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Juni 2025

Tipps, um SAP-HCM-Projekte zu meistern​

Allgemein

loading=”lazy” width=”400px”>Im Zuge der digitalen Transformation sollten auch die Human-Capital-Management- (HCM-)Systeme modernisiert werden – gerade im SAP-Umfeld jedoch keine leichte Aufgabe.eamesBot – shutterstock.com Der Druck auf Unternehmen wächst, ihre bestehenden HR/IT-Systemlandschaften an die Anforderungen zukunftsfähiger Lösungen anzupassen. Dies gilt insbesondere für personalwirtschaftliche Lösungen von SAP-Anwenderunternehmen. HCM System Landscape Transformation – kurz SLT – ist der Schlüssel, um diese Entwicklung erfolgreich zu gestalten. Sie geht weit über die rein technische Migration von On-Premises basierten SAP-Systemen hinaus und erfordert strategische Planung sowie gezielte Anpassungen, um zukunftssichere HR-Systeme zu schaffen. Für die Verantwortlichen in den Unternehmen wirft das Thema allerdings einige Fragen auf. Was verbirgt sich hinter diesem Begriff, welche Anwendungsfälle sind denkbar und wie lässt sich beispielsweise ein HCM Carve-Out als ein häufiges SLT Szenario umsetzen? Was bedeutet HCM SLT im SAP-Kontext? System Landscape Transformation im HR/IT-Bereich bezeichnet die Transformation bestehender SAP HCM-Lösungen, um diese an neue Geschäftsanforderungen und technologische Veränderungen anzupassen. Dies betrifft sowohl On-Premises- als auch Cloud-Lösungen. Ein häufiger Auslöser für SLT-Projekte ist die Migration von SAP ERP Human Capital Management (HCM) auf die Nachfolgelösung SAP HCM for S/4HANA (H4S4) oder die Einführung von SAP SuccessFactors als HCM-Lösung in der Cloud. SLT ist dabei jedoch mehr als nur ein technischer Prozess – es bildet einen elementaren Baustein der digitalen Transformation im HR-Umfeld. Die Dringlichkeit einer solchen Transformation wird durch das Wartungsende des SAP ERP HCM Systems zusätzlich verstärkt. Unternehmen, die diese Lösung einsetzen, müssen zeitnah handeln, da Ende 2027 der Standard-Support seitens des Softwareherstellers ausläuft. Für Anwenderbetriebe, welche darüber hinaus auf die Extented Maintenance zurückgreifen, endet diese spätestens 2030. Wesentlich dringlicher stellt sich die Situation für Unternehmen dar, welche derzeit im sogenannten Kompatibilitätsmodus unterwegs sind. In diesem Betriebsmodell wird SAP HCM integriert mit S/4HANA auf einer Systemumgebung beziehungsweise Instanz betrieben (embedded) und muss spätestens bis zum 1. Januar 2026 auf H4S4 umgestellt worden sein. SLT-Optionen für die Transformation: On-Premises-Szenarien Unternehmen, die weiterhin stark auf On-Premises-Architekturen setzen, stehen verschiedene Wege offen, ihre SAP HCM-Systemlandschaft neu aufzustellen und zu modernisieren. So lassen sich SAP-HCM-Systeme im On-premises-Umfeld modernisieren.Michael Scheffler Carve-Out: HCM-Systeme trennen und flexibel bleiben Ein typisches Beispiel für HCM SLT ist der Carve-Out, also das strukturierte herauslösen oder „entkoppeln“ eines SAP HCM-Systems, aus einer integrierten Systemumgebung mit SAP ERP beziehungsweise S/4HANA. Neben dem Treiber H4S4 entstehen solche Projekte häufig aufgrund technischer Restriktionen und Abhängigkeiten im Rahmen der im HR-Umfeld notwendigen Jahreswechselaktivitäten. Auch spielen Sicherheits- und Datenschutzvorgaben oft eine ausschlaggebende Rolle. Ein Carve-Out trennt also das SAP HCM-System aus der integrierten Instanz und überführt es in eine eigenständige Umgebung (sidecar-Ansatz oder auch HR-Stand-Alone-System). Die auf diesem Wege geschaffene, entkoppelte Instanz wird dann mittels SAP Standard-Schnittstellen (Stichwort: ALE) mit der bisherigen Systemumgebung re-integriert. Eine solche verteilte Systemumgebung ermöglicht es Unternehmen, das HCM unabhängig von anderen SAP Modulen zu betreiben, im Sinne eines „Bebauungsplans“ gezielt weiterzuentwickeln und etwa mittel- bis langfristig in Richtung SAP SuccessFactors zu transformieren. Merge: Verschmelzung von HCM-Systemen Im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen, Restrukturierungen oder aufgrund einer technischen Konsolidierung kann es sinnvoll sein, mehrere HCM-Systeme zu einer einzigen Instanz zusammenzuführen. Dadurch werden redundante Systeme und/oder Mandanten eliminiert. So entsteht eine zentrale HR-Datenquelle im Sinne eines globalen HR-Systems, welches alle relevanten Informationen vereint. Ferner kann es in diesem Zusammenhang auch notwendig werden, bestehende personalwirtschaftliche Gruppierungen (Customizing) zu vereinheitlichen und in dem konsolidierten System beziehungsweise Mandanten zusammenzuführen. Das kann durchaus eine technisch wie auch fachlich anspruchsvolle Aufgabe sein – welche aber mit dem richtigen Toolset gelöst werden kann. Dazu später mehr. Split: Aufteilung von HCM-Systemen Beim Split-Szenario wird das HCM-System in mehrere Instanzen aufgeteilt. Das ist oft der Fall, wenn etwa Tochtergesellschaften verkauft werden, sodass die HR-Daten der verkauften Einheit separiert und eigenständig betrieben werden können. Replatforming: Auf eine neue Plattform migrieren Beim Replatforming wird eine heterogene Systemlandschaft auf eine einheitliche Plattform übertragen. Das ist besonders dann notwendig, wenn die Ausgangslage eine Kombination aus SAP- und Nicht-SAP-Lösungen darstellt oder die bestehende Infrastruktur veraltet ist. Replatforming kann also die technische Basis modernisieren und gewährleistet, dass bestehende Funktionalitäten erhalten bleiben. Cloud als Alternative: Transformationsszenarien für SAP SuccessFactors Mit der fortschreitenden Verlagerung von HR-Prozessen in die Cloud müssen Unternehmen, die noch On-Premises-Systeme nutzen, eine Strategie für die Cloud-Transformation entwickeln. SAP SuccessFactors bietet eine moderne und leistungsfähige Alternative zu klassischen HCM-Systemen. Darüber hinaus nehmen Anwendungsfälle für HCM SLT in der Cloud zu. Drei Cloud-Szenarien für die HCM-Transformation.Michael Scheffler Cloud Split: Trennung von HR-Daten in der Cloud Ähnlich wie bei der On-Premises-Lösung ermöglicht der Cloud-Split die Aufteilung einer kombinierten SAP SuccessFactors Instanz in zwei voneinander unabhängige Umgebungen. Das gibt Unternehmen die Möglichkeit, ihre HR-Prozesse spezifisch zu betreiben und flexibel auf Unternehmensanforderungen zu reagieren. Payroll Migration: Entgeltabrechnung in die Cloud bringen Mit SAP SuccessFactors Employee Central (ECP) können Unternehmen den wichtigen HR-Prozess der Entgeltabrechnung schon heute modernisieren und zum Beispiel von Non-SAP-Systemen auf die Cloud-Lösung von SAP umstellen. Auch die H4S4 Payroll in der SAP S/4HANA Private Cloud Edition stellt eine valide Option dar. Künftig wird es darüber hinaus mit der SAP SuccessFactors Payroll (eher bekannt unter NextGen-Payroll) eine völlig neuartige Lösung geben. Sämtliche Varianten erlauben einen langfristigen Betrieb der Entgeltabrechnung in der Cloud. Private Cloud: HCM in der Private Cloud Edition betreiben Eine weitere Option ist, SAP