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Was tun, wenn ich mir auf dem Handy einen Virus einfange?​

Eliro/Shutterstock.com Smartphones sind Alleskönner, die Sie in der Hosentasche tragen. Sie sind Bankkarte, Tagebuch, Fotoalbum, Nachrichtenzentrale … kurz: das Herzstück unseres digitalen Lebens. Umso beunruhigender ist der Gedanke, dass sich auf dem treuen Gerät ein Virus eingenistet haben könnte. Wenn das Smartphone plötzlich ein Eigenleben entwickelt, der Daten- oder Energieverbrauch durch die Decke schießt, oder wenn Sie über merkwürdige Pop-ups stolpern, dann sind das Anzeichen für einen Virus-Befall. Aber keine Panik: Viren sind bei Android zwar häufiger als beim geschlossenen iOS. Wenn Sie systematisch vorgehen, lässt sich die virtuelle Attacke aber unter Kontrolle bringen. In diesem Ratgeber lesen Sie, wie Sie infizierte Handys erkennen und wie man den digitalen Eindringlingen den Garaus macht. Schritt 1: Symptome erkennen Smartphone-Malware ist tückisch und versucht in der Regel, möglichst unauffällig zu bleiben. Nur so lassen sich ohne Zustimmung des Nutzers Werbeeinnahmen generieren, Daten auslesen oder Kontrolle über das Gerät erlangen. Der Digitalangriff hinterlässt aber meistens Spuren, die Sie am Systemverhalten erkennen können: Typische Anzeichen für eine Infektion: Das Gerät wird plötzlich langsamer Abstürze oder regelmäßiges Fehlverhalten von Apps Unerwartete Pop-ups oder Werbebanner (auch außerhalb von Browsern) Hoher Akkuverbrauch ohne erklärbaren Grund Hoher Datenverbrauch ohne erklärbaren Grund Unbekannte Apps tauchen auf Je mehr dieser Probleme Ihnen am Smartphone auffallen, desto wahrscheinlicher ist ein Malware-Befall. Schritt 2: Sofortmaßnahmen ergreifen Die ersten Gegenmaßnahmen zielen darauf ab, die “Kill Chain” des Angreifers zu unterbrechen. Durch das Trennen der Netzwerkverbindung wird die Kommunikation der Malware mit dem dahinterstehenden Angreifer verhindert (zum Beispiel einem Command-and-Control-Server). Die Datenextraktion ist damit erst einmal gestoppt und eine potenzielle Fernsteuerung des Geräts wird erheblich erschwert. Mit einem Neustart in den sicheren Modus können Sie im Folgeschritt das Betriebssystem isolieren und eine Analyse in kontrollierter Umgebung durchführen. Um weiteren Schaden zu verhindern und um Ihre Daten zu schützen, sollten Sie im Infektionsfall umgehend diese Maßnahmen ergreifen: Internetverbindung kappen: Schalten Sie WLAN und mobile Daten aus. So verhindern Sie, dass der Virus weitere Daten sendet und empfängt oder sich womöglich ausbreitet. Alle offenen Apps schließen: Beenden Sie alle laufenden Anwendungen. Gerät neu starten: Manchmal hilft ein einfacher Neustart, um kleinere Probleme zu beheben oder den Virus zumindest temporär zu deaktivieren. Sicherer Modus (Safe Mode) aktivieren: Wenn Schritt drei das Problem nicht löst, können Sie Ihr Handy im sicheren Modus nur mit den wichtigsten Systemanwendungen starten. So können Sie prüfen, ob das Problem beispielsweise durch eine kürzlich installierte App verursacht wird. Unter Android: Halten Sie die Power-Taste gedrückt, bis die Option zum Ausschalten erscheint. Tippen und halten Sie diese Option gedrückt, bis die Meldung zum sicheren Modus erscheint. Bestätigen Sie mit “OK”. Hinweis: Der Zugang zum abgesicherten Modus kann herstellerseitig variieren. Behelfen Sie sich im Zweifelsfall mit einer Google-Suche zu Ihrem Modell. Beim iPhone: Hier gibt es keinen vergleichbaren Modus wie bei Android. Sie können es aber mit einem erzwungenen Neustart versuchen. Hinweis: Die Virengefahr beim iPhone ist insgesamt niedriger Schritt 