Das Gillette Stadium nahe Boston erhält ein umfassendes Netzwerk-Upgrade. Joseph Sohm | shutterstock.com Das NFL-Team der New England Patriots hofft darauf, mit neuem Cheftrainer und umgestaltetem Kader nach einigen schlechten Jahren wieder in die Erfolgsspur zu kommen. Abseits des Spielfelds hat sich der Teambesitzer, die Kraft Group, mit dem KI-Serviceanbieter NWN zusammengetan, um auch aus technologischer Perspektive künftig wieder ganz vorne mitzuspielen. Das umfangreichste und prestigeträchtigste Unterfangen ist dabei ein umfassendes Netzwerk-Upgrade für das (2002 eingeweihte) Gillette Stadium in Foxboro im US-Bundesstaat Massachusetts. Das 65.000 Zuschauer fassende Stadion ist nicht nur die Heimspielstätte der Patriots, sondern auch (noch) der Major-League-Soccer-Mannschaft New England Revolution – und kommt darüber hinaus als Veranstaltungsort für diverse, publikumswirksame Anlässe zum Einsatz. Etwa Monster-Truck-Spektakel oder Konzerte von Stars wie Taylor Swift und Beyoncé. Davon abgesehen, ist das Gillette Stadium zu sieben Gelegenheiten auch als Spielstätte bei der kommenden Fußballweltmeisterschaft 2026 in den USA vorgesehen – unter anderem findet dort auch ein Viertelfinale statt. “Das Gillette Stadium wird ganzjährig für eine Vielzahl von Veranstaltungen genutzt und sollte unseren Gästen so viel Komfort wie möglich bieten”, postuliert Jim Nolan, COO von Kraft Sports and Entertainment, den Anspruch. Er ergänzt: “Unsere Partnerschaft mit NWN gewährleistet, dass wir über die neuesten technischen Möglichkeiten verfügen, um die Erwartungen der Fans zu übertreffen. Diese neuen Möglichkeiten sind in Kombination mit den bereits vorhandenen und der Branchenerfahrung von NWN der Schlüssel dazu, unsere Einrichtungen zu einem Ort zu machen, an dem man immer in Verbindung bleiben kann.” Meisterschaftliche Bandbreitenherausforderungen Für Michael Israel, den CIO der Kraft Group, bedeutet das in erster Linie eine ganze Menge Arbeit. Unter anderem ist der IT-Entscheider gerade damit beschäftigt, sein altgedientes VoIP-Netzwerk auf eine neue, Cloud-basierte VoIP-Plattform von Cisco zu migrieren. Der Technologiepartner NWN kümmert sich dabei darum, das Projekt zu implementieren und zu managen. Zudem wird neben dem Gillette-Stadion derzeit auch eine neue, hochmoderne Trainingseinrichtung für das NFL-Team der Patriots hochgezogen. Sie soll im April 2026 eröffnet werden. Entsprechend müssen das Netzwerk in und um das Stadion sowie sämtliche Applikationen, die darauf laufen sollen, bis zu diesem Zeitpunkt entworfen, getestet und einsatzbereit sein. Ungeachtet dessen beobachten die Verantwortlichen schon längere Zeit eine beständig steigende Nachfrage nach Netzwerkkapazität – auch getrieben durch die zunehmende Social-Media-Nutzung (vor allem) jüngerer Stadionbesucher. So fanden sich bei einem Taylor-Swift-Konzert rund 10.000 Menschen auf dem Parkplatz des Gillette Stadium ein. Allerdings ohne Tickets, denn sie waren wegen einer TikTok-Challenge vor Ort. Laut Kraft-CIO Israel sei das eine zusätzliche, unerwartete Belastung für das Netzwerk gewesen, mit der er in ähnlicher Weise auch für die Fußballweltmeisterschaft rechne. “Deshalb arbeiten wir daran, auch die drahtlose Konnektivität in den Fan-Zonen außerhalb des Stadions zu optimieren”, so der Manager. Speziell um den für die WM 2026 erwarteten Fan-Massen aus aller Welt ein optimales Erlebnis bieten zu können, steht der CIO auch direkt mit dem Weltfussballverband FIFA im Austausch. Mit Blick auf den Andrang und die Aufmerksamkeit, so Israel, sei jedes einzelne Spiel der Fussballweltmeisterschaft