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Trump-Schäden zu minimieren, ist Nadellas neue Mission​

Satya Nadella steht unter der Trump-Regierung in den kommenden Jahren ein heikler Balanceakt bevor – nicht nur in Sachen Diversity.World Economic Forum | Faruk Pinjo | Flickr Dank der Wiederwahl von Donald Trump sind alternative Fakten und persönliche Rachefeldzüge für die nächsten vier Jahre gesetzt. Und obwohl erst seit Ende Januar 2025 im Amt, hat der neue, mächtigste Mann der Welt bereits ausgiebig seinen persönlichen Bannhammer in Form des präsidialen Füllfederhalters kreisen lassen. Im Reigen der Fakten, die „The Donald“ in den ersten Tagen seiner Amtstätigkeit geschaffen hat, stechen mit Blick auf Microsoft drei Punkte besonders heraus: die Kriegserklärung an Diversity-und-Inclusion-Initiativen, der „Neustart“ in Sachen künstlicher Intelligenz (KI), sowie die Erwartungshaltung, im Stile eines Imperators hofiert zu werden. Microsoft-CEO Satya Nadella hat mit Sicherheit längst einen Plan gefasst, wie er und sein Unternehmen die kommenden vier Jahre möglichst unbeschadet überstehen. Fest steht aber: Es dürfte ein heikler Balanceakt werden.   Schweigen ist Gold Microsoft ist das größte und wertvollste KI-Unternehmen der Welt. Und damit unweigerlich auch im Visier von Donald Trump, dessen erklärtes Ziel es ist, die USA zur „AI Superpower“ zu machen. Das wird auch massive Auswirkungen auf Microsoft haben. Und zwar vor allem mit Blick auf die Abstriche, die die Trump-Regierung macht, um ihre Ziele zu erreichen. Mit der Aufhebung der Executive Order von Ex-Präsident Biden übte Trump nicht nur Rache, sondern machte auch klar, dass Themen wie Datenschutz, Sicherheit und ethische Nutzung von KI ab sofort keine Priorität mehr haben.   Besagte Executive Order wurde bei ihrem Erlass im Jahr 2023 von Microsoft und anderen KI-Unternehmen begrüßt – und als Gewinn für Anbieter und Anwender wahrgenommen. Nicht zuletzt gingen Microsoft und Co. auch davon aus, dass KI-Guardrails mehr Nutzer und damit höhere Gewinne bedeuten. Nachdem Trump die Anordnung durch seinen eigenen Aktionsplan ersetzt hat, blieb eine Reaktion von Microsoft (und anderen Unternehmen) aus. Es könnte ein kluger Schachzug von Nadella gewesen sein, sich in dieser Hinsicht zurückzuhalten – schließlich kann Microsoft seiner KI immer noch eigene Leitplanken auferlegen. Zurückhaltung war auch Nadellas Taktik bei der Kontroverse um Trumps Stargate-Projekt, in dessen Rahmen 500 Milliarden Dollar in KI-Rechenzentren fließen sollen. Das hatte Trump-Berater Elon Musk öffentlich kritisiert und es dabei insbesondere auf OpenAI-CEO Sam Altman abgesehen. Als Nadella im Rahmen eines CNBC-Interviews auf die Vorgänge angesprochen wurde, wich er mehr oder weniger gekonnt aus und versicherte, dass die Kunden sich auf Microsoft und OpenAI verlassen könnten.   