Obwohl es deutsche Unternehmen immer stärker in die Cloud zieht, herrscht dort nicht immer eitel Sonnenschein. tkhome23 – Shutterstock Die deutsche Wirtschaft schlägt Alarm: Laut dem “Cloud Report 2025” des Digitalverbands Bitkom sehen drei Viertel der Unternehmen (78 Prozent) eine zu große Abhängigkeit von US-amerikanischen Cloud-Anbietern. Jedes zweite Unternehmen (50 Prozent), das Cloud-Computing nutzt, sieht sich aufgrund der Politik der Trump-Regierung dazu gezwungen, seine Cloud-Strategie zu überdenken. Wie die repräsentative Befragung von 604 Unternehmen in Deutschland (ab 20 Mitarbeitern) ergab, haben Standort und Herkunft des Cloud-Anbieters nach dem Regierungswechsel in Washington an Bedeutung gewonnen: 100 Prozent bevorzugen einen deutschen Anbieter, 61 Prozent einen aus der EU, während US-Anbieter nur noch für sechs Prozent der Befragten attraktiv sind. Deutsche Cloud darf keine Kompromisslösung sein srcset=”https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/06/Screenshot-2025-06-12-120344_neu.jpg?quality=50&strip=all 1900w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/06/Screenshot-2025-06-12-120344_neu.jpg?resize=300%2C168&quality=50&strip=all 300w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/06/Screenshot-2025-06-12-120344_neu.jpg?resize=768%2C432&quality=50&strip=all 768w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/06/Screenshot-2025-06-12-120344_neu.jpg?resize=1024%2C576&quality=50&strip=all 1024w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/06/Screenshot-2025-06-12-120344_neu.jpg?resize=1536%2C864&quality=50&strip=all 1536w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/06/Screenshot-2025-06-12-120344_neu.jpg?resize=1240%2C697&quality=50&strip=all 1240w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/06/Screenshot-2025-06-12-120344_neu.jpg?resize=150%2C84&quality=50&strip=all 150w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/06/Screenshot-2025-06-12-120344_neu.jpg?resize=854%2C480&quality=50&strip=all 854w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/06/Screenshot-2025-06-12-120344_neu.jpg?resize=640%2C360&quality=50&strip=all 640w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/06/Screenshot-2025-06-12-120344_neu.jpg?resize=444%2C250&quality=50&strip=all 444w” width=”1024″ height=”576″ sizes=”(max-width: 1024px) 100vw, 1024px”>Wunsch und Wirklichkeit: Alle Umfrageteilnehmer würden einen Cloud-Anbieter aus Deutschland bevorzugen. Bitkom Research „Die Cloud ist für die deutsche Wirtschaft unverzichtbar. Angesichts der geopolitischen Veränderungen ist der Cloud-Standort Deutschland in den Fokus gerückt“, erklärt Bitkom-Präsident Ralf Wintergerst Deutschland müsse sich von einseitigen Abhängigkeiten freimachen, auch bei digitaler Infrastruktur. Das werde eine zentrale Aufgabe der neuen Bundesregierung sein, so Wintergerst. Allerdings lassen sich die Unternehmen dabei nicht mit einer Notlösung abspeisen: Laut Umfrage wäre nur eine Minderheit bereit, bei einer deutschen Cloud Nachteile in Kauf zu nehmen, wie etwa: längere Wartezeiten auf neue Funktionen (12 Prozent), fehlende Funktionen (8 Prozent), höhere Kosten (7 Prozent für 10-20 Prozent mehr) oder Abstriche bei Bedienbarkeit und Service (6 Prozent). Zwei Drittel (65 Prozent) der Befragten würden sogar keine dieser Nachteile akzeptieren. „International wettbewerbsfähige Unternehmen brauchen eine international wettbewerbsfähige IT“, kommentiert Wintergerst die Ergebnisse. „Wir haben hierzulande Anbieter, die weltweit konkurrenzfähige Angebote aufbauen können. Klar ist: Eine deutsche Cloud muss genauso gut und genauso günstig sein, wie die Angebote anderer Anbieter. Ist sie das nicht, bleibt sie ein Nischenprodukt.