HCM in Form von H4S4 Private Cloud Edition (PCE) oder RISE zu betreiben. Hierbei wird das vollständige HR-System von SAP selbst gehostet und verwaltet – eine attraktive Möglichkeit für Unternehmen, die ihre eigenen Rechenzentren abbauen. Aber Achtung: Diese Variante bringt einige funktionale Defizite im direkten Vergleich zur H4S4 On-Premise Edition (siehe SAP Hinweis 3091160). SAP HCM Carve-Out: Der Weg zur erfolgreichen Trennung Am Beispiel eines SAP HCM Carve-Outs soll nachfolgend ein solches Projekt beschrieben werden, welches eine umfassende Planung und eine klare Vorgehensweise erfordert. Oftmals wird der Carve-Out als Teil- oder Vorprojekt einer S/4HANA-Migration durchgeführt, um die HR-Daten vom SAP ERP-System zu trennen und in eine eigenständige Systemumgebung zu überführen. Lesen Sie mehr über die Transformation von HCM-Systemen: HR-Transformation Roadmap: So sieht Personalplanung der Zukunft aus HCM On-premises und aus der Cloud: So setzen Sie ein hybrides SAP-HR-System richtig auf SAP SuccessFactors Work Zone: Was Lust auf Arbeit macht Personalmanagement für S/4HANA: Ihr Weg zur SAP-HCM-Strategie Somit lassen sich etwa die Gesamtkomplexität reduzieren und technische Abhängigkeiten auflösen. Besonders drängend wird ein Carve-Out durch den bereits diskutierten Kompatibilitätsmodus und das damit verbundene Ende der Nutzungsrechte in einer integrierten S/4HANA Umgebung (Stichtag: 31. Dezember 2025). Die Wahl der richtigen Vorgehensweise: Je nach individueller Ausgangslage, Anforderungen und gegebener technischer als auch prozessualer Komplexität sind verschiedene Ansätze für einen Carve-Out möglich. Folgende Optionen sind denkbar, um ein HCM-System erfolgreich zu separieren: HCM-Datenexport mittels SAP Standard-Programm Mit dem SAP-Programm RPCTABCC können HCM-Daten via Stücklisten beziehungsweise Transportaufträge transferiert werden. Dabei wird das HCM hinsichtlich der Stamm- und Bewegungsdaten sowie Customizing aus dem Quellsystem exportiert und in die neue Systemumgebung importiert. Repository Objekte des Quellsystems, wie etwa kundenspezifische Entwicklungen und Schnittstellen, müssen bei diesem Ansatz manuell in das Zielsystem übertragen und an dessen Rahmenbedingungen angepasst werden. Systemkopie: Maximale Geschwindigkeit Eine vollständige Systemkopie des integrierten SAP ERP respektive S/4HANA Systems inklusive HCM in eine neue oder zusätzliche Systemumgebung ist die schnellste und gleichzeitig umfassendes Variante eines Carve-Outs. Dieser Ansatz ermöglicht die Übertragung aller Stamm- und Bewegungsdaten inklusive der Repository Objekte – allerdings einschließlich der Nicht-HCM Objekte und Daten. Diese verbleiben auf dem neu geschaffenen Zielsystem als „technische Restschuld“ und sollten in einem zweiten Schritt mittels ILM oder kundeneigener Löschprogramme bereinigt werden. Unterstützung durch 3rd-Party-Tools und Anbieter Für besonders komplexe Migrationsprojekte bieten spezialisierte Anbieter wie etwa cbs, EPI-USE oder die SAP SLO flexible Werkzeuge an. Diese Lösungen erlauben es, Daten während des Carve-Outs nicht nur zu kopieren, sondern auch zu manipulieren und so an die neue Umgebung anzupassen – ideal, wenn zum Beispiel mehrere Gesellschaften fusionieren. Schritt für Schritt: Der Ablauf eines SAP HCM Carve-Outs Die Umsetzung eines SAP HCM Carve-Outs folgt einem klar strukturierten Plan, der aus mehreren Schritten besteht: Vorgehensweise festlegen: Zu Beginn des Vorhabens wird entschieden, welche der oben beschriebenen Optionen für den Carve-Out genutzt werden soll. Diese Entscheidung legt den Grundstein für den Projektverlauf. Sandbox-System aufbauen: Ein Projekt- beziehungsweise Sandbox-System dient als Testumgebung. Hier wird das Vorgehen im besten Falle mehrfach simuliert, Fehler werden frühzeitig erkannt und behoben, um spätere Störungen im Produktivsystem zu vermeiden. Frozen Zone starten: Zu Beginn des Vorhabens muss eine Frozen Zone ausgerufen werden. Das bedeutet, dass das HCM-System beziehungsweise „Altsystem“ bis zum Projektende nicht mehr mittels Customizing oder Programmanpassungen verändert werden darf. Änderungen könnten sonst zu Inkonsistenzen im neuen System führen und den Carve-Out-Prozess erheblich erschweren. Für produktive Störungen können Ausnahmeregelungen vorgesehen werden. HCM-Entwicklungssystem (DEV-Umgebung) aufbauen : Das künftige HCM-Entwicklungssystem wird aufgebaut, indem die zu überführenden HCM Repository-Objekte exportiert und in das neue SAP HCM System importiert werden. Ab diesem Zeitpunkt müssen Anpassungen an dem Quellcode auf dieser Umgebung erfolgen. Hierfür ist eine Änderung des Originalsystems unabdingbar. Eventuelle Notfalltransporte für die noch produktive Alt-Umgebung sind zu gegebener Zeit manuell nachzuholen. HCM-Qualitätssicherungssystem (QAS-Umgebung) aufbauen: Sofern vorgesehen, ist die zweite Systemstufe, das Qualitäts- beziehungsweise Konsolidierungssystem zu etablieren. Es bietet die Möglichkeit, realitätsnahe Tests durchzuführen. Schnittstellen zu Subsystemen wie etwa Zeiterfassungsterminals sollten integriert werden, um sicherzustellen, dass alle kritischen Schnittstellen und Prozesse im neuen HR-Umfeld reibungslos funktionieren. Umfassendes Testmanagement etablieren: End-to-End-Tests decken alle relevanten HR-Geschäftsprozesse ab und minimieren so das Risiko von Fehlfunktionen im späteren Produktivbetrieb. Diese Tests sollten alle Systeme und Prozesse einschließen, die mit dem HCM-System interagieren. Change Management sicherstellen: Anwenderinnen und Anwender müssen frühzeitig und umfassend über die geplante Umstellung informiert werden. Dadurch lassen sich Missverständnisse und Unsicherheiten vermeiden. Gleichzeitig fördert ein gut aufgesetztes Change Management die Akzeptanz der neuen Systemumgebung. Cut-Over-Plan erstellen und anwenden: Ein gut durchdachter Cut-Over-Plan stellt sicher, dass alle Aktivitäten zur Umstellung in der richtigen Reihenfolge ablaufen. Mit Blick auf Abhängigkeiten und Verantwortlichkeiten hilft ein präziser Zeitplan, den Übergang mit einer minimalen Downtime der Produktivumgebung zu realisieren. Go/No-Go-Entscheidung, Smoke-Test und Go-Live: Kurz vor dem Go-Live wird eine Go/No-Go-Entscheidung getroffen. Diese basiert auf den Ergebnissen eines Smoke-Tests, der auf dem produktiven System durchgeführt wird und den erfolgreichen Transfer der HCM-Daten bestätigt. Dabei werden grundlegende Funktionen wie die Erfassung neuer Mitarbeitenden getestet, um sicherzustellen, dass keine grundsätzlichen Probleme bestehen. Die System Landscape Transformation ist für Unternehmen, die weiterhin auf eine On-Premises basierte SAP HCM Lösung setzen, mehr als hilfreich. Wer frühzeitig mit der Planung beginnt, kann nicht nur das Auslaufen des Supports für ältere Systeme abfedern, sondern auch die HR-Prozesse auf zukunftsfähige Plattformen wie H4S4 oder SAP SuccessFactors überführen. Wer jetzt handelt, schafft die Basis für ein modernes, effizientes und wettbewerbsfähiges HCM-System. 

