Foundry In der Großstadt ist man ständig dem Lärm ausgesetzt. Da ist es kein Wunder, dass hier immer öfter Menschen mit Kopfhörern zu sehen sind, die lieber Podcasts oder Ariana Grande als Baumaschinen und Verkehrslärm hören. Apple hat mit den Airpods Pro den Airpods Max und den Airpods 4 sehr beliebte Kopfhörer im Programm, die eine hervorragende Geräuschunterdrückung bieten. Auch lange Zugfahrten und Flüge werden damit erstaunlich stressfrei. Seit Februar sorgte allerdings ein Bericht der BBC für Aufsehen, der negative Folgen von Noise Cancelling hervorhob. Der Artikel wurde sofort von anderen Medien wie der Zeitung The Guardian aufgegriffen und seitdem vielfach zitiert. Das Thema ist leider recht komplex. Kann Noise Cancelling Schäden verursachen? Der Hintergrund: Im Alltag ist das Verstehen von Sprache komplizierter und aufwendiger als man vermutet. Führen Sie etwa in einem sehr lauten Lokal ein Gespräch, muss das Gehirn beim Filtern, Zuordnen und Orten von Gesprächspartnern eine echte Leistung vollbringen – nur, damit Sie dem gewünschten Gesprächspartner zuhören können. Man nennt dies auch den „Cocktailparty-Effekt“. Auch das Verstehen von Sprache in einem lauten Klassenzimmer oder Großraumbüro ist nicht immer einfach und kann zu Problemen führen. Vor allem Kinder und jüngere Menschen haben hier manchmal große Probleme. Bei etwa zwei oder drei Prozent aller Kinder kann eine sogenannte Auditive Verarbeitungs Störung (oder Auditory Processing Disorder, auch AVWS genannt) nachgewiesen werden. Zu den Einschränkungen gehört etwa die Fähigkeit, Geräuschquellen zu orten und Gespräche in lauten Umgebungen zu führen. Die Theorie: Die Nutzung von Noise-Cancelling-Kopfhörern könnte diese Probleme verstärken oder vielleicht sogar verursachen. Eine offensichtlich von AVWS betroffene junge Engländerin namens Sophie wird im Artikel der BBC genannt, die starke Probleme mit lauten Geräuschen hat und im Beruf und im Privatleben deutlich beeinträchtigt ist. So gelte sie als jemand, der nie zuhört, “etwas schrullig” sei und einige Probleme im Studium hatte. Ihr Audiologe vermutete, ihre AVWS könnte auch damit zusammenhängen, dass sie etwa fünf Stunden am Tag Kopfhörer mit Noise Cancelling nutzt. Laut National Health Service gebe es nämlich immer öfter junge Erwachsene mit Hörproblemen, die aber keine körperlichen Schäden hätten. Die Vermutung liegt für die BBC nahe, dass die stark gestiegene Nutzung von Noise Cancelling damit im Zusammenhang stehen könnte. Handelt es sich aber hier um einen Einzelfall? Die BBC zitiert zur Unterstützung dieser These Renee Almeida vom Imperial College Healthcare Trust. Sie bestätigt, dass ein steigender Anteil junger Menschen Probleme mit aktivem Hören hätten. Die Audiologin Claire Benton ergänzt, dass die fortgeschrittenen Hörfähigkeiten auch im späten Teenager-Alter noch nicht vollständig entwickelt worden wären. Eine ständige Nutzung von ANC-Kopfhörern könnte wohl tatsächlich die Entwicklung dieser Fähigkeiten verlangsamen, da sie zu einem Unterangebot an auditiven Reizen führt. „Durch das Tragen dieser Kopfhörer hat man sozusagen eine falsche Umgebung geschaffen, in der man nur das hört, was man hören will. Man muss nicht daran arbeiten“, so Benton. Eine Schädigung durch ANC selbst kann allerdings bisher nicht nachgewiesen werden. Im Artikel wird dazu auf noch bestehende Mängel in der Forschung zu diesem Thema verwiesen. Auch einige weitere von der Zeitung The Guardian zu diesem Thema befragte Fachleute wollen keinen direkten