“ Cloud-Aussichten: Heiter bis wolkig Der Wunsch nach einem vertrauenswürdigen Cloud-Anbieter ist berechtigt. Laut Bitkom-Umfrage nutzen mittlerweile 90 Prozent der Unternehmen Cloud-Dienste, vor einem Jahr waren es noch 81 Prozent. Bei rund zwei Dritteln hängt der Betrieb dabei sogar maßgeblich von der Cloud ab. In der Nutzung liegt die Private Cloud dabei mit 74 Prozent deutlich vor Public-Cloud-Angeboten (59 Prozent). 29 Prozent nutzen eine Hybrid-Cloud, also sowohl private als auch öffentliche Cloud-Dienste. Und 41 Prozent setzen auf Multi-Cloud, beziehen also Cloud-Dienste von mehreren Providern. Insgesamt werden in der deutschen Wirtschaft rund die Hälfte (47 Prozent) aller IT-Anwendungen aus der Cloud betrieben, 2024 waren es noch 38 Prozent. In fünf Jahren soll der Anteil bereits bei 58 Prozent liegen. Der Studie zufolge steht die Cloud dabei erstmals bei der Hälfte der Cloud-Nutzer im Mittelpunkt der IT-Strategie. So verfolgen 19 Prozent einen „Cloud-only“-Ansatz, bei dem Cloud Computing für ausnahmslos alle Anwendungen und Systeme genutzt wird und bestehende Lösungen in die Cloud überführt werden. Weitere 31 Prozent setzen auf „Cloud first“, verwenden also bevorzugt Cloud-Lösungen bei neuen Projekten und ziehen bestehende Anwendungen bei Bedarf in die Cloud um. Und 31 Prozent haben eine „Cloud too“-Strategie, ergänzen also bestehende IT-Lösungen um Cloud-Anwendungen. Laut Bitkom-Umfrage wird die Cloud meist genutzt, um interne Prozesse zu digitalisieren.Bitkom Research Allerdings erfolgt diese Fokussierung nicht immer aus freien Stücken, wie die Bitkom-Studie ergab: Mehr als zwei Drittel (64 Prozent) der befragten Unternehmen erklären, sie seien gezwungen, Cloud-Dienste zu nutzen, weil die Software nur noch Cloud-basiert angeboten wird. Gleichzeitig geben mehr als die Hälfte (53 Prozent) an, sie fühlten sich den Cloud-Anbietern ausgeliefert, was Preise und Vertragsgestaltung angeht. Fast ebenso viele (51 Prozent) rechnen damit, dass die Betriebskosten ihrer Cloud-Lösungen 2025 voraussichtlich steigen. Nur acht Prozent gehen von sinkenden Kosten aus. „Aktuell fällt es Kunden aufgrund des hohen Aufwands und der hohen Kosten bei einer Migration schwer, einen einmal gewählten Cloud-Anbieter wieder zu verlassen“, erklärt Bitkom-Präsident Wintergerst. Lock-In-Effekte dieser Art so gering wie möglich zu halten, sollte deshalb auch Teil der eigenen Cloud-Strategie sein.
Bitkom-Studie: Cloud-Boom trifft Sicherheitsbedenken
Obwohl es deutsche Unternehmen immer stärker in die Cloud zieht, herrscht dort nicht immer eitel Sonnenschein. tkhome23 – Shutterstock Die deutsche Wirtschaft schlägt Alarm: Laut dem “Cloud Report 2025” des Digitalverbands Bitkom sehen drei Viertel der Unternehmen (78 Prozent) eine zu große Abhängigkeit von US-amerikanischen Cloud-Anbietern. Jedes zweite Unternehmen (50 Prozent), das Cloud-Computing nutzt, sieht sich aufgrund der Politik der Trump-Regierung dazu gezwungen, seine Cloud-Strategie zu überdenken. Wie die repräsentative Befragung von 604 Unternehmen in Deutschland (ab 20 Mitarbeitern) ergab, haben Standort und Herkunft des Cloud-Anbieters nach dem Regierungswechsel in Washington an Bedeutung gewonnen: 100 Prozent bevorzugen einen deutschen Anbieter, 61 Prozent einen aus der EU, während US-Anbieter nur noch für sechs Prozent der Befragten attraktiv sind. Deutsche Cloud darf keine Kompromisslösung sein srcset="https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/06/Screenshot-2025-06-12-120344_neu.jpg?quality=50&strip=all 1900w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/06/Screenshot-2025-06-12-120344_neu.jpg?resize=300%2C168&quality=50&strip=all 