Braucht es wirklich ein eigenständiges Digitalministerium, um die Probleme des Digitalstandorts Deutschland zu lösen? Mo Photography Berlin/Shutterstock.com Kurz vor Abschluss der Koalitionsverhandlungen haben die Wünsche der Lobby-Vereinigungen an die künftigen Regierungsparteien Hochkonjunktur. Jeder will sein Scherflein am künftigen Regierungsprogramm bekommen. So auch der eco – Verband der Internetwirtschaft e.V. Er fordert einen starken und zukunftssicheren Digitalstandort Deutschland. Denn, so argumentiert Vorstandsvorsitzender Oliver Süme, Deutschland könne sich keine weiteren vier Jahre kopfloser Digitalpolitik leisten. Regulierung als Hemmschuh Seine Argumentation stützt der Branchenverband auf den eco Branchenpuls, einer aktuellen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey unter 500 IT-Entscheidern in Deutschland. Demnach beurteilen 68 Prozent der Entscheider den Stand der digitalen Transformation in Deutschland als schlecht. Lediglich 0,7 Prozent bewerten den Stand der digitalen Transformation in Deutschland derzeit als „gut“. So beurteilen IT-Entscheider den Stand der Digitalisierung. eco&Civey Als größte Einschränkung für die Digitalisierung am Standort Deutschland empfinden die Befragten das Ausmaß an Regulierung (56,6 Prozent). Rund 55 Prozent meinen hier ganz konkret die bestehenden Datenschutzregeln. 46 Prozent der Befragten sehen den Zustand der digitalen Infrastruktur als besonders hemmend an. Über ein Drittel nennt zudem die Berichtspflichten. Datenschutz reformieren Als ursächlich für das Übermaß an Regulierung und den Mangel an Innovationsimpulsen sieht der eco zu viele Zuständigkeiten und zu wenig Strategie. Dies habe die deutsche Digitalpolitik der vergangenen Jahre geprägt. Entsprechend kritisch steht der eco zu den Zwischenergebnissen der laufenden Koalitionsverhandlungen. Dabei ist aus Verbandssicht eine Reform des Datenschutzes eine zentrale Herausforderung für die nächste Bundesregierung. Positiv ausfallen könnten die Pläne der Verhandlungspartner für den Ausbau der Netze und Infrastrukturen. Nein zur IP-Speicherung Einen Richtungswechsel hält der Verband beim Thema Überwachung für geboten. „Die aktuell angedeutete Einführung einer IP-Adressspeicherung klingt besorgniserregend. Es wirkt fast wie eine Wiedereinführung der grundrechtswidrigen Vorratsdatenspeicherung“, so Süme. Die ebenfalls diskutierte Schwächung von Ende-zu-Ende-Verschlüsselung wäre aus Sicht des eco eine Katastrophe für die Privatsphäre, das Vertrauen und die Sicherheit im Netz. Und wie es sich für eine Lobbyvereinigung der deutschen Digitalwirtschaft gehört, fordert natürlich auch der eco ein Digitalministerium mit eigenem Budget und eigener Regelungskompetenz. Laut Studie wünscht sich dies auch etwas über die Hälfte der befragten IT-Entscheider.
Setzen Sechs – Ungenügend für Digitalstandort Deutschland
Braucht es wirklich ein eigenständiges Digitalministerium, um die Probleme des Digitalstandorts Deutschland zu lösen? Mo Photography Berlin/Shutterstock.com Kurz vor Abschluss der Koalitionsverhandlungen haben die Wünsche der Lobby-Vereinigungen an die künftigen Regierungsparteien Hochkonjunktur. Jeder will sein Scherflein am künftigen Regierungsprogramm bekommen. So auch der eco – Verband der Internetwirtschaft e.V. Er fordert einen starken und zukunftssicheren Digitalstandort Deutschland. Denn, so argumentiert Vorstandsvorsitzender Oliver Süme, Deutschland könne sich keine weiteren vier Jahre kopfloser Digitalpolitik leisten. Regulierung als Hemmschuh Seine Argumentation stützt der Branchenverband auf den eco Branchenpuls, einer aktuellen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey unter 500 IT-Entscheidern in Deutschland. Demnach beurteilen 68 Prozent der Entscheider den Stand der digitalen Transformation in Deutschland als schlecht. Lediglich 0,7 Prozent bewerten den Stand der digitalen Transformation in Deutschland derzeit als „gut“. So beurteilen IT-Entscheider den Stand der Digitalisierung. eco&Civey Als größte Einschränkung für die Digitalisierung am Standort Deutschland empfinden die Befragten das Ausmaß an Regulierung (56,6 Prozent). Rund 55 Prozent meinen hier ganz konkret die bestehenden Datenschutzregeln. 