als Äquivalent zum Super Bowl zu betrachten. Aus Business-Perspektive müsse das zugrundeliegende Cisco-Netzwerk deshalb in der Lage sein, sämtliche neuen, bandbreitenintensiven Anwendungen mühelos zu stemmen – von der Gesichtserkennung an den Eingängen über digitale Bezahlvorgänge an den Verkaufsständen bis hin zur Wireless-Anbindung der Point-of-Sale-Systeme. Die längerfristige Technologie-Roadmap für das Gillette Stadium sieht außerdem vor: die 1.800 Wi-Fi-6-Zugangspunkte auf Wi-Fi 6E oder 7 zu upgraden, 80 physische und virtuelle Cisco Firewalls im Netzwerk zu aktualisieren, sowie ein umfassendes Netzwerkkonsolidierungsprojekt. Aus Besucher-, beziehungsweise Kundensicht sind insbesondere folgende, geplante Features erwähnenswert: In Kooperation mit Wicket Software plant die Kraft Group, Gesichtserkennung einzusetzen, um Besucher biometrisch zu erfassen und ihnen so schnellen und reibungslosen Zutritt zum Stadion zu gewähren – ganz ohne Schlange stehen. Dabei sollen die Fans dazu eingeladen werden, das System auf ihren eigenen Geräten zu nutzen. Sind sie damit einverstanden, genügt es die App zu installieren und einen Selfie zu schießen. Laut Kraft-CIO Israel ist die Technologie in der Lage, Gesichter in weniger als einer Sekunde zu identifizieren – selbst wenn die betreffende Person einen Hut, eine Maske oder eine Brille trägt. Neben den Vorteilen für die Besucher senkt die Technologie außerdem die Verwaltungs- und Personalkosten der Kraft-Gruppe. Probleme, den Sitzplatz zu finden oder sich in den Katakomben hoffnungslos verlaufen sind bei Stadionbesuchen nichts Ungewöhnliches. Deshalb plant die Kraft Group auch eine Wegweiser-Applikation, die auf Technologie des Mapping-Spezialisten Concept 3D sowie der Kartierungssoftware von Esri basiert. Die resultierende App soll die Besucher schnurstracks zu ihrem Ziel, beziehungsweise den sie umgebenden Services geleiten. Mit dem Ausbau des IPTV-Netzwerks sollen sowohl das digitale Fernseherlebnis für die Fans zuhause mit interaktiven Funktionen als auch das Engagement der Besucher vor Ort optimiert werden. Laut dem CIO ergründet die Kraft Group außerdem die Möglichkeit, künftig digitale Wallets im Stadion einzusetzen. Das soll den Fans ermöglichen, Produkte und Dienstleistungen innerhalb des Stadions schnell und einfach mit ihrem Smartphone zu bezahlen – statt erst nach Bargeld oder einer Bezahlkarte kramen zu müssen. Und damit nicht genug: Die Kraft Group bemüht sich zur Zeit außerdem um eine Baugenehmigung für ein neues Stadion, das nördlich von Boston in Everett, Massachusetts, entstehen soll und dem MLS-Team von New England als neue Heimat dienen soll. Falls dieses Projekt realisiert wird, muss sich CIO Israel um die IT einer weiteren Sportstätte kümmern. Immerhin wären beide Stadien nur lediglich 40 Kilometer voneinander entfernt. KI-Vorteile auch für die Teams Ein weiterer interessanter Aspekt der technischen Umgestaltung betrifft das bereits angesprochene, hochmoderne Trainingsareal für das NFL-Team der New England Patriots. Das soll künftig auch die Büroräume für das Management des Fussball-Teams von New England sowie Meeting-Räume und ein Pressebüro beherbergen. Die zentrale Netzwerkinfrastruktur besteht dabei laut Israel aus einer Kombination von Cisco- und Extreme-Networks-Geräten – in Kombination mit HPE Aruba ClearPass für die Authentifizierung und Zugangskontrolle sowie Cisco WebEx für die Zusammenarbeit. “Mit den KI-gestützten Diensten von NWN können die Trainer ihren Teams aktualisierte Besprechungszeiten, Trainingspläne und strategische Informationen direkt auf ihre