Zusammenhang mit der Nutzung von Noise Cancelling bestätigen. So weist eine vom Guardian befragte Professorin der Universität Melbourne auch auf die positiven Aspekte hin. Schließlich ermöglicht die Technik oft erst das Hören von Podcasts und Filmen in lauten Umgebungen. Aufgabe für Logopäden Es gibt zudem einige Unterschiede zwischen England und Deutschland. Die im Artikel vorgestellte Engländerin hatte offenbar die Herausforderung, ihre Probleme bei einem Spezialisten behandeln zu lassen. In Deutschland wäre dafür ein Logopäde zuständig, auch für Erwachsene. Haben etwa Schüler Probleme mit dem verstehenden Hören, wäre es zudem Aufgabe von Lehrern und Eltern, dies frühzeitig festzustellen. Laut Schätzungen ist vielleicht ein Kind pro Schulklasse betroffen, oft auch als Folge einer Hörschädigung. Hörschäden durch zu hohe Lautstärke Nach meiner Meinung wird ein wichtiger Vorteil dieser Kopfhörer unterschätzt, der auch im Artikel kurz erwähnt wird: Kopfhörer können vor Lärmschäden schützen. Eine Studie hat erst vor einigen Jahren die Lautstärke von Nutzern mit Kopfhörern mit und ohne Noise Cancelling verglichen. Wie zu erwarten, wählten die Anwender ohne Noise Cancelling beim Hören von Musik deutlich höhere Lautstärken – insbesondere in lauten Umgebungen wie einer U-Bahn. Ohne ANC nutzten die Probanden Lautstärkeeinstellungen mit mehr als 85 dBA, mit Noise Cancelling unter 75 dBA. Da längerer Musikgenuss mit Lautstärken oberhalb 75 dBA das Gehör nachhaltig schädigen kann, ist dies ein klarer Vorteil dieser Technologie – wenn überhaupt Kopfhörer genutzt werden. Fazit Allgemein haben HNO-Ärzte wenig Begeisterung für Kopfhörer, primär bei sehr langer Nutzungszeit. Für die meisten Nutzer ist nach meiner Einschätzung Noise Cancelling aber eher nützlich als schädlich: Es reduziert Lärm und somit Stress, Nutzer verwenden die Kopfhörer außerdem mit niedrigerer Lautstärke. Für Menschen mit auditiver Wahrnehmungsstörung kann dieses Herausfiltern aber vielleicht eher schädlich sein. Betroffene sollten dies aber besser mit Ihrem Hausarzt abklären: Schließlich ist diese Störung langfristig nicht nur in Schule und Beruf, sondern auch im Privatleben ein Manko. Ob Noise Cancelling aber für Kinder schädlich ist? Hier fehlt es wohl noch an aussagekräftigen Forschungsergebnissen. (Macwelt)
Noise Cancelling: Ist die Geräuschunterdrückung gefährlich?
Foundry In der Großstadt ist man ständig dem Lärm ausgesetzt. Da ist es kein Wunder, dass hier immer öfter Menschen mit Kopfhörern zu sehen sind, die lieber Podcasts oder Ariana Grande als Baumaschinen und Verkehrslärm hören. Apple hat mit den Airpods Pro den Airpods Max und den Airpods 4 sehr beliebte Kopfhörer im Programm, die eine hervorragende Geräuschunterdrückung bieten. Auch lange Zugfahrten und Flüge werden damit erstaunlich stressfrei. Seit Februar sorgte allerdings ein Bericht der BBC für Aufsehen, der negative Folgen von Noise Cancelling hervorhob. Der Artikel wurde sofort von anderen Medien wie der Zeitung The Guardian aufgegriffen und seitdem vielfach zitiert. Das Thema ist leider recht komplex. Kann Noise Cancelling Schäden verursachen? Der Hintergrund: Im Alltag ist das Verstehen von Sprache komplizierter und aufwendiger als man vermutet. Führen Sie etwa in einem sehr lauten Lokal ein Gespräch, muss das Gehirn beim Filtern, Zuordnen und Orten von Gesprächspartnern eine echte Leistung vollbringen – nur, damit Sie dem gewünschten Gesprächspartner zuhören können. Man nennt dies auch den „Cocktailparty-Effekt“. Auch das