Wie eignen sich ChatGPT Enterprise und Microsoft 365 Copilot für den Business-Einsatz?Emre Akkoyun – shutterstock.com Zwar sind OpenAI und Microsoft Partner, doch ihre Strategien für den Einsatz von KI im Unternehmensalltag unterscheiden sich stark. In einer Research Note haben die Gartner-Autoren Jason Wong, Ray Valdes, Adam Preset und Max Goss analysiert, inwieweit sich die KI-Assistenten ChatGPT Enterprise und Microsoft 365 Copilot unterscheiden. Die drei wichtigsten Unterscheidungsmerkmale aus Sicht von Gartner sind: Nutzerführung: ChatGPT Enterprise bricht bewusst mit etablierten Workflows, während Copilot tief in die gewohnte Microsoft-Umgebung eingebettet ist. Rollen: ChatGPT agiert kreativer und technikorientierter, Copilot hingegen fokussierter und stärker auf klassische Business-Ziele ausgerichtet. Integrationstiefe: ChatGPT benötigt gezielte Datenanbindungen, Copilot greift direkt auf Microsoft Graph und Office-Daten zu. Weitere wichtige Unterschiede ChatGPT Enterprise und Microsoft 365 (M365) Copilot basieren auf ähnlichen generativen KI-Modellen von OpenAI. Die beiden Produkte bieten jedoch unterschiedliche Ansätze, um KI-Produktivität am digitalen Arbeitsplatz zu steigern. So erfordert ChatGPT Enterprise neue Arbeitsweisen bei der Verwendung generativer KI-Tools (GenAI), während M365 Copilot die Mitarbeiter weitgehend in ihren vertrauten Office-Anwendungen belässt. Ferner reagiert ChatGPT Enterprise in der Regel als ausdrucksstarker, kreativer und entwicklerorientierter KI-Assistent. M365 Copilot liefert dagegen eher prägnante und geschäftsorientierte Antworten. Zudem erfordert ChatGPT einen kuratierten Zugriff auf Ressourcen wie Unternehmensdaten. M365 Copilot ist hier bereits in Microsoft Graph und dessen Anwendungssuite integriert. Last but not least kostet ChatGPT Enterprise pro Benutzer und Monat mehr als M365 Copilot. Gartner zufolge sind allerdings einige Kunden bereit, mehr zu zahlen, um Zugang zu den Forschungsergebnissen und technischen Ressourcen von OpenAI zu erhalten. Weitere Details Das Gartner Tool zur Bewertung der Reife digitaler Arbeitsplätze zeigt, dass rund 56 Prozent der Befragten den Einsatz von KI für ihre Mitarbeiterschaft zu den fünf wichtigsten Prioritäten im Bereich digitale Arbeitsplätze für die nächsten 12 Monate zählen. Führende Unternehmen im Bereich digitaler Arbeitsplätze wählen dabei nicht einfach ein KI-Tool wie ChatGPT oder Copilot aus. Vielmehr investieren sie in die Vision des jeweiligen Anbieters, wie die digitale Mitarbeitererfahrung durch KI verbessert werden kann. So verwenden ChatGPT und Copilot zwar ähnliche große Sprachmodelle, aber OpenAI und Microsoft haben ihre Tools so konfiguriert, dass die Endbenutzererfahrung sehr unterschiedlich ist. Jedes Produkt bietet, so Gartner, unterschiedliche Wertversprechen für Mitarbeiter und Unternehmen (siehe Tabelle). Die Unterschiede der KI-Ansätze von OpenAI und Microsoft. Gartner Neben den konkreten Produktunterschieden spielen Gartner zufolge bei der Investitionsentscheidung häufig noch Business-Gründe eine Rolle. So entscheiden sich Unternehmen möglicherweise für ChatGPT, weil sie sofort die neuesten OpenAI-Modelle nutzen wollen und Zugang zu den Forschungs- und technischen Ressourcen von OpenAI haben möchten. Andere hingegen entscheiden sich für M365 Copilot, weil sie sich mit den bestehenden Sicherheitsgarantien von Microsoft für Unternehmen und den Vertragsbedingungen des Konzerns Unternehmen wohler fühlen. Außerdem verkürzt Microsoft die Zeit bis zur Verfügbarkeit neuer Modelle von OpenAI über Azure AI Foundry und M365 Copilot. Des Weiteren hat Gartner auch einige Anwenderunternehmen beobachtet, die von M365 Copilot zu