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GreenOps – das neue, bessere FinOps​

Nachhaltigkeitsziele zu erreichen, ist auch mit dem GreenOps-Konzept kein Selbstläufer.JoeyCheung | shutterstock.com Die weltweiten IT-Ausgaben sollen aktuellen Prognosen zufolge im Jahr 2025 um circa neun Prozent steigen – im Wesentlichen getrieben durch die Cloud und künstliche Intelligenz (KI). Dieses rasante Wachstum verdeutlicht jedoch auch, dass nachhaltigere, effizientere Methoden, um Ressourcen zu managen, dringend angebracht sind. Denn für einige Unternehmen sind die Public-Cloud-Kosten in den letzten Jahren sprunghaft angestiegen. Einige der Kunden, die wir beraten, sind mit Rechnungen konfrontiert, die zwei- bis dreimal höher ausfallen als erwartet. Häufig explodieren die Kosten schneller als Gegen-, beziehungsweise Kontrollmaßnahmen implementiert werden können. Dieses Problem verschärft sich durch den Hype um KI noch um ein Vielfaches. Zwar setzen viele Unternehmen auf FinOps, um die Kontrolle über eskalierende Kosten zurückzugewinnen – das bleibt jedoch aus verschiedenen Gründen (dazu gleich mehr) oft ein erfolgloses Unterfangen. Ein neuer Ansatz für das Cloud-Kostenmanagement im KI-Zeitalter ist deshalb dringend erforderlich. Daran scheitert FinOps Das FinOps-Framework ist das Ergebnis der Kombination von Finance und DevOps und ist erstmals Anfang der 2010er Jahre aufgekommen. Und obwohl das Konzept beträchtliches Potenzial aufweist, kann es seine Versprechen häufig nicht einlösen. Die wichtigsten Gründe dafür sind: Mangelnde funktionsübergreifende Abstimmung: FinOps betrifft in erster Linie Finanz- und IT-Teams, weswegen der Input anderer Stakeholder wie OT- und Sustainability-Teams oft vernachlässigt werden. Dieser isolierte Ansatz führt zu suboptimalen Entscheidungen und uneinheitlichen Strategien. Kurzfristige Ausrichtung: Der Fokus von FinOps liegt vor allem darauf, Kosten sofort einzusparen. Das kann langfristige Ziele wie Performance, Verfügbarkeit, Skalierbarkeit und Nachhaltigkeit gefährden. Übermäßiger Fokus auf Tools, Budgets und Kontrollmaßnahmen: FinOps-Initiativen legen regelmäßig mehr Wert darauf, Kostenmanagement-Tools zu implementieren – statt eine Kultur der Verantwortlichkeit und Zusammenarbeit zu fördern, die für dauerhaften Change unerlässlich ist. Motivationsvernachlässigung: Der Kostenkontrollfokus motiviert Architekten und Ingenieure nicht dazu, effizientere Systeme zu entwerfen. Das führt wiederum zu Trägheit und minimalen Fortschritten. Finanzmetriken geben den Ton an: FinOps konzentriert sich fast ausschließlich auf finanzielle Kennzahlen und vernachlässigt Umweltaspekte. Diese sollten für moderne Unternehmen jedoch immer wichtiger werden. Kacy Clarke ist Chief Technology Officer bei der Unternehmensberatung Chiefly & Co. Zuvor bekleidete sie unter anderem leitende Positionen bei Microsoft, Deloitte sowie Hewlett-Packard Enterprise.Kacy Clarke Was GreenOps besser macht GreenOps ist aus der Fusion von FinOps, Sustainability und DevOps hervorgegangen. Das Konzept will die Limitationen von FinOps überwinden und parallel Nachhaltigkeit als Kernprinzip etablieren. Systeme, die nach GreenOps-Prinzipien aufgebaut sind, sollen nicht nur kosteneffizient sein, sondern auch den ökologischen Fußabdruck minimieren und dadurch technologische Innovation mit Umweltverantwortung in Einklang bringen. Nach meiner Erfahrung sind Emissionswerte auch eine größere Motivation für Architekten und Engineers als Kosten, wenn es darum geht, effizientere Systeme zu entwerfen und Lösungen zu entwickeln, um nicht ausgelastete Ressourcen