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Bare-Metal-Cloud – ein Ratgeber​

Bare-Metal-Cloud-Lösungen können erheblichen Mehrwert generieren – eine entsprechende Strategie vorausgesetzt.Robert Lowe | Flickr In einer typischen Public-Cloud-Umgebung interagieren die meisten Nutzer mit virtuellen Maschinen (VMs) – Betriebssysteminstanzen, die auf physischer Hardware aufsetzen. Damit mehrere User dieselbe Hardware sicher und effizient nutzen können, werden die VMs dabei durch einen Hypervisor voneinander getrennt. Diese Abstraktion führt allerdings zu Performance Overhead und limitiert die Kontrollmöglichkeiten der Benutzer mit Blick auf physische Serverressourcen. Im Gegensatz dazu bieten Bare-Metal-Cloud-Dienste exklusiven Zugriff auf die zugrundeliegende, physische Hardware – ganz ohne Hypervisor, VMs und zusätzliche Abstraktion. Bare-Metal-Lösungen verbinden die Flexibilität der Cloud mit der robusten Performance lokaler, dedizierter Server. Diese einzigartige Positionierung macht Bare-Metal-Cloud-Lösungen für Unternehmen zunehmend interessant, deren Workloads spezielle Hardware oder minimale Latenz erfordern. In diesem Kompakt-Ratgeber lesen Sie: für welche Use Cases sich Bare-Metal-Cloud-Lösungen eignen, welche Nachteile diese Art von Cloud-Ressourcen mit sich bringen, und welche Anbieter in diesem Bereich Rang und Namen haben. Bare-Metal-Anwendungsfälle Einige wichtige Use Cases, bei denen Bare-Metal-Cloud-Lösungen ihre Vorteile ausspielen können, sind beispielsweise: KI- und ML-Modelltraining erfordert enorme Rechenleistung. GPUs und andere spezialisierte Beschleuniger, die Bare-Metal-Clouds ohne Virtualisierungs-Aufwand bereitstellen können, sind oft unerlässlich, um solche Workloads effizient managen zu können. Weil viele Unternehmen regelmäßig KI-Modelle trainieren, ist es attraktiver, in Bare-Metal-Lösungen zu investieren, als in firmeneigene Hardware, die dann womöglich oft ungenutzt bleibt. HPC-Anwendungen, also Simulationen, Datenmodellierungen und komplexe Datenanalysen, sind ebenfalls ressourcenhungrig und gedeihen vor allem in Umgebungen mit niedriger Latenz. Der Virtualisierungs-Ansatz kann in diesem Fall zu Performance-Einschränkungen führen – im Gegensatz zu Bare-Metal-Servern, die für Performance-orientierte Workloads wie gemacht sind. Spezial-Workloads können von Hardwarearchitekturen profitieren, die über die Standard-x86-Prozessoren hinausgehen – beispielsweise die Z-Mainframe-Architektur von Arm oder IBM. Bare-Metal-Cloud-Lösungen ermöglichen ihren Benutzern, auf diese nicht standardmäßigen Architekturen zuzugreifen, um speziell entwickelte Workloads zu testen oder auszuführen. Auch in diesem Bereich greifen herkömmliche virtuelle Umgebungen zu kurz. In stark regulierten Branchen wie dem Regierungs-, Finanz- oder Gesundheitssektor müssen Organisationen möglicherweise dedizierte Server einsetzen, um Compliance-Vorgaben zu erfüllen. Bare-Metal-Clouds können an dieser Stelle die notwendige Isolierung bieten, gewährleisten jedoch parallel eine flexible Bereitstellung über die Cloud. Bare-Metal-Kompromisse Zur Wahrheit gehört auch, dass Bare-Metal-Optionen bislang eher ein Nischendasein fristen – und nicht ohne Grund. Folgende Kompromisse müssen Unternehmen eingehen, wenn sie sich für eine Bare-Metal-Architektur entscheiden: Bare-Metal-Ressourcen sind im Vergleich zu VM-basierten Cloud-Angeboten in der Regel mit höheren Kosten verbunden. Zwar bietet Bare-Metal auch eine optimierte Leistung. Das lohnt sich allerdings nur, wenn es um Applikationen geht, die diese