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Der GenAI-Wahn nimmt kein gutes Ende​

Irgendwann platzt jede Blase.Zhane Luk | shutterstock.com Keine Ahnung wie es Ihnen geht, aber ich habe schon länger die Nase voll vom Hype rund um Generative AI (GenAI). Ich nutze die Technologie selbst seit einiger Zeit und habe für meine Zwecke ein paar gute Anwendungsfälle gefunden (in erster Linie Suchmaschinen zu ersetzen). Aber die Technologie wird ihren Verheißungen bislang einfach nicht gerecht. Nicht einmal ansatzweise. Das liegt nicht nur an meiner Perspektive: Auch IBM kommt in einer aktuellen Umfrage unter 2.000 CEOs zu dem Ergebnis, dass lediglich 25 Prozent aller KI-Initiativen in den letzten Jahren den erwarteten Return on Investment (RoI) erzielt haben. Mit 52 Prozent hat auch nur etwas mehr als die Hälfte der Befragten durch generative KI bislang Mehrwert generiert, der über Kostensenkungen hinausgeht. Doch damit nicht genug: 64 Prozent der befragten CEOs geben in der Big-Blue-Umfrage zu, Technologieinvestitionen anzuschieben, bevor überhaupt klar ist, ob die irgendeinen Mehrwert fürs Business versprechen. Würde diese Rechnung mit Blick auf GenAI im Vorfeld aufgemacht, hätte wohl kaum ein Unternehmen eine Initiative in diesem Bereich am Start. Denn die bislang von den KI-Anbietern getätigten Investitionen und erzielten Ergebnisse demonstrieren, dass die Technologie weit davon entfernt ist, profitabel zu sein. “Das verkauft sich sicher!” So hat zum Beispiel Microsoft Copilot zum Mittelpunkt seiner Preispläne für Endbenutzer gemacht. Die Nutzer nehmen das Tool allerdings nicht an: Wie das Tech-Portal Newcomer berichtet, sollen die Nutzerzahlen von Microsoft Copilot bei etwa 20 Millionen wöchentlichen Nutzern stagnieren. Von exponentiellem Wachstum a la Open AI keine Spur. Auch Microsoft-CEO Satya Nadella musste vor kurzem einräumen, dass es immer noch keine „Killer-App“ für generative KI gibt. Gut, dass ihm das aufgefallen ist, nachdem er zehn Milliarden in die Technologie gebuttert hat. Dass es keinen Weg zur GenAI-Profitabilität eröffnet, einfach sämtliche Microsoft-Anwendungen um Copilot-Funktionen zu erweitern, hätte ich auch schon vor einem Jahr verraten können – völlig kostenlos. Und die Redmonder sind nicht alleine mit diesem Problem: Den steigenden Investitionen und raschem Umsatzwachstum in einigen, wenigen Sektoren zum Trotz, haben die meisten GenAI-Anbieter mit viel hohen Betriebskosten zu kämpfen – ohne zu wissen, wie und ob sich langfristiger, finanzieller Erfolg einstellen wird. Das betrifft selbst den GenAI-Primus OpenAI: Das Unternehmen soll im Jahr 2024 rund neun Milliarden Dollar investiert haben – bei einem Umsatz von etwa vier Milliarden Dollar. Laut dem Tech-Zyniker Edward Zitron zahlt die ChatGPT-Company so – trotz steigender Abonnentenzahlen – immer noch bei jedem zahlenden Kunden massiv obendrauf und verbrennt so Milliarden. Wenn die Bilanz von OpenAI so aussieht, wird einem beim Gedanken an die kleineren Generative-AI-Anbieter Angst und Bange. Wobei Ausnahmen die Regel bestätigen: So setzt etwa das US-Unternehmen Tempus AI die Technologie in der Präzisionsmedizin ein und konnte für das erste Quartal 2025 einen Umsatzanstieg von mehr als 75 