? Diese fünf Tipps helfen beim erfolgreichen Netzwerken.Tipp 1: Überwinden Sie Ihre SchüchternheitWenn es darum geht, sich im beruflichen Umfeld darzustellen, sind Frauen oft besonders zurückhaltend. Sie hinterfragen ihre eigenen Fähigkeiten stärker als Männer und sind auch zögerlicher, wenn es darum geht, die eigene Meinung zu teilen. Trauen Sie sich und werden Sie sich Ihrer Stärken bewusst! Es gibt keinen Grund, diese nicht klar nach außen zu kommunizieren. Sie müssen sich dabei nicht verstellen, bleiben Sie einfach authentisch.Tipp 2: Ihr Netzwerk ist keine EinbahnstraßeEine Verbindung verläuft immer in beide Richtungen – es geht also beim Kommunizieren in beruflichen Netzwerken grundsätzlich um ein Geben und Nehmen. Wer sich darauf fokussiert, anderen zu helfen, der wird schnell feststellen, dass sich der eigene Erfolg automatisch, ja sozusagen als “Nebenprodukt” einstellt. Wer denkt, er oder sie hätte nicht viel zu geben, der soll nochmal genauer hinblicken: Jeder, der einen spannenden Artikel teilt, kann andere inspirieren. Jeder, der den Beitrag einer anderen Person positive bewertet oder kommentiert, trägt zur Diskussion bei. Überlegen Sie sich, welche Themen Sie spannend finden und nehmen Sie an den Unterhaltungen dazu auf beruflichen Netzwerken teil. Es gilt: Freude und Begeisterung gehören zu den Dingen, die sich verdoppeln, wenn man sie teilt.Tipp 3: Mehr Inhalt, weniger KatzenvideosAuf Social-Media-Plattformen investieren Mitglieder ihre Zeit, sie vertreiben sie sich nicht. Dementsprechend bekommen inhaltsleere Beiträge auch wenig Resonanz. Konzentrieren Sie sich auf Inhalte, die für Fachleute interessant sind oder die aktuelle Nachrichten aufgreifen. Teilen Sie tiefgehende Brancheneinblicke und Erfahrungen, aus denen Sie gelernt haben. Rühren Sie nicht zu stark die Werbetrommel. Denken Sie daran, dass sich der Leser inspiriert und informiert fühlen möchte.Wenn Sie beispielsweise auf eine Konferenz gehen, teilen Sie nicht einfach nur, dass sie dort sind, sondern sagen Sie ihrem Netzwerk auch, was sie hier gelernt haben. So schaffen Sie ganz einfach einen Mehrwert für andere. Zusätzliche Reichweite bekommen Sie, wenn sie Leute aus Ihrem Netzwerk direkt mit einer “@-mention” ansprechen und sie zum Beispiel um ihre Meinung bitten. Auch Hashtags funktionieren gut – sofern diese gezielt eingesetzt werden.Tipp 4: Vernetzen Sie sich vielfältigKarriere-Netzwerke sind kein Zahlenspiel. Deshalb ist auch nicht entscheidend, wie groß Ihr Netzwerk ist. Wichtiger ist Vielfalt. Vernetzen Sie sich auch mit Leuten, die anders denken, die Sie mit neuen Ideen und Perspektiven inspirieren. Lose Bekannte, so genannte “Weak Ties”, spielen hier eine besondere Rolle. Sie sind oft hilfreicher als Freunde und Kollegen, weil solche “schwächeren Kontakte” über Informationen verfügen, die es im engeren Freundeskreis meist nicht gibt, wo alle auf einem ähnlichen Stand sind. Und genau das ist es, was ein Netzwerk ausmacht.Tipp 5: Zeigen Sie anderen, was Sie ausmachtBemühen Sie sich um ein gut gepflegtes Profil. Überlegen Sie sich konkret, wie Sie ihr “berufliches Ich” darstellen möchten. Einen ersten Eindruck vermitteln Sie über Ihr Profilfoto. Schnappschüsse aus dem Urlaub sind dafür nicht so gut geeignet, aber zum professionellen Fotografen müssen Sie auch nicht. Verwenden Sie einfach ein Bild, das zeigt, wie Sie sich im Beruf auch sonst geben. Nutzen Sie zudem Bereiche wie den “Profil-Slogan” direkt unter ihrem Bild – hier können Sie entweder Ihre aktuelle Position einfügen oder auch ein kurzes Statement dazu abgeben, was Sie beruflich antreibt, oder wonach Sie suchen. Genauso wichtig: die Profil-Zusammenfassung. Ein oder zwei Sätze zu Ihren Zielen und Ihrer Motivation reichen, um Personaler neugierig auf Sie werden zu lassen. Auch Ihre Ausbildung sollten Sie nicht vergessen! Das erleichtert die Vernetzung mit ehemaligen Kommilitonen oder Mitschülern, die heute in den unterschiedlichsten Positionen tätig sind. (mp/fm)Netiquette für E-Mail, Smartphone und Social MediaDie wichtigsten Regeln für Mail, Handy, Social Media…… finden Sie in diesem Digital-Knigge zusammengefasst.Die wichtigsten Regeln für Mail, Handy, Social Media… Foto: rangizzz – shutterstock.com… finden Sie in diesem Digital-Knigge zusammengefasst.Knapp und präzise …… sollten Business-Mails verfasst werden. Keep it very simple!Knapp und präzise … Foto: igor_stefanovic – shutterstock.com… sollten Business-Mails verfasst werden. Keep it very simple!RechtschreibungAuf Orthographiefehler sollte unbedingt verzichtet werden! Zur Not ein Rechtschreibprogramm nebenher laufen lassen.Rechtschreibung Foto: Liner_Pixsooz – shutterstock.comAuf Orthographiefehler sollte unbedingt verzichtet werden! Zur Not ein Rechtschreibprogramm nebenher laufen lassen.Tempo …… ist der größte Vorteil der elektronischen Post, darum sollten Nachrichten auch immer baldmöglichst beantwortet werden.Tempo … Foto: Aaron Amat – shutterstock.com… ist der größte Vorteil der elektronischen Post, darum sollten Nachrichten auch immer baldmöglichst beantwortet werden.BetreffEr sollte konkret und aussagekräftig sein. Es lohnt sich, hier etwas Mühe aufzuwenden.Betreff Foto: Sergey Shlyaev – shutterstock.comEr sollte konkret und aussagekräftig sein. Es lohnt sich, hier etwas Mühe aufzuwenden.“Kopie an” und “Antworten an alle”…… sollten tunlichst vermieden werden, da niemand Informationslawinen haben möchte, die über ihn hereinbrechen.“Kopie an” und “Antworten an alle”… Foto: Kaspars Grinvalds – shutterstock.com… sollten tunlichst vermieden werden, da niemand Informationslawinen haben möchte, die über ihn hereinbrechen.Rechtliche BestimungenPflichtangaben über das Unternehmen sind in Deutschland seit Anfang 2007 vorgeschrieben und müssen am Ende in der Signatur der Mail stehen.Rechtliche Bestimungen Foto: www_BillionPhotos_com – shutterstock.comPflichtangaben über das Unternehmen sind in Deutschland seit Anfang 2007 vorgeschrieben und müssen am Ende in der Signatur der Mail stehen.Spam …… einfach ignorieren. “Unsubscribe” bedeutet, dass der Empfänger zu Hause ist und folglich noch mehr Spam empfangen kann.Spam … Foto: Elnur – shutterstock.com… einfach ignorieren. “Unsubscribe” bedeutet, dass der Empfänger zu Hause ist und folglich noch mehr Spam empfangen kann.Dringende Fälle ..… müssen nicht immer über Mail abgewickelt werden. Besser ist es in dem Fall, zum Telefonhörer zu greifen.Dringende Fälle .. Foto: Kinga – shutterstock.com… müssen nicht immer über Mail abgewickelt werden. Besser ist es in dem Fall, zum Telefonhörer zu greifen.Handypause in Meetings …… ist eine naive, aber wünschenswerte Utopie. Ein Drittel der Beschäftigten schaut auch währenddessen aufs Handy, wie eine Umfrage des Brachenverbandes BITKOM ergab.Handypause in Meetings … Foto: Sophie James – shutterstock.com… ist eine naive, aber wünschenswerte Utopie. Ein Drittel der Beschäftigten schaut auch währenddessen aufs Handy, wie eine Umfrage des Brachenverbandes BITKOM ergab.Klingeltöne …… bitte so dezent wie möglich wählen und im Großraumbüro ausschalten.Klingeltöne … Foto: silverlight_Blan_k – shutterstock.com… bitte so dezent wie möglich wählen und im Großraumbüro ausschalten.Business-LunchHier das Handy mit dem Display nach unten auf den Tisch legen und auf Vibration umschalten.Business-Lunch Foto: Lyudmila Voronova – shutterstock.comHier das Handy mit dem Display nach unten auf den Tisch legen und auf Vibration umschalten.Telefonieren vor Kollegen …… sollte in gebührendem Abstand geschehen. Die Gespräche anderer mitanhören zu müssen, kann anstrengend sein.Telefonieren vor Kollegen … Foto: Goran Bogicevic – shutterstock.com… sollte in gebührendem Abstand geschehen. Die Gespräche anderer mitanhören zu müssen, kann anstrengend sein.SMSKurz und knapp reicht völlig.SMS Foto: rangizzz – shutterstock.comKurz und knapp reicht völlig.Sich selbst zensierenKeine ungünstigen Bilder von Partys oder Kommentare publizieren, die Kollegen und Arbeitgeber als anstößig empfinden könnten.Sich selbst zensieren Foto: YanLev – shutterstock.comKeine ungünstigen Bilder von Partys oder Kommentare publizieren, die Kollegen und Arbeitgeber als anstößig empfinden könnten.Werbung auf Social Media …… ist tabu, da “Friends” und “Follower” nicht mit ihr belastet werden wollen.Werbung auf Social Media … Foto: Bloomua – shutterstock.com… ist tabu, da “Friends” und “Follower” nicht mit ihr belastet werden wollen.Empfehlungen geben, …… zum Beispiel über Filme, Produkte oder Bücher ist immer gern gesehen.Empfehlungen geben, … Foto: Robert Kneschke – shutterstock.com… zum Beispiel über Filme, Produkte oder Bücher ist immer gern gesehen.Keine Fotos vom Mittagessen, …… denn sie interessieren niemanden.Keine Fotos vom Mittagessen, … Foto: Syda Productions – shutterstock.com… denn sie interessieren niemanden. 

