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Ist KI der bessere Psychiater?​

Menschen vertrauen bei psychologischen Gesprächen auf Empathie und Diskretion. Beides soll KI bieten. Liegen wir schon bald bei Dr. Chatbot auf der Couch? shutterstock – elenabsl Künstliche Intelligenz (KI) wird in vielen Bereichen besser und vor allem unverzichtbar. Auch in der Medizin macht der Einsatz dieser Technik immer größere Fortschritte. Bis jetzt unterstützte KI allerdings noch Ärzte aus Fleisch und Blut. In der Psychologie könnten die Bots bald ganz übernehmen, wie eine Studie nahelegt. In einem Test offenbarten Menschen, dass sie die Ratschläge von KI als mitfühlender und verständnisvoller empfinden. Selbst wenn die Teilnehmenden wussten, dass sie mit einem Menschen oder einer KI sprachen, sahen sie die Antworten des Chatbots als höherwertig an. Unmenschlich emphatisch In der Studie, die in der Fachzeitschrift Communications Psychology veröffentlicht wurde, führten die Wissenschaftler vier Experimente durch. Ziel war es herauszufinden, wie 550 Teilnehmende die von KI erzeugten „einfühlsamen“ Antworten hinsichtlich Mitgefühl und Reaktionsfähigkeit im Vergleich zu denen von Fachärzten bewerteten. Die Studie ergab, dass KI-generierte Antworten im Durchschnitt als um 16  Prozent einfühlsamer bewertet werden. In circa zwei Drittel der Fälle bevorzugten die Probanden die Antworten auch im Vergleich mit geschulten Krisenhelfern. Konkret gaben die Teilnehmenden Auskunft über persönliche Erfahrungen und bewerteten dann die Antworten in Bezug auf Mitgefühl, Reaktionsfähigkeit und Gesamtpräferenz. Menschliche Schwächen Die Hauptautorin der Studie, Dariya Ovsyannikova, Laborleiterin an der psychologischen Fakultät der Universität Toronto, führt den Erfolg der KI auf ihre Fähigkeit zurück, selbst feine Details zu erkennen. Zudem könne die Technik bei der Beschreibung von Krisenerfahrungen objektiv bleiben. Ihr Fazit: Damit sei die KI besser in der Lage, eine aufmerksame Kommunikation zu erzeugen, die dem Benutzer die Illusion von Empathie vermittele. Dazu komme, dass menschliche Helfer gerade in diesem Bereich anfällig für Ermüdung und Burnout sind, fügte die Wissenschaftlerin hinzu. Das würde einer KI nicht passieren, zudem sei sie in den meisten Fällen diskret. KI als Lückenfüller Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) erhielten bereits jetzt mehr als zwei Drittel der Menschen mit psychischen Erkrankungen nicht die erforderliche Behandlung. In Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen liegt diese Zahl sogar noch deutlich höher – bis zu 85 Prozent. Dementsprechend könnten KI-Bots die immer größer werdende Lücke in der psychiatrischen Versorgung schließen. 

