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Ex-CEO Craig Barrett: Die Aufspaltung von Intel ist die ‘dümmste Idee’ überhaupt​

loading="lazy" width="400px">Bei Intel geht es derzeit rund – die Spekulationen über eine Aufspaltung haben den Ex-CEO und Chairman richtig geärgert.Tada Images – shutterstock.com Der ehemalige CEO und Chairman von Intel, Craig Barrett, hat eine mögliche Aufspaltung des Unternehmens in getrennte Design- und Foundry-Einheiten scharf kritisiert. Er argumentiert, dass Intel dank seines jüngsten technologischen Aufschwungs durchaus in der Lage sei, sich gegen die Konkurrenz von TSMC in der Halbleiterindustrie zu behaupten – auch ohne eine Zerschlagung des Chip-Pioniers. Damit wies Barrett die Forderungen von vier ehemaligen Intel-Vorstandsmitgliedern zurück, nach deren Auffassung eine Aufspaltung des Unternehmens die einzige praktikable Lösung für die Zukunft sei. Intel ist fertig “Intel ist dabei, seine Führungsposition in diesem Bereich wiederzuerlangen, und die dümmste Idee, die es gibt, ist, dies zu verhindern, indem man das Unternehmen in Stücke schneidet”, schrieb Barrett in einem Meinungsartikel in Fortune. Barrett, der Intel in den besten Jahren des Unternehmens von 1998 bis 2005 als CEO und danach bis 2009 als Chairman leitete, bezeichnete den Vorschlag als fehlgeleitet. Seiner Einschätzung nach verfügten die Befürworter der Aufspaltung, zu denen zwei Akademiker und zwei ehemalige Regierungsbeamte gehörten, nicht über die nötige Branchenkenntnis, um eine funktionierende Strategie im hart umkämpften Halbleitersektor festzulegen. Intels technologisches Comeback Der Branchenveteran hob stattdessen die bedeutenden technologischen Fortschritte hervor, die unter dem kürzlich entlassenen CEO Pat Gelsinger erzielt wurden, und zeichnete das Bild eines Unternehmens, das kurz davor stehe, seinen technologischen Vorsprung zurückzuerobern. Gelsinger habe in den zurückliegenden drei Jahren großartige Arbeit bei der Wiederbelebung der Entwicklungsteams geleistet, so Barrett. “Heute ist die führende Technologie des Unternehmens auf Augenhöhe mit der 2nm-Technologie von TSMC.” srcset="https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/03/Barrett2.jpg?quality=50&strip=all 734w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/03/Barrett2.jpg?resize=300%2C168&quality=50&strip=all 300w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/03/Barrett2.jpg?resize=150%2C84&quality=50&strip=all 150w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/03/Barrett2.jpg?resize=640%2C360&quality=50&strip=all 640w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/03/Barrett2.jpg?resize=444%2C250&quality=50&strip=all 444w" width="734" height="413" sizes="(max-width: 734px) 100vw, 734px">Ex-Intel CEO Craig Barrett (rechts, hier mit Ex-CIO Chefredakteur Horst Ellermann links) glaubt, dass Intel technologischer wieder mithalten kann.Joachim Benner / Foundry IDG Der Ex-Intel-Chef hob insbesondere Intels Führungsrolle in einzelnen Bereichen hervor: “Darüber hinaus ist Intel führend in der neuesten Bildgebungstechnologie und bei der rückseitigen Stromversorgung komplexer Chips.” Diese Fortschritte, so betonte Barrett, sind “der Schlüssel für künftige Generationen der Siliziumtechnologie.” Die Silicon-Valley-Doktrin: Die beste Technologie gewinnt Im Mittelpunkt von Barretts Argumentation steht das altbekannte Grundprinzip der Halbleiterindustrie: Die technologische Überlegenheit bestimmt den Markterfolg. “Die beste Technologie gewinnt”, konstatierte der 85-jährige Manager und