automatisiert abzuschalten – ganz besonders, wenn es dabei um Millennials und die Generation Z geht. Die Vorzüge des GreenOps-Ansatzes im Überblick: Ganzheitlicher Ansatz: Finanzielle, ökologische und betriebliche Kennzahlen einzubeziehen, gewährleistet eine ausgewogene Strategie, die mit den übergeordneten Unternehmenszielen im Einklang steht. Funktionsübergreifende Zusammenarbeit: Verschiedene Stakeholder aus den Bereichen IT, Finanzen, Betrieb und Nachhaltigkeit einzubinden, fördert eine optimierte Abstimmung innerhalb der Organisation sowie eine ganzheitliche Entscheidungsfindung. Standardisierte Kennzahlen: Frameworks für die CO2-Bilanzierung und Energieeffizienz einzusetzen, vereinfacht das Benchmarking und damit die Entscheidungsfindung. Die Visualisierung von Emissionsschätzungen sowie Schulungen, die umweltfreundliche Systeme behandeln, geben die nötigen Tools an die Hand, um Nachhaltigkeitsoptimierungen möglichst früh im Designprozess zu verankern.   Langfristige Wertschöpfung: GreenOps fördert Methoden, die sowohl Kosteneinsparungen als auch Sustainability-Vorteile erschließen. Letztere zahlen auf CSR- und ESG-Ziele ein und können den Markenwert steigern. Kultureller Wandel: Bei GreenOps steht im Vordergrund, eine Kultur der Umweltverantwortung zu etablieren. Das ist auch nachhaltigen Cloud-Praktiken förderlich. Allerdings reicht GreenOps alleine nicht aus, um sämtliche Ineffizienzen zu beseitigen und der Kostenexplosion zu entfliehen: Nachhaltigkeitsaspekte müssen vielmehr bereits in den frühesten Phasen von Systemdesign oder Anbieterauswahl eine Rolle spielen. Mit anderen Worten: Es braucht einen transformativen Wandel und einen umfassenderen Rahmen. GreenOps trifft transformative Führung An dieser Stelle kommt Enterprise Architecture (EA) ins Spiel: Ein Framework, um die Unternehmenstransformation voranzutreiben, dabei jedoch parallel agil und resilient zu bleiben. Werden die GreenOps-Prinzipien in EA-Initiativen integriert, stellt das sicher, dass Sustainability-Aspekte in jeder Phase von Systemdesign und -betrieb berücksichtigt werden. Eine solche Ausrichtung ermöglicht Unternehmen damit, nachhaltige Architekturen aufzubauen und zu betreiben, die: den Energieverbrauch optimieren, Ausschuss reduzieren und neben technischen und geschäftlichen Zielen auch langfristige Nachhaltigkeitsziele realisieren. Eine sinnvolle Transformation braucht jedoch nicht nur technische Skills, sondern auch Führungskompetenz, beziehungsweise die Fähigkeit, andere inspirieren zu können. Denn, das sehen wir in unserer täglichen Arbeit mit den Kunden: Echte Transformation gelingt nur mit Begeisterung, respektive Leidenschaft. An dieser Stelle kommen schließlich die Prinzipien der Transformational Leadership ins Spiel: Indem die kulturellen Aspekte in den Fokus gerückt werden (etwa DevOps, Agile, Infrastructure as Code oder Cloud Native), lassen sich Cloud-Einführungen in Unternehmen schneller, reibungsloser und kostengünstiger gestalten. Zu den grundlegenden Komponenten der transformativer Führung gehören: Inspirierende Motivation: Führungskräfte formulieren eine klare, überzeugende Vision, die Mitarbeiter dazu inspiriert, Erwartungen zu übertreffen und neue Herausforderungen anzunehmen. Intellektuelle Anregung: Führungskräfte ermutigen dazu, Annahmen kritisch zu hinterfragen, innovative Ideen zu erkunden und bahnbrechende Lösungen zu verfolgen. Individuelle Berücksichtigung: Führungskräfte bieten maßgeschneiderten Support und Mentoring und gehen dabei auf die individuellen Bedürfnisse ihrer Mitarbeiter ein. Idealisierter Einfluss: