Trotz aller internationalen Konflikte und anhaltender Wachstumsschwäche der Wirtschaft bleiben die IT- und Business-Verantwortlichen deutscher Unternehmen auf Digitalisierungskurs. Es werden allenfalls weniger Modernisierungsprojekte umgesetzt bei niedrigerer Geschwindigkeit; beides hat jedoch seine Ursachen hauptsächlich in der ausufernden Bürokratie und dem Fachkräftemangel. Ungeachtet dessen fließen weiterhin Gelder in neue IT-Lösungen sowie mehr Personal in den IT-Organisationen. Dies sind die zentralen Ergebnisse der aktuellen Studie „CIO-Agenda 2025“ von CIO, CSO und COMPUTERWOCHE in Zusammenarbeit mit den beiden Studienpartnern Lufthansa Industry Solutions und der WHU – Otto Beisheim School of Management durchgeführt. So kalkulieren 18 Prozent der befragten Entscheiderinnen und Entscheider mit einer Erhöhung ihrer IT-Budgets um mehr als zehn Prozent. Bei den Großunternehmen sind es sogar mehr als 20 Prozent, die den Anteil ihrer IT-Kosten nach oben gesetzt haben. Knapp zwei Drittel der Firmen wollen zwischen fünf und zehn Prozent mehr in ihre IT investieren. Lediglich sechs Prozent befürchten, dass sie 2025 mit weniger Mitteln auskommen müssen – ein Wert, der nahezu identisch mit den Ergebnissen der Vorjahres-Untersuchung ist. 18 Prozent der befragten Entscheiderinnen und Entscheider kalkulieren mit einer Erhöhung ihrer IT-Budgets um mehr als zehn Prozent. Research Services: Daniela Petrini IT-Infrastruktur größter Ausgabenposten Auch ein Blick auf die Verteilung der Gelder in die einzelnen Kernbereiche der IT zeigt wenig Veränderung. Für das Gros der Unternehmen bleibt die weitere Modernisierung der IT-Infrastruktur der größte Ausgabenposten. Die Unternehmensarchitektur an digitale Geschäftsmodelle anzupassen sowie cloud-basierte IT-Betriebsmodelle zu nutzen, liefern sich hier weiterhin ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem großen Thema Cyber Security. Apropos Cloud: Auch die „CIO-Agenda 2025“ zeigt deutlich, dass die Cloud für die Unternehmen längst mehr als ein Instrument bezüglich Rechen- und Speicher-Ressourcen ist – sondern zentraler Bestandteil ihrer Digitalisierungsstrategie. Knapp die Hälfte der Befragten glaubt, hier sehr gut bis gut aufgestellt zu sein und sieht sich selbst auf einem guten Weg bei der End-to-End-Digitalisierung der wichtigsten Prozesse. Basis hierfür ist aus deren Sicht eine weitgehend modernisierte IT-Infrastruktur sowie diverse Hybrid- beziehungsweise Multi-Cloud-Ansätze, die das nötige Maß an Skalierbarkeit und Flexibilität bieten. Outsourcing unverändert beliebt Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass es beim IT-Beschaffungsverhalten der Unternehmen keine signifikanten Veränderungen gibt. Der klassische Einkauf und die interne Leistungserbringung sind nach wie vor die bevorzugten Bezugsmodelle. Dies gilt für Hardware, Software und Services gleichermaßen. Allerdings zeichnet sich gleichzeitig ein klarer Trend hin zu Leasing-, Pay-Per-Use- und Pay-Per-Licence-Modellen ab. Auch das klassische Outsourcing stößt bei den Unternehmen unverändert auf große Gegenliebe. Bemerkenswert ist zudem, dass 40 Prozent der Unternehmen es immer noch als einen der entscheidenden Game Changer bei der Transformation ansehen, Cloud-Technologien einzusetzen. Man könnte dies so interpretieren, dass der Cloud-Markt sowohl auf Anbieter- als auch auf Anwenderseite