Social Media: So kommunizieren Sie in Karriere-Netzwerken​ Soziale Netzwerke mit Karriere-Fokus können neue berufliche Kontakte und Chancen bereithalten – wenn Sie wissen, wie Sie richtig kommunizieren.
Foto: Eugenio Marongiu – shutterstock.comSich mit anderen austauschen, Neues dazu lernen und Karriere-Chancen entdecken: Wie kommuniziert man eigentlich in beruflichen Netzwerken? Diese fünf Tipps helfen beim erfolgreichen Netzwerken.Tipp 1: Überwinden Sie Ihre SchüchternheitWenn es darum geht, sich im beruflichen Umfeld darzustellen, sind Frauen oft besonders zurückhaltend. Sie hinterfragen ihre eigenen Fähigkeiten stärker als Männer und sind auch zögerlicher, wenn es darum geht, die eigene Meinung zu teilen. Trauen Sie sich und werden Sie sich Ihrer Stärken bewusst! Es gibt keinen Grund, diese nicht klar nach außen zu kommunizieren. Sie müssen sich dabei nicht verstellen, bleiben Sie einfach authentisch.Tipp 2: Ihr Netzwerk ist keine EinbahnstraßeEine Verbindung verläuft immer in beide Richtungen – es geht also beim Kommunizieren in beruflichen Netzwerken grundsätzlich um ein Geben und Nehmen. Wer sich darauf fokussiert, anderen zu helfen, der wird schnell feststellen, dass sich der eigene Erfolg automatisch, ja sozusagen als “Nebenprodukt” einstellt. Wer denkt, er oder sie hätte nicht viel zu geben, der soll nochmal genauer hinblicken: Jeder, der einen spannenden Artikel teilt, kann andere inspirieren. Jeder, der den Beitrag einer anderen Person positive bewertet oder kommentiert, trägt zur Diskussion bei. Überlegen Sie sich, welche Themen Sie spannend finden und nehmen Sie an den Unterhaltungen dazu auf beruflichen Netzwerken teil. Es gilt: Freude und Begeisterung gehören zu den Dingen, die sich verdoppeln, wenn man sie teilt.Tipp 3: Mehr Inhalt, weniger KatzenvideosAuf Social-Media-Plattformen investieren Mitglieder ihre Zeit, sie vertreiben sie sich nicht. Dementsprechend bekommen inhaltsleere Beiträge auch wenig Resonanz. Konzentrieren Sie sich auf Inhalte, die für Fachleute interessant sind oder die aktuelle Nachrichten aufgreifen. Teilen Sie tiefgehende Brancheneinblicke und Erfahrungen, aus denen Sie gelernt haben. Rühren Sie nicht zu stark die Werbetrommel. Denken Sie daran, dass sich der Leser inspiriert und informiert fühlen möchte.Wenn Sie beispielsweise auf eine Konferenz gehen, teilen Sie nicht einfach nur, dass sie dort sind, sondern sagen Sie ihrem Netzwerk auch, was sie hier gelernt haben. So schaffen Sie ganz einfach einen Mehrwert für andere. Zusätzliche Reichweite bekommen Sie, wenn sie Leute aus Ihrem Netzwerk direkt mit einer “@-mention” ansprechen und sie zum Beispiel um ihre Meinung bitten. Auch Hashtags funktionieren gut – sofern diese gezielt eingesetzt werden.Tipp 4: Vernetzen Sie sich vielfältigKarriere-Netzwerke sind kein Zahlenspiel. Deshalb ist auch nicht entscheidend, wie groß Ihr Netzwerk ist. Wichtiger ist Vielfalt. Vernetzen Sie sich auch mit Leuten, die anders denken, die Sie mit neuen Ideen und Perspektiven inspirieren. Lose Bekannte, so genannte “Weak Ties”, spielen hier eine besondere Rolle. Sie sind oft hilfreicher als Freunde und Kollegen, weil solche “schwächeren Kontakte” über Informationen verfügen, die es im engeren Freundeskreis meist nicht gibt, wo alle auf einem ähnlichen Stand sind. Und genau das ist es, was ein Netzwerk ausmacht.Tipp 5: Zeigen Sie anderen, was Sie ausmachtBemühen Sie sich um ein gut gepflegtes Profil. Überlegen Sie sich konkret, wie Sie ihr “berufliches Ich” darstellen möchten. Einen ersten Eindruck vermitteln Sie über Ihr Profilfoto. Schnappschüsse aus dem Urlaub sind dafür nicht so gut geeignet, aber zum professionellen Fotografen müssen Sie auch nicht. Verwenden Sie einfach ein Bild, das zeigt, wie Sie sich im Beruf auch sonst geben. Nutzen Sie zudem Bereiche wie den “Profil-Slogan” direkt unter ihrem Bild – hier können Sie entweder Ihre aktuelle Position einfügen oder auch ein kurzes Statement dazu abgeben, was Sie beruflich antreibt, oder wonach Sie suchen. Genauso wichtig: die Profil-Zusammenfassung. Ein oder zwei Sätze zu Ihren Zielen und Ihrer Motivation reichen, um Personaler neugierig auf Sie werden zu lassen. Auch Ihre Ausbildung sollten Sie nicht vergessen! Das erleichtert die Vernetzung mit ehemaligen Kommilitonen oder Mitschülern, die heute in den unterschiedlichsten Positionen tätig sind. (mp/fm)Netiquette für E-Mail, Smartphone und Social MediaDie wichtigsten Regeln für Mail, Handy, Social Media…… finden Sie in diesem Digital-Knigge zusammengefasst.Die wichtigsten Regeln für Mail, Handy, Social Media…
Foto: rangizzz – shutterstock.com… finden Sie in diesem Digital-Knigge zusammengefasst.Knapp und präzise …… sollten Business-Mails verfasst werden. Keep it very simple!Knapp und präzise …
Foto: igor_stefanovic – shutterstock.com… sollten Business-Mails verfasst werden. Keep it very simple!RechtschreibungAuf Orthographiefehler sollte unbedingt verzichtet werden! Zur Not ein Rechtschreibprogramm nebenher laufen lassen.Rechtschreibung
Foto: Liner_Pixsooz – shutterstock.comAuf Orthographiefehler sollte unbedingt verzichtet werden! Zur Not ein Rechtschreibprogramm nebenher laufen lassen.Tempo …… ist der größte Vorteil der elektronischen Post, darum sollten Nachrichten auch immer baldmöglichst beantwortet werden.Tempo …
Foto: Aaron Amat – shutterstock.com… ist der größte Vorteil der elektronischen Post, darum sollten Nachrichten auch immer baldmöglichst beantwortet werden.BetreffEr sollte konkret und aussagekräftig sein. Es lohnt sich, hier etwas Mühe aufzuwenden.Betreff
Foto: Sergey Shlyaev – shutterstock.comEr sollte konkret und aussagekräftig sein. Es lohnt sich, hier etwas Mühe aufzuwenden.“Kopie an” und “Antworten an alle”…… sollten tunlichst vermieden werden, da niemand Informationslawinen haben möchte, die über ihn hereinbrechen.“Kopie an” und “Antworten an alle”…
Foto: Kaspars Grinvalds – shutterstock.com… sollten tunlichst vermieden werden, da niemand Informationslawinen haben möchte, die über ihn hereinbrechen.Rechtliche BestimungenPflichtangaben über das Unternehmen sind in Deutschland seit Anfang 2007 vorgeschrieben und müssen am Ende in der Signatur der Mail stehen.Rechtliche Bestimungen
Foto: www_BillionPhotos_com – shutterstock.comPflichtangaben über das Unternehmen sind in Deutschland seit Anfang 2007 vorgeschrieben und müssen am Ende in der Signatur der Mail stehen.Spam …… einfach ignorieren. “Unsubscribe” bedeutet, dass der Empfänger zu Hause ist und folglich noch mehr Spam empfangen kann.Spam …
Foto: Elnur – shutterstock.com… einfach ignorieren. “Unsubscribe” bedeutet, dass der Empfänger zu Hause ist und folglich noch mehr Spam empfangen kann.Dringende Fälle ..… müssen nicht immer über Mail abgewickelt werden. Besser ist es in dem Fall, zum Telefonhörer zu greifen.Dringende Fälle ..
Foto: Kinga – shutterstock.com… müssen nicht immer über Mail abgewickelt werden. Besser ist es in dem Fall, zum Telefonhörer zu greifen.Handypause in Meetings …… ist eine naive, aber wünschenswerte Utopie. Ein Drittel der Beschäftigten schaut auch währenddessen aufs Handy, wie eine Umfrage des Brachenverbandes BITKOM ergab.Handypause in Meetings …
Foto: Sophie James – shutterstock.com… ist eine naive, aber wünschenswerte Utopie. Ein Drittel der Beschäftigten schaut auch währenddessen aufs Handy, wie eine Umfrage des Brachenverbandes BITKOM ergab.Klingeltöne …… bitte so dezent wie möglich wählen und im Großraumbüro ausschalten.Klingeltöne …
Foto: silverlight_Blan_k – shutterstock.com… bitte so dezent wie möglich wählen und im Großraumbüro ausschalten.Business-LunchHier das Handy mit dem Display nach unten auf den Tisch legen und auf Vibration umschalten.Business-Lunch
Foto: Lyudmila Voronova – shutterstock.comHier das Handy mit dem Display nach unten auf den Tisch legen und auf Vibration umschalten.Telefonieren vor Kollegen …… sollte in gebührendem Abstand geschehen. Die Gespräche anderer mitanhören zu müssen, kann anstrengend sein.Telefonieren vor Kollegen …
Foto: Goran Bogicevic – shutterstock.com… sollte in gebührendem Abstand geschehen. Die Gespräche anderer mitanhören zu müssen, kann anstrengend sein.SMSKurz und knapp reicht völlig.SMS
Foto: rangizzz – shutterstock.comKurz und knapp reicht völlig.Sich selbst zensierenKeine ungünstigen Bilder von Partys oder Kommentare publizieren, die Kollegen und Arbeitgeber als anstößig empfinden könnten.Sich selbst zensieren
Foto: YanLev – shutterstock.comKeine ungünstigen Bilder von Partys oder Kommentare publizieren, die Kollegen und Arbeitgeber als anstößig empfinden könnten.Werbung auf Social Media …… ist tabu, da “Friends” und “Follower” nicht mit ihr belastet werden wollen.Werbung auf Social Media …
Foto: Bloomua – shutterstock.com… ist tabu, da “Friends” und “Follower” nicht mit ihr belastet werden wollen.Empfehlungen geben, …… zum Beispiel über Filme, Produkte oder Bücher ist immer gern gesehen.Empfehlungen geben, …
Foto: Robert Kneschke – shutterstock.com… zum Beispiel über Filme, Produkte oder Bücher ist immer gern gesehen.Keine Fotos vom Mittagessen, …… denn sie interessieren niemanden.Keine Fotos vom Mittagessen, …
Foto: Syda Productions – shutterstock.com… denn sie interessieren niemanden.

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Huion Kamvas 16 (Gen 3) im Test: Grafik-Tablett mit vielen Funktionen zum fairen Preis​

