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Wird Windows 10 wirklich eingestellt?​

Um Windows-10-Nutzer zum Update zu bewegen, zieht Microsoft sämtliche Register.Hadrian / Shutterstock.com Während Microsoft in groß angelegten Kampagnen die Vorteile von Windows 11 und insbesondere seiner neuen Copilot+-PCs bewirbt, ändert sich die Tonalität mit dem näher rückenden Oktober-Stichtag deutlich: Statt Performance-Vorteilen rücken nun Sicherheitsrisiken für Windows-10-Nutzer in den Fokus. Doch Microsoft ist bekannt dafür, bei Bedarf eigene Richtlinien zu lockern – wie bereits bei Windows XP, als noch Jahre nach dem offiziellen Support-Ende kritische Sicherheitslücken geschlossen wurden. Entsprechend wenig überraschend kam der jüngste Kompromiss: Privatanwender erhalten ein zusätzliches Jahr Sicherheitsupdates kostenlos – entweder durch Nutzung der Windows-Backup-Funktion zur Cloud-Synchronisierung oder durch Einlösen von 1.000 Microsoft Rewards-Punkten. Das bedeutet: Melden Sie sich mit Ihrem Microsoft-Konto an, aktivieren Sie die Sicherung über Windows Backup, und schon erhalten Sie ein weiteres Jahr Sicherheitsupdates – ohne Zusatzkosten. Ein Assistent in den Einstellungen wird Sie durch diesen Prozess führen. Unternehmen hingegen müssen zahlen. Was passiert aktuell mit Windows 10? Microsoft plant, den offiziellen Support für Windows 10 am 14. Oktober 2025 zu beenden. Ab diesem Datum sollen keine Sicherheits-Updates mehr bereitgestellt werden – laut aktuellem Stand. Zwar werden bestehende Windows-10-Geräte weiterhin funktionieren, sie werden aber zunehmend zu einem Sicherheitsrisiko – sowohl im privaten als auch im geschäftlichen Umfeld. Für Nutzer, die nicht sofort auf Windows 11 umsteigen möchten oder können, gibt es das kostenpflichtige Extended Security Updates (ESU)-Programm. In diesem Rahmen erhalten Privatanwender: ein Jahr Sicherheitsupdates für 30 Dollar – oder kostenlos über Backup, beziehungsweise Rewards-Punkte. Für Unternehmen gilt hingegen: 61 Dollar pro Gerät im 1. Jahr 122 Dollar pro Gerät im 2. Jahr 244 Dollar pro Gerät im 3. Jahr Zu beachten ist, dass diese Regelung nur für die Standard-Editionen von Windows 10 gilt. Unternehmen, die die Long-Term Servicing Channel (LTSC)-Version einsetzen, erhalten über 2025 hinaus Sicherheits-Updates. Wird Microsoft seine Pläne ändern? Trotz zahlreicher Diskussionen hält Microsoft größtenteils an seinen Plänen fest. Allerdings ist die Situation beispiellos: Noch nie war eine Windows-Version so weit verbreitet, kurz bevor der Support endet. Drittanbieter-Schätzungen zufolge läuft Windows 10 derzeit auf rund 53 Prozent aller Windows-PCs weltweit. Ursprünglich plante Microsoft, auch den Support für Microsoft-365-Apps auf Windows 10 zum 14. Oktober 2025 zu beenden. Nun hat man diesen Zeitraum verlängert: Die Sicherheitsupdates für diese Apps laufen nun bis zum 10. Oktober 2028 weiter. Auch das Angebot für Privatanwender, ein zusätzliches Jahr Sicherheitsupdates zu erhalten – kostenpflichtig oder kostenlos – ist neu und richtungsweisend. Zuvor waren solche Angebote ausschließlich Unternehmen vorbehalten. Jetzt kann Microsoft sagen: Jeder, der Windows 10 sicher nutzen möchte, hat eine Möglichkeit – und Privatanwender sogar eine