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Gericht verpflichtet Broadcom zur Unterstützung bei VMware-Migration​

Das Gerichtsurteil in den Niederlanden gegen VMware/Broadcom könnte schwerwiegende Folgen haben.Yasonya / Shutterstock VMware und die Muttergesellschaft Broadcom müssen laut einem niederländischen Gerichtsurteil dem Ministerium für Infrastruktur und Wasserwirtschaft (Rijkswaterstaat; RWS) weiterhin Unterstützung leisten, während die Behörde in den nächsten zwei Jahren von VMware-Produkten migriert. Bei Zuwiderhandlung Millionenstrafe Rijkswaterstaat (RWS) sah sich mit einer Kostensteigerung von 85 Prozent konfrontiert, nachdem Broadcom auf ein neues Abo-Lizenzmodell umgestellt hatte. Die jährlichen Ausgaben wären von 2,1 Millionen Euro auf fast vier Millionen Euro gestiegen – ein Kostenanstieg, den die Behörde als untragbar erachtete. Die Behörde ist ein langjähriger Kunde von VMware und hat über viele Jahre hinweg Millionen in unbefristete Lizenzen für Produkte wie vSphere, NSX, vSAN, vCenter Server, Aria Automation/Operations und Site Recovery Manager investiert, um kritische niederländische Infrastrukturen wie Tunnel, Schleusen und Brücken zu verwalten. Da der dreijährige Supportvertrag im Juli 2024 auslaufen sollte, beantragte die Behörde im Frühjahr 2024 über ihren Reseller eine Verlängerung. Der Reseller gab jedoch an, unter Broadcoms neuem Abonnementmodell kein geeignetes Angebot unterbreiten zu können. Broadcom bot zunächst Verlängerungen bis September und November 2024 an, dann schließlich bis zum 23. Juli 2025 – verweigerte jedoch jegliche Unterstützung über dieses Datum hinaus sowie die Bereitstellung von Quellcode für eine unabhängige Wartung. Aus Sicht des zuständigen Richters am Bezirksgericht Den Haag war dies allerdings nicht zulässig. Er entschied, dass „Broadcom seine Sorgfaltspflicht verletzt hat“, indem es keine angemessene Ausstiegsunterstützung für Systeme zur Verwaltung wichtige nationale Infrastrukturen bereitstellt. Gemäß dem Gerichtsbeschluss müssen VMware und Broadcom bis zu zwei Jahre lang Ausstiegsunterstützung leisten, einschließlich Wartungs-Updates, Bug Fixes und technischem Support. Bei Nichteinhaltung drohen Strafzahlungen in Höhe von 250.000 Euro täglich – bis zu einem Maximum von 25 Millionen Euro. Zwangslizenzierung im Kreuzfeuer Das Urteil ist Ausdruck der zunehmenden rechtlichen Gegenwehr gegen die aggressive Lizenzierungsstrategie von Broadcom seit der 69 Milliarden Dollar schweren Übernahme von VMware Ende 2023. So hat der TK-Riese AT&T eine ähnliche Klage wegen Änderungen des Support-Vertrags eingereicht, während die EU-Kartellbehörden die Praktiken von Broadcom aufgrund von Beschwerden europäischer Unternehmensverbände untersuchen. „Das niederländische Urteil ist eine formelle Rüge dafür, dass die Monetarisierung von Unternehmenssoftware von der Betriebskontinuität abgekoppelt wurde“, erklärt Sanchit Vir Gogia, Chefanalyst und CEO von Greyhound Research. „Anbieter, die den Support für unbefristete Lizenzen ohne angemessene Übergangsmechanismen widerrufen, riskieren, einen vertraglichen Engpass zu schaffen.