Führungskräfte fungieren als Vorbilder, verkörpern die Werte des Unternehmens und zeigen unerschütterliches Engagement für dessen Ziele. Manager, die diese Prinzipien mit Nachhaltigkeit, beziehungsweise GreenOps, kombinieren, treiben den kulturellen und operativen Wandel voran, der erforderlich ist, um effizientere, nachhaltigere Systeme aufzubauen. GreenOps-Herausforderungen & -Chancen GreenOps und die daraus erwachsenden, nachhaltigen Architekturen sind zwar attraktive Rahmenkonzepte, werfen jedoch auch Herausforderungen auf. Dazu zählen in erster Linie: Initiale Investitionen: GreenOps und nachhaltige Enterprise-Architekturen zu implementieren, erfordert erhebliche Vorabinvestitionen in Tools, Schulungen und Prozessoptimierungen. Skill-Nachholbedarf: Hocheffiziente, dynamische Architekturen zu entwickeln, ist ein komplexer Prozess und erfordert in den meisten Fällen, neue Kompetenzen aufzubauen. Metriken im Überfluss: Neben der finanziellen Performance auch die Umweltauswirkungen zu erfassen, kann eine gewaltige Aufgabe darstellen – die jedoch für sinnvolle Fortschritte unerlässlich ist. Interner Widerstand: Die Umstellung auf GreenOps, beziehungsweise eine Nachhaltigkeitsmentalität, erfordert sehr wahrscheinlich, Change-Widerstände zu überwinden. Trotz dieser Hindernisse sind die Chancen, die sich mit GreenOps bieten, immens. Und es ist nicht in Stein gemeißelt, dass die Umwälzungen tiefgreifend ausfallen müssen. So legt beispielsweise eine Studie der University of Waterloo nahe, dass bereits eine kleine Änderung am Linux-Kernel den Stromverbrauch vieler Rechenzentren um bis zu 30 Prozent reduzieren könnte. GreenOps, nachhaltige Architekturen und Transformational Leadership miteinander zu kombinieren, stellt mit Blick auf den Cloud-Betrieb ist die nächste große Herausforderung dar. Unternehmen, die diese annehmen, um die Limitationen von FinOps zu überwinden, werden am Ende von einem effizienteren und umweltfreundlicheren Cloud-Ökosystem profitieren. GreenOps ist auf dem besten Weg, sich zu einem essenziellen Framework zu entwickeln, das die Zukunft des Cloud Computing prägen wird und ein harmonisches Gleichgewicht zwischen technologischer Innovation und ökologischer Verantwortung gewährleistet. (fm) Sie wollen weitere interessante Beiträge zu diversen Themen aus der IT-Welt lesen? Unsere kostenlosen Newsletter liefern Ihnen alles, was IT-Profis wissen sollten – direkt in Ihre Inbox! 

GreenOps – das neue, bessere FinOps​ Nachhaltigkeitsziele zu erreichen, ist auch mit dem GreenOps-Konzept kein Selbstläufer.JoeyCheung | shutterstock.com Die weltweiten IT-Ausgaben sollen aktuellen Prognosen zufolge im Jahr 2025 um circa neun Prozent steigen – im Wesentlichen getrieben durch die Cloud und künstliche Intelligenz (KI). Dieses rasante Wachstum verdeutlicht jedoch auch, dass nachhaltigere, effizientere Methoden, um Ressourcen zu managen, dringend angebracht sind. Denn für einige Unternehmen sind die Public-Cloud-Kosten in den letzten Jahren sprunghaft angestiegen. Einige der Kunden, die wir beraten, sind mit Rechnungen konfrontiert, die zwei- bis dreimal höher ausfallen als erwartet. Häufig explodieren die Kosten schneller als Gegen-, beziehungsweise Kontrollmaßnahmen implementiert werden können. Dieses Problem verschärft sich durch den Hype um KI noch um ein Vielfaches. Zwar setzen viele Unternehmen auf FinOps, um die Kontrolle über eskalierende Kosten zurückzugewinnen – das bleibt jedoch aus verschiedenen Gründen (dazu gleich mehr) oft ein erfolgloses Unterfangen. Ein neuer Ansatz für das Cloud-Kostenmanagement im KI-Zeitalter ist