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Anthropic expandiert in Europa​

Finanziell gut ausgestattet, geht Anthropic die Expansion in Europa an. T. Schneider / Shutterstock Anthropic plant, mehr als 100 neue Stellen in ganz Europa zu besetzen. Die neuen Stellen umfassen die Bereiche Vertrieb, Technik, Forschung und Geschäftsbetrieb. Die meisten Neueinstellungen konzentrieren sich auf Dublin und London, so ein Bericht von Reuters.  Das Unternehmen hat außerdem den ehemaligen Stripe-Manager Guillaume Princen zum Chef für Europa, den Nahen Osten und Afrika ernannt.  Der Schritt wurde durch eine Finanzspritze in Höhe von 3,5 Milliarden Dollar unterstützt, die Anthropic im März erhielt. Im Monat zuvor hatte das Unternehmen Claude 3.7 Sonnet auf den Markt gebracht, sein bisher fortschrittlichstes KI-Modell und das erste mit Hybrid-Reasoning-Fähigkeiten.  Expansion und Lokalisierung im Fokus   Marktbeobachter werten die Expansion nach Europa als Zeichen dafür, dass Anthropic seine globale Präsenz angesichts der steigenden Nachfrage nach unternehmenstauglichen KI-Tools weiter ausbauen will.  „Jedes KI-Startup, das eine Milliarde Dollar eingesammelt hat, kämpft um die globale Vorherrschaft“, sagt Hyoun Park, CEO und Chefanalyst von Amalgam Insights. „Die jüngste 3,5-Milliarden-Dollar-Runde von Anthropic ist keine Ausnahme: Das Unternehmen will der führende Anbieter von KI-Modellen in Amerika, Europa, Asien und Afrika werden. Um dieses Wachstum zu ermöglichen, macht es Sinn, dass sich die europäischen Neueinstellungen vor allem auf Vertrieb, Marketing und Technik konzentrieren.“  Der regionale Vorstoß des Unternehmens ist auch ein Zeichen für die wachsende Bedeutung der Lokalisierung in der KI-Entwicklung, zumal regionale Vorschriften und Anreize die Entwicklung und den Einsatz der Technologien beeinflussen.   „Indem Anthropic Mitarbeiter vor Ort in Europa einstellt, könnte das Unternehmen sicherstellen, dass seine Angebote den europäischen Anforderungen entsprechen“, folgert Abhishek Sengupta, Practice Director bei der Everest Group. Hier gebe es Unterschiede zu den USA – insbesondere bei der KI-Governance. „Ein weiterer Grund sind mögliche geschäftliche Anreize, da immer mehr Länder Mittel für die Entwicklung eines lokalen KI-Ökosystems bereitstellen wollen.“  Konkurrenz belebt das Geschäft   Die wachsende Präsenz von Anthropic in Europa könnte den Beginn eines direkten Wettbewerbs mit Unternehmen signalisieren, die sich als regional konforme KI-Anbieter positionieren. So weist Park darauf hin, dass Anthropic damit frontal das kanadische KI-Start-up Cohere angreife. Das Unternehmen positioniert sich aktiv als europäische, EU-konforme Alternative.  Gleichzeitig komme diese Belebung des Wettbewerbs auf dem Markt auch anderen Akteuren entgegen, da die EU für ihr aggressives Vorgehen gegen Monopole bekannt sei, so der Analyst. „Wenn sich Anthropic stärker auf die EU konzentriert, haben Cohere, OpenAI, Microsoft, Google und andere KI-Unternehmen möglicherweise mehr Spielraum, um dort Geschäfte zu machen.“  Für KI-Firmen mit globalen Ambitionen macht es Park zufolge hingegen wenig Sinn, eine größere Präsenz in der EU aufzubauen. „Es sieht so aus, als ob es in naher Zukunft weniger KI-Regulierung in den USA geben wird, wovon Meta, OpenAI und xAI profitieren könnten“, fügt der Analyst hinzu. Gleichzeitig werde die EU in naher Zukunft wahrscheinlich einen Großteil der globalen KI-Politik der Ersten Welt bestimmen, da andere globale Zentren der Ersten Welt zögerten, KI-Standards und -Governance zu definieren. Park merkt zum Schluss noch an, dass Anthropics besonnener und sicherheitsorientierter Ansatz besser zu den Anforderungen stark regulierter Märkte passen könnte. (mb) 

