Anyron Copeman / Foundry Auf einen Blick Pro Wunderschönes Display Hervorragende Verarbeitungsqualität Starke Leistung Sehr gute Akkulaufzeit Sieben Jahre Updates garantiert Kontra Ungewöhnliches Design Enttäuschende Ultraweitwinkelkamera Eingeschränktes “Glyph-Matrix”-Display (bisher) Fazit Das Nothing Phone (3) gehört zu den interessantesten Flaggschiffen der letzten Jahre – und das zu einem Preis von 799 Euro. Wer mit dem auffälligen Design nichts anfangen kann, fährt mit einem Pixel 9 oder Galaxy S25 zum gleichen Preis auf lange Sicht womöglich besser. Im Jahr 2025 wirkt der Smartphone-Markt ziemlich eintönig. Die großen Hersteller setzen weiter auf bewährte Konzepte – das führt zwar zu Modellen, die sich gut verkaufen, aber selten wirklich begeistern. Das britische Unternehmen Nothing geht einen anderen Weg. Mit bisher sechs Smartphones (plus zwei Modellen der Untermarke CMF) kombiniert es auffällige Hardware mit außergewöhnlicher Software. Trotzdem liegt der Marktanteil aktuell nur bei 0,2 Prozent. Kann das erste echte Flaggschiff von Nothing das ändern? Das Phone (3) tritt gegen starke Konkurrenz wie das Pixel 9, Galaxy S25 und iPhone 16 an. Ich habe das Smartphone eine Woche lang als mein Hauptgerät genutzt und wollte herausfinden, ob es den Kampf mit Google, Samsung und Apple aufnehmen kann. Design & Verarbeitung Neues “Glyph-Matrix”-Display Halbtransparentes Design bleibt erhalten IP68-Zertifizierung für Wasser- und Staubschutz Das Design des Phone (3) ist zweifellos der Hauptgrund, es zu kaufen. Es unterscheidet sich nicht nur deutlich von allen anderen Premium-Smartphones, sondern markiert auch einen großen Bruch zu den bisherigen Nothing-Modellen. Die “Glyph Interface”-Leuchten der früheren Modelle sind verschwunden. Stattdessen gibt es jetzt ein neues “Glyph-Matrix”-Display in der oberen rechten Ecke. Dominik Tomaszewski / Foundry Dieses kleine, monochrome LED-Display bietet viel Potenzial und geht weit über die individuellen Benachrichtigungen und einzigartigen Anrufer-Lichtmuster früherer Modelle hinaus.Der Großteil der Funktionen dreht sich um die sogenannten “Glyph Toys”. Über eine spezielle “Glyph-Taste” auf der Rückseite können Sie durch kurzes Drücken zwischen den Toys wechseln und durch langes Drücken eines aktivieren. Die Bedienung ist sehr einfach, aber zum Start sind die Möglichkeiten noch stark eingeschränkt. Bei meinem Testgerät standen nur vier Funktionen zur Verfügung: eine digitale Uhr, eine Stoppuhr, eine Akkuanzeige und ein “Flaschendrehen”-Tool. Nothing hat bestätigt, dass weitere “Glyph Toys” folgen werden, darunter ein Spiegel-Tool für Selfies mit der Hauptkamera, eine Sonnen-Uhr, ein Wasserwaagen-Tool und sogar eine Version des beliebten Magic-8-Ball-Spiels. Zum Start sind diese Funktionen aber noch nicht verfügbar. Ich muss die “Glyph Matrix” so bewerten, wie sie aktuell ist – und das ist leider ziemlich enttäuschend. Das Unternehmen hat bereits die relevanten Dateien für Entwickler bereitgestellt, sodass in Zukunft viele weitere Optionen von Drittanbietern möglich sind. Dennoch muss ich die Glyph-Matrix so bewerten, wie sie aktuell ist – und das fällt bedauerlicherweise ziemlich enttäuschend aus. Auch die Anordnung der Rückkameras ist alles andere als gewöhnlich. Aus irgendeinem Grund hat Nothing den Teleobjektiv-Sensor diagonal über dem Hauptsensor platziert, statt den freien Platz neben der Weitwinkelkamera zu nutzen. Dadurch geht jegliche Symmetrie verloren. Dominik Tomaszewski / Foundry Nothing bleibt dem halbtransparenten Design treu, das bei meinem weißen Testmodell viel deutlicher auffällt als bei der schwarzen Variante. Ich finde diesen Look grundsätzlich ansprechend, auch wenn das Glas schnell Fingerabdrücke anzieht. Gerade deshalb kann ich mir gut vorstellen, das Phone (3) ohne Hülle zu nutzen. Eine transparente Silikonhülle liegt zwar bei, aber sie nimmt dem einzigartigen Design etwas den Charme, und der Grip ist auch so schon sehr gut. Die Robustheit überzeugt ebenfalls: Dank Gorilla Glass Victus auf der Rückseite, Gorilla Glass 7i vorn und einem stabilen Aluminiumrahmen hält das Gerät Stöße, Stürze und Kratzer gut aus. Zwar habe ich es nur bei ein paar Stürzen auf den Schreibtisch ausprobiert, aber das Phone (3) fühlt sich auf jeden Fall sehr hochwertig an. Dominik Tomaszewski / Foundry Das Phone (3) ist mit der IP68-Zertifizierung auf Flaggschiff-Niveau geschützt und übersteht bis zu 30 Minuten in 1,5 Metern Süßwasser. Auch Staub kann ihm nichts anhaben. Wer ein besonders leichtes oder kompaktes Gerät sucht, wird hier allerdings nicht fündig. Mit Maßen von 160,6 × 75,6 × 9 Millimetern und einem Gewicht von 218 Gramm ist das Phone (3) recht groß und schwer. Bildschirm & Lautsprecher 6,67-Zoll-AMOLED-Display Full-HD+-Auflösung, 120 Hertz Bildwiederholrate Stereo-Lautsprecher Das Nothing Phone (3) hat ein 6,67-Zoll-AMOLED-Display mit einer Auflösung von 1.260 × 2.800 Pixeln. Es zeigt satte Farben und echte Schwarztöne. Das fällt besonders bei Videos, Spielen und beim Surfen auf. Dominik Tomaszewski / Foundry Wenn Ihnen die kräftigen Farben zu intensiv sind, können Sie in den Einstellungen vom Standard-“Alive”-Modus auf einen natürlicheren “Standard”-Modus wechseln. Dort lässt sich auch die Farbtemperatur individuell anpassen. Die Bildwiederholrate von 120 Hertz ist heute Standard, wirkt auf dem Phone (3) aber besonders flüssig und schnell. Der voreingestellte “Dynamische” Modus passt die Rate automatisch an, auch wenn die LTPO-Technik des Vorgängers fehlt. Trotz dunklem Modus und spiegelndem Display bleibt der Bildschirm dank einer Spitzenhelligkeit von 4.500 Nits auch bei direkter Sonneneinstrahlung gut ablesbar. Im Alltag erreicht das Panel solide 785 Nits – ein starker Wert für Innenräume. Das OLED-Display überzeugt zudem mit HDR10+-Unterstützung, 1,07 Milliarden Farben und einer Touch-Abtastrate von 1.000 Hertz. Besonders auffällig: die extrem schmalen, symmetrischen Ränder und das starke Screen-to-Body-Verhältnis von 92,89 Prozent – ganz auf Flaggschiff-Niveau. Im Display befindet sich ein optischer Fingerabdrucksensor, der in der Regel schnell und zuverlässig arbeitet. Allerdings reagiert er empfindlich auf Feuchtigkeit und ungewöhnliche Winkel. Im Vergleich zum Pixel 9 Pro XL habe ich auch das Gesichtserkennungssystem vermisst, mit dem sich Zahlungen und App-Log-ins bequem erledigen lassen – die Lösung im Phone (3) ist dafür nicht sicher genug. Das Phone (3) verfügt über das übliche Stereo-Lautsprecher-Set-up, das man von Flaggschiffen kennt. Der Klang überzeugt nicht mit Wow-Effekt, bietet aber eine angenehme Tiefe und ist damit gut für entspanntes Musikhören und Telefonate geeignet. Zwei hochauflösende Mikrofone sorgen zudem dafür, dass Sprachaufnahmen und Videos klar und deutlich bleiben. Ausstattung & Rechenleistung Qualcomm Snapdragon 8s Gen 4 12/256 GB und 16/512 GB Eines der ersten Smartphones mit Bluetooth 6.0 Das Phone (3) läuft mit