300w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/06/Screenshot-2025-06-12-120344_neu.jpg?resize=768%2C432&quality=50&strip=all 768w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/06/Screenshot-2025-06-12-120344_neu.jpg?resize=1024%2C576&quality=50&strip=all 1024w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/06/Screenshot-2025-06-12-120344_neu.jpg?resize=1536%2C864&quality=50&strip=all 1536w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/06/Screenshot-2025-06-12-120344_neu.jpg?resize=1240%2C697&quality=50&strip=all 1240w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/06/Screenshot-2025-06-12-120344_neu.jpg?resize=150%2C84&quality=50&strip=all 150w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/06/Screenshot-2025-06-12-120344_neu.jpg?resize=854%2C480&quality=50&strip=all 854w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/06/Screenshot-2025-06-12-120344_neu.jpg?resize=640%2C360&quality=50&strip=all 640w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/06/Screenshot-2025-06-12-120344_neu.jpg?resize=444%2C250&quality=50&strip=all 444w" width="1024" height="576" sizes="(max-width: 1024px) 100vw, 1024px">Wunsch und Wirklichkeit: Alle Umfrageteilnehmer würden einen Cloud-Anbieter aus Deutschland bevorzugen. Bitkom Research „Die Cloud ist für die deutsche Wirtschaft unverzichtbar. Angesichts der geopolitischen Veränderungen ist der Cloud-Standort Deutschland in den Fokus gerückt“, erklärt Bitkom-Präsident Ralf Wintergerst Deutschland müsse sich von einseitigen Abhängigkeiten freimachen, auch bei digitaler Infrastruktur. Das werde eine zentrale Aufgabe der neuen Bundesregierung sein, so Wintergerst. Allerdings lassen sich die Unternehmen dabei nicht mit einer Notlösung abspeisen: Laut Umfrage wäre nur eine Minderheit bereit, bei einer deutschen Cloud Nachteile in Kauf zu nehmen, wie etwa: längere Wartezeiten auf neue Funktionen (12 Prozent), fehlende Funktionen (8 Prozent), höhere Kosten (7 Prozent für 10-20 Prozent mehr) oder Abstriche bei Bedienbarkeit und Service (6 Prozent). Zwei Drittel (65 Prozent) der Befragten würden sogar keine dieser Nachteile akzeptieren. „International wettbewerbsfähige Unternehmen brauchen eine international wettbewerbsfähige IT“, kommentiert Wintergerst die Ergebnisse. „Wir haben hierzulande Anbieter, die weltweit konkurrenzfähige Angebote aufbauen können. Klar ist: Eine deutsche Cloud muss genauso gut und genauso günstig sein, wie die Angebote anderer Anbieter. Ist sie das nicht, bleibt sie ein Nischenprodukt.“ Cloud-Aussichten: Heiter bis wolkig Der Wunsch nach einem vertrauenswürdigen Cloud-Anbieter ist berechtigt. Laut Bitkom-Umfrage nutzen mittlerweile 90 Prozent der Unternehmen Cloud-Dienste, vor einem Jahr waren es noch 81 Prozent. Bei rund zwei Dritteln hängt der Betrieb dabei sogar maßgeblich von der Cloud ab. In der Nutzung liegt die Private Cloud dabei mit 74 Prozent deutlich vor Public-Cloud-Angeboten (59 Prozent). 29 Prozent nutzen eine Hybrid-Cloud, also sowohl private als auch öffentliche Cloud-Dienste. Und 41 Prozent setzen auf Multi-Cloud, beziehen also Cloud-Dienste von mehreren Providern. Insgesamt werden in der deutschen Wirtschaft rund die Hälfte (47 Prozent) aller IT-Anwendungen aus der Cloud betrieben, 2024 waren es noch 38 Prozent. In fünf Jahren soll der Anteil bereits bei 58 Prozent liegen. Der Studie zufolge steht die Cloud dabei erstmals bei der Hälfte der Cloud-Nutzer im Mittelpunkt der IT-Strategie. So verfolgen 19 Prozent einen „Cloud-only“-Ansatz, bei dem Cloud Computing für ausnahmslos alle Anwendungen und Systeme genutzt wird und bestehende Lösungen in die Cloud überführt werden. Weitere 31 Prozent setzen auf „Cloud first“, verwenden also bevorzugt