Verstehen von Sprache in einem lauten Klassenzimmer oder Großraumbüro ist nicht immer einfach und kann zu Problemen führen. Vor allem Kinder und jüngere Menschen haben hier manchmal große Probleme. Bei etwa zwei oder drei Prozent aller Kinder kann eine sogenannte Auditive Verarbeitungs Störung (oder Auditory Processing Disorder, auch AVWS genannt) nachgewiesen werden. Zu den Einschränkungen gehört etwa die Fähigkeit, Geräuschquellen zu orten und Gespräche in lauten Umgebungen zu führen. Die Theorie: Die Nutzung von Noise-Cancelling-Kopfhörern könnte diese Probleme verstärken oder vielleicht sogar verursachen. Eine offensichtlich von AVWS betroffene junge Engländerin namens Sophie wird im Artikel der BBC genannt, die starke Probleme mit lauten Geräuschen hat und im Beruf und im Privatleben deutlich beeinträchtigt ist. So gelte sie als jemand, der nie zuhört, “etwas schrullig” sei und einige Probleme im Studium hatte. Ihr Audiologe vermutete, ihre AVWS könnte auch damit zusammenhängen, dass sie etwa fünf Stunden am Tag Kopfhörer mit Noise Cancelling nutzt. Laut National Health Service gebe es nämlich immer öfter junge Erwachsene mit Hörproblemen, die aber keine körperlichen Schäden hätten. Die Vermutung liegt für die BBC nahe, dass die stark gestiegene Nutzung von Noise Cancelling damit im Zusammenhang stehen könnte. Handelt es sich aber hier um einen Einzelfall? Die BBC zitiert zur Unterstützung dieser These Renee Almeida vom Imperial College Healthcare Trust. Sie bestätigt, dass ein steigender Anteil junger Menschen Probleme mit aktivem Hören hätten. Die Audiologin Claire Benton ergänzt, dass die fortgeschrittenen Hörfähigkeiten auch im späten Teenager-Alter noch nicht vollständig entwickelt worden wären. Eine ständige Nutzung von ANC-Kopfhörern könnte wohl tatsächlich die Entwicklung dieser Fähigkeiten verlangsamen, da sie zu einem Unterangebot an auditiven Reizen führt. „Durch das Tragen dieser Kopfhörer hat man sozusagen eine falsche Umgebung geschaffen, in der man nur das hört, was man hören will. Man muss nicht daran arbeiten“, so Benton. Eine Schädigung durch ANC selbst kann allerdings bisher nicht nachgewiesen werden. Im Artikel wird dazu auf noch bestehende Mängel in der Forschung zu diesem Thema verwiesen. Auch einige weitere von der Zeitung The Guardian zu diesem Thema befragte Fachleute wollen keinen direkten Zusammenhang mit der Nutzung von Noise Cancelling bestätigen. So weist eine vom Guardian befragte Professorin der Universität Melbourne auch auf die positiven Aspekte hin. Schließlich ermöglicht die Technik oft erst das Hören von Podcasts und Filmen in lauten Umgebungen. Aufgabe für Logopäden Es gibt zudem einige Unterschiede zwischen England und Deutschland. Die im Artikel vorgestellte Engländerin hatte offenbar die Herausforderung, ihre Probleme bei einem Spezialisten behandeln zu lassen. In Deutschland wäre dafür ein Logopäde zuständig, auch für Erwachsene. Haben etwa Schüler Probleme mit dem verstehenden Hören, wäre es zudem Aufgabe von Lehrern und Eltern, dies frühzeitig festzustellen. Laut Schätzungen ist vielleicht ein Kind pro Schulklasse betroffen, oft auch als Folge einer Hörschädigung. Hörschäden durch zu hohe Lautstärke Nach meiner Meinung wird ein wichtiger Vorteil dieser Kopfhörer unterschätzt, der auch im Artikel kurz erwähnt wird: Kopfhörer können vor Lärmschäden schützen. Eine Studie hat erst vor einigen Jahren die Lautstärke von Nutzern mit Kopfhörern mit und ohne Noise Cancelling verglichen. Wie zu erwarten, wählten die