Allgemein

Jérémie Kaiser Auf einen Blick Pro Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis Bedienelement für Shortcuts Tolles Zeichenerlebnis Gute Reaktionszeit Kontra Firmeneigene Software müsste verbessert und erweitert werden Qualität des mitgelieferten Ständers ist fragil Fazit Das Kamvas 16 (Gen 3) (hier bei Amazon erhältlich) ist ein solides Grafikdisplay, das im Alltag richtig Spaß macht. Besonders die Stiftqualität überzeugt: präzise, angenehm in der Hand und reaktionsschnell. Ein Highlight ist das Bedienelement am Bildschirmrand, mit dem sich bequem Shortcuts nutzen oder ins Bild zoomen lässt. Das Display ist für Rechts- und Linkshänder geeignet.Der mitgelieferte Standfuß ist stabil, wirkt aber billig verarbeitet. Auch die Software könnte Feinschliff vertragen: Die Übersetzung ist holprig, mehrere Profile für die Button-Belegung wären wünschenswert. Ein Stolperstein: In meinem Fall musste ich eine andere Pen-Software deinstallieren, damit der Huion-Treiber lief.Trotz Schwächen vergebe ich vier von fünf Sternen, denn das Arbeiten am Display überzeugt. Wenn Huion jetzt noch die Schwachstellen bei der Software und Verarbeitungsqualität nachlegt, wäre dieses Modell ganz klar mein Favorit. Für 539 Euro bekommt man ein gutes Gerät inklusive Ständer. Zum Vergleich: Das neue Wacom Cintiq 16 kostet regulär 780 Euro. Wer vielleicht meinen Testbericht vom Grafiktablett Artist Pro 22 (Gen 2) der Firma XP-Pen gelesen hat, weiß, dass ich gerne zeichne. Heute komme ich zeitlich nicht mehr so oft dazu wie früher, aber das Knowhow ist nach wie vor da. Darum würde ich sagen, ich bringe ein gewisses Maß an Erfahrung mit, wenn es um das digitale Zeichnen geht. Und das ist relevant, wenn es um das Testen eines Grafiktabletts in dem Preissegment geht. Heute sehen wir uns nämlich das Kamvas 16 (Gen 3) der chinesischen Firma Huion an (hier bei Amazon erhältlich), das Pendant zum Wacom Cintiq 16. Huion wurde 2011 gegründet und stellt hauptsächlich Zeichentabletts und Stift-Displays her. Es ist mein erstes Gerät von Huion. Für diesen Test habe ich mir vorgenommen meinen absoluten Lieblingscomichelden nachzumalen: Gaston Lagaffe von Franquin. Das Huion Kamvas 16 (Gen 3) ist daJérémie Kaiser Erster Eindruck: Das Huion Kamvas 16 (Gen 3) Beim Auspacken macht das Kamvas 16 (Gen 3) einen aufgeräumten Eindruck. Die Verpackung ist schlicht gehalten, wirkt aber hochwertig, nichts Überladenes, aber dennoch ansprechend. Das Tablet ist werkseitig farbkalibriertJérémie Kaiser Was direkt ins Auge fällt: Oben auf dem Display liegt ein Papier: Das „Huion Pen Display Color Calibration Report“. Das ist erfreulich, denn dieser Bericht zeigt, dass das Display werkseitig farbkalibriert wurde. Das heißt, dass das Tablet mit professioneller Farbtreue ausgeliefert wird. Das ist gerade für alle, die mit Farben arbeiten (Design, Illustration, …), ein echter Pluspunkt. Alle Teile sind sicher und ordentlich verstaut. Alles ist ordentlich verpacktJérémie Kaiser Der Stift ist leicht und liegt angenehm in der Hand. Allerdings fühlt sich das Material des Griffbereichs etwas rutschig an. Die beiden seitlichen Tasten sind nicht klar voneinander unterscheidbar, weder haptisch noch vom Druckgefühl her. Man spürt kaum, ob man gedrückt hat. Hier würde ich mir mehr taktiles Feedback wünschen. Die Stiftspitze kann bei großer Abnutzung – wie auch bei anderen Anbietern auch – gewechselt werden. Hier finde ich die Lösung zur Aufbewahrung der Spitzen äußerst spannend. Aber dazu später. Auffällig war allerdings ein beißender, künstlicher Geruch am Gummigriff des Stifts. Wir haben nachgefragt: Das Material entspricht der REACH-Konformität und die Gummiteile sind sicher. Die Dokumente liegen uns vor. Den Stift eine Weile an der frischen Luft liegen lassen löst das Problem. Der Stift zum Kamvas 16 (Gen 3)Jérémie Kaiser Der beigelegte Tablet-Ständer (ST300) wirkt beim ersten Anfassen eher enttäuschend: viel Kunststoff, wenig Gewicht, kein hochwertiges Gefühl. Ob er im Arbeitsalltag dennoch nützlich ist, wird der Langzeittest zeigen. Immerhin: Es ist überhaupt ein Ständer dabei, das ist keine Selbstverständlichkeit. Der beigelegte Ständer fühlt sich qualitativ nicht hochwertig anJérémie Kaiser Der beiliegende Handschuh ist Standard und passt mir einwandfrei. Wie auch bei den anderen Tablets dürfte er aber keinesfalls kleiner ausfallen. Zum Vergleich: Meine Hand ist ca. 19 cm groß. Der beiliegende Handschuh ist Standard und passt, dürfte aber nicht größer seinJérémie Kaiser Das Tablet selbst macht dagegen einen sehr guten ersten Eindruck. Es ist leicht und schlank. Links am Rand sitzen mehrere Bedienelemente: der Power-Knopf, zwei Drehräder mit zusätzlichen Tasten und dazwischen sechs weitere große Funktionstasten. Diese wirken solide und langlebig. Besonders praktisch: Die Tasten unterscheiden sich spürbar dank Tastfühlpunkten, was die Orientierung bei der Arbeit erleichtert. Da das Kamvas 16 (Gen 3) keine separate Shortcut-Tastatur besitzt, sind diese Tasten eine sehr gute Lösung, um beispielsweise Zoom, Pinselgröße oder Werkzeugwechsel schnell zu steuern. Das Kamvas-16-(Gen 3)-Display: Guter erster EindruckJérémie Kaiser Jérémie Kaiser Das Display fühlt sich beim ersten Darüberstreichen besonders gut an: angenehm matt, leicht texturiert. Der Stift gleitet nicht zu glatt, sondern bietet ein fast papierähnliches Gefühl, das dem analogen Arbeiten sehr nahekommt. An der Seite, an der sich das Logo befindet, sind zwei USB-C-Buchsen verbaut. Jérémie Kaiser Inbetriebnahme des Kamvas 16 (Gen 3) Für den Anschluss des Huion Kamvas 16 (Gen 3) stehen Ihnen zwei Möglichkeiten zur Verfügung: Entweder verwenden Sie das 3-in-1-Kabel (HDMI, USB und Strom in einem) oder Sie greifen zur zweiten Variante mit zwei USB-C-zu-USB-C-Kabeln. Ich habe mich in diesem Fall für die zweite Option entschieden, einfach, weil dadurch bei mir weniger dicke Kabel auf dem Schreibtisch liegen. In meinem Fall hätte das mitgelieferte USB-C-Kabel für die Stromversorgung allerdings ruhig ein wenig länger sein dürfen. Spannend an der USB-C-Variante: Sie können das Grafiktablett nicht nur mit einem PC, sondern auch direkt mit einem Smartphone oder Tablet verbinden. Sobald alles angeschlossen ist, geht’s an die Software. Laden Sie dafür den passenden Treiber von der offiziellen Huion-Website herunter. Achten Sie beim Download unbedingt darauf, das richtige Modell auszuwählen: „Kamvas 16 (Gen 3) (GS1563)“. Suchen sie am besten nach „Kamvas 16 (Gen 3). Ansonsten: der entsprechende Eintrag versteckt sich ein Stück weiter unten in der Liste. Die Huion Tablet Software Die Huion Tablet Software bietet drei Hauptreiter: Stiftanzeige, Digitaler Stift und Store, wobei letzteres ein direkter Link zum Huion-Store ist und sich dabei der Browser öffnet. Die Huion Tablet Software bietet drei Hauptreiter: Stiftanzeige, Digitaler Stift und StoreJérémie Kaiser Unter dem Hauptmenü „Stiftanzeige“, womit das Grafiktablett gemeint ist, hat man zum einen über das Untermenü „Taste drücken“ die Möglichkeit die Tasten des Bedienelements am Rand des Tabletts einzustellen. Zum anderen kann man unter „Arbeitsbereich“ das Display anpassen. Hier muss man unbedingt vor der ersten Nutzung die Monitor-Kalibrierung durchführen, damit das Display den Stift auch richtig erkennt. Huion Software: Display anpassenJérémie Kaiser Unter dem Hauptmenü „Digitaler Stift“ kann man unter „Taste drücken“ die Tasten des Stifts einstellen und unter „Anpassung der Druckempfindlichkeit“ den Stift anpassen. Huion Software: Stift anpassenJérémie Kaiser In meinem Fall hat nach der Kalibrierung und Schließen des Treibers plötzlich das Display den Stift nicht mehr erkannt. Sobald man im Huion-Programm ist, funktioniert der Stift wieder, minimiert man das Fenster wird der Stift nicht mehr erkannt. Ein- und Ausschalten des Tabletts und ein Neustart genügten bei mir nicht. Das ist ärgerlich und nach einer kurzen Internetrecherche auch kein Einzelfall. Wenn man unter „Digitaler Stift“ > „Taste drücken“ die Option „Windows-Tinte aktivieren“ (also Windows Ink) deaktiviert, dann geht der Stift zwar, aber die Druckerkennung nicht. Das Tablett wird von Windows erkannt. Also wurde der Treiber neu installiert. Hier konnte gleich die Backup-Möglichkeit getestet werden, die in den Einstellungen der Huion-Software zu finden ist und einwandfrei funktioniert hat. Das Neuinstallieren hat das Problem für eine Arbeitssession behoben, am nächsten Tag wurde der Stift erneut nicht mehr erkannt. Die Knöpfe funktionieren aber noch. Für einen einfachen Nutzer, der auf „Plug and Play“ hofft und nicht technikaffin ist, ist dieses Problem alles andere als erfreulich. Die Lösung war einfach und doch etwas ärgerlich: Ich hatte noch den XP-Pen-Treiber von meinen vorherigen Tests installiert. Obwohl die Software nicht in Betrieb war, hat sie die Huion-Software wohl gestört. Nach einer Deinstallation und einem Neustart lief schließlich alles einwandfrei. Wenn mehrere Geräte genutzt werden, kann dieses Problem störend sein. Das Grafikdisplay: Groß und klar Das Erste, was ich mache, wenn ich ein neues Grafikdisplay teste, ist die gefühlte Druckempfindlichkeit und den Strich selbst zu testen. Und ich bin ehrlich begeistert: Der Strich, sowie die Haptik bei der Bewegung ist hervorragend. Meine anfängliche Skepsis hat sich ins Positive gedreht. Kamvas 16 (Gen 3): Die ersten Striche fühlen sich top anJérémie Kaiser Das Tablet bietet mit 15,8 Zoll eine angenehme Größe. Die QHD-Auflösung von 2560 x 1440 Pixel sorgt für eine scharfe Darstellung im 16:9-Format, bei satten 186 Pixeln pro Zoll. Damit ist das Bild schön detailliert, was gerade bei grafischen Arbeiten oder Videoschnitt richtig Spaß macht. Farben werden mit 16,7 Millionen Nuancen dargestellt, und das Display deckt fast den kompletten Farbraum ab. Für alle, die Wert auf präzise Farben legen, ist das ein echtes Plus. Das Panel ist vollständig laminiert, was Reflexionen minimiert und den Blickwinkel mit 89 Grad horizontal und vertikal angenehm breit hält. Der Start von Gaston Lagaffe: Das Tablet fühlt sich wunderbar an!Jérémie Kaiser Das LCD ist ein IPS-Panel mit 60 Hz und einem Kontrast von 1000:1. Die maximale Helligkeit liegt bei 220 Nits. Bei starkem Tageslicht kann es eventuell an seine Grenzen kommen. Die Reaktionszeit von 14 ms ist für ein Tablet dieser Klasse solide. Aber es ist kein Touch-Display. Das Displayglas ist entspiegeltes, geätztes Glas der 2. Generation: eine angenehme Kombination, die Spiegelungen reduziert und gleichzeitig eine gute Haptik bietet. Die Bildschirmdrehung in alle Richtungen rundet das Display ab: so kann das Tablett auch für Linkshänder eingestellt werden. Das finden Sie in der Huion-Software unter „Stiftanzeige“ > „Arbeitsbereich“ (unten rechts: „Drehen“). Gaston Lagaffe nach Franquin: Tuschen – Das Tablet leistet, was es versprichtJérémie Kaiser Der Stift überzeugt Der Geruch, den ich zu Beginn erwähnt hatte, ist mittlerweile verflogen. Die Tasten könnten zwar haptisch etwas hochwertiger sein, aber das fällt jetzt im Arbeitsalltag kaum noch auf. Man gewöhnt sich schnell daran. Entscheidend ist ohnehin, wie gut sich mit dem Gerät zeichnen lässt. Und da punktet das Kamvas 16 (Gen 3) ganz klar: Der Stift gleitet angenehm über das Display, und die Stiftqualität überzeugt im Test durchweg. Linienführung, Druckempfindlichkeit und Reaktionsgeschwindigkeit stimmen. Der Stift mit dem Modell PW600L nutzt die Huion-Stifttechnologie der vierten Generation (Pentech 4.0) mit über 16.000 Druckstufen und einer Stiftauflösung von 5080 Lines per Inch (LPI). Sehr praktisch gelöst ist auch das Wechseln der Stiftspitze: Dazu drehen Sie einfach den Stiftständer um, entfernen die Spitze mit Hilfe des kleinen Lochs auf der Unterseite und schon ist sie draußen. Neue Ersatzspitzen befinden sich im Inneren des Ständers, den man einfach aufdrehen kann. Eine durchdachte und benutzerfreundliche Lösung. Aufbewahrung der Ersatzspitzen: Eine durchdachte und benutzerfreundliche LösungJérémie Kaiser Ein weiteres Highlight ist die dritte anpassbare Schnellzugriffstaste: Beim Drücken öffnet sich ein Radialmenü rund um den Cursor, das Sie individuell mit Funktionen belegen können: ideal für eine effiziente Arbeit. Die finale Arbeit – wie mein Gaston Lagaffe aussieht – finden Sie nach den technischen Daten. Fazit Das Kamvas 16 (Gen 3) (hier bei Amazon erhältlich) ist ein wirklich solides Grafikdisplay, das im Alltag richtig Spaß macht. Besonders die Stiftqualität überzeugt auf ganzer Linie: präzise, angenehm in der Hand und reaktionsschnell. Ein echtes Highlight ist das Bedienelement am Bildschirmrand, mit dem Sie bequem Shortcuts nutzen oder ins Bild hinein- und herauszoomen können. Praktisch: Das Display ist sowohl für Rechts- als auch für Linkshänder bestens geeignet. Für viele Designer und Illustratoren dürfte die günstige Produktlinie von Huion ein echtes Preis-Leistungs-Highlight sein. Der mitgelieferte Standfuß erfüllt seinen Zweck (stabil und funktional) wirkt aber in Sachen Verarbeitung zu billig und qualitativ minderwertig. Die Software von Huion könnte ebenfalls noch Feinschliff vertragen: Die Übersetzung ist stellenweise holprig, aber man kommt trotzdem gut zurecht. Was ich mir persönlich wünschen würde: die Möglichkeit, mehrere Profile für die Button-Belegung anzulegen. Zum Beispiel: eins fürs Tuschen und ein anderes fürs Kolorieren. Ein kleiner Stolperstein: In meinem Fall musste ich eine andere Pen-Software komplett deinstallieren (obwohl sie gar nicht aktiv war), damit der Huion-Treiber einwandfrei läuft. Das war etwas umständlich und sollte künftig besser gelöst sein. Bei der Bewertung war ich hin- und hergerissen. Letztlich habe ich mich für vier von fünf Sternen entschieden, weil das Arbeiten am Display selbst einfach hervorragend funktioniert. Wenn Huion jetzt noch die Schwachstellen bei der Software und an der Qualität nachlegt, wäre dieses Modell ganz klar mein Favorit. Ich kann das Huion Kamvas 16 (Gen 3.) jedenfalls empfehlen, da man zu dem Preis von aktuell 539 Euro (der separate faltbare Doppelschichtständer ist aktuell geschenkt) ein ordentliches Grafikdisplay inklusive verstellbaren Ständer bekommt. Zum Vergleich: Das neue Wacom Cintiq 16 kostet 780 € mit integrierten ausklappbaren Füßen. Technische Daten: Huion Kamvas 16 (Gen 3) Name und Modell:Kamvas 16 (Gen 3)GS1563 Größe und Gewicht:Abmessungen: 421.2 x 236.81 x 12.62mmGewicht: 1,2kg Tablet:Panelgröße: 15.8″ (Diagonal)Auflösung: 2560 x 1440 (16:9) QHDFarben: 16,7 MillionenBetrachtungswinkel: 89°/89°(H)/89°/89°(V) (Typ.) (CR>10)Vollständige Laminierung: JaFarbraumvolumen: 120 % sRGBAbdeckung des Farbraums: 99 % sRGB / 99 % Rec.709 / 90% Adobe RGBPixel pro Zoll: 186 PPIAktiver Bereich: 349.6 x 196.7mmLCD-Typ: IPS 60 HzKontrastverhältnis: 1000:1Helligkeit: 220nit (Typ.)Anzeigefarbe: 2. Generation entspiegeltes geätztes GlasReaktionszeit: 14ms (Typ.)Touch: Nein Stift:Modell: PW600LTechnologie: Pentech 4.0Stiftauflösung: 5080 LPIDruckstufen: 16384Genauigkeit: ~0.3mm (Center), ~2mm (Corner)Lesehöhe: 10mmNeigungserkennung: ~60° Ständer:Modell: ST300 Anschlüsse, Leistung und Kompatibilität:Eingangsspannung: AC 100-240V, 50/60HzAusgangsspannung: 5V 3AEnergieverbrauch: ≤10WVESA-Kompatibilität: NeinVideoschnittstelle: USB-C (HDMI Signal), Full-featured USB-C (DP Signal)Tasten: 6 programmierbare Drucktasten, 2 Wählscheibenregler, 2 FunktionsschalterKompatibilität: Windows 7 oder jünger, macOS 10.12 oder jünger, Android (USB 3.1 DP 1.2 oder jünger), Linux (Ubuntu 20.04 LTS) (PC-Welt) 

Huion Kamvas 16 (Gen 3) im Test: Grafik-Tablett mit vielen Funktionen zum fairen Preis​ Jérémie Kaiser

Auf einen Blick

Pro

Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis

Bedienelement für Shortcuts

Tolles Zeichenerlebnis

Gute Reaktionszeit

Kontra

Firmeneigene Software müsste verbessert und erweitert werden

Qualität des mitgelieferten Ständers ist fragil

Fazit

Das Kamvas 16 (Gen 3) (hier bei Amazon erhältlich) ist ein solides Grafikdisplay, das im Alltag richtig Spaß macht. Besonders die Stiftqualität überzeugt: präzise, angenehm in der Hand und reaktionsschnell. Ein Highlight ist das Bedienelement am Bildschirmrand, mit dem sich bequem Shortcuts nutzen oder ins Bild zoomen lässt. Das Display ist für Rechts- und Linkshänder geeignet.Der mitgelieferte Standfuß ist stabil, wirkt aber billig verarbeitet. Auch die Software könnte Feinschliff vertragen: Die Übersetzung ist holprig, mehrere Profile für die Button-Belegung wären wünschenswert. Ein Stolperstein: In meinem Fall musste ich eine andere Pen-Software deinstallieren, damit der Huion-Treiber lief.Trotz Schwächen vergebe ich vier von fünf Sternen, denn das Arbeiten am Display überzeugt. Wenn Huion jetzt noch die Schwachstellen bei der Software und Verarbeitungsqualität nachlegt, wäre dieses Modell ganz klar mein Favorit. Für 539 Euro bekommt man ein gutes Gerät inklusive Ständer. Zum Vergleich: Das neue Wacom Cintiq 16 kostet regulär 780 Euro.

Wer vielleicht meinen Testbericht vom Grafiktablett Artist Pro 22 (Gen 2) der Firma XP-Pen gelesen hat, weiß, dass ich gerne zeichne. Heute komme ich zeitlich nicht mehr so oft dazu wie früher, aber das Knowhow ist nach wie vor da.

Darum würde ich sagen, ich bringe ein gewisses Maß an Erfahrung mit, wenn es um das digitale Zeichnen geht. Und das ist relevant, wenn es um das Testen eines Grafiktabletts in dem Preissegment geht.

Heute sehen wir uns nämlich das Kamvas 16 (Gen 3) der chinesischen Firma Huion an (hier bei Amazon erhältlich), das Pendant zum Wacom Cintiq 16. Huion wurde 2011 gegründet und stellt hauptsächlich Zeichentabletts und Stift-Displays her. Es ist mein erstes Gerät von Huion. Für diesen Test habe ich mir vorgenommen meinen absoluten Lieblingscomichelden nachzumalen: Gaston Lagaffe von Franquin.

Das Huion Kamvas 16 (Gen 3) ist daJérémie Kaiser

Erster Eindruck: Das Huion Kamvas 16 (Gen 3)

Beim Auspacken macht das Kamvas 16 (Gen 3) einen aufgeräumten Eindruck. Die Verpackung ist schlicht gehalten, wirkt aber hochwertig, nichts Überladenes, aber dennoch ansprechend.

Das Tablet ist werkseitig farbkalibriertJérémie Kaiser

Was direkt ins Auge fällt: Oben auf dem Display liegt ein Papier: Das „Huion Pen Display Color Calibration Report“. Das ist erfreulich, denn dieser Bericht zeigt, dass das Display werkseitig farbkalibriert wurde. Das heißt, dass das Tablet mit professioneller Farbtreue ausgeliefert wird. Das ist gerade für alle, die mit Farben arbeiten (Design, Illustration, …), ein echter Pluspunkt.

Alle Teile sind sicher und ordentlich verstaut.

Alles ist ordentlich verpacktJérémie Kaiser

Der Stift ist leicht und liegt angenehm in der Hand. Allerdings fühlt sich das Material des Griffbereichs etwas rutschig an. Die beiden seitlichen Tasten sind nicht klar voneinander unterscheidbar, weder haptisch noch vom Druckgefühl her. Man spürt kaum, ob man gedrückt hat. Hier würde ich mir mehr taktiles Feedback wünschen.

Die Stiftspitze kann bei großer Abnutzung – wie auch bei anderen Anbietern auch – gewechselt werden. Hier finde ich die Lösung zur Aufbewahrung der Spitzen äußerst spannend. Aber dazu später. Auffällig war allerdings ein beißender, künstlicher Geruch am Gummigriff des Stifts. Wir haben nachgefragt:

Das Material entspricht der REACH-Konformität und die Gummiteile sind sicher. Die Dokumente liegen uns vor. Den Stift eine Weile an der frischen Luft liegen lassen löst das Problem.

Der Stift zum Kamvas 16 (Gen 3)Jérémie Kaiser

Der beigelegte Tablet-Ständer (ST300) wirkt beim ersten Anfassen eher enttäuschend: viel Kunststoff, wenig Gewicht, kein hochwertiges Gefühl. Ob er im Arbeitsalltag dennoch nützlich ist, wird der Langzeittest zeigen. Immerhin: Es ist überhaupt ein Ständer dabei, das ist keine Selbstverständlichkeit.

Der beigelegte Ständer fühlt sich qualitativ nicht hochwertig anJérémie Kaiser

Der beiliegende Handschuh ist Standard und passt mir einwandfrei. Wie auch bei den anderen Tablets dürfte er aber keinesfalls kleiner ausfallen. Zum Vergleich: Meine Hand ist ca. 19 cm groß.

Der beiliegende Handschuh ist Standard und passt, dürfte aber nicht größer seinJérémie Kaiser

Das Tablet selbst macht dagegen einen sehr guten ersten Eindruck. Es ist leicht und schlank. Links am Rand sitzen mehrere Bedienelemente: der Power-Knopf, zwei Drehräder mit zusätzlichen Tasten und dazwischen sechs weitere große Funktionstasten. Diese wirken solide und langlebig.

