Im Rennen um die KI-Vorherrschaft in China hat nun Baidu mit zwei Foundation-Modellen nachgelegt.testing – shutterstock.com Der chinesische Technologieriese Baidu hat am Wochenende das multimodale Foundation-Modell ERNIE 4.5 und das Reasoning-Modell ERNIE X1 (ERNIE – Enhanced Representations through Knowledge Integration) vorgestellt. Marktforscher gehen davon aus, dass die neuen Modelle die Hürden für die Einführung von KI weiter senken, den Wettbewerb intensivieren und die Preisstrategien in der gesamten Branche neu gestalten könnten. „Ob dies der Fall sein wird“, so Thomas Randall, Forschungsleiter für KI bei der Info-Tech Research Group, „hängt vom Erfolg dieser Modelle bei der Leistungsvalidierung, der Akzeptanz bei den Entwicklern und dem Vertrauen der Unternehmen ab. Sie deuten jedoch auf einen globalen Wettlauf um KI hin, bei dem Kosteneffizienz und Zugänglichkeit ebenso wichtig werden wie die reine Leistung.“ Der chinesische Technologieriese erklärte in seiner Pressemitteilung, dass die Einführung der beiden Angebote „die Grenzen multimodaler und logischer Modelle verschiebt“ und fügte hinzu, dass ERNIE X1 „eine Leistung auf dem Niveau von DeepSeek R1 bietet, jedoch zum halben Preis“. Laut Baidu unterstützt ERNIE X1 „verschiedene Tools, darunter erweiterte Suche, Fragen und Antworten zu einem bestimmten Dokument, Bilderkennung, KI-gestützte Bildgenerierung, Code-Interpretation, Website-Lesen, TreeMind-Mapping, akademische Suchen sowie solche nach Geschäfts- und Franchiseinformationen.ERNIE 4.5 sei wiederum dank „verfeinerter Sprachfähigkeiten“ in der Lage, Text-, Bild-, Audio- und Videoinhalte besser zu integrieren und zu verstehen. Außerdem übertreffe es „GPT-4.5 in mehreren Benchmarks, während der Preis nur ein Prozent von GPT-4.5 beträgt“. Baidu plant, die beiden neuen ERNIE-Modelle in sein Produkt-Ökosystem zu integrieren, um sowohl Baidu Search als auch andere Angebote zu unterstützen. Zusätzlich zum Reasoning-Modell kündigten die Chinesen an, dass ihr Large Language Model (LLM) ERNIE Bot „früher als geplant für die Öffentlichkeit frei verfügbar wird“. Ursprünglich war geplant, ERNIE Bot erst ab dem 1. April für Privatnutzer kostenlos zur Verfügung zu stellen. Für Unternehmensnutzer und Entwickler sei ERNIE 4.5 nun über APIs auf der MaaS-Plattform Qianfan von Baidu AI Cloud verfügbar, während ERNIE X1 „in Kürze“ auf der Plattform verfügbar sein soll, hieß es. Einsatzbereit für Unternehmen? Jason Andersen, Analyst bei Moor Insights & Strategy, ist trotz des Angebots skeptisch: „Das Preis-Leistungs-Verhältnis beim Training des Modells ist zwar ein Faktor, aber es ist unklar, ob dies für einen Entwickler oder ein Unternehmen ausreicht, um sich von der Konkurrenz abzuheben.“ Ein Grund dafür ist laut Andersen, dass das Modell wie DeepSeek als Open Source verfügbar ist, so Andersen. Daher werde man wahrscheinlich sehen, dass KI-Hosting-Anbieter es neben anderen Modellen übernehmen. „Aber wenn es erst einmal in den AWS- oder Azure-Toolsets enthalten ist, wird es dann auch halten, was es verspricht?“ „Oder konkreter: Für welche Aufgaben wird es am besten geeignet sein?“, fügte er hinzu. „Wird es für Kunden möglich sein, das Modell zu modifizieren und Support zu erhalten, während es im Einsatz ist? Meiner Meinung nach müssen wir über das Benchmark-Drag-Race hinaus gehen und die Tragfähigkeit und den Wert für Unternehmen berücksichtigen.