ChatGPT Enterprise gewechselt sind. Als Gründe dafür führen die Analysten eine geringer als erwartete Akzeptanz für das Microsoft-Produkt und internen Druck von ChatGPT-Befürwortern, die persönliche Erfahrungen mit dem Tool haben an . Einige Unternehmen verfügen wiederum über beide Produkte, aber Gartner liegen keine Informationen über die Überschneidungen der Mitarbeiter vor, die beide Produkte nutzen. Einige Unternehmen verwenden beide Technologien, weil keine der beiden alle ihre Anforderungen erfüllen. Neue Arbeitsweisen ChatGPT Enterprise erfordert laut Gartner neue Arbeitsweisen mit GenAI-Tools, während M365 Copilot die Mitarbeiter weitgehend in Office-Anwendungen hält. So erweitert ChatGPT Enterprise das Portfolio für den digitalen Arbeitsplatz um eine weitere Anwendung, und „zieht“ die Belegschaft in seinen Arbeitsablauf hinein. Anders formuliert: die Mitarbeiter müssen mit den Modellen und Tools gezielter arbeiten. So kommt zwar eine weitere Anwendung hinzu, aber einige Mitarbeiter verbringen möglicherweise mehr Zeit mit konzentrierter Arbeit mit ChatGPT. Copilot ist dagegen in die M365-Anwendungen eingebettet und „schlägt“ mögliche Aktionen im Arbeitsablauf vor. Dies ermögliche es den Mitarbeitern, Copilot aus der Office-Anwendung heraus aufzurufen, die sie gerade nutzen. Der Erfolg dieses Konzepts ist nicht zwangsläufig gegeben. Auf der einen Seite hat Gartner Mitarbeiter beobachtet, bei denen der Copilot-Einsatz tägliche Routinen ist. Andere haben Schwierigkeiten, die KI regelmäßig in mehreren M365-Anwendungen zu verwenden. Copilot wird am häufigsten in Teams und Outlook verwendet, da diese Anwendungen in Unternehmen weit verbreitet sind. Dies ist jedoch nur eine momentane Bestandsaufnahme, denn Microsoft gestaltet im Mai 2025 die M365 Copilot-App als einheitliche Oberfläche neu. Gartners Empfehlung Letztlich sollten Unternehmen ChatGPT Enterprise den Vorzug geben, wenn Sie die Gewohnheiten und das Verhalten Ihrer Mitarbeiter mit KI ändern möchten. Für M365 Copilot spricht, wenn die Mitarbeiter mit KI in ihren Arbeitsabläufen, also in Teams, Word oder Excel, unterstützt werden sollen. Antwortverhalten der KI Die Antworten von ChatGPT Enterprise sind tendenziell ausdrucksstärker und entwicklerorientiert. Die Copilot-Antworten charakterisiert Gartner dagegen eher als prägnant und geschäftsmäßig. Unternehmen sollten deshalb ChatGPT Enterprise bevorzugen, wenn Ihre Mitarbeiter über die digitale Kompetenz verfügen, die verschiedenen Modelle und Tools zu erlernen und sie dann situationsbezogen auf bestimmte Aufgaben anzuwenden. M365 Copilot sei dagegen besser geeignet, wenn die Mitarbeiter von einem KI-Assistenten sofort einsatzbereite, unkomplizierte Antworten erwarten. Ferner kann sich ChatGPT die individuellen Präferenzen eines Benutzers hinsichtlich der Länge oder Detailgenauigkeit merken, während Microsoft gerade erst Speicher und Personalisierungsfunktionen in die M365-Copilot-App integriert hat. Darüber hinaus sind laut Gartner die Antworten von M365 Copilot tendenziell kürzer und manchmal weniger tiefgehend. Allerdings hängt dies auch von der Frage und Eingabe des Benutzers ab. Datenzugriff ChatGPT erfordert einen kuratierten Zugriff auf Unternehmensdaten. So besteht ChatGPT Enterprise aus Arbeitsbereichen auf Organisations- und Benutzerebene. Alle externen Daten und Inhalte müssten deshalb bewusst in die Arbeitsbereiche geladen werden. Etwa indem ein benutzerdefiniertes GPT erstellt wird, das mit bestimmten Dateien verbunden ist. Oder Dateien werden innerhalb von Projekten hinzugefügt. Mitte 2025 wird ein neuer interner Wissens-Konnektor verfügbar sein, um Inhalte aus Google Drive, SharePoint und anderen Wissensspeichern