International wird der Ruf nach einer Rückkehr ins Büro lauter. In Deutschland verhält sich die Situation anders. karen roach – shutterstock.com Die Rückkehr ins Büro ist ein Szenario, welches immer wieder diskutiert wird, insbesondere von US-amerikanischen Unternehmen. Dabei wird vor allem eine gesteigerte Produktivität der Mitarbeitenden als Grund genannt. Droht also das Ende des Home-Office? Hierzulande zumindest in gewissen Branchen mitnichten, wie der aktuelle ZEW Branchenreport Informationswirtschaft aufzeigt. Nur wenige der befragten Unternehmen wollen ihre Homeoffice-Angebote in den kommenden zwei Jahren reduzieren oder gar komplett einstellen. Das Gegenteil scheint sogar der Fall zu sein, wie Studienleiter Daniel Erdsiek aus dem ZEW-Forschungsbereich „Digitale Ökonomie“ feststellt: „Die Homeoffice-Nutzung verharrt seit der Corona-Pandemie auf einem konstant hohen Niveau und ein Rückgang ist nicht zu erwarten. Die Pläne der Unternehmen deuten für die kommenden zwei Jahre sogar eher auf mehr Beschäftigte im Homeoffice hin.“ Seit Corona bleibt die Homeoffice-Nutzung in Deutschland stabil – und könnte noch weiter zulegen. ZEW Konjunkturumfrage Informationswissenschaft, Juni 2025 Mehr Mitarbeitende, mehr Homeoffice Vier von fünf Unternehmen in der Informationswirtschaft und fast jedes zweite Unternehmen im Verarbeitenden Gewerbe erlaubten es ihren Angestellten, mindestens einen Homeoffice-Tag pro Woche zu nehmen, so Erdsiek. Beschäftigt eine Firma mehr als 100 Personen, nimmt die Nutzungsrate deutlich zu: „Im Verarbeitenden Gewerbe nutzen 88 Prozent solcher Unternehmen Homeoffice-Angebote und in der Informationswirtschaft sind es mit 98 Prozent fast alle Unternehmen dieser Größe“, betont der Leiter der Studie. Nur rund zehn Prozent der Unternehmen, die Homeoffice anbieten, wollen ihre Angebote reduzieren oder abschaffen. Deutlich häufiger planen Unternehmen dafür, ihre bestehenden Homeoffice-Möglichkeiten noch auszuweiten. Sie wollen sogar einem noch höheren Anteil der Belegschaft die Arbeit im Homeoffice ermöglichen. In der Informationswirtschaft sind es 29 Prozent, im Verarbeitenden Gewerbe 34 Prozent. Auch Unternehmen, die bis jetzt noch kein Homeoffice haben, liebäugeln damit, es einzuführen: In der Informationswirtschaft ist es gut ein Fünftel (21 Prozent), im verarbeitenden Gewerbe knapp ein Zehntel (neun Prozent). Homeoffice wird weiter ausgebaut, insbesondere von Firmen, die schon darauf setzen.ZEW Konjunkturumfrage Informationswissenschaft, Juni 2025 Bindung hui, Innovation pfui? Mit der Einführung des Homeoffice könnten „vielfältige Effekte“ einhergehen, stellt Erdsiek dar. „Besonders positiv bewerten Unternehmen die Wirkung auf die Arbeitszufriedenheit von Beschäftigten.“ Rund zwei Drittel der befragten Unternehmen sehen laut Studie einen Vorteil von hybriden Homeoffice-Angeboten mit einem Mix aus Präsenz- und Homeoffice-Tagen. Darüber hinaus berichteten mehr als die Hälfte der Unternehmen, dass hybride Modelle das Anwerben von Fachkräften erleichtern, so der Experte. Was die Bindung der Mitarbeitenden betrifft, schätzen die Unternehmen dies unterschiedlich ein. Etwa die Hälfte geht davon aus, dass sie positiv beeinflusst wird, 31 Prozent erwarten eher negative Effekte. Mehrheitlich einig sind sich die Teilnehmenden, dass das Homeoffice die interne Kommunikation und Teamarbeit beeinflusst. Rund zwei Drittel der Befragten sehen hier einen Nachteil. Die Studienmacher spekulieren, dass