Tipps, um SAP-HCM-Projekte zu meistern​ loading=”lazy” width=”400px”>Im Zuge der digitalen Transformation sollten auch die Human-Capital-Management- (HCM-)Systeme modernisiert werden – gerade im SAP-Umfeld jedoch keine leichte Aufgabe.eamesBot – shutterstock.com

Der Druck auf Unternehmen wächst, ihre bestehenden HR/IT-Systemlandschaften an die Anforderungen zukunftsfähiger Lösungen anzupassen. Dies gilt insbesondere für personalwirtschaftliche Lösungen von SAP-Anwenderunternehmen. HCM System Landscape Transformation – kurz SLT – ist der Schlüssel, um diese Entwicklung erfolgreich zu gestalten. Sie geht weit über die rein technische Migration von On-Premises basierten SAP-Systemen hinaus und erfordert strategische Planung sowie gezielte Anpassungen, um zukunftssichere HR-Systeme zu schaffen.

Für die Verantwortlichen in den Unternehmen wirft das Thema allerdings einige Fragen auf. Was verbirgt sich hinter diesem Begriff, welche Anwendungsfälle sind denkbar und wie lässt sich beispielsweise ein HCM Carve-Out als ein häufiges SLT Szenario umsetzen?

Was bedeutet HCM SLT im SAP-Kontext?

System Landscape Transformation im HR/IT-Bereich bezeichnet die Transformation bestehender SAP HCM-Lösungen, um diese an neue Geschäftsanforderungen und technologische Veränderungen anzupassen. Dies betrifft sowohl On-Premises- als auch Cloud-Lösungen. Ein häufiger Auslöser für SLT-Projekte ist die Migration von SAP ERP Human Capital Management (HCM) auf die Nachfolgelösung SAP HCM for S/4HANA (H4S4) oder die Einführung von SAP SuccessFactors als HCM-Lösung in der Cloud. SLT ist dabei jedoch mehr als nur ein technischer Prozess – es bildet einen elementaren Baustein der digitalen Transformation im HR-Umfeld.

Die Dringlichkeit einer solchen Transformation wird durch das Wartungsende des SAP ERP HCM Systems zusätzlich verstärkt. Unternehmen, die diese Lösung einsetzen, müssen zeitnah handeln, da Ende 2027 der Standard-Support seitens des Softwareherstellers ausläuft. Für Anwenderbetriebe, welche darüber hinaus auf die Extented Maintenance zurückgreifen, endet diese spätestens 2030.

Wesentlich dringlicher stellt sich die Situation für Unternehmen dar, welche derzeit im sogenannten Kompatibilitätsmodus unterwegs sind. In diesem Betriebsmodell wird SAP HCM integriert mit S/4HANA auf einer Systemumgebung beziehungsweise Instanz betrieben (embedded) und muss spätestens bis zum 1. Januar 2026 auf H4S4 umgestellt worden sein.

SLT-Optionen für die Transformation: On-Premises-Szenarien

Unternehmen, die weiterhin stark auf On-Premises-Architekturen setzen, stehen verschiedene Wege offen, ihre SAP HCM-Systemlandschaft neu aufzustellen und zu modernisieren.

So lassen sich SAP-HCM-Systeme im On-premises-Umfeld modernisieren.Michael Scheffler

Carve-Out: HCM-Systeme trennen und flexibel bleiben

Ein typisches Beispiel für HCM SLT ist der Carve-Out, also das strukturierte herauslösen oder „entkoppeln“ eines SAP HCM-Systems, aus einer integrierten Systemumgebung mit SAP ERP beziehungsweise S/4HANA. Neben dem Treiber H4S4 entstehen solche Projekte häufig aufgrund technischer Restriktionen und Abhängigkeiten im Rahmen der im HR-Umfeld notwendigen Jahreswechselaktivitäten. Auch spielen Sicherheits- und Datenschutzvorgaben oft eine ausschlaggebende Rolle.

Ein Carve-Out trennt also das SAP HCM-System aus der integrierten Instanz und überführt es in eine eigenständige Umgebung (sidecar-Ansatz oder auch HR-Stand-Alone-System). Die auf diesem Wege geschaffene, entkoppelte Instanz wird dann mittels SAP Standard-Schnittstellen (Stichwort: ALE) mit der bisherigen Systemumgebung re-integriert. Eine solche verteilte Systemumgebung ermöglicht es Unternehmen, das HCM unabhängig von anderen SAP Modulen zu betreiben, im Sinne eines „Bebauungsplans“ gezielt weiterzuentwickeln und etwa mittel- bis langfristig in Richtung SAP SuccessFactors zu transformieren.

Merge: Verschmelzung von HCM-Systemen

Im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen, Restrukturierungen oder aufgrund einer technischen Konsolidierung kann es sinnvoll sein, mehrere HCM-Systeme zu einer einzigen Instanz zusammenzuführen. Dadurch werden redundante Systeme und/oder Mandanten eliminiert. So entsteht eine zentrale HR-Datenquelle im Sinne eines globalen HR-Systems, welches alle relevanten Informationen vereint.

Ferner kann es in diesem Zusammenhang auch notwendig werden, bestehende personalwirtschaftliche Gruppierungen (Customizing) zu vereinheitlichen und in dem konsolidierten System beziehungsweise Mandanten zusammenzuführen. Das kann durchaus eine technisch wie auch fachlich anspruchsvolle Aufgabe sein – welche aber mit dem richtigen Toolset gelöst werden kann. Dazu später mehr.

Split: Aufteilung von HCM-Systemen

Beim Split-Szenario wird das HCM-System in mehrere Instanzen aufgeteilt. Das ist oft der Fall, wenn etwa Tochtergesellschaften verkauft werden, sodass die HR-Daten der verkauften Einheit separiert und eigenständig betrieben werden können.

Replatforming: Auf eine neue Plattform migrieren

Beim Replatforming wird eine heterogene Systemlandschaft auf eine einheitliche Plattform übertragen. Das ist besonders dann notwendig, wenn die Ausgangslage eine Kombination aus SAP- und Nicht-SAP-Lösungen darstellt oder die bestehende Infrastruktur veraltet ist. Replatforming kann also die technische Basis modernisieren und gewährleistet, dass bestehende Funktionalitäten erhalten bleiben.