dem Snapdragon 8s Gen 4. Sie fragen sich vielleicht, warum kein Top-Chip wie der Snapdragon 8 Elite zum Einsatz kommt. Genau das dachte ich auch. Doch im Test zeigt das Phone (3) trotz des schwächeren Chips eine beeindruckende Leistung. Dominik Tomaszewski / Foundry Das von mir getestete Modell kommt mit 16 Gigabyte Arbeitsspeicher, die günstigere Variante hat 12 Gigabyte. Im Alltag bewältigt das Phone (3) problemlos Surfen, E-Mails, Nachrichten, Anrufe und Fotos – selbst beim schnellen Wechsel zwischen den Apps gibt es keine Verzögerungen. Tatsächlich ist das Phone (3) eines der schnellsten Smartphones, die ich seit Langem getestet habe. Es wirkt sogar flotter als das deutlich teurere Galaxy S25+ und das Pixel 9 Pro XL. Beim Gaming zeigt das Phone (3) jedoch Grenzen: Bei anspruchsvollen Spielen wie “Call of Duty: Mobile”, “EA Sports FC” und “Real Racing 3” kommt es zu kleinen Rucklern, und die Rückseite wird ziemlich warm. Für Gelegenheitsspiele ist es aber bestens geeignet. Insgesamt hat mich die Leistung des Phone (3) positiv überrascht. In Kombination mit der Bildwiederholrate von 120 Hertz ergibt das eine starke Performance. Die Speicherkapazität hängt von der gewählten RAM-Größe ab: 12 Gigabyte RAM werden mit 256 Gigabyte internem Speicher kombiniert, 16 Gigabyte RAM sogar mit 512 Gigabyte. Für die meisten Nutzer sollte das ausreichen. Eine Speichererweiterung per Karte ist nicht möglich. Dafür gibt es einen Steckplatz für zwei physische SIM-Karten. Außerdem unterstützt das Phone (3) als eines der ersten Smartphones den neuen Bluetooth-Standard 6.0. Dieser verspricht mehr Zuverlässigkeit, geringere Verzögerungen und höhere Sicherheit im Vergleich zu älteren Versionen. Nothing Phone (3) benchmarks Kameras 50-MP-Hauptkamera mit Blende f/1.7 50-MP-Periskop-Teleobjektiv mit dreifachem Zoom und Blende f/2.7 50-MP-Ultraweitwinkel mit Blende f/2.2 50-MP-Frontkamera mit Blende f/2.2 Auf dem Papier bietet das Nothing Phone (3) beeindruckende Kameras. Alle vier Sensoren – Hauptkamera mit Blende f/1.7, Ultraweitwinkel mit f/2.2, Periskop-Teleobjektiv mit f/2.7 und Frontkamera mit f/2.2 – lösen jeweils mit 50 Megapixel auf. So wird der übliche Trend, die Megapixelzahl bei den Zusatzlinsen zu reduzieren, vermieden. Doch für wirklich gute Fotos und Videos zählt mehr als nur die Zahl der Megapixel. Wie schlägt sich das Nothing Phone (3) also in der Praxis? Dominik Tomaszewski / Foundry Insgesamt macht das Nothing Phone (3) eine hervorragende Figur. Die Hauptkamera ist ohne Zweifel das Highlight. Sie liefert klare, scharfe Fotos mit vielen Details. Der Dynamikumfang ist groß, und die Belichtung gelingt meist gut. Manchmal tut sie sich allerdings schwer, Schatten richtig einzufangen. Die Fotos wirken generell sehr realistisch, bekommen aber genug Nachbearbeitung, damit sie sich problemlos in sozialen Netzwerken teilen lassen. Auch bei wenig Licht überzeugt das Gerät. Der automatisch aktivierte Nachtmodus sorgt für ausreichend Helligkeit, ohne unnatürlich zu wirken oder zu viel Bildrauschen zu erzeugen. Einziger Wermutstropfen im Vergleich zur Konkurrenz ist die Unzuverlässigkeit. Die Hauptkamera liefert oft tolle Fotos, aber nicht bei jedem Schnappschuss. Bei etwa jedem fünften Bild gibt es kleine Mängel, sodass Sie sich nicht immer darauf verlassen können, schnell ein perfektes Foto zu machen. In Sachen Point-and-Shoot ist das Pixel 9 deutlich zuverlässiger. Für Aufnahmen aus der Ferne sollten Sie den Periskop-Telezoom mit dreifachem optischen Zoom nutzen. Die Details bei zweifachem und dreifachem Zoom sind beeindruckend. Sobald der digitale Zoom zum Einsatz kommt, nimmt die Qualität allerdings schnell ab. Bis zu 60-fach heranzoomen ist möglich, aber nicht empfehlenswert. Die Hauptkamera lässt sich zwar für Porträtfotos nutzen, doch die meisten Modi setzen auf das Telezoom-Objektiv. Einige meiner Bilder wirken dabei richtig professionell, auch wenn bei genauerem Hinsehen Schwächen bei der Kantenerkennung auffallen. Diese lassen sich aber einfach anpassen. Da der Ultrawide-Sensor ebenfalls 50 Megapixel bietet, hatte ich hohe Erwartungen. Er ist zwar noch gut nutzbar, doch bei Belichtung, Dynamikumfang, Details und Farbgenauigkeit merkt man deutliche Einbußen, sodass der große Blickwinkel von 114 Grad kaum Vorteile bringt. Eine Auswahl an Aufnahmen der Hauptkamera finden Sie in der Galerie unten: Die Frontkamera ist für mich die beste von allen. Sie liefert durchweg klare und scharfe Selfies, bringt meinen Hautton gut zur Geltung und überbelichtet den Hintergrund nicht. Auch ein Porträtmodus ist vorhanden, der besser erkennt, wo mein Hemd endet und der Hintergrund beginnt. Insgesamt liefern die Kameras des Phone (3) solide Ergebnisse und können in manchen Situationen sogar richtig überzeugen. Doch letztlich gibt es genug Schwächen, um nicht mit den besten Kamera-Smartphones auf dem Markt mithalten zu können. Akkulaufzeit & Aufladen 5.150 mAh Akku 65 Watt kabelgebundenes Laden 15 Watt kabelloses Laden, kein Qi2 Das Nothing Phone (3) verfügt in den meisten Ländern über einen großzügigen Akku mit 5.150 Milliamperestunden, der allerdings deutlich kleiner ist als der 5.500 Milliamperestunden starke Akku der indischen Version. Trotzdem war ich von der Akkulaufzeit positiv überrascht. In vielen Situationen hält das Phone (3) problemlos zwei Tage durch. Bei leichter Nutzung, etwa im Homeoffice, waren sogar fast drei Tage möglich. Dominik Tomaszewski / Foundry Klar, 72 Stunden ohne Aufladen sind nicht immer nötig, wenn eine Steckdose in der Nähe ist. Wichtig ist, dass Sie mit einer vollen Ladung problemlos bis zum Ende des Tages kommen – selbst bei viel GPS, mobilen Daten und hoher Displayhelligkeit. Wenn Sie nicht stundenlang spielen, begleitet Sie das Phone (3) sicher bis zum Schlafengehen. Das zeigt auch unser PCMark-Akkutest, der realistische Alltagsszenarien bei 200 Nits Helligkeit simuliert. Mit 17 Stunden und 23 Minuten zählt das Phone (3) zu den besten Geräten, die wir getestet haben. Die Akkulaufzeit ist eindeutig eine der großen Stärken des Phone (3). Mit dem offiziellen 65-Watt-Netzteil ist der Akku in nur 54 Minuten vollständig geladen – allerdings liegt dieses Ladegerät nicht bei und muss separat erworben werden. Im Test mit einem eigenen 65-Watt-Ladegerät dauerte eine vollständige Ladung rund 90 Minuten. Für einen schnellen Energieschub genügen bereits 30 Minuten, um den Akku auf 38 Prozent zu bringen – das reicht locker für mehrere Stunden Nutzung. Dominik Tomaszewski / Foundry Das Phone (3) unterstützt außerdem 15 Watt kabelloses Laden und 5 Watt Reverse Wireless Charging, allerdings noch nach dem älteren Qi-Standard und nicht dem aktuellen Qi2. Benutzeroberfläche & Apps Nothing OS 3.5 basiert auf Android 15 Android 16 ist für das dritte Quartal 2025 bestätigt Fünf Jahre Betriebssystem-Updates, sieben Jahre Sicherheitsupdates Das Nothing Phone (3) kommt mit Nothing OS 3.5, einer angepassten Version von