“ Sein Kollege Randall ist der Ansicht, dass Baidus Plan, ERNIE 4.5 als Open Source zu veröffentlichen, „die Innovation durch gemeinschaftliche Verbesserungen noch weiter beschleunigen und die Closed-Source-Dominanz von OpenAI und Google in Frage stellen“ könnte. Angesichts der regulatorischen Bemühungen Chinas, die heimische KI-Dominanz zu stärken, fördere Baidus Fortschritt die KI-Unabhängigkeit des Landes von US-amerikanischen Modellen, so Randall. Der KI-Experte hält es zudem für möglich, dass sich der regionale Wettbewerb mit ERNIE verschärft. So würden Alibaba, Tencent und ByteDance sicherlich versuchen, mit weiteren Investitionen in diese Technologie zu reagieren. Westliche Anbieter könnten in China mit neuen Beschränkungen oder einem stärkeren Wettbewerb konfrontiert werden, da sich Unternehmen aus Compliance-Gründen für lokale Modelle entscheiden. Die Veröffentlichung der beiden Produkte erfolgt zehn Tage, nachdem Chinas Alibaba Cloud QwQ-32B auf den Markt gebracht hat, ein kompaktes Reasoning-Modell, das auf seinem neuesten Large Language Model (LLM) Qwen2.5-32b basiert und laut Alibaba eine Leistung bietet, die „mit anderen großen, innovativen Modellen“ vergleichbar ist, darunter die der chinesischen Konkurrenten DeepSeek und OpenAI, und das „mit nur 32 Milliarden Parametern“. (mb)
Baidu heizt mit ERNIE das globale KI-Rennen weiter an
Im Rennen um die KI-Vorherrschaft in China hat nun Baidu mit zwei Foundation-Modellen nachgelegt.testing – shutterstock.com Der chinesische Technologieriese Baidu hat am Wochenende das multimodale Foundation-Modell ERNIE 4.5 und das Reasoning-Modell ERNIE X1 (ERNIE – Enhanced Representations through Knowledge Integration) vorgestellt. Marktforscher gehen davon aus, dass die neuen Modelle die Hürden für die Einführung von KI weiter senken, den Wettbewerb intensivieren und die Preisstrategien in der gesamten Branche neu gestalten könnten. „Ob dies der Fall sein wird“, so Thomas Randall, Forschungsleiter für KI bei der Info-Tech Research Group, „hängt vom Erfolg dieser Modelle bei der Leistungsvalidierung, der Akzeptanz bei den Entwicklern und dem Vertrauen der Unternehmen ab. Sie deuten jedoch auf einen globalen Wettlauf um KI hin, bei dem Kosteneffizienz und Zugänglichkeit ebenso wichtig werden wie die reine Leistung.“ Der chinesische Technologieriese erklärte in seiner Pressemitteilung, dass die Einführung der beiden Angebote „die Grenzen multimodaler und logischer Modelle verschiebt“ und fügte hinzu, dass ERNIE X1 „eine Leistung auf dem Niveau von DeepSeek R1 bietet, jedoch zum halben Preis“. Laut Baidu unterstützt ERNIE X1 „verschiedene Tools, darunter erweiterte Suche, Fragen und Antworten zu einem bestimmten Dokument, Bilderkennung, KI-gestützte Bildgenerierung, Code-Interpretation, Website-Lesen, TreeMind-Mapping, akademische Suchen sowie solche nach Geschäfts- und Franchiseinformationen.ERNIE 4.5 sei wiederum dank „verfeinerter Sprachfähigkeiten“ in der Lage, Text-, Bild-, Audio- und Videoinhalte besser zu integrieren und zu verstehen. Außerdem übertreffe es „GPT-4.5 in mehreren Benchmarks, während der Preis nur ein Prozent von GPT-4.5 beträgt“. Baidu plant, die beiden neuen ERNIE-Modelle in sein Produkt-Ökosystem zu integrieren, um sowohl Baidu Search als auch andere Angebote zu unterstützen. Zusätzlich zum Reasoning-Modell kündigten die Chinesen an, dass ihr Large Language Model (LLM) ERNIE Bot „früher als geplant für die Öffentlichkeit frei verfügbar wird“. Ursprünglich war geplant, ERNIE Bot erst ab dem 1. April für Privatnutzer kostenlos zur Verfügung zu stellen. Für Unternehmensnutzer und Entwickler sei ERNIE 4.5 nun über APIs auf der MaaS-Plattform Qianfan von Baidu AI Cloud verfügbar, während ERNIE X1 „in Kürze“ auf der Plattform verfügbar sein soll, hieß es. Einsatzbereit für Unternehmen? Jason Andersen, Analyst bei Moor Insights & Strategy, ist trotz des Angebots skeptisch: „Das Preis-Leistungs-Verhältnis beim Training des Modells ist zwar ein Faktor, aber es ist unklar, ob dies für einen Entwickler oder ein Unternehmen ausreicht, um sich von der Konkurrenz abzuheben.