Cloud als Alternative: Transformationsszenarien für SAP SuccessFactors

Mit der fortschreitenden Verlagerung von HR-Prozessen in die Cloud müssen Unternehmen, die noch On-Premises-Systeme nutzen, eine Strategie für die Cloud-Transformation entwickeln. SAP SuccessFactors bietet eine moderne und leistungsfähige Alternative zu klassischen HCM-Systemen. Darüber hinaus nehmen Anwendungsfälle für HCM SLT in der Cloud zu.

Drei Cloud-Szenarien für die HCM-Transformation.Michael Scheffler

Cloud Split: Trennung von HR-Daten in der Cloud

Ähnlich wie bei der On-Premises-Lösung ermöglicht der Cloud-Split die Aufteilung einer kombinierten SAP SuccessFactors Instanz in zwei voneinander unabhängige Umgebungen. Das gibt Unternehmen die Möglichkeit, ihre HR-Prozesse spezifisch zu betreiben und flexibel auf Unternehmensanforderungen zu reagieren.

Payroll Migration: Entgeltabrechnung in die Cloud bringen

Mit SAP SuccessFactors Employee Central (ECP) können Unternehmen den wichtigen HR-Prozess der Entgeltabrechnung schon heute modernisieren und zum Beispiel von Non-SAP-Systemen auf die Cloud-Lösung von SAP umstellen. Auch die H4S4 Payroll in der SAP S/4HANA Private Cloud Edition stellt eine valide Option dar. Künftig wird es darüber hinaus mit der SAP SuccessFactors Payroll (eher bekannt unter NextGen-Payroll) eine völlig neuartige Lösung geben. Sämtliche Varianten erlauben einen langfristigen Betrieb der Entgeltabrechnung in der Cloud.

Private Cloud: HCM in der Private Cloud Edition betreiben

Eine weitere Option ist, SAP HCM in Form von H4S4 Private Cloud Edition (PCE) oder RISE zu betreiben. Hierbei wird das vollständige HR-System von SAP selbst gehostet und verwaltet – eine attraktive Möglichkeit für Unternehmen, die ihre eigenen Rechenzentren abbauen. Aber Achtung: Diese Variante bringt einige funktionale Defizite im direkten Vergleich zur H4S4 On-Premise Edition (siehe SAP Hinweis 3091160).

SAP HCM Carve-Out: Der Weg zur erfolgreichen Trennung

Am Beispiel eines SAP HCM Carve-Outs soll nachfolgend ein solches Projekt beschrieben werden, welches eine umfassende Planung und eine klare Vorgehensweise erfordert. Oftmals wird der Carve-Out als Teil- oder Vorprojekt einer S/4HANA-Migration durchgeführt, um die HR-Daten vom SAP ERP-System zu trennen und in eine eigenständige Systemumgebung zu überführen.

Lesen Sie mehr über die Transformation von HCM-Systemen:

HR-Transformation Roadmap: So sieht Personalplanung der Zukunft aus

HCM On-premises und aus der Cloud: So setzen Sie ein hybrides SAP-HR-System richtig auf

SAP SuccessFactors Work Zone: Was Lust auf Arbeit macht

Personalmanagement für S/4HANA: Ihr Weg zur SAP-HCM-Strategie

Somit lassen sich etwa die Gesamtkomplexität reduzieren und technische Abhängigkeiten auflösen. Besonders drängend wird ein Carve-Out durch den bereits diskutierten Kompatibilitätsmodus und das damit verbundene Ende der Nutzungsrechte in einer integrierten S/4HANA Umgebung (Stichtag: 31. Dezember 2025).

Die Wahl der richtigen Vorgehensweise: Je nach individueller Ausgangslage, Anforderungen und gegebener technischer als auch prozessualer Komplexität sind verschiedene Ansätze für einen Carve-Out möglich. Folgende Optionen sind denkbar, um ein HCM-System erfolgreich zu separieren:

HCM-Datenexport mittels SAP Standard-Programm

Mit dem SAP-Programm RPCTABCC können HCM-Daten via Stücklisten beziehungsweise Transportaufträge transferiert werden. Dabei wird das HCM hinsichtlich der Stamm- und Bewegungsdaten sowie Customizing aus dem Quellsystem exportiert und in die neue Systemumgebung importiert. Repository Objekte des Quellsystems, wie etwa kundenspezifische Entwicklungen und Schnittstellen, müssen bei diesem Ansatz manuell in das Zielsystem übertragen und an dessen Rahmenbedingungen angepasst werden.

Systemkopie: Maximale Geschwindigkeit

Eine vollständige Systemkopie des integrierten SAP ERP respektive S/4HANA Systems inklusive HCM in eine neue oder zusätzliche Systemumgebung ist die schnellste und gleichzeitig umfassendes Variante eines Carve-Outs. Dieser Ansatz ermöglicht die Übertragung aller Stamm- und Bewegungsdaten inklusive der Repository Objekte – allerdings einschließlich der Nicht-HCM Objekte und Daten. Diese verbleiben auf dem neu geschaffenen Zielsystem als „technische Restschuld“ und sollten in einem zweiten Schritt mittels ILM oder kundeneigener Löschprogramme bereinigt werden.

Unterstützung durch 3rd-Party-Tools und Anbieter

Für besonders komplexe Migrationsprojekte bieten spezialisierte Anbieter wie etwa cbs, EPI-USE oder die SAP SLO flexible Werkzeuge an. Diese Lösungen erlauben es, Daten während des Carve-Outs nicht nur zu kopieren, sondern auch zu manipulieren und so an die neue Umgebung anzupassen – ideal, wenn zum Beispiel mehrere Gesellschaften fusionieren.

Schritt für Schritt: Der Ablauf eines SAP HCM Carve-Outs

Die Umsetzung eines SAP HCM Carve-Outs folgt einem klar strukturierten Plan, der aus mehreren Schritten besteht:

Vorgehensweise festlegen: Zu Beginn des Vorhabens wird entschieden, welche der oben beschriebenen Optionen für den Carve-Out genutzt werden soll. Diese Entscheidung legt den Grundstein für den Projektverlauf.

Sandbox-System aufbauen: Ein Projekt- beziehungsweise Sandbox-System dient als Testumgebung. Hier wird das Vorgehen im besten Falle mehrfach simuliert, Fehler werden frühzeitig erkannt und behoben, um spätere Störungen im Produktivsystem zu vermeiden.

Frozen Zone starten: Zu Beginn des Vorhabens muss eine Frozen Zone ausgerufen werden. Das bedeutet, dass das HCM-System beziehungsweise „Altsystem“ bis zum Projektende nicht mehr mittels Customizing oder Programmanpassungen verändert werden darf. Änderungen könnten sonst zu Inkonsistenzen im neuen System führen und den Carve-Out-Prozess erheblich erschweren. Für produktive Störungen können Ausnahmeregelungen vorgesehen werden.

HCM-Entwicklungssystem (DEV-Umgebung) aufbauen : Das künftige HCM-Entwicklungssystem wird aufgebaut, indem die zu überführenden HCM Repository-Objekte exportiert und in das neue SAP HCM System importiert werden. Ab diesem Zeitpunkt müssen Anpassungen an dem Quellcode auf dieser Umgebung erfolgen. Hierfür ist eine Änderung des Originalsystems unabdingbar. Eventuelle Notfalltransporte für die noch produktive Alt-Umgebung sind zu gegebener Zeit manuell nachzuholen.

