Nach KI-Visionen der letzten Jahre wird nun Tacheles geredet. BalanceFormCreative – Shutterstock.com Neben den Bemühungen, angesichts der aktuellen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen die Kosten zu optimieren, steht bei den Unternehmen weltweit als wichtiger Punkt das Thema Digitalisierung & KI auf der Agenda. Bei deutschen Firmen genießt es sogar höchste Priorität. Das sind die Ergebnisse einer internationalen Befragung der Managementberatung Horváth, für die international über 600 Vorstands- und Geschäftsführungsmitglieder großer Unternehmen befragt wurden, ein Großteil davon mit Firmensitz in Deutschland. Unternehmen gehen bei KI „all in“ Um dieser Strategie Nachdruck zu verleihen, haben die Unternehmen ihre KI-Budgets kräftig erhöht. Laut Umfrage wollen Industrieunternehmen in diesem Jahr 21 Prozent mehr in KI investieren. Dienstleister, die schon länger intensiv am KI-Einsatz arbeiten, erhöhen ihr Budget nochmals um neun Prozent. Damit machen Investitionen in KI-Technologie im Durchschnitt über alle Branchen hinweg 0,5 Prozent des Gesamtumsatzes 2025 aus – „zusätzlich zum regulären IT-Budget“, wie Matthias Emler, Partner bei der Managementberatung Horváth und Leiter des Bereichs AI, BI & Data, betont. Auch der Fokus der KI-Investments habe sich verändert: „Während es in den vergangenen zwei Jahren noch viel darum ging KI-Potenziale auszuloten und erste Mehrwerte zu realisieren, sind die mit dem KI-Einsatz verfolgten Ziele der Unternehmen jetzt deutlich konkreter. Es geht darum, Prozesse mit KI neu zu gestalten, um substanzielle Effizienzsteigerung zu realisieren“, so der Horváth-Experte. Personaleinsparungen durch KI Die stärksten Effekte in Hinblick auf Effizienzsteigerung werden laut Umfrage im Bereich IT & Digitalisierung erwartet. Hier könnte mit einer erwarteten 16-prozentigen Effizienzsteigerung durch verstärkten KI-Einsatz jede sechste Stelle obsolet werden. Es folgen gemessen an der durchschnittlichen erwarteten Effizienzsteigerung die Bereiche: Sales & Marketing (14 Prozent), Finance & Controlling (13 Prozent), Personalwesen (zwölf Prozent), sowie Forschung und Entwicklung (elf Prozent). In keinem einzigen Bereich sind weniger als zehn Prozent Einsparungen eingeplant. Auch Führungsaufgaben werden den Befragten zufolge immer stärker von KI-Anwendungen unterstützt, beziehungsweise übernommen. Auf Management-Ebene ergäben sich dadurch zehn bis zwölf Prozent Einsparpotenzial. „Führungskräfte waren von Effizienzpotenzialen durch Digitalisierung in den letzten beiden Jahrzehnten kaum betroffen. Das ändert sich durch die neuen Möglichkeiten, die KI eröffnet“, erklärt Emler. Jedes vierte Unternehmen ohne KI im Portfolio Gefragt nach dem KI-Reifegrad in den verschiedenen Unternehmensbereichen zeigt sich, dass die Technologie in internen Prozessen – also Administration und Betrieb – am stärksten und in seiner ausgereiftesten Form zum Einsatz kommt. Etwa ein Viertel der Organisationen hat bereits entsprechende Lösungen implementiert, weitere 20 Prozent stehen nach eigenen Angaben kurz davor. Komplett am Anfang steht in diesen Feldern hingegen ein Sechstel der befragten Unternehmen. Im Ranking der am stärksten mit KI unterstützten Bereiche folgen Kundenservice und -kommunikation. Hier haben aber immerhin ein Viertel der Unternehmen (25 Prozent) bereits ausgereifte Lösungen im Einsatz und nur ein Fünftel ist bislang noch gar nicht aktiv geworden. Im Bereich Produkte & Dienstleistungen wird KI bislang am wenigsten eingesetzt, hier steht jedes vierte Unternehmen noch ganz am Anfang. „Das sollte durchaus wachrütteln, denn datenbasierte Geschäftsmodelle werden künftig in vielen Bereichen entscheidend sein, um Wettbewerbsvorteile zu erschließen. KI sollte hier als Katalysator dienen“, so Emler. Ein weiterer „blinder Fleck“ ist KI im Performance Management. 