Auch das war an dieser Stelle ein kluger Schachzug, stellt es doch sicher, dass Microsoft auf der Gewinnerseite steht. Als größter OpenAI-Investor profitiert die Company davon, wenn Project Stargate zum Erfolg wird – anderenfalls hat man ja auch noch die Möglichkeit, mehr KI-bezogene Infrastruktur zu verkaufen. Weiter auf Diversity-Kurs Seit seinem Amtsantritt hat Donald Trump einen regelrechten Feldzug gegen Diversity-und-Inclusion (D&I)-Initiativen gestartet. In diesem Zuge strich er nicht nur die entsprechenden Programme auf US-Bundesebene ersatzlos, sondern drohte auch ganz offen damit, gegen Unternehmen vorzugehen, die weiterhin an Diversity-Zielen festhalten. Trumps Kreuzzug haben sich diverse Tech-Konzerne angeschlossen: Mark Zuckerberg beendete bei Meta sämtliche Diversity-Initiativen, Jeff Bezos fuhr sie bei Amazon deutlich zurück und auch Google backt inzwischen kleinere Diversity-Brötchen.   Bemerkenswerterweise ist Microsoft diesem Beispiel nicht gefolgt. Im Oktober 2024 ließ CEO Nadella bei der Vorstellung des Jahresberichts verlauten, dass die Diversity-Bemühungen von Microsoft „sicherstellen, dass unsere Belegschaft den Planeten repräsentiert, dem wir dienen, und dass die von uns hergestellten Produkte immer den Bedürfnissen unserer Kunden entsprechen“. Dieses etwas unterschwellige Bekenntnis zu D&I bekräftigte Lindsay-Rae McIntyr, Chief Diversity Officer bei Microsoft, einen Monat nach der Wahl Trumps mit einem klaren Statement. „Der Business Case für D&I ist stärker denn je zuvor und bestärkt uns in unserer Überzeugung, dass eine vielfältige und inklusive Belegschaft für Innovation und Erfolg essenziell sind“, konstatierte die Managerin in einem Beitrag auf Linkedin. Nadella selbst wählte auch hier einen subtilen Weg und bleibt unkonkret genug, um Trumps Zorn nicht zu provozieren. Die Gnade des Imperators Abgesehen von KI und D&I gibt es allerdings noch ein weiteres Minenfeld, das Nadella durchqueren muss. Seit dem Wahlsieg Trumps (und teilweise schon zuvor), entwickelte sich unter den CEOs der Tech-Riesen der Trend, dem neuen US-Präsidenten besonders wohlwollend und freundlich – fast schon unterwürfig – gegenüberzutreten. So waren zur Amtseinführung von Donald Trump nicht nur Mark Zuckerberg und Jeff Bezos, sondern auch Google-CEO Sundar Pichai und Apple-CEO Tim Cook anwesend. Die US-Senatorin Elizabeth Warren (demokratische Partei), kommentierte das Bild auf dem Kurznachrichtendienst X mit den Worten: „Die Big-Tech-Milliardäre haben einen Platz in der ersten Reihe bei Trumps Amtseinführung. Sie haben sogar bessere Plätze als seine Kabinettskandidaten. Das sagt alles.“ Big Tech billionaires have a front row seat at Trump’s inauguration. They have even better seats than Trump’s own cabinet picks. That says it all. https://t.co/cZh08sAxHM— Elizabeth Warren (@SenWarren) January 20, 2025 Satya Nadella war hingegen nicht anwesend. Allerdings traf er sich laut Bloomberg Ende Januar 2025 mit Donald Trump und Elon Musk, um über KI und Cybersicherheit zu diskutieren: Microsoft Corp.’s Satya Nadella discussed AI and cybersecurity during a meeting with US President-elect Donald Trump and Elon Musk, becoming the latest tech industry chieftain to make overtures to the new administration. https://t.co/MPuXEEXay3— Bloomberg Technology (@technology) January 16, 2025 Ob man von „Ouvertüren“ sprechen kann, ist Interpretationssache. Diversity & Inclusion scheint bei diesem Stelldichein jedenfalls kein Thema gewesen zu sein – anderenfalls hätte es „The Donald“ zweifellos lauthals kundgetan. (fm)          Sie wollen weitere interessante Beiträge zu diversen Themen aus der IT-Welt lesen? Unsere kostenlosen Newsletter liefern Ihnen alles, was IT-Profis wissen sollten – direkt in Ihre Inbox! 