iPads schicken”, stellt der Kraft-Manager in Aussicht und ergänzt, dass künftig auch Virtual Reality zum Einsatz kommen soll, um den Spielern eine intensivere Möglichkeit zur Verfügung zu stellen, ihre eigene Performance zu analysieren und sich auf anstehende Partien vorzubereiten. Darüber hinaus soll auch die Trainingsanlage selbst künftig technologiegesteuert zum “Leben erwachen”: Ein KI-basiertes Umgebungssystem passt die Temperatur an, schaltet Beleuchtung und Geräte ein, wenn eine Person den Raum betritt – und optimiert so ganz allgemein den Arbeitsbereich für Trainer und Spieler. Für die Kraft Group endet die Kooperation mit NWN jedoch nicht im Stadion, wie Israel festhält: “Über den Fußballkomplex hinaus wird die Zusammenarbeit mit NWN uns in die Lage versetzen, unsere Netzwerke in anderen Geschäftsbereichen – etwa der Rand Whitney Group – zu optimieren und so Zusammenarbeit, Netzwerkzuverlässigkeit und geschäftliche Agilität auf ein neues Level zu bringen.” (fm) Sie wollen weitere interessante Beiträge zu diversen Themen aus der IT-Welt lesen? Unsere kostenlosen Newsletter liefern Ihnen alles, was IT-Profis wissen sollten – direkt in Ihre Inbox!
Ein NFL-Stadion wird Fussball-WM-ready
Das Gillette Stadium nahe Boston erhält ein umfassendes Netzwerk-Upgrade. Joseph Sohm | shutterstock.com Das NFL-Team der New England Patriots hofft darauf, mit neuem Cheftrainer und umgestaltetem Kader nach einigen schlechten Jahren wieder in die Erfolgsspur zu kommen. Abseits des Spielfelds hat sich der Teambesitzer, die Kraft Group, mit dem KI-Serviceanbieter NWN zusammengetan, um auch aus technologischer Perspektive künftig wieder ganz vorne mitzuspielen. Das umfangreichste und prestigeträchtigste Unterfangen ist dabei ein umfassendes Netzwerk-Upgrade für das (2002 eingeweihte) Gillette Stadium in Foxboro im US-Bundesstaat Massachusetts. Das 65.000 Zuschauer fassende Stadion ist nicht nur die Heimspielstätte der Patriots, sondern auch (noch) der Major-League-Soccer-Mannschaft New England Revolution – und kommt darüber hinaus als Veranstaltungsort für diverse, publikumswirksame Anlässe zum Einsatz. Etwa Monster-Truck-Spektakel oder Konzerte von Stars wie Taylor Swift und Beyoncé. Davon abgesehen, ist das Gillette Stadium zu sieben Gelegenheiten auch als Spielstätte bei der kommenden Fußballweltmeisterschaft 2026 in den USA vorgesehen – unter anderem findet dort auch ein Viertelfinale statt. “Das Gillette Stadium wird ganzjährig für eine Vielzahl von Veranstaltungen genutzt und sollte unseren Gästen so viel Komfort wie möglich bieten”, postuliert Jim Nolan, COO von Kraft Sports and Entertainment, den Anspruch. Er ergänzt: “Unsere Partnerschaft mit NWN gewährleistet, dass wir über die neuesten technischen Möglichkeiten verfügen, um die Erwartungen der Fans zu übertreffen. Diese neuen Möglichkeiten sind in Kombination mit den bereits vorhandenen und der Branchenerfahrung von NWN der Schlüssel dazu, unsere Einrichtungen zu einem Ort zu machen, an dem man immer in Verbindung bleiben kann.” Meisterschaftliche Bandbreitenherausforderungen Für Michael Israel, den CIO der Kraft Group, bedeutet das in erster Linie eine ganze Menge Arbeit. Unter anderem ist der IT-Entscheider gerade damit beschäftigt, sein altgedientes VoIP-Netzwerk auf eine neue, Cloud-basierte VoIP-Plattform von Cisco zu migrieren. Der Technologiepartner NWN kümmert sich dabei darum, das Projekt zu implementieren und zu managen. Zudem wird neben dem Gillette-Stadion derzeit auch eine neue, hochmoderne Trainingseinrichtung für das NFL-Team der Patriots hochgezogen. Sie soll im April 