ein hohes Maß an Marktreife erlangt hat. Das mit Abstand größte disruptive Potenzial sehen die Firmen indes bei Künstlicher Intelligenz (KI). Fast 60 Prozent von ihnen nutzen eigenen Angaben zufolge bereits generative KI in einem starken bis sehr starken Ausmaß. Weitere 30 Prozent haben mit KI zumindest erste Erfahrungen gesammelt. Dabei muss relativierend angefügt werden, dass sich die meisten KI-Projekte derzeit noch in der Erprobungsphase befinden und in den wenigsten Fällen schon einen entscheidenden Wertbeitrag leisten. Fast 60 Prozent der Befragten nutzen eigenen Angaben zufolge generative KI in einem starken bis sehr starken Ausmaß. Research Services: Daniela Petrini Künstliche Intelligenz verlässt Experimentierphase Die Herausforderungen liegen für die Unternehmen daher in naher Zukunft nicht nur darin, KI-basierte Workloads zu implementieren, sondern sie auch strategisch einzubetten. Konkret: Aus der experimentellen Nutzung diverser Sprachmodelle muss nach Ansicht vieler Experten möglichst schnell das Stadium skalierbarer Prozesse etwa in der Supply Chain, der Produktentwicklung oder dem Kundenbeziehungs-Management erreicht werden. Dazu ist bekanntermaßen ein hohes Maß an Rechenleistung, eine moderne Enterprise Architecture sowie IT-Infrastruktur die Voraussetzung. Damit schließt sich wieder der Kreis hinsichtlich der abgefragten Prioritäten, die die Anwenderinnen und Anwender bei ihren Aufgabenfeldern selbst setzen. Diese Prognosen zur Bedeutung der KI decken sich auch weitgehend mit den derzeitigen Einsatzfeldern von KI in den Unternehmen. Fast 60 Prozent der Befragten geben an, KI primär für die Datenanalyse zu nutzen, gefolgt von der Prozessoptimierung sowie dem Bereich Marketing und Werbung, wo jeweils rund die Hälfte der IT- und Business-Verantwortlichen Erfahrungen mit KI sammeln. Weitere Einsatzszenarien für KI, die die Entscheiderinnen und Entscheider in den kommenden Jahren sehen, sind unter anderem die Automatisierung von Aufgaben sowie die Bereiche Netzwerk-Management und IT-Sicherheit. 60 Prozent der Befragten geben an, KI primär für die Datenanalyse zu nutzen, Research Services: Daniela Petrini Erwähnt werden sollte an dieser Stelle, dass die Befragung zu dieser Studie deutlich vor dem Bekanntwerden des chinesischen Startups DeepSeek und dessen gleichnamigen Chatbots erfolgte. Insofern bleibt abzuwarten, ob durch den globalen Markteintritt dieses neuen KI-Anbieters noch einmal deutliche Bewegung in die Entwicklung von KI-Technologien, insbesondere bei deren Effizienz, und in die KI-Nutzung von Unternehmen kommt. Kein Rotstift beim Personal Angesichts der Fülle aller genannten Herausforderungen ist laut der „CIO-Agenda 2025“ die Einstellungsbereitschaft in der IT offensichtlich ungebrochen – auch wenn sich die Kurve der Personalplanungen für die kommenden zwei bis drei Jahre etwas abgeflacht hat. Gut 20 Prozent der Unternehmen hat vor, die Zahl der festangestellten Beschäftigten in der eigenen IT-Organisation deutlich zu erhöhen, die Hälfte der Firmen will hier zumindest moderat wachsen. Der Trend lässt sich hier also im Vergleich zu den Vorjahren noch als stabil bezeichnen. Wichtig scheint vor allem: Trotz der sich in immer mehr Industriebereichen und Branchen abzeichnenden konjunkturellen Eintrübung ist ein Stellenabbau in der IT nach wie vor kein Thema. Ein weiteres Detailergebnis der