Anwender ohne Noise Cancelling beim Hören von Musik deutlich höhere Lautstärken – insbesondere in lauten Umgebungen wie einer U-Bahn. Ohne ANC nutzten die Probanden Lautstärkeeinstellungen mit mehr als 85 dBA, mit Noise Cancelling unter 75 dBA. Da längerer Musikgenuss mit Lautstärken oberhalb 75 dBA das Gehör nachhaltig schädigen kann, ist dies ein klarer Vorteil dieser Technologie – wenn überhaupt Kopfhörer genutzt werden. Fazit Allgemein haben HNO-Ärzte wenig Begeisterung für Kopfhörer, primär bei sehr langer Nutzungszeit. Für die meisten Nutzer ist nach meiner Einschätzung Noise Cancelling aber eher nützlich als schädlich: Es reduziert Lärm und somit Stress, Nutzer verwenden die Kopfhörer außerdem mit niedrigerer Lautstärke. Für Menschen mit auditiver Wahrnehmungsstörung kann dieses Herausfiltern aber vielleicht eher schädlich sein. Betroffene sollten dies aber besser mit Ihrem Hausarzt abklären: Schließlich ist diese Störung langfristig nicht nur in Schule und Beruf, sondern auch im Privatleben ein Manko. Ob Noise Cancelling aber für Kinder schädlich ist? Hier fehlt es wohl noch an aussagekräftigen Forschungsergebnissen. (Macwelt)
Noise Cancelling: Ist die Geräuschunterdrückung gefährlich? Foundry In der Großstadt ist man ständig dem Lärm ausgesetzt. Da ist es kein Wunder, dass hier immer öfter Menschen mit Kopfhörern zu sehen sind, die lieber Podcasts oder Ariana Grande als Baumaschinen und Verkehrslärm hören. Apple hat mit den Airpods Pro den Airpods Max und den Airpods 4 sehr beliebte Kopfhörer im Programm, die eine hervorragende Geräuschunterdrückung bieten. Auch lange Zugfahrten und Flüge werden damit erstaunlich stressfrei. Seit Februar sorgte allerdings ein Bericht der BBC für Aufsehen, der negative Folgen von Noise Cancelling hervorhob. Der Artikel wurde sofort von anderen Medien wie der Zeitung The Guardian aufgegriffen und seitdem vielfach zitiert. Das Thema ist leider recht komplex. Kann Noise Cancelling Schäden verursachen? Der Hintergrund: Im Alltag ist das Verstehen von Sprache komplizierter und aufwendiger als man vermutet. Führen Sie etwa in einem sehr lauten Lokal ein Gespräch, muss das Gehirn beim Filtern, Zuordnen und Orten von Gesprächspartnern eine echte Leistung vollbringen – nur, damit Sie dem gewünschten Gesprächspartner zuhören können. Man nennt dies auch den „Cocktailparty-Effekt“. Auch das Verstehen von Sprache in einem lauten Klassenzimmer oder Großraumbüro ist nicht immer einfach und kann zu Problemen führen. Vor allem Kinder und jüngere Menschen haben hier manchmal große Probleme. Bei etwa zwei oder drei Prozent aller Kinder kann eine sogenannte Auditive Verarbeitungs Störung (oder Auditory Processing Disorder, auch AVWS genannt) nachgewiesen werden. Zu den Einschränkungen gehört etwa die Fähigkeit, Geräuschquellen zu orten und Gespräche in lauten Umgebungen zu führen. Die Theorie: Die Nutzung von Noise-Cancelling-Kopfhörern könnte diese Probleme verstärken oder vielleicht sogar verursachen. Eine offensichtlich von AVWS betroffene junge Engländerin namens Sophie wird im Artikel der BBC genannt, die starke Probleme mit lauten Geräuschen hat und im Beruf und im Privatleben deutlich beeinträchtigt ist. So gelte sie als jemand, der nie zuhört, “etwas schrullig” sei und einige Probleme im Studium hatte. Ihr Audiologe vermutete, ihre AVWS könnte auch damit zusammenhängen, dass sie etwa fünf Stunden am Tag Kopfhörer mit Noise Cancelling nutzt. Laut National Health Service gebe es nämlich immer öfter junge Erwachsene mit