zu integrieren. M365 Copilot ist bereits in Microsoft Graph integriert und kann auf dessen semantischen Index zugreifen. Dabei ist M365 Copilot an die Unternehmensidentität eines Benutzers gebunden und greift auf Unternehmensdaten auf der Grundlage von Berechtigungen zu, die anhand der ID erteilt werden. Copilot nutzt hierbei die suchgestützte Generierung mit Microsoft Graph, um Antworten auf Unternehmensdaten zu stützen. Je nach Anwendungsfall und Qualität der zugrunde liegenden indizierten Daten kann dies in der KI-Antwort einen zusätzlichen Kontext erzeugen. Andere Inhalte können über Microsoft Graph-Konnektoren oder mithilfe von Copilot Studio eingebracht werden. Gartners Empfehlung Unter dem Strich empfiehlt Gartner mit Blick auf den Datenzugriff ChatGPT Enterprise für Unternehmen, in denen die Mitarbeiter bereit und befugt sind, ihre eigenen Unternehmensdaten und -inhalte in ihren Arbeitsbereichen zu kuratieren und zu verwalten. Dies erfordere jedoch, Tools für das AI Trust, Risk and Security Management (TRiSM) zu implementieren sowie eine entsprechende Governance. Hat ein Unternehmen bereits eine solche Governance in M365 implementiert und die Mitarbeiter ziehen es vor, Inhalte nicht aus der Microsoft-Umgebung zu verschieben, rät Gartner zu Copilot. Kosten Für ChatGPT Enterprise veröffentlicht OpenAI keine Listenpreise. Laut Beobachtungen von Gartner berechnet OpenAI 40 bis 60 Dollar pro Benutzer und Monat, je nach Volumen und strategischer Ausrichtung des Kunden. Spezielle Kunden können möglicherweise auf technische sowie Forschungsressourcen von OpenAI zugreifen, um ihre KI-Initiativen voranzutreiben. M365 Copilot wird häufig zusammen mit anderen Microsoft-Produkten gekauft und verhandelt. Rabatte auf den Listenpreis von 30 Dollar pro Benutzer und Monat sowie Zugeständnisse bei anderen Produkten sind keine Seltenheit. Microsoft bietet strategischen Kunden Unterstützung bei der Vorbereitung und Implementierung von M365 Copilot. Die Produkte sollten nicht ausschließlich anhand der Lizenzkosten beurteilt werden. Ebenso ist zu berücksichtigen, dass ChatGPT und Copilot unterschiedliche Ansätze für die Implementierung, Bereitstellung, das Änderungsmanagement sowie die Governance verfolgen. Deshalb sollte ein Anbieter bevorzugt werden, der den Anforderungen den Mitarbeiter entspricht und diesen dabei hilft, die digitale Arbeitserfahrung durch KI zu verbessern.
KI fürs Business: ChatGPT Enterprise und Microsoft 365 Copilot im Vergleich
Wie eignen sich ChatGPT Enterprise und Microsoft 365 Copilot für den Business-Einsatz?Emre Akkoyun – shutterstock.com Zwar sind OpenAI und Microsoft Partner, doch ihre Strategien für den Einsatz von KI im Unternehmensalltag unterscheiden sich stark. In einer Research Note haben die Gartner-Autoren Jason Wong, Ray Valdes, Adam Preset und Max Goss analysiert, inwieweit sich die KI-Assistenten ChatGPT Enterprise und Microsoft 365 Copilot unterscheiden. Die drei wichtigsten Unterscheidungsmerkmale aus Sicht von Gartner sind: Nutzerführung: ChatGPT Enterprise bricht bewusst mit etablierten Workflows, während Copilot tief in die gewohnte Microsoft-Umgebung eingebettet ist. Rollen: ChatGPT agiert kreativer und technikorientierter, Copilot hingegen fokussierter und stärker auf klassische Business-Ziele ausgerichtet. Integrationstiefe: ChatGPT benötigt gezielte Datenanbindungen, Copilot greift direkt auf Microsoft Graph und Office-Daten zu. Weitere wichtige Unterschiede ChatGPT Enterprise und Microsoft 365 (M365) Copilot basieren auf ähnlichen generativen KI-Modellen von OpenAI. Die beiden Produkte bieten jedoch unterschiedliche Ansätze, um KI-Produktivität am digitalen Arbeitsplatz zu steigern. So