3: Schädliche Apps identifizieren – und deinstallieren Neuere Pixel-Smartphones können nach „Apps mit irreführenden Funktionen“ sucheFoundry Im sicheren Modus können Sie Ihre installierten Anwendungen auf Anzeichen von bösartigem Verhalten untersuchen. Besonderes Augenmerk verdienen dabei unautorisierte Installationen, übertriebene Berechtigungen (die gar nicht zur Funktionalität der App passen) oder Apps mit verborgenen Icons. Hinweis: Mitunter ist die Deaktivierung von Geräteadministrator-Rechten notwendig, weil Malware die Funktion missbrauchen kann, um die eigene Deinstallation zu verhindern. Im sicheren Modus können Sie sich jetzt auf die Suche nach dem Übeltäter machen: Apps prüfen: navigieren Sie zu den Einstellungen und dort zum Bereich Apps (oder Anwendungen). Unbekannte oder verdächtige Apps ausfindig machen: Achten Sie auf Apps, die Sie nicht selbst installiert haben, die einen unbekannten Namen tragen oder die erst kürzlich installiert wurden. Besonders verdächtig ist es, wenn Probleme kurz nach der Installation aufgetreten sind. App-Berechtigungen prüfen: Klicken Sie auf verdächtige Apps und schauen Sie sich die Berechtigungen an. Hat eine Taschenlampen-App beispielsweise Zugriff auf Ihre Kontakte oder das Mikrofon, dann ist das ein klares Warnsignal. Deinstallieren: Wählen Sie verdächtige Apps aus und deinstallieren Sie diese. Sollte die Option zum Deinstallieren ausgegraut sein, muss die App eventuell zuerst als Geräteadministrator deaktiviert werden. Neuere Pixel-Smartphones bieten auch die Möglichkeit, nach „Apps mit irreführenden Funktionen“ zu suchen. Schritt 4: Antiviren-Scan durchführen Hat auch im Test von PC-Welt sehr gut abgeschnitten: Bitdefender Mobile Security für AndroidBitdefender Mit einem mobilen Antiviren-Scanner können Sie jetzt gezielt nach Signaturen von Viren suchen und heuristische Analysen durchführen, um bekannte Malware-Muster auf dem Dateisystem oder in den laufenden Prozessen zu identifizieren. Ein vollständiger Scan durchsucht auch den gesamten Speicher des Gerätes nach bösartigen Payloads oder schädlichen Konfigurationsdateien. Per Quarantäne-Funktion können Sie anschließend verdächtige Dateien isolieren und ihre Ausführung dauerhaft verhindern. Ein Antiviren-Scanner kann versteckte Schädlinge zuverlässig aufspüren: Laden Sie eine seriöse Antiviren-App herunter: Wenn Sie noch keine Antiviren-App installiert haben, laden Sie eine vertrauenswürdige aus dem offiziellen App Store (Google Play Store oder Apple App Store) herunter. Hier finden Sie unsere Antivirus-Bestenlisten. Vollständigen Scan starten: Lassen Sie den Scanner einen vollständigen Suchlauf auf dem betroffenen Gerät durchführen. Bedrohungen entfernen: Befolgen Sie die Anweisungen der Antivirus-App, um gefundene Viren oder Malware zu löschen oder in der Quarantäne zu versiegeln. Tipp für Android-Nutzer: Hier lesen Sie, wie man ein Android-Handy schnell nach einem Virus durchsucht. Schritt 5: Daten sichern und Gerät zurücksetzen als Ultima Ratio Wenn sich hartnäckige Viren oder bissige Malware nicht mehr abschütteln lassen, dann ist ein Zurücksetzen auf Werkseinstellungen oft die letzte (wenn auch drastische) Maßnahme, um wieder Herr eines Handys zu werden. Dabei wird die Benutzerdatenpartition formatiert und das Betriebssystem in seinen ursprünglichen Zustand zurückversetzt. Vorab ist eine selektive Datensicherung sinnvoll, um den Verlust wichtiger Informationen zu vermeiden. Die Zwickmühle dabei: Sie müssen darauf achten, keine infizierten Dateien mitzusichern. Wenn also alle Stricke reißen und Sie den Virus nicht loswerden, kommt als