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KI in Deutschland: Fortschritt mit angezogener Handbremse?​

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Von verschlafenen Trends, Bedenkenträgern und der ohnehin viel zu großen “German Angst” ist da oft die Rede.  Dass das Thema Künstliche Intelligenz auch so ein IT-Hype ist, muss wohl die Untertreibung des Jahrhunderts sein. Seit nunmehr fast drei Jahren gibt es um KI, respektive GenAI diskursiv kein Herumkommen mehr, was nun die Frage in den Raum wirft: Wo stehen eigentlich die Unternehmen in Deutschland? Wo geht die Reise hin – und dürfen die wenig schmeichelhaften Situationsbeschreibungen diesmal der Debatte fernbleiben? Diese Fragen diskutierten die Experten beim COMPUTERWOCHE-Roundtable zum Thema “KI-as-a-Service”. Informationen zu den Partner-Paketen der Studie “KI as a Service 2025” On-Prem vs. Cloud: Mehr als eine Frage der Datensouveränität Zunächst ist eines auffällig: Die Debatte Cloud vs. On-Premises, die vielleicht an anderer Stelle nicht mehr so laut wie noch vor einigen Jahren geführt wird, findet in der Diskussion um die Datenhoheit beim Einsatz von KI einen interessanten Nebenschauplatz.  Denn der Trend zur Multi-Cloud-, beziehungsweise Hybrid-Strategie scheint sich auch beim Thema KI durchzusetzen. Während allein die hohen Anforderungen an die Hardware das Einsetzen der Cloud aus Gründen der Performanz beinahe verpflichtend machen, erfordern je nach Branche diverse kritische Use Cases auch souveräne Lösungen, wie Enrico Gabriele, Head of Data & AI Consulting von STACKIT, erklärt: “So können Unternehmen ihre kritischen Daten in einer souveränen Umgebung, beispielsweise On-Premises oder in einer souveränen Cloud, hosten und ihre Modelle dort trainieren, aber die daraus gewonnenen Erkenntnisse mit diversen Cloud-Lösungen kombinieren.” Enrico Gabriele, STACKIT: “Mit dem Aufbau der AI-Literacy in den Fachabteilungen lässt sich sehr viel erreichen, denn diese verstehen oft ihre eigenen Prozesse, aber nicht, wie KI diese Prozesse weiter optimieren kann. Dazu ist jedoch auch wichtig, dass das Management das Thema für sich annimmt und greifbar macht, welche Möglichkeiten sich durch den Einsatz künstlicher Intelligenz ergeben.” STACKIT GmbH & Co. KG Doch auch unabhängig von Datenschutzbedenken gibt es gute Gründe, nicht nur auf öffentlich zugängliche Modelle zu setzen. “Jeder muss sich fragen: Wofür will ich die KI eigentlich einsetzen”, gibt Rudy Kuhn, Lead Evangelist von Celonis, zu bedenken. “Wenn die KI spezifische Prozesse in meinem Unternehmen verbessern soll, muss ich sie auch mit meinen Daten anlernen – sonst kann sie mir zu meinen Prozessen gar nichts sagen.” Erfolgsrezept: schnelle Erfolge, langfristige Visionen Sich zu lange in “Was wäre wenn”-Szenarien aufzuhalten, hät Tolga Erdogan, Director Architects Germany von Salesforce, für kontraproduktiv. Dazu entwickle sich das Technologieumfeld heute viel zu rapide, erklärt Erdogan: ,„Selbst die Researcher wissen nicht, was als Nächstes passiert. Eine Lösung, die auch in hundert Jahren noch funktioniert, kann es nicht geben.” Angesichts des wachsenden Wettbewerbs seien Unternehmen besser beraten, einfach anzufangen und so Erfahrungen mit KI zu sammeln. Erdogan appelliert auch an die anderen Experten und hebt hervor, dass Berater und Dienstleister durchaus mehr Mut ausstrahlen sollten, da die Unternehmen oft angesichts der Entwicklungsgeschwindigkeit überfordert seien. “Wir stehen vor fundamentalen Herausforderungen und könnten noch viel mehr erreichen.”  Dass KI jedoch gekommen ist, um zu bleiben, daran besteht kein Zweifel. Und auch die Berührungsängste scheinen nach und nach zu verschwinden – was wichtig ist, denn wegignorieren lässt sich die Technologie nicht mehr.  “Wenn sich Unternehmen dem Thema nicht stellen, heißt das noch lange nicht, dass KI nicht verwendet wird – sondern nur, dass das Ganze ungeordnet passiert”, erklärt Daniel Lüttgau, Head of AI Development von statworx. Wenn Mitarbeiter mit den Tools ihre Arbeit erleichtern können, würden sie sie einsetzen, ob mit oder ohne Governance, ergänzt Lüttgau. “Damit entziehe ich mich nicht dem Thema selbst, sondern nur der Möglichkeit, es kontrolliert anzugehen.” Daniel Lüttgau, Statworx: „Wenn sich Unternehmen dem Thema KI nicht stellen, heißt das noch lange nicht, dass die Technologie nicht verwendet wird – sondern nur, dass das Ganze ungeordnet passiert. Ein strategischer Governance-Ansatz ist ebenso essenziell wie die Verfügbarkeit sauberer Daten – beides sind große Herausforderungen, wenn man KI erfolgreich einsetzen will. Use-Case-getriebene Ansätze sind gut geeignet, um Lust auf die Technologie zu machen. Aber diese müssten unbedingt von einem strategischen Überbau begleitet werden.“ Statworx GmbH Studie “Automatisierung”: Sie können sich noch beteiligen!Zum Thema KI as a Service führt die COMPUTERWOCHE derzeit eine Multi-Client-Studie unter IT-Verantwortlichen durch. Haben Sie Fragen zu dieser Studie oder wollen Partner bei dieser Studie werden, helfen wir Ihnen unter research-sales@foundryco.com gerne weiter. Informationen zur Studie finden Sie auch hier zum Download (PDF). Die selbstständig entscheidende KI ist (noch) Zukunftsmusik Horst Mundt, Databricks: “Viele Unternehmen befinden sich noch in der Experimentierphase, auch wenn es durchaus schon einzelne Fälle mit wirklich soliden Business Cases gibt. Während KI in den meisten Fällen als Entscheidungshilfe eingesetzt wird, sieht man in Einzelfällen mehr und mehr, dass KI selbst Entscheidungen trifft – dazu muss jedoch die Datenbasis stimmen. Daher sollten Unternehmen vor allem darauf achten, Datensilos aufzulösen.” Databricks GmbH Die gute Nachricht für die IT-Abteilung ist jedoch: Wer das Thema KI-Governance vorantreiben will, rennt bei der Finanzabteilung in der Regel offene Türen ein. “Mit dem KI-Hype werden meistens Effizienzsteigerungen verbunden. Das führt dazu, dass vor allem CFO-seitig oft ein besonders hohes Interesse an der Technologie besteht”, wirft Horst Mundt, Director Field Engineering von Databricks, in die Runde.  Die Bereitschaft, KI einzusetzen, ist also in vielen Unternehmen bereits vorhanden. Und doch gibt es oft nach wie vor noch Hemmungen, die Technologie in aller Konsequenz zu verwenden. Denn in der Phase, dass KI bereits völlig eigenständig Entscheidungen treffen darf, sind wir (noch nicht). Rudy Kuhn, Celonis: “KI geht nicht ohne Process Intelligence. Wenn Unternehmen das volle Potenzial künstlicher Intelligenz ausschöpfen wollen, müssen sie ihre eigenen Prozesse kennen und die KI genau damit anlernen. Dann wird künstliche Intelligenz mehr als nur ein Effizienztool – nämlich eine Art vollwertiger Mitarbeiter, der echte, datenbasierte Entscheidungen trifft.” Celonis SE “In der Regel wertet KI ganze Datensätze aus und liefert dann Entscheidungsvorschläge, oft sogar mit ausladender Begründung”, erklärt Rudy Kuhn. Die endgültige Entscheidung läge aber in den allermeisten Fällen noch bei menschlichen Mitarbeitern. Ob das einen konkreten Nutzen hat oder sich nicht eher was “für’s gute Gefühl” so verhält, ist fraglich. “Wenn in 99 Prozent der Fälle sowieso der Empfehlung gefolgt wird, kann man die Entscheidung auch komplett an die KI auslagern.” Kuhn hebt hervor, dass Unternehmen den größten Nutzen aus KI ziehen, wenn sie diese in Endkonsequenz wie einen vollwertigen Mitarbeiter einsetzen. Doch wieso erscheint es so vielen so wichtig, dass die endgültige Entscheidung bei einem Menschen liegt? Michael Bochmann, Chief Product & Technology Officer von DocuWare, sieht dies vor allem in der empfundenen Verantwortlichkeit begründet: “Kaum jemand würde in ein vollständig KI-gesteuertes Flugzeug steigen. Nicht, weil ein menschlicher Pilot weniger fehleranfällig wäre, sondern weil wir an diesen die Verantwortung abgeben können.” KI sei immer nur so gut wie die Daten, die ihr zur Verfügung stehen – dies sei jedoch bei den Mitarbeitenden ganz genauso. Tolga Erdogan, Salesforce: “Unternehmen sollten nicht auf eine perfekte und 100% zukunftssichere Lösung warten. Die kann es nicht geben. Statt sich also zu fragen, was nicht geht, ist es besser zu schauen, was geht – und dann einfach anzufangen. Ich empfehle, mit einfachen, schnellen Quick Wins zu starten – damit baut man Erfahrungen auf und schafft Akzeptanz.” Salesforce.com Germany GmbH Tolga Erdogan hebt hervor, dass viele Unternehmen