Studie ist interessant: Große und kleine Unternehmen unterscheiden sich in ihrer Personalplanung bezüglich des IT-Bereiches nur marginal. Deutlich mehr Veränderungen erwarten die befragten IT- und Business-Verantwortlichen indes hinsichtlich des Aufgabenbereiches ihrer IT-Organisationen. Die weitere Transformation der Unternehmen dürfte Themen wie Data Management, Data Security, abteilungsübergreifende Zusammenarbeit sowie Customer Experience noch mehr in den Mittelpunkt rücken, heißt es. Zudem führe die verstärkte Einführung von KI und damit einhergehend die zunehmende Automatisierung auf Dauer zu einer anderen Rollendefinition der Unternehmens-IT. Dies alles geschehe vor dem Hintergrund eines unverändert exorbitanten Fachkräftemangels sowie zu viel bürokratischen Hürden sowie überbordenden Governance- und Compliance-Anforderungen, wie beispielsweise die DORA-Richtlinie oder das Lieferkettengesetz. Insofern sind die IT-Organisationen mehr denn je dazu gezwungen, auf externe Ressourcen zurückzugreifen. Dabei geht es in den meisten Fällen nicht um eine „verlängerte Werkbank“, sondern um einen strategischen Beitrag zur Zukunftsfähigkeit des Unternehmens. Rund 80 Prozent der Unternehmen setzen dabei auf die bewährte Zusammenarbeit mit Systemintegratoren und Beratungshäusern. Ähnlich ausgeprägt ist die Kooperation mit Personaldienstleistern. Auffallend ist, dass das vermeintliche Schlagwort „Co-opetition“ längst keine Worthülse mehr ist, sondern gängige Praxis. Mehr als zwei Drittel der befragten Unternehmen praktizieren diese Form der Zusammenarbeit mit Wettbewerbern aus der eigenen Branche. Ein ebenso hoher Anteil sucht auch regelmäßig die Kooperation mit Firmen aus anderen Branchen. Hintergrund zur StudieFür die „CIO-Agenda 2025“ wurde vom 27. November bis 4. Dezember 2024 insgesamt 314 CIOs, Geschäftsführungs- und Vorstandsmitglieder, C-Führungskräfte, Abteilungsleiter und -leiterinnen aus verschiedenen Unternehmensbereichen aller Branchen in Deutschland, Österreich und der Schweiz online befragt. Die Studie wurde vom Research-Team von CIO, CSO und COMPUTERWOCHE in Zusammenarbeit mit Lufthansa Industry Solutions und der WHU – Otto Beisheim School of Management durchgeführt.
Cloud und Künstliche Intelligenz beschäftigen die CIOs
Trotz aller internationalen Konflikte und anhaltender Wachstumsschwäche der Wirtschaft bleiben die IT- und Business-Verantwortlichen deutscher Unternehmen auf Digitalisierungskurs. Es werden allenfalls weniger Modernisierungsprojekte umgesetzt bei niedrigerer Geschwindigkeit; beides hat jedoch seine Ursachen hauptsächlich in der ausufernden Bürokratie und dem Fachkräftemangel. Ungeachtet dessen fließen weiterhin Gelder in neue IT-Lösungen sowie mehr Personal in den IT-Organisationen. Dies sind die zentralen Ergebnisse der aktuellen Studie „CIO-Agenda 2025“ von CIO, CSO und COMPUTERWOCHE in Zusammenarbeit mit den beiden Studienpartnern Lufthansa Industry Solutions und der WHU – Otto Beisheim School of Management durchgeführt. So kalkulieren 18 Prozent der befragten Entscheiderinnen und Entscheider mit einer Erhöhung ihrer IT-Budgets um mehr als zehn Prozent. Bei den Großunternehmen sind es sogar mehr als 20 Prozent, die den Anteil ihrer IT-Kosten nach oben gesetzt haben. Knapp zwei Drittel der Firmen wollen zwischen fünf und zehn Prozent mehr in ihre IT investieren. Lediglich sechs Prozent