kostenlose. Ein kompletter Rückzieher vom Support-Ende im Oktober 2025 gilt als unwahrscheinlich. Dennoch hat Microsoft die Maßnahme abgemildert, indem man Privatanwendern einen kostenfreien Einstieg ins ESU-Programm ermöglicht. Sollte der Anteil von Windows 10 im Oktober 2026 noch immer hoch sein, wäre auch ein zweites kostenloses ESU-Jahr denkbar. Zugleich stärkt dieser Schritt Microsofts Position im Fall möglicher Sicherheitsvorfälle: Sollte es zu einem größeren Vorfall kommen, kann das Unternehmen darauf verweisen, dass Sicherheits-Updates gegen Registrierung angeboten wurden. Das ist auch deutlich günstiger zu kommunizieren als kostenpflichtige Updates für Unternehmen als einzige Option. Die Lehren aus Windows XP Falls sich in Zukunft eine kritische Sicherheitslücke in Windows 10 auftut, ist es sehr wahrscheinlich, dass Microsoft trotzdem ein Update bereitstellt – so wie bei Windows XP mehrfach geschehen. Obwohl der offizielle XP-Support bereits 2014 endete, veröffentlichte Microsoft 2017 (etwa WannaCry) und 2019 weiterhin Patches, um gefährliche Schwachstellen zu schließen – teils fünf Jahre nach dem offiziellen Ende. Das machte Windows XP nicht wirklich sicher, aber es zeigt: Bei globalen Bedrohungen greift Microsoft ein, um das Risiko für Nutzer und das Internet insgesamt zu minimieren. Dasselbe ist auch für Windows 10 nicht ausgeschlossen. So nutzen Sie Windows-10-PCs weiter Microsoft möchte Sie lieber zum Kauf eines neuen PCs bewegen – genau darum geht es bei der 30-Dollar-Gebühr für zusätzliche Sicherheitsupdates. Das Marketing von Microsoft setzt dabei auf eine Doppelstrategie: Sicherheitsrisiken werden betont, wenn Sie bei Windows 10 bleiben. Gleichzeitig unterstreicht der Konzern die Vorteile moderner Geräte, besonders, wenn es um Copilot+-PCs geht. Auch Unternehmen sollen durch jährlich steigende ESU-Gebühren zum Umstieg auf neue Hardware motiviert werden. Doch Sie müssen dem Microsoft-Pfad nicht folgen. Es gibt mehrere Alternativen, wie Sie Ihren Windows-10-PC weiterhin sicher und kostenfrei betreiben können: 1. Auf Linux umsteigen Wenn Sie ein sicheres Betriebssystem wünschen, können Sie Windows durch eine Linux-Distribution ersetzen. Moderne Linux-Systeme wie Ubuntu, Linux Mint oder Fedora sind kostenlos, einfach zu bedienen und bestens für alltägliche Aufgaben geeignet. 2. ChromeOS Flex installieren Google bietet mit ChromeOS Flex eine Variante von ChromeOS an, die speziell für ältere PCs entwickelt wurde. Auch hier handelt es sich um eine kostenfreie Lösung, die sich ideal für Surfen, Office-Aufgaben und Streaming eignet. 3. Inoffizielles Upgrade auf Windows 11 Viele Windows-10-PCs lassen sich trotz fehlender offizieller Freigabe auf Windows 11 aktualisieren. Besonders Geräte aus den Jahren 2018 bis 2020 liegen oft nur knapp unter den Hardware-Anforderungen – mit einem manuellen Upgrade funktionieren sie dennoch stabil und sicher. Hinweis: Bei sehr alten Geräten kann es zu Leistungseinbußen kommen. 