loading=”lazy” width=”400px”>Eingeschlafen, betrunken oder gar abwesend: Das Misstrauen gegenüber Mitarbeitern im Homeoffice nimmt mitunter seltsame Züge an.Pheelings media – shutterstock.com Trotz zahlreichen Vorteilen für Mensch, Unternehmen und Umwelt, hadern viele Firmenchefs mit der Arbeit im Homeoffice und wollen ihre Mitarbeiter wieder so oft wie möglich im Büro sehen. Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser? Schaffen es Firmenchefs nicht, ihre Mitarbeiter komplett zurück ins Büro zu beordern, führt dies in harmloseren Fällen zu Kontrollanrufen, wenn die Präsenzanzeige in Teams oder einem anderen Messaging-Dienst längere Zeit auf Inaktiv (Gelb) steht. In besonders schlimmen Fällen kommt dabei – in der EU aus Datenschutzgründen verbotene – sogenannte „Bossware“ zum Einsatz. Dabei handelt es sich um Software, um Tastaturen oder Mäuse zu überwachen. Ziel ist es, sicherzustellen, dass die Mitarbeiter auch im Homeoffice während ihrer gesamten Arbeitszeit arbeiten. Die arbeitnehmernahe US-Organisation Coworker.org hat bereits 2021 in ihrer Bossware- und Employment-Tech-Datenbank mehr als 550 Produkte aufgeführt, die Techniken wie KI, Standortverfolgung und Biometrie nutzen, um Mitarbeiter zu „verwalten“ und ihre Daten zu sammeln – oft ohne ihr Wissen. Immer in Bewegung bleiben In den USA, wo auch rigidere Kontrollmaßnahmen vollkommen legal sind, war die Überwachung von Firmencomputern schon lange vor 2020 und COVID-19 ein Problem. Erst Corona führte jedoch zu einem Boom bei Lösungen, um diesem Kontrollwahn Grenzen zu setzen, berichtet das Online-Magazin Vice. So seien die Suchanfragen nach sogenannten “mouse mover”- und “mouse jiggler”-Lösungen ab März 2020 sprunghaft angestiegen, als viele Schreibtischarbeiter zu Beginn der Pandemie vom Büro nach Hause wechselten – , und blieben seitdem konstant hoch. Auch die virtuellen Regale von Online-Händlern wie Amazon sind voll mit Plug-and-Play-Mouse-Mover-Devices, mit denen sich der Mauszeiger von unten drehen lässt, oder USB-Sticks, auf denen eine Software vorinstalliert ist, die Mausbewegungen nachahmt. Durch Einstecken des Sticks wird dem Computer vorgegaukelt, dass es sich um eine aktive Maus handelt. Auch „Simulations“-Software verfügbar In manchen Fällen muss man aber nicht einmal ein Gerät kaufen, um eine sich bewegende Maus zu imitieren. Im Internet werden zu diesem Zweck zahlreiche Programme zum kostenlosen Download angeboten. Der Haken dabei: Ein Mitarbeiter, der solche Geräte benötigt, weil sein Arbeitgeber ihm so stark misstraut, besitzt wahrscheinlich auch keine Admin-Rechte, um neue Software auf seinem Firmen-PC zu installieren. Generell sollte man der Wirkung dieser Arbeitsmittel nicht volles Vertrauen schenken. So berichtete Bloomberg im Juni 2024, dass die US-Investment-Bank Wells Fargo & Co. mehr als ein Dutzend Mitarbeiter entlassen hat, weil sie ihre Arbeit angeblich nur vorgetäuscht hätten. „Die Mitarbeiter wurden “nach der Überprüfung von Vorwürfen entlassen, sie simulierten Tastaturaktivitäten simuliert haben, um den Eindruck aktiver Arbeit zu erwecken” zitiert die Agentur Bloomberg aus einer Mitteilung von Wells Fargo an die US-Finanzaufsichtsbehörde (Finra) vom 6. Mai. Aus den Angaben von Wells Fargo geht allerdings nicht eindeutig hervor, ob die gefeuerten Mitarbeiter, die allesamt in der Vermögens- und Investmentmanagement-Abteilung des Unternehmens tätig waren, Mouse Jiggler und andere Geräte im Home-Office eingesetzt haben.