befürchten, dass sie 2025 mit weniger Mitteln auskommen müssen – ein Wert, der nahezu identisch mit den Ergebnissen der Vorjahres-Untersuchung ist. 18 Prozent der befragten Entscheiderinnen und Entscheider kalkulieren mit einer Erhöhung ihrer IT-Budgets um mehr als zehn Prozent. Research Services: Daniela Petrini IT-Infrastruktur größter Ausgabenposten Auch ein Blick auf die Verteilung der Gelder in die einzelnen Kernbereiche der IT zeigt wenig Veränderung. Für das Gros der Unternehmen bleibt die weitere Modernisierung der IT-Infrastruktur der größte Ausgabenposten. Die Unternehmensarchitektur an digitale Geschäftsmodelle anzupassen sowie cloud-basierte IT-Betriebsmodelle zu nutzen, liefern sich hier weiterhin ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem großen Thema Cyber Security. Apropos Cloud: Auch die „CIO-Agenda 2025“ zeigt deutlich, dass die Cloud für die Unternehmen längst mehr als ein Instrument bezüglich Rechen- und Speicher-Ressourcen ist – sondern zentraler Bestandteil ihrer Digitalisierungsstrategie. Knapp die Hälfte der Befragten glaubt, hier sehr gut bis gut aufgestellt zu sein und sieht sich selbst auf einem guten Weg bei der End-to-End-Digitalisierung der wichtigsten Prozesse. Basis hierfür ist aus deren Sicht eine weitgehend modernisierte IT-Infrastruktur sowie diverse Hybrid- beziehungsweise Multi-Cloud-Ansätze, die das nötige Maß an Skalierbarkeit und Flexibilität bieten. Outsourcing unverändert beliebt Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass es beim IT-Beschaffungsverhalten der Unternehmen keine signifikanten Veränderungen gibt. Der klassische Einkauf und die interne Leistungserbringung sind nach wie vor die bevorzugten Bezugsmodelle. Dies gilt für Hardware, Software und Services gleichermaßen. Allerdings zeichnet sich gleichzeitig ein klarer Trend hin zu Leasing-, Pay-Per-Use- und Pay-Per-Licence-Modellen ab. Auch das klassische Outsourcing stößt bei den Unternehmen unverändert auf große Gegenliebe. Bemerkenswert ist zudem, dass 40 Prozent der Unternehmen es immer noch als einen der entscheidenden Game Changer bei der Transformation ansehen, Cloud-Technologien einzusetzen. Man könnte dies so interpretieren, dass der Cloud-Markt sowohl auf Anbieter- als auch auf Anwenderseite ein hohes Maß an Marktreife erlangt hat. Das mit Abstand größte disruptive Potenzial sehen die Firmen indes bei Künstlicher Intelligenz (KI). Fast 60 Prozent von ihnen nutzen eigenen Angaben zufolge bereits generative KI in einem starken bis sehr starken Ausmaß. Weitere 30 Prozent haben mit KI zumindest erste Erfahrungen gesammelt. Dabei muss relativierend angefügt werden, dass sich die meisten KI-Projekte derzeit noch in der Erprobungsphase befinden und in den wenigsten Fällen schon einen entscheidenden Wertbeitrag leisten. Fast 60 Prozent der Befragten nutzen eigenen Angaben zufolge generative KI in einem starken bis sehr starken Ausmaß. Research Services: Daniela Petrini Künstliche Intelligenz verlässt Experimentierphase Die Herausforderungen liegen für die Unternehmen daher in naher Zukunft nicht nur darin, KI-basierte Workloads zu implementieren, sondern sie auch strategisch einzubetten. Konkret: Aus der experimentellen Nutzung diverser Sprachmodelle muss nach Ansicht vieler Experten möglichst schnell das Stadium skalierbarer Prozesse etwa in der Supply Chain, der Produktentwicklung