erklärte, dass Intels frühere Misserfolge im Foundry-Geschäft eher auf technologische Nachteile als auf strukturelle Probleme zurückzuführen wären. “Intel ist bei seinen früheren Bemühungen im Foundry-Geschäft aus dem einfachen Grund gescheitert, weil es keine wettbewerbsfähige Technologie hatte.” Jetzt, da Intel technologisch mit TSMC gleichgezogen habe, sei der Chiphersteller nach Ansicht von Barrett in der Lage, die Dominanz des taiwanesischen Herstellers herauszufordern – aber nur wenn Intel als Ganzes bestehen bleibe. So kommt Intel (vielleicht) wieder auf die Beine “Während Intel mit seinen 18A-Knoten, die auf dem Papier gleichwertig mit TSMCs 2nm sind, bedeutende Fortschritte gemacht hat, hängt der Erfolg der Foundrys von mehreren Faktoren ab, die über die technischen Spezifikationen hinausgehen”, wandte Neil Shah ein, VP für Forschung und Partner bei Counterpoint Research. Die kritischen Messgrößen seien die Ausbeute und die Auslastung, die die Kosteneffizienz bestimme. “Intel muss immer noch eine konsistente Fertigung auf TSMC-Niveau nachweisen und genügend Kunden anziehen, um seine fortgeschrittenen Knoten profitabel zu halten”, sagte der Analyst. “Diese Faktoren werden letztlich darüber entscheiden, ob sie mit TSMC und Samsung sowohl in Bezug auf die Leistung als auch auf den Preis konkurrieren können.” Interessenskonflikte – Argument für eine Aufspaltung von Intel? Das Hauptargument der Befürworter einer Aufspaltung von Intel ist, dass unabhängige Chipdesigner aufgrund von Interessenkonflikten zögern könnten, die Foundry-Dienste von Intel zu nutzen. Barrett wies dieses Argument jedoch zurück und erklärte, dass die Kunden in erster Linie die beste Fertigungstechnologie bevorzugten. “Alle unabhängigen Designer nutzen derzeit TSMC, weil TSMC die beste Technologie hat”, sagte er. “Wenn Intel mit dieser Technologie mithalten oder sie sogar übertreffen kann, werden die Kunden kommen.” Intel-Chef Pat Gelsinger muss gehen Barrett warnte zudem vor den Risiken, die mit der Aufspaltung eines Unternehmens mit über 100.000 Mitarbeitern auf mehreren Kontinenten verbunden seien. Ein solcher Schritt würde die Dynamik von Intel unterbrechen, Ressourcen aufzehren und unnötige Komplikationen schaffen – und das zu einem Zeitpunkt, an dem das Unternehmen kurz vor einem Comeback steht. “In dem Moment, in dem Sie ankündigen, Intel aufzuspalten, verlieren Sie den Schwung und die Ressourcen, die Sie für den Erfolg brauchen.” Barrett fordert, Gelsinger zurückzuholen Neben seiner Kritik an einer möglichen Aufspaltung von Intel teilte Barrett auch kräftig gegen die derzeitige Führung des Halbleiterkonzern aus. Der Manager sprach sich für einen Wechsel in der Geschäftsführung und im Vorstand aus. “Die Diskussion sollte sich darum drehen, wer der nächste CEO sein sollte”, forderte der Ex-Chef. Es müsse darum gehen, auf den Errungenschaften von Pat Gelsinger der letzten Jahren aufzubauen. “Derzeit wird das Unternehmen von einem CFO und einem Produktmanager geführt”, monierte Barrett. loading="lazy" width="400px">Der geschasste Intel-CEO Pat Gelsinger habe gute Arbeit geleistet, sagte sein Vorgänger Craig Barett und forderte, ihn wieder einzustellen. Intel “Die Herausforderung für Intel besteht darin, jemanden zu finden, der das Geschäft der Chipherstellung versteht, und nicht jemanden, der seine Zeit damit verbringt, das Unternehmen in zwei Teile zu spalten”, legte der Manager nach und schlug vor: “Ein weitaus besserer Schritt wäre es, den Intel-Vorstand zu entlassen und Pat Gelsinger wieder einzustellen, um die Arbeit zu