Nächstes der Hard Reset: Daten sichern: Bevor Sie das Handy zurücksetzen, sichern Sie wichtige Daten wie Fotos, Videos und Kontakte auf einem Cloud-Dienst oder externen Speicher. Denken Sie aber daran, keine potenziell infizierten Apps zu sichern. Werkseinstellungen wiederherstellen: Gehen Sie in die Einstellungen Ihres Handys und suchen Sie nach “Sichern und zurücksetzen” oder “System” > “Optionen zurücksetzen” > “Alle Daten löschen (Werkseinstellungen). Dieser Schritt löscht alle Daten und Einstellungen auf Ihrem Gerät und setzt es in den Auslieferungszustand zurück. In diesem Ratgeber erklären wir den Schritt genauer. Schritt 6: Smartphone wiederherstellen und absichern Nach dem Reset empfiehlt sich eine Clean Install – also eine Neuinstallation ohne Datenübernahme. Möglichst zeitnah sollten Sie dann auch die aktuellsten Sicherheits-Updates installieren. Das schließt bekannte Schwachstellen und immunisiert vielleicht schon gegen das vorher bekämpfte Virenproblem. Nach dem Zurücksetzen können Sie sich mit präventiven Maßnahmen für die Zukunft wappnen: Sicherheitsupdates zeitnah installieren: Stellen Sie sicher, dass Ihr Betriebssystem und alle Apps auf dem neuesten Stand sind. Updates schließen oft Sicherheitslücken. Apps nur aus offiziellen Stores installieren: Laden Sie Apps ausschließlich aus dem Google Play Store oder Apple App Store herunter. Nutzen Sie ein zeitgemäßes Smartphone: Nur halbwegs aktuelle Geräte werden mit Sicherheitspatches versorgt. Top-Handys bekommen Sie schon für unter 500 Euro. Vorsichtig mit Links und Anhängen umgehen: Klicken Sie nicht auf verdächtige Links in E-Mails oder Nachrichten und öffnen Sie keine unbekannten Dateianhänge. Starke Passwörter verwenden: Nutzen Sie komplexe Passwörter für Ihre Konten und aktivieren Sie, wo möglich, die Zwei-Faktor-Authentifizierung. Passwort-Manager möchten wir Ihnen besonders ans Herz legen. Regelmäßige Sicherungen: Sichern Sie Ihre Daten regelmäßig, um das Risiko eines Datenverlusts im Infektionsfall zu minimieren. Fazit Ein Handy-Virus ist ärgerlich, aber kein Weltuntergang. Mit der richtigen Strategie, Ruhe und mit geeigneter Software bekommen Sie solche Bedrohung oft schnell wieder in den Griff. Der beste Schutz ist aber immer die Prävention: Seien Sie bei der täglichen Nutzung wachsam, installieren Sie Apps nur aus vertrauenswürdigen Quellen und halten Sie das Betriebssystem und Ihre Apps immer auf einem aktuellen Stand. (PC-Welt) 

Was tun, wenn ich mir auf dem Handy einen Virus einfange?​ Eliro/Shutterstock.com Smartphones sind Alleskönner, die Sie in der Hosentasche tragen. Sie sind Bankkarte, Tagebuch, Fotoalbum, Nachrichtenzentrale … kurz: das Herzstück unseres digitalen Lebens. Umso beunruhigender ist der Gedanke, dass sich auf dem treuen Gerät ein Virus eingenistet haben könnte. Wenn das Smartphone plötzlich ein Eigenleben entwickelt, der Daten- oder Energieverbrauch durch die Decke schießt, oder wenn Sie über merkwürdige Pop-ups stolpern, dann sind das Anzeichen für einen Virus-Befall. Aber keine Panik: Viren sind bei Android zwar häufiger als beim geschlossenen iOS. Wenn Sie systematisch vorgehen, lässt sich die virtuelle Attacke aber unter Kontrolle bringen. In diesem Ratgeber lesen Sie, wie Sie infizierte Handys erkennen und wie man den digitalen Eindringlingen den Garaus macht. Schritt 1: Symptome erkennen Smartphone-Malware ist tückisch und versucht in der Regel, möglichst unauffällig zu bleiben. Nur so lassen sich ohne Zustimmung des Nutzers Werbeeinnahmen generieren, Daten auslesen oder Kontrolle über das Gerät erlangen. Der Digitalangriff hinterlässt aber