Android 15. Das auf Android 16 basierende Nothing OS 4 erscheint im dritten Quartal 2025, also bis Ende September. Das Phone (3) erhält fünf Jahre lang größere Android‑Version‑Updates und zusätzlich zwei Jahre Sicherheitsupdates – also insgesamt sieben Jahre Softwaresupport. Damit bietet es das bisher längste Update‑Versprechen von Nothing. Dominik Tomaszewski / Foundry Ich muss zugeben, dass ich den Reiz von Nothing OS früher nie ganz verstanden habe. Aber nachdem ich alles so eingerichtet hatte, wie ich es mag, hat mir die Nutzung richtig Spaß gemacht. Das schwarze und rote Design, die futuristischen Icons und die vielen Widgets sorgen für ein wirklich einzigartiges Android-Erlebnis. Mein aktuelles Setup zeigt vier nützliche (und schicke) Widgets, wichtige Schnelleinstellungen und meine meistgenutzten Apps – aber die Möglichkeiten sind quasi endlos. Praktisch finde ich auch die neue App-Übersicht, die Apps automatisch in Kategorien sortiert – meist auch ziemlich treffsicher. Häufig genutzte Apps werden größer angezeigt, was die Navigation spürbar erleichtert. Nothing hat auch die Suchfunktion in der App-Übersicht verbessert. So können Sie jetzt bequem nach Kontakten, Fotos und Dateien suchen und zusätzlich die eigene generative KI nutzen. Letztere zeigte sich in meinem Test allerdings noch recht eingeschränkt: Sie liefert zwar ChatGPT-ähnliche Antworten auf einfache Fragen, kommt mit komplexeren Anfragen aber nicht gut klar. Ansonsten setzt Nothing KI weiterhin eher dezent ein, etwa mit einigen ChatGPT-Integrationen, einem KI-Wallpaper-Generator und einem kuratierten Nachrichten-Widget. Der größte Mehrwert bleibt jedoch „Essential Space“, das mit der (3a)-Serie eingeführt wurde. Damit lassen sich Bildschirmaufnahmen, Fotos, Videos oder Audioaufnahmen schnell erstellen und automatisch analysieren sowie zusammenfassen, um sie später leicht wiederzufinden. Zugriff darauf gibt es direkt über die seitliche “Essential Key”-Taste. Dominik Tomaszewski / Foundry Neu ist die Funktion “Flip to Record”. Sie startet eine Sprachaufnahme (mit anschließender Zusammenfassung), wenn Sie die “Essential Key”-Taste lange drücken und das Smartphone mit dem Display nach unten drehen. Das funktioniert wie beschrieben, fühlt sich aber nicht wirklich praktischer an, als einfach die Recorder-App zu öffnen. Für mich wirkt “Essential Space” weiterhin oft überladen und unübersichtlich. Die Suchfunktion hilft zwar, aber ich persönlich nehme Inhalte lieber manuell auf und finde sie später in Google Fotos wieder. Mit der Zeit dürfte diese Funktion aber noch besser werden. Preis & Verfügbarkeit Im offiziellen Nothing-Online-Shop sowie bei Online-Händler Amazon ist das Nothing Phone (3) derzeit für 799 Euro erhältlich – egal, ob Sie sich für die Variante mit 256 oder 512 Gigabyte internem Speicher entscheiden. Dieser Einstiegspreis macht es technisch gesehen zu einem Flaggschiff, auch wenn es deutlich günstiger ist als ein Galaxy S25 Ultra (ab 1.129 Euro). Konkurrenz gibt es trotzdem genug, denn das reguläre Galaxy S25, das Pixel 9 und das iPhone 16 liegen preislich auf demselben Niveau. Fazit Das Phone (3) überzeugt auf ganzer Linie: Es verfügt über ein wunderschönes Display, eine erstklassige Verarbeitung und eine der besten Akkulaufzeiten unter den Smartphones des Jahres 2025. Der Snapdragon 8s Gen 4 sorgt für hohes Tempo und sieben Jahre Sicherheitsupdates sind ein starkes Argument. Allerdings hinkt es bei den Betriebssystem-Updates mit fünf Jahren hinter den Versprechen von Samsung und Google hinterher und auch die Kameras können nicht ganz mit den besten mithalten. Am Ende entscheidet das Design darüber, ob es das richtige Gerät für Sie ist. Mir persönlich sagt der Look nicht zu und vielen wird es ähnlich gehen. Deshalb kann ich es zu diesem Preis nicht uneingeschränkt gegenüber den wichtigsten Alternativen empfehlen. Wer das Design jedoch mag, bekommt ein rundum solides Gerät ohne größere Schwächen. Technische Daten: Nothing OS 3.5, basierend auf Android 15 6,67 Zoll, 1.260 × 2.800, AMOLED, 120 Hertz Optischer Fingerabdruckscanner im Display Qualcomm Snapdragon 8 Elite for Galaxy 12/16 GB RAM 256/512 GB Speicher 50 MP, f/1.7 Hauptkamera 50 MP, f/2.7 3x Periskop-Teleobjektiv 50 MP, f/2.2 Ultraweitwinkel 50 MP, f/2.2 Selfie Bis zu 4K bei 60 fps Video hinten Stereo-Lautsprecher Dual-SIM + eSIM Wi-Fi 7 Bluetooth 6.0 5.150 mAh Akku 65 Watt kabelgebundenes Laden 15 Watt kabelloses Laden 5 Watt Reverse Wireless Charging 160,6 × 75,6 x 9 mm IP68 Wasser- und Staubschutz 218 g Farben: Schwarz, Weiß (PC-Welt) >
Nothing Phone (3) im Test: Das erste Flaggschiff von Nothing polarisiert mit seinem Design
Anyron Copeman / Foundry Auf einen Blick Pro Wunderschönes Display Hervorragende Verarbeitungsqualität Starke Leistung Sehr gute Akkulaufzeit Sieben Jahre Updates garantiert Kontra Ungewöhnliches Design Enttäuschende Ultraweitwinkelkamera Eingeschränktes “Glyph-Matrix”-Display (bisher) Fazit Das Nothing Phone (3) gehört zu den interessantesten Flaggschiffen der letzten Jahre – und das zu einem Preis von 799 Euro. Wer mit dem auffälligen Design nichts anfangen kann, fährt mit einem Pixel 9 oder Galaxy S25 zum gleichen Preis auf lange Sicht womöglich besser. Im Jahr 2025 wirkt der Smartphone-Markt ziemlich eintönig. Die großen Hersteller setzen weiter auf bewährte Konzepte – das führt zwar zu Modellen, die sich gut verkaufen, aber selten wirklich begeistern. Das britische Unternehmen Nothing geht einen anderen Weg. Mit bisher sechs Smartphones (plus zwei Modellen der Untermarke CMF) kombiniert es auffällige Hardware mit außergewöhnlicher Software. Trotzdem liegt der Marktanteil aktuell nur bei 0,2 Prozent. Kann das erste echte Flaggschiff von Nothing das ändern? Das Phone (3) tritt gegen starke Konkurrenz wie das Pixel 9, Galaxy S25 und iPhone 16 an. Ich habe das Smartphone eine Woche lang als mein Hauptgerät genutzt und wollte herausfinden, ob es den Kampf mit Google, Samsung und Apple aufnehmen kann. Design & Verarbeitung Neues “Glyph-Matrix”-Display Halbtransparentes Design bleibt erhalten IP68-Zertifizierung für Wasser- und Staubschutz Das Design des Phone (3) ist zweifellos der Hauptgrund, es zu kaufen. Es unterscheidet sich nicht nur deutlich von allen anderen Premium-Smartphones, sondern markiert auch einen großen Bruch zu den bisherigen Nothing-Modellen. Die “Glyph Interface”-Leuchten der früheren Modelle sind verschwunden. Stattdessen gibt es jetzt ein neues “Glyph-Matrix”-Display in der oberen rechten Ecke. Dominik Tomaszewski / Foundry Dieses kleine, monochrome LED-Display bietet viel Potenzial und geht weit über die individuellen Benachrichtigungen und einzigartigen Anrufer-Lichtmuster früherer Modelle hinaus.Der Großteil der Funktionen dreht sich um die sogenannten “Glyph Toys”. Über eine spezielle “Glyph-Taste” auf der Rückseite können Sie durch kurzes Drücken zwischen den Toys wechseln und durch langes Drücken eines aktivieren. Die