Anthropic expandiert in Europa​ Finanziell gut ausgestattet, geht Anthropic die Expansion in Europa an. T. Schneider / Shutterstock Anthropic plant, mehr als 100 neue Stellen in ganz Europa zu besetzen. Die neuen Stellen umfassen die Bereiche Vertrieb, Technik, Forschung und Geschäftsbetrieb. Die meisten Neueinstellungen konzentrieren sich auf Dublin und London, so ein Bericht von Reuters.  Das Unternehmen hat außerdem den ehemaligen Stripe-Manager Guillaume Princen zum Chef für Europa, den Nahen Osten und Afrika ernannt.  Der Schritt wurde durch eine Finanzspritze in Höhe von 3,5 Milliarden Dollar unterstützt, die Anthropic im März erhielt. Im Monat zuvor hatte das Unternehmen Claude 3.7 Sonnet auf den Markt gebracht, sein bisher fortschrittlichstes KI-Modell und das erste mit Hybrid-Reasoning-Fähigkeiten.  Expansion und Lokalisierung im Fokus   Marktbeobachter werten die Expansion nach Europa als Zeichen dafür, dass Anthropic seine globale Präsenz angesichts der steigenden Nachfrage nach unternehmenstauglichen KI-Tools weiter ausbauen will.  „Jedes KI-Startup, das eine Milliarde Dollar eingesammelt hat, kämpft um die globale Vorherrschaft“, sagt Hyoun Park, CEO und Chefanalyst von Amalgam Insights. „Die jüngste 3,5-Milliarden-Dollar-Runde von Anthropic ist keine Ausnahme: Das Unternehmen will der führende Anbieter von KI-Modellen in Amerika, Europa, Asien und Afrika werden. Um dieses Wachstum zu ermöglichen, macht es Sinn, dass sich die europäischen Neueinstellungen vor allem auf Vertrieb, Marketing und Technik konzentrieren.“  Der regionale Vorstoß des Unternehmens ist auch ein Zeichen für die wachsende Bedeutung der Lokalisierung in der KI-Entwicklung, zumal regionale Vorschriften und Anreize die Entwicklung und den Einsatz der Technologien beeinflussen.   „Indem Anthropic Mitarbeiter vor Ort in Europa einstellt, könnte das Unternehmen sicherstellen, dass seine Angebote den europäischen Anforderungen entsprechen“, folgert Abhishek Sengupta, Practice Director bei der Everest Group. Hier gebe es Unterschiede zu den USA – insbesondere bei der KI-Governance. „Ein weiterer Grund sind mögliche geschäftliche Anreize, da immer mehr Länder Mittel für die Entwicklung eines lokalen KI-Ökosystems bereitstellen wollen.“  Konkurrenz belebt das Geschäft   Die wachsende Präsenz von Anthropic in Europa könnte den Beginn eines direkten Wettbewerbs mit Unternehmen signalisieren, die sich als regional konforme KI-Anbieter positionieren. So weist Park darauf hin, dass Anthropic damit frontal das kanadische KI-Start-up Cohere angreife. Das Unternehmen positioniert sich aktiv als europäische, EU-konforme Alternative.  Gleichzeitig komme diese Belebung des Wettbewerbs auf dem Markt auch anderen Akteuren entgegen, da die EU für ihr aggressives Vorgehen gegen Monopole bekannt sei, so der Analyst. „Wenn sich Anthropic stärker auf die EU konzentriert, haben Cohere, OpenAI, Microsoft, Google und andere KI-Unternehmen möglicherweise mehr Spielraum, um dort Geschäfte zu machen.“  Für KI-Firmen mit globalen Ambitionen macht es Park zufolge hingegen wenig Sinn, eine größere Präsenz in der EU aufzubauen. „Es sieht so aus, als ob es in naher Zukunft weniger KI-Regulierung in den USA geben wird, wovon Meta, OpenAI und xAI profitieren könnten“, fügt der Analyst hinzu. Gleichzeitig werde die EU in naher Zukunft wahrscheinlich einen Großteil der globalen KI-Politik der Ersten Welt bestimmen, da andere globale Zentren der Ersten Welt zögerten, KI-Standards und -Governance zu definieren. Park merkt zum Schluss noch an, dass Anthropics besonnener und sicherheitsorientierter Ansatz besser zu den Anforderungen stark regulierter Märkte passen könnte. (mb)