oder dem Kundenbeziehungs-Management erreicht werden. Dazu ist bekanntermaßen ein hohes Maß an Rechenleistung, eine moderne Enterprise Architecture sowie IT-Infrastruktur die Voraussetzung. Damit schließt sich wieder der Kreis hinsichtlich der abgefragten Prioritäten, die die Anwenderinnen und Anwender bei ihren Aufgabenfeldern selbst setzen. Diese Prognosen zur Bedeutung der KI decken sich auch weitgehend mit den derzeitigen Einsatzfeldern von KI in den Unternehmen. Fast 60 Prozent der Befragten geben an, KI primär für die Datenanalyse zu nutzen, gefolgt von der Prozessoptimierung sowie dem Bereich Marketing und Werbung, wo jeweils rund die Hälfte der IT- und Business-Verantwortlichen Erfahrungen mit KI sammeln. Weitere Einsatzszenarien für KI, die die Entscheiderinnen und Entscheider in den kommenden Jahren sehen, sind unter anderem die Automatisierung von Aufgaben sowie die Bereiche Netzwerk-Management und IT-Sicherheit. 60 Prozent der Befragten geben an, KI primär für die Datenanalyse zu nutzen, Research Services: Daniela Petrini Erwähnt werden sollte an dieser Stelle, dass die Befragung zu dieser Studie deutlich vor dem Bekanntwerden des chinesischen Startups DeepSeek und dessen gleichnamigen Chatbots erfolgte. Insofern bleibt abzuwarten, ob durch den globalen Markteintritt dieses neuen KI-Anbieters noch einmal deutliche Bewegung in die Entwicklung von KI-Technologien, insbesondere bei deren Effizienz, und in die KI-Nutzung von Unternehmen kommt. Kein Rotstift beim Personal Angesichts der Fülle aller genannten Herausforderungen ist laut der „CIO-Agenda 2025“ die Einstellungsbereitschaft in der IT offensichtlich ungebrochen – auch wenn sich die Kurve der Personalplanungen für die kommenden zwei bis drei Jahre etwas abgeflacht hat. Gut 20 Prozent der Unternehmen hat vor, die Zahl der festangestellten Beschäftigten in der eigenen IT-Organisation deutlich zu erhöhen, die Hälfte der Firmen will hier zumindest moderat wachsen. Der Trend lässt sich hier also im Vergleich zu den Vorjahren noch als stabil bezeichnen. Wichtig scheint vor allem: Trotz der sich in immer mehr Industriebereichen und Branchen abzeichnenden konjunkturellen Eintrübung ist ein Stellenabbau in der IT nach wie vor kein Thema. Ein weiteres Detailergebnis der Studie ist interessant: Große und kleine Unternehmen unterscheiden sich in ihrer Personalplanung bezüglich des IT-Bereiches nur marginal. Deutlich mehr Veränderungen erwarten die befragten IT- und Business-Verantwortlichen indes hinsichtlich des Aufgabenbereiches ihrer IT-Organisationen. Die weitere Transformation der Unternehmen dürfte Themen wie Data Management, Data Security, abteilungsübergreifende Zusammenarbeit sowie Customer Experience noch mehr in den Mittelpunkt rücken, heißt es. Zudem führe die verstärkte Einführung von KI und damit einhergehend die zunehmende Automatisierung auf Dauer zu einer anderen Rollendefinition der Unternehmens-IT. Dies alles geschehe vor dem Hintergrund eines unverändert exorbitanten Fachkräftemangels sowie zu viel bürokratischen Hürden sowie überbordenden Governance- und Compliance-Anforderungen, wie beispielsweise die DORA-Richtlinie oder das Lieferkettengesetz. Insofern sind die IT-Organisationen mehr denn je dazu gezwungen, auf externe Ressourcen zurückzugreifen. Dabei geht es in den meisten Fällen nicht um eine „verlängerte Werkbank“, sondern um einen