40 Prozent der Unternehmen haben noch nicht einmal über KI-Einsatzmöglichkeiten nachgedacht, um Profitabilität und Produktivität zu steuern. Weniger als zehn Prozent haben solche Lösungen bereits im Einsatz, der Rest befindet sich in der Planungsphase – beziehungsweise einer Vorstufe davon. KI-Transformation muss nachhaltig sein Bei allen technologischen Fortschritten gelte es jedoch unbedingt, das transformatorische Grundgerüst sicherzustellen und den Wandel strukturell und prozessual ausreichend zu begleiten, mahnt der Horváth-Partner. „Wird der KI-Einsatz rein technisch und mit Blick auf Kosten verfolgt, ohne dass die Organisation und die Mitarbeitenden von Beginn an mit auf den Weg genommen werden, droht die Transformation zu scheitern – denn ohne den Menschen wird es auch in Zukunft nicht gehen“, hält Emler fest. Wie die Studie zeigt, ist aber vielen Unternehmen bewusst, dass es für eine erfolgreiche Transformation und Wachstum mehr „Puzzlestücke“ braucht als nur Kostenoptimierung und Effizienzsteigerung. So befinden sich unter den Top-Fünf der Managementprioritäten auch „strategische Personalthemen“ mit den Aspekten Fachkräftesicherung, Kompetenzen und Führung, sowie dem Thema „Reorganisation von Strukturen und Prozessen“.
Schluss mit KI-Experimenten
Nach KI-Visionen der letzten Jahre wird nun Tacheles geredet. BalanceFormCreative – Shutterstock.com Neben den Bemühungen, angesichts der aktuellen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen die Kosten zu optimieren, steht bei den Unternehmen weltweit als wichtiger Punkt das Thema Digitalisierung & KI auf der Agenda. Bei deutschen Firmen genießt es sogar höchste Priorität. Das sind die Ergebnisse einer internationalen Befragung der Managementberatung Horváth, für die international über 600 Vorstands- und Geschäftsführungsmitglieder großer Unternehmen befragt wurden, ein Großteil davon mit Firmensitz in Deutschland. Unternehmen gehen bei KI „all in“ Um dieser Strategie Nachdruck zu verleihen, haben die Unternehmen ihre KI-Budgets kräftig erhöht. Laut Umfrage wollen Industrieunternehmen in diesem Jahr 21 Prozent mehr in KI investieren. Dienstleister, die schon länger intensiv am KI-Einsatz arbeiten, erhöhen ihr Budget nochmals um neun Prozent. Damit machen Investitionen in KI-Technologie im Durchschnitt über alle Branchen hinweg 0,5 Prozent des Gesamtumsatzes 2025 aus – „zusätzlich zum regulären IT-Budget“, wie Matthias Emler, Partner bei der Managementberatung Horváth und Leiter des Bereichs AI, BI & Data, betont. Auch der Fokus der KI-Investments habe sich verändert: „Während es in den vergangenen zwei Jahren noch viel darum ging KI-Potenziale auszuloten und erste Mehrwerte zu realisieren, sind die mit dem KI-Einsatz verfolgten Ziele der Unternehmen jetzt deutlich konkreter. Es geht darum, Prozesse mit KI neu zu gestalten, um substanzielle Effizienzsteigerung zu realisieren“, so der Horváth-Experte. Personaleinsparungen durch KI Die stärksten Effekte in Hinblick auf Effizienzsteigerung werden laut Umfrage im Bereich IT & Digitalisierung erwartet. Hier könnte mit einer erwarteten 16-prozentigen Effizienzsteigerung durch verstärkten KI-Einsatz jede sechste Stelle obsolet werden. Es folgen gemessen an der durchschnittlichen erwarteten Effizienzsteigerung die Bereiche: Sales & Marketing (14 Prozent), Finance & Controlling (13 Prozent), Personalwesen (zwölf Prozent), sowie Forschung und Entwicklung (elf Prozent). In keinem einzigen Bereich sind weniger als zehn Prozent Einsparungen eingeplant. Auch Führungsaufgaben werden den Befragten zufolge immer stärker von KI-Anwendungen unterstützt, beziehungsweise übernommen. Auf Management-Ebene ergäben sich dadurch zehn bis zwölf Prozent Einsparpotenzial. „Führungskräfte waren von Effizienzpotenzialen durch Digitalisierung in den letzten beiden