meistens Spuren, die Sie am Systemverhalten erkennen können: Typische Anzeichen für eine Infektion: Das Gerät wird plötzlich langsamer Abstürze oder regelmäßiges Fehlverhalten von Apps Unerwartete Pop-ups oder Werbebanner (auch außerhalb von Browsern) Hoher Akkuverbrauch ohne erklärbaren Grund Hoher Datenverbrauch ohne erklärbaren Grund Unbekannte Apps tauchen auf Je mehr dieser Probleme Ihnen am Smartphone auffallen, desto wahrscheinlicher ist ein Malware-Befall. Schritt 2: Sofortmaßnahmen ergreifen Die ersten Gegenmaßnahmen zielen darauf ab, die “Kill Chain” des Angreifers zu unterbrechen. Durch das Trennen der Netzwerkverbindung wird die Kommunikation der Malware mit dem dahinterstehenden Angreifer verhindert (zum Beispiel einem Command-and-Control-Server). Die Datenextraktion ist damit erst einmal gestoppt und eine potenzielle Fernsteuerung des Geräts wird erheblich erschwert. Mit einem Neustart in den sicheren Modus können Sie im Folgeschritt das Betriebssystem isolieren und eine Analyse in kontrollierter Umgebung durchführen. Um weiteren Schaden zu verhindern und um Ihre Daten zu schützen, sollten Sie im Infektionsfall umgehend diese Maßnahmen ergreifen: Internetverbindung kappen: Schalten Sie WLAN und mobile Daten aus. So verhindern Sie, dass der Virus weitere Daten sendet und empfängt oder sich womöglich ausbreitet. Alle offenen Apps schließen: Beenden Sie alle laufenden Anwendungen. Gerät neu starten: Manchmal hilft ein einfacher Neustart, um kleinere Probleme zu beheben oder den Virus zumindest temporär zu deaktivieren. Sicherer Modus (Safe Mode) aktivieren: Wenn Schritt drei das Problem nicht löst, können Sie Ihr Handy im sicheren Modus nur mit den wichtigsten Systemanwendungen starten. So können Sie prüfen, ob das Problem beispielsweise durch eine kürzlich installierte App verursacht wird. Unter Android: Halten Sie die Power-Taste gedrückt, bis die Option zum Ausschalten erscheint. Tippen und halten Sie diese Option gedrückt, bis die Meldung zum sicheren Modus erscheint. Bestätigen Sie mit “OK”. Hinweis: Der Zugang zum abgesicherten Modus kann herstellerseitig variieren. Behelfen Sie sich im Zweifelsfall mit einer Google-Suche zu Ihrem Modell. Beim iPhone: Hier gibt es keinen vergleichbaren Modus wie bei Android. Sie können es aber mit einem erzwungenen Neustart versuchen. Hinweis: Die Virengefahr beim iPhone ist insgesamt niedriger Schritt 3: Schädliche Apps identifizieren – und deinstallieren Neuere Pixel-Smartphones können nach „Apps mit irreführenden Funktionen“ sucheFoundry Im sicheren Modus können Sie Ihre installierten Anwendungen auf Anzeichen von bösartigem Verhalten untersuchen. Besonderes Augenmerk verdienen dabei unautorisierte Installationen, übertriebene Berechtigungen (die gar nicht zur Funktionalität der App passen) oder Apps mit verborgenen Icons. Hinweis: Mitunter ist die Deaktivierung von Geräteadministrator-Rechten notwendig, weil Malware die Funktion missbrauchen kann, um die eigene Deinstallation zu verhindern. Im sicheren Modus können Sie sich jetzt auf die Suche nach dem Übeltäter machen: Apps prüfen: navigieren Sie zu den Einstellungen und dort zum Bereich Apps (oder Anwendungen). Unbekannte oder verdächtige Apps ausfindig machen: Achten Sie auf Apps, die Sie nicht selbst installiert haben, die einen unbekannten Namen tragen oder die erst kürzlich installiert wurden. Besonders verdächtig ist es, wenn Probleme kurz nach der Installation aufgetreten sind. App-Berechtigungen prüfen: Klicken Sie auf verdächtige Apps und schauen Sie sich die Berechtigungen an. Hat eine Taschenlampen-App beispielsweise Zugriff auf