Mit zentralen Registern und klarer Digitalstrategie zeigt Finnland, wie eine erfolgreiche Verwaltungsdigitalisierung aussehen kann – ein Modell auch für Deutschland? Harvepino – shutterstock.com Die Digitalisierung des öffentlichen Sektors in Deutschland hinkt trotz gewisser Fortschritte hinterher. Veraltete IT, Bürokratie und Fachkräftemangel behindern die Entwicklung, während der Druck durch höhere Bürgererwartungen wächst. Cloud-Technologien bieten laut der aktuelle Lünendonk-Studie „Cloud-Transformation im öffentlichen Sektor – Neue Wege für digitale Fachverfahren und IT-Souveränität“ großes Potenzial zur Modernisierung. Die Studie basiert auf einer telefonischen Befragung von 57 verantwortlichen Personen aus dem öffentlichen Sektor. Knapp die Hälfte der Befragten sind IT-Leiter/CIOs, rund 40 Prozent sind Leiter von IT- und Digitalisierungsreferaten sowie Cloud- oder Infrastrukturverantwortliche. Rund zehn Prozent sind Business-Verantwortliche mit einem IT-Bezug. Laut Umfrage nutzen 71 Prozent der Teilnehmenden bereits erste Cloud-Services. 18 Prozent verfolgen bereits klare Strategien. Die Cloud-Transformation hat dabei für 80 Prozent der Befragten hohe Priorität. Treiber sind vor allem KI-Lösungen (84 Prozent), IT-Sicherheit (79 Prozent) und die Skalierbarkeit von IT-Operations (76 Prozent). 60 Prozent der Teilnehmenden geben zudem an, dass der IT-Fachkräftemangel und demografische Wandel ein Treiber für die Cloud sind, um digitale Verwaltungsprozesse auch in Zukunft managen zu können. Bis 2028 sollen bis zu 54 Prozent der Fach- und IT-Anwendungen der öffentlichen Hand in der Cloud betrieben werden, hieß es. Herausforderungen und Lösungsansätze Als die größten Hürden für die digitale Transformation wurden hierbei regulatorische Anforderungen (77 Prozent), kulturelle und organisatorische Veränderungen (66 Prozent) sowie der mögliche Verlust der Datenhoheit (62 Prozent) genannt. Sicherheitsbedenken und Fachkräftemangel erschweren die Umsetzung zusätzlich. Um diese Herausforderungen zu bewältigen, setzen viele öffentliche Verwaltungen auf hybride und Multi-Cloud-Strategien, die Flexibilität und Sicherheit bieten. Souveräne Cloud-Angebote, die Datenschutz und Unabhängigkeit gewährleisten, gewinnen ebenfalls an Bedeutung. Relevanz von Cloud-Modellen und Anbietern Die Studie zeigt zudem, dass Software-as-a-Service (SaaS) für 95 Prozent der Befragten relevant ist. Zusätzlich für sie interessant sind Infrastructure-as-a-Service (IaaS) und virtuelle Serverlandschaften. Deutsche Cloud-Anbieter wie STACKIT und IONOS sowie Hyperscaler mit separatem EU-Betreiber spielen hierbei eine zentrale Rolle. Souveräne Cloud-Lösungen, die den Zugriff durch US-Behörden verhindern, sind allgemein besonders gefragt. Externe Unterstützung und strategische Ansätze Da viele öffentliche Einrichtungen nicht über ausreichende IT-Expertise verfügen, arbeiten sie mit externen Dienstleistern zusammen. Besonders gefragt sind Partner für Cloud-Sicherheit, Entwicklung und Implementierung. Auch nationale IT-Dienstleister wie msg und Materna spielen eine wichtige Rolle. Die Entwicklung einer Cloud-Strategie sollte auf einer ganzheitlichen Betrachtung der IT-Landschaft basieren, um langfristige Abhängigkeiten zu vermeiden. Internationale Perspektiven: Finnland als Vorbild Die Studienmacher nennen Finnland als Vorreiter in der Digitalisierung. Zentralisierte Basisregister und eine klare Strategie sind zwei Gründe hierfür, fördern sie doch die Interoperabilität und Effizienz. Laut Lünendonk könnte Deutschland auch von Finnlands pragmatischem Ansatz lernen. Konkret nennen die Experten, dass eine nationale digitale Identität eingeführt und der Datenaustauschs zwischen Behörden verbessert werden könnten.