Prozent vermelden. Diese beeindruckende finanzielle Dynamik hängt in erster Linie damit zusammen, dass sich die Amerikaner auf einen spezifischen Anwendungsfall konzentrieren – und für diesen massive Verbesserungen erzielt. Unternehmen, die der Illusion erliegen, generative KI könne auf magische Art und Weise einfach alles optimieren, dürften auch in Zukunft weiter Lichtjahre davon entfernt, rentabel zu sein. Natürlich ist auch Nvidia der (KI-)Erfolg ebenfalls nicht abzusprechen. Allerdings verkauft der GPU-Gigant seine Produkte in erster Linie an GenAI-(Service-)Anbieter und nicht die Endverbraucher. Solange also Firmen wie OpenAI und Anthropic von Risikokapitalgebern weiter mit Milliarden versorgt werden, wird auch für Nvidia kein Problem entstehen. Anders dürfte es aussehen, wenn die Geldgeber erste Zweifel beschleichen, ob am Ende des GenAI-Regenbogens tatsächlich der große Business-Goldtopf wartet. (fm) Sie wollen weitere interessante Beiträge zu diversen Themen aus der IT-Welt lesen? Unsere kostenlosen Newsletter liefern Ihnen alles, was IT-Profis wissen sollten – direkt in Ihre Inbox! 

Der GenAI-Wahn nimmt kein gutes Ende​ Irgendwann platzt jede Blase.Zhane Luk | shutterstock.com Keine Ahnung wie es Ihnen geht, aber ich habe schon länger die Nase voll vom Hype rund um Generative AI (GenAI). Ich nutze die Technologie selbst seit einiger Zeit und habe für meine Zwecke ein paar gute Anwendungsfälle gefunden (in erster Linie Suchmaschinen zu ersetzen). Aber die Technologie wird ihren Verheißungen bislang einfach nicht gerecht. Nicht einmal ansatzweise. Das liegt nicht nur an meiner Perspektive: Auch IBM kommt in einer aktuellen Umfrage unter 2.000 CEOs zu dem Ergebnis, dass lediglich 25 Prozent aller KI-Initiativen in den letzten Jahren den erwarteten Return on Investment (RoI) erzielt haben. Mit 52 Prozent hat auch nur etwas mehr als die Hälfte der Befragten durch generative KI bislang Mehrwert generiert, der über Kostensenkungen hinausgeht. Doch damit nicht genug: 64 Prozent der befragten CEOs geben in der Big-Blue-Umfrage zu, Technologieinvestitionen anzuschieben, bevor überhaupt klar ist, ob die irgendeinen Mehrwert fürs Business versprechen. Würde diese Rechnung mit Blick auf GenAI im Vorfeld aufgemacht, hätte wohl kaum ein Unternehmen eine Initiative in diesem Bereich am Start. Denn die bislang von den KI-Anbietern getätigten Investitionen und erzielten Ergebnisse demonstrieren, dass die Technologie weit davon entfernt ist, profitabel zu sein. “Das verkauft sich sicher!” So hat zum Beispiel Microsoft Copilot zum Mittelpunkt seiner Preispläne für Endbenutzer gemacht. Die Nutzer nehmen das Tool allerdings nicht an: Wie das Tech-Portal Newcomer berichtet, sollen die Nutzerzahlen von Microsoft Copilot bei etwa 20 Millionen wöchentlichen Nutzern stagnieren. Von exponentiellem Wachstum a la Open AI keine Spur. Auch Microsoft-CEO Satya Nadella musste vor kurzem einräumen, dass es immer noch keine „Killer-App“ für generative KI gibt. Gut, dass ihm das aufgefallen ist, nachdem er zehn Milliarden in die Technologie gebuttert hat. Dass es keinen Weg zur GenAI-Profitabilität eröffnet, einfach sämtliche Microsoft-Anwendungen um Copilot-Funktionen zu erweitern, hätte ich auch