Besonders praktisch: Die Tasten unterscheiden sich spürbar dank Tastfühlpunkten, was die Orientierung bei der Arbeit erleichtert. Da das Kamvas 16 (Gen 3) keine separate Shortcut-Tastatur besitzt, sind diese Tasten eine sehr gute Lösung, um beispielsweise Zoom, Pinselgröße oder Werkzeugwechsel schnell zu steuern.

Das Kamvas-16-(Gen 3)-Display: Guter erster EindruckJérémie Kaiser

Jérémie Kaiser

Das Display fühlt sich beim ersten Darüberstreichen besonders gut an: angenehm matt, leicht texturiert. Der Stift gleitet nicht zu glatt, sondern bietet ein fast papierähnliches Gefühl, das dem analogen Arbeiten sehr nahekommt.

An der Seite, an der sich das Logo befindet, sind zwei USB-C-Buchsen verbaut.

Jérémie Kaiser

Inbetriebnahme des Kamvas 16 (Gen 3)

Für den Anschluss des Huion Kamvas 16 (Gen 3) stehen Ihnen zwei Möglichkeiten zur Verfügung: Entweder verwenden Sie das 3-in-1-Kabel (HDMI, USB und Strom in einem) oder Sie greifen zur zweiten Variante mit zwei USB-C-zu-USB-C-Kabeln.

Ich habe mich in diesem Fall für die zweite Option entschieden, einfach, weil dadurch bei mir weniger dicke Kabel auf dem Schreibtisch liegen. In meinem Fall hätte das mitgelieferte USB-C-Kabel für die Stromversorgung allerdings ruhig ein wenig länger sein dürfen.

Spannend an der USB-C-Variante: Sie können das Grafiktablett nicht nur mit einem PC, sondern auch direkt mit einem Smartphone oder Tablet verbinden.

Sobald alles angeschlossen ist, geht’s an die Software. Laden Sie dafür den passenden Treiber von der offiziellen Huion-Website herunter. Achten Sie beim Download unbedingt darauf, das richtige Modell auszuwählen: „Kamvas 16 (Gen 3) (GS1563)“. Suchen sie am besten nach „Kamvas 16 (Gen 3). Ansonsten: der entsprechende Eintrag versteckt sich ein Stück weiter unten in der Liste.

Die Huion Tablet Software

Die Huion Tablet Software bietet drei Hauptreiter: Stiftanzeige, Digitaler Stift und Store, wobei letzteres ein direkter Link zum Huion-Store ist und sich dabei der Browser öffnet.

Die Huion Tablet Software bietet drei Hauptreiter: Stiftanzeige, Digitaler Stift und StoreJérémie Kaiser

Unter dem Hauptmenü „Stiftanzeige“, womit das Grafiktablett gemeint ist, hat man zum einen über das Untermenü „Taste drücken“ die Möglichkeit die Tasten des Bedienelements am Rand des Tabletts einzustellen.

Zum anderen kann man unter „Arbeitsbereich“ das Display anpassen. Hier muss man unbedingt vor der ersten Nutzung die Monitor-Kalibrierung durchführen, damit das Display den Stift auch richtig erkennt.

Huion Software: Display anpassenJérémie Kaiser

Unter dem Hauptmenü „Digitaler Stift“ kann man unter „Taste drücken“ die Tasten des Stifts einstellen und unter „Anpassung der Druckempfindlichkeit“ den Stift anpassen.

Huion Software: Stift anpassenJérémie Kaiser

In meinem Fall hat nach der Kalibrierung und Schließen des Treibers plötzlich das Display den Stift nicht mehr erkannt. Sobald man im Huion-Programm ist, funktioniert der Stift wieder, minimiert man das Fenster wird der Stift nicht mehr erkannt. Ein- und Ausschalten des Tabletts und ein Neustart genügten bei mir nicht. Das ist ärgerlich und nach einer kurzen Internetrecherche auch kein Einzelfall. Wenn man unter „Digitaler Stift“ > „Taste drücken“ die Option „Windows-Tinte aktivieren“ (also Windows Ink) deaktiviert, dann geht der Stift zwar, aber die Druckerkennung nicht. Das Tablett wird von Windows erkannt.

Also wurde der Treiber neu installiert. Hier konnte gleich die Backup-Möglichkeit getestet werden, die in den Einstellungen der Huion-Software zu finden ist und einwandfrei funktioniert hat. Das Neuinstallieren hat das Problem für eine Arbeitssession behoben, am nächsten Tag wurde der Stift erneut nicht mehr erkannt. Die Knöpfe funktionieren aber noch. Für einen einfachen Nutzer, der auf „Plug and Play“ hofft und nicht technikaffin ist, ist dieses Problem alles andere als erfreulich.

Die Lösung war einfach und doch etwas ärgerlich: Ich hatte noch den XP-Pen-Treiber von meinen vorherigen Tests installiert. Obwohl die Software nicht in Betrieb war, hat sie die Huion-Software wohl gestört. Nach einer Deinstallation und einem Neustart lief schließlich alles einwandfrei. Wenn mehrere Geräte genutzt werden, kann dieses Problem störend sein.

Das Grafikdisplay: Groß und klar

Das Erste, was ich mache, wenn ich ein neues Grafikdisplay teste, ist die gefühlte Druckempfindlichkeit und den Strich selbst zu testen. Und ich bin ehrlich begeistert: Der Strich, sowie die Haptik bei der Bewegung ist hervorragend. Meine anfängliche Skepsis hat sich ins Positive gedreht.

Kamvas 16 (Gen 3): Die ersten Striche fühlen sich top anJérémie Kaiser

Das Tablet bietet mit 15,8 Zoll eine angenehme Größe. Die QHD-Auflösung von 2560 x 1440 Pixel sorgt für eine scharfe Darstellung im 16:9-Format, bei satten 186 Pixeln pro Zoll. Damit ist das Bild schön detailliert, was gerade bei grafischen Arbeiten oder Videoschnitt richtig Spaß macht.

Farben werden mit 16,7 Millionen Nuancen dargestellt, und das Display deckt fast den kompletten Farbraum ab. Für alle, die Wert auf präzise Farben legen, ist das ein echtes Plus. Das Panel ist vollständig laminiert, was Reflexionen minimiert und den Blickwinkel mit 89 Grad horizontal und vertikal angenehm breit hält.

Der Start von Gaston Lagaffe: Das Tablet fühlt sich wunderbar an!Jérémie Kaiser

Das LCD ist ein IPS-Panel mit 60 Hz und einem Kontrast von 1000:1. Die maximale Helligkeit liegt bei 220 Nits. Bei starkem Tageslicht kann es eventuell an seine Grenzen kommen. Die Reaktionszeit von 14 ms ist für ein Tablet dieser Klasse solide. Aber es ist kein Touch-Display.

Das Displayglas ist entspiegeltes, geätztes Glas der 2. Generation: eine angenehme Kombination, die Spiegelungen reduziert und gleichzeitig eine gute Haptik bietet.

Die Bildschirmdrehung in alle Richtungen rundet das Display ab: so kann das Tablett auch für Linkshänder eingestellt werden. Das finden Sie in der Huion-Software unter „Stiftanzeige“ > „Arbeitsbereich“ (unten rechts: „Drehen“).

Gaston Lagaffe nach Franquin: Tuschen – Das Tablet leistet, was es versprichtJérémie Kaiser

Der Stift überzeugt

Der Geruch, den ich zu Beginn erwähnt hatte, ist mittlerweile verflogen. Die Tasten könnten zwar haptisch etwas hochwertiger sein, aber das fällt jetzt im Arbeitsalltag kaum noch auf. Man gewöhnt sich schnell daran.

Entscheidend ist ohnehin, wie gut sich mit dem Gerät zeichnen lässt. Und da punktet das Kamvas 16 (Gen 3) ganz klar: Der Stift gleitet angenehm über das Display, und die Stiftqualität überzeugt im Test durchweg. Linienführung, Druckempfindlichkeit und Reaktionsgeschwindigkeit stimmen. Der Stift mit dem Modell PW600L nutzt die Huion-Stifttechnologie der vierten Generation (Pentech 4.0) mit über 16.000 Druckstufen und einer Stiftauflösung von 5080 Lines per Inch (LPI).

Sehr praktisch gelöst ist auch das Wechseln der Stiftspitze: Dazu drehen Sie einfach den Stiftständer um, entfernen die Spitze mit Hilfe des kleinen Lochs auf der Unterseite und schon ist sie draußen. Neue Ersatzspitzen befinden sich im Inneren des Ständers, den man einfach aufdrehen kann. Eine durchdachte und benutzerfreundliche Lösung.

Aufbewahrung der Ersatzspitzen: Eine durchdachte und benutzerfreundliche LösungJérémie Kaiser

Ein weiteres Highlight ist die dritte anpassbare Schnellzugriffstaste: Beim Drücken öffnet sich ein Radialmenü rund um den Cursor, das Sie individuell mit Funktionen belegen können: ideal für eine effiziente Arbeit. Die finale Arbeit – wie mein Gaston Lagaffe aussieht – finden Sie nach den technischen Daten.

Fazit

Das Kamvas 16 (Gen 3) (hier bei Amazon erhältlich) ist ein wirklich solides Grafikdisplay, das im Alltag richtig Spaß macht. Besonders die Stiftqualität überzeugt auf ganzer Linie: präzise, angenehm in der Hand und reaktionsschnell. Ein echtes Highlight ist das Bedienelement am Bildschirmrand, mit dem Sie bequem Shortcuts nutzen oder ins Bild hinein- und herauszoomen können. Praktisch: Das Display ist sowohl für Rechts- als auch für Linkshänder bestens geeignet.

Für viele Designer und Illustratoren dürfte die günstige Produktlinie von Huion ein echtes Preis-Leistungs-Highlight sein. Der mitgelieferte Standfuß erfüllt seinen Zweck (stabil und funktional) wirkt aber in Sachen Verarbeitung zu billig und qualitativ minderwertig.

Die Software von Huion könnte ebenfalls noch Feinschliff vertragen: Die Übersetzung ist stellenweise holprig, aber man kommt trotzdem gut zurecht. Was ich mir persönlich wünschen würde: die Möglichkeit, mehrere Profile für die Button-Belegung anzulegen. Zum Beispiel: eins fürs Tuschen und ein anderes fürs Kolorieren.

Ein kleiner Stolperstein: In meinem Fall musste ich eine andere Pen-Software komplett deinstallieren (obwohl sie gar nicht aktiv war), damit der Huion-Treiber einwandfrei läuft. Das war etwas umständlich und sollte künftig besser gelöst sein.

Bei der Bewertung war ich hin- und hergerissen. Letztlich habe ich mich für vier von fünf Sternen entschieden, weil das Arbeiten am Display selbst einfach hervorragend funktioniert. Wenn Huion jetzt noch die Schwachstellen bei der Software und an der Qualität nachlegt, wäre dieses Modell ganz klar mein Favorit.

Ich kann das Huion Kamvas 16 (Gen 3.) jedenfalls empfehlen, da man zu dem Preis von aktuell 539 Euro (der separate faltbare Doppelschichtständer ist aktuell geschenkt) ein ordentliches Grafikdisplay inklusive verstellbaren Ständer bekommt. Zum Vergleich: Das neue Wacom Cintiq 16 kostet 780 € mit integrierten ausklappbaren Füßen.

Technische Daten: Huion Kamvas 16 (Gen 3)

Name und Modell:Kamvas 16 (Gen 3)GS1563

Größe und Gewicht:Abmessungen: 421.2 x 236.81 x 12.62mmGewicht: 1,2kg

Tablet:Panelgröße: 15.8″ (Diagonal)Auflösung: 2560 x 1440 (16:9) QHDFarben: 16,7 MillionenBetrachtungswinkel: 89°/89°(H)/89°/89°(V) (Typ.) (CR>10)Vollständige Laminierung: JaFarbraumvolumen: 120 % sRGBAbdeckung des Farbraums: 99 % sRGB / 99 % Rec.709 / 90% Adobe RGBPixel pro Zoll: 186 PPIAktiver Bereich: 349.6 x 196.7mmLCD-Typ: IPS 60 HzKontrastverhältnis: 1000:1Helligkeit: 220nit (Typ.)Anzeigefarbe: 2. Generation entspiegeltes geätztes GlasReaktionszeit: 14ms (Typ.)Touch: Nein

Stift:Modell: PW600LTechnologie: Pentech 4.0Stiftauflösung: 5080 LPIDruckstufen: 16384Genauigkeit: ~0.3mm (Center), ~2mm (Corner)Lesehöhe: 10mmNeigungserkennung: ~60°

Ständer:Modell: ST300

Anschlüsse, Leistung und Kompatibilität:Eingangsspannung: AC 100-240V, 50/60HzAusgangsspannung: 5V 3AEnergieverbrauch: ≤10WVESA-Kompatibilität: NeinVideoschnittstelle: USB-C (HDMI Signal), Full-featured USB-C (DP Signal)Tasten: 6 programmierbare Drucktasten, 2 Wählscheibenregler, 2 FunktionsschalterKompatibilität: Windows 7 oder jünger, macOS 10.12 oder jünger, Android (USB 3.1 DP 1.2 oder jünger), Linux (Ubuntu 20.04 LTS)

(PC-Welt)

Huion Kamvas 16 (Gen 3) im Test: Grafik-Tablett mit vielen Funktionen zum fairen Preis​ Weiterlesen »

Pixel 9 Pro und Galaxy S25 Ultra im Vergleich: Welches Smartphone macht die besseren Bilder?​