Finnland als digitales Vorbild für die öffentliche Hand
Mit zentralen Registern und klarer Digitalstrategie zeigt Finnland, wie eine erfolgreiche Verwaltungsdigitalisierung aussehen kann – ein Modell auch für Deutschland? Harvepino – shutterstock.com Die Digitalisierung des öffentlichen Sektors in Deutschland hinkt trotz gewisser Fortschritte hinterher. Veraltete IT, Bürokratie und Fachkräftemangel behindern die Entwicklung, während der Druck durch höhere Bürgererwartungen wächst. Cloud-Technologien bieten laut der aktuelle Lünendonk-Studie „Cloud-Transformation im öffentlichen Sektor – Neue Wege für digitale Fachverfahren und IT-Souveränität“ großes Potenzial zur Modernisierung. Die Studie basiert auf einer telefonischen Befragung von 57 verantwortlichen Personen aus dem öffentlichen Sektor. Knapp die Hälfte der Befragten sind IT-Leiter/CIOs, rund 40 Prozent sind Leiter von IT- und Digitalisierungsreferaten sowie Cloud- oder Infrastrukturverantwortliche. Rund zehn Prozent sind Business-Verantwortliche mit einem IT-Bezug. Laut Umfrage nutzen 71 Prozent der Teilnehmenden bereits erste Cloud-Services. 18 Prozent verfolgen bereits klare Strategien. Die Cloud-Transformation hat dabei für 80 Prozent der Befragten hohe Priorität. Treiber sind vor allem KI-Lösungen (84 Prozent), IT-Sicherheit (79 Prozent) und die Skalierbarkeit von IT-Operations (76 Prozent). 60 Prozent der Teilnehmenden geben zudem an, dass der IT-Fachkräftemangel und demografische Wandel ein Treiber für die Cloud sind, um digitale Verwaltungsprozesse auch in Zukunft managen zu können. Bis 2028 sollen bis zu 54 Prozent der Fach- und IT-Anwendungen der öffentlichen Hand in der Cloud betrieben werden, hieß es. Herausforderungen und Lösungsansätze Als die größten Hürden für die digitale Transformation wurden hierbei regulatorische Anforderungen (77 Prozent), kulturelle und organisatorische Veränderungen (66 Prozent) sowie der mögliche Verlust der Datenhoheit (62 Prozent) genannt. Sicherheitsbedenken und Fachkräftemangel erschweren die Umsetzung zusätzlich. Um diese Herausforderungen zu bewältigen, setzen viele öffentliche Verwaltungen auf hybride und Multi-Cloud-Strategien, die Flexibilität und Sicherheit bieten. Souveräne Cloud-Angebote, die Datenschutz und Unabhängigkeit gewährleisten, gewinnen ebenfalls an Bedeutung. Relevanz von Cloud-Modellen und Anbietern Die Studie zeigt zudem, dass Software-as-a-Service (SaaS) für 95 Prozent der Befragten relevant ist. Zusätzlich für sie interessant sind Infrastructure-as-a-Service (IaaS) und virtuelle Serverlandschaften. Deutsche Cloud-Anbieter wie STACKIT und IONOS sowie Hyperscaler mit separatem EU-Betreiber spielen hierbei eine zentrale Rolle. Souveräne Cloud-Lösungen, die den Zugriff durch US-Behörden verhindern, sind allgemein besonders gefragt. Externe Unterstützung und strategische Ansätze Da viele öffentliche Einrichtungen nicht über ausreichende IT-Expertise verfügen, arbeiten sie mit externen Dienstleistern zusammen. Besonders gefragt sind Partner für Cloud-Sicherheit, Entwicklung und Implementierung. Auch nationale IT-Dienstleister wie msg und Materna spielen eine wichtige Rolle. Die Entwicklung einer Cloud-Strategie sollte auf einer ganzheitlichen Betrachtung der IT-Landschaft basieren, um langfristige Abhängigkeiten zu vermeiden. Internationale Perspektiven: Finnland als Vorbild Die Studienmacher nennen Finnland als Vorreiter in der Digitalisierung. Zentralisierte Basisregister und eine klare Strategie sind zwei Gründe hierfür, fördern sie doch die Interoperabilität und Effizienz. Laut Lünendonk könnte Deutschland auch von Finnlands pragmatischem Ansatz lernen. Konkret nennen die Experten, dass eine nationale digitale Identität eingeführt und der Datenaustauschs zwischen Behörden verbessert werden könnten.