2026 eröffnet werden. Entsprechend müssen das Netzwerk in und um das Stadion sowie sämtliche Applikationen, die darauf laufen sollen, bis zu diesem Zeitpunkt entworfen, getestet und einsatzbereit sein. Ungeachtet dessen beobachten die Verantwortlichen schon längere Zeit eine beständig steigende Nachfrage nach Netzwerkkapazität – auch getrieben durch die zunehmende Social-Media-Nutzung (vor allem) jüngerer Stadionbesucher. So fanden sich bei einem Taylor-Swift-Konzert rund 10.000 Menschen auf dem Parkplatz des Gillette Stadium ein. Allerdings ohne Tickets, denn sie waren wegen einer TikTok-Challenge vor Ort. Laut Kraft-CIO Israel sei das eine zusätzliche, unerwartete Belastung für das Netzwerk gewesen, mit der er in ähnlicher Weise auch für die Fußballweltmeisterschaft rechne. “Deshalb arbeiten wir daran, auch die drahtlose Konnektivität in den Fan-Zonen außerhalb des Stadions zu optimieren”, so der Manager. Speziell um den für die WM 2026 erwarteten Fan-Massen aus aller Welt ein optimales Erlebnis bieten zu können, steht der CIO auch direkt mit dem Weltfussballverband FIFA im Austausch. Mit Blick auf den Andrang und die Aufmerksamkeit, so Israel, sei jedes einzelne Spiel der Fussballweltmeisterschaft als Äquivalent zum Super Bowl zu betrachten. Aus Business-Perspektive müsse das zugrundeliegende Cisco-Netzwerk deshalb in der Lage sein, sämtliche neuen, bandbreitenintensiven Anwendungen mühelos zu stemmen – von der Gesichtserkennung an den Eingängen über digitale Bezahlvorgänge an den Verkaufsständen bis hin zur Wireless-Anbindung der Point-of-Sale-Systeme. Die längerfristige Technologie-Roadmap für das Gillette Stadium sieht außerdem vor: die 1.800 Wi-Fi-6-Zugangspunkte auf Wi-Fi 6E oder 7 zu upgraden, 80 physische und virtuelle Cisco Firewalls im Netzwerk zu aktualisieren, sowie ein umfassendes Netzwerkkonsolidierungsprojekt. Aus Besucher-, beziehungsweise Kundensicht sind insbesondere folgende, geplante Features erwähnenswert: In Kooperation mit Wicket Software plant die Kraft Group, Gesichtserkennung einzusetzen, um Besucher biometrisch zu erfassen und ihnen so schnellen und reibungslosen Zutritt zum Stadion zu gewähren – ganz ohne Schlange stehen. Dabei sollen die Fans dazu eingeladen werden, das System auf ihren eigenen Geräten zu nutzen. Sind sie damit einverstanden, genügt es die App zu installieren und einen Selfie zu schießen. Laut Kraft-CIO Israel ist die Technologie in der Lage, Gesichter in weniger als einer Sekunde zu identifizieren – selbst wenn die betreffende Person einen Hut, eine Maske oder eine Brille trägt. Neben den Vorteilen für die Besucher senkt die Technologie außerdem die Verwaltungs- und Personalkosten der Kraft-Gruppe. Probleme, den Sitzplatz zu finden oder sich in den Katakomben hoffnungslos verlaufen sind bei Stadionbesuchen nichts Ungewöhnliches. Deshalb plant die Kraft Group auch eine Wegweiser-Applikation, die auf Technologie des Mapping-Spezialisten Concept 3D sowie der Kartierungssoftware von Esri basiert. Die resultierende App soll die Besucher schnurstracks zu ihrem Ziel, beziehungsweise den sie umgebenden Services geleiten. Mit dem Ausbau des IPTV-Netzwerks sollen sowohl das digitale Fernseherlebnis für die Fans zuhause mit interaktiven Funktionen als auch das Engagement der Besucher vor Ort optimiert werden. Laut dem CIO ergründet die Kraft Group außerdem die Möglichkeit, künftig digitale Wallets im Stadion einzusetzen. Das soll den Fans ermöglichen, Produkte und Dienstleistungen innerhalb des Stadions schnell und einfach mit ihrem Smartphone zu bezahlen – statt erst nach Bargeld oder einer