“ Nach der Übernahme von VMware hat Broadcom unbefristete Lizenzen abgeschafft und die Nutzer zu gebündelten Abonnementpaketen mit deutlich höheren Kosten gezwungen. Kunden berichten von Kostensteigerungen bei VMware-Lizenzen von bis zu 500 Prozent. Zudem verlangt Broadcom ab diesem Jahr von seinen Kunden, unabhängig vom tatsächlichen Bedarf mindestens 72 Kerne pro Bestellung zu lizenzieren, was den Preisdruck auf kleinere Deployments weiter erhöht. Rechtsexperten zufolge könnte das niederländische Urteil ähnliche Klagen in anderen Ländern bestärken – insbesondere in Europa, wo der gesetzliche Schutz von Unternehmen stärker ausgeprägt ist als in den Vereinigten Staaten. Der vom Gericht verwendete Rahmen der „Sorgfaltspflicht“ könnte auch auf andere Anbieter kritischer Infrastrukturen anwendbar sein, die VMware etwa für medizinische Systeme, Stromnetze oder Verkehrssysteme einsetzen. Der Zeitpunkt des niederländischen Gerichtsurteils ist besonders bedeutsam, da viele große VMware-Kunden im Laufe des Jahres 2025 vor Vertragsverlängerungen stehen – und dabei möglicherweise auf das niederländische Urteil als Präzedenzfall verweisen könnten, um während der Migrationen fortgesetzten Support einzufordern. „Ob in Form von gerichtlichen Verfügungen, Sammelklagen oder behördlichen Untersuchungen – der Widerstand der Käufer gegen Zwangslizenzierungstaktiken wird strukturiert, öffentlich und wiederholbar“, betont Gogia. Schnelle Migrationen Analysten von Forrester Research schätzen, dass nach der Übernahme durch Broadcom bis zu 20 Prozent der Unternehmenskunden von VMware schnell den Anbieter wechseln würden, da sie die Preiserhöhungen und Zwangspakete als „unzumutbar“ empfinden. Die Auswirkungen gehen jedoch über einzelne Streitfälle hinaus. Gogia argumentiert, dass das niederländische Urteil die Grenzen des akzeptablen Verhaltens von Anbietern neu definiere, da Regierungen und große Unternehmen zunehmend auf Kontinuität bei Lizenzen pochen. „Für Kunden in regulierten oder öffentlichen Dienstleistungsbereichen gehen die Auswirkungen weit über finanzielle Aspekte hinaus – es geht um Risiko, Compliance und die Verlässlichkeit von Diensten“, erklärt der Analyst. Für Broadcom würde selbst die im niederländischen Fall verhängte Maximalstrafe von 25 Millionen Euro (29 Millionen Dollar) nur eine geringe finanzielle Belastung darstellen – gemessen am angestrebten jährlichen VMware-Umsatz von 8,5 Milliarden Dollar. Dass Broadcom nun gerichtlich zur Migrationsunterstützung gezwungen wird, könnte harte Verhandlungstaktiken gegenüber anderen Kunden erschweren. Gogia sieht Anbieter entsprechend am Scheideweg: „Entweder sie rüsten ihre Modelle nach, um bestehende vertragliche Erwartungen zu erfüllen, oder sie riskieren, ihre zukünftigen Einnahmen auf einem Fundament aufzubauen, das nicht von Vertrauen geprägt ist.“ (mb) 

Gericht verpflichtet Broadcom zur Unterstützung bei VMware-Migration​ Das Gerichtsurteil in den Niederlanden gegen VMware/Broadcom könnte schwerwiegende Folgen haben.Yasonya / Shutterstock VMware und die Muttergesellschaft Broadcom müssen laut einem niederländischen Gerichtsurteil dem Ministerium für Infrastruktur und Wasserwirtschaft (Rijkswaterstaat; RWS) weiterhin Unterstützung leisten, während die Behörde in den nächsten zwei Jahren von VMware-Produkten migriert. Bei Zuwiderhandlung Millionenstrafe Rijkswaterstaat (RWS) sah sich mit einer Kostensteigerung von 85 Prozent konfrontiert, nachdem Broadcom auf ein neues Abo-Lizenzmodell umgestellt hatte. Die jährlichen Ausgaben wären von 2,1 Millionen Euro auf fast vier Millionen Euro gestiegen – ein Kostenanstieg, den die Behörde als untragbar erachtete. Die Behörde ist ein langjähriger Kunde von VMware und hat über viele Jahre hinweg Millionen in unbefristete Lizenzen für Produkte wie vSphere, NSX, vSAN, vCenter Server, Aria Automation/Operations und Site Recovery Manager investiert, um kritische niederländische Infrastrukturen wie Tunnel, Schleusen und Brücken zu verwalten. Da