Können die neuen Zölle die Produktion in den USA ankurbeln? Es spricht einiges dagegen.Shutterstock/Bigc Studio Noch während sich die führenden Unternehmen der Branche auf der Hannover Messe versammelten, um bahnbrechende Automatisierungslösungen und digitale Innovationen zu präsentieren, geriet unversehens die Weltbühne unter ihren Füßen in Bewegung. Die von der US-Regierung angekündigte neue Runde weitreichender Zölle macht die ohnehin schon volatile globale Handelslandschaft noch komplexer und zwingt Hersteller, Technologieanbieter und Investoren, sich anzupassen. In einer zunehmend vernetzten Welt ist kein Unternehmen eine Insel. Auch wenn Zölle für Unternehmen, die ausschließlich in den USA produzieren und verkaufen, kurzfristig von Vorteil sein können, sind solche Szenarien selten. Moderne Produkte – egal ob Autos, Flugzeuge oder Industriemaschinen – hängen von globalen Lieferketten ab. Diese Netzwerke zu verlagern oder zu vereinfachen, ist nicht nur teuer und zeitaufwändig, sondern oft auch unrealistisch. Und da die Dauer der neu eingeführten Zölle noch ungewiss ist, stehen die meisten Unternehmen vor einer ungewissen Zukunft. Die neue Zolllandschaft Präsident Trump hat im Rahmen des International Emergency Economic Powers Act (IEEPA) weitreichende Zölle angekündigt: Ein Zollsatz von zehn Prozent auf alle Importgüter aus allen Ländern, der am 5. April 2025 in Kraft trat. Ab dem 9. April 2025 höhere „reziproke“ Zölle für Länder, mit denen die USA die größten Handelsdefizite haben. Es gibt einige Ausnahmen, darunter: Stahl, Aluminium, Autos und Autoteile, die bereits den Zöllen nach Section 232 unterliegen. Kritische Materialien wie Kupfer, Halbleiter und Holz. Bestimmte Mineralien und Energieressourcen, die in den USA nicht verfügbar sind. Die vom Weißen Haus veröffentlichte Zollliste sieht auch erhebliche Erhöhungen für asiatische Importe vor: 54 Prozent auf chinesische Importe (ein neuer Zoll von 34 Prozent zusätzlich zu den bestehenden 20 Prozent). 46 Prozent auf Importe aus Vietnam. 32 Prozent auf Importe aus Taiwan, einem wichtigen Halbleiterlieferanten. Die Ankündigung löste an den Finanzmärkten Panik aus. Binnen weniger Stunden gingen an den Börsen mehrere hundert Milliarden Dollar an Marktwert der so genannten Magnificent Seven – darunter Apple, Microsoft, Nvidia und Amazon – in Rauch auf. Straffer Zeitplan für den Ausbau der US-Produktion Während die Unternehmen darüber nachdenken, wie sie darauf reagieren sollen, erfordert eine vorgeschlagene Strategie – die Verlagerung der Produktion in die USA – eine langfristige Perspektive. Der Auf- oder Ausbau von Produktionsstätten in den USA ist keine Kleinigkeit, insbesondere wenn es sich um komplexe oder hochtechnologische Betriebe handelt. GenAI-Modelle schätzen den Zeitrahmen für den Bau einer Fabrik in den USA wie folgt ein: Genehmigungen und Zulassungen: sechs Monate bis zwei Jahre (je nach Bundesstaat und regulatorischen Hürden). Standortvorbereitung und Infrastruktur: drei bis zwölf Monate. Bau: zwölf bis 36 Monate (länger für Groß- oder High-Tech-Anlagen). Installation und Inbetriebnahme des Equipments: sechs bis 18 Monate. Typische Zeitpläne nach Branche: Kleine/mittlere Fertigungsanlagen (allgemeine Güter): zirka 1,5 bis drei Jahre. Automobilfabrik: zwei bis vier Jahre. Halbleiterfabrik: drei bis fünf Jahre (oder länger). Pharmazeutische/Biotech-Einrichtungen: zwei bis vier