4. Sicherheits-Tool „0Patch“ verwenden Der Dienst 0Patch bietet sogenannte „Mikropatches“, die im Hintergrund laufen und gezielt bekannte Sicherheitslücken schließen – ideal für Windows 10 nach dem offiziellen Support-Ende. Zwar ist dieser Dienst nicht kostenlos, aber deutlich günstiger als ein vollständiges ESU-Abonnement. Das Unternehmen hinter 0Patch hat erklärt, dass es Windows 10 weiterhin unterstützen möchte, solange wirtschaftlich sinnvoll – ein baldiger Ausstieg ist nicht geplant. Warum Microsoft den Schritt nachvollziehbar findet Betrachten wir die Lage aus Sicht von Microsoft: Windows 10 wurde am 29. Juli 2015 veröffentlicht – das bedeutet über zehn Jahre Produktunterstützung. Im selben Jahr brachte Google das Nexus 6P mit Android 6.0 Marshmallow auf den Markt. Doch bereits 2018 endete der Support sowohl für das Gerät als auch für diese Android-Version. Im Vergleich dazu ist Microsofts Support-Zeitraum also großzügig. Windows 11 erschien im Oktober 2021, doch viele PCs aus den Jahren 2019 bis 2020 sind kompatibel und upgradefähig. Selbst Geräte aus den Jahren 2018 oder früher lassen sich über Umwege häufig auf Windows 11 aktualisieren. Das realistischste Worst-Case-Szenario: Sie haben 2019 einen PC mit Windows 10 gekauft, der nicht offiziell für Windows 11 freigegeben ist. Selbst dann haben Sie etwa sechs Jahre Nutzungsdauer erreicht – ein solider Zeitraum für ein Gerät der Mittelklasse. Und ist Ihr Gerät nur knapp unter den Hardware-Anforderungen, lässt sich Windows 11 oft inoffiziell installieren. Microsoft blockiert solche Upgrades nicht aktiv – vielmehr scheint man diese Möglichkeit stillschweigend zu dulden. Trotzdem ist es ärgerlich, wenn Sie mit Ihrem Windows-10-PC vollkommen zufrieden sind – und sich jetzt durch das Support-Ende zu einem Upgrade gezwungen fühlen. Doch warum eigentlich? Moderne Computer sind heute so leistungsfähig, dass viele Nutzer sie wie Haushaltsgeräte verwenden: Solange sie starten, stabil laufen und ihre Aufgaben erfüllen, besteht kein Upgrade-Bedarf. Und: Wer sein altes Gerät weiterverwendet, vermeidet Elektroschrott – und unterstützt damit sogar Microsofts eigene Nachhaltigkeitsziele. Ein Argument, das in der aktuellen Zeit durchaus Gewicht hat. Wenn Ihr PC jedoch so alt ist, dass ein Upgrade wirklich nicht mehr sinnvoll möglich ist, hat Microsoft natürlich recht: Moderne Geräte sind deutlich schneller, und selbst günstige Windows-11-PCs bieten eine spürbar bessere Benutzererfahrung. (mb) 

Wird Windows 10 wirklich eingestellt?​ Um Windows-10-Nutzer zum Update zu bewegen, zieht Microsoft sämtliche Register.Hadrian / Shutterstock.com Während Microsoft in groß angelegten Kampagnen die Vorteile von Windows 11 und insbesondere seiner neuen Copilot+-PCs bewirbt, ändert sich die Tonalität mit dem näher rückenden Oktober-Stichtag deutlich: Statt Performance-Vorteilen rücken nun Sicherheitsrisiken für Windows-10-Nutzer in den Fokus. Doch Microsoft ist bekannt dafür, bei Bedarf eigene Richtlinien zu lockern – wie bereits bei Windows XP, als noch Jahre nach dem offiziellen Support-Ende kritische Sicherheitslücken geschlossen wurden. Entsprechend wenig überraschend kam der jüngste Kompromiss: Privatanwender erhalten ein zusätzliches Jahr Sicherheitsupdates kostenlos – entweder durch Nutzung der Windows-Backup-Funktion zur Cloud-Synchronisierung oder durch Einlösen von 1.000 Microsoft Rewards-Punkten. Das bedeutet: Melden Sie sich mit Ihrem Microsoft-Konto an, aktivieren Sie die Sicherung über Windows Backup, und schon erhalten Sie