dazu neigen, zu viel auf einmal zu wollen und sich dadurch selbst zu lähmen – und schlägt vor, neue Technologie zunächst zu behandeln wie einen neuen Mitarbeiter. “Neuen Kollegen übertrage ich auch nicht direkt riesige Verantwortungsbereiche, sondern setze sie erstmal in kleinem, kontrollierten Rahmen ein”, erklärt Erdogan. So sollten Unternehmen auch mit KI verfahren. “Ich empfehle, mit einfachen, schnellen Quick Wins zu starten – damit baut man Erfahrungen auf und schafft Akzeptanz.” Das kann jedoch nur gelingen, wenn die KI nicht an jeder Ecke auf veraltete, analoge Prozesse trifft. “Die digitale Transformation muss von beiden Seiten angegangen werden”, sagt Enrico Gabriele. “Das bedeutet einerseits, zu prüfen, wo sich KI im kleinen Rahmen gewinnbringend einsetzen lässt. Aber auch, die Digitalisierung als Gesamtorganisation voranzutreiben, um ganze Prozesse zu digitalisieren.” KI funktioniert nur mit der richtigen Datenbasis Und noch etwas ist unbedingte Voraussetzung für den erfolgreichen Einsatz von KI in Unternehmen: “KI lebt von Daten – und die müssen KI-ready sein”, betont Michael Bochmann. Hier sieht er bei vielen Unternehmen noch durchaus Nachholbedarf. “Wenn vertrauliche Daten nicht sauber klassifiziert sind, kann ein Mensch diese vielleicht noch als solche erkennen – eine KI kann das nicht.” Entsprechende Aufbereitung der Daten sei daher das A und O. Michael Bochmann, DocuWare: “Viele vergessen bei der Debatte um KI, dass es auch immer die menschliche Komponente benötigt – die Mitarbeitenden, die die KI bedienen. Es reicht nicht, einfach nur einen Service einzukaufen, sondern ich brauche intern ein Grundgerüst an Expertise, um das Potenzial voll auszuschöpfen. Das sollten Unternehmen bei der Kosten-Nutzen-Rechnung unbedingt bedenken.” DocuWare GmbH Auch Daniel Lüttgau sieht die Notwendigkeit für einen systemischen Ansatz: “Leuchtturmprojekte mit schnellem Erfolg sind sehr wichtig, um Akzeptanz zu schaffen. Aber die Herausforderung, saubere Daten für die KI zu haben, ist eine sehr große und fundamentale.” Use-Case-getriebene Ansätze seien gut geeignet, um Lust auf die Technologie zu machen. Aber diese müssten unbedingt von einem strategischen Überbau begleitet werden, da sonst schnell ein sehr teurer Wildwuchs an Einzellösungen entstehen könnte und Unternehmen an die Grenzen des Potenzials stoßen. Letztlich zeigt die Debatte vor allem eins: an Gesprächsbedarf mangelt es nicht – was jedoch als gutes Zeichen gewertet werden darf. Dass sich deutsche Unternehmen der Technologie zunehmend öffnen und nach Wegen suchen, sie gewinnbringend einzusetzen, mag angesichts der Verheißungen folgerichtig erscheinen, auch wenn viele Fragen offen bleiben. Berührungsängste bleiben, doch von echter Innovationsskepsis der Marke “German Angst” scheinen wir nicht mehr reden zu können – und das ist doch schon etwas. (mb) 

KI in Deutschland: Fortschritt mit angezogener Handbremse?​ srcset="https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/06/shutterstock_1019169571_16.jpg?quality=50&strip=all 7000w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/06/shutterstock_1019169571_16.jpg?resize=300%2C168&quality=50&strip=all 300w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/06/shutterstock_1019169571_16.jpg?resize=768%2C432&quality=50&strip=all 768w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/06/shutterstock_1019169571_16.jpg?resize=1024%2C576&quality=50&strip=all 1024w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/06/shutterstock_1019169571_16.jpg?resize=1536%2C864&quality=50&strip=all 1536w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/06/shutterstock_1019169571_16.jpg?resize=2048%2C1152&quality=50&strip=all 2048w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/06/shutterstock_1019169571_16.jpg?resize=1240%2C697&quality=50&strip=all 1240w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/06/shutterstock_1019169571_16.jpg?resize=150%2C84&quality=50&strip=all 150w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/06/shutterstock_1019169571_16.jpg?resize=854%2C480&quality=50&strip=all 854w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/06/shutterstock_1019169571_16.jpg?resize=640%2C360&quality=50&strip=all 640w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/06/shutterstock_1019169571_16.jpg?resize=444%2C250&quality=50&strip=all 444w" width="1024" height="576" sizes="(max-width: 1024px) 100vw, 1024px">Statt mit KI durchzustarten, gibt es häufig noch Hemmungen, die Technologie in aller Konsequenz zu verwenden.Sunshine Seeds – Shutterstock Deutsche Unternehmen und IT-Hypes – eine Paarung, die nur selten wohlgemeinte Diskussionen hervorruft. Von verschlafenen Trends, Bedenkenträgern und der ohnehin viel zu großen “German Angst” ist da oft die Rede.  