möglicherweise auch deshalb für 41 Prozent der Unternehmen potenziell negative Effekte auf die Innovationsfähigkeit überwiegen. Im Gegensatz dazu sind weniger als zehn Prozent der Befragten der Meinung, dass hybride Arbeitsmodelle einen positiven Effekt auf die interne Kommunikation oder Innovationsfähigkeit haben. Stärker gespalten sind die Unternehmen, wenn es um die Auswirkung hybrider Arbeitsmodelle auf die Produktivität von Beschäftigen geht: Ein Drittel befürchtet dadurch negative Effekte, während rund ein Fünftel Vorteile für die Produktivität sehen. Fast die Hälfte der Befragten geht wiederum davon aus, dass hybride Arbeitsmodelle keine nennenswerten Auswirkungen auf die Produktivität haben werden. Homeoffice macht Angestellte glücklich, aber stört auch die interne Kommunikation. Das zumindest behaupten die befragten Unternehmen. ZEW Im Rahmen des „ZEW-Branchenreport Informationswirtschaft“ wurden im Juni 2025 rund 1.200 Unternehmen in Deutschland befragt. Sie stammen aus dem Verarbeitenden Gewerbe und der Informationswirtschaft (IKT-Branche, Mediendienstleister und wissensintensive Dienstleister).
Homeoffice bleibt und wird sogar noch ausgebaut
International wird der Ruf nach einer Rückkehr ins Büro lauter. In Deutschland verhält sich die Situation anders. karen roach – shutterstock.com Die Rückkehr ins Büro ist ein Szenario, welches immer wieder diskutiert wird, insbesondere von US-amerikanischen Unternehmen. Dabei wird vor allem eine gesteigerte Produktivität der Mitarbeitenden als Grund genannt. Droht also das Ende des Home-Office? Hierzulande zumindest in gewissen Branchen mitnichten, wie der aktuelle ZEW Branchenreport Informationswirtschaft aufzeigt. Nur wenige der befragten Unternehmen wollen ihre Homeoffice-Angebote in den kommenden zwei Jahren reduzieren oder gar komplett einstellen. Das Gegenteil scheint sogar der Fall zu sein, wie Studienleiter Daniel Erdsiek aus dem ZEW-Forschungsbereich „Digitale Ökonomie“ feststellt: „Die Homeoffice-Nutzung verharrt seit der Corona-Pandemie auf einem konstant hohen Niveau und ein Rückgang ist nicht zu erwarten. Die Pläne der Unternehmen deuten für die kommenden zwei Jahre sogar eher auf mehr Beschäftigte im Homeoffice hin.“ Seit Corona bleibt die Homeoffice-Nutzung in Deutschland stabil – und könnte noch weiter zulegen. ZEW Konjunkturumfrage Informationswissenschaft, Juni 2025 Mehr Mitarbeitende, mehr Homeoffice Vier von fünf Unternehmen in der Informationswirtschaft und fast jedes zweite Unternehmen im Verarbeitenden Gewerbe erlaubten es ihren Angestellten, mindestens einen Homeoffice-Tag pro Woche zu nehmen, so Erdsiek. Beschäftigt eine Firma mehr als 100 Personen, nimmt die Nutzungsrate deutlich zu: „Im Verarbeitenden Gewerbe nutzen 88 Prozent solcher Unternehmen Homeoffice-Angebote und in der Informationswirtschaft sind es mit 98 Prozent fast alle Unternehmen dieser Größe“, betont der Leiter der Studie. Nur rund zehn Prozent der Unternehmen, die Homeoffice anbieten, wollen ihre Angebote reduzieren oder abschaffen. Deutlich häufiger planen Unternehmen dafür, ihre bestehenden Homeoffice-Möglichkeiten noch auszuweiten. Sie wollen sogar einem noch höheren Anteil der Belegschaft die Arbeit im Homeoffice ermöglichen. In der Informationswirtschaft sind es 29 Prozent, im Verarbeitenden Gewerbe 34 Prozent. Auch Unternehmen, die bis jetzt noch kein Homeoffice haben, liebäugeln damit, es einzuführen: In der Informationswirtschaft ist es gut ein Fünftel (21 Prozent), im verarbeitenden Gewerbe knapp ein Zehntel (neun Prozent). Homeoffice wird weiter ausgebaut, insbesondere von Firmen, die schon darauf setzen.ZEW Konjunkturumfrage Informationswissenschaft, Juni 2025 Bindung hui, Innovation pfui? Mit der Einführung des Homeoffice könnten „vielfältige Effekte“ einhergehen, stellt Erdsiek dar. „Besonders positiv bewerten Unternehmen die Wirkung auf die Arbeitszufriedenheit von Beschäftigten.