HCM-Qualitätssicherungssystem (QAS-Umgebung) aufbauen: Sofern vorgesehen, ist die zweite Systemstufe, das Qualitäts- beziehungsweise Konsolidierungssystem zu etablieren. Es bietet die Möglichkeit, realitätsnahe Tests durchzuführen. Schnittstellen zu Subsystemen wie etwa Zeiterfassungsterminals sollten integriert werden, um sicherzustellen, dass alle kritischen Schnittstellen und Prozesse im neuen HR-Umfeld reibungslos funktionieren.

Umfassendes Testmanagement etablieren: End-to-End-Tests decken alle relevanten HR-Geschäftsprozesse ab und minimieren so das Risiko von Fehlfunktionen im späteren Produktivbetrieb. Diese Tests sollten alle Systeme und Prozesse einschließen, die mit dem HCM-System interagieren.

Change Management sicherstellen: Anwenderinnen und Anwender müssen frühzeitig und umfassend über die geplante Umstellung informiert werden. Dadurch lassen sich Missverständnisse und Unsicherheiten vermeiden. Gleichzeitig fördert ein gut aufgesetztes Change Management die Akzeptanz der neuen Systemumgebung.

Cut-Over-Plan erstellen und anwenden: Ein gut durchdachter Cut-Over-Plan stellt sicher, dass alle Aktivitäten zur Umstellung in der richtigen Reihenfolge ablaufen. Mit Blick auf Abhängigkeiten und Verantwortlichkeiten hilft ein präziser Zeitplan, den Übergang mit einer minimalen Downtime der Produktivumgebung zu realisieren.

Go/No-Go-Entscheidung, Smoke-Test und Go-Live: Kurz vor dem Go-Live wird eine Go/No-Go-Entscheidung getroffen. Diese basiert auf den Ergebnissen eines Smoke-Tests, der auf dem produktiven System durchgeführt wird und den erfolgreichen Transfer der HCM-Daten bestätigt. Dabei werden grundlegende Funktionen wie die Erfassung neuer Mitarbeitenden getestet, um sicherzustellen, dass keine grundsätzlichen Probleme bestehen.

Die System Landscape Transformation ist für Unternehmen, die weiterhin auf eine On-Premises basierte SAP HCM Lösung setzen, mehr als hilfreich. Wer frühzeitig mit der Planung beginnt, kann nicht nur das Auslaufen des Supports für ältere Systeme abfedern, sondern auch die HR-Prozesse auf zukunftsfähige Plattformen wie H4S4 oder SAP SuccessFactors überführen. Wer jetzt handelt, schafft die Basis für ein modernes, effizientes und wettbewerbsfähiges HCM-System.

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Tipps und Tricks: So retten Sie Ihre Urlaubsentspannung ins Unternehmen​