Mehrleistung auch abrufen. Anwendungen, die für virtualisierte Umgebungen geschrieben oder auf die Funktionen bestimmter Public Clouds zugeschnitten sind, müssen möglicherweise mit erheblichem Aufwand überarbeitet werden, um optimal – und sicher – auf Bare-Metal-Clouds zu laufen. Darüber hinaus fehlen bei Bare-Metal-Hosting-Diensten auch die Skalierungs- und Load-Balancing-Funktionen, die in Services auf VM-Basis integriert sind. Bei bestimmten Bare-Metal-Anbietern mit weniger Rechenzentrumsstandorten können geografische Einschränkungen eine Rolle spielen, die sich unter Umständen negativ auf die Latenz auswirken. Geringere Flexibilität. Die Verwendung von Bare-Metal-Hardware zu nutzen, lässt oft wenig Spielraum, um Dinge bereitzustellen, die über das physisch Verfügbare hinausgehen. Das verhindert, zusätzliche Storage- oder Hardwareerweiterungen dynamisch einzubinden und ist damit der Flexibilität abträglich. Wie bei jeder bedeutsamen Technologieentscheidung gilt es auch mit Blick auf Bare-Metal-Cloud-Lösungen, die Infrastrukturanforderungen mit der Geschäftsstrategie in Einklang bringen. Bare-Metal-Anbieter Zwar bieten nicht alle Cloud-Anbieter Bare-Metal-Services an – dennoch stehen Unternehmen und Organisationen diverse Optionen zur Wahl. Im Folgenden einige wichtige Anbieter (in alphabetischer Reihenfolge): Amazon Web Services (AWS) bietet EC2 Bare-Metal-Instanzen, die ähnlich funktionieren wie normale EC2-VMs. Das erleichtert AWS-Benutzern den Übergang. Im Vergleich zu spezialisierteren Anbietern bietet Amazons Bare-Metal-Produkt allerdings etwas weniger Kontrollmöglichkeiten. DigitalOcean bietet Bare-Metal-Server, die mit GPUs ausgestattet sindundsich speziell ankleine und mittelgroße Unternehmen mit KI- und ML-Bedürfnissen richten. Equinix kann mitseiner globalen Präsenz und Rechenzentrumsinfrastruktur überzeugen, die eine breite geografische Abdeckung gewährleisten soll. Zu bedenken ist dabei allerdings, dass geplant ist, diesen Bare-Metal-Service 2026 einzustellen. IBM deckt mit seinen Bare-Metal-Services neben Standard-x86-Servern auch Architekturen wie Z-Mainframe und LinuxONE ab. Microsoft bietet mit Azure Bare Metal Infrastructure robuste Hardware und eine Vielzahl von Konfigurationsmöglichkeiten, wenn auch mit begrenzter Verfügbarkeit in den verschiedenen Regionen der Welt. OpenMetal ist auf Bare-Metal-Angebote spezialisiert und nutzt quelloffene OpenStack-Tools zu Management-Zwecken. Diese umfassenden Verwaltungsoptionen können überzeugen, auch wenn der Anbieter weltweit weniger Rechenzentrumsstandorte zu bieten hat. OVHcloud hat ebenfalls diverse Bare-Metal-Lösungen im Angebot, die für unterschiedliche Anwendungsfälle konzipiert sind. PhoenixNAP ist insbesondere für seine Infrastructure as Code (IaC)-Funktionen bekannt und bietet flexible Möglichkeiten, um Bare-Metal-Ressourcen zum Beispiel mit APIs oder CLI-Tools zu managen. Auch bei diesem Anbieter ist die geografische Reichweite eher begrenzt. Rackspace bietet als Cloud-Veteran auch Bare-Metal-Services mit umfangreichen Konfigurationsoptionen und starkem Support an. Das Angebot ist auf Enterprise-Kunden zugeschnitten sind. Vultr stellt eine erschwinglichere Bare-Metal-Option dar und bietet Server, die weltweit fast zwei Dutzend Rechenzentren verteilt sind. Allerdings lässt dieser Anbieter Optionen für GPU-fähige Varianten vermissen. (fm) Sie wollen weitere interessante Beiträge zu diversen Themen aus der IT-Welt lesen? Unsere kostenlosen Newsletter liefern Ihnen alles, was IT-Profis wissen sollten – direkt in Ihre Inbox! 