Jahrzehnten kaum betroffen. Das ändert sich durch die neuen Möglichkeiten, die KI eröffnet“, erklärt Emler. Jedes vierte Unternehmen ohne KI im Portfolio Gefragt nach dem KI-Reifegrad in den verschiedenen Unternehmensbereichen zeigt sich, dass die Technologie in internen Prozessen – also Administration und Betrieb – am stärksten und in seiner ausgereiftesten Form zum Einsatz kommt. Etwa ein Viertel der Organisationen hat bereits entsprechende Lösungen implementiert, weitere 20 Prozent stehen nach eigenen Angaben kurz davor. Komplett am Anfang steht in diesen Feldern hingegen ein Sechstel der befragten Unternehmen. Im Ranking der am stärksten mit KI unterstützten Bereiche folgen Kundenservice und -kommunikation. Hier haben aber immerhin ein Viertel der Unternehmen (25 Prozent) bereits ausgereifte Lösungen im Einsatz und nur ein Fünftel ist bislang noch gar nicht aktiv geworden. Im Bereich Produkte & Dienstleistungen wird KI bislang am wenigsten eingesetzt, hier steht jedes vierte Unternehmen noch ganz am Anfang. „Das sollte durchaus wachrütteln, denn datenbasierte Geschäftsmodelle werden künftig in vielen Bereichen entscheidend sein, um Wettbewerbsvorteile zu erschließen. KI sollte hier als Katalysator dienen“, so Emler. Ein weiterer „blinder Fleck“ ist KI im Performance Management. 40 Prozent der Unternehmen haben noch nicht einmal über KI-Einsatzmöglichkeiten nachgedacht, um Profitabilität und Produktivität zu steuern. Weniger als zehn Prozent haben solche Lösungen bereits im Einsatz, der Rest befindet sich in der Planungsphase – beziehungsweise einer Vorstufe davon. KI-Transformation muss nachhaltig sein Bei allen technologischen Fortschritten gelte es jedoch unbedingt, das transformatorische Grundgerüst sicherzustellen und den Wandel strukturell und prozessual ausreichend zu begleiten, mahnt der Horváth-Partner. „Wird der KI-Einsatz rein technisch und mit Blick auf Kosten verfolgt, ohne dass die Organisation und die Mitarbeitenden von Beginn an mit auf den Weg genommen werden, droht die Transformation zu scheitern – denn ohne den Menschen wird es auch in Zukunft nicht gehen“, hält Emler fest. Wie die Studie zeigt, ist aber vielen Unternehmen bewusst, dass es für eine erfolgreiche Transformation und Wachstum mehr „Puzzlestücke“ braucht als nur Kostenoptimierung und Effizienzsteigerung. So befinden sich unter den Top-Fünf der Managementprioritäten auch „strategische Personalthemen“ mit den Aspekten Fachkräftesicherung, Kompetenzen und Führung, sowie dem Thema „Reorganisation von Strukturen und Prozessen“.
Schluss mit KI-Experimenten Nach KI-Visionen der letzten Jahre wird nun Tacheles geredet. BalanceFormCreative – Shutterstock.com Neben den Bemühungen, angesichts der aktuellen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen die Kosten zu optimieren, steht bei den Unternehmen weltweit als wichtiger Punkt das Thema Digitalisierung & KI auf der Agenda. Bei deutschen Firmen genießt es sogar höchste Priorität. Das sind die Ergebnisse einer internationalen Befragung der Managementberatung Horváth, für die international über 600 Vorstands- und Geschäftsführungsmitglieder großer Unternehmen befragt wurden, ein Großteil davon mit Firmensitz in Deutschland. Unternehmen gehen bei KI „all in“ Um dieser Strategie Nachdruck zu verleihen, haben die Unternehmen ihre KI-Budgets kräftig erhöht. Laut Umfrage wollen Industrieunternehmen in diesem Jahr 21 Prozent mehr in KI investieren. Dienstleister, die schon länger intensiv am KI-Einsatz arbeiten, erhöhen ihr Budget nochmals um neun Prozent. Damit machen Investitionen in KI-Technologie im Durchschnitt über alle Branchen hinweg 0,5 Prozent des Gesamtumsatzes 2025 aus – „zusätzlich zum regulären IT-Budget“, wie Matthias Emler, Partner bei der Managementberatung Horváth und Leiter des Bereichs AI, BI & Data, betont. Auch der Fokus