Ihre Kontakte oder das Mikrofon, dann ist das ein klares Warnsignal. Deinstallieren: Wählen Sie verdächtige Apps aus und deinstallieren Sie diese. Sollte die Option zum Deinstallieren ausgegraut sein, muss die App eventuell zuerst als Geräteadministrator deaktiviert werden. Neuere Pixel-Smartphones bieten auch die Möglichkeit, nach „Apps mit irreführenden Funktionen“ zu suchen. Schritt 4: Antiviren-Scan durchführen Hat auch im Test von PC-Welt sehr gut abgeschnitten: Bitdefender Mobile Security für AndroidBitdefender Mit einem mobilen Antiviren-Scanner können Sie jetzt gezielt nach Signaturen von Viren suchen und heuristische Analysen durchführen, um bekannte Malware-Muster auf dem Dateisystem oder in den laufenden Prozessen zu identifizieren. Ein vollständiger Scan durchsucht auch den gesamten Speicher des Gerätes nach bösartigen Payloads oder schädlichen Konfigurationsdateien. Per Quarantäne-Funktion können Sie anschließend verdächtige Dateien isolieren und ihre Ausführung dauerhaft verhindern. Ein Antiviren-Scanner kann versteckte Schädlinge zuverlässig aufspüren: Laden Sie eine seriöse Antiviren-App herunter: Wenn Sie noch keine Antiviren-App installiert haben, laden Sie eine vertrauenswürdige aus dem offiziellen App Store (Google Play Store oder Apple App Store) herunter. Hier finden Sie unsere Antivirus-Bestenlisten. Vollständigen Scan starten: Lassen Sie den Scanner einen vollständigen Suchlauf auf dem betroffenen Gerät durchführen. Bedrohungen entfernen: Befolgen Sie die Anweisungen der Antivirus-App, um gefundene Viren oder Malware zu löschen oder in der Quarantäne zu versiegeln. Tipp für Android-Nutzer: Hier lesen Sie, wie man ein Android-Handy schnell nach einem Virus durchsucht. Schritt 5: Daten sichern und Gerät zurücksetzen als Ultima Ratio Wenn sich hartnäckige Viren oder bissige Malware nicht mehr abschütteln lassen, dann ist ein Zurücksetzen auf Werkseinstellungen oft die letzte (wenn auch drastische) Maßnahme, um wieder Herr eines Handys zu werden. Dabei wird die Benutzerdatenpartition formatiert und das Betriebssystem in seinen ursprünglichen Zustand zurückversetzt. Vorab ist eine selektive Datensicherung sinnvoll, um den Verlust wichtiger Informationen zu vermeiden. Die Zwickmühle dabei: Sie müssen darauf achten, keine infizierten Dateien mitzusichern. Wenn also alle Stricke reißen und Sie den Virus nicht loswerden, kommt als Nächstes der Hard Reset: Daten sichern: Bevor Sie das Handy zurücksetzen, sichern Sie wichtige Daten wie Fotos, Videos und Kontakte auf einem Cloud-Dienst oder externen Speicher. Denken Sie aber daran, keine potenziell infizierten Apps zu sichern. Werkseinstellungen wiederherstellen: Gehen Sie in die Einstellungen Ihres Handys und suchen Sie nach “Sichern und zurücksetzen” oder “System” > “Optionen zurücksetzen” > “Alle Daten löschen (Werkseinstellungen). Dieser Schritt löscht alle Daten und Einstellungen auf Ihrem Gerät und setzt es in den Auslieferungszustand zurück. In diesem Ratgeber erklären wir den Schritt genauer. Schritt 6: Smartphone wiederherstellen und absichern Nach dem Reset empfiehlt sich eine Clean Install – also eine Neuinstallation ohne Datenübernahme. Möglichst zeitnah sollten Sie dann auch die aktuellsten Sicherheits-Updates installieren. Das schließt bekannte Schwachstellen und immunisiert vielleicht schon gegen das vorher bekämpfte Virenproblem. Nach dem Zurücksetzen können Sie sich mit präventiven Maßnahmen für die Zukunft wappnen: Sicherheitsupdates zeitnah installieren: Stellen Sie sicher, dass Ihr Betriebssystem und alle Apps auf dem neuesten Stand sind. Updates schließen oft