Allgemein

Foundry | Alex Walker-Todd Das Google Pixel 9 Pro und das Samsung Galaxy S25 Ultra sind zwei der besten Handys, die Sie derzeit kaufen können, primär wegen ihrer guten Kameras. Wenn es Ihnen hauptsächlich ums Fotografieren geht: Wir vergleichen die Kamerafunktionen der beiden Geräte und sagen Ihnen, welches Smartphone die besseren Fotos liefert. Was ein gutes Fotohandy ausmacht, hat sich im Laufe der Jahre grundlegend gewandelt. Anfangs stand vordergründig die Anzahl der Megapixel im Fokus. Später rückten größere Pixel, vielfältige Objektive mit unterschiedlichen Brennweiten, Pixel-Binning und variable Blenden in den Vordergrund. Hinzu kamen immer ausgefeiltere Formen der optischen Bildstabilisierung. In jüngerer Zeit spielt vor allem die Integration von maschinellem Lernen und Künstlicher Intelligenz in die Bildverarbeitung eine zentrale Rolle. Das Google Pixel 9 Pro und das Samsung Galaxy S25 Ultra bieten all diese Technologien in unterschiedlichem Umfang. Ich habe mit beiden Geräten Hunderte von Fotos gemacht, um genau zu analysieren, wie sie bei unterschiedlichen Bedingungen und in verschiedenen Szenarien abschneiden. Hinweis: Sofern nicht anders angegeben, sehen Sie Aufnahmen mit dem Pixel 9 Pro auf der linken Seite und mit dem Galaxy S25 Ultra auf der rechten Seite. Der Hauptsensor Sehen wir uns an, wie der Hauptsensor jedes Smartphones mit einigen alltäglichen Umgebungen umgeht. Stellen Sie sich vor, Sie haben gerade ein Motiv entdeckt, Ihr Pixel 9 Pro oder Galaxy S25 Ultra herausgezogen, die Kamera-App geöffnet und den Auslöser betätigt, ohne irgendwelche Einstellungen zu ändern. So sehen dann die Ergebnisse der beiden Smartphones aus: St.-Pauls-Kathedrale Foundry | Alex Walker-Todd Foundry | Alex Walker-Todd Bei dieser hellen Szene haben beide Smartphones in Bezug auf Belichtung, Dynamikumfang und Detailreichtum eine hervorragende Leistung gebracht. Allerdings gibt es einen deutlichen Unterschied in der Art und Weise, wie diese Bilder verarbeitet wurden. Die Farben der beiden Modelle unterscheiden sich deutlich. Das Pixel neigt zu einem Magentaton, während das Galaxy einen stärkeren Gelbton aufweist. Das ist schon bei früheren Modellen beider Smartphone-Serien aufgefallen, aber der Kontrast ist immer wieder überraschend, wenn man die Ergebnisse vergleichbarer Geräte sieht. Die Aufnahme des Pixel 9 Pro liefert ein farblich gedämpfteres, aber kontrastreicheres Bild, das dem näher kommt, was man mit dem bloßen Auge sieht. Samsungs Vorliebe für aufwändigere Nachbearbeitung verleiht der Aufnahme des S25 Ultra hingegen einen bewussteren HDR-Look und leuchtendere Farben. Wer Wert auf Authentizität legt, ist mit dem Pixel gut bedient. Das Samsung liefert hier jedoch die Social-Media-tauglichere Aufnahme. The Gherkin Foundry | Alex Walker-Todd Foundry | Alex Walker-Todd Das Glasdach auf der rechten Seite des Bildes unterstreicht die Vorliebe des Pixel für gedämpfte Authentizität, während die Verarbeitung des Dynamikbereichs die umliegenden Elemente – wie das pflaumenfarbige Mauerwerk auf der linken Seite des Bildes – unterbelichtet lässt. Die HDR-Verarbeitung von Samsung belichtet die gesamte Szene besser und bewahrt in den hellsten Bereichen der Aufnahme auch mehr Wolkendetails als das Pixel, allerdings sind die Körnung und der Detailverlust in den dunkleren Bereichen auch viel deutlicher. Atrium Foundry | Alex Walker-Todd Foundry | Alex Walker-Todd Die indirekte und künstliche Beleuchtung in dieser Atrium-Aufnahme stellt jedes Kamerahandy vor eine andere Herausforderung. Das Pixel hat eine dramatischere Szene eingefangen, die den dunkelsten Bereichen der Umgebung mehr Raum lässt, um authentisch zu wirken, im Vergleich zu der flacheren, insgesamt helleren Aufnahme des S25 Ultra.Samsungs überlegene HDR-Verarbeitung schafft es, einen Teil des Himmels durch das große, helle Fenster auf der linken Seite des Bildes beizubehalten, der bei der Pixel-Aufnahme sonst überbelichtet ist (wo das Smartphone auch Schwierigkeiten hat, die Lichtstreuung durch die kreisförmige hängende Skulptur auszugleichen). Durch die stärkere Bearbeitung des Galaxy sind die Farben übersättigt, aber die Details sind im Vergleich zum Pixel schärfer (wie die Nieten in den Balken am oberen Rand des Bildes zeigen). Zoom Es dürfte nicht überraschen, dass das Galaxy S25 Ultra wie seine Vorgänger besser ausgestattet ist als das Pixel, wenn es um die Hardware für Aufnahmen aus der Entfernung geht. Googles Pixel 9 Pro kann mit 0,5-facher, einfacher, zweifacher, fünffacher, zehnfacher und in der Spitze dreißigfacher Vergrößerung fotografieren, wobei das Sensor-Cropping einen verlustfreien optischen Zoom bei zweifachem und zehnfachem Zoom ermöglicht, ohne dass zusätzliche Sensoren erforderlich sind. Das Samsung verfügt über spezielle Brennweiten von 0,6-fach, einfach, zweifach, dreifach, fünffach, zehnfach, dreißigfach und hundertfach, ermöglicht Sensor-Cropping für Zweifach- und Zehnfach-Vergrößerung und hat einen zusätzlichen Dreifach-Telezoom-Sensor, der beim Pixel-Smartphone komplett fehlt. Wie bei anderen Aufnahmen nimmt das Pixel einen wärmeren, fast magentafarbenen Farbton an, während das S25 Ultra über den gesamten Zoombereich einen besseren Weißabgleich bietet. Obwohl Kontrast, Details und Dynamikumfang bei beiden Smartphones auf ähnlichem Niveau liegen, gelingt es dem Pixel dank der Nachbearbeitung besser, feine Details über alle Brennweiten hinweg zu erhalten. Beim Galaxy S25 Ultra hingegen zeigt sich ein deutlicher Unterschied in der Detailtreue zwischen optisch gezoomten Aufnahmen und solchen, die durch einen Sensorschnitt entstanden sind. Schwaches Licht Ein echter Test für jede Handykamera ist, wie sie mit Aufnahmen bei wenig Licht umgeht. Weniger Licht zwingt die Smartphones zu Belichtungsreihen und zur Kombination mehrerer Aufnahmen, um Farben akkurat darzustellen und gleichzeitig unerwünschte Artefakte wie Unschärfe, Körnung und Rauschen zu minimieren. Foundry | Alex Walker-Todd Foundry | Alex Walker-Todd Beim Pixel 9 Pro sorgt der leicht ins Magenta verschobene Farbraum für eine fast traumhafte Bildwirkung: Der Himmel zeigt sich in violetten Tönen, die über Rosa in ein tiefes Zinnoberrot übergehen. Das Samsung hingegen bietet einen realistischeren Weißabgleich mit naturgetreueren Blautönen und einer erneut typischen Tendenz zu Gelbtönen in Richtung des Horizonts. Die Detailgenauigkeit ist bei der Betrachtung der Silhouetten in der Szene bei beiden Geräten ziemlich gleich. Allerdings macht das Pixel hier trotz der künstlerischen Interpretation der Farben die besseren Aufnahmen. Auf dem Foto des S25 Ultra fehlen die Farbstreifen am Himmel. Bildrauschen und Körnung in den dunkelsten Bildbereichen sind geringer. Auch das Bokeh im Vordergrund (am deutlichsten im Sand am unteren Bildrand) ist beim Pixel besser als beim Ultra, ein Aspekt, in dem Samsungs Top-Handys bekanntermaßen stark sind. Foundry | Alex Walker-Todd Foundry | Alex Walker-Todd Porträt-Modus Standardmäßig machen beide Smartphones im Porträt-Modus Aufnahmen mit einem zweifachen Bildausschnitt, was der Brennweite des menschlichen Auges am nächsten kommt und die Motive natürlicher aussehen lassen. Wenn Sie allerdings auf Vielseitigkeit in diesem Modus Wert legen, können Sie mit dem Galaxy S25 Ultra auch Porträtaufnahmen mit den Brennweiten einfach, dreifach und fünffach machen, während Sie beim Pixel 9 Pro auf 1,5-fach und zweifach beschränkt sind. Das Pixel liefert in seinen Aufnahmen einen natürlicheren Look: Dunkle Bereiche bleiben dunkel, die Hauttöne sind ansprechend und die Details sind gut. Das S25 übertrifft das 9 Pro mit seiner überlegenen Kantenerkennung, die nicht an Haarsträhnen hängenbleibt und sowohl das Motiv besser vom Hintergrund trennt als auch ein attraktiveres, realistischeres Bokeh liefert. Nicht so überzeugend ist die Nachbearbeitung. Die gesamte Aufnahme ist gleichmäßig heller, aber es ist offensichtlich, dass auch das Gesicht und insbesondere die Augen aufgehellt und verbessert wurden. Das Ergebnis ist erneut ein Bild, das den Anschein erweckt, als sei es absichtlich mit HDR bearbeitet worden – im Guten wie im Schlechten. Selfies Foundry | Alex Walker-Todd Foundry | Alex Walker-Todd Ähnlich wie bei der Porträtaufnahme werden Selfies auf beiden Smartphones standardmäßig beschnitten. Für diesen Vergleich habe ich jedoch das gesamte Sichtfeld genommen, das die Frontkamera jedes Handys aufnehmen kann – wichtig für alle, die gerne Gruppenfotos machen. Dabei wird sofort deutlich, dass Sie mit dem Pixel mehr Bildfläche haben. Basierend auf den obigen Beispielen scheint der Dynamikumfang ähnlich zu sein, wobei die Farbwiedergabe bei beiden Handys viel konsistenter ist. Das S25 Ultra nimmt zwar das lebendigere Bild auf, aber der Unterschied ist weit weniger ausgeprägt als bei den rückseitigen Kameras. Die HDR-Verarbeitung erzeugt jedoch einen seltsamen Bloom-Effekt um die Blüten auf der linken Seite des Bildes, der bei der genaueren Aufnahme des Pixel 9 Pro nicht zu sehen ist. Das Pixel schafft eine gleichmäßigere Belichtung auf dem Gesicht, mit authentischeren Hauttönen und besserer Detailtreue im Vergleich zum S25 Ultra. Video Beide Smartphones bieten umfangreiche Videofunktionen – etwa den “Video Boost” des Pixel oder die LOG-Videoaufnahme des S25 Ultra. Für diesen Test haben wir jedoch bewusst auf Spezialmodi verzichtet und stattdessen die Standardaufnahmen in 4K mit 60 fps direkt miteinander verglichen. Foundry | Alex Walker-Todd Das Pixel ist hier durchweg schwächer, mit mehr Rauschen, in dunkleren Bildbereichen und bei schnellen Bewegungen – so, als ob die genialen Bildverarbeitungsalgorithmen des Unternehmens nicht an Video auf dem Gerät angepasst werden können. Im Vergleich wirken die Videos des S25 Ultra sauberer und etwas lebendiger – ähnlich wie die Fotos – und auch der Ton überzeugt mehr, da er etwas mehr Tiefe aufweist als die Audioaufnahmen des Pixel. Beide Smartphones bieten mit dem “Audio Eraser” ein leistungsfähiges Werkzeug zur Geräuschisolierung, das etwa Sprache, Naturklänge oder Wind gezielt herausfiltern kann – auf Wunsch sogar vollständig. Obwohl diese Funktion erstaunlich zuverlässig arbeitet und die Klangtreue meist so gut erhält, dass das Ergebnis nicht künstlich bearbeitet oder überkomprimiert wirkt, klingt die Audiowiedergabe des S25 Ultra insgesamt einen Hauch überzeugender als die des Pixel. Fazit Beide Smartphones treffen in ausgewählten Szenarien deutlich unterschiedliche Entscheidungen hinsichtlich Licht, Gesichter, Farben und mehr. Das Pixel beweist seinen Wert für diejenigen, die authentischere Bilder mit größerem Kontrast suchen. Die Bilder haben einen Magenta-Farbstich, der bei schwächerem Licht noch ausgeprägter zu sein scheint, aber die Ergebnisse sind dennoch beeindruckend, insbesondere wenn es um Rauschen und Körnung geht. Samsungs Vorliebe für die Verarbeitung setzt sich auch beim Kamerasystem des S25 Ultra fort. Die Aufnahmen haben durchweg einen ausgeprägten HDR-Look, was bedeutet, dass es manchmal die Dynamik einer Szene zerstört, indem alles aufgehellt wird. Dennoch sorgt die Hardware für bessere Zoomaufnahmen und Videos, während die Verarbeitung für ein schönes Bokeh bei Porträts und einen besseren Weißabgleich und ein besseres Farbmanagement sorgt. Wählen Sie das Pixel 9 Pro für Fotografie bei schwachem Licht Makroaufnahmen KI-Foto-/Videoverbesserung Wählen Sie das Galaxy S25 Ultra für Porträtfotografie Zoom-Fotografie Videoaufnahmen (PC-Welt) 

Pixel 9 Pro und Galaxy S25 Ultra im Vergleich: Welches Smartphone macht die besseren Bilder?​ Foundry | Alex Walker-Todd

Das Google Pixel 9 Pro und das Samsung Galaxy S25 Ultra sind zwei der besten Handys, die Sie derzeit kaufen können, primär wegen ihrer guten Kameras. Wenn es Ihnen hauptsächlich ums Fotografieren geht: Wir vergleichen die Kamerafunktionen der beiden Geräte und sagen Ihnen, welches Smartphone die besseren Fotos liefert.

Was ein gutes Fotohandy ausmacht, hat sich im Laufe der Jahre grundlegend gewandelt. Anfangs stand vordergründig die Anzahl der Megapixel im Fokus. Später rückten größere Pixel, vielfältige Objektive mit unterschiedlichen Brennweiten, Pixel-Binning und variable Blenden in den Vordergrund. Hinzu kamen immer ausgefeiltere Formen der optischen Bildstabilisierung. In jüngerer Zeit spielt vor allem die Integration von maschinellem Lernen und Künstlicher Intelligenz in die Bildverarbeitung eine zentrale Rolle.

Das Google Pixel 9 Pro und das Samsung Galaxy S25 Ultra bieten all diese Technologien in unterschiedlichem Umfang. Ich habe mit beiden Geräten Hunderte von Fotos gemacht, um genau zu analysieren, wie sie bei unterschiedlichen Bedingungen und in verschiedenen Szenarien abschneiden.

Hinweis: Sofern nicht anders angegeben, sehen Sie Aufnahmen mit dem Pixel 9 Pro auf der linken Seite und mit dem Galaxy S25 Ultra auf der rechten Seite.

Der Hauptsensor

Sehen wir uns an, wie der Hauptsensor jedes Smartphones mit einigen alltäglichen Umgebungen umgeht.

Stellen Sie sich vor, Sie haben gerade ein Motiv entdeckt, Ihr Pixel 9 Pro oder Galaxy S25 Ultra herausgezogen, die Kamera-App geöffnet und den Auslöser betätigt, ohne irgendwelche Einstellungen zu ändern. So sehen dann die Ergebnisse der beiden Smartphones aus:

St.-Pauls-Kathedrale

Foundry | Alex Walker-Todd

Foundry | Alex Walker-Todd

Bei dieser hellen Szene haben beide Smartphones in Bezug auf Belichtung, Dynamikumfang und Detailreichtum eine hervorragende Leistung gebracht. Allerdings gibt es einen deutlichen Unterschied in der Art und Weise, wie diese Bilder verarbeitet wurden.

Die Farben der beiden Modelle unterscheiden sich deutlich. Das Pixel neigt zu einem Magentaton, während das Galaxy einen stärkeren Gelbton aufweist. Das ist schon bei früheren Modellen beider Smartphone-Serien aufgefallen, aber der Kontrast ist immer wieder überraschend, wenn man die Ergebnisse vergleichbarer Geräte sieht.

Die Aufnahme des Pixel 9 Pro liefert ein farblich gedämpfteres, aber kontrastreicheres Bild, das dem näher kommt, was man mit dem bloßen Auge sieht. Samsungs Vorliebe für aufwändigere Nachbearbeitung verleiht der Aufnahme des S25 Ultra hingegen einen bewussteren HDR-Look und leuchtendere Farben.

Wer Wert auf Authentizität legt, ist mit dem Pixel gut bedient. Das Samsung liefert hier jedoch die Social-Media-tauglichere Aufnahme.