Allgemein

Warum das so ist, hat ganz einfache Gründe. Das menschliche Gehirn reagiert auf jede nicht kontrollierbare Situation oder Person mit Stress, sobald man etwas verlieren könnte. Zeitdruck oder zu viele Aufgaben zum Beispiel sagen dem Gehirn, dass ein Verlust oder Ärger droht. Daraufhin wird sofort eine Stressreaktion ausgelöst, als laufe ein hungriger Grizzlybär hinter einem her. Gleichzeitig werden die Gehirnareale fürs Denken abgeschaltet. So kocht man dann im Stress hoch und wird gleichzeitig auch noch ineffektiver.Der Grund dafür liegt in unserer evolutionären Vergangenheit. Der Mensch ist zoologisch betrachtet nämlich ein Mitglied der Familie der großen Menschenaffen und hat sein letztes funktionales genetisches Update vor mehr als 40.000 Jahren erhalten. Deswegen ist auch der vermeidlich moderne Mensch eigentlich eher ein biologischer Oldtimer. Er ist auch heute immer noch dazu gebaut, sich als Jäger und Sammler in einer rauen Natur zu behaupten. Und alles, was da nicht unter Kontrolle ist, kann ziemlich schnell den Tod bedeuten. Deswegen heißt es bei allem nicht kontrollierbaren, wie zum Beispiel der Begegnung mit Raubtieren oder krawalligen Menschen, sich entweder durch Weglaufen oder Bekämpfen körperlich zu retten.Termindruck, Zeitmangel, Geldsorgen, Arbeitsverdichtung und Pausenmangel, das gibt es in der Natur in der Regel nicht. Das alte Stressprogramm des Menschen macht bei unkontrollierbaren Situationen oder Personen heute deswegen so einen Alarm, weil es jedes Mal denkt, ein Grizzly oder eine keulenschwingender Höhlenmensch sei hinter ihm her …Der gehetzte SchimpanseKaum sind wir also aus unserem schönen “grizzlyfreien” Urlaub zurück, da geht schon wieder die Post ab. Viele Aufgaben und Mails haben sich während unserer Abwesenheit angestaut. Ab dann flitzen die Stresshormone wieder durch Körper und Geist und saugen den liebevoll aufgeladenen Akku wieder leer. Warum der Akku so schnell wieder leer geht, hat auch einen Grund. Grundsätzlich ist der Mensch für Stress gebaut (schließlich wimmelt es in der puren Natur wie zum Beispiel in Afrika nur so von Gefahren von 0 bis 8 Beinen). Allerdings ist das mit dem Stress wie mit dem Benzinverbrauch bei Autos. Je mehr man aufs Gas tritt, desto höher ist der Verbrauch und um so schneller der Tank leer. Je mehr Stress wir also haben, desto schneller sind wir erschöpft. Aber auch wenn wir nur den motivierenden und verbrauchsarmen Stress entwickeln, ist irgendwann der Akku leer.Dann brauchen wir eine Erholungspause. Je tiefer der Akku nun entladen ist, desto länger brauchen wir unsere Ruhe. Und da liegt bei den meisten Menschen das Problem im Alltag. Wer viel Stress hat, der hat meistens auch wenig Zeit zum Regenerieren. Wenn wir also nach dem Urlaub sofort wieder Vollgas geben und die dann nötigen längeren Regenerationszeiten nicht einhalten, dann ist der Akku schon in wenigen Tagen wieder leergesaugt. Denn der Akku kann genau wie ein Tank im Auto nicht mehr als voll gemacht werden. Und dann hält der menschliche Akku im vollen Ladezustand stets immer nur ein paar Tage, bevor er wieder an das Ladegerät muss.Sollten Sie sich gerade hier wiederfinden, dann bekommen Sie jetzt schon einmal eine ganz wichtige Information. Sie verbrauchen mehr Energie als der Energiespeicher Ihres Körper zur Verfügung stellt. Normalerweise sollte ein Leben eine Balance zwischen Belastung (Stress) und Erholung bieten. Natürlich gibt es immer Phasen wie Kinder, Hausbau, Jobwechsel, Projekte etc., die an den Kräften zehren. Das aber sollte die Ausnahme sein, nicht die Regel. Ansonsten wird es auf die eine oder andere Weise ungesund.Stellen Sie sich dazu einmal vor, wir hetzten einen Schimpansen und ließen ihn kaum zur Ruhe kommen. Es würde sicherlich niemanden wundern, wenn der Affe irgendwann krank werden würde. Genau so ist das bei uns Menschen(affen) auch. Dauerstress belastet das Herz-Kreislauf-System enorm. Bluthochdruck und Herzinfarkte sind Krankheitsbilder, die daraus resultieren können. Das Verdauungssystem wird auch gestört, weil Verdauen eigentlich in der Ruhephase stattfinden soll. Nur wenn es kaum Ruhephasen gibt?! Magengeschwüre und Co. lassen grüßen.Auch müssen Sie unbedingt wissen, dass sich unter Stress die Körperzellen nicht gerne erneuern. Aber genau dass müssen sie regelmäßig. Denken Sie in dem Zusammenhang mal an Hautschüppchen. Aber nicht nur die Haut erneuert sich permanent. Auch die Zellen der Organe tun dies und das ziemlich emsig. Und wenn wir uns im Dauerstress befinden, werden die Zellen immer weniger erneuert und damit anfällig für diverse Krankheiten. Daneben wird das Immunsystem durch Dauerstress immer schwächer und bietet Erregern aller Couleur täglich mehr Spielraum. Auch kann es sein, dass der Körper irgendwann so erschöpft ist, dass er depressiv zusammenbricht. Er ist dann ausgebrannt, man spricht dann von Burn-out.Zeit, dass wir uns den Lösungen zuwendenStress gehört zu jedem Leben dazu. Viel Stress kostet einfach viel Kraft und fordert deshalb auch viel Erholung. Weil die meisten Menschen aber nicht alle zwei Wochen in Urlaub fahren können, sollte man versuchen den Urlaub in jeden Tag zu integrieren. Bereits wenige Minuten abzuschalten, tankt den Akku wunderbar auf und verhindert die Tiefenentladung. Ein idealer Zeitpunkt dafür ist, wenn wir sowieso müde sind. Das ist in der Regel natürlicherweise ungefähr alle vier Stunden der Fall. Auch nach dem Mittagessen, wenn der Körper alle Energie in die Verdauung investiert, ist ein guter Zeitpunkt für einen Kurzurlaub.Es gibt viele verschiedene Techniken, um abzuschalten und Kraft zu tanken. Ich werde Ihnen im Folgenden drei Techniken vorstellen, die ich persönlich für besonders gut halte.1. Einen Baum pflanzenMachen Sie es sich für diese Technik an einem beliebigen Ort bequem und reservieren Sie sich ein Zeitfenster von fünf bis zehn Minuten. Wenn Sie danach terminlich eng sind, stellen Sie sich einen Wecker, denn manchmal schläft man dabei auch gerne ein.Haben Sie dabei nicht den Anspruch, dass der Ort völlig ruhig ist. Das gibt es meistens nur auf Friedhöfen. Die Kunst ist, unter auch nicht optimalen Bedingungen abschalten zu lernen.Schließen Sie nun Ihre Augen und stellen sich vor, Sie drücken ein Samenkorn in den Boden. Nun stellen Sie sich in Ihrer Phantasie vor, wie aus dem Samenkorn ein kleiner Stamm aus dem Boden erwächst. Jetzt nehmen Sie alle Wahrnehmungen und Gedanken, die Ihnen gerade durch den Kopf gehen, und lassen Sie mit Ihnen den Baumstamm immer dicker und größer werden.Wenn der Stamm durch Gedanken und Wahrnehmungen genährt, richtig groß und stark geworden ist, dann lassen Sie in der Baumkrone schöne grüne Blätter wachsen. Jetzt dürfen Sie Ihren Baum ein wenig bestaunen!Was ist das für ein Baum? Wie sieht der Stamm genau aus? Wie sehen die Blätter genau aus? Wie sieht der Boden unter den Füßen aus? Wie sieht es in der Umgebung aus? Ihre Umgebung kann ja zum Beispiel einem Lieblingsort aus einem Urlaub ähneln …Vielleicht können Sie ja auch noch Geräusche wahrnehmen? Vielleicht spüren Sie etwas Wind oder Sonne auf Ihrer Haut, oder Gerüche?Je mehr Sie sich nun in der Welt versinken, desto entspannter werden Sie. Sie schöpfen neue Kraft und tanken Erholung. Mit dem Wecker oder dem natürlichen Öffnen der Augen beenden Sie dann Ihren Kurzurlaub. Aber Sie wissen, dass Sie ab jetzt jederzeit hier hin wieder zurückkehren können.Die Schritte in Kurzform:Tageszeitpunkt leichter Müdigkeit wählenZeitfenster von fünf bis zehn Minuten nehmen und eventuell Wecker stellenAugen