“ Ein Grund dafür ist laut Andersen, dass das Modell wie DeepSeek als Open Source verfügbar ist, so Andersen. Daher werde man wahrscheinlich sehen, dass KI-Hosting-Anbieter es neben anderen Modellen übernehmen. „Aber wenn es erst einmal in den AWS- oder Azure-Toolsets enthalten ist, wird es dann auch halten, was es verspricht?“ „Oder konkreter: Für welche Aufgaben wird es am besten geeignet sein?“, fügte er hinzu. „Wird es für Kunden möglich sein, das Modell zu modifizieren und Support zu erhalten, während es im Einsatz ist? Meiner Meinung nach müssen wir über das Benchmark-Drag-Race hinaus gehen und die Tragfähigkeit und den Wert für Unternehmen berücksichtigen.“ Sein Kollege Randall ist der Ansicht, dass Baidus Plan, ERNIE 4.5 als Open Source zu veröffentlichen, „die Innovation durch gemeinschaftliche Verbesserungen noch weiter beschleunigen und die Closed-Source-Dominanz von OpenAI und Google in Frage stellen“ könnte. Angesichts der regulatorischen Bemühungen Chinas, die heimische KI-Dominanz zu stärken, fördere Baidus Fortschritt die KI-Unabhängigkeit des Landes von US-amerikanischen Modellen, so Randall. Der KI-Experte hält es zudem für möglich, dass sich der regionale Wettbewerb mit ERNIE verschärft. So würden Alibaba, Tencent und ByteDance sicherlich versuchen, mit weiteren Investitionen in diese Technologie zu reagieren. Westliche Anbieter könnten in China mit neuen Beschränkungen oder einem stärkeren Wettbewerb konfrontiert werden, da sich Unternehmen aus Compliance-Gründen für lokale Modelle entscheiden. Die Veröffentlichung der beiden Produkte erfolgt zehn Tage, nachdem Chinas Alibaba Cloud QwQ-32B auf den Markt gebracht hat, ein kompaktes Reasoning-Modell, das auf seinem neuesten Large Language Model (LLM) Qwen2.5-32b basiert und laut Alibaba eine Leistung bietet, die „mit anderen großen, innovativen Modellen“ vergleichbar ist, darunter die der chinesischen Konkurrenten DeepSeek und OpenAI, und das „mit nur 32 Milliarden Parametern“. (mb)
Baidu heizt mit ERNIE das globale KI-Rennen weiter an Im Rennen um die KI-Vorherrschaft in China hat nun Baidu mit zwei Foundation-Modellen nachgelegt.testing – shutterstock.com Der chinesische Technologieriese Baidu hat am Wochenende das multimodale Foundation-Modell ERNIE 4.5 und das Reasoning-Modell ERNIE X1 (ERNIE – Enhanced Representations through Knowledge Integration) vorgestellt. Marktforscher gehen davon aus, dass die neuen Modelle die Hürden für die Einführung von KI weiter senken, den Wettbewerb intensivieren und die Preisstrategien in der gesamten Branche neu gestalten könnten. „Ob dies der Fall sein wird“, so Thomas Randall, Forschungsleiter für KI bei der Info-Tech Research Group, „hängt vom Erfolg dieser Modelle bei der Leistungsvalidierung, der Akzeptanz bei den Entwicklern und dem Vertrauen der Unternehmen ab. Sie deuten jedoch auf einen globalen Wettlauf um KI hin, bei dem Kosteneffizienz und Zugänglichkeit ebenso wichtig werden wie die reine Leistung.