ein weiteres Jahr Sicherheitsupdates – ohne Zusatzkosten. Ein Assistent in den Einstellungen wird Sie durch diesen Prozess führen. Unternehmen hingegen müssen zahlen. Was passiert aktuell mit Windows 10? Microsoft plant, den offiziellen Support für Windows 10 am 14. Oktober 2025 zu beenden. Ab diesem Datum sollen keine Sicherheits-Updates mehr bereitgestellt werden – laut aktuellem Stand. Zwar werden bestehende Windows-10-Geräte weiterhin funktionieren, sie werden aber zunehmend zu einem Sicherheitsrisiko – sowohl im privaten als auch im geschäftlichen Umfeld. Für Nutzer, die nicht sofort auf Windows 11 umsteigen möchten oder können, gibt es das kostenpflichtige Extended Security Updates (ESU)-Programm. In diesem Rahmen erhalten Privatanwender: ein Jahr Sicherheitsupdates für 30 Dollar – oder kostenlos über Backup, beziehungsweise Rewards-Punkte. Für Unternehmen gilt hingegen: 61 Dollar pro Gerät im 1. Jahr 122 Dollar pro Gerät im 2. Jahr 244 Dollar pro Gerät im 3. Jahr Zu beachten ist, dass diese Regelung nur für die Standard-Editionen von Windows 10 gilt. Unternehmen, die die Long-Term Servicing Channel (LTSC)-Version einsetzen, erhalten über 2025 hinaus Sicherheits-Updates. Wird Microsoft seine Pläne ändern? Trotz zahlreicher Diskussionen hält Microsoft größtenteils an seinen Plänen fest. Allerdings ist die Situation beispiellos: Noch nie war eine Windows-Version so weit verbreitet, kurz bevor der Support endet. Drittanbieter-Schätzungen zufolge läuft Windows 10 derzeit auf rund 53 Prozent aller Windows-PCs weltweit. Ursprünglich plante Microsoft, auch den Support für Microsoft-365-Apps auf Windows 10 zum 14. Oktober 2025 zu beenden. Nun hat man diesen Zeitraum verlängert: Die Sicherheitsupdates für diese Apps laufen nun bis zum 10. Oktober 2028 weiter. Auch das Angebot für Privatanwender, ein zusätzliches Jahr Sicherheitsupdates zu erhalten – kostenpflichtig oder kostenlos – ist neu und richtungsweisend. Zuvor waren solche Angebote ausschließlich Unternehmen vorbehalten. Jetzt kann Microsoft sagen: Jeder, der Windows 10 sicher nutzen möchte, hat eine Möglichkeit – und Privatanwender sogar eine kostenlose. Ein kompletter Rückzieher vom Support-Ende im Oktober 2025 gilt als unwahrscheinlich. Dennoch hat Microsoft die Maßnahme abgemildert, indem man Privatanwendern einen kostenfreien Einstieg ins ESU-Programm ermöglicht. Sollte der Anteil von Windows 10 im Oktober 2026 noch immer hoch sein, wäre auch ein zweites kostenloses ESU-Jahr denkbar. Zugleich stärkt dieser Schritt Microsofts Position im Fall möglicher Sicherheitsvorfälle: Sollte es zu einem größeren Vorfall kommen, kann das Unternehmen darauf verweisen, dass Sicherheits-Updates gegen Registrierung angeboten wurden. Das ist auch deutlich günstiger zu kommunizieren als kostenpflichtige Updates für Unternehmen als einzige Option. Die Lehren aus Windows XP Falls sich in Zukunft eine kritische Sicherheitslücke in Windows 10 auftut, ist es sehr wahrscheinlich, dass Microsoft trotzdem ein Update bereitstellt – so wie bei Windows XP mehrfach geschehen. Obwohl der offizielle XP-Support bereits 2014 endete, veröffentlichte Microsoft 2017 (etwa WannaCry) und 2019 weiterhin Patches, um gefährliche Schwachstellen zu schließen – teils fünf