Bezahlkarte kramen zu müssen. Und damit nicht genug: Die Kraft Group bemüht sich zur Zeit außerdem um eine Baugenehmigung für ein neues Stadion, das nördlich von Boston in Everett, Massachusetts, entstehen soll und dem MLS-Team von New England als neue Heimat dienen soll. Falls dieses Projekt realisiert wird, muss sich CIO Israel um die IT einer weiteren Sportstätte kümmern. Immerhin wären beide Stadien nur lediglich 40 Kilometer voneinander entfernt. KI-Vorteile auch für die Teams Ein weiterer interessanter Aspekt der technischen Umgestaltung betrifft das bereits angesprochene, hochmoderne Trainingsareal für das NFL-Team der New England Patriots. Das soll künftig auch die Büroräume für das Management des Fussball-Teams von New England sowie Meeting-Räume und ein Pressebüro beherbergen. Die zentrale Netzwerkinfrastruktur besteht dabei laut Israel aus einer Kombination von Cisco- und Extreme-Networks-Geräten – in Kombination mit HPE Aruba ClearPass für die Authentifizierung und Zugangskontrolle sowie Cisco WebEx für die Zusammenarbeit. “Mit den KI-gestützten Diensten von NWN können die Trainer ihren Teams aktualisierte Besprechungszeiten, Trainingspläne und strategische Informationen direkt auf ihre iPads schicken”, stellt der Kraft-Manager in Aussicht und ergänzt, dass künftig auch Virtual Reality zum Einsatz kommen soll, um den Spielern eine intensivere Möglichkeit zur Verfügung zu stellen, ihre eigene Performance zu analysieren und sich auf anstehende Partien vorzubereiten. Darüber hinaus soll auch die Trainingsanlage selbst künftig technologiegesteuert zum “Leben erwachen”: Ein KI-basiertes Umgebungssystem passt die Temperatur an, schaltet Beleuchtung und Geräte ein, wenn eine Person den Raum betritt – und optimiert so ganz allgemein den Arbeitsbereich für Trainer und Spieler. Für die Kraft Group endet die Kooperation mit NWN jedoch nicht im Stadion, wie Israel festhält: “Über den Fußballkomplex hinaus wird die Zusammenarbeit mit NWN uns in die Lage versetzen, unsere Netzwerke in anderen Geschäftsbereichen – etwa der Rand Whitney Group – zu optimieren und so Zusammenarbeit, Netzwerkzuverlässigkeit und geschäftliche Agilität auf ein neues Level zu bringen.” (fm) Sie wollen weitere interessante Beiträge zu diversen Themen aus der IT-Welt lesen? Unsere kostenlosen Newsletter liefern Ihnen alles, was IT-Profis wissen sollten – direkt in Ihre Inbox!
Ein NFL-Stadion wird Fussball-WM-ready Das Gillette Stadium nahe Boston erhält ein umfassendes Netzwerk-Upgrade. Joseph Sohm | shutterstock.com Das NFL-Team der New England Patriots hofft darauf, mit neuem Cheftrainer und umgestaltetem Kader nach einigen schlechten Jahren wieder in die Erfolgsspur zu kommen. Abseits des Spielfelds hat sich der Teambesitzer, die Kraft Group, mit dem KI-Serviceanbieter NWN zusammengetan, um auch aus technologischer Perspektive künftig wieder ganz vorne mitzuspielen. Das umfangreichste und prestigeträchtigste Unterfangen ist dabei ein umfassendes Netzwerk-Upgrade für das (2002 eingeweihte) Gillette Stadium in Foxboro im US-Bundesstaat Massachusetts. Das 65.000 Zuschauer fassende Stadion ist nicht nur die Heimspielstätte der Patriots, sondern auch (noch) der Major-League-Soccer-Mannschaft New England Revolution – und kommt darüber hinaus als Veranstaltungsort für diverse, publikumswirksame Anlässe zum Einsatz. Etwa Monster-Truck-Spektakel oder Konzerte von Stars wie Taylor Swift und Beyoncé. Davon abgesehen, ist das Gillette Stadium zu sieben Gelegenheiten auch als Spielstätte bei der kommenden Fußballweltmeisterschaft 2026 in den USA vorgesehen – unter anderem