“ Rund zwei Drittel der befragten Unternehmen sehen laut Studie einen Vorteil von hybriden Homeoffice-Angeboten mit einem Mix aus Präsenz- und Homeoffice-Tagen. Darüber hinaus berichteten mehr als die Hälfte der Unternehmen, dass hybride Modelle das Anwerben von Fachkräften erleichtern, so der Experte. Was die Bindung der Mitarbeitenden betrifft, schätzen die Unternehmen dies unterschiedlich ein. Etwa die Hälfte geht davon aus, dass sie positiv beeinflusst wird, 31 Prozent erwarten eher negative Effekte. Mehrheitlich einig sind sich die Teilnehmenden, dass das Homeoffice die interne Kommunikation und Teamarbeit beeinflusst. Rund zwei Drittel der Befragten sehen hier einen Nachteil. Die Studienmacher spekulieren, dass möglicherweise auch deshalb für 41 Prozent der Unternehmen potenziell negative Effekte auf die Innovationsfähigkeit überwiegen. Im Gegensatz dazu sind weniger als zehn Prozent der Befragten der Meinung, dass hybride Arbeitsmodelle einen positiven Effekt auf die interne Kommunikation oder Innovationsfähigkeit haben. Stärker gespalten sind die Unternehmen, wenn es um die Auswirkung hybrider Arbeitsmodelle auf die Produktivität von Beschäftigen geht: Ein Drittel befürchtet dadurch negative Effekte, während rund ein Fünftel Vorteile für die Produktivität sehen. Fast die Hälfte der Befragten geht wiederum davon aus, dass hybride Arbeitsmodelle keine nennenswerten Auswirkungen auf die Produktivität haben werden. Homeoffice macht Angestellte glücklich, aber stört auch die interne Kommunikation. Das zumindest behaupten die befragten Unternehmen. ZEW Im Rahmen des „ZEW-Branchenreport Informationswirtschaft“ wurden im Juni 2025 rund 1.200 Unternehmen in Deutschland befragt. Sie stammen aus dem Verarbeitenden Gewerbe und der Informationswirtschaft (IKT-Branche, Mediendienstleister und wissensintensive Dienstleister).
Homeoffice bleibt und wird sogar noch ausgebaut International wird der Ruf nach einer Rückkehr ins Büro lauter. In Deutschland verhält sich die Situation anders. karen roach – shutterstock.com Die Rückkehr ins Büro ist ein Szenario, welches immer wieder diskutiert wird, insbesondere von US-amerikanischen Unternehmen. Dabei wird vor allem eine gesteigerte Produktivität der Mitarbeitenden als Grund genannt. Droht also das Ende des Home-Office? Hierzulande zumindest in gewissen Branchen mitnichten, wie der aktuelle ZEW Branchenreport Informationswirtschaft aufzeigt. Nur wenige der befragten Unternehmen wollen ihre Homeoffice-Angebote in den kommenden zwei Jahren reduzieren oder gar komplett einstellen. Das Gegenteil scheint sogar der Fall zu sein, wie Studienleiter Daniel Erdsiek aus dem ZEW-Forschungsbereich „Digitale Ökonomie“ feststellt: „Die Homeoffice-Nutzung verharrt seit der Corona-Pandemie auf einem konstant hohen Niveau und ein Rückgang ist nicht zu erwarten. Die Pläne der Unternehmen deuten für die kommenden zwei Jahre sogar eher auf mehr Beschäftigte im Homeoffice hin.