Jahre nach dem offiziellen Ende. Das machte Windows XP nicht wirklich sicher, aber es zeigt: Bei globalen Bedrohungen greift Microsoft ein, um das Risiko für Nutzer und das Internet insgesamt zu minimieren. Dasselbe ist auch für Windows 10 nicht ausgeschlossen. So nutzen Sie Windows-10-PCs weiter Microsoft möchte Sie lieber zum Kauf eines neuen PCs bewegen – genau darum geht es bei der 30-Dollar-Gebühr für zusätzliche Sicherheitsupdates. Das Marketing von Microsoft setzt dabei auf eine Doppelstrategie: Sicherheitsrisiken werden betont, wenn Sie bei Windows 10 bleiben. Gleichzeitig unterstreicht der Konzern die Vorteile moderner Geräte, besonders, wenn es um Copilot+-PCs geht. Auch Unternehmen sollen durch jährlich steigende ESU-Gebühren zum Umstieg auf neue Hardware motiviert werden. Doch Sie müssen dem Microsoft-Pfad nicht folgen. Es gibt mehrere Alternativen, wie Sie Ihren Windows-10-PC weiterhin sicher und kostenfrei betreiben können: 1. Auf Linux umsteigen Wenn Sie ein sicheres Betriebssystem wünschen, können Sie Windows durch eine Linux-Distribution ersetzen. Moderne Linux-Systeme wie Ubuntu, Linux Mint oder Fedora sind kostenlos, einfach zu bedienen und bestens für alltägliche Aufgaben geeignet. 2. ChromeOS Flex installieren Google bietet mit ChromeOS Flex eine Variante von ChromeOS an, die speziell für ältere PCs entwickelt wurde. Auch hier handelt es sich um eine kostenfreie Lösung, die sich ideal für Surfen, Office-Aufgaben und Streaming eignet. 3. Inoffizielles Upgrade auf Windows 11 Viele Windows-10-PCs lassen sich trotz fehlender offizieller Freigabe auf Windows 11 aktualisieren. Besonders Geräte aus den Jahren 2018 bis 2020 liegen oft nur knapp unter den Hardware-Anforderungen – mit einem manuellen Upgrade funktionieren sie dennoch stabil und sicher. Hinweis: Bei sehr alten Geräten kann es zu Leistungseinbußen kommen. 4. Sicherheits-Tool „0Patch“ verwenden Der Dienst 0Patch bietet sogenannte „Mikropatches“, die im Hintergrund laufen und gezielt bekannte Sicherheitslücken schließen – ideal für Windows 10 nach dem offiziellen Support-Ende. Zwar ist dieser Dienst nicht kostenlos, aber deutlich günstiger als ein vollständiges ESU-Abonnement. Das Unternehmen hinter 0Patch hat erklärt, dass es Windows 10 weiterhin unterstützen möchte, solange wirtschaftlich sinnvoll – ein baldiger Ausstieg ist nicht geplant. Warum Microsoft den Schritt nachvollziehbar findet Betrachten wir die Lage aus Sicht von Microsoft: Windows 10 wurde am 29. Juli 2015 veröffentlicht – das bedeutet über zehn Jahre Produktunterstützung. Im selben Jahr brachte Google das Nexus 6P mit Android 6.0 Marshmallow auf den Markt. Doch bereits 2018 endete der Support sowohl für das Gerät als auch für diese Android-Version. Im Vergleich dazu ist Microsofts Support-Zeitraum also großzügig. Windows 11 erschien im Oktober 2021, doch viele PCs aus den Jahren 2019 bis 2020 sind kompatibel und upgradefähig. Selbst Geräte aus den Jahren 2018 oder früher lassen sich über Umwege häufig auf Windows 11 aktualisieren. Das realistischste Worst-Case-Szenario: Sie haben 2019 einen PC mit Windows 10 gekauft, der nicht offiziell für Windows 11 freigegeben ist. Selbst dann haben Sie etwa sechs Jahre Nutzungsdauer erreicht – ein solider Zeitraum