Cloud-Lösungen bei neuen Projekten und ziehen bestehende Anwendungen bei Bedarf in die Cloud um. Und 31 Prozent haben eine „Cloud too“-Strategie, ergänzen also bestehende IT-Lösungen um Cloud-Anwendungen. Laut Bitkom-Umfrage wird die Cloud meist genutzt, um interne Prozesse zu digitalisieren.Bitkom Research Allerdings erfolgt diese Fokussierung nicht immer aus freien Stücken, wie die Bitkom-Studie ergab: Mehr als zwei Drittel (64 Prozent) der befragten Unternehmen erklären, sie seien gezwungen, Cloud-Dienste zu nutzen, weil die Software nur noch Cloud-basiert angeboten wird. Gleichzeitig geben mehr als die Hälfte (53 Prozent) an, sie fühlten sich den Cloud-Anbietern ausgeliefert, was Preise und Vertragsgestaltung angeht. Fast ebenso viele (51 Prozent) rechnen damit, dass die Betriebskosten ihrer Cloud-Lösungen 2025 voraussichtlich steigen. Nur acht Prozent gehen von sinkenden Kosten aus. „Aktuell fällt es Kunden aufgrund des hohen Aufwands und der hohen Kosten bei einer Migration schwer, einen einmal gewählten Cloud-Anbieter wieder zu verlassen“, erklärt Bitkom-Präsident Wintergerst. Lock-In-Effekte dieser Art so gering wie möglich zu halten, sollte deshalb auch Teil der eigenen Cloud-Strategie sein.
Bitkom-Studie: Cloud-Boom trifft Sicherheitsbedenken Obwohl es deutsche Unternehmen immer stärker in die Cloud zieht, herrscht dort nicht immer eitel Sonnenschein. tkhome23 – Shutterstock Die deutsche Wirtschaft schlägt Alarm: Laut dem “Cloud Report 2025” des Digitalverbands Bitkom sehen drei Viertel der Unternehmen (78 Prozent) eine zu große Abhängigkeit von US-amerikanischen Cloud-Anbietern. Jedes zweite Unternehmen (50 Prozent), das Cloud-Computing nutzt, sieht sich aufgrund der Politik der Trump-Regierung dazu gezwungen, seine Cloud-Strategie zu überdenken. Wie die repräsentative Befragung von 604 Unternehmen in Deutschland (ab 20 Mitarbeitern) ergab, haben Standort und Herkunft des Cloud-Anbieters nach dem Regierungswechsel in Washington an Bedeutung gewonnen: 100 Prozent bevorzugen einen deutschen Anbieter, 61 Prozent einen aus der EU, während US-Anbieter nur noch für sechs Prozent der Befragten attraktiv sind. Deutsche Cloud darf keine Kompromisslösung sein srcset="https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/06/Screenshot-2025-06-12-120344_neu.jpg?quality=50&strip=all 1900w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/06/Screenshot-2025-06-12-120344_neu.jpg?resize=300%2C168&quality=50&strip=all 300w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/06/Screenshot-2025-06-12-120344_neu.jpg?resize=768%2C432&quality=50&strip=all 768w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/06/Screenshot-2025-06-12-120344_neu.jpg?resize=1024%2C576&quality=50&strip=all 1024w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/06/Screenshot-2025-06-12-120344_neu.jpg?resize=1536%2C864&quality=50&strip=all 1536w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/06/Screenshot-2025-06-12-120344_neu.jpg?resize=1240%2C697&quality=50&strip=all 1240w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/06/Screenshot-2025-06-12-120344_neu.jpg?resize=150%2C84&quality=50&strip=all 150w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/06/Screenshot-2025-06-12-120344_neu.jpg?resize=854%2C480&quality=50&strip=all 854w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/06/Screenshot-2025-06-12-120344_neu.jpg?resize=640%2C360&quality=50&strip=all 640w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/06/Screenshot-2025-06-12-120344_neu.jpg?resize=444%2C250&quality=50&strip=all 444w" width="1024" height="576" sizes="(max-width: 1024px) 100vw, 1024px">Wunsch und Wirklichkeit: Alle Umfrageteilnehmer würden einen Cloud-Anbieter