schließenIn der Phantasie Samenkorn in den Boden drückenBaumstamm wachsen lassen und alle Gedanken und Wahrnehmungen dort reindrückenBlätter wachsen lassenUmgebung entstehen lassenWeitere Eindrücke wie Geräusche, Wahrnehmungen oder Gerüche suchen2. Die kleine AtempauseNehmen Sie sich dazu ein Zeitfenster von rund fünf Minuten und stellen Sie ruhig einen Wecker dazu ein. Machen Sie es sich gemütlich. Wenn Sie wollen, können Sie auch noch etwas Musik oder andere stimmungsfördernde Mittel einsetzen. Dann konzentrieren Sie sich zu Beginn nur auf das Einatmen durch die Nase. Stellen Sie sich dabei einfach vor, sie atmen durch den Bauchnabel ein.Dabei können Sie feststellen, wie sich Ihre Lungen von der Tiefe aus mit frischer Luft füllen und sich der Brustkorb immer mehr erweitert. Das Einatmen sollte ungefähr vier bis fünf Sekunden dauern. Anfänglich können Sie ruhig mit der inneren Stimme mitzählen.Nach dem Einatmen lassen Sie einfach los und atmen langsam durch den leicht geschlossenen Mund aus.Wenn Ihre Gedanken oder andere Wahrnehmungen wie Geräusche Ihre Aufmerksamkeit von der Atmung abziehen, ist das normal. Versuchen Sie, wenn Sie es merken, dann einfach wieder auf die Atmung – mit Schwerpunkt Einatmen – zurückzukehren.Die Schritte in Kurzform: Fünf Minuten Zeit nehmen und Wecker stellen Bequem machen Konzentration auf das Einatmen durch die Nase In der Vorstellung wird durch den Bauchnabel eingeatmet Beim Ausatmen einfach loslassen und durch den leicht geschlossen Mund ausatmen Wenn die Gedanken abschweifen, einfach wieder auf das Einatmen konzentrieren3. Das AbschaltritualKörper und Geist entspannen in der Freizeit meist automatisch. Denn in der freien Zeit machen Menschen das, wonach ihnen ist. Ganz egal, ob Sie zum Beispiel Fernsehen gucken, ein Buch lesen, mit anderen Menschen sprechen, im Internet surfen, spazieren gehen oder Sport treiben. In Abhängigkeit zur Energie machen sie meist entweder herausfordernde oder eher entspannende Dinge.Das alles funktioniert aber nur dann, wenn der unbewusste Teil des Gehirns sich gedanklich von der Arbeit verabschiedet. Der Geist nimmt aber nicht selten Arbeitsthemen mit nach Hause. Dann klappt das Abschalten nicht gut, weil die Gedanken an die Arbeit immer weiter Stress im Körper auslösen.Um sich von belastenden Arbeitsgedanken zu lösen, bedarf es eines Rituals. Möglicherweise wenden Sie bereits schon eins mehr oder weniger bewusst an. Manche Menschen legen mit der Berufskleidung den Job ab, andere trinken erstmal eine Tasse Tee oder legen zehn Minuten die Füße hoch.Eine Idee von mir für ein Ritual findet am Türschloss statt. Wenn Sie zu Hause ankommen und den Schlüssel ins Schloss stecken, atmen Sie einmal so langsam wie Sie können durch die Nase ein und so langsam wie es geht durch den leicht geschlossenen Mund wieder aus. Betreten Sie dann Ihre Wohnung, schenken sich selber ein freundliches Lächeln und sagen sich “Ich wünsche mir jetzt eine erholsame und schöne freie Zeit!” Stellen Sie sich dabei vor, mit der Türschwelle eine Linie zu überqueren.Eins ist noch wichtig! Wenn wir sehr gestresst nach Hause kommen, dann flitzen immer noch viele Stresshormone im Körper rum. Wenn sie jetzt versuchen würden in die Freizeit zu wechseln, würden sie wahrscheinlich trotzdem keine innere Ruhe finden. Ihr angetriebener Körper treibt jetzt weiter den Geist an. Meine Empfehlung wäre jetzt das zu tun, wofür Stresshormone da sind: Bewegung! Ob Sie jetzt körperlich im Haus oder Garten arbeiten, zügig spazieren gehen oder zum Sport, das bleibt Ihnen überlassen. Wichtig ist nur, dass Sie Ihre Stresshormone vor dem Abschalten verbrauchen!Die Schritte im Einzelnen: Beim Aufschließen so langsam wie es geht durch die Nase einatmen So langsam wie es geht durch den leicht geschlossenen Mund ausatmen Die Wohnung mit einem freundlichen Lächeln betreten und sich bei der Türschwelle vorstellen, eine Linie zu überqueren Sich selbst eine erholsame und schöne freie Zeit wünschen Stresshormone verbrauchen durch körperliche Aktionen und Bewegung Alternativ ein anderes Ritual des Übergangs suchen und übenLieber Leser, ich hoffe es ist mir gelungen, Ihnen ein paar neue Ideen für Ihre Gelassenheit geben zu können. Natürlich führen alle Wege nach Rom und es gibt viele weitere tolle Tipps und Techniken. Wichtig für Sie noch zu wissen ist, dass wir gar nicht so viele Techniken brauchen. Lieber nur zwei bis drei Techniken, aber diese regelmäßig anwenden. Denn mit jeder Wiederholung gelingt eine Technik mit ihrem positiven Effekt immer leichter, bis sie dann fast automatisch läuft. Und das ist gerade in stressigen Zeiten so wichtig. Der römische Philosoph Seneca sagte dazu sehr schön: “Der wahre Steuermann zeigt sich im Sturm.” In diesem Sinne wünsche ich Ihnen viel Erfolg und Erkenntnisse auf Ihrem Weg zur Gelassenheit!9 Tipps für einen entspannten Urlaub9 Tipps für einen entspannten UrlaubBesser vier Wochen Sylt, als zwei Wochen DomRep: “Körper und Seele brauchen mindestens drei Wochen, um sich zu erholen”, weiß der Psychiater Michael Stark. “Das gilt ganz besonders, wenn man in eine andere Zeitzone oder in ein anderes Klima fährt.” Denn Jetlag und die Umstellung auf tropische Temperaturen belasten den Körper mehr, als ihn zu erholen. Das gilt ganz besonders für stark Gestresste und für Kurzurlaube.Erledigen Sie alle wichtigen Aufgaben vor Ihrem UrlaubUnd bitte nicht die letzten Aufgaben im Flugzeug auf dem Weg in den Urlaub erledigen. Die Gefahr, die Arbeit mit in die Ferien zu nehmen wäre zu hoch.Versuchen Sie es mit einem KontrastprogrammMachen Sie in Ihrem Urlaub das, was Sie zuhause selten tun. Wenn Sie bei ihrem Job viel sitzen oder stehen, versuchen Sie es in den Ferien mit Bewegung. Haben Sie in Ihrer Arbeit ständig mit vielen Menschen zu tun, probieren Sie im Urlaub aus, ob Sie Stille und Leere genießen können.Überfrachten Sie Ihren Urlaub nichtNehmen Sie sich nicht jeden Tag was vor, sondern planen Sie auch Zeiten ohne Aktivitäten ein, in denen Sie einfach nur entspannen. Wenn Sie mit Partner oder Familie reisen, gönnen Sie allen auch einmal Zeit ohne die anderen. Manchmal lassen sich einfach nicht alle Urlaubswünsche auf einen Nenner bringen. Schalten Sie Ihr Handy ausDiese Maßnahme wird den meisten wohl am schwersten fallen; schließlich kann es ja sein, dass Kunden mit Aufträgen winken. Genau das ist aber zugleich der größte Stressfaktor. Versuchen Sie es zunächst mit langsamer Entwöhnung: Hören Sie einmal am Tag Ihre Mailbox ab, das reicht.Lassen Sie zwischen letztem Arbeits- und erstem Reisetag ein paar Tage vergehenDamit geben Sie dem Körper die Möglichkeit, zwischen Arbeitsstress und Reisestress schon einmal ein wenig zu entspannen.Der eine liegt im Urlaub gerne am Strand, der andere geht gerne wandernFinden Sie heraus, was Ihnen gut tut: faulenzen oder aktive Entspannung. Das ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich.Wenn Sie in den ersten Urlaubstagen noch an die Arbeit denken, machen Sie sich keinen Stress damitSolche Gedanken stehen nicht im Widerspruch zu Ihrem Wunsch nach Entspannung, sondern können der Auftakt dafür sein, wenn Sie anschließend die Fragen und Probleme aus Ihrem Job abgehakt haben.Nehmen Sie Ihren Urlaub mit nach HauseFotos und Videos wecken auch später die Erinnerung an entspannte Tage und schöne Erlebnisse. Die Musik, die Sie am Strand oder im Club gehört haben, bringt Ihnen das Gefühl der Erholung wieder zurück. Und wenn Sie Ihren Weg zur Entspannung gefunden haben, probieren Sie einfach aus, ob der auch im Alltag für Sie begehbar ist. 