der KI-Investments habe sich verändert: „Während es in den vergangenen zwei Jahren noch viel darum ging KI-Potenziale auszuloten und erste Mehrwerte zu realisieren, sind die mit dem KI-Einsatz verfolgten Ziele der Unternehmen jetzt deutlich konkreter. Es geht darum, Prozesse mit KI neu zu gestalten, um substanzielle Effizienzsteigerung zu realisieren“, so der Horváth-Experte. Personaleinsparungen durch KI Die stärksten Effekte in Hinblick auf Effizienzsteigerung werden laut Umfrage im Bereich IT & Digitalisierung erwartet. Hier könnte mit einer erwarteten 16-prozentigen Effizienzsteigerung durch verstärkten KI-Einsatz jede sechste Stelle obsolet werden. Es folgen gemessen an der durchschnittlichen erwarteten Effizienzsteigerung die Bereiche: Sales & Marketing (14 Prozent), Finance & Controlling (13 Prozent), Personalwesen (zwölf Prozent), sowie Forschung und Entwicklung (elf Prozent). In keinem einzigen Bereich sind weniger als zehn Prozent Einsparungen eingeplant. Auch Führungsaufgaben werden den Befragten zufolge immer stärker von KI-Anwendungen unterstützt, beziehungsweise übernommen. Auf Management-Ebene ergäben sich dadurch zehn bis zwölf Prozent Einsparpotenzial. „Führungskräfte waren von Effizienzpotenzialen durch Digitalisierung in den letzten beiden Jahrzehnten kaum betroffen. Das ändert sich durch die neuen Möglichkeiten, die KI eröffnet“, erklärt Emler. Jedes vierte Unternehmen ohne KI im Portfolio Gefragt nach dem KI-Reifegrad in den verschiedenen Unternehmensbereichen zeigt sich, dass die Technologie in internen Prozessen – also Administration und Betrieb – am stärksten und in seiner ausgereiftesten Form zum Einsatz kommt. Etwa ein Viertel der Organisationen hat bereits entsprechende Lösungen implementiert, weitere 20 Prozent stehen nach eigenen Angaben kurz davor. Komplett am Anfang steht in diesen Feldern hingegen ein Sechstel der befragten Unternehmen. Im Ranking der am stärksten mit KI unterstützten Bereiche folgen Kundenservice und -kommunikation. Hier haben aber immerhin ein Viertel der Unternehmen (25 Prozent) bereits ausgereifte Lösungen im Einsatz und nur ein Fünftel ist bislang noch gar nicht aktiv geworden. Im Bereich Produkte & Dienstleistungen wird KI bislang am wenigsten eingesetzt, hier steht jedes vierte Unternehmen noch ganz am Anfang. „Das sollte durchaus wachrütteln, denn datenbasierte Geschäftsmodelle werden künftig in vielen Bereichen entscheidend sein, um Wettbewerbsvorteile zu erschließen. KI sollte hier als Katalysator dienen“, so Emler. Ein weiterer „blinder Fleck“ ist KI im Performance Management. 40 Prozent der Unternehmen haben noch nicht einmal über KI-Einsatzmöglichkeiten nachgedacht, um Profitabilität und Produktivität zu steuern. Weniger als zehn Prozent haben solche Lösungen bereits im Einsatz, der Rest befindet sich in der Planungsphase – beziehungsweise einer Vorstufe davon. KI-Transformation muss nachhaltig sein Bei allen technologischen Fortschritten gelte es jedoch unbedingt, das transformatorische Grundgerüst sicherzustellen und den Wandel strukturell und prozessual ausreichend zu begleiten, mahnt der Horváth-Partner. „Wird der KI-Einsatz rein technisch und mit Blick auf Kosten verfolgt, ohne dass die Organisation und die Mitarbeitenden von Beginn an mit auf den Weg genommen werden, droht die Transformation zu scheitern – denn ohne den Menschen wird es auch in Zukunft nicht gehen“, hält Emler fest. Wie die Studie zeigt, ist aber vielen Unternehmen bewusst, dass es für eine erfolgreiche Transformation und Wachstum mehr „Puzzlestücke“ braucht als nur Kostenoptimierung und Effizienzsteigerung. So befinden sich unter den Top-Fünf der Managementprioritäten auch „strategische Personalthemen“ mit den Aspekten Fachkräftesicherung, Kompetenzen und Führung, sowie dem Thema „Reorganisation von Strukturen und Prozessen“.