findet dort auch ein Viertelfinale statt. “Das Gillette Stadium wird ganzjährig für eine Vielzahl von Veranstaltungen genutzt und sollte unseren Gästen so viel Komfort wie möglich bieten”, postuliert Jim Nolan, COO von Kraft Sports and Entertainment, den Anspruch. Er ergänzt: “Unsere Partnerschaft mit NWN gewährleistet, dass wir über die neuesten technischen Möglichkeiten verfügen, um die Erwartungen der Fans zu übertreffen. Diese neuen Möglichkeiten sind in Kombination mit den bereits vorhandenen und der Branchenerfahrung von NWN der Schlüssel dazu, unsere Einrichtungen zu einem Ort zu machen, an dem man immer in Verbindung bleiben kann.” Meisterschaftliche Bandbreitenherausforderungen Für Michael Israel, den CIO der Kraft Group, bedeutet das in erster Linie eine ganze Menge Arbeit. Unter anderem ist der IT-Entscheider gerade damit beschäftigt, sein altgedientes VoIP-Netzwerk auf eine neue, Cloud-basierte VoIP-Plattform von Cisco zu migrieren. Der Technologiepartner NWN kümmert sich dabei darum, das Projekt zu implementieren und zu managen. Zudem wird neben dem Gillette-Stadion derzeit auch eine neue, hochmoderne Trainingseinrichtung für das NFL-Team der Patriots hochgezogen. Sie soll im April 2026 eröffnet werden. Entsprechend müssen das Netzwerk in und um das Stadion sowie sämtliche Applikationen, die darauf laufen sollen, bis zu diesem Zeitpunkt entworfen, getestet und einsatzbereit sein. Ungeachtet dessen beobachten die Verantwortlichen schon längere Zeit eine beständig steigende Nachfrage nach Netzwerkkapazität – auch getrieben durch die zunehmende Social-Media-Nutzung (vor allem) jüngerer Stadionbesucher. So fanden sich bei einem Taylor-Swift-Konzert rund 10.000 Menschen auf dem Parkplatz des Gillette Stadium ein. Allerdings ohne Tickets, denn sie waren wegen einer TikTok-Challenge vor Ort. Laut Kraft-CIO Israel sei das eine zusätzliche, unerwartete Belastung für das Netzwerk gewesen, mit der er in ähnlicher Weise auch für die Fußballweltmeisterschaft rechne. “Deshalb arbeiten wir daran, auch die drahtlose Konnektivität in den Fan-Zonen außerhalb des Stadions zu optimieren”, so der Manager. Speziell um den für die WM 2026 erwarteten Fan-Massen aus aller Welt ein optimales Erlebnis bieten zu können, steht der CIO auch direkt mit dem Weltfussballverband FIFA im Austausch. Mit Blick auf den Andrang und die Aufmerksamkeit, so Israel, sei jedes einzelne Spiel der Fussballweltmeisterschaft als Äquivalent zum Super Bowl zu betrachten. Aus Business-Perspektive müsse das zugrundeliegende Cisco-Netzwerk deshalb in der Lage sein, sämtliche neuen, bandbreitenintensiven Anwendungen mühelos zu stemmen – von der Gesichtserkennung an den Eingängen über digitale Bezahlvorgänge an den Verkaufsständen bis hin zur Wireless-Anbindung der Point-of-Sale-Systeme. Die längerfristige Technologie-Roadmap für das Gillette Stadium sieht außerdem vor: die 1.800 Wi-Fi-6-Zugangspunkte auf Wi-Fi 6E oder 7 zu upgraden, 80 physische und virtuelle Cisco Firewalls im Netzwerk zu aktualisieren, sowie ein umfassendes Netzwerkkonsolidierungsprojekt. Aus Besucher-, beziehungsweise Kundensicht sind insbesondere folgende, geplante Features erwähnenswert: In Kooperation mit Wicket Software plant die Kraft Group, Gesichtserkennung einzusetzen, um Besucher biometrisch zu erfassen und ihnen so schnellen und reibungslosen Zutritt zum Stadion zu gewähren – ganz ohne Schlange stehen. Dabei sollen die Fans dazu eingeladen werden, das System auf ihren eigenen Geräten zu nutzen. Sind sie damit einverstanden, genügt es die App zu installieren und einen Selfie zu schießen. Laut