Die Mehrheit deutscher Unternehmen bleibt bei Office- und Cloud-Lösungen auf US-Anbieter angewiesen. Eine europäische Cloud erscheint im besten Fall Zukunftsmusik.gotphotos – shutterstock.com Seit geraumer Zeit reden Vertreter von Industrie und Politik davon, dass Deutschland digital souverän werden solle. Damit ist gemeint, dass sich hiesige Firmen vor allem aus dem Würgegriff der amerikanischen Hyperscaler befreien . Dies bezieht sich allerdings nicht nur auf Künstliche Intelligenz (KI) oder Cloud, sondern auf alle Bereiche. Wunsch nach Unabhängigkeit Der Wunsch nach digitaler Souveränität ist berechtigt. So verpflichtet etwa der CLOUD Act US-Firmen, US-Behörden auch den Zugriff auf im Ausland gespeicherten Daten zu gewährleisten. Außerdem zeigte sich erst kürzlich beim Vorgehen gegen den Internationalen Strafgerichtshof (IStGH), dass die Trump-Regierung Unternehmen – falls gewünscht – den digitalen Stecker ziehen kann. Solchen Szenarien versuchen sowohl die Bundesregierung als auch Branchenverbände mit neuen Initiativen entgegenzusteuern. US-Anwendungen dominieren Markt Eine von eperi beauftragte TechConsult-Umfrage legt jedoch nahe, dass sich ein solcher Emanzipationsprozess sich sowohl schwierig als auch langwierig gestalten würde. Der Hauptgrund: Die Anwendungen der US-Hyperscaler sind sehr weit verbreitet. So gaben mehr als zwei Drittel der befragten deutschen Unternehmen (69 Prozent) an, dass sie bei Office-Anwendungen auf Angebote US-Cloud-basierter Anwendungen wie Microsoft 365 setzen. Ebenfalls beliebt sind die Collaboration-Tools Microsoft Teams oder Google Workspace, die von 44 Prozent der Befragten täglich eingesetzt werden. Genauso viele Unternehmen gaben auch an, ihre Daten auf Lösungen wie OneDrive oder AWS zu speichern und auszutauschen. Unterschiedliche Stufen der Abhängigkeit Bei der Größe der Unternehmen zeichnen sich dabei deutliche Unterschiede ab: So setzen 70 Prozent der kleinen Unternehmen mit 250 bis 499 Mitarbeitenden auf US-Angebote. Eine weitere große Gruppe sind Organisationen mit über 5.000 Beschäftigten. Hier antworteten sechs von zehn der Befragten, dass sie bei Office-Lösungen in erster Linie auf US-Cloud-Angebote setzen. Bei Unternehmen mit 2.000 bis 4.999 Mitarbeitern sind es mit 48,5 Prozent dagegen nicht einmal mehr die Hälfte. Verfügen Firmen über 999 bis 1.999 Beschäftigte lässt sich das Feld der Teilnehmenden genau in der Mitte teilen. Öffentlicher Anspruch und betriebliche Wirklichkeit klaffen deutlich auseinander, wie eine aktuelle eperi-Studie herausfand. eperi „Die ermittelte Momentaufnahme verdeutlicht die große Verbreitung und Nutzung von US- Cloud-Lösungen im deutschen Business-Alltag. Diese Ist-Situation ist nur schwer mit dem Bedürfnis der Unternehmen in Übereinstimmung zu bringen, sich aus der IT-seitigen Abhängigkeit von den USA lösen zu wollen“, konstatiert Andreas Steffen, CEO von eperi.
Deutsche digitale Souveränität bleibt vorerst Wunschdenken
Die Mehrheit deutscher Unternehmen bleibt bei Office- und Cloud-Lösungen auf US-Anbieter angewiesen. Eine europäische Cloud erscheint im besten Fall Zukunftsmusik.gotphotos – shutterstock.com Seit geraumer Zeit reden Vertreter von Industrie und Politik davon, dass Deutschland digital souverän werden solle. Damit ist gemeint, dass sich hiesige Firmen vor allem aus dem Würgegriff der amerikanischen Hyperscaler befreien . Dies bezieht sich allerdings nicht nur auf Künstliche Intelligenz (KI) oder Cloud, sondern auf alle Bereiche. Wunsch nach Unabhängigkeit Der Wunsch nach digitaler Souveränität ist berechtigt. So verpflichtet etwa der CLOUD Act US-Firmen, US-Behörden auch den Zugriff auf im Ausland gespeicherten Daten zu gewährleisten. Außerdem zeigte sich erst kürzlich beim Vorgehen gegen den Internationalen Strafgerichtshof (IStGH), dass die Trump-Regierung Unternehmen – falls gewünscht – den digitalen Stecker ziehen kann. Solchen Szenarien versuchen sowohl die Bundesregierung als auch Branchenverbände mit neuen Initiativen entgegenzusteuern. US-Anwendungen dominieren Markt Eine von eperi beauftragte TechConsult-Umfrage legt jedoch nahe, dass sich ein solcher Emanzipationsprozess sich sowohl schwierig als auch langwierig gestalten würde. Der Hauptgrund: Die Anwendungen der US-Hyperscaler sind sehr weit verbreitet. So gaben mehr als zwei Drittel der befragten deutschen Unternehmen (69 Prozent) an, dass sie bei Office-Anwendungen