strategischen Beitrag zur Zukunftsfähigkeit des Unternehmens. Rund 80 Prozent der Unternehmen setzen dabei auf die bewährte Zusammenarbeit mit Systemintegratoren und Beratungshäusern. Ähnlich ausgeprägt ist die Kooperation mit Personaldienstleistern. Auffallend ist, dass das vermeintliche Schlagwort „Co-opetition“ längst keine Worthülse mehr ist, sondern gängige Praxis. Mehr als zwei Drittel der befragten Unternehmen praktizieren diese Form der Zusammenarbeit mit Wettbewerbern aus der eigenen Branche. Ein ebenso hoher Anteil sucht auch regelmäßig die Kooperation mit Firmen aus anderen Branchen. Hintergrund zur StudieFür die „CIO-Agenda 2025“ wurde vom 27. November bis 4. Dezember 2024 insgesamt 314 CIOs, Geschäftsführungs- und Vorstandsmitglieder, C-Führungskräfte, Abteilungsleiter und -leiterinnen aus verschiedenen Unternehmensbereichen aller Branchen in Deutschland, Österreich und der Schweiz online befragt. Die Studie wurde vom Research-Team von CIO, CSO und COMPUTERWOCHE in Zusammenarbeit mit Lufthansa Industry Solutions und der WHU – Otto Beisheim School of Management durchgeführt.
Cloud und Künstliche Intelligenz beschäftigen die CIOs Trotz aller internationalen Konflikte und anhaltender Wachstumsschwäche der Wirtschaft bleiben die IT- und Business-Verantwortlichen deutscher Unternehmen auf Digitalisierungskurs. Es werden allenfalls weniger Modernisierungsprojekte umgesetzt bei niedrigerer Geschwindigkeit; beides hat jedoch seine Ursachen hauptsächlich in der ausufernden Bürokratie und dem Fachkräftemangel. Ungeachtet dessen fließen weiterhin Gelder in neue IT-Lösungen sowie mehr Personal in den IT-Organisationen. Dies sind die zentralen Ergebnisse der aktuellen Studie „CIO-Agenda 2025“ von CIO, CSO und COMPUTERWOCHE in Zusammenarbeit mit den beiden Studienpartnern Lufthansa Industry Solutions und der WHU – Otto Beisheim School of Management durchgeführt. So kalkulieren 18 Prozent der befragten Entscheiderinnen und Entscheider mit einer Erhöhung ihrer IT-Budgets um mehr als zehn Prozent. Bei den Großunternehmen sind es sogar mehr als 20 Prozent, die den Anteil ihrer IT-Kosten nach oben gesetzt haben. Knapp zwei Drittel der Firmen wollen zwischen fünf und zehn Prozent mehr in ihre IT investieren. Lediglich sechs Prozent befürchten, dass sie 2025 mit weniger Mitteln auskommen müssen – ein Wert, der nahezu identisch mit den Ergebnissen der Vorjahres-Untersuchung ist. 18 Prozent der befragten Entscheiderinnen und Entscheider kalkulieren mit einer Erhöhung ihrer IT-Budgets um mehr als zehn Prozent. Research Services: Daniela Petrini IT-Infrastruktur größter Ausgabenposten Auch ein Blick auf die Verteilung der Gelder in die einzelnen Kernbereiche der IT zeigt wenig Veränderung. Für das Gros der Unternehmen bleibt die weitere Modernisierung der IT-Infrastruktur der größte Ausgabenposten. Die Unternehmensarchitektur an digitale Geschäftsmodelle anzupassen sowie cloud-basierte IT-Betriebsmodelle zu nutzen, liefern sich hier weiterhin ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem großen Thema Cyber Security. Apropos Cloud: Auch die „CIO-Agenda 2025“ zeigt deutlich, dass die Cloud für die Unternehmen längst mehr als ein Instrument bezüglich Rechen- und Speicher-Ressourcen ist – sondern zentraler Bestandteil ihrer Digitalisierungsstrategie. Knapp die Hälfte der Befragten glaubt, hier sehr gut bis gut