Dass das Thema Künstliche Intelligenz auch so ein IT-Hype ist, muss wohl die Untertreibung des Jahrhunderts sein. Seit nunmehr fast drei Jahren gibt es um KI, respektive GenAI diskursiv kein Herumkommen mehr, was nun die Frage in den Raum wirft: Wo stehen eigentlich die Unternehmen in Deutschland? Wo geht die Reise hin – und dürfen die wenig schmeichelhaften Situationsbeschreibungen diesmal der Debatte fernbleiben? Diese Fragen diskutierten die Experten beim COMPUTERWOCHE-Roundtable zum Thema “KI-as-a-Service”. Informationen zu den Partner-Paketen der Studie “KI as a Service 2025” On-Prem vs. Cloud: Mehr als eine Frage der Datensouveränität Zunächst ist eines auffällig: Die Debatte Cloud vs. On-Premises, die vielleicht an anderer Stelle nicht mehr so laut wie noch vor einigen Jahren geführt wird, findet in der Diskussion um die Datenhoheit beim Einsatz von KI einen interessanten Nebenschauplatz.  Denn der Trend zur Multi-Cloud-, beziehungsweise Hybrid-Strategie scheint sich auch beim Thema KI durchzusetzen. Während allein die hohen Anforderungen an die Hardware das Einsetzen der Cloud aus Gründen der Performanz beinahe verpflichtend machen, erfordern je nach Branche diverse kritische Use Cases auch souveräne Lösungen, wie Enrico Gabriele, Head of Data & AI Consulting von STACKIT, erklärt: “So können Unternehmen ihre kritischen Daten in einer souveränen Umgebung, beispielsweise On-Premises oder in einer souveränen Cloud, hosten und ihre Modelle dort trainieren, aber die daraus gewonnenen Erkenntnisse mit diversen Cloud-Lösungen kombinieren.” Enrico Gabriele, STACKIT: “Mit dem Aufbau der AI-Literacy in den Fachabteilungen lässt sich sehr viel erreichen, denn diese verstehen oft ihre eigenen Prozesse, aber nicht, wie KI diese Prozesse weiter optimieren kann. Dazu ist jedoch auch wichtig, dass das Management das Thema für sich annimmt und greifbar macht, welche Möglichkeiten sich durch den Einsatz künstlicher Intelligenz ergeben.” STACKIT GmbH & Co. KG Doch auch unabhängig von Datenschutzbedenken gibt es gute Gründe, nicht nur auf öffentlich zugängliche Modelle zu setzen. “Jeder muss sich fragen: Wofür will ich die KI eigentlich einsetzen”, gibt Rudy Kuhn, Lead Evangelist von Celonis, zu bedenken. “Wenn die KI spezifische Prozesse in meinem Unternehmen verbessern soll, muss ich sie auch mit meinen Daten anlernen – sonst kann sie mir zu meinen Prozessen gar nichts sagen.” Erfolgsrezept: schnelle Erfolge, langfristige Visionen Sich zu lange in “Was wäre wenn”-Szenarien aufzuhalten, hät Tolga Erdogan, Director Architects Germany von Salesforce, für kontraproduktiv. Dazu entwickle sich das Technologieumfeld heute viel zu rapide, erklärt Erdogan: ,„Selbst die Researcher wissen nicht, was als Nächstes passiert. Eine Lösung, die auch in hundert Jahren noch funktioniert, kann es nicht geben.” Angesichts des wachsenden Wettbewerbs seien Unternehmen besser beraten, einfach anzufangen und so Erfahrungen mit KI zu sammeln. Erdogan appelliert auch an die anderen Experten und hebt hervor, dass Berater und Dienstleister durchaus mehr Mut ausstrahlen sollten, da die Unternehmen oft angesichts der Entwicklungsgeschwindigkeit überfordert seien. “Wir stehen vor fundamentalen Herausforderungen und könnten noch viel mehr erreichen.”  Dass KI jedoch gekommen ist, um zu bleiben, daran besteht kein Zweifel. Und auch die Berührungsängste scheinen nach und nach zu verschwinden – was wichtig ist, denn wegignorieren lässt sich die Technologie nicht mehr.  “Wenn sich Unternehmen dem Thema nicht stellen, heißt das noch lange nicht, dass KI nicht verwendet wird – sondern nur, dass das Ganze ungeordnet passiert”, erklärt Daniel Lüttgau, Head of AI Development von statworx. Wenn Mitarbeiter mit den Tools ihre Arbeit erleichtern können, würden sie sie einsetzen, ob mit oder ohne Governance, ergänzt Lüttgau. “Damit entziehe ich mich nicht dem Thema selbst, sondern nur der Möglichkeit, es kontrolliert anzugehen.” Daniel Lüttgau, Statworx: „Wenn sich Unternehmen dem Thema KI nicht stellen, heißt das noch lange nicht, dass die Technologie nicht verwendet wird – sondern nur, dass das Ganze ungeordnet passiert. Ein strategischer Governance-Ansatz ist ebenso essenziell wie die Verfügbarkeit sauberer Daten – beides sind große Herausforderungen, wenn man KI erfolgreich einsetzen will. Use-Case-getriebene Ansätze sind gut geeignet, um Lust auf die Technologie zu machen. Aber diese müssten unbedingt von einem strategischen Überbau begleitet werden.“ Statworx GmbH Studie “Automatisierung”: Sie können sich noch beteiligen!Zum Thema KI as a Service führt die COMPUTERWOCHE derzeit eine Multi-Client-Studie unter IT-Verantwortlichen durch. Haben Sie Fragen zu dieser Studie oder wollen Partner bei dieser Studie werden, helfen wir Ihnen unter research-sales@foundryco.com gerne weiter. Informationen zur Studie finden Sie auch hier zum Download (PDF). Die selbstständig entscheidende KI ist (noch) Zukunftsmusik Horst Mundt, Databricks: “Viele Unternehmen befinden sich noch in der Experimentierphase, auch wenn es durchaus schon einzelne Fälle mit wirklich soliden Business Cases gibt. Während KI in den meisten Fällen als Entscheidungshilfe eingesetzt wird, sieht man in Einzelfällen mehr und mehr, dass KI selbst Entscheidungen trifft – dazu muss jedoch die Datenbasis stimmen. Daher sollten Unternehmen vor allem darauf achten, Datensilos aufzulösen.” Databricks GmbH Die gute Nachricht für die IT-Abteilung ist jedoch: Wer das Thema KI-Governance vorantreiben will, rennt bei der Finanzabteilung in der Regel offene Türen ein. “Mit dem KI-Hype werden meistens Effizienzsteigerungen verbunden. Das führt dazu, dass vor allem CFO-seitig oft ein besonders hohes Interesse an der Technologie besteht”, wirft Horst Mundt, Director Field Engineering von Databricks, in die Runde.  Die Bereitschaft, KI einzusetzen, ist also in vielen Unternehmen bereits vorhanden. Und doch gibt es oft nach wie vor noch Hemmungen, die Technologie in aller Konsequenz zu verwenden. Denn in der Phase, dass KI bereits völlig eigenständig Entscheidungen treffen darf, sind wir (noch nicht). Rudy Kuhn, Celonis: “KI geht nicht ohne Process Intelligence. Wenn Unternehmen das volle Potenzial künstlicher Intelligenz ausschöpfen wollen, müssen sie ihre eigenen Prozesse kennen und die KI genau damit anlernen. 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Michael Bochmann, Chief Product & Technology Officer von DocuWare, sieht dies vor allem in der empfundenen Verantwortlichkeit begründet: “Kaum jemand würde in ein vollständig KI-gesteuertes Flugzeug steigen. Nicht, weil ein menschlicher Pilot weniger fehleranfällig wäre, sondern weil wir an diesen die Verantwortung abgeben können.” KI sei immer nur so gut wie die Daten, die ihr zur Verfügung stehen – dies sei jedoch bei den Mitarbeitenden ganz genauso. Tolga Erdogan, Salesforce: “Unternehmen sollten nicht auf eine perfekte und 100% zukunftssichere Lösung warten. Die kann es nicht geben. Statt sich also zu fragen, was nicht geht, ist es besser zu schauen, was geht – und dann einfach anzufangen. 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Aber auch, die Digitalisierung als Gesamtorganisation voranzutreiben, um ganze Prozesse zu digitalisieren.” KI funktioniert nur mit der richtigen Datenbasis Und noch etwas ist unbedingte Voraussetzung für den erfolgreichen Einsatz von KI in Unternehmen: “KI lebt von Daten – und die müssen KI-ready sein”, betont Michael Bochmann. Hier sieht er bei vielen Unternehmen noch durchaus Nachholbedarf. “Wenn vertrauliche Daten nicht sauber klassifiziert sind, kann ein Mensch diese vielleicht noch als solche erkennen – eine KI kann das nicht.” Entsprechende Aufbereitung der Daten sei daher das A und O. Michael Bochmann, DocuWare: “Viele vergessen bei der Debatte um KI, dass es auch