beenden, die er in den letzten Jahren mit Bravour erledigt hat.” Intel-Schicksal – eine Frage der nationalen Priorität? Barrett verlangte auch eine stärkere Unterstützung durch die US-Regierung, um Intel im globalen Wettbewerb zu helfen. Bei der Umsetzung der CHIPS Act-Finanzierung müsse entschlossener gehandelt werden. Er wies darauf hin, dass frühere Administrationen schneller strategisch wichtige Industrien unterstützt hätten. “Die Regierung kann helfen, indem sie US-Firmen dazu drängt, eine US-Foundry zu nutzen”, schlug Intels Ex-CEO vor. “Die Regierung kann auch in Intel investieren, wie sie es bei anderen angeschlagenen Institutionen getan hat, die für die US-Wirtschaft und die nationale Sicherheit von entscheidender Bedeutung sind”, schrieb er und übte deutliche Kritik an den Verzögerungen. Intel streicht tausende Stellen Barretts Brandbrief unterstreicht, wie viel offenbar auf dem Spiel steht. Anstatt das Unternehmen zu demontieren, bestehe der beste Weg für Intel darin, die neu entdeckte technologische Dynamik zu nutzen und die richtige Führung zu finden, um sie zu erhalten, argumentiert er. Die Entscheidungen, die Intel in den kommenden Monaten trifft, könnten die Zukunft der gesamten Branche bestimmen. 

Ex-CEO Craig Barrett: Die Aufspaltung von Intel ist die ‘dümmste Idee’ überhaupt​ loading="lazy" width="400px">Bei Intel geht es derzeit rund – die Spekulationen über eine Aufspaltung haben den Ex-CEO und Chairman richtig geärgert.Tada Images – shutterstock.com Der ehemalige CEO und Chairman von Intel, Craig Barrett, hat eine mögliche Aufspaltung des Unternehmens in getrennte Design- und Foundry-Einheiten scharf kritisiert. Er argumentiert, dass Intel dank seines jüngsten technologischen Aufschwungs durchaus in der Lage sei, sich gegen die Konkurrenz von TSMC in der Halbleiterindustrie zu behaupten – auch ohne eine Zerschlagung des Chip-Pioniers. Damit wies Barrett die Forderungen von vier ehemaligen Intel-Vorstandsmitgliedern zurück, nach deren Auffassung eine Aufspaltung des Unternehmens die einzige praktikable Lösung für die Zukunft sei. Intel ist fertig “Intel ist dabei, seine Führungsposition in diesem Bereich wiederzuerlangen, und die dümmste Idee, die es gibt, ist, dies zu verhindern, indem man das Unternehmen in Stücke schneidet”, schrieb Barrett in einem Meinungsartikel in Fortune. Barrett, der Intel in den besten Jahren des Unternehmens von 1998 bis 2005 als CEO und danach bis 2009 als Chairman leitete, bezeichnete den Vorschlag als fehlgeleitet. Seiner Einschätzung nach verfügten die Befürworter der Aufspaltung, zu denen zwei Akademiker und zwei ehemalige Regierungsbeamte gehörten, nicht über die nötige Branchenkenntnis, um eine funktionierende Strategie im hart umkämpften Halbleitersektor festzulegen. Intels technologisches Comeback Der Branchenveteran hob stattdessen die bedeutenden technologischen Fortschritte hervor, die unter dem kürzlich entlassenen CEO Pat Gelsinger erzielt wurden, und zeichnete das Bild eines Unternehmens, das kurz davor stehe, seinen technologischen Vorsprung zurückzuerobern. Gelsinger habe in den zurückliegenden drei Jahren großartige Arbeit bei der Wiederbelebung der Entwicklungsteams geleistet, so Barrett. “Heute ist die führende Technologie des Unternehmens auf Augenhöhe mit der 2nm-Technologie von TSMC.” srcset="https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/03/Barrett2.jpg?quality=50&strip=all 734w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/03/Barrett2.jpg?resize=300%2C168&quality=50&strip=all 