deshalb dringend erforderlich. Daran scheitert FinOps Das FinOps-Framework ist das Ergebnis der Kombination von Finance und DevOps und ist erstmals Anfang der 2010er Jahre aufgekommen. Und obwohl das Konzept beträchtliches Potenzial aufweist, kann es seine Versprechen häufig nicht einlösen. Die wichtigsten Gründe dafür sind: Mangelnde funktionsübergreifende Abstimmung: FinOps betrifft in erster Linie Finanz- und IT-Teams, weswegen der Input anderer Stakeholder wie OT- und Sustainability-Teams oft vernachlässigt werden. Dieser isolierte Ansatz führt zu suboptimalen Entscheidungen und uneinheitlichen Strategien. Kurzfristige Ausrichtung: Der Fokus von FinOps liegt vor allem darauf, Kosten sofort einzusparen. Das kann langfristige Ziele wie Performance, Verfügbarkeit, Skalierbarkeit und Nachhaltigkeit gefährden. Übermäßiger Fokus auf Tools, Budgets und Kontrollmaßnahmen: FinOps-Initiativen legen regelmäßig mehr Wert darauf, Kostenmanagement-Tools zu implementieren – statt eine Kultur der Verantwortlichkeit und Zusammenarbeit zu fördern, die für dauerhaften Change unerlässlich ist. Motivationsvernachlässigung: Der Kostenkontrollfokus motiviert Architekten und Ingenieure nicht dazu, effizientere Systeme zu entwerfen. Das führt wiederum zu Trägheit und minimalen Fortschritten. Finanzmetriken geben den Ton an: FinOps konzentriert sich fast ausschließlich auf finanzielle Kennzahlen und vernachlässigt Umweltaspekte. Diese sollten für moderne Unternehmen jedoch immer wichtiger werden. Kacy Clarke ist Chief Technology Officer bei der Unternehmensberatung Chiefly & Co. Zuvor bekleidete sie unter anderem leitende Positionen bei Microsoft, Deloitte sowie Hewlett-Packard Enterprise.Kacy Clarke Was GreenOps besser macht GreenOps ist aus der Fusion von FinOps, Sustainability und DevOps hervorgegangen. Das Konzept will die Limitationen von FinOps überwinden und parallel Nachhaltigkeit als Kernprinzip etablieren. Systeme, die nach GreenOps-Prinzipien aufgebaut sind, sollen nicht nur kosteneffizient sein, sondern auch den ökologischen Fußabdruck minimieren und dadurch technologische Innovation mit Umweltverantwortung in Einklang bringen. Nach meiner Erfahrung sind Emissionswerte auch eine größere Motivation für Architekten und Engineers als Kosten, wenn es darum geht, effizientere Systeme zu entwerfen und Lösungen zu entwickeln, um nicht ausgelastete Ressourcen automatisiert abzuschalten – ganz besonders, wenn es dabei um Millennials und die Generation Z geht. Die Vorzüge des GreenOps-Ansatzes im Überblick: Ganzheitlicher Ansatz: Finanzielle, ökologische und betriebliche Kennzahlen einzubeziehen, gewährleistet eine ausgewogene Strategie, die mit den übergeordneten Unternehmenszielen im Einklang steht. Funktionsübergreifende Zusammenarbeit: Verschiedene Stakeholder aus den Bereichen IT, Finanzen, Betrieb und Nachhaltigkeit einzubinden, fördert eine optimierte Abstimmung innerhalb der Organisation sowie eine ganzheitliche Entscheidungsfindung. Standardisierte Kennzahlen: Frameworks für die CO2-Bilanzierung und Energieeffizienz einzusetzen, vereinfacht das Benchmarking und damit die Entscheidungsfindung. Die Visualisierung von Emissionsschätzungen sowie Schulungen, die umweltfreundliche Systeme behandeln, geben die nötigen Tools an die Hand, um Nachhaltigkeitsoptimierungen möglichst früh im Designprozess zu verankern.   