Sicherheitslücken. Apps nur aus offiziellen Stores installieren: Laden Sie Apps ausschließlich aus dem Google Play Store oder Apple App Store herunter. Nutzen Sie ein zeitgemäßes Smartphone: Nur halbwegs aktuelle Geräte werden mit Sicherheitspatches versorgt. Top-Handys bekommen Sie schon für unter 500 Euro. Vorsichtig mit Links und Anhängen umgehen: Klicken Sie nicht auf verdächtige Links in E-Mails oder Nachrichten und öffnen Sie keine unbekannten Dateianhänge. Starke Passwörter verwenden: Nutzen Sie komplexe Passwörter für Ihre Konten und aktivieren Sie, wo möglich, die Zwei-Faktor-Authentifizierung. Passwort-Manager möchten wir Ihnen besonders ans Herz legen. Regelmäßige Sicherungen: Sichern Sie Ihre Daten regelmäßig, um das Risiko eines Datenverlusts im Infektionsfall zu minimieren. Fazit Ein Handy-Virus ist ärgerlich, aber kein Weltuntergang. Mit der richtigen Strategie, Ruhe und mit geeigneter Software bekommen Sie solche Bedrohung oft schnell wieder in den Griff. Der beste Schutz ist aber immer die Prävention: Seien Sie bei der täglichen Nutzung wachsam, installieren Sie Apps nur aus vertrauenswürdigen Quellen und halten Sie das Betriebssystem und Ihre Apps immer auf einem aktuellen Stand. (PC-Welt)

Eliro/Shutterstock.com Smartphones sind Alleskönner, die Sie in der Hosentasche tragen. Sie sind Bankkarte, Tagebuch, Fotoalbum, Nachrichtenzentrale … kurz: das Herzstück unseres digitalen Lebens. Umso beunruhigender ist der Gedanke, dass sich auf dem treuen Gerät ein Virus eingenistet haben könnte. Wenn das Smartphone plötzlich ein Eigenleben entwickelt, der Daten- oder Energieverbrauch durch die Decke schießt, oder wenn Sie über merkwürdige Pop-ups stolpern, dann sind das Anzeichen für einen Virus-Befall. Aber keine Panik: Viren sind bei Android zwar häufiger als beim geschlossenen iOS. Wenn Sie systematisch vorgehen, lässt sich die virtuelle Attacke aber unter Kontrolle bringen. In diesem Ratgeber lesen Sie, wie Sie infizierte Handys erkennen und wie man den digitalen Eindringlingen den Garaus macht. Schritt 1: Symptome erkennen Smartphone-Malware ist tückisch und versucht in der Regel, möglichst unauffällig zu bleiben. Nur so lassen sich ohne Zustimmung des Nutzers Werbeeinnahmen generieren, Daten auslesen oder Kontrolle über das Gerät erlangen. Der Digitalangriff hinterlässt aber meistens Spuren, die Sie am Systemverhalten erkennen können: Typische Anzeichen für eine Infektion: Das Gerät wird plötzlich langsamer Abstürze oder regelmäßiges Fehlverhalten von Apps Unerwartete Pop-ups oder Werbebanner (auch außerhalb von Browsern) Hoher Akkuverbrauch ohne erklärbaren Grund Hoher Datenverbrauch ohne erklärbaren Grund Unbekannte Apps tauchen auf Je mehr dieser Probleme Ihnen am Smartphone auffallen, desto wahrscheinlicher ist ein Malware-Befall. Schritt 2: Sofortmaßnahmen ergreifen Die ersten Gegenmaßnahmen zielen darauf ab, die “Kill Chain” des Angreifers zu unterbrechen. Durch das Trennen der Netzwerkverbindung wird die Kommunikation der Malware mit dem dahinterstehenden Angreifer verhindert (zum Beispiel einem Command-and-Control-Server). Die Datenextraktion ist damit erst einmal gestoppt und eine potenzielle Fernsteuerung des Geräts wird erheblich erschwert. Mit einem Neustart in den sicheren Modus können Sie im Folgeschritt das Betriebssystem isolieren und eine Analyse in kontrollierter Umgebung durchführen. Um weiteren Schaden zu verhindern und um Ihre Daten zu schützen, sollten Sie im Infektionsfall umgehend diese Maßnahmen ergreifen: Internetverbindung kappen: Schalten Sie WLAN und mobile Daten aus. So verhindern Sie, dass der Virus