Bare-Metal-Cloud – ein Ratgeber​ Bare-Metal-Cloud-Lösungen können erheblichen Mehrwert generieren – eine entsprechende Strategie vorausgesetzt.Robert Lowe | Flickr In einer typischen Public-Cloud-Umgebung interagieren die meisten Nutzer mit virtuellen Maschinen (VMs) – Betriebssysteminstanzen, die auf physischer Hardware aufsetzen. Damit mehrere User dieselbe Hardware sicher und effizient nutzen können, werden die VMs dabei durch einen Hypervisor voneinander getrennt. Diese Abstraktion führt allerdings zu Performance Overhead und limitiert die Kontrollmöglichkeiten der Benutzer mit Blick auf physische Serverressourcen. Im Gegensatz dazu bieten Bare-Metal-Cloud-Dienste exklusiven Zugriff auf die zugrundeliegende, physische Hardware – ganz ohne Hypervisor, VMs und zusätzliche Abstraktion. Bare-Metal-Lösungen verbinden die Flexibilität der Cloud mit der robusten Performance lokaler, dedizierter Server. Diese einzigartige Positionierung macht Bare-Metal-Cloud-Lösungen für Unternehmen zunehmend interessant, deren Workloads spezielle Hardware oder minimale Latenz erfordern. In diesem Kompakt-Ratgeber lesen Sie: für welche Use Cases sich Bare-Metal-Cloud-Lösungen eignen, welche Nachteile diese Art von Cloud-Ressourcen mit sich bringen, und welche Anbieter in diesem Bereich Rang und Namen haben. Bare-Metal-Anwendungsfälle Einige wichtige Use Cases, bei denen Bare-Metal-Cloud-Lösungen ihre Vorteile ausspielen können, sind beispielsweise: KI- und ML-Modelltraining erfordert enorme Rechenleistung. GPUs und andere spezialisierte Beschleuniger, die Bare-Metal-Clouds ohne Virtualisierungs-Aufwand bereitstellen können, sind oft unerlässlich, um solche Workloads effizient managen zu können. Weil viele Unternehmen regelmäßig KI-Modelle trainieren, ist es attraktiver, in Bare-Metal-Lösungen zu investieren, als in firmeneigene Hardware, die dann womöglich oft ungenutzt bleibt. HPC-Anwendungen, also Simulationen, Datenmodellierungen und komplexe Datenanalysen, sind ebenfalls ressourcenhungrig und gedeihen vor allem in Umgebungen mit niedriger Latenz. Der Virtualisierungs-Ansatz kann in diesem Fall zu Performance-Einschränkungen führen – im Gegensatz zu Bare-Metal-Servern, die für Performance-orientierte Workloads wie gemacht sind. Spezial-Workloads können von Hardwarearchitekturen profitieren, die über die Standard-x86-Prozessoren hinausgehen – beispielsweise die Z-Mainframe-Architektur von Arm oder IBM. Bare-Metal-Cloud-Lösungen ermöglichen ihren Benutzern, auf diese nicht standardmäßigen Architekturen zuzugreifen, um speziell entwickelte Workloads zu testen oder auszuführen. Auch in diesem Bereich greifen herkömmliche virtuelle Umgebungen zu kurz. In stark regulierten Branchen wie dem Regierungs-, Finanz- oder Gesundheitssektor müssen Organisationen möglicherweise dedizierte Server einsetzen, um Compliance-Vorgaben zu erfüllen. Bare-Metal-Clouds können an dieser Stelle die notwendige Isolierung bieten, gewährleisten jedoch parallel eine flexible Bereitstellung über die Cloud. Bare-Metal-Kompromisse Zur Wahrheit gehört auch, dass Bare-Metal-Optionen bislang eher ein Nischendasein fristen – und nicht ohne Grund. Folgende Kompromisse müssen Unternehmen eingehen, wenn sie sich für eine Bare-Metal-Architektur entscheiden: Bare-Metal-Ressourcen sind im Vergleich zu VM-basierten Cloud-Angeboten in der Regel mit höheren Kosten verbunden. Zwar bietet Bare-Metal auch eine optimierte Leistung. Das lohnt sich allerdings nur, wenn es um Applikationen geht, die diese Mehrleistung auch