aufgestellt zu sein und sieht sich selbst auf einem guten Weg bei der End-to-End-Digitalisierung der wichtigsten Prozesse. Basis hierfür ist aus deren Sicht eine weitgehend modernisierte IT-Infrastruktur sowie diverse Hybrid- beziehungsweise Multi-Cloud-Ansätze, die das nötige Maß an Skalierbarkeit und Flexibilität bieten. Outsourcing unverändert beliebt Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass es beim IT-Beschaffungsverhalten der Unternehmen keine signifikanten Veränderungen gibt. Der klassische Einkauf und die interne Leistungserbringung sind nach wie vor die bevorzugten Bezugsmodelle. Dies gilt für Hardware, Software und Services gleichermaßen. Allerdings zeichnet sich gleichzeitig ein klarer Trend hin zu Leasing-, Pay-Per-Use- und Pay-Per-Licence-Modellen ab. Auch das klassische Outsourcing stößt bei den Unternehmen unverändert auf große Gegenliebe. Bemerkenswert ist zudem, dass 40 Prozent der Unternehmen es immer noch als einen der entscheidenden Game Changer bei der Transformation ansehen, Cloud-Technologien einzusetzen. Man könnte dies so interpretieren, dass der Cloud-Markt sowohl auf Anbieter- als auch auf Anwenderseite ein hohes Maß an Marktreife erlangt hat. Das mit Abstand größte disruptive Potenzial sehen die Firmen indes bei Künstlicher Intelligenz (KI). Fast 60 Prozent von ihnen nutzen eigenen Angaben zufolge bereits generative KI in einem starken bis sehr starken Ausmaß. Weitere 30 Prozent haben mit KI zumindest erste Erfahrungen gesammelt. Dabei muss relativierend angefügt werden, dass sich die meisten KI-Projekte derzeit noch in der Erprobungsphase befinden und in den wenigsten Fällen schon einen entscheidenden Wertbeitrag leisten. Fast 60 Prozent der Befragten nutzen eigenen Angaben zufolge generative KI in einem starken bis sehr starken Ausmaß. Research Services: Daniela Petrini Künstliche Intelligenz verlässt Experimentierphase Die Herausforderungen liegen für die Unternehmen daher in naher Zukunft nicht nur darin, KI-basierte Workloads zu implementieren, sondern sie auch strategisch einzubetten. Konkret: Aus der experimentellen Nutzung diverser Sprachmodelle muss nach Ansicht vieler Experten möglichst schnell das Stadium skalierbarer Prozesse etwa in der Supply Chain, der Produktentwicklung oder dem Kundenbeziehungs-Management erreicht werden. Dazu ist bekanntermaßen ein hohes Maß an Rechenleistung, eine moderne Enterprise Architecture sowie IT-Infrastruktur die Voraussetzung. Damit schließt sich wieder der Kreis hinsichtlich der abgefragten Prioritäten, die die Anwenderinnen und Anwender bei ihren Aufgabenfeldern selbst setzen. Diese Prognosen zur Bedeutung der KI decken sich auch weitgehend mit den derzeitigen Einsatzfeldern von KI in den Unternehmen. Fast 60 Prozent der Befragten geben an, KI primär für die Datenanalyse zu nutzen, gefolgt von der Prozessoptimierung sowie dem Bereich Marketing und Werbung, wo jeweils rund die Hälfte der IT- und Business-Verantwortlichen Erfahrungen mit KI sammeln. Weitere Einsatzszenarien für KI, die die Entscheiderinnen und Entscheider in den kommenden Jahren sehen, sind unter anderem die Automatisierung von Aufgaben sowie die Bereiche Netzwerk-Management und IT-Sicherheit. 