auf Angebote US-Cloud-basierter Anwendungen wie Microsoft 365 setzen. Ebenfalls beliebt sind die Collaboration-Tools Microsoft Teams oder Google Workspace, die von 44 Prozent der Befragten täglich eingesetzt werden. Genauso viele Unternehmen gaben auch an, ihre Daten auf Lösungen wie OneDrive oder AWS zu speichern und auszutauschen. Unterschiedliche Stufen der Abhängigkeit Bei der Größe der Unternehmen zeichnen sich dabei deutliche Unterschiede ab: So setzen 70 Prozent der kleinen Unternehmen mit 250 bis 499 Mitarbeitenden auf US-Angebote. Eine weitere große Gruppe sind Organisationen mit über 5.000 Beschäftigten. Hier antworteten sechs von zehn der Befragten, dass sie bei Office-Lösungen in erster Linie auf US-Cloud-Angebote setzen. Bei Unternehmen mit 2.000 bis 4.999 Mitarbeitern sind es mit 48,5 Prozent dagegen nicht einmal mehr die Hälfte. Verfügen Firmen über 999 bis 1.999 Beschäftigte lässt sich das Feld der Teilnehmenden genau in der Mitte teilen. Öffentlicher Anspruch und betriebliche Wirklichkeit klaffen deutlich auseinander, wie eine aktuelle eperi-Studie herausfand. eperi „Die ermittelte Momentaufnahme verdeutlicht die große Verbreitung und Nutzung von US- Cloud-Lösungen im deutschen Business-Alltag. Diese Ist-Situation ist nur schwer mit dem Bedürfnis der Unternehmen in Übereinstimmung zu bringen, sich aus der IT-seitigen Abhängigkeit von den USA lösen zu wollen“, konstatiert Andreas Steffen, CEO von eperi.
Deutsche digitale Souveränität bleibt vorerst Wunschdenken Die Mehrheit deutscher Unternehmen bleibt bei Office- und Cloud-Lösungen auf US-Anbieter angewiesen. Eine europäische Cloud erscheint im besten Fall Zukunftsmusik.gotphotos – shutterstock.com Seit geraumer Zeit reden Vertreter von Industrie und Politik davon, dass Deutschland digital souverän werden solle. Damit ist gemeint, dass sich hiesige Firmen vor allem aus dem Würgegriff der amerikanischen Hyperscaler befreien . Dies bezieht sich allerdings nicht nur auf Künstliche Intelligenz (KI) oder Cloud, sondern auf alle Bereiche. Wunsch nach Unabhängigkeit Der Wunsch nach digitaler Souveränität ist berechtigt. So verpflichtet etwa der CLOUD Act US-Firmen, US-Behörden auch den Zugriff auf im Ausland gespeicherten Daten zu gewährleisten. Außerdem zeigte sich erst kürzlich beim Vorgehen gegen den Internationalen Strafgerichtshof (IStGH), dass die Trump-Regierung Unternehmen – falls gewünscht – den digitalen Stecker ziehen kann. Solchen Szenarien versuchen sowohl die Bundesregierung als auch Branchenverbände mit neuen Initiativen entgegenzusteuern. US-Anwendungen dominieren Markt Eine von eperi beauftragte TechConsult-Umfrage legt jedoch nahe, dass sich ein solcher Emanzipationsprozess sich sowohl schwierig als auch langwierig gestalten würde. Der Hauptgrund: Die Anwendungen der US-Hyperscaler sind sehr weit verbreitet. So gaben mehr als zwei Drittel der befragten deutschen Unternehmen (69 Prozent) an, dass sie bei Office-Anwendungen auf Angebote US-Cloud-basierter Anwendungen wie Microsoft 365 setzen. Ebenfalls beliebt sind die Collaboration-Tools Microsoft Teams oder Google Workspace, die von 44 Prozent der Befragten täglich eingesetzt werden. Genauso viele Unternehmen gaben auch an, ihre Daten auf Lösungen wie OneDrive oder AWS zu speichern und auszutauschen. Unterschiedliche Stufen der Abhängigkeit Bei der Größe der Unternehmen zeichnen sich dabei deutliche Unterschiede ab: So setzen 70 Prozent der kleinen Unternehmen mit 250 bis 499 Mitarbeitenden auf US-Angebote. Eine weitere große Gruppe sind Organisationen mit über 5.000 Beschäftigten. Hier antworteten sechs von zehn der Befragten, dass sie bei Office-Lösungen in erster Linie auf US-Cloud-Angebote setzen. Bei Unternehmen mit 2.000 bis 4.999 Mitarbeitern sind es mit 48,5 Prozent dagegen nicht einmal mehr die Hälfte. Verfügen Firmen über 999 bis 1.999 Beschäftigte lässt sich das Feld der Teilnehmenden genau in der Mitte teilen. Öffentlicher Anspruch und betriebliche Wirklichkeit klaffen deutlich auseinander, wie eine aktuelle eperi-Studie herausfand. eperi „Die ermittelte Momentaufnahme verdeutlicht die große Verbreitung und Nutzung von US- Cloud-Lösungen im deutschen Business-Alltag. Diese Ist-Situation ist nur schwer mit dem Bedürfnis der Unternehmen in Übereinstimmung zu bringen, sich aus der IT-seitigen Abhängigkeit von den USA lösen zu wollen“, konstatiert Andreas Steffen, CEO von eperi.