immer die menschliche Komponente benötigt – die Mitarbeitenden, die die KI bedienen. Es reicht nicht, einfach nur einen Service einzukaufen, sondern ich brauche intern ein Grundgerüst an Expertise, um das Potenzial voll auszuschöpfen. Das sollten Unternehmen bei der Kosten-Nutzen-Rechnung unbedingt bedenken.” DocuWare GmbH Auch Daniel Lüttgau sieht die Notwendigkeit für einen systemischen Ansatz: “Leuchtturmprojekte mit schnellem Erfolg sind sehr wichtig, um Akzeptanz zu schaffen. Aber die Herausforderung, saubere Daten für die KI zu haben, ist eine sehr große und fundamentale.” Use-Case-getriebene Ansätze seien gut geeignet, um Lust auf die Technologie zu machen. Aber diese müssten unbedingt von einem strategischen Überbau begleitet werden, da sonst schnell ein sehr teurer Wildwuchs an Einzellösungen entstehen könnte und Unternehmen an die Grenzen des Potenzials stoßen. Letztlich zeigt die Debatte vor allem eins: an Gesprächsbedarf mangelt es nicht – was jedoch als gutes Zeichen gewertet werden darf. Dass sich deutsche Unternehmen der Technologie zunehmend öffnen und nach Wegen suchen, sie gewinnbringend einzusetzen, mag angesichts der Verheißungen folgerichtig erscheinen, auch wenn viele Fragen offen bleiben. Berührungsängste bleiben, doch von echter Innovationsskepsis der Marke “German Angst” scheinen wir nicht mehr reden zu können – und das ist doch schon etwas. (mb)

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Von verschlafenen Trends, Bedenkenträgern und der ohnehin viel zu großen “German Angst” ist da oft die Rede.  Dass das Thema Künstliche Intelligenz auch so ein IT-Hype ist, muss wohl die Untertreibung des Jahrhunderts sein. Seit nunmehr fast drei Jahren gibt es um KI, respektive GenAI diskursiv kein Herumkommen mehr, was nun die Frage in den Raum wirft: Wo stehen eigentlich die Unternehmen in Deutschland? Wo geht die Reise hin – und dürfen die wenig schmeichelhaften Situationsbeschreibungen diesmal der Debatte fernbleiben? Diese Fragen diskutierten die Experten beim COMPUTERWOCHE-Roundtable zum Thema “KI-as-a-Service”. Informationen zu den Partner-Paketen der Studie “KI as a Service 2025” On-Prem vs. Cloud: Mehr als eine Frage der Datensouveränität Zunächst ist eines auffällig: Die Debatte Cloud vs. On-Premises, die vielleicht an anderer Stelle nicht mehr so laut wie noch vor einigen Jahren geführt wird, findet in der Diskussion um die Datenhoheit beim Einsatz von KI einen interessanten Nebenschauplatz.  Denn der Trend zur Multi-Cloud-, beziehungsweise Hybrid-Strategie scheint sich auch beim Thema KI durchzusetzen. Während allein die hohen Anforderungen an die Hardware das Einsetzen der Cloud aus Gründen der Performanz beinahe verpflichtend machen, erfordern je nach Branche diverse kritische Use Cases auch souveräne Lösungen, wie Enrico Gabriele, Head of Data & AI Consulting von STACKIT, erklärt: “So können Unternehmen ihre kritischen Daten in einer souveränen Umgebung, beispielsweise On-Premises oder in einer souveränen Cloud, hosten und ihre Modelle dort trainieren, aber die daraus gewonnenen Erkenntnisse mit diversen Cloud-Lösungen kombinieren.” Enrico Gabriele, STACKIT: “Mit dem Aufbau der AI-Literacy in den Fachabteilungen lässt sich sehr viel erreichen, denn diese verstehen oft ihre eigenen Prozesse, aber nicht, wie KI diese Prozesse weiter optimieren kann. Dazu ist jedoch auch wichtig, dass das Management das Thema für sich annimmt und greifbar macht, welche Möglichkeiten sich durch den Einsatz künstlicher Intelligenz ergeben.” STACKIT GmbH & Co. KG Doch auch unabhängig von Datenschutzbedenken gibt es gute Gründe, nicht nur auf öffentlich zugängliche Modelle zu setzen. “Jeder muss sich fragen: Wofür will ich die KI eigentlich einsetzen”, gibt Rudy Kuhn, Lead Evangelist von Celonis, zu bedenken. “Wenn die KI spezifische Prozesse in meinem Unternehmen verbessern soll, muss ich sie auch mit meinen Daten anlernen – sonst kann sie mir zu meinen Prozessen gar nichts sagen.” Erfolgsrezept: schnelle Erfolge, langfristige Visionen Sich zu lange in “Was wäre wenn”-Szenarien aufzuhalten, hät Tolga Erdogan, Director Architects Germany von Salesforce, für kontraproduktiv. Dazu entwickle sich das Technologieumfeld heute viel zu rapide, erklärt Erdogan: ,„Selbst die Researcher wissen nicht, was als Nächstes passiert. Eine Lösung, die auch in hundert Jahren noch funktioniert, kann es nicht geben.” Angesichts des wachsenden Wettbewerbs seien Unternehmen besser beraten, einfach anzufangen und so Erfahrungen mit KI zu sammeln. Erdogan appelliert auch an die anderen Experten und hebt hervor, dass Berater und Dienstleister durchaus mehr Mut ausstrahlen sollten, da die Unternehmen oft angesichts der Entwicklungsgeschwindigkeit überfordert seien. “Wir stehen vor fundamentalen Herausforderungen und könnten noch viel mehr erreichen.”  