erfordert ChatGPT Enterprise neue Arbeitsweisen bei der Verwendung generativer KI-Tools (GenAI), während M365 Copilot die Mitarbeiter weitgehend in ihren vertrauten Office-Anwendungen belässt. Ferner reagiert ChatGPT Enterprise in der Regel als ausdrucksstarker, kreativer und entwicklerorientierter KI-Assistent. M365 Copilot liefert dagegen eher prägnante und geschäftsorientierte Antworten. Zudem erfordert ChatGPT einen kuratierten Zugriff auf Ressourcen wie Unternehmensdaten. M365 Copilot ist hier bereits in Microsoft Graph und dessen Anwendungssuite integriert. Last but not least kostet ChatGPT Enterprise pro Benutzer und Monat mehr als M365 Copilot. Gartner zufolge sind allerdings einige Kunden bereit, mehr zu zahlen, um Zugang zu den Forschungsergebnissen und technischen Ressourcen von OpenAI zu erhalten. Weitere Details Das Gartner Tool zur Bewertung der Reife digitaler Arbeitsplätze zeigt, dass rund 56 Prozent der Befragten den Einsatz von KI für ihre Mitarbeiterschaft zu den fünf wichtigsten Prioritäten im Bereich digitale Arbeitsplätze für die nächsten 12 Monate zählen. Führende Unternehmen im Bereich digitaler Arbeitsplätze wählen dabei nicht einfach ein KI-Tool wie ChatGPT oder Copilot aus. Vielmehr investieren sie in die Vision des jeweiligen Anbieters, wie die digitale Mitarbeitererfahrung durch KI verbessert werden kann. So verwenden ChatGPT und Copilot zwar ähnliche große Sprachmodelle, aber OpenAI und Microsoft haben ihre Tools so konfiguriert, dass die Endbenutzererfahrung sehr unterschiedlich ist. Jedes Produkt bietet, so Gartner, unterschiedliche Wertversprechen für Mitarbeiter und Unternehmen (siehe Tabelle). Die Unterschiede der KI-Ansätze von OpenAI und Microsoft. Gartner Neben den konkreten Produktunterschieden spielen Gartner zufolge bei der Investitionsentscheidung häufig noch Business-Gründe eine Rolle. So entscheiden sich Unternehmen möglicherweise für ChatGPT, weil sie sofort die neuesten OpenAI-Modelle nutzen wollen und Zugang zu den Forschungs- und technischen Ressourcen von OpenAI haben möchten. Andere hingegen entscheiden sich für M365 Copilot, weil sie sich mit den bestehenden Sicherheitsgarantien von Microsoft für Unternehmen und den Vertragsbedingungen des Konzerns Unternehmen wohler fühlen. Außerdem verkürzt Microsoft die Zeit bis zur Verfügbarkeit neuer Modelle von OpenAI über Azure AI Foundry und M365 Copilot. Des Weiteren hat Gartner auch einige Anwenderunternehmen beobachtet, die von M365 Copilot zu ChatGPT Enterprise gewechselt sind. Als Gründe dafür führen die Analysten eine geringer als erwartete Akzeptanz für das Microsoft-Produkt und internen Druck von ChatGPT-Befürwortern, die persönliche Erfahrungen mit dem Tool haben an . Einige Unternehmen verfügen wiederum über beide Produkte, aber Gartner liegen keine Informationen über die Überschneidungen der Mitarbeiter vor, die beide Produkte nutzen. Einige Unternehmen verwenden beide Technologien, weil keine der beiden alle ihre Anforderungen erfüllen. Neue Arbeitsweisen ChatGPT Enterprise erfordert laut Gartner neue Arbeitsweisen mit GenAI-Tools, während M365 Copilot die Mitarbeiter weitgehend in Office-Anwendungen hält. So erweitert ChatGPT Enterprise das Portfolio für den digitalen Arbeitsplatz um eine weitere Anwendung, und „zieht“ die Belegschaft in seinen Arbeitsablauf hinein. Anders formuliert: die Mitarbeiter müssen mit den Modellen und Tools gezielter arbeiten. So kommt zwar eine weitere Anwendung hinzu, aber einige Mitarbeiter verbringen möglicherweise mehr Zeit mit konzentrierter Arbeit mit ChatGPT. Copilot ist dagegen in die M365-Anwendungen eingebettet und „schlägt“ mögliche Aktionen im Arbeitsablauf vor. Dies ermögliche