Langfristige Wertschöpfung: GreenOps fördert Methoden, die sowohl Kosteneinsparungen als auch Sustainability-Vorteile erschließen. Letztere zahlen auf CSR- und ESG-Ziele ein und können den Markenwert steigern. Kultureller Wandel: Bei GreenOps steht im Vordergrund, eine Kultur der Umweltverantwortung zu etablieren. Das ist auch nachhaltigen Cloud-Praktiken förderlich. Allerdings reicht GreenOps alleine nicht aus, um sämtliche Ineffizienzen zu beseitigen und der Kostenexplosion zu entfliehen: Nachhaltigkeitsaspekte müssen vielmehr bereits in den frühesten Phasen von Systemdesign oder Anbieterauswahl eine Rolle spielen. Mit anderen Worten: Es braucht einen transformativen Wandel und einen umfassenderen Rahmen. GreenOps trifft transformative Führung An dieser Stelle kommt Enterprise Architecture (EA) ins Spiel: Ein Framework, um die Unternehmenstransformation voranzutreiben, dabei jedoch parallel agil und resilient zu bleiben. Werden die GreenOps-Prinzipien in EA-Initiativen integriert, stellt das sicher, dass Sustainability-Aspekte in jeder Phase von Systemdesign und -betrieb berücksichtigt werden. Eine solche Ausrichtung ermöglicht Unternehmen damit, nachhaltige Architekturen aufzubauen und zu betreiben, die: den Energieverbrauch optimieren, Ausschuss reduzieren und neben technischen und geschäftlichen Zielen auch langfristige Nachhaltigkeitsziele realisieren. Eine sinnvolle Transformation braucht jedoch nicht nur technische Skills, sondern auch Führungskompetenz, beziehungsweise die Fähigkeit, andere inspirieren zu können. Denn, das sehen wir in unserer täglichen Arbeit mit den Kunden: Echte Transformation gelingt nur mit Begeisterung, respektive Leidenschaft. An dieser Stelle kommen schließlich die Prinzipien der Transformational Leadership ins Spiel: Indem die kulturellen Aspekte in den Fokus gerückt werden (etwa DevOps, Agile, Infrastructure as Code oder Cloud Native), lassen sich Cloud-Einführungen in Unternehmen schneller, reibungsloser und kostengünstiger gestalten. Zu den grundlegenden Komponenten der transformativer Führung gehören: Inspirierende Motivation: Führungskräfte formulieren eine klare, überzeugende Vision, die Mitarbeiter dazu inspiriert, Erwartungen zu übertreffen und neue Herausforderungen anzunehmen. Intellektuelle Anregung: Führungskräfte ermutigen dazu, Annahmen kritisch zu hinterfragen, innovative Ideen zu erkunden und bahnbrechende Lösungen zu verfolgen. Individuelle Berücksichtigung: Führungskräfte bieten maßgeschneiderten Support und Mentoring und gehen dabei auf die individuellen Bedürfnisse ihrer Mitarbeiter ein. Idealisierter Einfluss: Führungskräfte fungieren als Vorbilder, verkörpern die Werte des Unternehmens und zeigen unerschütterliches Engagement für dessen Ziele. Manager, die diese Prinzipien mit Nachhaltigkeit, beziehungsweise GreenOps, kombinieren, treiben den kulturellen und operativen Wandel voran, der erforderlich ist, um effizientere, nachhaltigere Systeme aufzubauen. GreenOps-Herausforderungen & -Chancen GreenOps und die daraus erwachsenden, nachhaltigen Architekturen sind zwar attraktive Rahmenkonzepte, werfen jedoch auch Herausforderungen auf. Dazu zählen in erster Linie: Initiale Investitionen: GreenOps und nachhaltige Enterprise-Architekturen zu implementieren, erfordert erhebliche Vorabinvestitionen in Tools, Schulungen und Prozessoptimierungen. Skill-Nachholbedarf: Hocheffiziente, dynamische Architekturen zu entwickeln, ist ein komplexer Prozess und erfordert in den meisten Fällen, neue Kompetenzen aufzubauen. Metriken im Überfluss: Neben der finanziellen Performance auch die Umweltauswirkungen zu erfassen, kann eine gewaltige Aufgabe darstellen – die jedoch für sinnvolle Fortschritte unerlässlich ist. Interner Widerstand: Die Umstellung auf GreenOps, beziehungsweise eine Nachhaltigkeitsmentalität, erfordert sehr