schon vor einem Jahr verraten können – völlig kostenlos. Und die Redmonder sind nicht alleine mit diesem Problem: Den steigenden Investitionen und raschem Umsatzwachstum in einigen, wenigen Sektoren zum Trotz, haben die meisten GenAI-Anbieter mit viel hohen Betriebskosten zu kämpfen – ohne zu wissen, wie und ob sich langfristiger, finanzieller Erfolg einstellen wird. Das betrifft selbst den GenAI-Primus OpenAI: Das Unternehmen soll im Jahr 2024 rund neun Milliarden Dollar investiert haben – bei einem Umsatz von etwa vier Milliarden Dollar. Laut dem Tech-Zyniker Edward Zitron zahlt die ChatGPT-Company so – trotz steigender Abonnentenzahlen – immer noch bei jedem zahlenden Kunden massiv obendrauf und verbrennt so Milliarden. Wenn die Bilanz von OpenAI so aussieht, wird einem beim Gedanken an die kleineren Generative-AI-Anbieter Angst und Bange. Wobei Ausnahmen die Regel bestätigen: So setzt etwa das US-Unternehmen Tempus AI die Technologie in der Präzisionsmedizin ein und konnte für das erste Quartal 2025 einen Umsatzanstieg von mehr als 75 Prozent vermelden. Diese beeindruckende finanzielle Dynamik hängt in erster Linie damit zusammen, dass sich die Amerikaner auf einen spezifischen Anwendungsfall konzentrieren – und für diesen massive Verbesserungen erzielt. Unternehmen, die der Illusion erliegen, generative KI könne auf magische Art und Weise einfach alles optimieren, dürften auch in Zukunft weiter Lichtjahre davon entfernt, rentabel zu sein. Natürlich ist auch Nvidia der (KI-)Erfolg ebenfalls nicht abzusprechen. Allerdings verkauft der GPU-Gigant seine Produkte in erster Linie an GenAI-(Service-)Anbieter und nicht die Endverbraucher. Solange also Firmen wie OpenAI und Anthropic von Risikokapitalgebern weiter mit Milliarden versorgt werden, wird auch für Nvidia kein Problem entstehen. Anders dürfte es aussehen, wenn die Geldgeber erste Zweifel beschleichen, ob am Ende des GenAI-Regenbogens tatsächlich der große Business-Goldtopf wartet. (fm) Sie wollen weitere interessante Beiträge zu diversen Themen aus der IT-Welt lesen? Unsere kostenlosen Newsletter liefern Ihnen alles, was IT-Profis wissen sollten – direkt in Ihre Inbox!

Irgendwann platzt jede Blase.Zhane Luk | shutterstock.com Keine Ahnung wie es Ihnen geht, aber ich habe schon länger die Nase voll vom Hype rund um Generative AI (GenAI). Ich nutze die Technologie selbst seit einiger Zeit und habe für meine Zwecke ein paar gute Anwendungsfälle gefunden (in erster Linie Suchmaschinen zu ersetzen). Aber die Technologie wird ihren Verheißungen bislang einfach nicht gerecht. Nicht einmal ansatzweise. Das liegt nicht nur an meiner Perspektive: Auch IBM kommt in einer aktuellen Umfrage unter 2.000 CEOs zu dem Ergebnis, dass lediglich 25 Prozent aller KI-Initiativen in den letzten Jahren den erwarteten Return on Investment (RoI) erzielt haben. Mit 52 Prozent hat auch nur etwas mehr als die Hälfte der Befragten durch generative KI bislang Mehrwert generiert, der über Kostensenkungen hinausgeht. Doch damit nicht genug: 64 Prozent der befragten CEOs geben in der Big-Blue-Umfrage zu, Technologieinvestitionen anzuschieben, bevor überhaupt klar ist, ob die irgendeinen Mehrwert fürs Business versprechen. Würde diese Rechnung mit Blick