es den Mitarbeitern, Copilot aus der Office-Anwendung heraus aufzurufen, die sie gerade nutzen. Der Erfolg dieses Konzepts ist nicht zwangsläufig gegeben. Auf der einen Seite hat Gartner Mitarbeiter beobachtet, bei denen der Copilot-Einsatz tägliche Routinen ist. Andere haben Schwierigkeiten, die KI regelmäßig in mehreren M365-Anwendungen zu verwenden. Copilot wird am häufigsten in Teams und Outlook verwendet, da diese Anwendungen in Unternehmen weit verbreitet sind. Dies ist jedoch nur eine momentane Bestandsaufnahme, denn Microsoft gestaltet im Mai 2025 die M365 Copilot-App als einheitliche Oberfläche neu. Gartners Empfehlung Letztlich sollten Unternehmen ChatGPT Enterprise den Vorzug geben, wenn Sie die Gewohnheiten und das Verhalten Ihrer Mitarbeiter mit KI ändern möchten. Für M365 Copilot spricht, wenn die Mitarbeiter mit KI in ihren Arbeitsabläufen, also in Teams, Word oder Excel, unterstützt werden sollen. Antwortverhalten der KI Die Antworten von ChatGPT Enterprise sind tendenziell ausdrucksstärker und entwicklerorientiert. Die Copilot-Antworten charakterisiert Gartner dagegen eher als prägnant und geschäftsmäßig. Unternehmen sollten deshalb ChatGPT Enterprise bevorzugen, wenn Ihre Mitarbeiter über die digitale Kompetenz verfügen, die verschiedenen Modelle und Tools zu erlernen und sie dann situationsbezogen auf bestimmte Aufgaben anzuwenden. M365 Copilot sei dagegen besser geeignet, wenn die Mitarbeiter von einem KI-Assistenten sofort einsatzbereite, unkomplizierte Antworten erwarten. Ferner kann sich ChatGPT die individuellen Präferenzen eines Benutzers hinsichtlich der Länge oder Detailgenauigkeit merken, während Microsoft gerade erst Speicher und Personalisierungsfunktionen in die M365-Copilot-App integriert hat. Darüber hinaus sind laut Gartner die Antworten von M365 Copilot tendenziell kürzer und manchmal weniger tiefgehend. Allerdings hängt dies auch von der Frage und Eingabe des Benutzers ab. Datenzugriff ChatGPT erfordert einen kuratierten Zugriff auf Unternehmensdaten. So besteht ChatGPT Enterprise aus Arbeitsbereichen auf Organisations- und Benutzerebene. Alle externen Daten und Inhalte müssten deshalb bewusst in die Arbeitsbereiche geladen werden. Etwa indem ein benutzerdefiniertes GPT erstellt wird, das mit bestimmten Dateien verbunden ist. Oder Dateien werden innerhalb von Projekten hinzugefügt. Mitte 2025 wird ein neuer interner Wissens-Konnektor verfügbar sein, um Inhalte aus Google Drive, SharePoint und anderen Wissensspeichern zu integrieren. M365 Copilot ist bereits in Microsoft Graph integriert und kann auf dessen semantischen Index zugreifen. Dabei ist M365 Copilot an die Unternehmensidentität eines Benutzers gebunden und greift auf Unternehmensdaten auf der Grundlage von Berechtigungen zu, die anhand der ID erteilt werden. Copilot nutzt hierbei die suchgestützte Generierung mit Microsoft Graph, um Antworten auf Unternehmensdaten zu stützen. Je nach Anwendungsfall und Qualität der zugrunde liegenden indizierten Daten kann dies in der KI-Antwort einen zusätzlichen Kontext erzeugen. Andere Inhalte können über Microsoft Graph-Konnektoren oder mithilfe von Copilot Studio eingebracht werden. Gartners Empfehlung Unter dem Strich empfiehlt Gartner mit Blick auf den Datenzugriff ChatGPT Enterprise für Unternehmen, in denen die Mitarbeiter bereit und befugt sind, ihre eigenen Unternehmensdaten und -inhalte in ihren Arbeitsbereichen zu kuratieren und zu verwalten. Dies erfordere jedoch, Tools für das AI Trust, Risk and Security Management (TRiSM) zu implementieren sowie eine entsprechende Governance. Hat ein Unternehmen bereits eine solche Governance in M365 implementiert und die Mitarbeiter ziehen es vor, Inhalte