“ Seit Corona bleibt die Homeoffice-Nutzung in Deutschland stabil – und könnte noch weiter zulegen. ZEW Konjunkturumfrage Informationswissenschaft, Juni 2025 Mehr Mitarbeitende, mehr Homeoffice Vier von fünf Unternehmen in der Informationswirtschaft und fast jedes zweite Unternehmen im Verarbeitenden Gewerbe erlaubten es ihren Angestellten, mindestens einen Homeoffice-Tag pro Woche zu nehmen, so Erdsiek. Beschäftigt eine Firma mehr als 100 Personen, nimmt die Nutzungsrate deutlich zu: „Im Verarbeitenden Gewerbe nutzen 88 Prozent solcher Unternehmen Homeoffice-Angebote und in der Informationswirtschaft sind es mit 98 Prozent fast alle Unternehmen dieser Größe“, betont der Leiter der Studie. Nur rund zehn Prozent der Unternehmen, die Homeoffice anbieten, wollen ihre Angebote reduzieren oder abschaffen. Deutlich häufiger planen Unternehmen dafür, ihre bestehenden Homeoffice-Möglichkeiten noch auszuweiten. Sie wollen sogar einem noch höheren Anteil der Belegschaft die Arbeit im Homeoffice ermöglichen. In der Informationswirtschaft sind es 29 Prozent, im Verarbeitenden Gewerbe 34 Prozent. Auch Unternehmen, die bis jetzt noch kein Homeoffice haben, liebäugeln damit, es einzuführen: In der Informationswirtschaft ist es gut ein Fünftel (21 Prozent), im verarbeitenden Gewerbe knapp ein Zehntel (neun Prozent). Homeoffice wird weiter ausgebaut, insbesondere von Firmen, die schon darauf setzen.ZEW Konjunkturumfrage Informationswissenschaft, Juni 2025 Bindung hui, Innovation pfui? Mit der Einführung des Homeoffice könnten „vielfältige Effekte“ einhergehen, stellt Erdsiek dar. „Besonders positiv bewerten Unternehmen die Wirkung auf die Arbeitszufriedenheit von Beschäftigten.“ Rund zwei Drittel der befragten Unternehmen sehen laut Studie einen Vorteil von hybriden Homeoffice-Angeboten mit einem Mix aus Präsenz- und Homeoffice-Tagen. Darüber hinaus berichteten mehr als die Hälfte der Unternehmen, dass hybride Modelle das Anwerben von Fachkräften erleichtern, so der Experte. Was die Bindung der Mitarbeitenden betrifft, schätzen die Unternehmen dies unterschiedlich ein. Etwa die Hälfte geht davon aus, dass sie positiv beeinflusst wird, 31 Prozent erwarten eher negative Effekte. Mehrheitlich einig sind sich die Teilnehmenden, dass das Homeoffice die interne Kommunikation und Teamarbeit beeinflusst. Rund zwei Drittel der Befragten sehen hier einen Nachteil. Die Studienmacher spekulieren, dass möglicherweise auch deshalb für 41 Prozent der Unternehmen potenziell negative Effekte auf die Innovationsfähigkeit überwiegen. Im Gegensatz dazu sind weniger als zehn Prozent der Befragten der Meinung, dass hybride Arbeitsmodelle einen positiven Effekt auf die interne Kommunikation oder Innovationsfähigkeit haben. Stärker gespalten sind die Unternehmen, wenn es um die Auswirkung hybrider Arbeitsmodelle auf die Produktivität von Beschäftigen geht: Ein Drittel befürchtet dadurch negative Effekte, während rund ein Fünftel Vorteile für die Produktivität sehen. Fast die Hälfte der Befragten geht wiederum davon aus, dass hybride Arbeitsmodelle keine nennenswerten Auswirkungen auf die Produktivität haben werden. Homeoffice macht Angestellte glücklich, aber stört auch die interne Kommunikation. Das zumindest behaupten die befragten Unternehmen. ZEW Im Rahmen des „ZEW-Branchenreport Informationswirtschaft“ wurden im Juni 2025 rund 1.200 Unternehmen in Deutschland befragt. Sie stammen aus dem Verarbeitenden Gewerbe und der Informationswirtschaft (IKT-Branche, Mediendienstleister und wissensintensive Dienstleister).