wahrscheinlich, Change-Widerstände zu überwinden. Trotz dieser Hindernisse sind die Chancen, die sich mit GreenOps bieten, immens. Und es ist nicht in Stein gemeißelt, dass die Umwälzungen tiefgreifend ausfallen müssen. So legt beispielsweise eine Studie der University of Waterloo nahe, dass bereits eine kleine Änderung am Linux-Kernel den Stromverbrauch vieler Rechenzentren um bis zu 30 Prozent reduzieren könnte. GreenOps, nachhaltige Architekturen und Transformational Leadership miteinander zu kombinieren, stellt mit Blick auf den Cloud-Betrieb ist die nächste große Herausforderung dar. Unternehmen, die diese annehmen, um die Limitationen von FinOps zu überwinden, werden am Ende von einem effizienteren und umweltfreundlicheren Cloud-Ökosystem profitieren. GreenOps ist auf dem besten Weg, sich zu einem essenziellen Framework zu entwickeln, das die Zukunft des Cloud Computing prägen wird und ein harmonisches Gleichgewicht zwischen technologischer Innovation und ökologischer Verantwortung gewährleistet. (fm) Sie wollen weitere interessante Beiträge zu diversen Themen aus der IT-Welt lesen? Unsere kostenlosen Newsletter liefern Ihnen alles, was IT-Profis wissen sollten – direkt in Ihre Inbox!

Nachhaltigkeitsziele zu erreichen, ist auch mit dem GreenOps-Konzept kein Selbstläufer.JoeyCheung | shutterstock.com Die weltweiten IT-Ausgaben sollen aktuellen Prognosen zufolge im Jahr 2025 um circa neun Prozent steigen – im Wesentlichen getrieben durch die Cloud und künstliche Intelligenz (KI). Dieses rasante Wachstum verdeutlicht jedoch auch, dass nachhaltigere, effizientere Methoden, um Ressourcen zu managen, dringend angebracht sind. Denn für einige Unternehmen sind die Public-Cloud-Kosten in den letzten Jahren sprunghaft angestiegen. Einige der Kunden, die wir beraten, sind mit Rechnungen konfrontiert, die zwei- bis dreimal höher ausfallen als erwartet. Häufig explodieren die Kosten schneller als Gegen-, beziehungsweise Kontrollmaßnahmen implementiert werden können. Dieses Problem verschärft sich durch den Hype um KI noch um ein Vielfaches. Zwar setzen viele Unternehmen auf FinOps, um die Kontrolle über eskalierende Kosten zurückzugewinnen – das bleibt jedoch aus verschiedenen Gründen (dazu gleich mehr) oft ein erfolgloses Unterfangen. Ein neuer Ansatz für das Cloud-Kostenmanagement im KI-Zeitalter ist deshalb dringend erforderlich. Daran scheitert FinOps Das FinOps-Framework ist das Ergebnis der Kombination von Finance und DevOps und ist erstmals Anfang der 2010er Jahre aufgekommen. Und obwohl das Konzept beträchtliches Potenzial aufweist, kann es seine Versprechen häufig nicht einlösen. Die wichtigsten Gründe dafür sind: Mangelnde funktionsübergreifende Abstimmung: FinOps betrifft in erster Linie Finanz- und IT-Teams, weswegen der Input anderer Stakeholder wie OT- und Sustainability-Teams oft vernachlässigt werden. Dieser isolierte Ansatz führt zu suboptimalen Entscheidungen und uneinheitlichen Strategien. Kurzfristige Ausrichtung: Der Fokus von FinOps liegt vor allem darauf, Kosten sofort einzusparen. Das kann langfristige Ziele wie Performance, Verfügbarkeit, Skalierbarkeit und Nachhaltigkeit gefährden. Übermäßiger Fokus auf Tools, Budgets und Kontrollmaßnahmen: FinOps-Initiativen legen regelmäßig mehr Wert darauf, Kostenmanagement-Tools zu implementieren – statt eine Kultur der Verantwortlichkeit und Zusammenarbeit zu fördern, die für dauerhaften Change unerlässlich ist. Motivationsvernachlässigung: Der Kostenkontrollfokus motiviert Architekten und Ingenieure nicht dazu, effizientere Systeme zu entwerfen. Das führt wiederum zu Trägheit