nicht aus der Microsoft-Umgebung zu verschieben, rät Gartner zu Copilot. Kosten Für ChatGPT Enterprise veröffentlicht OpenAI keine Listenpreise. Laut Beobachtungen von Gartner berechnet OpenAI 40 bis 60 Dollar pro Benutzer und Monat, je nach Volumen und strategischer Ausrichtung des Kunden. Spezielle Kunden können möglicherweise auf technische sowie Forschungsressourcen von OpenAI zugreifen, um ihre KI-Initiativen voranzutreiben. M365 Copilot wird häufig zusammen mit anderen Microsoft-Produkten gekauft und verhandelt. Rabatte auf den Listenpreis von 30 Dollar pro Benutzer und Monat sowie Zugeständnisse bei anderen Produkten sind keine Seltenheit. Microsoft bietet strategischen Kunden Unterstützung bei der Vorbereitung und Implementierung von M365 Copilot. Die Produkte sollten nicht ausschließlich anhand der Lizenzkosten beurteilt werden. Ebenso ist zu berücksichtigen, dass ChatGPT und Copilot unterschiedliche Ansätze für die Implementierung, Bereitstellung, das Änderungsmanagement sowie die Governance verfolgen. Deshalb sollte ein Anbieter bevorzugt werden, der den Anforderungen den Mitarbeiter entspricht und diesen dabei hilft, die digitale Arbeitserfahrung durch KI zu verbessern.
KI fürs Business: ChatGPT Enterprise und Microsoft 365 Copilot im Vergleich Wie eignen sich ChatGPT Enterprise und Microsoft 365 Copilot für den Business-Einsatz?Emre Akkoyun – shutterstock.com Zwar sind OpenAI und Microsoft Partner, doch ihre Strategien für den Einsatz von KI im Unternehmensalltag unterscheiden sich stark. In einer Research Note haben die Gartner-Autoren Jason Wong, Ray Valdes, Adam Preset und Max Goss analysiert, inwieweit sich die KI-Assistenten ChatGPT Enterprise und Microsoft 365 Copilot unterscheiden. Die drei wichtigsten Unterscheidungsmerkmale aus Sicht von Gartner sind: Nutzerführung: ChatGPT Enterprise bricht bewusst mit etablierten Workflows, während Copilot tief in die gewohnte Microsoft-Umgebung eingebettet ist. Rollen: ChatGPT agiert kreativer und technikorientierter, Copilot hingegen fokussierter und stärker auf klassische Business-Ziele ausgerichtet. Integrationstiefe: ChatGPT benötigt gezielte Datenanbindungen, Copilot greift direkt auf Microsoft Graph und Office-Daten zu. Weitere wichtige Unterschiede ChatGPT Enterprise und Microsoft 365 (M365) Copilot basieren auf ähnlichen generativen KI-Modellen von OpenAI. Die beiden Produkte bieten jedoch unterschiedliche Ansätze, um KI-Produktivität am digitalen Arbeitsplatz zu steigern. So erfordert ChatGPT Enterprise neue Arbeitsweisen bei der Verwendung generativer KI-Tools (GenAI), während M365 Copilot die Mitarbeiter weitgehend in ihren vertrauten Office-Anwendungen belässt. Ferner reagiert ChatGPT Enterprise in der Regel als ausdrucksstarker, kreativer und entwicklerorientierter KI-Assistent. M365 Copilot liefert dagegen eher prägnante und geschäftsorientierte Antworten. Zudem erfordert ChatGPT einen kuratierten Zugriff auf Ressourcen wie Unternehmensdaten. M365 Copilot ist hier bereits in Microsoft Graph und dessen Anwendungssuite integriert. Last but not least kostet ChatGPT Enterprise pro Benutzer und Monat mehr als M365 Copilot. Gartner zufolge sind allerdings einige Kunden bereit, mehr zu zahlen, um Zugang zu den Forschungsergebnissen und technischen Ressourcen von OpenAI zu erhalten. Weitere Details Das Gartner Tool zur Bewertung der Reife digitaler Arbeitsplätze zeigt, dass rund 56 Prozent der Befragten den Einsatz von KI für ihre Mitarbeiterschaft zu den fünf wichtigsten Prioritäten im Bereich digitale Arbeitsplätze für die nächsten 12 Monate zählen. Führende Unternehmen im Bereich digitaler Arbeitsplätze wählen dabei nicht einfach ein KI-Tool wie ChatGPT