Jahre. Diese Prognosen berücksichtigen jedoch nicht die Ausbildung der Mitarbeiter – ein wichtiger Faktor für eine qualitativ hochwertige Produktion in großem Maßstab. Vom ersten Spatenstich bis zur Rentabilität können also fünf oder mehr Jahre vergehen. Auch wenn das Reshoring mit den strategischen und politischen Zielen übereinstimmt, bleibt die Frage offen, welche Art von Arbeitsplätzen geschaffen werden. Und sind die in den USA hergestellten Produkte auf den Weltmärkten überhaupt wettbewerbsfähig? Die Zukunft der Fertigung und der digitalen Technologie So fügt sich die Verlagerung der Produktion in die USA zwar in die umfassenderen nationalen Prioritäten des Landes ein. Ihr Erfolg hängt aber von mehr als nur der Infrastruktur ab. Um in diesem sich wandelnden Umfeld erfolgreich zu sein, müssen Unternehmen agil bleiben und die digitale Transformation und KI-gestützte Erkenntnisse nutzen, um Prozesse zu optimieren und Risiken zu managen. Kurz gesagt: Die Spielregeln ändern sich. Die Gewinner werden diejenigen sein, die sich schnell anpassen und intelligenter bauen, nicht nur größer.
Industrie im Aufbruch, Weltpolitik im Umbruch
Können die neuen Zölle die Produktion in den USA ankurbeln? Es spricht einiges dagegen.Shutterstock/Bigc Studio Noch während sich die führenden Unternehmen der Branche auf der Hannover Messe versammelten, um bahnbrechende Automatisierungslösungen und digitale Innovationen zu präsentieren, geriet unversehens die Weltbühne unter ihren Füßen in Bewegung. Die von der US-Regierung angekündigte neue Runde weitreichender Zölle macht die ohnehin schon volatile globale Handelslandschaft noch komplexer und zwingt Hersteller, Technologieanbieter und Investoren, sich anzupassen. In einer zunehmend vernetzten Welt ist kein Unternehmen eine Insel. Auch wenn Zölle für Unternehmen, die ausschließlich in den USA produzieren und verkaufen, kurzfristig von Vorteil sein können, sind solche Szenarien selten. Moderne Produkte – egal ob Autos, Flugzeuge oder Industriemaschinen – hängen von globalen Lieferketten ab. Diese Netzwerke zu verlagern oder zu vereinfachen, ist nicht nur teuer und zeitaufwändig, sondern oft auch unrealistisch. Und da die Dauer der neu eingeführten Zölle noch ungewiss ist, stehen die meisten Unternehmen vor einer ungewissen Zukunft. Die neue Zolllandschaft Präsident Trump hat im Rahmen des International Emergency Economic Powers Act (IEEPA) weitreichende Zölle angekündigt: Ein Zollsatz von zehn Prozent auf alle Importgüter aus allen Ländern, der am 5. April 2025 in Kraft trat. Ab dem 9. April 2025 höhere „reziproke“ Zölle für Länder, mit denen die USA die größten Handelsdefizite haben. Es gibt einige Ausnahmen, darunter: Stahl, Aluminium, Autos und Autoteile, die bereits den Zöllen nach Section 232 unterliegen. Kritische Materialien wie Kupfer, Halbleiter und Holz. Bestimmte Mineralien und Energieressourcen, die in den USA nicht verfügbar sind. Die vom Weißen Haus veröffentlichte Zollliste sieht auch erhebliche Erhöhungen für asiatische Importe vor: 54 Prozent auf chinesische Importe (ein neuer Zoll von 34 Prozent zusätzlich zu den bestehenden 20 Prozent). 46 Prozent auf Importe aus Vietnam. 