Trump-Schäden zu minimieren, ist Nadellas neue Mission​ Satya Nadella steht unter der Trump-Regierung in den kommenden Jahren ein heikler Balanceakt bevor – nicht nur in Sachen Diversity.World Economic Forum | Faruk Pinjo | Flickr Dank der Wiederwahl von Donald Trump sind alternative Fakten und persönliche Rachefeldzüge für die nächsten vier Jahre gesetzt. Und obwohl erst seit Ende Januar 2025 im Amt, hat der neue, mächtigste Mann der Welt bereits ausgiebig seinen persönlichen Bannhammer in Form des präsidialen Füllfederhalters kreisen lassen. Im Reigen der Fakten, die „The Donald“ in den ersten Tagen seiner Amtstätigkeit geschaffen hat, stechen mit Blick auf Microsoft drei Punkte besonders heraus: die Kriegserklärung an Diversity-und-Inclusion-Initiativen, der „Neustart“ in Sachen künstlicher Intelligenz (KI), sowie die Erwartungshaltung, im Stile eines Imperators hofiert zu werden. Microsoft-CEO Satya Nadella hat mit Sicherheit längst einen Plan gefasst, wie er und sein Unternehmen die kommenden vier Jahre möglichst unbeschadet überstehen. Fest steht aber: Es dürfte ein heikler Balanceakt werden.   Schweigen ist Gold Microsoft ist das größte und wertvollste KI-Unternehmen der Welt. Und damit unweigerlich auch im Visier von Donald Trump, dessen erklärtes Ziel es ist, die USA zur „AI Superpower“ zu machen. Das wird auch massive Auswirkungen auf Microsoft haben. Und zwar vor allem mit Blick auf die Abstriche, die die Trump-Regierung macht, um ihre Ziele zu erreichen. Mit der Aufhebung der Executive Order von Ex-Präsident Biden übte Trump nicht nur Rache, sondern machte auch klar, dass Themen wie Datenschutz, Sicherheit und ethische Nutzung von KI ab sofort keine Priorität mehr haben.   Besagte Executive Order wurde bei ihrem Erlass im Jahr 2023 von Microsoft und anderen KI-Unternehmen begrüßt – und als Gewinn für Anbieter und Anwender wahrgenommen. Nicht zuletzt gingen Microsoft und Co. auch davon aus, dass KI-Guardrails mehr Nutzer und damit höhere Gewinne bedeuten. Nachdem Trump die Anordnung durch seinen eigenen Aktionsplan ersetzt hat, blieb eine Reaktion von Microsoft (und anderen Unternehmen) aus. Es könnte ein kluger Schachzug von Nadella gewesen sein, sich in dieser Hinsicht zurückzuhalten – schließlich kann Microsoft seiner KI immer noch eigene Leitplanken auferlegen. Zurückhaltung war auch Nadellas Taktik bei der Kontroverse um Trumps Stargate-Projekt, in dessen Rahmen 500 Milliarden Dollar in KI-Rechenzentren fließen sollen. Das hatte Trump-Berater Elon Musk öffentlich kritisiert und es dabei insbesondere auf OpenAI-CEO Sam Altman abgesehen. Als Nadella im Rahmen eines CNBC-Interviews auf die Vorgänge angesprochen wurde, wich er mehr oder weniger gekonnt aus und versicherte, dass die Kunden sich auf Microsoft und OpenAI verlassen könnten.   Auch das war an dieser Stelle ein kluger Schachzug, stellt es doch sicher, dass Microsoft auf der Gewinnerseite steht. Als größter OpenAI-Investor profitiert die Company davon, wenn Project Stargate zum Erfolg wird – anderenfalls hat man ja auch noch die Möglichkeit, mehr KI-bezogene Infrastruktur zu verkaufen. Weiter auf Diversity-Kurs Seit seinem Amtsantritt hat Donald Trump einen regelrechten Feldzug gegen Diversity-und-Inclusion (D&I)-Initiativen gestartet. In diesem Zuge strich er nicht nur die entsprechenden Programme auf US-Bundesebene ersatzlos, sondern drohte auch ganz offen damit, gegen Unternehmen vorzugehen, die weiterhin an Diversity-Zielen festhalten. Trumps Kreuzzug haben sich diverse Tech-Konzerne angeschlossen: Mark Zuckerberg beendete bei Meta sämtliche Diversity-Initiativen, Jeff Bezos fuhr sie bei Amazon deutlich zurück und auch Google backt inzwischen kleinere Diversity-Brötchen.   