The Gherkin

Foundry | Alex Walker-Todd

Foundry | Alex Walker-Todd

Das Glasdach auf der rechten Seite des Bildes unterstreicht die Vorliebe des Pixel für gedämpfte Authentizität, während die Verarbeitung des Dynamikbereichs die umliegenden Elemente – wie das pflaumenfarbige Mauerwerk auf der linken Seite des Bildes – unterbelichtet lässt.

Die HDR-Verarbeitung von Samsung belichtet die gesamte Szene besser und bewahrt in den hellsten Bereichen der Aufnahme auch mehr Wolkendetails als das Pixel, allerdings sind die Körnung und der Detailverlust in den dunkleren Bereichen auch viel deutlicher.

Atrium

Foundry | Alex Walker-Todd

Foundry | Alex Walker-Todd

Die indirekte und künstliche Beleuchtung in dieser Atrium-Aufnahme stellt jedes Kamerahandy vor eine andere Herausforderung. Das Pixel hat eine dramatischere Szene eingefangen, die den dunkelsten Bereichen der Umgebung mehr Raum lässt, um authentisch zu wirken, im Vergleich zu der flacheren, insgesamt helleren Aufnahme des S25 Ultra.Samsungs überlegene HDR-Verarbeitung schafft es, einen Teil des Himmels durch das große, helle Fenster auf der linken Seite des Bildes beizubehalten, der bei der Pixel-Aufnahme sonst überbelichtet ist (wo das Smartphone auch Schwierigkeiten hat, die Lichtstreuung durch die kreisförmige hängende Skulptur auszugleichen).

Durch die stärkere Bearbeitung des Galaxy sind die Farben übersättigt, aber die Details sind im Vergleich zum Pixel schärfer (wie die Nieten in den Balken am oberen Rand des Bildes zeigen).

Zoom

Es dürfte nicht überraschen, dass das Galaxy S25 Ultra wie seine Vorgänger besser ausgestattet ist als das Pixel, wenn es um die Hardware für Aufnahmen aus der Entfernung geht.

Googles Pixel 9 Pro kann mit 0,5-facher, einfacher, zweifacher, fünffacher, zehnfacher und in der Spitze dreißigfacher Vergrößerung fotografieren, wobei das Sensor-Cropping einen verlustfreien optischen Zoom bei zweifachem und zehnfachem Zoom ermöglicht, ohne dass zusätzliche Sensoren erforderlich sind.

Das Samsung verfügt über spezielle Brennweiten von 0,6-fach, einfach, zweifach, dreifach, fünffach, zehnfach, dreißigfach und hundertfach, ermöglicht Sensor-Cropping für Zweifach- und Zehnfach-Vergrößerung und hat einen zusätzlichen Dreifach-Telezoom-Sensor, der beim Pixel-Smartphone komplett fehlt.

Wie bei anderen Aufnahmen nimmt das Pixel einen wärmeren, fast magentafarbenen Farbton an, während das S25 Ultra über den gesamten Zoombereich einen besseren Weißabgleich bietet.

Obwohl Kontrast, Details und Dynamikumfang bei beiden Smartphones auf ähnlichem Niveau liegen, gelingt es dem Pixel dank der Nachbearbeitung besser, feine Details über alle Brennweiten hinweg zu erhalten. Beim Galaxy S25 Ultra hingegen zeigt sich ein deutlicher Unterschied in der Detailtreue zwischen optisch gezoomten Aufnahmen und solchen, die durch einen Sensorschnitt entstanden sind.

Schwaches Licht

Ein echter Test für jede Handykamera ist, wie sie mit Aufnahmen bei wenig Licht umgeht.

Weniger Licht zwingt die Smartphones zu Belichtungsreihen und zur Kombination mehrerer Aufnahmen, um Farben akkurat darzustellen und gleichzeitig unerwünschte Artefakte wie Unschärfe, Körnung und Rauschen zu minimieren.

Foundry | Alex Walker-Todd

Foundry | Alex Walker-Todd

Beim Pixel 9 Pro sorgt der leicht ins Magenta verschobene Farbraum für eine fast traumhafte Bildwirkung: Der Himmel zeigt sich in violetten Tönen, die über Rosa in ein tiefes Zinnoberrot übergehen. Das Samsung hingegen bietet einen realistischeren Weißabgleich mit naturgetreueren Blautönen und einer erneut typischen Tendenz zu Gelbtönen in Richtung des Horizonts.

Die Detailgenauigkeit ist bei der Betrachtung der Silhouetten in der Szene bei beiden Geräten ziemlich gleich. Allerdings macht das Pixel hier trotz der künstlerischen Interpretation der Farben die besseren Aufnahmen. Auf dem Foto des S25 Ultra fehlen die Farbstreifen am Himmel. Bildrauschen und Körnung in den dunkelsten Bildbereichen sind geringer.

Auch das Bokeh im Vordergrund (am deutlichsten im Sand am unteren Bildrand) ist beim Pixel besser als beim Ultra, ein Aspekt, in dem Samsungs Top-Handys bekanntermaßen stark sind.

Foundry | Alex Walker-Todd

Foundry | Alex Walker-Todd

Porträt-Modus

Standardmäßig machen beide Smartphones im Porträt-Modus Aufnahmen mit einem zweifachen Bildausschnitt, was der Brennweite des menschlichen Auges am nächsten kommt und die Motive natürlicher aussehen lassen.

Wenn Sie allerdings auf Vielseitigkeit in diesem Modus Wert legen, können Sie mit dem Galaxy S25 Ultra auch Porträtaufnahmen mit den Brennweiten einfach, dreifach und fünffach machen, während Sie beim Pixel 9 Pro auf 1,5-fach und zweifach beschränkt sind.

Das Pixel liefert in seinen Aufnahmen einen natürlicheren Look: Dunkle Bereiche bleiben dunkel, die Hauttöne sind ansprechend und die Details sind gut.

Das S25 übertrifft das 9 Pro mit seiner überlegenen Kantenerkennung, die nicht an Haarsträhnen hängenbleibt und sowohl das Motiv besser vom Hintergrund trennt als auch ein attraktiveres, realistischeres Bokeh liefert.

Nicht so überzeugend ist die Nachbearbeitung. Die gesamte Aufnahme ist gleichmäßig heller, aber es ist offensichtlich, dass auch das Gesicht und insbesondere die Augen aufgehellt und verbessert wurden.

Das Ergebnis ist erneut ein Bild, das den Anschein erweckt, als sei es absichtlich mit HDR bearbeitet worden – im Guten wie im Schlechten.

Selfies

Foundry | Alex Walker-Todd

Foundry | Alex Walker-Todd

Ähnlich wie bei der Porträtaufnahme werden Selfies auf beiden Smartphones standardmäßig beschnitten. Für diesen Vergleich habe ich jedoch das gesamte Sichtfeld genommen, das die Frontkamera jedes Handys aufnehmen kann – wichtig für alle, die gerne Gruppenfotos machen.

Dabei wird sofort deutlich, dass Sie mit dem Pixel mehr Bildfläche haben.

Basierend auf den obigen Beispielen scheint der Dynamikumfang ähnlich zu sein, wobei die Farbwiedergabe bei beiden Handys viel konsistenter ist.

Das S25 Ultra nimmt zwar das lebendigere Bild auf, aber der Unterschied ist weit weniger ausgeprägt als bei den rückseitigen Kameras. Die HDR-Verarbeitung erzeugt jedoch einen seltsamen Bloom-Effekt um die Blüten auf der linken Seite des Bildes, der bei der genaueren Aufnahme des Pixel 9 Pro nicht zu sehen ist.

Das Pixel schafft eine gleichmäßigere Belichtung auf dem Gesicht, mit authentischeren Hauttönen und besserer Detailtreue im Vergleich zum S25 Ultra.

Video

Beide Smartphones bieten umfangreiche Videofunktionen – etwa den “Video Boost” des Pixel oder die LOG-Videoaufnahme des S25 Ultra. Für diesen Test haben wir jedoch bewusst auf Spezialmodi verzichtet und stattdessen die Standardaufnahmen in 4K mit 60 fps direkt miteinander verglichen.

Foundry | Alex Walker-Todd

Das Pixel ist hier durchweg schwächer, mit mehr Rauschen, in dunkleren Bildbereichen und bei schnellen Bewegungen – so, als ob die genialen Bildverarbeitungsalgorithmen des Unternehmens nicht an Video auf dem Gerät angepasst werden können.

Im Vergleich wirken die Videos des S25 Ultra sauberer und etwas lebendiger – ähnlich wie die Fotos – und auch der Ton überzeugt mehr, da er etwas mehr Tiefe aufweist als die Audioaufnahmen des Pixel.

Beide Smartphones bieten mit dem “Audio Eraser” ein leistungsfähiges Werkzeug zur Geräuschisolierung, das etwa Sprache, Naturklänge oder Wind gezielt herausfiltern kann – auf Wunsch sogar vollständig.

Obwohl diese Funktion erstaunlich zuverlässig arbeitet und die Klangtreue meist so gut erhält, dass das Ergebnis nicht künstlich bearbeitet oder überkomprimiert wirkt, klingt die Audiowiedergabe des S25 Ultra insgesamt einen Hauch überzeugender als die des Pixel.

Fazit

Beide Smartphones treffen in ausgewählten Szenarien deutlich unterschiedliche Entscheidungen hinsichtlich Licht, Gesichter, Farben und mehr.

Das Pixel beweist seinen Wert für diejenigen, die authentischere Bilder mit größerem Kontrast suchen. Die Bilder haben einen Magenta-Farbstich, der bei schwächerem Licht noch ausgeprägter zu sein scheint, aber die Ergebnisse sind dennoch beeindruckend, insbesondere wenn es um Rauschen und Körnung geht.

Samsungs Vorliebe für die Verarbeitung setzt sich auch beim Kamerasystem des S25 Ultra fort. Die Aufnahmen haben durchweg einen ausgeprägten HDR-Look, was bedeutet, dass es manchmal die Dynamik einer Szene zerstört, indem alles aufgehellt wird. Dennoch sorgt die Hardware für bessere Zoomaufnahmen und Videos, während die Verarbeitung für ein schönes Bokeh bei Porträts und einen besseren Weißabgleich und ein besseres Farbmanagement sorgt.

Wählen Sie das Pixel 9 Pro für

Fotografie bei schwachem Licht

Makroaufnahmen

KI-Foto-/Videoverbesserung

Wählen Sie das Galaxy S25 Ultra für

Porträtfotografie

Zoom-Fotografie

Videoaufnahmen

(PC-Welt)

Pixel 9 Pro und Galaxy S25 Ultra im Vergleich: Welches Smartphone macht die besseren Bilder?​ Weiterlesen »