abrufen. Anwendungen, die für virtualisierte Umgebungen geschrieben oder auf die Funktionen bestimmter Public Clouds zugeschnitten sind, müssen möglicherweise mit erheblichem Aufwand überarbeitet werden, um optimal – und sicher – auf Bare-Metal-Clouds zu laufen. Darüber hinaus fehlen bei Bare-Metal-Hosting-Diensten auch die Skalierungs- und Load-Balancing-Funktionen, die in Services auf VM-Basis integriert sind. Bei bestimmten Bare-Metal-Anbietern mit weniger Rechenzentrumsstandorten können geografische Einschränkungen eine Rolle spielen, die sich unter Umständen negativ auf die Latenz auswirken. Geringere Flexibilität. Die Verwendung von Bare-Metal-Hardware zu nutzen, lässt oft wenig Spielraum, um Dinge bereitzustellen, die über das physisch Verfügbare hinausgehen. Das verhindert, zusätzliche Storage- oder Hardwareerweiterungen dynamisch einzubinden und ist damit der Flexibilität abträglich. Wie bei jeder bedeutsamen Technologieentscheidung gilt es auch mit Blick auf Bare-Metal-Cloud-Lösungen, die Infrastrukturanforderungen mit der Geschäftsstrategie in Einklang bringen. Bare-Metal-Anbieter Zwar bieten nicht alle Cloud-Anbieter Bare-Metal-Services an – dennoch stehen Unternehmen und Organisationen diverse Optionen zur Wahl. Im Folgenden einige wichtige Anbieter (in alphabetischer Reihenfolge): Amazon Web Services (AWS) bietet EC2 Bare-Metal-Instanzen, die ähnlich funktionieren wie normale EC2-VMs. Das erleichtert AWS-Benutzern den Übergang. Im Vergleich zu spezialisierteren Anbietern bietet Amazons Bare-Metal-Produkt allerdings etwas weniger Kontrollmöglichkeiten. DigitalOcean bietet Bare-Metal-Server, die mit GPUs ausgestattet sindundsich speziell ankleine und mittelgroße Unternehmen mit KI- und ML-Bedürfnissen richten. Equinix kann mitseiner globalen Präsenz und Rechenzentrumsinfrastruktur überzeugen, die eine breite geografische Abdeckung gewährleisten soll. Zu bedenken ist dabei allerdings, dass geplant ist, diesen Bare-Metal-Service 2026 einzustellen. IBM deckt mit seinen Bare-Metal-Services neben Standard-x86-Servern auch Architekturen wie Z-Mainframe und LinuxONE ab. Microsoft bietet mit Azure Bare Metal Infrastructure robuste Hardware und eine Vielzahl von Konfigurationsmöglichkeiten, wenn auch mit begrenzter Verfügbarkeit in den verschiedenen Regionen der Welt. OpenMetal ist auf Bare-Metal-Angebote spezialisiert und nutzt quelloffene OpenStack-Tools zu Management-Zwecken. Diese umfassenden Verwaltungsoptionen können überzeugen, auch wenn der Anbieter weltweit weniger Rechenzentrumsstandorte zu bieten hat. OVHcloud hat ebenfalls diverse Bare-Metal-Lösungen im Angebot, die für unterschiedliche Anwendungsfälle konzipiert sind. PhoenixNAP ist insbesondere für seine Infrastructure as Code (IaC)-Funktionen bekannt und bietet flexible Möglichkeiten, um Bare-Metal-Ressourcen zum Beispiel mit APIs oder CLI-Tools zu managen. Auch bei diesem Anbieter ist die geografische Reichweite eher begrenzt. Rackspace bietet als Cloud-Veteran auch Bare-Metal-Services mit umfangreichen Konfigurationsoptionen und starkem Support an. Das Angebot ist auf Enterprise-Kunden zugeschnitten sind. Vultr stellt eine erschwinglichere Bare-Metal-Option dar und bietet Server, die weltweit fast zwei Dutzend Rechenzentren verteilt sind. Allerdings lässt dieser Anbieter Optionen für GPU-fähige Varianten vermissen. (fm) Sie wollen weitere interessante Beiträge zu diversen Themen aus der IT-Welt lesen? Unsere kostenlosen Newsletter liefern Ihnen alles, was IT-Profis wissen sollten – direkt in Ihre Inbox!