der dreijährige Supportvertrag im Juli 2024 auslaufen sollte, beantragte die Behörde im Frühjahr 2024 über ihren Reseller eine Verlängerung. Der Reseller gab jedoch an, unter Broadcoms neuem Abonnementmodell kein geeignetes Angebot unterbreiten zu können. Broadcom bot zunächst Verlängerungen bis September und November 2024 an, dann schließlich bis zum 23. Juli 2025 – verweigerte jedoch jegliche Unterstützung über dieses Datum hinaus sowie die Bereitstellung von Quellcode für eine unabhängige Wartung. Aus Sicht des zuständigen Richters am Bezirksgericht Den Haag war dies allerdings nicht zulässig. Er entschied, dass „Broadcom seine Sorgfaltspflicht verletzt hat“, indem es keine angemessene Ausstiegsunterstützung für Systeme zur Verwaltung wichtige nationale Infrastrukturen bereitstellt. Gemäß dem Gerichtsbeschluss müssen VMware und Broadcom bis zu zwei Jahre lang Ausstiegsunterstützung leisten, einschließlich Wartungs-Updates, Bug Fixes und technischem Support. Bei Nichteinhaltung drohen Strafzahlungen in Höhe von 250.000 Euro täglich – bis zu einem Maximum von 25 Millionen Euro. Zwangslizenzierung im Kreuzfeuer Das Urteil ist Ausdruck der zunehmenden rechtlichen Gegenwehr gegen die aggressive Lizenzierungsstrategie von Broadcom seit der 69 Milliarden Dollar schweren Übernahme von VMware Ende 2023. So hat der TK-Riese AT&T eine ähnliche Klage wegen Änderungen des Support-Vertrags eingereicht, während die EU-Kartellbehörden die Praktiken von Broadcom aufgrund von Beschwerden europäischer Unternehmensverbände untersuchen. „Das niederländische Urteil ist eine formelle Rüge dafür, dass die Monetarisierung von Unternehmenssoftware von der Betriebskontinuität abgekoppelt wurde“, erklärt Sanchit Vir Gogia, Chefanalyst und CEO von Greyhound Research. „Anbieter, die den Support für unbefristete Lizenzen ohne angemessene Übergangsmechanismen widerrufen, riskieren, einen vertraglichen Engpass zu schaffen.“ Nach der Übernahme von VMware hat Broadcom unbefristete Lizenzen abgeschafft und die Nutzer zu gebündelten Abonnementpaketen mit deutlich höheren Kosten gezwungen. Kunden berichten von Kostensteigerungen bei VMware-Lizenzen von bis zu 500 Prozent. Zudem verlangt Broadcom ab diesem Jahr von seinen Kunden, unabhängig vom tatsächlichen Bedarf mindestens 72 Kerne pro Bestellung zu lizenzieren, was den Preisdruck auf kleinere Deployments weiter erhöht. Rechtsexperten zufolge könnte das niederländische Urteil ähnliche Klagen in anderen Ländern bestärken – insbesondere in Europa, wo der gesetzliche Schutz von Unternehmen stärker ausgeprägt ist als in den Vereinigten Staaten. Der vom Gericht verwendete Rahmen der „Sorgfaltspflicht“ könnte auch auf andere Anbieter kritischer Infrastrukturen anwendbar sein, die VMware etwa für medizinische Systeme, Stromnetze oder Verkehrssysteme einsetzen. Der Zeitpunkt des niederländischen Gerichtsurteils ist besonders bedeutsam, da viele große VMware-Kunden im Laufe des Jahres 2025 vor Vertragsverlängerungen stehen – und dabei möglicherweise auf das niederländische Urteil als Präzedenzfall verweisen könnten, um während der Migrationen fortgesetzten Support einzufordern. „Ob in Form von gerichtlichen Verfügungen, Sammelklagen oder behördlichen Untersuchungen – der Widerstand der Käufer gegen Zwangslizenzierungstaktiken wird strukturiert, öffentlich und wiederholbar“, betont Gogia. Schnelle Migrationen Analysten von Forrester Research schätzen, dass nach der Übernahme durch Broadcom bis zu 20 Prozent der Unternehmenskunden von VMware schnell den Anbieter wechseln würden, da sie