300w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/03/Barrett2.jpg?resize=150%2C84&quality=50&strip=all 150w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/03/Barrett2.jpg?resize=640%2C360&quality=50&strip=all 640w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/03/Barrett2.jpg?resize=444%2C250&quality=50&strip=all 444w" width="734" height="413" sizes="(max-width: 734px) 100vw, 734px">Ex-Intel CEO Craig Barrett (rechts, hier mit Ex-CIO Chefredakteur Horst Ellermann links) glaubt, dass Intel technologischer wieder mithalten kann.Joachim Benner / Foundry IDG Der Ex-Intel-Chef hob insbesondere Intels Führungsrolle in einzelnen Bereichen hervor: “Darüber hinaus ist Intel führend in der neuesten Bildgebungstechnologie und bei der rückseitigen Stromversorgung komplexer Chips.” Diese Fortschritte, so betonte Barrett, sind “der Schlüssel für künftige Generationen der Siliziumtechnologie.” Die Silicon-Valley-Doktrin: Die beste Technologie gewinnt Im Mittelpunkt von Barretts Argumentation steht das altbekannte Grundprinzip der Halbleiterindustrie: Die technologische Überlegenheit bestimmt den Markterfolg. “Die beste Technologie gewinnt”, konstatierte der 85-jährige Manager und erklärte, dass Intels frühere Misserfolge im Foundry-Geschäft eher auf technologische Nachteile als auf strukturelle Probleme zurückzuführen wären. “Intel ist bei seinen früheren Bemühungen im Foundry-Geschäft aus dem einfachen Grund gescheitert, weil es keine wettbewerbsfähige Technologie hatte.” Jetzt, da Intel technologisch mit TSMC gleichgezogen habe, sei der Chiphersteller nach Ansicht von Barrett in der Lage, die Dominanz des taiwanesischen Herstellers herauszufordern – aber nur wenn Intel als Ganzes bestehen bleibe. So kommt Intel (vielleicht) wieder auf die Beine “Während Intel mit seinen 18A-Knoten, die auf dem Papier gleichwertig mit TSMCs 2nm sind, bedeutende Fortschritte gemacht hat, hängt der Erfolg der Foundrys von mehreren Faktoren ab, die über die technischen Spezifikationen hinausgehen”, wandte Neil Shah ein, VP für Forschung und Partner bei Counterpoint Research. Die kritischen Messgrößen seien die Ausbeute und die Auslastung, die die Kosteneffizienz bestimme. “Intel muss immer noch eine konsistente Fertigung auf TSMC-Niveau nachweisen und genügend Kunden anziehen, um seine fortgeschrittenen Knoten profitabel zu halten”, sagte der Analyst. “Diese Faktoren werden letztlich darüber entscheiden, ob sie mit TSMC und Samsung sowohl in Bezug auf die Leistung als auch auf den Preis konkurrieren können.” Interessenskonflikte – Argument für eine Aufspaltung von Intel? Das Hauptargument der Befürworter einer Aufspaltung von Intel ist, dass unabhängige Chipdesigner aufgrund von Interessenkonflikten zögern könnten, die Foundry-Dienste von Intel zu nutzen. Barrett wies dieses Argument jedoch zurück und erklärte, dass die Kunden in erster Linie die beste Fertigungstechnologie bevorzugten. “Alle unabhängigen Designer nutzen derzeit TSMC, weil TSMC die beste Technologie hat”, sagte er. “Wenn Intel mit dieser Technologie mithalten oder sie sogar übertreffen kann, werden die Kunden kommen.” Intel-Chef Pat Gelsinger muss gehen Barrett warnte zudem vor den Risiken, die mit der Aufspaltung eines Unternehmens mit über 100.000 Mitarbeitern auf mehreren Kontinenten verbunden seien. Ein solcher Schritt würde die Dynamik von Intel unterbrechen, Ressourcen aufzehren und unnötige Komplikationen schaffen – und das zu einem Zeitpunkt, an dem das Unternehmen kurz vor einem Comeback steht. “In dem Moment, in dem Sie ankündigen, Intel aufzuspalten, verlieren Sie