Bare-Metal-Cloud-Lösungen können erheblichen Mehrwert generieren – eine entsprechende Strategie vorausgesetzt.Robert Lowe | Flickr In einer typischen Public-Cloud-Umgebung interagieren die meisten Nutzer mit virtuellen Maschinen (VMs) – Betriebssysteminstanzen, die auf physischer Hardware aufsetzen. Damit mehrere User dieselbe Hardware sicher und effizient nutzen können, werden die VMs dabei durch einen Hypervisor voneinander getrennt. Diese Abstraktion führt allerdings zu Performance Overhead und limitiert die Kontrollmöglichkeiten der Benutzer mit Blick auf physische Serverressourcen. Im Gegensatz dazu bieten Bare-Metal-Cloud-Dienste exklusiven Zugriff auf die zugrundeliegende, physische Hardware – ganz ohne Hypervisor, VMs und zusätzliche Abstraktion. Bare-Metal-Lösungen verbinden die Flexibilität der Cloud mit der robusten Performance lokaler, dedizierter Server. Diese einzigartige Positionierung macht Bare-Metal-Cloud-Lösungen für Unternehmen zunehmend interessant, deren Workloads spezielle Hardware oder minimale Latenz erfordern. In diesem Kompakt-Ratgeber lesen Sie: für welche Use Cases sich Bare-Metal-Cloud-Lösungen eignen, welche Nachteile diese Art von Cloud-Ressourcen mit sich bringen, und welche Anbieter in diesem Bereich Rang und Namen haben. Bare-Metal-Anwendungsfälle Einige wichtige Use Cases, bei denen Bare-Metal-Cloud-Lösungen ihre Vorteile ausspielen können, sind beispielsweise: KI- und ML-Modelltraining erfordert enorme Rechenleistung. GPUs und andere spezialisierte Beschleuniger, die Bare-Metal-Clouds ohne Virtualisierungs-Aufwand bereitstellen können, sind oft unerlässlich, um solche Workloads effizient managen zu können. Weil viele Unternehmen regelmäßig KI-Modelle trainieren, ist es attraktiver, in Bare-Metal-Lösungen zu investieren, als in firmeneigene Hardware, die dann womöglich oft ungenutzt bleibt. HPC-Anwendungen, also Simulationen, Datenmodellierungen und komplexe Datenanalysen, sind ebenfalls ressourcenhungrig und gedeihen vor allem in Umgebungen mit niedriger Latenz. Der Virtualisierungs-Ansatz kann in diesem Fall zu Performance-Einschränkungen führen – im Gegensatz zu Bare-Metal-Servern, die für Performance-orientierte Workloads wie gemacht sind. Spezial-Workloads können von Hardwarearchitekturen profitieren, die über die Standard-x86-Prozessoren hinausgehen – beispielsweise die Z-Mainframe-Architektur von Arm oder IBM. Bare-Metal-Cloud-Lösungen ermöglichen ihren Benutzern, auf diese nicht standardmäßigen Architekturen zuzugreifen, um speziell entwickelte Workloads zu testen oder auszuführen. Auch in diesem Bereich greifen herkömmliche virtuelle Umgebungen zu kurz. In stark regulierten Branchen wie dem Regierungs-, Finanz- oder Gesundheitssektor müssen Organisationen möglicherweise dedizierte Server einsetzen, um Compliance-Vorgaben zu erfüllen. Bare-Metal-Clouds können an dieser Stelle die notwendige Isolierung bieten, gewährleisten jedoch parallel eine flexible Bereitstellung über die Cloud. Bare-Metal-Kompromisse Zur Wahrheit gehört auch, dass Bare-Metal-Optionen bislang eher ein Nischendasein fristen – und nicht ohne Grund. Folgende Kompromisse müssen Unternehmen eingehen, wenn sie sich für eine Bare-Metal-Architektur entscheiden: Bare-Metal-Ressourcen sind im Vergleich zu VM-basierten Cloud-Angeboten in der Regel mit höheren Kosten verbunden. Zwar bietet Bare-Metal auch eine optimierte Leistung. Das lohnt sich allerdings nur, wenn es um Applikationen geht, die diese Mehrleistung auch abrufen. Anwendungen, die für virtualisierte Umgebungen