Xiaomi Pad 7 im Test: Viel Tablet für überraschend wenig Geld​

Allgemein

Dominik Tomaszewski / Foundry Auf einen Blick Pro Hochwertige Verarbeitung Ausgezeichneter Bildschirm Solide Leistung Große Auswahl an Zubehör Kontra Kein Fingerabdrucksensor Mittelmäßige KI-Implementierung Fazit Xiaomi hat es wieder einmal geschafft und bewiesen, dass das Unternehmen zu den besten Android-Tablet-Herstellern gehört. Wenn Sie nicht an Samsung oder Google gebunden sind und eine Alternative zum iPad suchen, ist das Pad 7 eine ausgezeichnete Wahl. Es fühlt sich an wie ein Flaggschiff und bietet die entsprechende Leistung zu einem erschwinglichen Preis. Zusammen mit dem passenden Zubehör können Sie das Pad 7 auch als Laptop-Ersatz nutzen. Iterative Updates sind 2025 ein zentraler Faktor im Mobile-Bereich – und auch Xiaomis Flaggschiff-Tablets bilden da keine Ausnahme. Das neue Xiaomi Pad 7 orientiert sich in Design und Ausstattung stark am Vorgänger – was jedoch keineswegs ein Nachteil ist. Das Xiaomi Pad 6 war bereits ein exzellentes Android-Tablet und eine starke iPad-Alternative. Das Pad 7 bietet bemerkenswerte Upgrades: die neue Benutzeroberfläche HyperOS 2, einen helleren Bildschirm, einen neueren Prozessor und schnelleres Laden. Xiaomis breites Zubehörangebot, inklusive des ersten Tastatur-Covers mit schwebendem Scharnier, positioniert das Pad 7 als ernst zu nehmenden Konkurrenten zum iPad Pro und als vielseitigen Laptop-Ersatz. Design & Verarbeitung Premium-Design Gute Verarbeitung Schwer Auch wenn die Abmessungen des Xiaomi Pad 7 stellenweise um ein paar Millimeter von denen des Vorgängermodells Pad 6 abweichen, sind die beiden Tablets optisch kaum voneinander zu unterscheiden. Das ist aber nicht negativ gemeint, sondern bedeutet, dass das Pad 7 ein elegantes Tablet ist, das sich hochwertig anfühlt. Von vorn betrachtet ähnelt das Pad 7 den meisten modernen Tablets. Mit seinem 3:2-Seitenverhältnis erinnert es jedoch am ehesten an das iPad. Auf der Rückseite zeigt es hingegen ein Xiaomi-Design. Die Aluminium-Rückseite ist in den drei Farben Grau, Blau und Grün erhältlich. Das quadratische Kameramodul ähnelt stark dem des Xiaomi 15, was für ein stimmiges Gesamtbild sorgt. Der Nachteil, falls Sie keine Hülle verwenden: Durch das Kameramodul wackelt das Tablet auf einer flachen Oberfläche. Das Xiaomi Pad 7 ist mit lediglich 6,2 Millimetern Dicke angenehm schlank, hat aber etwas an Gewicht zugelegt und erreicht nun die 500-Gramm-Marke. Das kann ein Nachteil sein, da es sich mit Zubehör wie dem offiziellen Cover und dem Focus Pen Stylus schnell klobig anfühlt. Zwar ist das iPad Air (2025) 40 Gramm leichter, kostet aber auch deutlich mehr. Wer das Pad 7 als Laptop-Ersatz nutzen möchte, bekommt insgesamt immer noch ein leichteres Set-up, selbst mit Tastatur-Case. Am Design hat sich sonst nicht viel geändert. Eine kleine Besonderheit ist, dass sich Power-Button und Lautstärkewippe jetzt auf verschiedenen Seiten befinden – eine Umgewöhnung für viele Nutzer. Insgesamt bietet das Xiaomi Pad 7 ein hervorragendes Gesamtpaket zu einem günstigen Preis. Vergleichbare Modelle von Samsung und anderen Herstellern sind teurer. Zubehör Basic Hülle Focus Pen Zwei Tastaturhüllen Zubehör wird in unseren Tests nicht immer ausführlich behandelt, oft weil es uns nicht zur Verfügung steht. Für das Pad 7 konnten wir jedoch drei Hüllen und den Focus Pen Stylus von Xiaomi testen. Im offiziellen Xiaomi-Shop ist das Basic-Cover für 49,90 Euro erhältlich. Es ist solide, schützt das Tablet unterwegs, dient als Ständer, aktiviert das Display automatisch und hat eine Schlaufe für den Focus Pen. Dominik Tomaszewski / Foundry Der Focus Pen kostet 99,90 Euro. Ich habe ihn in meinem Test häufiger genutzt als erwartet. Das Zubehör lässt sich magnetisch an der Seite des Tablets befestigen, wo es auch geladen wird. Zwei Tasten an der Seite ermöglichen verschiedene Funktionen, wie das Wechseln von Zeichenwerkzeugen in Mi Canvas oder die Fernauslösung der Kamera. Es gibt weitere Funktionen wie Screenshots und einen virtuellen Laserpointer, wobei letzterer nicht optimal funktioniert. Dominik Tomaszewski / Foundry Wer eine Tastatur nutzen möchte, hat bei Xiaomi zwei Optionen. Das einfachere Tastatur-Case kostet 129,90 Euro und bietet ein solides Tipperlebnis. Es reicht bis zum Rand, und das Pad 7 lässt sich damit nur in einem festen Winkel aufstellen. Für Nutzer, die mehr als nur schnelle E-Mails tippen möchten, sollten Sie das Pro Focus Keyboard in Betracht ziehen. Es kostet zwar 199,90 Euro, ist aber sein Geld wert, wenn Sie ein Notebook-Gefühl auf Ihrem Android-Tablet suchen. Sie bekommen dieselbe ausgezeichnete Tastatur wie beim günstigeren Modell, jedoch besser positioniert, sodass Sie die Handballen bequem ablegen können. Dies ermöglicht ein schwebendes Scharnierdesign im Case sowie ein kleines Trackpad, das Navigationsgesten unterstützt. Insgesamt funktioniert es wirklich gut, auch wenn das Pad 7 mit einer stärkeren Neigungseinstellung am Scharnier noch besser wäre. Bildschirm & Lautsprecher 11,2-Zoll-LCD 144 Hertz Heller und schärfer als beim Vorgänger Vierfach-Lautsprecher Das Display des Pad 6 war bereits hervorragend, daher hat Xiaomi am Nachfolger nur kleinere Verbesserungen vorgenommen. Das Pad 7 behält das 3:2-Seitenverhältnis bei und bietet eine Bildwiederholfrequenz von 144 Hertz. Obwohl es kein OLED-Display ist, bleibt die Qualität insgesamt erstklassig. Xiaomi hat die Auflösung auf 3,2K und die Helligkeit auf 800 Nits erhöht. Mit 11,2 Zoll ist es etwas größer und bietet einen guten Kompromiss zwischen viel Anzeigefläche und handlicher Größe. Die Auflösung wurde auf 3.200 × 2.136 Pixel angehoben. Meiner Meinung nach ist es eines der besten LC-Displays auf dem Markt, das mit einem gestochen scharfen und farbenfrohen Bild überzeugt. Dominik Tomaszewski / Foundry Im Vergleich zu herkömmlichen iPads (nicht die Pro-Modelle) fällt besonders das Display mit seiner hohen Bildwiederholrate positiv auf. Dadurch wirkt die Bedienung des Pad 7 durchgehend flüssig, was auch bei Spielen einen spürbaren Unterschied macht. Wir vermissen allerdings einen Fingerabdrucksensor. So sind Sie auf Gesichtserkennung oder die Entsperrung per Code-Eingabe angewiesen. Wünschenswert wäre außerdem eine Variante mit matter Displayoberfläche. Xiaomi bietet diese aktuell jedoch nur beim Pad 7 Pro an. Im Audiobereich zeigt sich das Tablet erneut stark: Vier Lautsprecher – je zwei auf jeder Seite im Querformat – sorgen gemeinsam mit Dolby Atmos für einen überraschend vollen Klang. Die Lautsprecher schlagen sogar einige Laptops, die doppelt so viel kosten. Was allerdings fehlt, ist ein Kopfhöreranschluss. Das ist angesichts des ansonsten überzeugenden Gesamteindrucks besonders schade. Rechenleistung Snapdragon 7 Gen 3+ 8 GB RAM 128 / 256 GB interner Speicher Im Inneren arbeitet ein Qualcomm Snapdragon 7+ Gen 3 – ein Chip aus dem Jahr 2024, der bereits in vielen Smartphones zum Einsatz kommt. Unterstützt wird er von acht Gigabyte Arbeitsspeicher. Beim internen Speicher (UFS 4.0) haben Sie die Wahl zwischen 128 oder 256 Gigabyte. Für nur 20 Euro mehr lohnt sich aus unserer Sicht die größere Variante. Dominik Tomaszewski / Foundry Die Performance wirkt in der Praxis überwiegend flüssig. Das Pad 7 meistert alle gängigen Apps problemlos und unterstützt auch Funktionen wie schwebende Fenster. Kleine Ruckler lassen sich nicht ganz ausschließen, treten aber nur selten auf. In meinem Test zeigte sich das etwa durch leicht verzögerte Animationen beim Schließen von Apps. Xiaomi Pad 7 Benchmarks Bei den weiteren Kernkomponenten stehen Ihnen Wi-Fi 6E, Bluetooth 5.4 und ein USB-3.2-Gen-1-Anschluss zur Verfügung. Technisch ist das zwar nicht in allen Punkten der neueste Stand, aber für diese Preisklasse völlig in Ordnung. Eine LTE-Option gibt es beim Pad 7 nicht – auch nicht per eSIM. Das gilt auch für das Pad 7 Pro. Wenn Sie unterwegs nicht auf mobile Daten verzichten möchten, sollten Sie einen Blick auf das Galaxy Tab S10 FE werfen. Kameras 13 MP hinten 8 MP vorne 1080p für Webcam-Nutzung Das Kameramodul auf der Rückseite des Pad 7 wirkt zunächst so, als wären mehrere Objektive verbaut. Angesichts anderer Xiaomi-Geräte wie dem Xiaomi 15 Ultra wäre das auch naheliegend gewesen. Tatsächlich kommt jedoch die gleiche 13-Megapixel-Hauptkamera wie beim Pad 6 zum Einsatz. Auch bei der Frontkamera hat sich nichts geändert. Hier erhalten Sie weiterhin eine Auflösung von acht Megapixeln. Dominik Tomaszewski / Foundry Wie bei einem Tablet dieser Preisklasse zu erwarten ist, sind die Kameras in Ordnung – mehr aber auch nicht. Die rückseitige Kamera wird von den meisten Nutzern vermutlich nur gelegentlich verwendet, beispielsweise um QR-Codes zu scannen oder schnell ein Bild für einen Online-Verkauf aufzunehmen. Wichtiger ist vermutlich die Frontkamera. Schade, dass Xiaomi hier nicht stärker auf Qualität setzt. Trotzdem liefert sie ein angemessenes Ergebnis und unterstützt 1080p bei Videotelefonaten. Damit liegt sie klar über dem Niveau vieler Laptop-Webcams, die erstaunlicherweise oft immer noch bei 720p stehen bleiben. Akkulaufzeit & Aufladen 8.850 mAh Akku Schnelleres Laden mit 45 Watt Das Pad 7 verfügt über einen minimal größeren Akku als sein Vorgänger, nämlich 8.850 Milliamperestunden. Im PCMark-Akkutest erreicht das Gerät mit sechs Stunden und 34 Minuten allerdings nur einen mäßigen Wert. In der Praxis sieht das aber anders aus: Je nach Nutzungsbedingungen wie der Bildschirmhelligkeit können Sie mit etwa zehn Stunden Bildschirmzeit rechnen. Dominik Tomaszewski / Foundry Ein größerer Fortschritt betrifft das Aufladen: Das Pad 7 unterstützt jetzt 45 Watt und Xiaomi gibt an, dass in 30 Minuten rund 40 Prozent geladen werden können. In meinen Tests mit einem Xiaomi-Netzteil, das mehr als genug Leistung (90 Watt) bietet, erreichte das Tablet sogar beeindruckende 54 Prozent in einer halben Stunde. Beachten Sie jedoch, dass im Lieferumfang kein Ladegerät enthalten ist, sondern nur ein Kabel. Benutzeroberfläche & Apps Android 15 HyperOS 2 4 Jahre Software-Unterstützung Bei der Software setzt das Pad 7 auf Android 15 mit Xiaomis eigener Oberfläche HyperOS 2.0. Obwohl sich Xiaomi in diesem Bereich in den vergangenen Jahren verbessert hat, fällt das Ergebnis gemischt aus. Die Benutzeroberfläche wirkt wie eine Mischung aus iPadOS und anderen Android-Systemen – angefangen beim Apple-ähnlichen Hintergrundbild. Dieses lässt sich problemlos ändern, andere Elemente wie die geteilten Benachrichtigungs- und Schnelleinstellungsfelder hingegen nicht. Dominik Tomaszewski / Foundry HyperOS 2 ist nicht nur deutlich leichter zu bedienen als MIUI, sondern sieht auch optisch ansprechender aus. Besonders gut gefällt mir die App-Leiste am unteren Bildschirmrand mit den App-Vorschlägen. Außerdem können Sie mit einem Wisch vom Homescreen aus Ihren Google-Discover-Feed erreichen. Einige vorinstallierte Apps sind zwar an Bord – etwa LinkedIn –, lassen sich jedoch problemlos deinstallieren. Xiaomi bringt zudem eine Reihe eigener Anwendungen mit, von denen manche Funktionen doppeln, die Google bereits besser abdeckt – der Mi Browser ist dafür ein klassisches Beispiel. Andere Apps wie Mi Canvas, das für den Einsatz mit dem Focus Pen gedacht ist, zeigen hingegen durchaus Potenzial und könnten sich als nützliche Ergänzung erweisen. Im Bereich der künstlichen Intelligenz sind Google Gemini und Xiaomi HyperAI integriert. Ähnlich wie bei den Smartphones von Xiaomi ist die Umsetzung jedoch nicht optimal. Sie werden die Funktionen möglicherweise kaum in den Einstellungen finden, und es gibt auch kein eigenes Symbol auf dem Startbildschirm. Dominik Tomaszewski / Foundry HyperAI soll beim Schreiben, bei Kunst, Sprache und mehr helfen, aber ehrlich gesagt habe ich es im Test kaum bemerkt. Da Google Gemini bereits integriert ist, brauchen die meisten Nutzer wohl nicht beide Funktionen. Gut ist, dass Xiaomi dieses Mal eine klare Software-Garantie von vier Jahren gibt. Manche Konkurrenten wie Samsung bieten zwar längeren Support, aber diese Zusage ist auf jeden Fall besser als keine. Es ist beruhigend zu wissen, dass das Xiaomi Pad 7 bis Android 19 mit Updates versorgt wird. Preis & Verfügbarkeit Die Unverbindliche Preisempfehlung beträgt beim Xiaomi Pad 7 mit 128 Gigabyte Speicher 399,90 Euro. Mittlerweile ist das Tablet jedoch auch günstiger zu haben. So kostet das Pad 7 bei Amazon aktuell nur 290 Euro. Für 256 Gigabyte internen Speicher zahlen Sie beim Online-Händler 318 Euro. Gegenüber dem offiziellen Online-Shop von Xiaomi sparen Sie hier bis zu 70 Euro. Damit ist das Xiaomi Pad 7 günstiger als das neue iPad für 399 Euro und das iPad Air mit 699 Euro. Was die Android-Konkurrenz betrifft, gibt es zahlreiche Optionen wie das Google Pixel Tablet, das Samsung Galaxy Tab S10 FE und das OnePlus Pad 2. Sie alle sind teurer und bieten nicht das gleiche Preis-Leistungs-Verhältnis wie das Pad 7. Dominik Tomaszewski / Foundry Fazit Wenn Sie ein Android-Tablet mit einem einwandfreien Preis-Leistungs-Verhältnis suchen, ist das Pad 7 genau das Richtige für Sie. Es bietet in vielen Bereichen Qualität auf Flaggschiff-Niveau. Natürlich gibt es auch andere überzeugende Alternativen. Wenn Ihnen vor allem die einfache Bedienung und das starke App-Angebot des günstigen iPads wichtig sind, treffen Sie mit Apple sicher eine gute Wahl. Android-Tablets bieten jedoch ebenfalls Vorteile – etwa die optionale 5G-Unterstützung oder das praktische Lautsprecher-Dock beim Google Pixel Tablet. Wer ein hochwertiges Tablet mit starker Ausstattung sucht, ohne zu viel auszugeben, für den ist das Pad 7 die beste Wahl. Technische Daten Qualcomm Snapdragon 7+ Gen 3 Prozessor 8 GB RAM 128 oder 256 GB interner Speicher 11 Zoll IPS-LC-Display, 2,8K-Auflösung (3.200 x 2.136 Pixel), 144 Hz Bildwiederholrate Vier Lautsprecher 13-Megapixel-Hauptkamera, Blende f/2.2 8-Megapixel-Frontkamera, Blende f/2.2 USB-C-Anschluss Wi-Fi 6 Bluetooth 5.4 Akku mit 8.850 mAh Kabelgebundenes Laden mit bis zu 33 Watt Gewicht: 500 g Maße: 251,2 × 173,4 × 6,2 mm Betriebssystem: Android 15, mit HyperOS 2 (PC-Welt) 

Xiaomi Pad 7 im Test: Viel Tablet für überraschend wenig Geld​ Dominik Tomaszewski / Foundry

Auf einen Blick

Pro

Hochwertige Verarbeitung

Ausgezeichneter Bildschirm

Solide Leistung

Große Auswahl an Zubehör

Kontra

Kein Fingerabdrucksensor

Mittelmäßige KI-Implementierung

Fazit

Xiaomi hat es wieder einmal geschafft und bewiesen, dass das Unternehmen zu den besten Android-Tablet-Herstellern gehört. Wenn Sie nicht an Samsung oder Google gebunden sind und eine Alternative zum iPad suchen, ist das Pad 7 eine ausgezeichnete Wahl. Es fühlt sich an wie ein Flaggschiff und bietet die entsprechende Leistung zu einem erschwinglichen Preis. Zusammen mit dem passenden Zubehör können Sie das Pad 7 auch als Laptop-Ersatz nutzen.

Iterative Updates sind 2025 ein zentraler Faktor im Mobile-Bereich – und auch Xiaomis Flaggschiff-Tablets bilden da keine Ausnahme. Das neue Xiaomi Pad 7 orientiert sich in Design und Ausstattung stark am Vorgänger – was jedoch keineswegs ein Nachteil ist. Das Xiaomi Pad 6 war bereits ein exzellentes Android-Tablet und eine starke iPad-Alternative.

Das Pad 7 bietet bemerkenswerte Upgrades: die neue Benutzeroberfläche HyperOS 2, einen helleren Bildschirm, einen neueren Prozessor und schnelleres Laden. Xiaomis breites Zubehörangebot, inklusive des ersten Tastatur-Covers mit schwebendem Scharnier, positioniert das Pad 7 als ernst zu nehmenden Konkurrenten zum iPad Pro und als vielseitigen Laptop-Ersatz.

Design & Verarbeitung

Premium-Design

Gute Verarbeitung

Schwer

Auch wenn die Abmessungen des Xiaomi Pad 7 stellenweise um ein paar Millimeter von denen des Vorgängermodells Pad 6 abweichen, sind die beiden Tablets optisch kaum voneinander zu unterscheiden. Das ist aber nicht negativ gemeint, sondern bedeutet, dass das Pad 7 ein elegantes Tablet ist, das sich hochwertig anfühlt.