Bedienung ist sehr einfach, aber zum Start sind die Möglichkeiten noch stark eingeschränkt. Bei meinem Testgerät standen nur vier Funktionen zur Verfügung: eine digitale Uhr, eine Stoppuhr, eine Akkuanzeige und ein “Flaschendrehen”-Tool. Nothing hat bestätigt, dass weitere “Glyph Toys” folgen werden, darunter ein Spiegel-Tool für Selfies mit der Hauptkamera, eine Sonnen-Uhr, ein Wasserwaagen-Tool und sogar eine Version des beliebten Magic-8-Ball-Spiels. Zum Start sind diese Funktionen aber noch nicht verfügbar. Ich muss die “Glyph Matrix” so bewerten, wie sie aktuell ist – und das ist leider ziemlich enttäuschend. Das Unternehmen hat bereits die relevanten Dateien für Entwickler bereitgestellt, sodass in Zukunft viele weitere Optionen von Drittanbietern möglich sind. Dennoch muss ich die Glyph-Matrix so bewerten, wie sie aktuell ist – und das fällt bedauerlicherweise ziemlich enttäuschend aus. Auch die Anordnung der Rückkameras ist alles andere als gewöhnlich. Aus irgendeinem Grund hat Nothing den Teleobjektiv-Sensor diagonal über dem Hauptsensor platziert, statt den freien Platz neben der Weitwinkelkamera zu nutzen. Dadurch geht jegliche Symmetrie verloren. Dominik Tomaszewski / Foundry Nothing bleibt dem halbtransparenten Design treu, das bei meinem weißen Testmodell viel deutlicher auffällt als bei der schwarzen Variante. Ich finde diesen Look grundsätzlich ansprechend, auch wenn das Glas schnell Fingerabdrücke anzieht. Gerade deshalb kann ich mir gut vorstellen, das Phone (3) ohne Hülle zu nutzen. Eine transparente Silikonhülle liegt zwar bei, aber sie nimmt dem einzigartigen Design etwas den Charme, und der Grip ist auch so schon sehr gut. Die Robustheit überzeugt ebenfalls: Dank Gorilla Glass Victus auf der Rückseite, Gorilla Glass 7i vorn und einem stabilen Aluminiumrahmen hält das Gerät Stöße, Stürze und Kratzer gut aus. Zwar habe ich es nur bei ein paar Stürzen auf den Schreibtisch ausprobiert, aber das Phone (3) fühlt sich auf jeden Fall sehr hochwertig an. Dominik Tomaszewski / Foundry Das Phone (3) ist mit der IP68-Zertifizierung auf Flaggschiff-Niveau geschützt und übersteht bis zu 30 Minuten in 1,5 Metern Süßwasser. Auch Staub kann ihm nichts anhaben. Wer ein besonders leichtes oder kompaktes Gerät sucht, wird hier allerdings nicht fündig. Mit Maßen von 160,6 × 75,6 × 9 Millimetern und einem Gewicht von 218 Gramm ist das Phone (3) recht groß und schwer. Bildschirm & Lautsprecher 6,67-Zoll-AMOLED-Display Full-HD+-Auflösung, 120 Hertz Bildwiederholrate Stereo-Lautsprecher Das Nothing Phone (3) hat ein 6,67-Zoll-AMOLED-Display mit einer Auflösung von 1.260 × 2.800 Pixeln. Es zeigt satte Farben und echte Schwarztöne. Das fällt besonders bei Videos, Spielen und beim Surfen auf. Dominik Tomaszewski / Foundry Wenn Ihnen die kräftigen Farben zu intensiv sind, können Sie in den Einstellungen vom Standard-“Alive”-Modus auf einen natürlicheren “Standard”-Modus wechseln. Dort lässt sich auch die Farbtemperatur individuell anpassen. Die Bildwiederholrate von 120 Hertz ist heute Standard, wirkt auf dem Phone (3) aber besonders flüssig und schnell. Der voreingestellte “Dynamische” Modus passt die Rate automatisch an, auch wenn die LTPO-Technik des Vorgängers fehlt. Trotz dunklem Modus und spiegelndem Display bleibt der Bildschirm dank einer Spitzenhelligkeit von 4.500 Nits auch bei direkter Sonneneinstrahlung gut ablesbar. Im Alltag erreicht das Panel solide 785 Nits – ein starker Wert für Innenräume. Das OLED-Display überzeugt zudem mit HDR10+-Unterstützung, 1,07 Milliarden Farben und einer Touch-Abtastrate von 1.000 Hertz. Besonders auffällig: die extrem schmalen, symmetrischen Ränder und das starke Screen-to-Body-Verhältnis von 92,89 Prozent – ganz auf Flaggschiff-Niveau. Im Display befindet sich ein optischer Fingerabdrucksensor, der in der Regel schnell und zuverlässig arbeitet. Allerdings reagiert er empfindlich auf Feuchtigkeit und ungewöhnliche Winkel. Im Vergleich zum Pixel 9 Pro XL habe ich auch das Gesichtserkennungssystem vermisst, mit dem sich Zahlungen und App-Log-ins bequem erledigen lassen – die Lösung im Phone (3) ist dafür nicht sicher genug. Das Phone (3) verfügt über das übliche Stereo-Lautsprecher-Set-up, das man von Flaggschiffen kennt. Der Klang überzeugt nicht mit Wow-Effekt, bietet aber eine angenehme Tiefe und ist damit gut für entspanntes Musikhören und Telefonate geeignet. Zwei hochauflösende Mikrofone sorgen zudem dafür, dass Sprachaufnahmen und Videos klar und deutlich bleiben. Ausstattung & Rechenleistung Qualcomm Snapdragon 8s Gen 4 12/256 GB und 16/512 GB Eines der ersten Smartphones mit Bluetooth 6.0 Das Phone (3) läuft mit dem Snapdragon 8s Gen 4. Sie fragen sich vielleicht, warum kein Top-Chip wie der Snapdragon 8 Elite zum Einsatz kommt. Genau das dachte ich auch. Doch im Test zeigt das Phone (3) trotz des schwächeren Chips eine beeindruckende Leistung. Dominik Tomaszewski / Foundry Das von mir getestete Modell kommt mit 16 Gigabyte Arbeitsspeicher, die günstigere Variante hat 12 Gigabyte. Im Alltag bewältigt das Phone (3) problemlos Surfen, E-Mails, Nachrichten, Anrufe und Fotos – selbst beim schnellen Wechsel zwischen den Apps gibt es keine Verzögerungen. Tatsächlich ist das Phone (3) eines der schnellsten Smartphones, die ich seit Langem getestet habe. Es wirkt sogar flotter als das deutlich teurere Galaxy S25+ und das Pixel 9 Pro XL. Beim Gaming zeigt das Phone (3) jedoch Grenzen: Bei anspruchsvollen Spielen wie “Call of Duty: Mobile”, “EA Sports FC” und “Real Racing 3” kommt es zu kleinen Rucklern, und die Rückseite wird ziemlich warm. Für Gelegenheitsspiele ist es aber bestens geeignet. Insgesamt hat mich die Leistung des Phone (3) positiv überrascht. In Kombination mit der Bildwiederholrate von 120 Hertz ergibt das eine starke Performance. Die Speicherkapazität hängt von der gewählten RAM-Größe ab: 12 Gigabyte RAM werden mit 256 Gigabyte internem Speicher kombiniert, 16 Gigabyte RAM sogar mit 512 Gigabyte. Für die meisten Nutzer sollte das ausreichen. Eine Speichererweiterung per Karte ist nicht möglich. Dafür gibt es einen Steckplatz für zwei physische SIM-Karten. Außerdem unterstützt das Phone (3) als eines der ersten Smartphones den neuen Bluetooth-Standard 6.0. Dieser verspricht mehr Zuverlässigkeit, geringere Verzögerungen und höhere Sicherheit im Vergleich zu älteren Versionen. Nothing Phone (3) benchmarks Kameras 50-MP-Hauptkamera mit Blende f/1.7 50-MP-Periskop-Teleobjektiv mit dreifachem Zoom und Blende f/2.7 50-MP-Ultraweitwinkel mit Blende f/2.2 50-MP-Frontkamera mit Blende f/2.2 Auf dem Papier bietet das Nothing Phone (3) beeindruckende Kameras. Alle vier Sensoren – Hauptkamera mit Blende f/1.7, Ultraweitwinkel mit f/2.2, Periskop-Teleobjektiv mit f/2.7 und Frontkamera mit f/2.2 – lösen jeweils mit 50 Megapixel auf. So wird der übliche Trend, die Megapixelzahl bei den Zusatzlinsen zu reduzieren, vermieden. Doch für wirklich gute Fotos und