für ein Gerät der Mittelklasse. Und ist Ihr Gerät nur knapp unter den Hardware-Anforderungen, lässt sich Windows 11 oft inoffiziell installieren. Microsoft blockiert solche Upgrades nicht aktiv – vielmehr scheint man diese Möglichkeit stillschweigend zu dulden. Trotzdem ist es ärgerlich, wenn Sie mit Ihrem Windows-10-PC vollkommen zufrieden sind – und sich jetzt durch das Support-Ende zu einem Upgrade gezwungen fühlen. Doch warum eigentlich? Moderne Computer sind heute so leistungsfähig, dass viele Nutzer sie wie Haushaltsgeräte verwenden: Solange sie starten, stabil laufen und ihre Aufgaben erfüllen, besteht kein Upgrade-Bedarf. Und: Wer sein altes Gerät weiterverwendet, vermeidet Elektroschrott – und unterstützt damit sogar Microsofts eigene Nachhaltigkeitsziele. Ein Argument, das in der aktuellen Zeit durchaus Gewicht hat. Wenn Ihr PC jedoch so alt ist, dass ein Upgrade wirklich nicht mehr sinnvoll möglich ist, hat Microsoft natürlich recht: Moderne Geräte sind deutlich schneller, und selbst günstige Windows-11-PCs bieten eine spürbar bessere Benutzererfahrung. (mb)

Um Windows-10-Nutzer zum Update zu bewegen, zieht Microsoft sämtliche Register.Hadrian / Shutterstock.com Während Microsoft in groß angelegten Kampagnen die Vorteile von Windows 11 und insbesondere seiner neuen Copilot+-PCs bewirbt, ändert sich die Tonalität mit dem näher rückenden Oktober-Stichtag deutlich: Statt Performance-Vorteilen rücken nun Sicherheitsrisiken für Windows-10-Nutzer in den Fokus. Doch Microsoft ist bekannt dafür, bei Bedarf eigene Richtlinien zu lockern – wie bereits bei Windows XP, als noch Jahre nach dem offiziellen Support-Ende kritische Sicherheitslücken geschlossen wurden. Entsprechend wenig überraschend kam der jüngste Kompromiss: Privatanwender erhalten ein zusätzliches Jahr Sicherheitsupdates kostenlos – entweder durch Nutzung der Windows-Backup-Funktion zur Cloud-Synchronisierung oder durch Einlösen von 1.000 Microsoft Rewards-Punkten. Das bedeutet: Melden Sie sich mit Ihrem Microsoft-Konto an, aktivieren Sie die Sicherung über Windows Backup, und schon erhalten Sie ein weiteres Jahr Sicherheitsupdates – ohne Zusatzkosten. Ein Assistent in den Einstellungen wird Sie durch diesen Prozess führen. Unternehmen hingegen müssen zahlen. Was passiert aktuell mit Windows 10? Microsoft plant, den offiziellen Support für Windows 10 am 14. Oktober 2025 zu beenden. Ab diesem Datum sollen keine Sicherheits-Updates mehr bereitgestellt werden – laut aktuellem Stand. Zwar werden bestehende Windows-10-Geräte weiterhin funktionieren, sie werden aber zunehmend zu einem Sicherheitsrisiko – sowohl im privaten als auch im geschäftlichen Umfeld. Für Nutzer, die nicht sofort auf Windows 11 umsteigen möchten oder können, gibt es das kostenpflichtige Extended Security Updates (ESU)-Programm. In diesem Rahmen erhalten Privatanwender: ein Jahr Sicherheitsupdates für 30 Dollar – oder kostenlos über Backup, beziehungsweise Rewards-Punkte. Für Unternehmen gilt hingegen: 61 Dollar pro Gerät im 1. Jahr 122 Dollar pro Gerät im 2. Jahr 244 Dollar pro Gerät im 3. Jahr Zu beachten ist, dass diese Regelung nur für die Standard-Editionen von Windows 10 gilt. Unternehmen, die die Long-Term Servicing Channel (LTSC)-Version