oder Copilot aus. Vielmehr investieren sie in die Vision des jeweiligen Anbieters, wie die digitale Mitarbeitererfahrung durch KI verbessert werden kann. So verwenden ChatGPT und Copilot zwar ähnliche große Sprachmodelle, aber OpenAI und Microsoft haben ihre Tools so konfiguriert, dass die Endbenutzererfahrung sehr unterschiedlich ist. Jedes Produkt bietet, so Gartner, unterschiedliche Wertversprechen für Mitarbeiter und Unternehmen (siehe Tabelle). Die Unterschiede der KI-Ansätze von OpenAI und Microsoft. Gartner Neben den konkreten Produktunterschieden spielen Gartner zufolge bei der Investitionsentscheidung häufig noch Business-Gründe eine Rolle. So entscheiden sich Unternehmen möglicherweise für ChatGPT, weil sie sofort die neuesten OpenAI-Modelle nutzen wollen und Zugang zu den Forschungs- und technischen Ressourcen von OpenAI haben möchten. Andere hingegen entscheiden sich für M365 Copilot, weil sie sich mit den bestehenden Sicherheitsgarantien von Microsoft für Unternehmen und den Vertragsbedingungen des Konzerns Unternehmen wohler fühlen. Außerdem verkürzt Microsoft die Zeit bis zur Verfügbarkeit neuer Modelle von OpenAI über Azure AI Foundry und M365 Copilot. Des Weiteren hat Gartner auch einige Anwenderunternehmen beobachtet, die von M365 Copilot zu ChatGPT Enterprise gewechselt sind. Als Gründe dafür führen die Analysten eine geringer als erwartete Akzeptanz für das Microsoft-Produkt und internen Druck von ChatGPT-Befürwortern, die persönliche Erfahrungen mit dem Tool haben an . Einige Unternehmen verfügen wiederum über beide Produkte, aber Gartner liegen keine Informationen über die Überschneidungen der Mitarbeiter vor, die beide Produkte nutzen. Einige Unternehmen verwenden beide Technologien, weil keine der beiden alle ihre Anforderungen erfüllen. Neue Arbeitsweisen ChatGPT Enterprise erfordert laut Gartner neue Arbeitsweisen mit GenAI-Tools, während M365 Copilot die Mitarbeiter weitgehend in Office-Anwendungen hält. So erweitert ChatGPT Enterprise das Portfolio für den digitalen Arbeitsplatz um eine weitere Anwendung, und „zieht“ die Belegschaft in seinen Arbeitsablauf hinein. Anders formuliert: die Mitarbeiter müssen mit den Modellen und Tools gezielter arbeiten. So kommt zwar eine weitere Anwendung hinzu, aber einige Mitarbeiter verbringen möglicherweise mehr Zeit mit konzentrierter Arbeit mit ChatGPT. Copilot ist dagegen in die M365-Anwendungen eingebettet und „schlägt“ mögliche Aktionen im Arbeitsablauf vor. Dies ermögliche es den Mitarbeitern, Copilot aus der Office-Anwendung heraus aufzurufen, die sie gerade nutzen. Der Erfolg dieses Konzepts ist nicht zwangsläufig gegeben. Auf der einen Seite hat Gartner Mitarbeiter beobachtet, bei denen der Copilot-Einsatz tägliche Routinen ist. Andere haben Schwierigkeiten, die KI regelmäßig in mehreren M365-Anwendungen zu verwenden. Copilot wird am häufigsten in Teams und Outlook verwendet, da diese Anwendungen in Unternehmen weit verbreitet sind. Dies ist jedoch nur eine momentane Bestandsaufnahme, denn Microsoft gestaltet im Mai 2025 die M365 Copilot-App als einheitliche Oberfläche neu. Gartners Empfehlung Letztlich sollten Unternehmen ChatGPT Enterprise den Vorzug geben, wenn Sie die Gewohnheiten und das Verhalten Ihrer Mitarbeiter mit KI ändern möchten. Für M365 Copilot spricht, wenn die Mitarbeiter mit KI in ihren Arbeitsabläufen, also in Teams, Word oder Excel, unterstützt werden sollen. Antwortverhalten der KI Die Antworten von ChatGPT Enterprise sind tendenziell ausdrucksstärker und entwicklerorientiert. Die Copilot-Antworten charakterisiert Gartner dagegen eher als prägnant und geschäftsmäßig. Unternehmen sollten deshalb ChatGPT Enterprise bevorzugen, wenn Ihre