die Preiserhöhungen und Zwangspakete als „unzumutbar“ empfinden. Die Auswirkungen gehen jedoch über einzelne Streitfälle hinaus. Gogia argumentiert, dass das niederländische Urteil die Grenzen des akzeptablen Verhaltens von Anbietern neu definiere, da Regierungen und große Unternehmen zunehmend auf Kontinuität bei Lizenzen pochen. „Für Kunden in regulierten oder öffentlichen Dienstleistungsbereichen gehen die Auswirkungen weit über finanzielle Aspekte hinaus – es geht um Risiko, Compliance und die Verlässlichkeit von Diensten“, erklärt der Analyst. Für Broadcom würde selbst die im niederländischen Fall verhängte Maximalstrafe von 25 Millionen Euro (29 Millionen Dollar) nur eine geringe finanzielle Belastung darstellen – gemessen am angestrebten jährlichen VMware-Umsatz von 8,5 Milliarden Dollar. Dass Broadcom nun gerichtlich zur Migrationsunterstützung gezwungen wird, könnte harte Verhandlungstaktiken gegenüber anderen Kunden erschweren. Gogia sieht Anbieter entsprechend am Scheideweg: „Entweder sie rüsten ihre Modelle nach, um bestehende vertragliche Erwartungen zu erfüllen, oder sie riskieren, ihre zukünftigen Einnahmen auf einem Fundament aufzubauen, das nicht von Vertrauen geprägt ist.“ (mb)

Das Gerichtsurteil in den Niederlanden gegen VMware/Broadcom könnte schwerwiegende Folgen haben.Yasonya / Shutterstock VMware und die Muttergesellschaft Broadcom müssen laut einem niederländischen Gerichtsurteil dem Ministerium für Infrastruktur und Wasserwirtschaft (Rijkswaterstaat; RWS) weiterhin Unterstützung leisten, während die Behörde in den nächsten zwei Jahren von VMware-Produkten migriert. Bei Zuwiderhandlung Millionenstrafe Rijkswaterstaat (RWS) sah sich mit einer Kostensteigerung von 85 Prozent konfrontiert, nachdem Broadcom auf ein neues Abo-Lizenzmodell umgestellt hatte. Die jährlichen Ausgaben wären von 2,1 Millionen Euro auf fast vier Millionen Euro gestiegen – ein Kostenanstieg, den die Behörde als untragbar erachtete. Die Behörde ist ein langjähriger Kunde von VMware und hat über viele Jahre hinweg Millionen in unbefristete Lizenzen für Produkte wie vSphere, NSX, vSAN, vCenter Server, Aria Automation/Operations und Site Recovery Manager investiert, um kritische niederländische Infrastrukturen wie Tunnel, Schleusen und Brücken zu verwalten. Da der dreijährige Supportvertrag im Juli 2024 auslaufen sollte, beantragte die Behörde im Frühjahr 2024 über ihren Reseller eine Verlängerung. Der Reseller gab jedoch an, unter Broadcoms neuem Abonnementmodell kein geeignetes Angebot unterbreiten zu können. Broadcom bot zunächst Verlängerungen bis September und November 2024 an, dann schließlich bis zum 23. Juli 2025 – verweigerte jedoch jegliche Unterstützung über dieses Datum hinaus sowie die Bereitstellung von Quellcode für eine unabhängige Wartung. Aus Sicht des zuständigen Richters am Bezirksgericht Den Haag war dies allerdings nicht zulässig. Er entschied, dass „Broadcom seine Sorgfaltspflicht verletzt hat“, indem es keine angemessene Ausstiegsunterstützung für Systeme zur Verwaltung wichtige nationale Infrastrukturen bereitstellt. Gemäß dem Gerichtsbeschluss müssen VMware und Broadcom bis zu zwei Jahre lang Ausstiegsunterstützung leisten, einschließlich Wartungs-Updates, Bug Fixes und technischem Support. Bei Nichteinhaltung drohen Strafzahlungen in Höhe von 250.000 Euro täglich – bis zu einem Maximum von 25 Millionen Euro. Zwangslizenzierung im Kreuzfeuer Das Urteil ist Ausdruck der zunehmenden rechtlichen Gegenwehr gegen die aggressive Lizenzierungsstrategie von Broadcom seit der 69 Milliarden