32 Prozent auf Importe aus Taiwan, einem wichtigen Halbleiterlieferanten. Die Ankündigung löste an den Finanzmärkten Panik aus. Binnen weniger Stunden gingen an den Börsen mehrere hundert Milliarden Dollar an Marktwert der so genannten Magnificent Seven – darunter Apple, Microsoft, Nvidia und Amazon – in Rauch auf. Straffer Zeitplan für den Ausbau der US-Produktion Während die Unternehmen darüber nachdenken, wie sie darauf reagieren sollen, erfordert eine vorgeschlagene Strategie – die Verlagerung der Produktion in die USA – eine langfristige Perspektive. Der Auf- oder Ausbau von Produktionsstätten in den USA ist keine Kleinigkeit, insbesondere wenn es sich um komplexe oder hochtechnologische Betriebe handelt. GenAI-Modelle schätzen den Zeitrahmen für den Bau einer Fabrik in den USA wie folgt ein: Genehmigungen und Zulassungen: sechs Monate bis zwei Jahre (je nach Bundesstaat und regulatorischen Hürden). Standortvorbereitung und Infrastruktur: drei bis zwölf Monate. Bau: zwölf bis 36 Monate (länger für Groß- oder High-Tech-Anlagen). Installation und Inbetriebnahme des Equipments: sechs bis 18 Monate. Typische Zeitpläne nach Branche: Kleine/mittlere Fertigungsanlagen (allgemeine Güter): zirka 1,5 bis drei Jahre. Automobilfabrik: zwei bis vier Jahre. Halbleiterfabrik: drei bis fünf Jahre (oder länger). Pharmazeutische/Biotech-Einrichtungen: zwei bis vier Jahre. Diese Prognosen berücksichtigen jedoch nicht die Ausbildung der Mitarbeiter – ein wichtiger Faktor für eine qualitativ hochwertige Produktion in großem Maßstab. Vom ersten Spatenstich bis zur Rentabilität können also fünf oder mehr Jahre vergehen. Auch wenn das Reshoring mit den strategischen und politischen Zielen übereinstimmt, bleibt die Frage offen, welche Art von Arbeitsplätzen geschaffen werden. Und sind die in den USA hergestellten Produkte auf den Weltmärkten überhaupt wettbewerbsfähig? Die Zukunft der Fertigung und der digitalen Technologie So fügt sich die Verlagerung der Produktion in die USA zwar in die umfassenderen nationalen Prioritäten des Landes ein. Ihr Erfolg hängt aber von mehr als nur der Infrastruktur ab. Um in diesem sich wandelnden Umfeld erfolgreich zu sein, müssen Unternehmen agil bleiben und die digitale Transformation und KI-gestützte Erkenntnisse nutzen, um Prozesse zu optimieren und Risiken zu managen. Kurz gesagt: Die Spielregeln ändern sich. Die Gewinner werden diejenigen sein, die sich schnell anpassen und intelligenter bauen, nicht nur größer.
Industrie im Aufbruch, Weltpolitik im Umbruch Können die neuen Zölle die Produktion in den USA ankurbeln? Es spricht einiges dagegen.Shutterstock/Bigc Studio Noch während sich die führenden Unternehmen der Branche auf der Hannover Messe versammelten, um bahnbrechende Automatisierungslösungen und digitale Innovationen zu präsentieren, geriet unversehens die Weltbühne unter ihren Füßen in Bewegung. Die von der US-Regierung angekündigte neue Runde weitreichender Zölle macht die ohnehin schon volatile globale Handelslandschaft noch komplexer und zwingt Hersteller, Technologieanbieter und Investoren, sich anzupassen. In einer zunehmend vernetzten Welt ist kein Unternehmen eine Insel. Auch wenn Zölle für Unternehmen, die ausschließlich in den USA produzieren und verkaufen, kurzfristig von Vorteil sein können, sind solche Szenarien selten. Moderne Produkte – egal ob Autos, Flugzeuge oder Industriemaschinen – hängen von globalen Lieferketten ab. Diese Netzwerke zu verlagern oder zu vereinfachen, ist nicht nur teuer und zeitaufwändig, sondern oft auch unrealistisch. Und da die Dauer der neu eingeführten Zölle noch ungewiss ist, stehen die