Mitarbeiter über die digitale Kompetenz verfügen, die verschiedenen Modelle und Tools zu erlernen und sie dann situationsbezogen auf bestimmte Aufgaben anzuwenden. M365 Copilot sei dagegen besser geeignet, wenn die Mitarbeiter von einem KI-Assistenten sofort einsatzbereite, unkomplizierte Antworten erwarten. Ferner kann sich ChatGPT die individuellen Präferenzen eines Benutzers hinsichtlich der Länge oder Detailgenauigkeit merken, während Microsoft gerade erst Speicher und Personalisierungsfunktionen in die M365-Copilot-App integriert hat. Darüber hinaus sind laut Gartner die Antworten von M365 Copilot tendenziell kürzer und manchmal weniger tiefgehend. Allerdings hängt dies auch von der Frage und Eingabe des Benutzers ab. Datenzugriff ChatGPT erfordert einen kuratierten Zugriff auf Unternehmensdaten. So besteht ChatGPT Enterprise aus Arbeitsbereichen auf Organisations- und Benutzerebene. Alle externen Daten und Inhalte müssten deshalb bewusst in die Arbeitsbereiche geladen werden. Etwa indem ein benutzerdefiniertes GPT erstellt wird, das mit bestimmten Dateien verbunden ist. Oder Dateien werden innerhalb von Projekten hinzugefügt. Mitte 2025 wird ein neuer interner Wissens-Konnektor verfügbar sein, um Inhalte aus Google Drive, SharePoint und anderen Wissensspeichern zu integrieren. M365 Copilot ist bereits in Microsoft Graph integriert und kann auf dessen semantischen Index zugreifen. Dabei ist M365 Copilot an die Unternehmensidentität eines Benutzers gebunden und greift auf Unternehmensdaten auf der Grundlage von Berechtigungen zu, die anhand der ID erteilt werden. Copilot nutzt hierbei die suchgestützte Generierung mit Microsoft Graph, um Antworten auf Unternehmensdaten zu stützen. Je nach Anwendungsfall und Qualität der zugrunde liegenden indizierten Daten kann dies in der KI-Antwort einen zusätzlichen Kontext erzeugen. Andere Inhalte können über Microsoft Graph-Konnektoren oder mithilfe von Copilot Studio eingebracht werden. Gartners Empfehlung Unter dem Strich empfiehlt Gartner mit Blick auf den Datenzugriff ChatGPT Enterprise für Unternehmen, in denen die Mitarbeiter bereit und befugt sind, ihre eigenen Unternehmensdaten und -inhalte in ihren Arbeitsbereichen zu kuratieren und zu verwalten. Dies erfordere jedoch, Tools für das AI Trust, Risk and Security Management (TRiSM) zu implementieren sowie eine entsprechende Governance. Hat ein Unternehmen bereits eine solche Governance in M365 implementiert und die Mitarbeiter ziehen es vor, Inhalte nicht aus der Microsoft-Umgebung zu verschieben, rät Gartner zu Copilot. Kosten Für ChatGPT Enterprise veröffentlicht OpenAI keine Listenpreise. Laut Beobachtungen von Gartner berechnet OpenAI 40 bis 60 Dollar pro Benutzer und Monat, je nach Volumen und strategischer Ausrichtung des Kunden. Spezielle Kunden können möglicherweise auf technische sowie Forschungsressourcen von OpenAI zugreifen, um ihre KI-Initiativen voranzutreiben. M365 Copilot wird häufig zusammen mit anderen Microsoft-Produkten gekauft und verhandelt. Rabatte auf den Listenpreis von 30 Dollar pro Benutzer und Monat sowie Zugeständnisse bei anderen Produkten sind keine Seltenheit. Microsoft bietet strategischen Kunden Unterstützung bei der Vorbereitung und Implementierung von M365 Copilot. Die Produkte sollten nicht ausschließlich anhand der Lizenzkosten beurteilt werden. Ebenso ist zu berücksichtigen, dass ChatGPT und Copilot unterschiedliche Ansätze für die Implementierung, Bereitstellung, das Änderungsmanagement sowie die Governance verfolgen. Deshalb sollte ein Anbieter bevorzugt werden, der den Anforderungen den Mitarbeiter entspricht und diesen dabei hilft, die digitale Arbeitserfahrung durch KI zu verbessern.