Dollar schweren Übernahme von VMware Ende 2023. So hat der TK-Riese AT&T eine ähnliche Klage wegen Änderungen des Support-Vertrags eingereicht, während die EU-Kartellbehörden die Praktiken von Broadcom aufgrund von Beschwerden europäischer Unternehmensverbände untersuchen. „Das niederländische Urteil ist eine formelle Rüge dafür, dass die Monetarisierung von Unternehmenssoftware von der Betriebskontinuität abgekoppelt wurde“, erklärt Sanchit Vir Gogia, Chefanalyst und CEO von Greyhound Research. „Anbieter, die den Support für unbefristete Lizenzen ohne angemessene Übergangsmechanismen widerrufen, riskieren, einen vertraglichen Engpass zu schaffen.“ Nach der Übernahme von VMware hat Broadcom unbefristete Lizenzen abgeschafft und die Nutzer zu gebündelten Abonnementpaketen mit deutlich höheren Kosten gezwungen. Kunden berichten von Kostensteigerungen bei VMware-Lizenzen von bis zu 500 Prozent. Zudem verlangt Broadcom ab diesem Jahr von seinen Kunden, unabhängig vom tatsächlichen Bedarf mindestens 72 Kerne pro Bestellung zu lizenzieren, was den Preisdruck auf kleinere Deployments weiter erhöht. Rechtsexperten zufolge könnte das niederländische Urteil ähnliche Klagen in anderen Ländern bestärken – insbesondere in Europa, wo der gesetzliche Schutz von Unternehmen stärker ausgeprägt ist als in den Vereinigten Staaten. Der vom Gericht verwendete Rahmen der „Sorgfaltspflicht“ könnte auch auf andere Anbieter kritischer Infrastrukturen anwendbar sein, die VMware etwa für medizinische Systeme, Stromnetze oder Verkehrssysteme einsetzen. Der Zeitpunkt des niederländischen Gerichtsurteils ist besonders bedeutsam, da viele große VMware-Kunden im Laufe des Jahres 2025 vor Vertragsverlängerungen stehen – und dabei möglicherweise auf das niederländische Urteil als Präzedenzfall verweisen könnten, um während der Migrationen fortgesetzten Support einzufordern. „Ob in Form von gerichtlichen Verfügungen, Sammelklagen oder behördlichen Untersuchungen – der Widerstand der Käufer gegen Zwangslizenzierungstaktiken wird strukturiert, öffentlich und wiederholbar“, betont Gogia. Schnelle Migrationen Analysten von Forrester Research schätzen, dass nach der Übernahme durch Broadcom bis zu 20 Prozent der Unternehmenskunden von VMware schnell den Anbieter wechseln würden, da sie die Preiserhöhungen und Zwangspakete als „unzumutbar“ empfinden. Die Auswirkungen gehen jedoch über einzelne Streitfälle hinaus. Gogia argumentiert, dass das niederländische Urteil die Grenzen des akzeptablen Verhaltens von Anbietern neu definiere, da Regierungen und große Unternehmen zunehmend auf Kontinuität bei Lizenzen pochen. „Für Kunden in regulierten oder öffentlichen Dienstleistungsbereichen gehen die Auswirkungen weit über finanzielle Aspekte hinaus – es geht um Risiko, Compliance und die Verlässlichkeit von Diensten“, erklärt der Analyst. Für Broadcom würde selbst die im niederländischen Fall verhängte Maximalstrafe von 25 Millionen Euro (29 Millionen Dollar) nur eine geringe finanzielle Belastung darstellen – gemessen am angestrebten jährlichen VMware-Umsatz von 8,5 Milliarden Dollar. Dass Broadcom nun gerichtlich zur Migrationsunterstützung gezwungen wird, könnte harte Verhandlungstaktiken gegenüber anderen Kunden erschweren. Gogia sieht Anbieter entsprechend am Scheideweg: „Entweder sie rüsten ihre Modelle nach, um bestehende vertragliche Erwartungen zu erfüllen, oder sie riskieren, ihre zukünftigen Einnahmen auf einem Fundament aufzubauen, das nicht von Vertrauen geprägt ist.“ (mb) 

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