einsetzen, erhalten über 2025 hinaus Sicherheits-Updates. Wird Microsoft seine Pläne ändern? Trotz zahlreicher Diskussionen hält Microsoft größtenteils an seinen Plänen fest. Allerdings ist die Situation beispiellos: Noch nie war eine Windows-Version so weit verbreitet, kurz bevor der Support endet. Drittanbieter-Schätzungen zufolge läuft Windows 10 derzeit auf rund 53 Prozent aller Windows-PCs weltweit. Ursprünglich plante Microsoft, auch den Support für Microsoft-365-Apps auf Windows 10 zum 14. Oktober 2025 zu beenden. Nun hat man diesen Zeitraum verlängert: Die Sicherheitsupdates für diese Apps laufen nun bis zum 10. Oktober 2028 weiter. Auch das Angebot für Privatanwender, ein zusätzliches Jahr Sicherheitsupdates zu erhalten – kostenpflichtig oder kostenlos – ist neu und richtungsweisend. Zuvor waren solche Angebote ausschließlich Unternehmen vorbehalten. Jetzt kann Microsoft sagen: Jeder, der Windows 10 sicher nutzen möchte, hat eine Möglichkeit – und Privatanwender sogar eine kostenlose. Ein kompletter Rückzieher vom Support-Ende im Oktober 2025 gilt als unwahrscheinlich. Dennoch hat Microsoft die Maßnahme abgemildert, indem man Privatanwendern einen kostenfreien Einstieg ins ESU-Programm ermöglicht. Sollte der Anteil von Windows 10 im Oktober 2026 noch immer hoch sein, wäre auch ein zweites kostenloses ESU-Jahr denkbar. Zugleich stärkt dieser Schritt Microsofts Position im Fall möglicher Sicherheitsvorfälle: Sollte es zu einem größeren Vorfall kommen, kann das Unternehmen darauf verweisen, dass Sicherheits-Updates gegen Registrierung angeboten wurden. Das ist auch deutlich günstiger zu kommunizieren als kostenpflichtige Updates für Unternehmen als einzige Option. Die Lehren aus Windows XP Falls sich in Zukunft eine kritische Sicherheitslücke in Windows 10 auftut, ist es sehr wahrscheinlich, dass Microsoft trotzdem ein Update bereitstellt – so wie bei Windows XP mehrfach geschehen. Obwohl der offizielle XP-Support bereits 2014 endete, veröffentlichte Microsoft 2017 (etwa WannaCry) und 2019 weiterhin Patches, um gefährliche Schwachstellen zu schließen – teils fünf Jahre nach dem offiziellen Ende. Das machte Windows XP nicht wirklich sicher, aber es zeigt: Bei globalen Bedrohungen greift Microsoft ein, um das Risiko für Nutzer und das Internet insgesamt zu minimieren. Dasselbe ist auch für Windows 10 nicht ausgeschlossen. So nutzen Sie Windows-10-PCs weiter Microsoft möchte Sie lieber zum Kauf eines neuen PCs bewegen – genau darum geht es bei der 30-Dollar-Gebühr für zusätzliche Sicherheitsupdates. Das Marketing von Microsoft setzt dabei auf eine Doppelstrategie: Sicherheitsrisiken werden betont, wenn Sie bei Windows 10 bleiben. Gleichzeitig unterstreicht der Konzern die Vorteile moderner Geräte, besonders, wenn es um Copilot+-PCs geht. Auch Unternehmen sollen durch jährlich steigende ESU-Gebühren zum Umstieg auf neue Hardware motiviert werden. Doch Sie müssen dem Microsoft-Pfad nicht folgen. Es gibt mehrere Alternativen, wie Sie Ihren Windows-10-PC weiterhin sicher und kostenfrei betreiben können: 1. Auf Linux umsteigen Wenn Sie ein sicheres Betriebssystem wünschen, können Sie Windows durch eine Linux-Distribution ersetzen. Moderne Linux-Systeme wie Ubuntu, Linux Mint oder Fedora sind kostenlos, einfach zu bedienen und bestens für alltägliche Aufgaben geeignet. 