Ist KI der bessere Psychiater?​ Menschen vertrauen bei psychologischen Gesprächen auf Empathie und Diskretion. Beides soll KI bieten. Liegen wir schon bald bei Dr. Chatbot auf der Couch? shutterstock – elenabsl Künstliche Intelligenz (KI) wird in vielen Bereichen besser und vor allem unverzichtbar. Auch in der Medizin macht der Einsatz dieser Technik immer größere Fortschritte. Bis jetzt unterstützte KI allerdings noch Ärzte aus Fleisch und Blut. In der Psychologie könnten die Bots bald ganz übernehmen, wie eine Studie nahelegt. In einem Test offenbarten Menschen, dass sie die Ratschläge von KI als mitfühlender und verständnisvoller empfinden. Selbst wenn die Teilnehmenden wussten, dass sie mit einem Menschen oder einer KI sprachen, sahen sie die Antworten des Chatbots als höherwertig an. Unmenschlich emphatisch In der Studie, die in der Fachzeitschrift Communications Psychology veröffentlicht wurde, führten die Wissenschaftler vier Experimente durch. Ziel war es herauszufinden, wie 550 Teilnehmende die von KI erzeugten „einfühlsamen“ Antworten hinsichtlich Mitgefühl und Reaktionsfähigkeit im Vergleich zu denen von Fachärzten bewerteten. Die Studie ergab, dass KI-generierte Antworten im Durchschnitt als um 16  Prozent einfühlsamer bewertet werden. In circa zwei Drittel der Fälle bevorzugten die Probanden die Antworten auch im Vergleich mit geschulten Krisenhelfern. Konkret gaben die Teilnehmenden Auskunft über persönliche Erfahrungen und bewerteten dann die Antworten in Bezug auf Mitgefühl, Reaktionsfähigkeit und Gesamtpräferenz. Menschliche Schwächen Die Hauptautorin der Studie, Dariya Ovsyannikova, Laborleiterin an der psychologischen Fakultät der Universität Toronto, führt den Erfolg der KI auf ihre Fähigkeit zurück, selbst feine Details zu erkennen. Zudem könne die Technik bei der Beschreibung von Krisenerfahrungen objektiv bleiben. Ihr Fazit: Damit sei die KI besser in der Lage, eine aufmerksame Kommunikation zu erzeugen, die dem Benutzer die Illusion von Empathie vermittele. Dazu komme, dass menschliche Helfer gerade in diesem Bereich anfällig für Ermüdung und Burnout sind, fügte die Wissenschaftlerin hinzu. Das würde einer KI nicht passieren, zudem sei sie in den meisten Fällen diskret. KI als Lückenfüller Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) erhielten bereits jetzt mehr als zwei Drittel der Menschen mit psychischen Erkrankungen nicht die erforderliche Behandlung. In Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen liegt diese Zahl sogar noch deutlich höher – bis zu 85 Prozent. Dementsprechend könnten KI-Bots die immer größer werdende Lücke in der psychiatrischen Versorgung schließen.

Menschen vertrauen bei psychologischen Gesprächen auf Empathie und Diskretion. Beides soll KI bieten. Liegen wir schon bald bei Dr. Chatbot auf der Couch? shutterstock – elenabsl Künstliche Intelligenz (KI) wird in vielen Bereichen besser und vor allem unverzichtbar. Auch in der Medizin macht der Einsatz dieser Technik immer größere Fortschritte. Bis jetzt unterstützte KI allerdings noch Ärzte aus Fleisch und Blut. In der Psychologie könnten die Bots bald ganz übernehmen, wie eine Studie nahelegt. In einem Test offenbarten Menschen, dass sie die Ratschläge von KI als mitfühlender und verständnisvoller empfinden. Selbst wenn die Teilnehmenden wussten, dass sie mit einem Menschen oder einer KI sprachen, sahen sie die Antworten des Chatbots als höherwertig an. Unmenschlich emphatisch In der Studie, die in der Fachzeitschrift Communications Psychology veröffentlicht wurde, führten die Wissenschaftler vier Experimente durch. Ziel war es herauszufinden, wie 550 Teilnehmende die von KI erzeugten „einfühlsamen“ Antworten hinsichtlich Mitgefühl und Reaktionsfähigkeit im Vergleich zu denen von Fachärzten bewerteten. Die Studie ergab, dass KI-generierte Antworten im Durchschnitt als um 16  Prozent einfühlsamer bewertet werden. In circa zwei Drittel der Fälle bevorzugten die Probanden die Antworten auch im Vergleich mit geschulten Krisenhelfern. Konkret gaben die Teilnehmenden Auskunft über persönliche Erfahrungen und bewerteten dann die Antworten in Bezug auf Mitgefühl, Reaktionsfähigkeit und Gesamtpräferenz. Menschliche Schwächen Die Hauptautorin der Studie, Dariya Ovsyannikova, Laborleiterin an der psychologischen Fakultät der Universität Toronto, führt den Erfolg der KI auf ihre Fähigkeit zurück, selbst feine Details zu erkennen. Zudem könne die Technik bei der Beschreibung von Krisenerfahrungen objektiv bleiben. Ihr Fazit: Damit sei die KI besser in der Lage, eine aufmerksame Kommunikation zu erzeugen, die dem Benutzer die Illusion von Empathie vermittele. Dazu komme, dass menschliche Helfer gerade in diesem Bereich anfällig für Ermüdung und Burnout sind, fügte die Wissenschaftlerin hinzu. Das würde einer KI nicht passieren, zudem sei sie in den meisten Fällen diskret. KI als Lückenfüller Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) erhielten bereits jetzt mehr als zwei Drittel der Menschen mit psychischen Erkrankungen nicht die erforderliche Behandlung. In Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen liegt diese Zahl sogar noch deutlich höher – bis zu 85 Prozent. Dementsprechend könnten KI-Bots die immer größer werdende Lücke in der psychiatrischen Versorgung schließen. 

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