Dass KI jedoch gekommen ist, um zu bleiben, daran besteht kein Zweifel. Und auch die Berührungsängste scheinen nach und nach zu verschwinden – was wichtig ist, denn wegignorieren lässt sich die Technologie nicht mehr.  “Wenn sich Unternehmen dem Thema nicht stellen, heißt das noch lange nicht, dass KI nicht verwendet wird – sondern nur, dass das Ganze ungeordnet passiert”, erklärt Daniel Lüttgau, Head of AI Development von statworx. Wenn Mitarbeiter mit den Tools ihre Arbeit erleichtern können, würden sie sie einsetzen, ob mit oder ohne Governance, ergänzt Lüttgau. “Damit entziehe ich mich nicht dem Thema selbst, sondern nur der Möglichkeit, es kontrolliert anzugehen.” Daniel Lüttgau, Statworx: „Wenn sich Unternehmen dem Thema KI nicht stellen, heißt das noch lange nicht, dass die Technologie nicht verwendet wird – sondern nur, dass das Ganze ungeordnet passiert. Ein strategischer Governance-Ansatz ist ebenso essenziell wie die Verfügbarkeit sauberer Daten – beides sind große Herausforderungen, wenn man KI erfolgreich einsetzen will. Use-Case-getriebene Ansätze sind gut geeignet, um Lust auf die Technologie zu machen. Aber diese müssten unbedingt von einem strategischen Überbau begleitet werden.“ Statworx GmbH Studie “Automatisierung”: Sie können sich noch beteiligen!Zum Thema KI as a Service führt die COMPUTERWOCHE derzeit eine Multi-Client-Studie unter IT-Verantwortlichen durch. Haben Sie Fragen zu dieser Studie oder wollen Partner bei dieser Studie werden, helfen wir Ihnen unter research-sales@foundryco.com gerne weiter. Informationen zur Studie finden Sie auch hier zum Download (PDF). Die selbstständig entscheidende KI ist (noch) Zukunftsmusik Horst Mundt, Databricks: “Viele Unternehmen befinden sich noch in der Experimentierphase, auch wenn es durchaus schon einzelne Fälle mit wirklich soliden Business Cases gibt. Während KI in den meisten Fällen als Entscheidungshilfe eingesetzt wird, sieht man in Einzelfällen mehr und mehr, dass KI selbst Entscheidungen trifft – dazu muss jedoch die Datenbasis stimmen. Daher sollten Unternehmen vor allem darauf achten, Datensilos aufzulösen.” Databricks GmbH Die gute Nachricht für die IT-Abteilung ist jedoch: Wer das Thema KI-Governance vorantreiben will, rennt bei der Finanzabteilung in der Regel offene Türen ein. “Mit dem KI-Hype werden meistens Effizienzsteigerungen verbunden. Das führt dazu, dass vor allem CFO-seitig oft ein besonders hohes Interesse an der Technologie besteht”, wirft Horst Mundt, Director Field Engineering von Databricks, in die Runde.  Die Bereitschaft, KI einzusetzen, ist also in vielen Unternehmen bereits vorhanden. Und doch gibt es oft nach wie vor noch Hemmungen, die Technologie in aller Konsequenz zu verwenden. Denn in der Phase, dass KI bereits völlig eigenständig Entscheidungen treffen darf, sind wir (noch nicht). Rudy Kuhn, Celonis: “KI geht nicht ohne Process Intelligence. Wenn Unternehmen das volle Potenzial künstlicher Intelligenz ausschöpfen wollen, müssen sie ihre eigenen Prozesse kennen und die KI genau damit anlernen. Dann wird künstliche Intelligenz mehr als nur ein Effizienztool – nämlich eine Art vollwertiger Mitarbeiter, der echte, datenbasierte Entscheidungen trifft.” Celonis SE “In der Regel wertet KI ganze Datensätze aus und liefert dann Entscheidungsvorschläge, oft sogar mit ausladender Begründung”, erklärt Rudy Kuhn. Die endgültige Entscheidung läge aber in den allermeisten Fällen noch bei menschlichen Mitarbeitern. Ob das einen konkreten Nutzen hat oder sich nicht eher was “für’s gute Gefühl” so verhält, ist