Bemerkenswerterweise ist Microsoft diesem Beispiel nicht gefolgt. Im Oktober 2024 ließ CEO Nadella bei der Vorstellung des Jahresberichts verlauten, dass die Diversity-Bemühungen von Microsoft „sicherstellen, dass unsere Belegschaft den Planeten repräsentiert, dem wir dienen, und dass die von uns hergestellten Produkte immer den Bedürfnissen unserer Kunden entsprechen“. Dieses etwas unterschwellige Bekenntnis zu D&I bekräftigte Lindsay-Rae McIntyr, Chief Diversity Officer bei Microsoft, einen Monat nach der Wahl Trumps mit einem klaren Statement. „Der Business Case für D&I ist stärker denn je zuvor und bestärkt uns in unserer Überzeugung, dass eine vielfältige und inklusive Belegschaft für Innovation und Erfolg essenziell sind“, konstatierte die Managerin in einem Beitrag auf Linkedin. Nadella selbst wählte auch hier einen subtilen Weg und bleibt unkonkret genug, um Trumps Zorn nicht zu provozieren. Die Gnade des Imperators Abgesehen von KI und D&I gibt es allerdings noch ein weiteres Minenfeld, das Nadella durchqueren muss. Seit dem Wahlsieg Trumps (und teilweise schon zuvor), entwickelte sich unter den CEOs der Tech-Riesen der Trend, dem neuen US-Präsidenten besonders wohlwollend und freundlich – fast schon unterwürfig – gegenüberzutreten. So waren zur Amtseinführung von Donald Trump nicht nur Mark Zuckerberg und Jeff Bezos, sondern auch Google-CEO Sundar Pichai und Apple-CEO Tim Cook anwesend. Die US-Senatorin Elizabeth Warren (demokratische Partei), kommentierte das Bild auf dem Kurznachrichtendienst X mit den Worten: „Die Big-Tech-Milliardäre haben einen Platz in der ersten Reihe bei Trumps Amtseinführung. Sie haben sogar bessere Plätze als seine Kabinettskandidaten. Das sagt alles.“ Big Tech billionaires have a front row seat at Trump’s inauguration. They have even better seats than Trump’s own cabinet picks. That says it all. https://t.co/cZh08sAxHM— Elizabeth Warren (@SenWarren) January 20, 2025 Satya Nadella war hingegen nicht anwesend. Allerdings traf er sich laut Bloomberg Ende Januar 2025 mit Donald Trump und Elon Musk, um über KI und Cybersicherheit zu diskutieren: Microsoft Corp.’s Satya Nadella discussed AI and cybersecurity during a meeting with US President-elect Donald Trump and Elon Musk, becoming the latest tech industry chieftain to make overtures to the new administration. https://t.co/MPuXEEXay3— Bloomberg Technology (@technology) January 16, 2025 Ob man von „Ouvertüren“ sprechen kann, ist Interpretationssache. Diversity & Inclusion scheint bei diesem Stelldichein jedenfalls kein Thema gewesen zu sein – anderenfalls hätte es „The Donald“ zweifellos lauthals kundgetan. (fm)          Sie wollen weitere interessante Beiträge zu diversen Themen aus der IT-Welt lesen? Unsere kostenlosen Newsletter liefern Ihnen alles, was IT-Profis wissen sollten – direkt in Ihre Inbox!