Finanziell gut ausgestattet, geht Anthropic die Expansion in Europa an. T. Schneider / Shutterstock Anthropic plant, mehr als 100 neue Stellen in ganz Europa zu besetzen. Die neuen Stellen umfassen die Bereiche Vertrieb, Technik, Forschung und Geschäftsbetrieb. Die meisten Neueinstellungen konzentrieren sich auf Dublin und London, so ein Bericht von Reuters.  Das Unternehmen hat außerdem den ehemaligen Stripe-Manager Guillaume Princen zum Chef für Europa, den Nahen Osten und Afrika ernannt.  Der Schritt wurde durch eine Finanzspritze in Höhe von 3,5 Milliarden Dollar unterstützt, die Anthropic im März erhielt. Im Monat zuvor hatte das Unternehmen Claude 3.7 Sonnet auf den Markt gebracht, sein bisher fortschrittlichstes KI-Modell und das erste mit Hybrid-Reasoning-Fähigkeiten.  Expansion und Lokalisierung im Fokus   Marktbeobachter werten die Expansion nach Europa als Zeichen dafür, dass Anthropic seine globale Präsenz angesichts der steigenden Nachfrage nach unternehmenstauglichen KI-Tools weiter ausbauen will.  „Jedes KI-Startup, das eine Milliarde Dollar eingesammelt hat, kämpft um die globale Vorherrschaft“, sagt Hyoun Park, CEO und Chefanalyst von Amalgam Insights. „Die jüngste 3,5-Milliarden-Dollar-Runde von Anthropic ist keine Ausnahme: Das Unternehmen will der führende Anbieter von KI-Modellen in Amerika, Europa, Asien und Afrika werden. Um dieses Wachstum zu ermöglichen, macht es Sinn, dass sich die europäischen Neueinstellungen vor allem auf Vertrieb, Marketing und Technik konzentrieren.“  Der regionale Vorstoß des Unternehmens ist auch ein Zeichen für die wachsende Bedeutung der Lokalisierung in der KI-Entwicklung, zumal regionale Vorschriften und Anreize die Entwicklung und den Einsatz der Technologien beeinflussen.   „Indem Anthropic Mitarbeiter vor Ort in Europa einstellt, könnte das Unternehmen sicherstellen, dass seine Angebote den europäischen Anforderungen entsprechen“, folgert Abhishek Sengupta, Practice Director bei der Everest Group. Hier gebe es Unterschiede zu den USA – insbesondere bei der KI-Governance. „Ein weiterer Grund sind mögliche geschäftliche Anreize, da immer mehr Länder Mittel für die Entwicklung eines lokalen KI-Ökosystems bereitstellen wollen.“  Konkurrenz belebt das Geschäft   Die wachsende Präsenz von Anthropic in Europa könnte den Beginn eines direkten Wettbewerbs mit Unternehmen signalisieren, die sich als regional konforme KI-Anbieter positionieren. So weist Park darauf hin, dass Anthropic damit frontal das kanadische KI-Start-up Cohere angreife. Das Unternehmen positioniert sich aktiv als europäische, EU-konforme Alternative.  Gleichzeitig komme diese Belebung des Wettbewerbs auf dem Markt auch anderen Akteuren entgegen, da die EU für ihr aggressives Vorgehen gegen Monopole bekannt sei, so der Analyst. „Wenn sich Anthropic stärker auf die EU konzentriert, haben Cohere, OpenAI, Microsoft, Google und andere KI-Unternehmen möglicherweise mehr Spielraum, um dort Geschäfte zu machen.“  Für KI-Firmen mit globalen Ambitionen macht es Park zufolge hingegen wenig Sinn, eine größere Präsenz in der EU aufzubauen. „Es sieht so aus, als ob es in naher Zukunft weniger KI-Regulierung in den USA geben wird, wovon Meta, OpenAI und xAI profitieren könnten“, fügt der Analyst hinzu. Gleichzeitig werde die EU in naher Zukunft wahrscheinlich einen Großteil der globalen KI-Politik der Ersten Welt bestimmen, da andere globale Zentren der Ersten Welt zögerten, KI-Standards und -Governance zu definieren. Park merkt zum Schluss noch an, dass Anthropics besonnener und sicherheitsorientierter Ansatz besser zu den Anforderungen stark regulierter Märkte passen könnte. (mb) 

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