fraglich. “Wenn in 99 Prozent der Fälle sowieso der Empfehlung gefolgt wird, kann man die Entscheidung auch komplett an die KI auslagern.” Kuhn hebt hervor, dass Unternehmen den größten Nutzen aus KI ziehen, wenn sie diese in Endkonsequenz wie einen vollwertigen Mitarbeiter einsetzen. Doch wieso erscheint es so vielen so wichtig, dass die endgültige Entscheidung bei einem Menschen liegt? Michael Bochmann, Chief Product & Technology Officer von DocuWare, sieht dies vor allem in der empfundenen Verantwortlichkeit begründet: “Kaum jemand würde in ein vollständig KI-gesteuertes Flugzeug steigen. Nicht, weil ein menschlicher Pilot weniger fehleranfällig wäre, sondern weil wir an diesen die Verantwortung abgeben können.” KI sei immer nur so gut wie die Daten, die ihr zur Verfügung stehen – dies sei jedoch bei den Mitarbeitenden ganz genauso. Tolga Erdogan, Salesforce: “Unternehmen sollten nicht auf eine perfekte und 100% zukunftssichere Lösung warten. Die kann es nicht geben. Statt sich also zu fragen, was nicht geht, ist es besser zu schauen, was geht – und dann einfach anzufangen. Ich empfehle, mit einfachen, schnellen Quick Wins zu starten – damit baut man Erfahrungen auf und schafft Akzeptanz.” Salesforce.com Germany GmbH Tolga Erdogan hebt hervor, dass viele Unternehmen dazu neigen, zu viel auf einmal zu wollen und sich dadurch selbst zu lähmen – und schlägt vor, neue Technologie zunächst zu behandeln wie einen neuen Mitarbeiter. “Neuen Kollegen übertrage ich auch nicht direkt riesige Verantwortungsbereiche, sondern setze sie erstmal in kleinem, kontrollierten Rahmen ein”, erklärt Erdogan. So sollten Unternehmen auch mit KI verfahren. “Ich empfehle, mit einfachen, schnellen Quick Wins zu starten – damit baut man Erfahrungen auf und schafft Akzeptanz.” Das kann jedoch nur gelingen, wenn die KI nicht an jeder Ecke auf veraltete, analoge Prozesse trifft. “Die digitale Transformation muss von beiden Seiten angegangen werden”, sagt Enrico Gabriele. “Das bedeutet einerseits, zu prüfen, wo sich KI im kleinen Rahmen gewinnbringend einsetzen lässt. Aber auch, die Digitalisierung als Gesamtorganisation voranzutreiben, um ganze Prozesse zu digitalisieren.” KI funktioniert nur mit der richtigen Datenbasis Und noch etwas ist unbedingte Voraussetzung für den erfolgreichen Einsatz von KI in Unternehmen: “KI lebt von Daten – und die müssen KI-ready sein”, betont Michael Bochmann. Hier sieht er bei vielen Unternehmen noch durchaus Nachholbedarf. “Wenn vertrauliche Daten nicht sauber klassifiziert sind, kann ein Mensch diese vielleicht noch als solche erkennen – eine KI kann das nicht.” Entsprechende Aufbereitung der Daten sei daher das A und O. Michael Bochmann, DocuWare: “Viele vergessen bei der Debatte um KI, dass es auch immer die menschliche Komponente benötigt – die Mitarbeitenden, die die KI bedienen. Es reicht nicht, einfach nur einen Service einzukaufen, sondern ich brauche intern ein Grundgerüst an Expertise, um das Potenzial voll auszuschöpfen. Das sollten Unternehmen bei der Kosten-Nutzen-Rechnung unbedingt bedenken.” DocuWare GmbH Auch Daniel Lüttgau sieht die Notwendigkeit für einen systemischen Ansatz: “Leuchtturmprojekte mit schnellem Erfolg sind sehr wichtig, um Akzeptanz zu schaffen. Aber die Herausforderung, saubere Daten für die KI zu haben, ist eine sehr große und fundamentale.” Use-Case-getriebene Ansätze seien gut geeignet, um Lust auf die Technologie zu machen. Aber diese müssten unbedingt von einem strategischen Überbau begleitet werden, da sonst schnell ein sehr teurer Wildwuchs an Einzellösungen entstehen könnte und Unternehmen an die Grenzen des Potenzials stoßen. Letztlich zeigt die Debatte vor allem eins: an Gesprächsbedarf mangelt es nicht – was jedoch als gutes Zeichen gewertet werden darf. Dass sich deutsche Unternehmen der Technologie zunehmend öffnen und nach Wegen suchen, sie gewinnbringend einzusetzen, mag angesichts der Verheißungen folgerichtig erscheinen, auch wenn viele Fragen offen bleiben. Berührungsängste bleiben, doch von echter Innovationsskepsis der Marke “German Angst” scheinen wir nicht mehr reden zu können – und das ist doch schon etwas. (mb) 

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