Finnland als digitales Vorbild für die öffentliche Hand Mit zentralen Registern und klarer Digitalstrategie zeigt Finnland, wie eine erfolgreiche Verwaltungsdigitalisierung aussehen kann – ein Modell auch für Deutschland? Harvepino – shutterstock.com Die Digitalisierung des öffentlichen Sektors in Deutschland hinkt trotz gewisser Fortschritte hinterher. Veraltete IT, Bürokratie und Fachkräftemangel behindern die Entwicklung, während der Druck durch höhere Bürgererwartungen wächst. Cloud-Technologien bieten laut der aktuelle Lünendonk-Studie „Cloud-Transformation im öffentlichen Sektor – Neue Wege für digitale Fachverfahren und IT-Souveränität“ großes Potenzial zur Modernisierung. Die Studie basiert auf einer telefonischen Befragung von 57 verantwortlichen Personen aus dem öffentlichen Sektor. Knapp die Hälfte der Befragten sind IT-Leiter/CIOs, rund 40 Prozent sind Leiter von IT- und Digitalisierungsreferaten sowie Cloud- oder Infrastrukturverantwortliche. Rund zehn Prozent sind Business-Verantwortliche mit einem IT-Bezug. Laut Umfrage nutzen 71 Prozent der Teilnehmenden bereits erste Cloud-Services. 18 Prozent verfolgen bereits klare Strategien. Die Cloud-Transformation hat dabei für 80 Prozent der Befragten hohe Priorität. Treiber sind vor allem KI-Lösungen (84 Prozent), IT-Sicherheit (79 Prozent) und die Skalierbarkeit von IT-Operations (76 Prozent). 60 Prozent der Teilnehmenden geben zudem an, dass der IT-Fachkräftemangel und demografische Wandel ein Treiber für die Cloud sind, um digitale Verwaltungsprozesse auch in Zukunft managen zu können. Bis 2028 sollen bis zu 54 Prozent der Fach- und IT-Anwendungen der öffentlichen Hand in der Cloud betrieben werden, hieß es. Herausforderungen und Lösungsansätze Als die größten Hürden für die digitale Transformation wurden hierbei regulatorische Anforderungen (77 Prozent), kulturelle und organisatorische Veränderungen (66 Prozent) sowie der mögliche Verlust der Datenhoheit (62 Prozent) genannt. Sicherheitsbedenken und Fachkräftemangel erschweren die Umsetzung zusätzlich. Um diese Herausforderungen zu bewältigen, setzen viele öffentliche Verwaltungen auf hybride und Multi-Cloud-Strategien, die Flexibilität und Sicherheit bieten. Souveräne Cloud-Angebote, die Datenschutz und Unabhängigkeit gewährleisten, gewinnen ebenfalls an Bedeutung. Relevanz von Cloud-Modellen und Anbietern Die Studie zeigt zudem, dass Software-as-a-Service (SaaS) für 95 Prozent der Befragten relevant ist. Zusätzlich für sie interessant sind Infrastructure-as-a-Service (IaaS) und virtuelle Serverlandschaften. Deutsche Cloud-Anbieter wie STACKIT und IONOS sowie Hyperscaler mit separatem EU-Betreiber spielen hierbei eine zentrale Rolle. Souveräne Cloud-Lösungen, die den Zugriff durch US-Behörden verhindern, sind allgemein besonders gefragt. Externe Unterstützung und strategische Ansätze Da viele öffentliche Einrichtungen nicht über ausreichende IT-Expertise verfügen, arbeiten sie mit externen Dienstleistern zusammen. Besonders gefragt sind Partner für Cloud-Sicherheit, Entwicklung und Implementierung. Auch nationale IT-Dienstleister wie msg und Materna spielen eine wichtige Rolle. Die Entwicklung einer Cloud-Strategie sollte auf einer ganzheitlichen Betrachtung der IT-Landschaft basieren, um langfristige Abhängigkeiten zu vermeiden. Internationale Perspektiven: Finnland als Vorbild Die Studienmacher nennen Finnland als Vorreiter in der Digitalisierung. Zentralisierte Basisregister und eine klare Strategie sind zwei Gründe hierfür, fördern sie doch die Interoperabilität und Effizienz. Laut Lünendonk könnte Deutschland auch von Finnlands pragmatischem Ansatz lernen. Konkret nennen die Experten, dass eine nationale digitale Identität eingeführt und der Datenaustauschs zwischen Behörden verbessert werden könnten.