auf GenAI im Vorfeld aufgemacht, hätte wohl kaum ein Unternehmen eine Initiative in diesem Bereich am Start. Denn die bislang von den KI-Anbietern getätigten Investitionen und erzielten Ergebnisse demonstrieren, dass die Technologie weit davon entfernt ist, profitabel zu sein. “Das verkauft sich sicher!” So hat zum Beispiel Microsoft Copilot zum Mittelpunkt seiner Preispläne für Endbenutzer gemacht. Die Nutzer nehmen das Tool allerdings nicht an: Wie das Tech-Portal Newcomer berichtet, sollen die Nutzerzahlen von Microsoft Copilot bei etwa 20 Millionen wöchentlichen Nutzern stagnieren. Von exponentiellem Wachstum a la Open AI keine Spur. Auch Microsoft-CEO Satya Nadella musste vor kurzem einräumen, dass es immer noch keine „Killer-App“ für generative KI gibt. Gut, dass ihm das aufgefallen ist, nachdem er zehn Milliarden in die Technologie gebuttert hat. Dass es keinen Weg zur GenAI-Profitabilität eröffnet, einfach sämtliche Microsoft-Anwendungen um Copilot-Funktionen zu erweitern, hätte ich auch schon vor einem Jahr verraten können – völlig kostenlos. Und die Redmonder sind nicht alleine mit diesem Problem: Den steigenden Investitionen und raschem Umsatzwachstum in einigen, wenigen Sektoren zum Trotz, haben die meisten GenAI-Anbieter mit viel hohen Betriebskosten zu kämpfen – ohne zu wissen, wie und ob sich langfristiger, finanzieller Erfolg einstellen wird. Das betrifft selbst den GenAI-Primus OpenAI: Das Unternehmen soll im Jahr 2024 rund neun Milliarden Dollar investiert haben – bei einem Umsatz von etwa vier Milliarden Dollar. Laut dem Tech-Zyniker Edward Zitron zahlt die ChatGPT-Company so – trotz steigender Abonnentenzahlen – immer noch bei jedem zahlenden Kunden massiv obendrauf und verbrennt so Milliarden. Wenn die Bilanz von OpenAI so aussieht, wird einem beim Gedanken an die kleineren Generative-AI-Anbieter Angst und Bange. Wobei Ausnahmen die Regel bestätigen: So setzt etwa das US-Unternehmen Tempus AI die Technologie in der Präzisionsmedizin ein und konnte für das erste Quartal 2025 einen Umsatzanstieg von mehr als 75 Prozent vermelden. Diese beeindruckende finanzielle Dynamik hängt in erster Linie damit zusammen, dass sich die Amerikaner auf einen spezifischen Anwendungsfall konzentrieren – und für diesen massive Verbesserungen erzielt. Unternehmen, die der Illusion erliegen, generative KI könne auf magische Art und Weise einfach alles optimieren, dürften auch in Zukunft weiter Lichtjahre davon entfernt, rentabel zu sein. Natürlich ist auch Nvidia der (KI-)Erfolg ebenfalls nicht abzusprechen. Allerdings verkauft der GPU-Gigant seine Produkte in erster Linie an GenAI-(Service-)Anbieter und nicht die Endverbraucher. Solange also Firmen wie OpenAI und Anthropic von Risikokapitalgebern weiter mit Milliarden versorgt werden, wird auch für Nvidia kein Problem entstehen. Anders dürfte es aussehen, wenn die Geldgeber erste Zweifel beschleichen, ob am Ende des GenAI-Regenbogens tatsächlich der große Business-Goldtopf wartet. (fm) Sie wollen weitere interessante Beiträge zu diversen Themen aus der IT-Welt lesen? Unsere kostenlosen Newsletter liefern Ihnen alles, was IT-Profis wissen sollten – direkt in Ihre Inbox! 

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