den Schwung und die Ressourcen, die Sie für den Erfolg brauchen.” Barrett fordert, Gelsinger zurückzuholen Neben seiner Kritik an einer möglichen Aufspaltung von Intel teilte Barrett auch kräftig gegen die derzeitige Führung des Halbleiterkonzern aus. Der Manager sprach sich für einen Wechsel in der Geschäftsführung und im Vorstand aus. “Die Diskussion sollte sich darum drehen, wer der nächste CEO sein sollte”, forderte der Ex-Chef. Es müsse darum gehen, auf den Errungenschaften von Pat Gelsinger der letzten Jahren aufzubauen. “Derzeit wird das Unternehmen von einem CFO und einem Produktmanager geführt”, monierte Barrett. loading="lazy" width="400px">Der geschasste Intel-CEO Pat Gelsinger habe gute Arbeit geleistet, sagte sein Vorgänger Craig Barett und forderte, ihn wieder einzustellen. Intel “Die Herausforderung für Intel besteht darin, jemanden zu finden, der das Geschäft der Chipherstellung versteht, und nicht jemanden, der seine Zeit damit verbringt, das Unternehmen in zwei Teile zu spalten”, legte der Manager nach und schlug vor: “Ein weitaus besserer Schritt wäre es, den Intel-Vorstand zu entlassen und Pat Gelsinger wieder einzustellen, um die Arbeit zu beenden, die er in den letzten Jahren mit Bravour erledigt hat.” Intel-Schicksal – eine Frage der nationalen Priorität? Barrett verlangte auch eine stärkere Unterstützung durch die US-Regierung, um Intel im globalen Wettbewerb zu helfen. Bei der Umsetzung der CHIPS Act-Finanzierung müsse entschlossener gehandelt werden. Er wies darauf hin, dass frühere Administrationen schneller strategisch wichtige Industrien unterstützt hätten. “Die Regierung kann helfen, indem sie US-Firmen dazu drängt, eine US-Foundry zu nutzen”, schlug Intels Ex-CEO vor. “Die Regierung kann auch in Intel investieren, wie sie es bei anderen angeschlagenen Institutionen getan hat, die für die US-Wirtschaft und die nationale Sicherheit von entscheidender Bedeutung sind”, schrieb er und übte deutliche Kritik an den Verzögerungen. Intel streicht tausende Stellen Barretts Brandbrief unterstreicht, wie viel offenbar auf dem Spiel steht. Anstatt das Unternehmen zu demontieren, bestehe der beste Weg für Intel darin, die neu entdeckte technologische Dynamik zu nutzen und die richtige Führung zu finden, um sie zu erhalten, argumentiert er. Die Entscheidungen, die Intel in den kommenden Monaten trifft, könnten die Zukunft der gesamten Branche bestimmen.

loading=”lazy” width=”400px”>Bei Intel geht es derzeit rund – die Spekulationen über eine Aufspaltung haben den Ex-CEO und Chairman richtig geärgert.Tada Images – shutterstock.com Der ehemalige CEO und Chairman von Intel, Craig Barrett, hat eine mögliche Aufspaltung des Unternehmens in getrennte Design- und Foundry-Einheiten scharf kritisiert. Er argumentiert, dass Intel dank seines jüngsten technologischen Aufschwungs durchaus in der Lage sei, sich gegen die Konkurrenz von TSMC in der Halbleiterindustrie zu behaupten – auch ohne eine Zerschlagung des Chip-Pioniers. Damit wies Barrett die Forderungen von vier ehemaligen Intel-Vorstandsmitgliedern zurück, nach deren Auffassung eine Aufspaltung des Unternehmens die einzige praktikable Lösung für die Zukunft sei. Intel ist fertig “Intel ist dabei, seine Führungsposition in diesem Bereich wiederzuerlangen, und die dümmste Idee, die es gibt, ist, dies zu verhindern, indem man das Unternehmen in Stücke schneidet”, schrieb Barrett in einem Meinungsartikel in Fortune. Barrett, der Intel in den besten Jahren des Unternehmens von 1998 bis 2005 als CEO und danach bis 2009 als Chairman