“ Der chinesische Technologieriese erklärte in seiner Pressemitteilung, dass die Einführung der beiden Angebote „die Grenzen multimodaler und logischer Modelle verschiebt“ und fügte hinzu, dass ERNIE X1 „eine Leistung auf dem Niveau von DeepSeek R1 bietet, jedoch zum halben Preis“. Laut Baidu unterstützt ERNIE X1 „verschiedene Tools, darunter erweiterte Suche, Fragen und Antworten zu einem bestimmten Dokument, Bilderkennung, KI-gestützte Bildgenerierung, Code-Interpretation, Website-Lesen, TreeMind-Mapping, akademische Suchen sowie solche nach Geschäfts- und Franchiseinformationen.ERNIE 4.5 sei wiederum dank „verfeinerter Sprachfähigkeiten“ in der Lage, Text-, Bild-, Audio- und Videoinhalte besser zu integrieren und zu verstehen. Außerdem übertreffe es „GPT-4.5 in mehreren Benchmarks, während der Preis nur ein Prozent von GPT-4.5 beträgt“. Baidu plant, die beiden neuen ERNIE-Modelle in sein Produkt-Ökosystem zu integrieren, um sowohl Baidu Search als auch andere Angebote zu unterstützen. Zusätzlich zum Reasoning-Modell kündigten die Chinesen an, dass ihr Large Language Model (LLM) ERNIE Bot „früher als geplant für die Öffentlichkeit frei verfügbar wird“. Ursprünglich war geplant, ERNIE Bot erst ab dem 1. April für Privatnutzer kostenlos zur Verfügung zu stellen. Für Unternehmensnutzer und Entwickler sei ERNIE 4.5 nun über APIs auf der MaaS-Plattform Qianfan von Baidu AI Cloud verfügbar, während ERNIE X1 „in Kürze“ auf der Plattform verfügbar sein soll, hieß es. Einsatzbereit für Unternehmen? Jason Andersen, Analyst bei Moor Insights & Strategy, ist trotz des Angebots skeptisch: „Das Preis-Leistungs-Verhältnis beim Training des Modells ist zwar ein Faktor, aber es ist unklar, ob dies für einen Entwickler oder ein Unternehmen ausreicht, um sich von der Konkurrenz abzuheben.“ Ein Grund dafür ist laut Andersen, dass das Modell wie DeepSeek als Open Source verfügbar ist, so Andersen. Daher werde man wahrscheinlich sehen, dass KI-Hosting-Anbieter es neben anderen Modellen übernehmen. „Aber wenn es erst einmal in den AWS- oder Azure-Toolsets enthalten ist, wird es dann auch halten, was es verspricht?“ „Oder konkreter: Für welche Aufgaben wird es am besten geeignet sein?“, fügte er hinzu. „Wird es für Kunden möglich sein, das Modell zu modifizieren und Support zu erhalten, während es im Einsatz ist? Meiner Meinung nach müssen wir über das Benchmark-Drag-Race hinaus gehen und die Tragfähigkeit und den Wert für Unternehmen berücksichtigen.“ Sein Kollege Randall ist der Ansicht, dass Baidus Plan, ERNIE 4.5 als Open Source zu veröffentlichen, „die Innovation durch gemeinschaftliche Verbesserungen noch weiter beschleunigen und die Closed-Source-Dominanz von OpenAI und Google in Frage stellen“ könnte. Angesichts der regulatorischen Bemühungen Chinas, die heimische KI-Dominanz zu stärken, fördere Baidus Fortschritt die KI-Unabhängigkeit des Landes von US-amerikanischen Modellen, so Randall. Der KI-Experte hält es zudem für möglich, dass sich der regionale Wettbewerb mit ERNIE verschärft. So würden Alibaba, Tencent und ByteDance sicherlich versuchen, mit weiteren Investitionen in diese Technologie zu reagieren. Westliche Anbieter könnten in China mit neuen Beschränkungen oder einem stärkeren Wettbewerb konfrontiert werden, da sich Unternehmen aus Compliance-Gründen für lokale Modelle entscheiden. Die Veröffentlichung der beiden Produkte erfolgt zehn Tage, nachdem Chinas Alibaba Cloud QwQ-32B auf den Markt gebracht hat, ein kompaktes Reasoning-Modell, das auf seinem neuesten Large Language Model (LLM) Qwen2.5-32b basiert und laut Alibaba eine Leistung bietet, die „mit anderen großen, innovativen Modellen“ vergleichbar ist, darunter die der chinesischen Konkurrenten DeepSeek und OpenAI, und das „mit nur 32 Milliarden Parametern“. (mb)