Von vorn betrachtet ähnelt das Pad 7 den meisten modernen Tablets. Mit seinem 3:2-Seitenverhältnis erinnert es jedoch am ehesten an das iPad. Auf der Rückseite zeigt es hingegen ein Xiaomi-Design. Die Aluminium-Rückseite ist in den drei Farben Grau, Blau und Grün erhältlich. Das quadratische Kameramodul ähnelt stark dem des Xiaomi 15, was für ein stimmiges Gesamtbild sorgt.

Der Nachteil, falls Sie keine Hülle verwenden: Durch das Kameramodul wackelt das Tablet auf einer flachen Oberfläche.

Das Xiaomi Pad 7 ist mit lediglich 6,2 Millimetern Dicke angenehm schlank, hat aber etwas an Gewicht zugelegt und erreicht nun die 500-Gramm-Marke. Das kann ein Nachteil sein, da es sich mit Zubehör wie dem offiziellen Cover und dem Focus Pen Stylus schnell klobig anfühlt.

Zwar ist das iPad Air (2025) 40 Gramm leichter, kostet aber auch deutlich mehr. Wer das Pad 7 als Laptop-Ersatz nutzen möchte, bekommt insgesamt immer noch ein leichteres Set-up, selbst mit Tastatur-Case. Am Design hat sich sonst nicht viel geändert. Eine kleine Besonderheit ist, dass sich Power-Button und Lautstärkewippe jetzt auf verschiedenen Seiten befinden – eine Umgewöhnung für viele Nutzer.

Insgesamt bietet das Xiaomi Pad 7 ein hervorragendes Gesamtpaket zu einem günstigen Preis. Vergleichbare Modelle von Samsung und anderen Herstellern sind teurer.

Zubehör

Basic Hülle

Focus Pen

Zwei Tastaturhüllen

Zubehör wird in unseren Tests nicht immer ausführlich behandelt, oft weil es uns nicht zur Verfügung steht. Für das Pad 7 konnten wir jedoch drei Hüllen und den Focus Pen Stylus von Xiaomi testen. Im offiziellen Xiaomi-Shop ist das Basic-Cover für 49,90 Euro erhältlich. Es ist solide, schützt das Tablet unterwegs, dient als Ständer, aktiviert das Display automatisch und hat eine Schlaufe für den Focus Pen.

Dominik Tomaszewski / Foundry

Der Focus Pen kostet 99,90 Euro. Ich habe ihn in meinem Test häufiger genutzt als erwartet. Das Zubehör lässt sich magnetisch an der Seite des Tablets befestigen, wo es auch geladen wird.

Zwei Tasten an der Seite ermöglichen verschiedene Funktionen, wie das Wechseln von Zeichenwerkzeugen in Mi Canvas oder die Fernauslösung der Kamera. Es gibt weitere Funktionen wie Screenshots und einen virtuellen Laserpointer, wobei letzterer nicht optimal funktioniert.

Dominik Tomaszewski / Foundry

Wer eine Tastatur nutzen möchte, hat bei Xiaomi zwei Optionen. Das einfachere Tastatur-Case kostet 129,90 Euro und bietet ein solides Tipperlebnis. Es reicht bis zum Rand, und das Pad 7 lässt sich damit nur in einem festen Winkel aufstellen.

Für Nutzer, die mehr als nur schnelle E-Mails tippen möchten, sollten Sie das Pro Focus Keyboard in Betracht ziehen. Es kostet zwar 199,90 Euro, ist aber sein Geld wert, wenn Sie ein Notebook-Gefühl auf Ihrem Android-Tablet suchen.

Sie bekommen dieselbe ausgezeichnete Tastatur wie beim günstigeren Modell, jedoch besser positioniert, sodass Sie die Handballen bequem ablegen können. Dies ermöglicht ein schwebendes Scharnierdesign im Case sowie ein kleines Trackpad, das Navigationsgesten unterstützt.

Insgesamt funktioniert es wirklich gut, auch wenn das Pad 7 mit einer stärkeren Neigungseinstellung am Scharnier noch besser wäre.

Bildschirm & Lautsprecher

11,2-Zoll-LCD

144 Hertz

Heller und schärfer als beim Vorgänger

Vierfach-Lautsprecher

Das Display des Pad 6 war bereits hervorragend, daher hat Xiaomi am Nachfolger nur kleinere Verbesserungen vorgenommen. Das Pad 7 behält das 3:2-Seitenverhältnis bei und bietet eine Bildwiederholfrequenz von 144 Hertz. Obwohl es kein OLED-Display ist, bleibt die Qualität insgesamt erstklassig. Xiaomi hat die Auflösung auf 3,2K und die Helligkeit auf 800 Nits erhöht.

Mit 11,2 Zoll ist es etwas größer und bietet einen guten Kompromiss zwischen viel Anzeigefläche und handlicher Größe. Die Auflösung wurde auf 3.200 × 2.136 Pixel angehoben. Meiner Meinung nach ist es eines der besten LC-Displays auf dem Markt, das mit einem gestochen scharfen und farbenfrohen Bild überzeugt.

Dominik Tomaszewski / Foundry

Im Vergleich zu herkömmlichen iPads (nicht die Pro-Modelle) fällt besonders das Display mit seiner hohen Bildwiederholrate positiv auf. Dadurch wirkt die Bedienung des Pad 7 durchgehend flüssig, was auch bei Spielen einen spürbaren Unterschied macht. Wir vermissen allerdings einen Fingerabdrucksensor. So sind Sie auf Gesichtserkennung oder die Entsperrung per Code-Eingabe angewiesen. Wünschenswert wäre außerdem eine Variante mit matter Displayoberfläche. Xiaomi bietet diese aktuell jedoch nur beim Pad 7 Pro an.

Im Audiobereich zeigt sich das Tablet erneut stark: Vier Lautsprecher – je zwei auf jeder Seite im Querformat – sorgen gemeinsam mit Dolby Atmos für einen überraschend vollen Klang. Die Lautsprecher schlagen sogar einige Laptops, die doppelt so viel kosten. Was allerdings fehlt, ist ein Kopfhöreranschluss. Das ist angesichts des ansonsten überzeugenden Gesamteindrucks besonders schade.

Rechenleistung

Snapdragon 7 Gen 3+

8 GB RAM

128 / 256 GB interner Speicher

Im Inneren arbeitet ein Qualcomm Snapdragon 7+ Gen 3 – ein Chip aus dem Jahr 2024, der bereits in vielen Smartphones zum Einsatz kommt. Unterstützt wird er von acht Gigabyte Arbeitsspeicher. Beim internen Speicher (UFS 4.0) haben Sie die Wahl zwischen 128 oder 256 Gigabyte. Für nur 20 Euro mehr lohnt sich aus unserer Sicht die größere Variante.

Dominik Tomaszewski / Foundry

Die Performance wirkt in der Praxis überwiegend flüssig. Das Pad 7 meistert alle gängigen Apps problemlos und unterstützt auch Funktionen wie schwebende Fenster. Kleine Ruckler lassen sich nicht ganz ausschließen, treten aber nur selten auf. In meinem Test zeigte sich das etwa durch leicht verzögerte Animationen beim Schließen von Apps.

Xiaomi Pad 7 Benchmarks

Bei den weiteren Kernkomponenten stehen Ihnen Wi-Fi 6E, Bluetooth 5.4 und ein USB-3.2-Gen-1-Anschluss zur Verfügung. Technisch ist das zwar nicht in allen Punkten der neueste Stand, aber für diese Preisklasse völlig in Ordnung.

Eine LTE-Option gibt es beim Pad 7 nicht – auch nicht per eSIM. Das gilt auch für das Pad 7 Pro. Wenn Sie unterwegs nicht auf mobile Daten verzichten möchten, sollten Sie einen Blick auf das Galaxy Tab S10 FE werfen.

Kameras

13 MP hinten

8 MP vorne

1080p für Webcam-Nutzung

Das Kameramodul auf der Rückseite des Pad 7 wirkt zunächst so, als wären mehrere Objektive verbaut. Angesichts anderer Xiaomi-Geräte wie dem Xiaomi 15 Ultra wäre das auch naheliegend gewesen. Tatsächlich kommt jedoch die gleiche 13-Megapixel-Hauptkamera wie beim Pad 6 zum Einsatz. Auch bei der Frontkamera hat sich nichts geändert. Hier erhalten Sie weiterhin eine Auflösung von acht Megapixeln.

Dominik Tomaszewski / Foundry

Wie bei einem Tablet dieser Preisklasse zu erwarten ist, sind die Kameras in Ordnung – mehr aber auch nicht. Die rückseitige Kamera wird von den meisten Nutzern vermutlich nur gelegentlich verwendet, beispielsweise um QR-Codes zu scannen oder schnell ein Bild für einen Online-Verkauf aufzunehmen.

Wichtiger ist vermutlich die Frontkamera. Schade, dass Xiaomi hier nicht stärker auf Qualität setzt. Trotzdem liefert sie ein angemessenes Ergebnis und unterstützt 1080p bei Videotelefonaten. Damit liegt sie klar über dem Niveau vieler Laptop-Webcams, die erstaunlicherweise oft immer noch bei 720p stehen bleiben.

Akkulaufzeit & Aufladen

8.850 mAh Akku

Schnelleres Laden mit 45 Watt

Das Pad 7 verfügt über einen minimal größeren Akku als sein Vorgänger, nämlich 8.850 Milliamperestunden. Im PCMark-Akkutest erreicht das Gerät mit sechs Stunden und 34 Minuten allerdings nur einen mäßigen Wert. In der Praxis sieht das aber anders aus: Je nach Nutzungsbedingungen wie der Bildschirmhelligkeit können Sie mit etwa zehn Stunden Bildschirmzeit rechnen.

Dominik Tomaszewski / Foundry

Ein größerer Fortschritt betrifft das Aufladen: Das Pad 7 unterstützt jetzt 45 Watt und Xiaomi gibt an, dass in 30 Minuten rund 40 Prozent geladen werden können. In meinen Tests mit einem Xiaomi-Netzteil, das mehr als genug Leistung (90 Watt) bietet, erreichte das Tablet sogar beeindruckende 54 Prozent in einer halben Stunde.

Beachten Sie jedoch, dass im Lieferumfang kein Ladegerät enthalten ist, sondern nur ein Kabel.

Benutzeroberfläche & Apps

Android 15

HyperOS 2

4 Jahre Software-Unterstützung

Bei der Software setzt das Pad 7 auf Android 15 mit Xiaomis eigener Oberfläche HyperOS 2.0. Obwohl sich Xiaomi in diesem Bereich in den vergangenen Jahren verbessert hat, fällt das Ergebnis gemischt aus.

Die Benutzeroberfläche wirkt wie eine Mischung aus iPadOS und anderen Android-Systemen – angefangen beim Apple-ähnlichen Hintergrundbild. Dieses lässt sich problemlos ändern, andere Elemente wie die geteilten Benachrichtigungs- und Schnelleinstellungsfelder hingegen nicht.

Dominik Tomaszewski / Foundry

HyperOS 2 ist nicht nur deutlich leichter zu bedienen als MIUI, sondern sieht auch optisch ansprechender aus. Besonders gut gefällt mir die App-Leiste am unteren Bildschirmrand mit den App-Vorschlägen. Außerdem können Sie mit einem Wisch vom Homescreen aus Ihren Google-Discover-Feed erreichen.

Einige vorinstallierte Apps sind zwar an Bord – etwa LinkedIn –, lassen sich jedoch problemlos deinstallieren. Xiaomi bringt zudem eine Reihe eigener Anwendungen mit, von denen manche Funktionen doppeln, die Google bereits besser abdeckt – der Mi Browser ist dafür ein klassisches Beispiel. Andere Apps wie Mi Canvas, das für den Einsatz mit dem Focus Pen gedacht ist, zeigen hingegen durchaus Potenzial und könnten sich als nützliche Ergänzung erweisen.

Im Bereich der künstlichen Intelligenz sind Google Gemini und Xiaomi HyperAI integriert. Ähnlich wie bei den Smartphones von Xiaomi ist die Umsetzung jedoch nicht optimal. Sie werden die Funktionen möglicherweise kaum in den Einstellungen finden, und es gibt auch kein eigenes Symbol auf dem Startbildschirm.

Dominik Tomaszewski / Foundry

HyperAI soll beim Schreiben, bei Kunst, Sprache und mehr helfen, aber ehrlich gesagt habe ich es im Test kaum bemerkt. Da Google Gemini bereits integriert ist, brauchen die meisten Nutzer wohl nicht beide Funktionen.

Gut ist, dass Xiaomi dieses Mal eine klare Software-Garantie von vier Jahren gibt. Manche Konkurrenten wie Samsung bieten zwar längeren Support, aber diese Zusage ist auf jeden Fall besser als keine. Es ist beruhigend zu wissen, dass das Xiaomi Pad 7 bis Android 19 mit Updates versorgt wird.

Preis & Verfügbarkeit

Die Unverbindliche Preisempfehlung beträgt beim Xiaomi Pad 7 mit 128 Gigabyte Speicher 399,90 Euro. Mittlerweile ist das Tablet jedoch auch günstiger zu haben. So kostet das Pad 7 bei Amazon aktuell nur 290 Euro. Für 256 Gigabyte internen Speicher zahlen Sie beim Online-Händler 318 Euro. Gegenüber dem offiziellen Online-Shop von Xiaomi sparen Sie hier bis zu 70 Euro.

Damit ist das Xiaomi Pad 7 günstiger als das neue iPad für 399 Euro und das iPad Air mit 699 Euro. Was die Android-Konkurrenz betrifft, gibt es zahlreiche Optionen wie das Google Pixel Tablet, das Samsung Galaxy Tab S10 FE und das OnePlus Pad 2. Sie alle sind teurer und bieten nicht das gleiche Preis-Leistungs-Verhältnis wie das Pad 7.

Dominik Tomaszewski / Foundry

Fazit

Wenn Sie ein Android-Tablet mit einem einwandfreien Preis-Leistungs-Verhältnis suchen, ist das Pad 7 genau das Richtige für Sie. Es bietet in vielen Bereichen Qualität auf Flaggschiff-Niveau.

Natürlich gibt es auch andere überzeugende Alternativen. Wenn Ihnen vor allem die einfache Bedienung und das starke App-Angebot des günstigen iPads wichtig sind, treffen Sie mit Apple sicher eine gute Wahl. Android-Tablets bieten jedoch ebenfalls Vorteile – etwa die optionale 5G-Unterstützung oder das praktische Lautsprecher-Dock beim Google Pixel Tablet.

Wer ein hochwertiges Tablet mit starker Ausstattung sucht, ohne zu viel auszugeben, für den ist das Pad 7 die beste Wahl.

Technische Daten

Qualcomm Snapdragon 7+ Gen 3 Prozessor

8 GB RAM

128 oder 256 GB interner Speicher

11 Zoll IPS-LC-Display, 2,8K-Auflösung (3.200 x 2.136 Pixel), 144 Hz Bildwiederholrate

Vier Lautsprecher

13-Megapixel-Hauptkamera, Blende f/2.2

8-Megapixel-Frontkamera, Blende f/2.2

USB-C-Anschluss

Wi-Fi 6

Bluetooth 5.4

Akku mit 8.850 mAh

Kabelgebundenes Laden mit bis zu 33 Watt

Gewicht: 500 g

Maße: 251,2 × 173,4 × 6,2 mm

Betriebssystem: Android 15, mit HyperOS 2

(PC-Welt)

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