und minimalen Fortschritten. Finanzmetriken geben den Ton an: FinOps konzentriert sich fast ausschließlich auf finanzielle Kennzahlen und vernachlässigt Umweltaspekte. Diese sollten für moderne Unternehmen jedoch immer wichtiger werden. Kacy Clarke ist Chief Technology Officer bei der Unternehmensberatung Chiefly & Co. Zuvor bekleidete sie unter anderem leitende Positionen bei Microsoft, Deloitte sowie Hewlett-Packard Enterprise.Kacy Clarke Was GreenOps besser macht GreenOps ist aus der Fusion von FinOps, Sustainability und DevOps hervorgegangen. Das Konzept will die Limitationen von FinOps überwinden und parallel Nachhaltigkeit als Kernprinzip etablieren. Systeme, die nach GreenOps-Prinzipien aufgebaut sind, sollen nicht nur kosteneffizient sein, sondern auch den ökologischen Fußabdruck minimieren und dadurch technologische Innovation mit Umweltverantwortung in Einklang bringen. Nach meiner Erfahrung sind Emissionswerte auch eine größere Motivation für Architekten und Engineers als Kosten, wenn es darum geht, effizientere Systeme zu entwerfen und Lösungen zu entwickeln, um nicht ausgelastete Ressourcen automatisiert abzuschalten – ganz besonders, wenn es dabei um Millennials und die Generation Z geht. Die Vorzüge des GreenOps-Ansatzes im Überblick: Ganzheitlicher Ansatz: Finanzielle, ökologische und betriebliche Kennzahlen einzubeziehen, gewährleistet eine ausgewogene Strategie, die mit den übergeordneten Unternehmenszielen im Einklang steht. Funktionsübergreifende Zusammenarbeit: Verschiedene Stakeholder aus den Bereichen IT, Finanzen, Betrieb und Nachhaltigkeit einzubinden, fördert eine optimierte Abstimmung innerhalb der Organisation sowie eine ganzheitliche Entscheidungsfindung. Standardisierte Kennzahlen: Frameworks für die CO2-Bilanzierung und Energieeffizienz einzusetzen, vereinfacht das Benchmarking und damit die Entscheidungsfindung. Die Visualisierung von Emissionsschätzungen sowie Schulungen, die umweltfreundliche Systeme behandeln, geben die nötigen Tools an die Hand, um Nachhaltigkeitsoptimierungen möglichst früh im Designprozess zu verankern.   Langfristige Wertschöpfung: GreenOps fördert Methoden, die sowohl Kosteneinsparungen als auch Sustainability-Vorteile erschließen. Letztere zahlen auf CSR- und ESG-Ziele ein und können den Markenwert steigern. Kultureller Wandel: Bei GreenOps steht im Vordergrund, eine Kultur der Umweltverantwortung zu etablieren. Das ist auch nachhaltigen Cloud-Praktiken förderlich. Allerdings reicht GreenOps alleine nicht aus, um sämtliche Ineffizienzen zu beseitigen und der Kostenexplosion zu entfliehen: Nachhaltigkeitsaspekte müssen vielmehr bereits in den frühesten Phasen von Systemdesign oder Anbieterauswahl eine Rolle spielen. Mit anderen Worten: Es braucht einen transformativen Wandel und einen umfassenderen Rahmen. GreenOps trifft transformative Führung An dieser Stelle kommt Enterprise Architecture (EA) ins Spiel: Ein Framework, um die Unternehmenstransformation voranzutreiben, dabei jedoch parallel agil und resilient zu bleiben. Werden die GreenOps-Prinzipien in EA-Initiativen integriert, stellt das sicher, dass Sustainability-Aspekte in jeder Phase von Systemdesign und -betrieb berücksichtigt werden. Eine solche Ausrichtung ermöglicht Unternehmen damit, nachhaltige Architekturen aufzubauen und zu betreiben, die: den Energieverbrauch optimieren, Ausschuss reduzieren und neben technischen und geschäftlichen Zielen auch langfristige Nachhaltigkeitsziele realisieren. Eine sinnvolle Transformation braucht jedoch nicht nur technische Skills, sondern auch Führungskompetenz, beziehungsweise