weitere Daten sendet und empfängt oder sich womöglich ausbreitet. Alle offenen Apps schließen: Beenden Sie alle laufenden Anwendungen. Gerät neu starten: Manchmal hilft ein einfacher Neustart, um kleinere Probleme zu beheben oder den Virus zumindest temporär zu deaktivieren. Sicherer Modus (Safe Mode) aktivieren: Wenn Schritt drei das Problem nicht löst, können Sie Ihr Handy im sicheren Modus nur mit den wichtigsten Systemanwendungen starten. So können Sie prüfen, ob das Problem beispielsweise durch eine kürzlich installierte App verursacht wird. Unter Android: Halten Sie die Power-Taste gedrückt, bis die Option zum Ausschalten erscheint. Tippen und halten Sie diese Option gedrückt, bis die Meldung zum sicheren Modus erscheint. Bestätigen Sie mit “OK”. Hinweis: Der Zugang zum abgesicherten Modus kann herstellerseitig variieren. Behelfen Sie sich im Zweifelsfall mit einer Google-Suche zu Ihrem Modell. Beim iPhone: Hier gibt es keinen vergleichbaren Modus wie bei Android. Sie können es aber mit einem erzwungenen Neustart versuchen. Hinweis: Die Virengefahr beim iPhone ist insgesamt niedriger Schritt 3: Schädliche Apps identifizieren – und deinstallieren Neuere Pixel-Smartphones können nach „Apps mit irreführenden Funktionen“ sucheFoundry Im sicheren Modus können Sie Ihre installierten Anwendungen auf Anzeichen von bösartigem Verhalten untersuchen. Besonderes Augenmerk verdienen dabei unautorisierte Installationen, übertriebene Berechtigungen (die gar nicht zur Funktionalität der App passen) oder Apps mit verborgenen Icons. Hinweis: Mitunter ist die Deaktivierung von Geräteadministrator-Rechten notwendig, weil Malware die Funktion missbrauchen kann, um die eigene Deinstallation zu verhindern. Im sicheren Modus können Sie sich jetzt auf die Suche nach dem Übeltäter machen: Apps prüfen: navigieren Sie zu den Einstellungen und dort zum Bereich Apps (oder Anwendungen). Unbekannte oder verdächtige Apps ausfindig machen: Achten Sie auf Apps, die Sie nicht selbst installiert haben, die einen unbekannten Namen tragen oder die erst kürzlich installiert wurden. Besonders verdächtig ist es, wenn Probleme kurz nach der Installation aufgetreten sind. App-Berechtigungen prüfen: Klicken Sie auf verdächtige Apps und schauen Sie sich die Berechtigungen an. Hat eine Taschenlampen-App beispielsweise Zugriff auf Ihre Kontakte oder das Mikrofon, dann ist das ein klares Warnsignal. Deinstallieren: Wählen Sie verdächtige Apps aus und deinstallieren Sie diese. Sollte die Option zum Deinstallieren ausgegraut sein, muss die App eventuell zuerst als Geräteadministrator deaktiviert werden. Neuere Pixel-Smartphones bieten auch die Möglichkeit, nach „Apps mit irreführenden Funktionen“ zu suchen. Schritt 4: Antiviren-Scan durchführen Hat auch im Test von PC-Welt sehr gut abgeschnitten: Bitdefender Mobile Security für AndroidBitdefender Mit einem mobilen Antiviren-Scanner können Sie jetzt gezielt nach Signaturen von Viren suchen und heuristische Analysen durchführen, um bekannte Malware-Muster auf dem Dateisystem oder in den laufenden Prozessen zu identifizieren. Ein vollständiger Scan durchsucht auch den gesamten Speicher des Gerätes nach bösartigen Payloads oder schädlichen Konfigurationsdateien. Per Quarantäne-Funktion können Sie anschließend verdächtige Dateien isolieren und ihre Ausführung dauerhaft verhindern. Ein Antiviren-Scanner kann versteckte Schädlinge zuverlässig aufspüren: Laden Sie eine seriöse Antiviren-App herunter: Wenn Sie noch keine Antiviren-App installiert haben, laden Sie eine vertrauenswürdige aus dem offiziellen App Store (Google Play Store oder Apple App