Mitarbeiterüberwachung im Homeoffice: Tools gegen Chefs im Kontrollwahn
loading="lazy" width="400px">Eingeschlafen, betrunken oder gar abwesend: Das Misstrauen gegenüber Mitarbeitern im Homeoffice nimmt mitunter seltsame Züge an.Pheelings media – shutterstock.com Trotz zahlreichen Vorteilen für Mensch, Unternehmen und Umwelt, hadern viele Firmenchefs mit der Arbeit im Homeoffice und wollen ihre Mitarbeiter wieder so oft wie möglich im Büro sehen. Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser? Schaffen es Firmenchefs nicht, ihre Mitarbeiter komplett zurück ins Büro zu beordern, führt dies in harmloseren Fällen zu Kontrollanrufen, wenn die Präsenzanzeige in Teams oder einem anderen Messaging-Dienst längere Zeit auf Inaktiv (Gelb) steht. In besonders schlimmen Fällen kommt dabei – in der EU aus Datenschutzgründen verbotene – sogenannte „Bossware“ zum Einsatz. Dabei handelt es sich um Software, um Tastaturen oder Mäuse zu überwachen. Ziel ist es, sicherzustellen, dass die Mitarbeiter auch im Homeoffice während ihrer gesamten Arbeitszeit arbeiten. Die arbeitnehmernahe US-Organisation Coworker.org hat bereits 2021 in ihrer Bossware- und Employment-Tech-Datenbank mehr als 550 Produkte aufgeführt, die Techniken wie KI, Standortverfolgung und Biometrie nutzen, um Mitarbeiter zu „verwalten“ und ihre Daten zu sammeln – oft ohne ihr Wissen. Immer in Bewegung bleiben In den USA, wo auch rigidere Kontrollmaßnahmen vollkommen legal sind, war die Überwachung von Firmencomputern schon lange vor 2020 und COVID-19 ein Problem. Erst Corona führte jedoch zu einem Boom bei Lösungen, um diesem Kontrollwahn Grenzen zu setzen, berichtet das Online-Magazin Vice. So seien die Suchanfragen nach sogenannten “mouse mover”- und “mouse jiggler”-Lösungen ab März 2020 sprunghaft angestiegen, als viele Schreibtischarbeiter zu Beginn der Pandemie vom Büro nach Hause wechselten – , und blieben seitdem konstant hoch. Auch die virtuellen Regale von Online-Händlern wie Amazon sind voll mit Plug-and-Play-Mouse-Mover-Devices, mit denen sich der Mauszeiger von unten drehen lässt, oder USB-Sticks, auf denen eine Software vorinstalliert ist, die Mausbewegungen nachahmt. Durch Einstecken des Sticks wird dem Computer vorgegaukelt, dass es sich um eine aktive Maus handelt. Auch „Simulations“-Software verfügbar In manchen Fällen muss man aber nicht einmal ein Gerät kaufen, um eine sich bewegende Maus zu imitieren. Im Internet werden zu diesem Zweck zahlreiche Programme zum kostenlosen Download angeboten. Der Haken dabei: Ein Mitarbeiter, der solche Geräte benötigt, weil sein Arbeitgeber ihm so stark misstraut, besitzt wahrscheinlich auch keine Admin-Rechte, um neue Software auf seinem Firmen-PC zu installieren. Generell sollte man der Wirkung dieser Arbeitsmittel nicht volles Vertrauen schenken. So berichtete Bloomberg im Juni 2024, dass die US-Investment-Bank Wells Fargo & Co. mehr als ein Dutzend Mitarbeiter entlassen hat, weil sie ihre Arbeit angeblich nur vorgetäuscht hätten. „Die Mitarbeiter wurden “nach der Überprüfung von Vorwürfen entlassen, sie simulierten Tastaturaktivitäten simuliert haben, um den Eindruck aktiver Arbeit zu erwecken” zitiert die Agentur Bloomberg aus einer Mitteilung von Wells Fargo an die US-Finanzaufsichtsbehörde (Finra) vom 6. Mai. Aus den Angaben von Wells Fargo geht allerdings nicht eindeutig hervor, ob die gefeuerten Mitarbeiter, die allesamt in der Vermögens- und Investmentmanagement-Abteilung des Unternehmens tätig waren, Mouse Jiggler und andere Geräte im Home-Office eingesetzt haben.