Videos zählt mehr als nur die Zahl der Megapixel. Wie schlägt sich das Nothing Phone (3) also in der Praxis? Dominik Tomaszewski / Foundry Insgesamt macht das Nothing Phone (3) eine hervorragende Figur. Die Hauptkamera ist ohne Zweifel das Highlight. Sie liefert klare, scharfe Fotos mit vielen Details. Der Dynamikumfang ist groß, und die Belichtung gelingt meist gut. Manchmal tut sie sich allerdings schwer, Schatten richtig einzufangen. Die Fotos wirken generell sehr realistisch, bekommen aber genug Nachbearbeitung, damit sie sich problemlos in sozialen Netzwerken teilen lassen. Auch bei wenig Licht überzeugt das Gerät. Der automatisch aktivierte Nachtmodus sorgt für ausreichend Helligkeit, ohne unnatürlich zu wirken oder zu viel Bildrauschen zu erzeugen. Einziger Wermutstropfen im Vergleich zur Konkurrenz ist die Unzuverlässigkeit. Die Hauptkamera liefert oft tolle Fotos, aber nicht bei jedem Schnappschuss. Bei etwa jedem fünften Bild gibt es kleine Mängel, sodass Sie sich nicht immer darauf verlassen können, schnell ein perfektes Foto zu machen. In Sachen Point-and-Shoot ist das Pixel 9 deutlich zuverlässiger. Für Aufnahmen aus der Ferne sollten Sie den Periskop-Telezoom mit dreifachem optischen Zoom nutzen. Die Details bei zweifachem und dreifachem Zoom sind beeindruckend. Sobald der digitale Zoom zum Einsatz kommt, nimmt die Qualität allerdings schnell ab. Bis zu 60-fach heranzoomen ist möglich, aber nicht empfehlenswert. Die Hauptkamera lässt sich zwar für Porträtfotos nutzen, doch die meisten Modi setzen auf das Telezoom-Objektiv. Einige meiner Bilder wirken dabei richtig professionell, auch wenn bei genauerem Hinsehen Schwächen bei der Kantenerkennung auffallen. Diese lassen sich aber einfach anpassen. Da der Ultrawide-Sensor ebenfalls 50 Megapixel bietet, hatte ich hohe Erwartungen. Er ist zwar noch gut nutzbar, doch bei Belichtung, Dynamikumfang, Details und Farbgenauigkeit merkt man deutliche Einbußen, sodass der große Blickwinkel von 114 Grad kaum Vorteile bringt. Eine Auswahl an Aufnahmen der Hauptkamera finden Sie in der Galerie unten: Die Frontkamera ist für mich die beste von allen. Sie liefert durchweg klare und scharfe Selfies, bringt meinen Hautton gut zur Geltung und überbelichtet den Hintergrund nicht. Auch ein Porträtmodus ist vorhanden, der besser erkennt, wo mein Hemd endet und der Hintergrund beginnt. Insgesamt liefern die Kameras des Phone (3) solide Ergebnisse und können in manchen Situationen sogar richtig überzeugen. Doch letztlich gibt es genug Schwächen, um nicht mit den besten Kamera-Smartphones auf dem Markt mithalten zu können. Akkulaufzeit & Aufladen 5.150 mAh Akku 65 Watt kabelgebundenes Laden 15 Watt kabelloses Laden, kein Qi2 Das Nothing Phone (3) verfügt in den meisten Ländern über einen großzügigen Akku mit 5.150 Milliamperestunden, der allerdings deutlich kleiner ist als der 5.500 Milliamperestunden starke Akku der indischen Version. Trotzdem war ich von der Akkulaufzeit positiv überrascht. In vielen Situationen hält das Phone (3) problemlos zwei Tage durch. Bei leichter Nutzung, etwa im Homeoffice, waren sogar fast drei Tage möglich. Dominik Tomaszewski / Foundry Klar, 72 Stunden ohne Aufladen sind nicht immer nötig, wenn eine Steckdose in der Nähe ist. Wichtig ist, dass Sie mit einer vollen Ladung problemlos bis zum Ende des Tages kommen – selbst bei viel GPS, mobilen Daten und hoher Displayhelligkeit. Wenn Sie nicht stundenlang spielen, begleitet Sie das Phone (3) sicher bis zum Schlafengehen. Das zeigt auch unser PCMark-Akkutest, der realistische Alltagsszenarien bei 200 Nits Helligkeit simuliert. Mit 17 Stunden und 23 Minuten zählt das Phone (3) zu den besten Geräten, die wir getestet haben. Die Akkulaufzeit ist eindeutig eine der großen Stärken des Phone (3). Mit dem offiziellen 65-Watt-Netzteil ist der Akku in nur 54 Minuten vollständig geladen – allerdings liegt dieses Ladegerät nicht bei und muss separat erworben werden. Im Test mit einem eigenen 65-Watt-Ladegerät dauerte eine vollständige Ladung rund 90 Minuten. Für einen schnellen Energieschub genügen bereits 30 Minuten, um den Akku auf 38 Prozent zu bringen – das reicht locker für mehrere Stunden Nutzung. Dominik Tomaszewski / Foundry Das Phone (3) unterstützt außerdem 15 Watt kabelloses Laden und 5 Watt Reverse Wireless Charging, allerdings noch nach dem älteren Qi-Standard und nicht dem aktuellen Qi2. Benutzeroberfläche & Apps Nothing OS 3.5 basiert auf Android 15 Android 16 ist für das dritte Quartal 2025 bestätigt Fünf Jahre Betriebssystem-Updates, sieben Jahre Sicherheitsupdates Das Nothing Phone (3) kommt mit Nothing OS 3.5, einer angepassten Version von Android 15. Das auf Android 16 basierende Nothing OS 4 erscheint im dritten Quartal 2025, also bis Ende September. Das Phone (3) erhält fünf Jahre lang größere Android‑Version‑Updates und zusätzlich zwei Jahre Sicherheitsupdates – also insgesamt sieben Jahre Softwaresupport. Damit bietet es das bisher längste Update‑Versprechen von Nothing. Dominik Tomaszewski / Foundry Ich muss zugeben, dass ich den Reiz von Nothing OS früher nie ganz verstanden habe. Aber nachdem ich alles so eingerichtet hatte, wie ich es mag, hat mir die Nutzung richtig Spaß gemacht. Das schwarze und rote Design, die futuristischen Icons und die vielen Widgets sorgen für ein wirklich einzigartiges Android-Erlebnis. Mein aktuelles Setup zeigt vier nützliche (und schicke) Widgets, wichtige Schnelleinstellungen und meine meistgenutzten Apps – aber die Möglichkeiten sind quasi endlos. Praktisch finde ich auch die neue App-Übersicht, die Apps automatisch in Kategorien sortiert – meist auch ziemlich treffsicher. Häufig genutzte Apps werden größer angezeigt, was die Navigation spürbar erleichtert. Nothing hat auch die Suchfunktion in der App-Übersicht verbessert. So können Sie jetzt bequem nach Kontakten, Fotos und Dateien suchen und zusätzlich die eigene generative KI nutzen. Letztere zeigte sich in meinem Test allerdings noch recht eingeschränkt: Sie liefert zwar ChatGPT-ähnliche Antworten auf einfache Fragen, kommt mit komplexeren Anfragen aber nicht gut klar. Ansonsten setzt Nothing KI weiterhin eher dezent ein, etwa mit einigen ChatGPT-Integrationen, einem KI-Wallpaper-Generator und einem kuratierten Nachrichten-Widget. Der größte Mehrwert bleibt jedoch „Essential Space“, das mit der (3a)-Serie eingeführt wurde. Damit lassen sich Bildschirmaufnahmen, Fotos, Videos oder Audioaufnahmen schnell erstellen und automatisch analysieren sowie zusammenfassen, um sie später leicht wiederzufinden. Zugriff darauf gibt es direkt über die seitliche “Essential Key”-Taste. Dominik Tomaszewski / Foundry Neu ist die Funktion “Flip to Record”. Sie startet eine Sprachaufnahme (mit anschließender Zusammenfassung), wenn Sie die “Essential Key”-Taste lange drücken und das Smartphone mit dem Display nach unten drehen. Das funktioniert wie beschrieben, fühlt sich aber nicht wirklich praktischer