Hörproblemen, die aber keine körperlichen Schäden hätten. Die Vermutung liegt für die BBC nahe, dass die stark gestiegene Nutzung von Noise Cancelling damit im Zusammenhang stehen könnte. Handelt es sich aber hier um einen Einzelfall? Die BBC zitiert zur Unterstützung dieser These Renee Almeida vom Imperial College Healthcare Trust. Sie bestätigt, dass ein steigender Anteil junger Menschen Probleme mit aktivem Hören hätten. Die Audiologin Claire Benton ergänzt, dass die fortgeschrittenen Hörfähigkeiten auch im späten Teenager-Alter noch nicht vollständig entwickelt worden wären. Eine ständige Nutzung von ANC-Kopfhörern könnte wohl tatsächlich die Entwicklung dieser Fähigkeiten verlangsamen, da sie zu einem Unterangebot an auditiven Reizen führt. „Durch das Tragen dieser Kopfhörer hat man sozusagen eine falsche Umgebung geschaffen, in der man nur das hört, was man hören will. Man muss nicht daran arbeiten“, so Benton. Eine Schädigung durch ANC selbst kann allerdings bisher nicht nachgewiesen werden. Im Artikel wird dazu auf noch bestehende Mängel in der Forschung zu diesem Thema verwiesen. Auch einige weitere von der Zeitung The Guardian zu diesem Thema befragte Fachleute wollen keinen direkten Zusammenhang mit der Nutzung von Noise Cancelling bestätigen. So weist eine vom Guardian befragte Professorin der Universität Melbourne auch auf die positiven Aspekte hin. Schließlich ermöglicht die Technik oft erst das Hören von Podcasts und Filmen in lauten Umgebungen. Aufgabe für Logopäden Es gibt zudem einige Unterschiede zwischen England und Deutschland. Die im Artikel vorgestellte Engländerin hatte offenbar die Herausforderung, ihre Probleme bei einem Spezialisten behandeln zu lassen. In Deutschland wäre dafür ein Logopäde zuständig, auch für Erwachsene. Haben etwa Schüler Probleme mit dem verstehenden Hören, wäre es zudem Aufgabe von Lehrern und Eltern, dies frühzeitig festzustellen. Laut Schätzungen ist vielleicht ein Kind pro Schulklasse betroffen, oft auch als Folge einer Hörschädigung. Hörschäden durch zu hohe Lautstärke Nach meiner Meinung wird ein wichtiger Vorteil dieser Kopfhörer unterschätzt, der auch im Artikel kurz erwähnt wird: Kopfhörer können vor Lärmschäden schützen. Eine Studie hat erst vor einigen Jahren die Lautstärke von Nutzern mit Kopfhörern mit und ohne Noise Cancelling verglichen. Wie zu erwarten, wählten die Anwender ohne Noise Cancelling beim Hören von Musik deutlich höhere Lautstärken – insbesondere in lauten Umgebungen wie einer U-Bahn. Ohne ANC nutzten die Probanden Lautstärkeeinstellungen mit mehr als 85 dBA, mit Noise Cancelling unter 75 dBA. Da längerer Musikgenuss mit Lautstärken oberhalb 75 dBA das Gehör nachhaltig schädigen kann, ist dies ein klarer Vorteil dieser Technologie – wenn überhaupt Kopfhörer genutzt werden. Fazit Allgemein haben HNO-Ärzte wenig Begeisterung für Kopfhörer, primär bei sehr langer Nutzungszeit. Für die meisten Nutzer ist nach meiner Einschätzung Noise Cancelling aber eher nützlich als schädlich: Es reduziert Lärm und somit Stress, Nutzer verwenden die Kopfhörer außerdem mit niedrigerer Lautstärke. Für Menschen mit auditiver Wahrnehmungsstörung kann dieses Herausfiltern aber vielleicht eher schädlich sein. Betroffene sollten dies aber besser mit Ihrem Hausarzt abklären: Schließlich ist diese Störung langfristig nicht nur in Schule und Beruf, sondern auch im Privatleben ein Manko. Ob Noise Cancelling aber für Kinder schädlich ist? Hier fehlt es wohl noch an aussagekräftigen Forschungsergebnissen. (Macwelt)