Mitarbeiterüberwachung im Homeoffice: Tools gegen Chefs im Kontrollwahn loading="lazy" width="400px">Eingeschlafen, betrunken oder gar abwesend: Das Misstrauen gegenüber Mitarbeitern im Homeoffice nimmt mitunter seltsame Züge an.Pheelings media – shutterstock.com Trotz zahlreichen Vorteilen für Mensch, Unternehmen und Umwelt, hadern viele Firmenchefs mit der Arbeit im Homeoffice und wollen ihre Mitarbeiter wieder so oft wie möglich im Büro sehen. Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser? Schaffen es Firmenchefs nicht, ihre Mitarbeiter komplett zurück ins Büro zu beordern, führt dies in harmloseren Fällen zu Kontrollanrufen, wenn die Präsenzanzeige in Teams oder einem anderen Messaging-Dienst längere Zeit auf Inaktiv (Gelb) steht. In besonders schlimmen Fällen kommt dabei – in der EU aus Datenschutzgründen verbotene – sogenannte „Bossware“ zum Einsatz. Dabei handelt es sich um Software, um Tastaturen oder Mäuse zu überwachen. Ziel ist es, sicherzustellen, dass die Mitarbeiter auch im Homeoffice während ihrer gesamten Arbeitszeit arbeiten. Die arbeitnehmernahe US-Organisation Coworker.org hat bereits 2021 in ihrer Bossware- und Employment-Tech-Datenbank mehr als 550 Produkte aufgeführt, die Techniken wie KI, Standortverfolgung und Biometrie nutzen, um Mitarbeiter zu „verwalten“ und ihre Daten zu sammeln – oft ohne ihr Wissen. Immer in Bewegung bleiben In den USA, wo auch rigidere Kontrollmaßnahmen vollkommen legal sind, war die Überwachung von Firmencomputern schon lange vor 2020 und COVID-19 ein Problem. Erst Corona führte jedoch zu einem Boom bei Lösungen, um diesem Kontrollwahn Grenzen zu setzen, berichtet das Online-Magazin Vice. So seien die Suchanfragen nach sogenannten “mouse mover”- und “mouse jiggler”-Lösungen ab März 2020 sprunghaft angestiegen, als viele Schreibtischarbeiter zu Beginn der Pandemie vom Büro nach Hause wechselten – , und blieben seitdem konstant hoch. Auch die virtuellen Regale von Online-Händlern wie Amazon sind voll mit Plug-and-Play-Mouse-Mover-Devices, mit denen sich der Mauszeiger von unten drehen lässt, oder USB-Sticks, auf denen eine Software vorinstalliert ist, die Mausbewegungen nachahmt. Durch Einstecken des Sticks wird dem Computer vorgegaukelt, dass es sich um eine aktive Maus handelt. Auch „Simulations“-Software verfügbar In manchen Fällen muss man aber nicht einmal ein Gerät kaufen, um eine sich bewegende Maus zu imitieren. Im Internet werden zu diesem Zweck zahlreiche Programme zum kostenlosen Download angeboten. Der Haken dabei: Ein Mitarbeiter, der solche Geräte benötigt, weil sein Arbeitgeber ihm so stark misstraut, besitzt wahrscheinlich auch keine Admin-Rechte, um neue Software auf seinem Firmen-PC zu installieren. Generell sollte man der Wirkung dieser Arbeitsmittel nicht volles Vertrauen schenken. So berichtete Bloomberg im Juni 2024, dass die US-Investment-Bank Wells Fargo & Co. mehr als ein Dutzend Mitarbeiter entlassen hat, weil sie ihre Arbeit angeblich nur vorgetäuscht hätten. „Die Mitarbeiter wurden “nach der Überprüfung von Vorwürfen entlassen, sie simulierten Tastaturaktivitäten simuliert haben, um den Eindruck aktiver Arbeit zu erwecken” zitiert die Agentur Bloomberg aus einer Mitteilung von Wells Fargo an die US-Finanzaufsichtsbehörde (Finra) vom 6. Mai. Aus den Angaben von Wells Fargo geht allerdings nicht eindeutig hervor, ob die gefeuerten Mitarbeiter, die allesamt in der Vermögens- und Investmentmanagement-Abteilung des Unternehmens tätig waren, Mouse Jiggler und andere Geräte im Home-Office eingesetzt haben.