an, als einfach die Recorder-App zu öffnen. Für mich wirkt “Essential Space” weiterhin oft überladen und unübersichtlich. Die Suchfunktion hilft zwar, aber ich persönlich nehme Inhalte lieber manuell auf und finde sie später in Google Fotos wieder. Mit der Zeit dürfte diese Funktion aber noch besser werden. Preis & Verfügbarkeit Im offiziellen Nothing-Online-Shop sowie bei Online-Händler Amazon ist das Nothing Phone (3) derzeit für 799 Euro erhältlich – egal, ob Sie sich für die Variante mit 256 oder 512 Gigabyte internem Speicher entscheiden. Dieser Einstiegspreis macht es technisch gesehen zu einem Flaggschiff, auch wenn es deutlich günstiger ist als ein Galaxy S25 Ultra (ab 1.129 Euro). Konkurrenz gibt es trotzdem genug, denn das reguläre Galaxy S25, das Pixel 9 und das iPhone 16 liegen preislich auf demselben Niveau. Fazit Das Phone (3) überzeugt auf ganzer Linie: Es verfügt über ein wunderschönes Display, eine erstklassige Verarbeitung und eine der besten Akkulaufzeiten unter den Smartphones des Jahres 2025. Der Snapdragon 8s Gen 4 sorgt für hohes Tempo und sieben Jahre Sicherheitsupdates sind ein starkes Argument. Allerdings hinkt es bei den Betriebssystem-Updates mit fünf Jahren hinter den Versprechen von Samsung und Google hinterher und auch die Kameras können nicht ganz mit den besten mithalten. Am Ende entscheidet das Design darüber, ob es das richtige Gerät für Sie ist. Mir persönlich sagt der Look nicht zu und vielen wird es ähnlich gehen. Deshalb kann ich es zu diesem Preis nicht uneingeschränkt gegenüber den wichtigsten Alternativen empfehlen. Wer das Design jedoch mag, bekommt ein rundum solides Gerät ohne größere Schwächen. Technische Daten: Nothing OS 3.5, basierend auf Android 15 6,67 Zoll, 1.260 × 2.800, AMOLED, 120 Hertz Optischer Fingerabdruckscanner im Display Qualcomm Snapdragon 8 Elite for Galaxy 12/16 GB RAM 256/512 GB Speicher 50 MP, f/1.7 Hauptkamera 50 MP, f/2.7 3x Periskop-Teleobjektiv 50 MP, f/2.2 Ultraweitwinkel 50 MP, f/2.2 Selfie Bis zu 4K bei 60 fps Video hinten Stereo-Lautsprecher Dual-SIM + eSIM Wi-Fi 7 Bluetooth 6.0 5.150 mAh Akku 65 Watt kabelgebundenes Laden 15 Watt kabelloses Laden 5 Watt Reverse Wireless Charging 160,6 × 75,6 x 9 mm IP68 Wasser- und Staubschutz 218 g Farben: Schwarz, Weiß (PC-Welt) >
Nothing Phone (3) im Test: Das erste Flaggschiff von Nothing polarisiert mit seinem Design Anyron Copeman / Foundry Auf einen Blick Pro Wunderschönes Display Hervorragende Verarbeitungsqualität Starke Leistung Sehr gute Akkulaufzeit Sieben Jahre Updates garantiert Kontra Ungewöhnliches Design Enttäuschende Ultraweitwinkelkamera Eingeschränktes “Glyph-Matrix”-Display (bisher) Fazit Das Nothing Phone (3) gehört zu den interessantesten Flaggschiffen der letzten Jahre – und das zu einem Preis von 799 Euro. Wer mit dem auffälligen Design nichts anfangen kann, fährt mit einem Pixel 9 oder Galaxy S25 zum gleichen Preis auf lange Sicht womöglich besser. Im Jahr 2025 wirkt der Smartphone-Markt ziemlich eintönig. Die großen Hersteller setzen weiter auf bewährte Konzepte – das führt zwar zu Modellen, die sich gut verkaufen, aber selten wirklich begeistern. Das britische Unternehmen Nothing geht einen anderen Weg. Mit bisher sechs Smartphones (plus zwei Modellen der Untermarke CMF) kombiniert es auffällige Hardware mit außergewöhnlicher Software. Trotzdem liegt der Marktanteil aktuell nur bei 0,2 Prozent. Kann das erste echte Flaggschiff von Nothing das ändern? Das Phone (3) tritt gegen starke Konkurrenz wie das Pixel 9, Galaxy S25 und iPhone 16 an. Ich habe das Smartphone eine Woche lang als mein Hauptgerät genutzt und wollte herausfinden, ob es den Kampf mit Google, Samsung und Apple aufnehmen kann. Design & Verarbeitung Neues “Glyph-Matrix”-Display Halbtransparentes Design bleibt erhalten IP68-Zertifizierung für Wasser- und Staubschutz Das Design des Phone (3) ist zweifellos der Hauptgrund, es zu kaufen. Es unterscheidet sich nicht nur deutlich von allen anderen Premium-Smartphones, sondern markiert auch einen großen Bruch zu den bisherigen Nothing-Modellen. Die “Glyph Interface”-Leuchten der früheren Modelle sind verschwunden. Stattdessen gibt es jetzt ein neues “Glyph-Matrix”-Display in der oberen rechten Ecke. Dominik Tomaszewski / Foundry Dieses kleine, monochrome LED-Display bietet viel Potenzial und geht weit über die individuellen Benachrichtigungen und einzigartigen Anrufer-Lichtmuster früherer Modelle hinaus.Der Großteil der Funktionen dreht sich um die sogenannten “Glyph Toys”. Über eine spezielle “Glyph-Taste” auf der Rückseite können Sie durch kurzes Drücken zwischen den Toys wechseln und durch langes Drücken eines aktivieren. Die Bedienung ist sehr einfach, aber zum Start sind die Möglichkeiten noch stark eingeschränkt. Bei meinem Testgerät standen nur vier Funktionen zur Verfügung: eine digitale Uhr, eine Stoppuhr, eine Akkuanzeige und ein “Flaschendrehen”-Tool. Nothing hat bestätigt, dass weitere “Glyph Toys” folgen werden, darunter ein Spiegel-Tool für Selfies mit der Hauptkamera, eine Sonnen-Uhr, ein Wasserwaagen-Tool und sogar eine Version des beliebten Magic-8-Ball-Spiels. Zum Start sind diese Funktionen aber noch nicht verfügbar. Ich muss die “Glyph Matrix” so bewerten, wie sie aktuell ist – und das ist leider ziemlich enttäuschend. Das Unternehmen hat bereits die relevanten Dateien für Entwickler bereitgestellt, sodass in Zukunft viele weitere Optionen von Drittanbietern möglich sind. Dennoch muss ich die Glyph-Matrix so bewerten, wie sie aktuell ist – und das fällt bedauerlicherweise ziemlich enttäuschend aus. Auch die Anordnung der Rückkameras ist alles andere als gewöhnlich. Aus irgendeinem Grund hat Nothing den Teleobjektiv-Sensor diagonal über dem Hauptsensor platziert, statt den freien Platz neben der Weitwinkelkamera zu nutzen. Dadurch geht jegliche Symmetrie verloren. Dominik Tomaszewski / Foundry Nothing bleibt dem halbtransparenten Design treu, das bei meinem weißen Testmodell viel deutlicher auffällt als bei der schwarzen Variante. Ich finde diesen Look grundsätzlich ansprechend, auch wenn das Glas schnell Fingerabdrücke anzieht. Gerade deshalb kann ich mir gut vorstellen, das Phone (3) ohne Hülle zu nutzen. Eine transparente Silikonhülle liegt zwar bei, aber sie nimmt dem einzigartigen Design etwas den Charme, und der Grip ist auch so schon sehr gut. Die Robustheit überzeugt ebenfalls: Dank Gorilla Glass Victus auf der Rückseite, Gorilla Glass 7i vorn und einem stabilen Aluminiumrahmen hält das Gerät Stöße, Stürze und Kratzer gut aus. Zwar habe ich es nur bei ein paar Stürzen auf den Schreibtisch ausprobiert, aber das Phone (3) fühlt sich auf jeden Fall sehr hochwertig an. Dominik Tomaszewski / Foundry Das Phone (3) ist mit der IP68-Zertifizierung auf Flaggschiff-Niveau geschützt und übersteht bis zu 30 Minuten in 1,5 Metern Süßwasser. Auch Staub kann ihm nichts anhaben. Wer ein besonders leichtes oder kompaktes Gerät sucht, wird hier