leitete, bezeichnete den Vorschlag als fehlgeleitet. Seiner Einschätzung nach verfügten die Befürworter der Aufspaltung, zu denen zwei Akademiker und zwei ehemalige Regierungsbeamte gehörten, nicht über die nötige Branchenkenntnis, um eine funktionierende Strategie im hart umkämpften Halbleitersektor festzulegen. Intels technologisches Comeback Der Branchenveteran hob stattdessen die bedeutenden technologischen Fortschritte hervor, die unter dem kürzlich entlassenen CEO Pat Gelsinger erzielt wurden, und zeichnete das Bild eines Unternehmens, das kurz davor stehe, seinen technologischen Vorsprung zurückzuerobern. Gelsinger habe in den zurückliegenden drei Jahren großartige Arbeit bei der Wiederbelebung der Entwicklungsteams geleistet, so Barrett. “Heute ist die führende Technologie des Unternehmens auf Augenhöhe mit der 2nm-Technologie von TSMC.” srcset=”https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/03/Barrett2.jpg?quality=50&strip=all 734w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/03/Barrett2.jpg?resize=300%2C168&quality=50&strip=all 300w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/03/Barrett2.jpg?resize=150%2C84&quality=50&strip=all 150w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/03/Barrett2.jpg?resize=640%2C360&quality=50&strip=all 640w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/03/Barrett2.jpg?resize=444%2C250&quality=50&strip=all 444w” width=”734″ height=”413″ sizes=”(max-width: 734px) 100vw, 734px”>Ex-Intel CEO Craig Barrett (rechts, hier mit Ex-CIO Chefredakteur Horst Ellermann links) glaubt, dass Intel technologischer wieder mithalten kann.Joachim Benner / Foundry IDG Der Ex-Intel-Chef hob insbesondere Intels Führungsrolle in einzelnen Bereichen hervor: “Darüber hinaus ist Intel führend in der neuesten Bildgebungstechnologie und bei der rückseitigen Stromversorgung komplexer Chips.” Diese Fortschritte, so betonte Barrett, sind “der Schlüssel für künftige Generationen der Siliziumtechnologie.” Die Silicon-Valley-Doktrin: Die beste Technologie gewinnt Im Mittelpunkt von Barretts Argumentation steht das altbekannte Grundprinzip der Halbleiterindustrie: Die technologische Überlegenheit bestimmt den Markterfolg. “Die beste Technologie gewinnt”, konstatierte der 85-jährige Manager und erklärte, dass Intels frühere Misserfolge im Foundry-Geschäft eher auf technologische Nachteile als auf strukturelle Probleme zurückzuführen wären. “Intel ist bei seinen früheren Bemühungen im Foundry-Geschäft aus dem einfachen Grund gescheitert, weil es keine wettbewerbsfähige Technologie hatte.” Jetzt, da Intel technologisch mit TSMC gleichgezogen habe, sei der Chiphersteller nach Ansicht von Barrett in der Lage, die Dominanz des taiwanesischen Herstellers herauszufordern – aber nur wenn Intel als Ganzes bestehen bleibe. So kommt Intel (vielleicht) wieder auf die Beine “Während Intel mit seinen 18A-Knoten, die auf dem Papier gleichwertig mit TSMCs 2nm sind, bedeutende Fortschritte gemacht hat, hängt der Erfolg der Foundrys von mehreren Faktoren ab, die über die technischen Spezifikationen hinausgehen”, wandte Neil Shah ein, VP für Forschung und Partner bei Counterpoint Research. Die kritischen Messgrößen seien die Ausbeute und die Auslastung, die die Kosteneffizienz bestimme. “Intel muss immer noch eine konsistente Fertigung auf TSMC-Niveau nachweisen und genügend Kunden anziehen, um seine fortgeschrittenen Knoten profitabel zu halten”, sagte der Analyst. “Diese Faktoren werden letztlich darüber entscheiden, ob sie mit TSMC und Samsung sowohl in Bezug auf die Leistung als