aus Deutschland bevorzugen. Bitkom Research „Die Cloud ist für die deutsche Wirtschaft unverzichtbar. Angesichts der geopolitischen Veränderungen ist der Cloud-Standort Deutschland in den Fokus gerückt“, erklärt Bitkom-Präsident Ralf Wintergerst Deutschland müsse sich von einseitigen Abhängigkeiten freimachen, auch bei digitaler Infrastruktur. Das werde eine zentrale Aufgabe der neuen Bundesregierung sein, so Wintergerst. Allerdings lassen sich die Unternehmen dabei nicht mit einer Notlösung abspeisen: Laut Umfrage wäre nur eine Minderheit bereit, bei einer deutschen Cloud Nachteile in Kauf zu nehmen, wie etwa: längere Wartezeiten auf neue Funktionen (12 Prozent), fehlende Funktionen (8 Prozent), höhere Kosten (7 Prozent für 10-20 Prozent mehr) oder Abstriche bei Bedienbarkeit und Service (6 Prozent). Zwei Drittel (65 Prozent) der Befragten würden sogar keine dieser Nachteile akzeptieren. „International wettbewerbsfähige Unternehmen brauchen eine international wettbewerbsfähige IT“, kommentiert Wintergerst die Ergebnisse. „Wir haben hierzulande Anbieter, die weltweit konkurrenzfähige Angebote aufbauen können. Klar ist: Eine deutsche Cloud muss genauso gut und genauso günstig sein, wie die Angebote anderer Anbieter. Ist sie das nicht, bleibt sie ein Nischenprodukt.“ Cloud-Aussichten: Heiter bis wolkig Der Wunsch nach einem vertrauenswürdigen Cloud-Anbieter ist berechtigt. Laut Bitkom-Umfrage nutzen mittlerweile 90 Prozent der Unternehmen Cloud-Dienste, vor einem Jahr waren es noch 81 Prozent. Bei rund zwei Dritteln hängt der Betrieb dabei sogar maßgeblich von der Cloud ab. In der Nutzung liegt die Private Cloud dabei mit 74 Prozent deutlich vor Public-Cloud-Angeboten (59 Prozent). 29 Prozent nutzen eine Hybrid-Cloud, also sowohl private als auch öffentliche Cloud-Dienste. Und 41 Prozent setzen auf Multi-Cloud, beziehen also Cloud-Dienste von mehreren Providern. Insgesamt werden in der deutschen Wirtschaft rund die Hälfte (47 Prozent) aller IT-Anwendungen aus der Cloud betrieben, 2024 waren es noch 38 Prozent. In fünf Jahren soll der Anteil bereits bei 58 Prozent liegen. Der Studie zufolge steht die Cloud dabei erstmals bei der Hälfte der Cloud-Nutzer im Mittelpunkt der IT-Strategie. So verfolgen 19 Prozent einen „Cloud-only“-Ansatz, bei dem Cloud Computing für ausnahmslos alle Anwendungen und Systeme genutzt wird und bestehende Lösungen in die Cloud überführt werden. Weitere 31 Prozent setzen auf „Cloud first“, verwenden also bevorzugt Cloud-Lösungen bei neuen Projekten und ziehen bestehende Anwendungen bei Bedarf in die Cloud um. Und 31 Prozent haben eine „Cloud too“-Strategie, ergänzen also bestehende IT-Lösungen um Cloud-Anwendungen. Laut Bitkom-Umfrage wird die Cloud meist genutzt, um interne Prozesse zu digitalisieren.Bitkom Research Allerdings erfolgt diese Fokussierung nicht immer aus freien Stücken, wie die Bitkom-Studie ergab: Mehr als zwei Drittel (64 Prozent) der befragten Unternehmen erklären, sie seien gezwungen, Cloud-Dienste zu nutzen, weil die Software nur noch Cloud-basiert angeboten wird. Gleichzeitig geben mehr als die Hälfte (53 Prozent) an, sie fühlten sich den Cloud-Anbietern ausgeliefert, was Preise und Vertragsgestaltung angeht. Fast ebenso viele (51 Prozent) rechnen damit, dass die Betriebskosten ihrer Cloud-Lösungen 2025 voraussichtlich steigen. Nur acht Prozent gehen von sinkenden Kosten aus. „Aktuell fällt es Kunden aufgrund des hohen Aufwands und der hohen Kosten bei einer Migration schwer, einen einmal gewählten Cloud-Anbieter wieder zu verlassen“, erklärt Bitkom-Präsident Wintergerst. Lock-In-Effekte dieser Art so gering wie möglich zu halten, sollte deshalb auch Teil der eigenen Cloud-Strategie sein.