allerdings nicht fündig. Mit Maßen von 160,6 × 75,6 × 9 Millimetern und einem Gewicht von 218 Gramm ist das Phone (3) recht groß und schwer. Bildschirm & Lautsprecher 6,67-Zoll-AMOLED-Display Full-HD+-Auflösung, 120 Hertz Bildwiederholrate Stereo-Lautsprecher Das Nothing Phone (3) hat ein 6,67-Zoll-AMOLED-Display mit einer Auflösung von 1.260 × 2.800 Pixeln. Es zeigt satte Farben und echte Schwarztöne. Das fällt besonders bei Videos, Spielen und beim Surfen auf. Dominik Tomaszewski / Foundry Wenn Ihnen die kräftigen Farben zu intensiv sind, können Sie in den Einstellungen vom Standard-“Alive”-Modus auf einen natürlicheren “Standard”-Modus wechseln. Dort lässt sich auch die Farbtemperatur individuell anpassen. Die Bildwiederholrate von 120 Hertz ist heute Standard, wirkt auf dem Phone (3) aber besonders flüssig und schnell. Der voreingestellte “Dynamische” Modus passt die Rate automatisch an, auch wenn die LTPO-Technik des Vorgängers fehlt. Trotz dunklem Modus und spiegelndem Display bleibt der Bildschirm dank einer Spitzenhelligkeit von 4.500 Nits auch bei direkter Sonneneinstrahlung gut ablesbar. Im Alltag erreicht das Panel solide 785 Nits – ein starker Wert für Innenräume. Das OLED-Display überzeugt zudem mit HDR10+-Unterstützung, 1,07 Milliarden Farben und einer Touch-Abtastrate von 1.000 Hertz. Besonders auffällig: die extrem schmalen, symmetrischen Ränder und das starke Screen-to-Body-Verhältnis von 92,89 Prozent – ganz auf Flaggschiff-Niveau. Im Display befindet sich ein optischer Fingerabdrucksensor, der in der Regel schnell und zuverlässig arbeitet. Allerdings reagiert er empfindlich auf Feuchtigkeit und ungewöhnliche Winkel. Im Vergleich zum Pixel 9 Pro XL habe ich auch das Gesichtserkennungssystem vermisst, mit dem sich Zahlungen und App-Log-ins bequem erledigen lassen – die Lösung im Phone (3) ist dafür nicht sicher genug. Das Phone (3) verfügt über das übliche Stereo-Lautsprecher-Set-up, das man von Flaggschiffen kennt. Der Klang überzeugt nicht mit Wow-Effekt, bietet aber eine angenehme Tiefe und ist damit gut für entspanntes Musikhören und Telefonate geeignet. Zwei hochauflösende Mikrofone sorgen zudem dafür, dass Sprachaufnahmen und Videos klar und deutlich bleiben. Ausstattung & Rechenleistung Qualcomm Snapdragon 8s Gen 4 12/256 GB und 16/512 GB Eines der ersten Smartphones mit Bluetooth 6.0 Das Phone (3) läuft mit dem Snapdragon 8s Gen 4. Sie fragen sich vielleicht, warum kein Top-Chip wie der Snapdragon 8 Elite zum Einsatz kommt. Genau das dachte ich auch. Doch im Test zeigt das Phone (3) trotz des schwächeren Chips eine beeindruckende Leistung. Dominik Tomaszewski / Foundry Das von mir getestete Modell kommt mit 16 Gigabyte Arbeitsspeicher, die günstigere Variante hat 12 Gigabyte. Im Alltag bewältigt das Phone (3) problemlos Surfen, E-Mails, Nachrichten, Anrufe und Fotos – selbst beim schnellen Wechsel zwischen den Apps gibt es keine Verzögerungen. Tatsächlich ist das Phone (3) eines der schnellsten Smartphones, die ich seit Langem getestet habe. Es wirkt sogar flotter als das deutlich teurere Galaxy S25+ und das Pixel 9 Pro XL. Beim Gaming zeigt das Phone (3) jedoch Grenzen: Bei anspruchsvollen Spielen wie “Call of Duty: Mobile”, “EA Sports FC” und “Real Racing 3” kommt es zu kleinen Rucklern, und die Rückseite wird ziemlich warm. Für Gelegenheitsspiele ist es aber bestens geeignet. Insgesamt hat mich die Leistung des Phone (3) positiv überrascht. In Kombination mit der Bildwiederholrate von 120 Hertz ergibt das eine starke Performance. Die Speicherkapazität hängt von der gewählten RAM-Größe ab: 12 Gigabyte RAM werden mit 256 Gigabyte internem Speicher kombiniert, 16 Gigabyte RAM sogar mit 512 Gigabyte. Für die meisten Nutzer sollte das ausreichen. Eine Speichererweiterung per Karte ist nicht möglich. Dafür gibt es einen Steckplatz für zwei physische SIM-Karten. Außerdem unterstützt das Phone (3) als eines der ersten Smartphones den neuen Bluetooth-Standard 6.0. Dieser verspricht mehr Zuverlässigkeit, geringere Verzögerungen und höhere Sicherheit im Vergleich zu älteren Versionen. Nothing Phone (3) benchmarks Kameras 50-MP-Hauptkamera mit Blende f/1.7 50-MP-Periskop-Teleobjektiv mit dreifachem Zoom und Blende f/2.7 50-MP-Ultraweitwinkel mit Blende f/2.2 50-MP-Frontkamera mit Blende f/2.2 Auf dem Papier bietet das Nothing Phone (3) beeindruckende Kameras. Alle vier Sensoren – Hauptkamera mit Blende f/1.7, Ultraweitwinkel mit f/2.2, Periskop-Teleobjektiv mit f/2.7 und Frontkamera mit f/2.2 – lösen jeweils mit 50 Megapixel auf. So wird der übliche Trend, die Megapixelzahl bei den Zusatzlinsen zu reduzieren, vermieden. Doch für wirklich gute Fotos und Videos zählt mehr als nur die Zahl der Megapixel. Wie schlägt sich das Nothing Phone (3) also in der Praxis? Dominik Tomaszewski / Foundry Insgesamt macht das Nothing Phone (3) eine hervorragende Figur. Die Hauptkamera ist ohne Zweifel das Highlight. Sie liefert klare, scharfe Fotos mit vielen Details. Der Dynamikumfang ist groß, und die Belichtung gelingt meist gut. Manchmal tut sie sich allerdings schwer, Schatten richtig einzufangen. Die Fotos wirken generell sehr realistisch, bekommen aber genug Nachbearbeitung, damit sie sich problemlos in sozialen Netzwerken teilen lassen. Auch bei wenig Licht überzeugt das Gerät. Der automatisch aktivierte Nachtmodus sorgt für ausreichend Helligkeit, ohne unnatürlich zu wirken oder zu viel Bildrauschen zu erzeugen. Einziger Wermutstropfen im Vergleich zur Konkurrenz ist die Unzuverlässigkeit. Die Hauptkamera liefert oft tolle Fotos, aber nicht bei jedem Schnappschuss. Bei etwa jedem fünften Bild gibt es kleine Mängel, sodass Sie sich nicht immer darauf verlassen können, schnell ein perfektes Foto zu machen. In Sachen Point-and-Shoot ist das Pixel 9 deutlich zuverlässiger. Für Aufnahmen aus der Ferne sollten Sie den Periskop-Telezoom mit dreifachem optischen Zoom nutzen. Die Details bei zweifachem und dreifachem Zoom sind beeindruckend. Sobald der digitale Zoom zum Einsatz kommt, nimmt die Qualität allerdings schnell ab. Bis zu 60-fach heranzoomen ist möglich, aber nicht empfehlenswert. Die Hauptkamera lässt sich zwar für Porträtfotos nutzen, doch die meisten Modi setzen auf das Telezoom-Objektiv. Einige meiner Bilder wirken dabei richtig professionell, auch wenn bei genauerem Hinsehen Schwächen bei der Kantenerkennung auffallen. Diese lassen sich aber einfach anpassen. Da der Ultrawide-Sensor ebenfalls 50 Megapixel bietet, hatte ich hohe Erwartungen. Er ist zwar noch gut nutzbar, doch bei Belichtung, Dynamikumfang, Details und Farbgenauigkeit merkt man deutliche Einbußen, sodass der große Blickwinkel von 114 Grad kaum Vorteile bringt. Eine Auswahl an Aufnahmen der Hauptkamera finden Sie in der Galerie unten: Die Frontkamera ist für mich die beste von allen. Sie liefert durchweg klare und scharfe Selfies, bringt meinen Hautton gut zur Geltung und überbelichtet den Hintergrund nicht. Auch ein Porträtmodus