geschrieben oder auf die Funktionen bestimmter Public Clouds zugeschnitten sind, müssen möglicherweise mit erheblichem Aufwand überarbeitet werden, um optimal – und sicher – auf Bare-Metal-Clouds zu laufen. Darüber hinaus fehlen bei Bare-Metal-Hosting-Diensten auch die Skalierungs- und Load-Balancing-Funktionen, die in Services auf VM-Basis integriert sind. Bei bestimmten Bare-Metal-Anbietern mit weniger Rechenzentrumsstandorten können geografische Einschränkungen eine Rolle spielen, die sich unter Umständen negativ auf die Latenz auswirken. Geringere Flexibilität. Die Verwendung von Bare-Metal-Hardware zu nutzen, lässt oft wenig Spielraum, um Dinge bereitzustellen, die über das physisch Verfügbare hinausgehen. Das verhindert, zusätzliche Storage- oder Hardwareerweiterungen dynamisch einzubinden und ist damit der Flexibilität abträglich. Wie bei jeder bedeutsamen Technologieentscheidung gilt es auch mit Blick auf Bare-Metal-Cloud-Lösungen, die Infrastrukturanforderungen mit der Geschäftsstrategie in Einklang bringen. Bare-Metal-Anbieter Zwar bieten nicht alle Cloud-Anbieter Bare-Metal-Services an – dennoch stehen Unternehmen und Organisationen diverse Optionen zur Wahl. Im Folgenden einige wichtige Anbieter (in alphabetischer Reihenfolge): Amazon Web Services (AWS) bietet EC2 Bare-Metal-Instanzen, die ähnlich funktionieren wie normale EC2-VMs. Das erleichtert AWS-Benutzern den Übergang. Im Vergleich zu spezialisierteren Anbietern bietet Amazons Bare-Metal-Produkt allerdings etwas weniger Kontrollmöglichkeiten. DigitalOcean bietet Bare-Metal-Server, die mit GPUs ausgestattet sindundsich speziell ankleine und mittelgroße Unternehmen mit KI- und ML-Bedürfnissen richten. Equinix kann mitseiner globalen Präsenz und Rechenzentrumsinfrastruktur überzeugen, die eine breite geografische Abdeckung gewährleisten soll. Zu bedenken ist dabei allerdings, dass geplant ist, diesen Bare-Metal-Service 2026 einzustellen. IBM deckt mit seinen Bare-Metal-Services neben Standard-x86-Servern auch Architekturen wie Z-Mainframe und LinuxONE ab. Microsoft bietet mit Azure Bare Metal Infrastructure robuste Hardware und eine Vielzahl von Konfigurationsmöglichkeiten, wenn auch mit begrenzter Verfügbarkeit in den verschiedenen Regionen der Welt. OpenMetal ist auf Bare-Metal-Angebote spezialisiert und nutzt quelloffene OpenStack-Tools zu Management-Zwecken. Diese umfassenden Verwaltungsoptionen können überzeugen, auch wenn der Anbieter weltweit weniger Rechenzentrumsstandorte zu bieten hat. OVHcloud hat ebenfalls diverse Bare-Metal-Lösungen im Angebot, die für unterschiedliche Anwendungsfälle konzipiert sind. PhoenixNAP ist insbesondere für seine Infrastructure as Code (IaC)-Funktionen bekannt und bietet flexible Möglichkeiten, um Bare-Metal-Ressourcen zum Beispiel mit APIs oder CLI-Tools zu managen. Auch bei diesem Anbieter ist die geografische Reichweite eher begrenzt. Rackspace bietet als Cloud-Veteran auch Bare-Metal-Services mit umfangreichen Konfigurationsoptionen und starkem Support an. Das Angebot ist auf Enterprise-Kunden zugeschnitten sind. Vultr stellt eine erschwinglichere Bare-Metal-Option dar und bietet Server, die weltweit fast zwei Dutzend Rechenzentren verteilt sind. Allerdings lässt dieser Anbieter Optionen für GPU-fähige Varianten vermissen. (fm) Sie wollen weitere interessante Beiträge zu diversen Themen aus der IT-Welt lesen? Unsere kostenlosen Newsletter liefern Ihnen alles, was IT-Profis wissen sollten – direkt in Ihre Inbox! 

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