Satya Nadella steht unter der Trump-Regierung in den kommenden Jahren ein heikler Balanceakt bevor – nicht nur in Sachen Diversity.World Economic Forum | Faruk Pinjo | Flickr Dank der Wiederwahl von Donald Trump sind alternative Fakten und persönliche Rachefeldzüge für die nächsten vier Jahre gesetzt. Und obwohl erst seit Ende Januar 2025 im Amt, hat der neue, mächtigste Mann der Welt bereits ausgiebig seinen persönlichen Bannhammer in Form des präsidialen Füllfederhalters kreisen lassen. Im Reigen der Fakten, die „The Donald“ in den ersten Tagen seiner Amtstätigkeit geschaffen hat, stechen mit Blick auf Microsoft drei Punkte besonders heraus: die Kriegserklärung an Diversity-und-Inclusion-Initiativen, der „Neustart“ in Sachen künstlicher Intelligenz (KI), sowie die Erwartungshaltung, im Stile eines Imperators hofiert zu werden. Microsoft-CEO Satya Nadella hat mit Sicherheit längst einen Plan gefasst, wie er und sein Unternehmen die kommenden vier Jahre möglichst unbeschadet überstehen. Fest steht aber: Es dürfte ein heikler Balanceakt werden.   Schweigen ist Gold Microsoft ist das größte und wertvollste KI-Unternehmen der Welt. Und damit unweigerlich auch im Visier von Donald Trump, dessen erklärtes Ziel es ist, die USA zur „AI Superpower“ zu machen. Das wird auch massive Auswirkungen auf Microsoft haben. Und zwar vor allem mit Blick auf die Abstriche, die die Trump-Regierung macht, um ihre Ziele zu erreichen. Mit der Aufhebung der Executive Order von Ex-Präsident Biden übte Trump nicht nur Rache, sondern machte auch klar, dass Themen wie Datenschutz, Sicherheit und ethische Nutzung von KI ab sofort keine Priorität mehr haben.   Besagte Executive Order wurde bei ihrem Erlass im Jahr 2023 von Microsoft und anderen KI-Unternehmen begrüßt – und als Gewinn für Anbieter und Anwender wahrgenommen. Nicht zuletzt gingen Microsoft und Co. auch davon aus, dass KI-Guardrails mehr Nutzer und damit höhere Gewinne bedeuten. Nachdem Trump die Anordnung durch seinen eigenen Aktionsplan ersetzt hat, blieb eine Reaktion von Microsoft (und anderen Unternehmen) aus. Es könnte ein kluger Schachzug von Nadella gewesen sein, sich in dieser Hinsicht zurückzuhalten – schließlich kann Microsoft seiner KI immer noch eigene Leitplanken auferlegen. Zurückhaltung war auch Nadellas Taktik bei der Kontroverse um Trumps Stargate-Projekt, in dessen Rahmen 500 Milliarden Dollar in KI-Rechenzentren fließen sollen. Das hatte Trump-Berater Elon Musk öffentlich kritisiert und es dabei insbesondere auf OpenAI-CEO Sam Altman abgesehen. Als Nadella im Rahmen eines CNBC-Interviews auf die Vorgänge angesprochen wurde, wich er mehr oder weniger gekonnt aus und versicherte, dass die Kunden sich auf Microsoft und OpenAI verlassen könnten.   Auch das war an dieser Stelle ein kluger Schachzug, stellt es doch sicher, dass Microsoft auf der Gewinnerseite steht. Als größter OpenAI-Investor profitiert die Company davon, wenn Project Stargate zum Erfolg wird – anderenfalls hat man ja auch noch die Möglichkeit, mehr KI-bezogene Infrastruktur zu verkaufen. Weiter auf Diversity-Kurs Seit seinem Amtsantritt hat Donald Trump einen regelrechten Feldzug gegen Diversity-und-Inclusion (D&I)-Initiativen gestartet. In diesem Zuge strich er nicht nur die entsprechenden Programme auf US-Bundesebene ersatzlos, sondern drohte auch ganz offen damit, gegen Unternehmen vorzugehen, die weiterhin an Diversity-Zielen festhalten. Trumps Kreuzzug haben sich diverse Tech-Konzerne angeschlossen: Mark Zuckerberg beendete bei Meta sämtliche Diversity-Initiativen, Jeff Bezos fuhr sie bei Amazon deutlich zurück und auch Google backt inzwischen kleinere Diversity-Brötchen.   