ist vorhanden, der besser erkennt, wo mein Hemd endet und der Hintergrund beginnt. Insgesamt liefern die Kameras des Phone (3) solide Ergebnisse und können in manchen Situationen sogar richtig überzeugen. Doch letztlich gibt es genug Schwächen, um nicht mit den besten Kamera-Smartphones auf dem Markt mithalten zu können. Akkulaufzeit & Aufladen 5.150 mAh Akku 65 Watt kabelgebundenes Laden 15 Watt kabelloses Laden, kein Qi2 Das Nothing Phone (3) verfügt in den meisten Ländern über einen großzügigen Akku mit 5.150 Milliamperestunden, der allerdings deutlich kleiner ist als der 5.500 Milliamperestunden starke Akku der indischen Version. Trotzdem war ich von der Akkulaufzeit positiv überrascht. In vielen Situationen hält das Phone (3) problemlos zwei Tage durch. Bei leichter Nutzung, etwa im Homeoffice, waren sogar fast drei Tage möglich. Dominik Tomaszewski / Foundry Klar, 72 Stunden ohne Aufladen sind nicht immer nötig, wenn eine Steckdose in der Nähe ist. Wichtig ist, dass Sie mit einer vollen Ladung problemlos bis zum Ende des Tages kommen – selbst bei viel GPS, mobilen Daten und hoher Displayhelligkeit. Wenn Sie nicht stundenlang spielen, begleitet Sie das Phone (3) sicher bis zum Schlafengehen. Das zeigt auch unser PCMark-Akkutest, der realistische Alltagsszenarien bei 200 Nits Helligkeit simuliert. Mit 17 Stunden und 23 Minuten zählt das Phone (3) zu den besten Geräten, die wir getestet haben. Die Akkulaufzeit ist eindeutig eine der großen Stärken des Phone (3). Mit dem offiziellen 65-Watt-Netzteil ist der Akku in nur 54 Minuten vollständig geladen – allerdings liegt dieses Ladegerät nicht bei und muss separat erworben werden. Im Test mit einem eigenen 65-Watt-Ladegerät dauerte eine vollständige Ladung rund 90 Minuten. Für einen schnellen Energieschub genügen bereits 30 Minuten, um den Akku auf 38 Prozent zu bringen – das reicht locker für mehrere Stunden Nutzung. Dominik Tomaszewski / Foundry Das Phone (3) unterstützt außerdem 15 Watt kabelloses Laden und 5 Watt Reverse Wireless Charging, allerdings noch nach dem älteren Qi-Standard und nicht dem aktuellen Qi2. Benutzeroberfläche & Apps Nothing OS 3.5 basiert auf Android 15 Android 16 ist für das dritte Quartal 2025 bestätigt Fünf Jahre Betriebssystem-Updates, sieben Jahre Sicherheitsupdates Das Nothing Phone (3) kommt mit Nothing OS 3.5, einer angepassten Version von Android 15. Das auf Android 16 basierende Nothing OS 4 erscheint im dritten Quartal 2025, also bis Ende September. Das Phone (3) erhält fünf Jahre lang größere Android‑Version‑Updates und zusätzlich zwei Jahre Sicherheitsupdates – also insgesamt sieben Jahre Softwaresupport. Damit bietet es das bisher längste Update‑Versprechen von Nothing. Dominik Tomaszewski / Foundry Ich muss zugeben, dass ich den Reiz von Nothing OS früher nie ganz verstanden habe. Aber nachdem ich alles so eingerichtet hatte, wie ich es mag, hat mir die Nutzung richtig Spaß gemacht. Das schwarze und rote Design, die futuristischen Icons und die vielen Widgets sorgen für ein wirklich einzigartiges Android-Erlebnis. Mein aktuelles Setup zeigt vier nützliche (und schicke) Widgets, wichtige Schnelleinstellungen und meine meistgenutzten Apps – aber die Möglichkeiten sind quasi endlos. Praktisch finde ich auch die neue App-Übersicht, die Apps automatisch in Kategorien sortiert – meist auch ziemlich treffsicher. Häufig genutzte Apps werden größer angezeigt, was die Navigation spürbar erleichtert. Nothing hat auch die Suchfunktion in der App-Übersicht verbessert. So können Sie jetzt bequem nach Kontakten, Fotos und Dateien suchen und zusätzlich die eigene generative KI nutzen. Letztere zeigte sich in meinem Test allerdings noch recht eingeschränkt: Sie liefert zwar ChatGPT-ähnliche Antworten auf einfache Fragen, kommt mit komplexeren Anfragen aber nicht gut klar. Ansonsten setzt Nothing KI weiterhin eher dezent ein, etwa mit einigen ChatGPT-Integrationen, einem KI-Wallpaper-Generator und einem kuratierten Nachrichten-Widget. Der größte Mehrwert bleibt jedoch „Essential Space“, das mit der (3a)-Serie eingeführt wurde. Damit lassen sich Bildschirmaufnahmen, Fotos, Videos oder Audioaufnahmen schnell erstellen und automatisch analysieren sowie zusammenfassen, um sie später leicht wiederzufinden. Zugriff darauf gibt es direkt über die seitliche “Essential Key”-Taste. Dominik Tomaszewski / Foundry Neu ist die Funktion “Flip to Record”. Sie startet eine Sprachaufnahme (mit anschließender Zusammenfassung), wenn Sie die “Essential Key”-Taste lange drücken und das Smartphone mit dem Display nach unten drehen. Das funktioniert wie beschrieben, fühlt sich aber nicht wirklich praktischer an, als einfach die Recorder-App zu öffnen. Für mich wirkt “Essential Space” weiterhin oft überladen und unübersichtlich. Die Suchfunktion hilft zwar, aber ich persönlich nehme Inhalte lieber manuell auf und finde sie später in Google Fotos wieder. Mit der Zeit dürfte diese Funktion aber noch besser werden. Preis & Verfügbarkeit Im offiziellen Nothing-Online-Shop sowie bei Online-Händler Amazon ist das Nothing Phone (3) derzeit für 799 Euro erhältlich – egal, ob Sie sich für die Variante mit 256 oder 512 Gigabyte internem Speicher entscheiden. Dieser Einstiegspreis macht es technisch gesehen zu einem Flaggschiff, auch wenn es deutlich günstiger ist als ein Galaxy S25 Ultra (ab 1.129 Euro). Konkurrenz gibt es trotzdem genug, denn das reguläre Galaxy S25, das Pixel 9 und das iPhone 16 liegen preislich auf demselben Niveau. Fazit Das Phone (3) überzeugt auf ganzer Linie: Es verfügt über ein wunderschönes Display, eine erstklassige Verarbeitung und eine der besten Akkulaufzeiten unter den Smartphones des Jahres 2025. Der Snapdragon 8s Gen 4 sorgt für hohes Tempo und sieben Jahre Sicherheitsupdates sind ein starkes Argument. Allerdings hinkt es bei den Betriebssystem-Updates mit fünf Jahren hinter den Versprechen von Samsung und Google hinterher und auch die Kameras können nicht ganz mit den besten mithalten. Am Ende entscheidet das Design darüber, ob es das richtige Gerät für Sie ist. Mir persönlich sagt der Look nicht zu und vielen wird es ähnlich gehen. Deshalb kann ich es zu diesem Preis nicht uneingeschränkt gegenüber den wichtigsten Alternativen empfehlen. Wer das Design jedoch mag, bekommt ein rundum solides Gerät ohne größere Schwächen. Technische Daten: Nothing OS 3.5, basierend auf Android 15 6,67 Zoll, 1.260 × 2.800, AMOLED, 120 Hertz Optischer Fingerabdruckscanner im Display Qualcomm Snapdragon 8 Elite for Galaxy 12/16 GB RAM 256/512 GB Speicher 50 MP, f/1.7 Hauptkamera 50 MP, f/2.7 3x Periskop-Teleobjektiv 50 MP, f/2.2 Ultraweitwinkel 50 MP, f/2.2 Selfie Bis zu 4K bei 60 fps Video hinten Stereo-Lautsprecher Dual-SIM + eSIM Wi-Fi 7 Bluetooth 6.0 5.150 mAh Akku 65 Watt kabelgebundenes Laden 15 Watt kabelloses Laden 5 Watt Reverse Wireless Charging 160,6 × 75,6 x 9 mm IP68 Wasser- und Staubschutz 218 g Farben: Schwarz, Weiß (PC-Welt) >