Kraft-CIO Israel ist die Technologie in der Lage, Gesichter in weniger als einer Sekunde zu identifizieren – selbst wenn die betreffende Person einen Hut, eine Maske oder eine Brille trägt. Neben den Vorteilen für die Besucher senkt die Technologie außerdem die Verwaltungs- und Personalkosten der Kraft-Gruppe. Probleme, den Sitzplatz zu finden oder sich in den Katakomben hoffnungslos verlaufen sind bei Stadionbesuchen nichts Ungewöhnliches. Deshalb plant die Kraft Group auch eine Wegweiser-Applikation, die auf Technologie des Mapping-Spezialisten Concept 3D sowie der Kartierungssoftware von Esri basiert. Die resultierende App soll die Besucher schnurstracks zu ihrem Ziel, beziehungsweise den sie umgebenden Services geleiten. Mit dem Ausbau des IPTV-Netzwerks sollen sowohl das digitale Fernseherlebnis für die Fans zuhause mit interaktiven Funktionen als auch das Engagement der Besucher vor Ort optimiert werden. Laut dem CIO ergründet die Kraft Group außerdem die Möglichkeit, künftig digitale Wallets im Stadion einzusetzen. Das soll den Fans ermöglichen, Produkte und Dienstleistungen innerhalb des Stadions schnell und einfach mit ihrem Smartphone zu bezahlen – statt erst nach Bargeld oder einer Bezahlkarte kramen zu müssen. Und damit nicht genug: Die Kraft Group bemüht sich zur Zeit außerdem um eine Baugenehmigung für ein neues Stadion, das nördlich von Boston in Everett, Massachusetts, entstehen soll und dem MLS-Team von New England als neue Heimat dienen soll. Falls dieses Projekt realisiert wird, muss sich CIO Israel um die IT einer weiteren Sportstätte kümmern. Immerhin wären beide Stadien nur lediglich 40 Kilometer voneinander entfernt. KI-Vorteile auch für die Teams Ein weiterer interessanter Aspekt der technischen Umgestaltung betrifft das bereits angesprochene, hochmoderne Trainingsareal für das NFL-Team der New England Patriots. Das soll künftig auch die Büroräume für das Management des Fussball-Teams von New England sowie Meeting-Räume und ein Pressebüro beherbergen. Die zentrale Netzwerkinfrastruktur besteht dabei laut Israel aus einer Kombination von Cisco- und Extreme-Networks-Geräten – in Kombination mit HPE Aruba ClearPass für die Authentifizierung und Zugangskontrolle sowie Cisco WebEx für die Zusammenarbeit. “Mit den KI-gestützten Diensten von NWN können die Trainer ihren Teams aktualisierte Besprechungszeiten, Trainingspläne und strategische Informationen direkt auf ihre iPads schicken”, stellt der Kraft-Manager in Aussicht und ergänzt, dass künftig auch Virtual Reality zum Einsatz kommen soll, um den Spielern eine intensivere Möglichkeit zur Verfügung zu stellen, ihre eigene Performance zu analysieren und sich auf anstehende Partien vorzubereiten. Darüber hinaus soll auch die Trainingsanlage selbst künftig technologiegesteuert zum “Leben erwachen”: Ein KI-basiertes Umgebungssystem passt die Temperatur an, schaltet Beleuchtung und Geräte ein, wenn eine Person den Raum betritt – und optimiert so ganz allgemein den Arbeitsbereich für Trainer und Spieler. Für die Kraft Group endet die Kooperation mit NWN jedoch nicht im Stadion, wie Israel festhält: “Über den Fußballkomplex hinaus wird die Zusammenarbeit mit NWN uns in die Lage versetzen, unsere Netzwerke in anderen Geschäftsbereichen – etwa der Rand Whitney Group – zu optimieren und so Zusammenarbeit, Netzwerkzuverlässigkeit und geschäftliche Agilität auf ein neues Level zu bringen.” (fm) Sie wollen weitere interessante Beiträge zu diversen Themen aus der IT-Welt lesen? Unsere kostenlosen Newsletter liefern Ihnen alles, was IT-Profis wissen sollten – direkt in Ihre Inbox!