60 Prozent der Befragten geben an, KI primär für die Datenanalyse zu nutzen, Research Services: Daniela Petrini Erwähnt werden sollte an dieser Stelle, dass die Befragung zu dieser Studie deutlich vor dem Bekanntwerden des chinesischen Startups DeepSeek und dessen gleichnamigen Chatbots erfolgte. Insofern bleibt abzuwarten, ob durch den globalen Markteintritt dieses neuen KI-Anbieters noch einmal deutliche Bewegung in die Entwicklung von KI-Technologien, insbesondere bei deren Effizienz, und in die KI-Nutzung von Unternehmen kommt. Kein Rotstift beim Personal Angesichts der Fülle aller genannten Herausforderungen ist laut der „CIO-Agenda 2025“ die Einstellungsbereitschaft in der IT offensichtlich ungebrochen – auch wenn sich die Kurve der Personalplanungen für die kommenden zwei bis drei Jahre etwas abgeflacht hat. Gut 20 Prozent der Unternehmen hat vor, die Zahl der festangestellten Beschäftigten in der eigenen IT-Organisation deutlich zu erhöhen, die Hälfte der Firmen will hier zumindest moderat wachsen. Der Trend lässt sich hier also im Vergleich zu den Vorjahren noch als stabil bezeichnen. Wichtig scheint vor allem: Trotz der sich in immer mehr Industriebereichen und Branchen abzeichnenden konjunkturellen Eintrübung ist ein Stellenabbau in der IT nach wie vor kein Thema. Ein weiteres Detailergebnis der Studie ist interessant: Große und kleine Unternehmen unterscheiden sich in ihrer Personalplanung bezüglich des IT-Bereiches nur marginal. Deutlich mehr Veränderungen erwarten die befragten IT- und Business-Verantwortlichen indes hinsichtlich des Aufgabenbereiches ihrer IT-Organisationen. Die weitere Transformation der Unternehmen dürfte Themen wie Data Management, Data Security, abteilungsübergreifende Zusammenarbeit sowie Customer Experience noch mehr in den Mittelpunkt rücken, heißt es. Zudem führe die verstärkte Einführung von KI und damit einhergehend die zunehmende Automatisierung auf Dauer zu einer anderen Rollendefinition der Unternehmens-IT. Dies alles geschehe vor dem Hintergrund eines unverändert exorbitanten Fachkräftemangels sowie zu viel bürokratischen Hürden sowie überbordenden Governance- und Compliance-Anforderungen, wie beispielsweise die DORA-Richtlinie oder das Lieferkettengesetz. Insofern sind die IT-Organisationen mehr denn je dazu gezwungen, auf externe Ressourcen zurückzugreifen. Dabei geht es in den meisten Fällen nicht um eine „verlängerte Werkbank“, sondern um einen strategischen Beitrag zur Zukunftsfähigkeit des Unternehmens. Rund 80 Prozent der Unternehmen setzen dabei auf die bewährte Zusammenarbeit mit Systemintegratoren und Beratungshäusern. Ähnlich ausgeprägt ist die Kooperation mit Personaldienstleistern. Auffallend ist, dass das vermeintliche Schlagwort „Co-opetition“ längst keine Worthülse mehr ist, sondern gängige Praxis. Mehr als zwei Drittel der befragten Unternehmen praktizieren diese Form der Zusammenarbeit mit Wettbewerbern aus der eigenen Branche. Ein ebenso hoher Anteil sucht auch regelmäßig die Kooperation mit Firmen aus anderen Branchen. Hintergrund zur StudieFür die „CIO-Agenda 2025“ wurde vom 27. November bis 4. Dezember 2024 insgesamt 314 CIOs, Geschäftsführungs- und Vorstandsmitglieder, C-Führungskräfte, Abteilungsleiter und -leiterinnen aus verschiedenen Unternehmensbereichen aller Branchen in Deutschland, Österreich und der Schweiz online befragt. Die Studie wurde vom Research-Team von CIO, CSO und COMPUTERWOCHE in Zusammenarbeit mit Lufthansa Industry Solutions und der WHU – Otto Beisheim School of Management durchgeführt.