meisten Unternehmen vor einer ungewissen Zukunft. Die neue Zolllandschaft Präsident Trump hat im Rahmen des International Emergency Economic Powers Act (IEEPA) weitreichende Zölle angekündigt: Ein Zollsatz von zehn Prozent auf alle Importgüter aus allen Ländern, der am 5. April 2025 in Kraft trat. Ab dem 9. April 2025 höhere „reziproke“ Zölle für Länder, mit denen die USA die größten Handelsdefizite haben. Es gibt einige Ausnahmen, darunter: Stahl, Aluminium, Autos und Autoteile, die bereits den Zöllen nach Section 232 unterliegen. Kritische Materialien wie Kupfer, Halbleiter und Holz. Bestimmte Mineralien und Energieressourcen, die in den USA nicht verfügbar sind. Die vom Weißen Haus veröffentlichte Zollliste sieht auch erhebliche Erhöhungen für asiatische Importe vor: 54 Prozent auf chinesische Importe (ein neuer Zoll von 34 Prozent zusätzlich zu den bestehenden 20 Prozent). 46 Prozent auf Importe aus Vietnam. 32 Prozent auf Importe aus Taiwan, einem wichtigen Halbleiterlieferanten. Die Ankündigung löste an den Finanzmärkten Panik aus. Binnen weniger Stunden gingen an den Börsen mehrere hundert Milliarden Dollar an Marktwert der so genannten Magnificent Seven – darunter Apple, Microsoft, Nvidia und Amazon – in Rauch auf. Straffer Zeitplan für den Ausbau der US-Produktion Während die Unternehmen darüber nachdenken, wie sie darauf reagieren sollen, erfordert eine vorgeschlagene Strategie – die Verlagerung der Produktion in die USA – eine langfristige Perspektive. Der Auf- oder Ausbau von Produktionsstätten in den USA ist keine Kleinigkeit, insbesondere wenn es sich um komplexe oder hochtechnologische Betriebe handelt. GenAI-Modelle schätzen den Zeitrahmen für den Bau einer Fabrik in den USA wie folgt ein: Genehmigungen und Zulassungen: sechs Monate bis zwei Jahre (je nach Bundesstaat und regulatorischen Hürden). Standortvorbereitung und Infrastruktur: drei bis zwölf Monate. Bau: zwölf bis 36 Monate (länger für Groß- oder High-Tech-Anlagen). Installation und Inbetriebnahme des Equipments: sechs bis 18 Monate. Typische Zeitpläne nach Branche: Kleine/mittlere Fertigungsanlagen (allgemeine Güter): zirka 1,5 bis drei Jahre. Automobilfabrik: zwei bis vier Jahre. Halbleiterfabrik: drei bis fünf Jahre (oder länger). Pharmazeutische/Biotech-Einrichtungen: zwei bis vier Jahre. Diese Prognosen berücksichtigen jedoch nicht die Ausbildung der Mitarbeiter – ein wichtiger Faktor für eine qualitativ hochwertige Produktion in großem Maßstab. Vom ersten Spatenstich bis zur Rentabilität können also fünf oder mehr Jahre vergehen. Auch wenn das Reshoring mit den strategischen und politischen Zielen übereinstimmt, bleibt die Frage offen, welche Art von Arbeitsplätzen geschaffen werden. Und sind die in den USA hergestellten Produkte auf den Weltmärkten überhaupt wettbewerbsfähig? Die Zukunft der Fertigung und der digitalen Technologie So fügt sich die Verlagerung der Produktion in die USA zwar in die umfassenderen nationalen Prioritäten des Landes ein. Ihr Erfolg hängt aber von mehr als nur der Infrastruktur ab. Um in diesem sich wandelnden Umfeld erfolgreich zu sein, müssen Unternehmen agil bleiben und die digitale Transformation und KI-gestützte Erkenntnisse nutzen, um Prozesse zu optimieren und Risiken zu managen. Kurz gesagt: Die Spielregeln ändern sich. Die Gewinner werden diejenigen sein, die sich schnell anpassen und intelligenter bauen, nicht nur größer.