46 Prozent der Befragten sehen den Zustand der digitalen Infrastruktur als besonders hemmend an. Über ein Drittel nennt zudem die Berichtspflichten. Datenschutz reformieren Als ursächlich für das Übermaß an Regulierung und den Mangel an Innovationsimpulsen sieht der eco zu viele Zuständigkeiten und zu wenig Strategie. Dies habe die deutsche Digitalpolitik der vergangenen Jahre geprägt. Entsprechend kritisch steht der eco zu den Zwischenergebnissen der laufenden Koalitionsverhandlungen. Dabei ist aus Verbandssicht eine Reform des Datenschutzes eine zentrale Herausforderung für die nächste Bundesregierung. Positiv ausfallen könnten die Pläne der Verhandlungspartner für den Ausbau der Netze und Infrastrukturen. Nein zur IP-Speicherung Einen Richtungswechsel hält der Verband beim Thema Überwachung für geboten. „Die aktuell angedeutete Einführung einer IP-Adressspeicherung klingt besorgniserregend. Es wirkt fast wie eine Wiedereinführung der grundrechtswidrigen Vorratsdatenspeicherung“, so Süme. Die ebenfalls diskutierte Schwächung von Ende-zu-Ende-Verschlüsselung wäre aus Sicht des eco eine Katastrophe für die Privatsphäre, das Vertrauen und die Sicherheit im Netz. Und wie es sich für eine Lobbyvereinigung der deutschen Digitalwirtschaft gehört, fordert natürlich auch der eco ein Digitalministerium mit eigenem Budget und eigener Regelungskompetenz. Laut Studie wünscht sich dies auch etwas über die Hälfte der befragten IT-Entscheider.
Setzen Sechs – Ungenügend für Digitalstandort Deutschland Braucht es wirklich ein eigenständiges Digitalministerium, um die Probleme des Digitalstandorts Deutschland zu lösen? Mo Photography Berlin/Shutterstock.com Kurz vor Abschluss der Koalitionsverhandlungen haben die Wünsche der Lobby-Vereinigungen an die künftigen Regierungsparteien Hochkonjunktur. Jeder will sein Scherflein am künftigen Regierungsprogramm bekommen. So auch der eco – Verband der Internetwirtschaft e.V. Er fordert einen starken und zukunftssicheren Digitalstandort Deutschland. Denn, so argumentiert Vorstandsvorsitzender Oliver Süme, Deutschland könne sich keine weiteren vier Jahre kopfloser Digitalpolitik leisten. Regulierung als Hemmschuh Seine Argumentation stützt der Branchenverband auf den eco Branchenpuls, einer aktuellen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey unter 500 IT-Entscheidern in Deutschland. Demnach beurteilen 68 Prozent der Entscheider den Stand der digitalen Transformation in Deutschland als schlecht. Lediglich 0,7 Prozent bewerten den Stand der digitalen Transformation in Deutschland derzeit als „gut“. So beurteilen IT-Entscheider den Stand der Digitalisierung. eco&Civey Als größte Einschränkung für die Digitalisierung am Standort Deutschland empfinden die Befragten das Ausmaß an Regulierung (56,6 Prozent). Rund 55 Prozent meinen hier ganz konkret die bestehenden Datenschutzregeln. 46 Prozent der Befragten sehen den Zustand der digitalen Infrastruktur als besonders hemmend an. Über ein Drittel nennt zudem die Berichtspflichten. Datenschutz reformieren Als ursächlich für das Übermaß an Regulierung und den Mangel an Innovationsimpulsen sieht der eco zu viele Zuständigkeiten und zu wenig Strategie. Dies habe die deutsche Digitalpolitik der vergangenen Jahre geprägt. Entsprechend kritisch steht der eco zu den Zwischenergebnissen der laufenden Koalitionsverhandlungen. Dabei ist aus Verbandssicht eine Reform des Datenschutzes eine zentrale Herausforderung für die nächste Bundesregierung. Positiv ausfallen könnten die Pläne der Verhandlungspartner für den Ausbau der Netze und Infrastrukturen. Nein zur IP-Speicherung Einen Richtungswechsel hält der Verband beim Thema Überwachung für geboten. „Die aktuell angedeutete Einführung einer IP-Adressspeicherung klingt besorgniserregend. Es wirkt fast wie eine Wiedereinführung der grundrechtswidrigen Vorratsdatenspeicherung“, so Süme. Die ebenfalls diskutierte Schwächung von Ende-zu-Ende-Verschlüsselung wäre aus Sicht des eco eine Katastrophe für die Privatsphäre, das Vertrauen und die Sicherheit im Netz. Und wie es sich für eine Lobbyvereinigung der deutschen Digitalwirtschaft gehört, fordert natürlich auch der eco ein Digitalministerium mit eigenem Budget und eigener Regelungskompetenz. Laut Studie wünscht sich dies auch etwas über die Hälfte der befragten IT-Entscheider.