Bemerkenswerterweise ist Microsoft diesem Beispiel nicht gefolgt. Im Oktober 2024 ließ CEO Nadella bei der Vorstellung des Jahresberichts verlauten, dass die Diversity-Bemühungen von Microsoft „sicherstellen, dass unsere Belegschaft den Planeten repräsentiert, dem wir dienen, und dass die von uns hergestellten Produkte immer den Bedürfnissen unserer Kunden entsprechen“. Dieses etwas unterschwellige Bekenntnis zu D&I bekräftigte Lindsay-Rae McIntyr, Chief Diversity Officer bei Microsoft, einen Monat nach der Wahl Trumps mit einem klaren Statement. „Der Business Case für D&I ist stärker denn je zuvor und bestärkt uns in unserer Überzeugung, dass eine vielfältige und inklusive Belegschaft für Innovation und Erfolg essenziell sind“, konstatierte die Managerin in einem Beitrag auf Linkedin. Nadella selbst wählte auch hier einen subtilen Weg und bleibt unkonkret genug, um Trumps Zorn nicht zu provozieren. Die Gnade des Imperators Abgesehen von KI und D&I gibt es allerdings noch ein weiteres Minenfeld, das Nadella durchqueren muss. Seit dem Wahlsieg Trumps (und teilweise schon zuvor), entwickelte sich unter den CEOs der Tech-Riesen der Trend, dem neuen US-Präsidenten besonders wohlwollend und freundlich – fast schon unterwürfig – gegenüberzutreten. So waren zur Amtseinführung von Donald Trump nicht nur Mark Zuckerberg und Jeff Bezos, sondern auch Google-CEO Sundar Pichai und Apple-CEO Tim Cook anwesend. Die US-Senatorin Elizabeth Warren (demokratische Partei), kommentierte das Bild auf dem Kurznachrichtendienst X mit den Worten: „Die Big-Tech-Milliardäre haben einen Platz in der ersten Reihe bei Trumps Amtseinführung. Sie haben sogar bessere Plätze als seine Kabinettskandidaten. Das sagt alles.“ Big Tech billionaires have a front row seat at Trump’s inauguration. They have even better seats than Trump’s own cabinet picks. That says it all. https://t.co/cZh08sAxHM— Elizabeth Warren (@SenWarren) January 20, 2025 Satya Nadella war hingegen nicht anwesend. Allerdings traf er sich laut Bloomberg Ende Januar 2025 mit Donald Trump und Elon Musk, um über KI und Cybersicherheit zu diskutieren: Microsoft Corp.’s Satya Nadella discussed AI and cybersecurity during a meeting with US President-elect Donald Trump and Elon Musk, becoming the latest tech industry chieftain to make overtures to the new administration. https://t.co/MPuXEEXay3— Bloomberg Technology (@technology) January 16, 2025 Ob man von „Ouvertüren“ sprechen kann, ist Interpretationssache. Diversity & Inclusion scheint bei diesem Stelldichein jedenfalls kein Thema gewesen zu sein – anderenfalls hätte es „The Donald“ zweifellos lauthals kundgetan. (fm)          Sie wollen weitere interessante Beiträge zu diversen Themen aus der IT-Welt lesen? Unsere kostenlosen Newsletter liefern Ihnen alles, was IT-Profis wissen sollten – direkt in Ihre Inbox! 

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