auch auf den Preis konkurrieren können.” Interessenskonflikte – Argument für eine Aufspaltung von Intel? Das Hauptargument der Befürworter einer Aufspaltung von Intel ist, dass unabhängige Chipdesigner aufgrund von Interessenkonflikten zögern könnten, die Foundry-Dienste von Intel zu nutzen. Barrett wies dieses Argument jedoch zurück und erklärte, dass die Kunden in erster Linie die beste Fertigungstechnologie bevorzugten. “Alle unabhängigen Designer nutzen derzeit TSMC, weil TSMC die beste Technologie hat”, sagte er. “Wenn Intel mit dieser Technologie mithalten oder sie sogar übertreffen kann, werden die Kunden kommen.” Intel-Chef Pat Gelsinger muss gehen Barrett warnte zudem vor den Risiken, die mit der Aufspaltung eines Unternehmens mit über 100.000 Mitarbeitern auf mehreren Kontinenten verbunden seien. Ein solcher Schritt würde die Dynamik von Intel unterbrechen, Ressourcen aufzehren und unnötige Komplikationen schaffen – und das zu einem Zeitpunkt, an dem das Unternehmen kurz vor einem Comeback steht. “In dem Moment, in dem Sie ankündigen, Intel aufzuspalten, verlieren Sie den Schwung und die Ressourcen, die Sie für den Erfolg brauchen.” Barrett fordert, Gelsinger zurückzuholen Neben seiner Kritik an einer möglichen Aufspaltung von Intel teilte Barrett auch kräftig gegen die derzeitige Führung des Halbleiterkonzern aus. Der Manager sprach sich für einen Wechsel in der Geschäftsführung und im Vorstand aus. “Die Diskussion sollte sich darum drehen, wer der nächste CEO sein sollte”, forderte der Ex-Chef. Es müsse darum gehen, auf den Errungenschaften von Pat Gelsinger der letzten Jahren aufzubauen. “Derzeit wird das Unternehmen von einem CFO und einem Produktmanager geführt”, monierte Barrett. loading=”lazy” width=”400px”>Der geschasste Intel-CEO Pat Gelsinger habe gute Arbeit geleistet, sagte sein Vorgänger Craig Barett und forderte, ihn wieder einzustellen. Intel “Die Herausforderung für Intel besteht darin, jemanden zu finden, der das Geschäft der Chipherstellung versteht, und nicht jemanden, der seine Zeit damit verbringt, das Unternehmen in zwei Teile zu spalten”, legte der Manager nach und schlug vor: “Ein weitaus besserer Schritt wäre es, den Intel-Vorstand zu entlassen und Pat Gelsinger wieder einzustellen, um die Arbeit zu beenden, die er in den letzten Jahren mit Bravour erledigt hat.” Intel-Schicksal – eine Frage der nationalen Priorität? Barrett verlangte auch eine stärkere Unterstützung durch die US-Regierung, um Intel im globalen Wettbewerb zu helfen. Bei der Umsetzung der CHIPS Act-Finanzierung müsse entschlossener gehandelt werden. Er wies darauf hin, dass frühere Administrationen schneller strategisch wichtige Industrien unterstützt hätten. “Die Regierung kann helfen, indem sie US-Firmen dazu drängt, eine US-Foundry zu nutzen”, schlug Intels Ex-CEO vor. “Die Regierung kann auch in Intel investieren, wie sie es bei anderen angeschlagenen Institutionen getan hat, die für die US-Wirtschaft und die nationale Sicherheit von entscheidender Bedeutung sind”, schrieb er und übte deutliche Kritik an den Verzögerungen. Intel streicht tausende Stellen Barretts Brandbrief unterstreicht, wie viel offenbar auf dem Spiel steht. Anstatt das Unternehmen zu demontieren, bestehe der beste Weg für Intel darin, die neu entdeckte technologische Dynamik zu nutzen und die richtige Führung zu finden, um sie zu erhalten, argumentiert er. Die Entscheidungen, die Intel in den kommenden Monaten trifft, könnten die Zukunft der gesamten Branche bestimmen. 

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