die Fähigkeit, andere inspirieren zu können. Denn, das sehen wir in unserer täglichen Arbeit mit den Kunden: Echte Transformation gelingt nur mit Begeisterung, respektive Leidenschaft. An dieser Stelle kommen schließlich die Prinzipien der Transformational Leadership ins Spiel: Indem die kulturellen Aspekte in den Fokus gerückt werden (etwa DevOps, Agile, Infrastructure as Code oder Cloud Native), lassen sich Cloud-Einführungen in Unternehmen schneller, reibungsloser und kostengünstiger gestalten. Zu den grundlegenden Komponenten der transformativer Führung gehören: Inspirierende Motivation: Führungskräfte formulieren eine klare, überzeugende Vision, die Mitarbeiter dazu inspiriert, Erwartungen zu übertreffen und neue Herausforderungen anzunehmen. Intellektuelle Anregung: Führungskräfte ermutigen dazu, Annahmen kritisch zu hinterfragen, innovative Ideen zu erkunden und bahnbrechende Lösungen zu verfolgen. Individuelle Berücksichtigung: Führungskräfte bieten maßgeschneiderten Support und Mentoring und gehen dabei auf die individuellen Bedürfnisse ihrer Mitarbeiter ein. Idealisierter Einfluss: Führungskräfte fungieren als Vorbilder, verkörpern die Werte des Unternehmens und zeigen unerschütterliches Engagement für dessen Ziele. Manager, die diese Prinzipien mit Nachhaltigkeit, beziehungsweise GreenOps, kombinieren, treiben den kulturellen und operativen Wandel voran, der erforderlich ist, um effizientere, nachhaltigere Systeme aufzubauen. GreenOps-Herausforderungen & -Chancen GreenOps und die daraus erwachsenden, nachhaltigen Architekturen sind zwar attraktive Rahmenkonzepte, werfen jedoch auch Herausforderungen auf. Dazu zählen in erster Linie: Initiale Investitionen: GreenOps und nachhaltige Enterprise-Architekturen zu implementieren, erfordert erhebliche Vorabinvestitionen in Tools, Schulungen und Prozessoptimierungen. Skill-Nachholbedarf: Hocheffiziente, dynamische Architekturen zu entwickeln, ist ein komplexer Prozess und erfordert in den meisten Fällen, neue Kompetenzen aufzubauen. Metriken im Überfluss: Neben der finanziellen Performance auch die Umweltauswirkungen zu erfassen, kann eine gewaltige Aufgabe darstellen – die jedoch für sinnvolle Fortschritte unerlässlich ist. Interner Widerstand: Die Umstellung auf GreenOps, beziehungsweise eine Nachhaltigkeitsmentalität, erfordert sehr wahrscheinlich, Change-Widerstände zu überwinden. Trotz dieser Hindernisse sind die Chancen, die sich mit GreenOps bieten, immens. Und es ist nicht in Stein gemeißelt, dass die Umwälzungen tiefgreifend ausfallen müssen. So legt beispielsweise eine Studie der University of Waterloo nahe, dass bereits eine kleine Änderung am Linux-Kernel den Stromverbrauch vieler Rechenzentren um bis zu 30 Prozent reduzieren könnte. GreenOps, nachhaltige Architekturen und Transformational Leadership miteinander zu kombinieren, stellt mit Blick auf den Cloud-Betrieb ist die nächste große Herausforderung dar. Unternehmen, die diese annehmen, um die Limitationen von FinOps zu überwinden, werden am Ende von einem effizienteren und umweltfreundlicheren Cloud-Ökosystem profitieren. GreenOps ist auf dem besten Weg, sich zu einem essenziellen Framework zu entwickeln, das die Zukunft des Cloud Computing prägen wird und ein harmonisches Gleichgewicht zwischen technologischer Innovation und ökologischer Verantwortung gewährleistet. (fm) Sie wollen weitere interessante Beiträge zu diversen Themen aus der IT-Welt lesen? Unsere kostenlosen Newsletter liefern Ihnen alles, was IT-Profis wissen sollten – direkt in Ihre Inbox! 

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