Store) herunter. Hier finden Sie unsere Antivirus-Bestenlisten. Vollständigen Scan starten: Lassen Sie den Scanner einen vollständigen Suchlauf auf dem betroffenen Gerät durchführen. Bedrohungen entfernen: Befolgen Sie die Anweisungen der Antivirus-App, um gefundene Viren oder Malware zu löschen oder in der Quarantäne zu versiegeln. Tipp für Android-Nutzer: Hier lesen Sie, wie man ein Android-Handy schnell nach einem Virus durchsucht. Schritt 5: Daten sichern und Gerät zurücksetzen als Ultima Ratio Wenn sich hartnäckige Viren oder bissige Malware nicht mehr abschütteln lassen, dann ist ein Zurücksetzen auf Werkseinstellungen oft die letzte (wenn auch drastische) Maßnahme, um wieder Herr eines Handys zu werden. Dabei wird die Benutzerdatenpartition formatiert und das Betriebssystem in seinen ursprünglichen Zustand zurückversetzt. Vorab ist eine selektive Datensicherung sinnvoll, um den Verlust wichtiger Informationen zu vermeiden. Die Zwickmühle dabei: Sie müssen darauf achten, keine infizierten Dateien mitzusichern. Wenn also alle Stricke reißen und Sie den Virus nicht loswerden, kommt als Nächstes der Hard Reset: Daten sichern: Bevor Sie das Handy zurücksetzen, sichern Sie wichtige Daten wie Fotos, Videos und Kontakte auf einem Cloud-Dienst oder externen Speicher. Denken Sie aber daran, keine potenziell infizierten Apps zu sichern. Werkseinstellungen wiederherstellen: Gehen Sie in die Einstellungen Ihres Handys und suchen Sie nach “Sichern und zurücksetzen” oder “System” > “Optionen zurücksetzen” > “Alle Daten löschen (Werkseinstellungen). Dieser Schritt löscht alle Daten und Einstellungen auf Ihrem Gerät und setzt es in den Auslieferungszustand zurück. In diesem Ratgeber erklären wir den Schritt genauer. Schritt 6: Smartphone wiederherstellen und absichern Nach dem Reset empfiehlt sich eine Clean Install – also eine Neuinstallation ohne Datenübernahme. Möglichst zeitnah sollten Sie dann auch die aktuellsten Sicherheits-Updates installieren. Das schließt bekannte Schwachstellen und immunisiert vielleicht schon gegen das vorher bekämpfte Virenproblem. Nach dem Zurücksetzen können Sie sich mit präventiven Maßnahmen für die Zukunft wappnen: Sicherheitsupdates zeitnah installieren: Stellen Sie sicher, dass Ihr Betriebssystem und alle Apps auf dem neuesten Stand sind. Updates schließen oft Sicherheitslücken. Apps nur aus offiziellen Stores installieren: Laden Sie Apps ausschließlich aus dem Google Play Store oder Apple App Store herunter. Nutzen Sie ein zeitgemäßes Smartphone: Nur halbwegs aktuelle Geräte werden mit Sicherheitspatches versorgt. Top-Handys bekommen Sie schon für unter 500 Euro. Vorsichtig mit Links und Anhängen umgehen: Klicken Sie nicht auf verdächtige Links in E-Mails oder Nachrichten und öffnen Sie keine unbekannten Dateianhänge. Starke Passwörter verwenden: Nutzen Sie komplexe Passwörter für Ihre Konten und aktivieren Sie, wo möglich, die Zwei-Faktor-Authentifizierung. Passwort-Manager möchten wir Ihnen besonders ans Herz legen. Regelmäßige Sicherungen: Sichern Sie Ihre Daten regelmäßig, um das Risiko eines Datenverlusts im Infektionsfall zu minimieren. Fazit Ein Handy-Virus ist ärgerlich, aber kein Weltuntergang. Mit der richtigen Strategie, Ruhe und mit geeigneter Software bekommen Sie solche Bedrohung oft schnell wieder in den Griff. Der beste Schutz ist aber immer die Prävention: Seien Sie bei der täglichen Nutzung wachsam, installieren Sie Apps nur aus vertrauenswürdigen Quellen und halten Sie das Betriebssystem und Ihre Apps immer auf einem aktuellen Stand. (PC-Welt) 

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