2. ChromeOS Flex installieren Google bietet mit ChromeOS Flex eine Variante von ChromeOS an, die speziell für ältere PCs entwickelt wurde. Auch hier handelt es sich um eine kostenfreie Lösung, die sich ideal für Surfen, Office-Aufgaben und Streaming eignet. 3. Inoffizielles Upgrade auf Windows 11 Viele Windows-10-PCs lassen sich trotz fehlender offizieller Freigabe auf Windows 11 aktualisieren. Besonders Geräte aus den Jahren 2018 bis 2020 liegen oft nur knapp unter den Hardware-Anforderungen – mit einem manuellen Upgrade funktionieren sie dennoch stabil und sicher. Hinweis: Bei sehr alten Geräten kann es zu Leistungseinbußen kommen. 4. Sicherheits-Tool „0Patch“ verwenden Der Dienst 0Patch bietet sogenannte „Mikropatches“, die im Hintergrund laufen und gezielt bekannte Sicherheitslücken schließen – ideal für Windows 10 nach dem offiziellen Support-Ende. Zwar ist dieser Dienst nicht kostenlos, aber deutlich günstiger als ein vollständiges ESU-Abonnement. Das Unternehmen hinter 0Patch hat erklärt, dass es Windows 10 weiterhin unterstützen möchte, solange wirtschaftlich sinnvoll – ein baldiger Ausstieg ist nicht geplant. Warum Microsoft den Schritt nachvollziehbar findet Betrachten wir die Lage aus Sicht von Microsoft: Windows 10 wurde am 29. Juli 2015 veröffentlicht – das bedeutet über zehn Jahre Produktunterstützung. Im selben Jahr brachte Google das Nexus 6P mit Android 6.0 Marshmallow auf den Markt. Doch bereits 2018 endete der Support sowohl für das Gerät als auch für diese Android-Version. Im Vergleich dazu ist Microsofts Support-Zeitraum also großzügig. Windows 11 erschien im Oktober 2021, doch viele PCs aus den Jahren 2019 bis 2020 sind kompatibel und upgradefähig. Selbst Geräte aus den Jahren 2018 oder früher lassen sich über Umwege häufig auf Windows 11 aktualisieren. Das realistischste Worst-Case-Szenario: Sie haben 2019 einen PC mit Windows 10 gekauft, der nicht offiziell für Windows 11 freigegeben ist. Selbst dann haben Sie etwa sechs Jahre Nutzungsdauer erreicht – ein solider Zeitraum für ein Gerät der Mittelklasse. Und ist Ihr Gerät nur knapp unter den Hardware-Anforderungen, lässt sich Windows 11 oft inoffiziell installieren. Microsoft blockiert solche Upgrades nicht aktiv – vielmehr scheint man diese Möglichkeit stillschweigend zu dulden. Trotzdem ist es ärgerlich, wenn Sie mit Ihrem Windows-10-PC vollkommen zufrieden sind – und sich jetzt durch das Support-Ende zu einem Upgrade gezwungen fühlen. Doch warum eigentlich? Moderne Computer sind heute so leistungsfähig, dass viele Nutzer sie wie Haushaltsgeräte verwenden: Solange sie starten, stabil laufen und ihre Aufgaben erfüllen, besteht kein Upgrade-Bedarf. Und: Wer sein altes Gerät weiterverwendet, vermeidet Elektroschrott – und unterstützt damit sogar Microsofts eigene Nachhaltigkeitsziele. Ein Argument, das in der aktuellen Zeit durchaus Gewicht hat. Wenn Ihr PC jedoch so alt ist, dass ein Upgrade wirklich nicht mehr sinnvoll möglich ist, hat Microsoft natürlich recht: Moderne Geräte sind deutlich schneller, und selbst günstige Windows-11-PCs bieten eine spürbar bessere Benutzererfahrung. (mb) 

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