Tipps und Tricks: So retten Sie Ihre Urlaubsentspannung ins Unternehmen​ Warum das so ist, hat ganz einfache Gründe. Das menschliche Gehirn reagiert auf jede nicht kontrollierbare Situation oder Person mit Stress, sobald man etwas verlieren könnte. Zeitdruck oder zu viele Aufgaben zum Beispiel sagen dem Gehirn, dass ein Verlust oder Ärger droht. Daraufhin wird sofort eine Stressreaktion ausgelöst, als laufe ein hungriger Grizzlybär hinter einem her. Gleichzeitig werden die Gehirnareale fürs Denken abgeschaltet. So kocht man dann im Stress hoch und wird gleichzeitig auch noch ineffektiver.Der Grund dafür liegt in unserer evolutionären Vergangenheit. Der Mensch ist zoologisch betrachtet nämlich ein Mitglied der Familie der großen Menschenaffen und hat sein letztes funktionales genetisches Update vor mehr als 40.000 Jahren erhalten. Deswegen ist auch der vermeidlich moderne Mensch eigentlich eher ein biologischer Oldtimer. Er ist auch heute immer noch dazu gebaut, sich als Jäger und Sammler in einer rauen Natur zu behaupten. Und alles, was da nicht unter Kontrolle ist, kann ziemlich schnell den Tod bedeuten. Deswegen heißt es bei allem nicht kontrollierbaren, wie zum Beispiel der Begegnung mit Raubtieren oder krawalligen Menschen, sich entweder durch Weglaufen oder Bekämpfen körperlich zu retten.Termindruck, Zeitmangel, Geldsorgen, Arbeitsverdichtung und Pausenmangel, das gibt es in der Natur in der Regel nicht. Das alte Stressprogramm des Menschen macht bei unkontrollierbaren Situationen oder Personen heute deswegen so einen Alarm, weil es jedes Mal denkt, ein Grizzly oder eine keulenschwingender Höhlenmensch sei hinter ihm her …Der gehetzte SchimpanseKaum sind wir also aus unserem schönen “grizzlyfreien” Urlaub zurück, da geht schon wieder die Post ab. Viele Aufgaben und Mails haben sich während unserer Abwesenheit angestaut. Ab dann flitzen die Stresshormone wieder durch Körper und Geist und saugen den liebevoll aufgeladenen Akku wieder leer. Warum der Akku so schnell wieder leer geht, hat auch einen Grund. Grundsätzlich ist der Mensch für Stress gebaut (schließlich wimmelt es in der puren Natur wie zum Beispiel in Afrika nur so von Gefahren von 0 bis 8 Beinen). Allerdings ist das mit dem Stress wie mit dem Benzinverbrauch bei Autos. Je mehr man aufs Gas tritt, desto höher ist der Verbrauch und um so schneller der Tank leer. Je mehr Stress wir also haben, desto schneller sind wir erschöpft. Aber auch wenn wir nur den motivierenden und verbrauchsarmen Stress entwickeln, ist irgendwann der Akku leer.Dann brauchen wir eine Erholungspause. Je tiefer der Akku nun entladen ist, desto länger brauchen wir unsere Ruhe. Und da liegt bei den meisten Menschen das Problem im Alltag. Wer viel Stress hat, der hat meistens auch wenig Zeit zum Regenerieren. Wenn wir also nach dem Urlaub sofort wieder Vollgas geben und die dann nötigen längeren Regenerationszeiten nicht einhalten, dann ist der Akku schon in wenigen Tagen wieder leergesaugt. Denn der Akku kann genau wie ein Tank im Auto nicht mehr als voll gemacht werden. Und dann hält der menschliche Akku im vollen Ladezustand stets immer nur ein paar Tage, bevor er wieder an das Ladegerät muss.Sollten Sie sich gerade hier wiederfinden, dann bekommen Sie jetzt schon einmal eine ganz wichtige Information. Sie verbrauchen mehr Energie als der Energiespeicher Ihres Körper zur Verfügung stellt. Normalerweise sollte ein Leben eine Balance zwischen Belastung (Stress) und Erholung bieten. Natürlich gibt es immer Phasen wie Kinder, Hausbau, Jobwechsel, Projekte etc., die an den Kräften zehren. Das aber sollte die Ausnahme sein, nicht die Regel. Ansonsten wird es auf die eine oder andere Weise ungesund.Stellen Sie sich dazu einmal vor, wir hetzten einen Schimpansen und ließen ihn kaum zur Ruhe kommen. Es würde sicherlich niemanden wundern, wenn der Affe irgendwann krank werden würde. Genau so ist das bei uns Menschen(affen) auch. Dauerstress belastet das Herz-Kreislauf-System enorm. Bluthochdruck und Herzinfarkte sind Krankheitsbilder, die daraus resultieren können. Das Verdauungssystem wird auch gestört, weil Verdauen eigentlich in der Ruhephase stattfinden soll. Nur wenn es kaum Ruhephasen gibt?! Magengeschwüre und Co. lassen grüßen.Auch müssen Sie unbedingt wissen, dass sich unter Stress die Körperzellen nicht gerne erneuern. Aber genau dass müssen sie regelmäßig. Denken Sie in dem Zusammenhang mal an Hautschüppchen. Aber nicht nur die Haut erneuert sich permanent. Auch die Zellen der Organe tun dies und das ziemlich emsig. Und wenn wir uns im Dauerstress befinden, werden die Zellen immer weniger erneuert und damit anfällig für diverse Krankheiten. Daneben wird das Immunsystem durch Dauerstress immer schwächer und bietet Erregern aller Couleur täglich mehr Spielraum. Auch kann es sein, dass der Körper irgendwann so erschöpft ist, dass er depressiv zusammenbricht. Er ist dann ausgebrannt, man spricht dann von Burn-out.Zeit, dass wir uns den Lösungen zuwendenStress gehört zu jedem Leben dazu. Viel Stress kostet einfach viel Kraft und fordert deshalb auch viel Erholung. Weil die meisten Menschen aber nicht alle zwei Wochen in Urlaub fahren können, sollte man versuchen den Urlaub in jeden Tag zu integrieren. Bereits wenige Minuten abzuschalten, tankt den Akku wunderbar auf und verhindert die Tiefenentladung. Ein idealer Zeitpunkt dafür ist, wenn wir sowieso müde sind. Das ist in der Regel natürlicherweise ungefähr alle vier Stunden der Fall. Auch nach dem Mittagessen, wenn der Körper alle Energie in die Verdauung investiert, ist ein guter Zeitpunkt für einen Kurzurlaub.Es gibt viele verschiedene Techniken, um abzuschalten und Kraft zu tanken. Ich werde Ihnen im Folgenden drei Techniken vorstellen, die ich persönlich für besonders gut halte.1. Einen Baum pflanzenMachen Sie es sich für diese Technik an einem beliebigen Ort bequem und reservieren Sie sich ein Zeitfenster von fünf bis zehn Minuten. Wenn Sie danach terminlich eng sind, stellen Sie sich einen Wecker, denn manchmal schläft man dabei auch gerne ein.Haben Sie dabei nicht den Anspruch, dass der Ort völlig ruhig ist. Das gibt es meistens nur auf Friedhöfen. Die Kunst ist, unter auch nicht optimalen Bedingungen abschalten zu lernen.Schließen Sie nun Ihre Augen und stellen sich vor, Sie drücken ein Samenkorn in den Boden. Nun stellen Sie sich in Ihrer Phantasie vor, wie aus dem Samenkorn ein kleiner Stamm aus dem Boden erwächst. Jetzt nehmen Sie alle Wahrnehmungen und Gedanken, die Ihnen gerade durch den Kopf gehen, und lassen Sie mit Ihnen den Baumstamm immer dicker und größer werden.Wenn der Stamm durch Gedanken und Wahrnehmungen genährt, richtig groß und stark geworden ist, dann lassen Sie in der Baumkrone schöne grüne Blätter wachsen. Jetzt dürfen Sie Ihren Baum ein wenig bestaunen!Was ist das für ein Baum? Wie sieht der Stamm genau aus? Wie sehen die Blätter genau aus? Wie sieht der Boden unter den Füßen aus? Wie sieht es in der Umgebung aus? Ihre Umgebung kann ja zum Beispiel einem Lieblingsort aus einem Urlaub ähneln …Vielleicht können Sie ja auch noch Geräusche wahrnehmen? Vielleicht spüren Sie etwas Wind oder Sonne auf Ihrer Haut, oder Gerüche?Je mehr Sie sich nun in der Welt versinken, desto entspannter werden Sie. Sie schöpfen neue Kraft und tanken Erholung. Mit dem Wecker oder dem natürlichen Öffnen der Augen beenden Sie dann Ihren Kurzurlaub. Aber Sie wissen, dass Sie ab jetzt jederzeit hier hin wieder zurückkehren können.Die Schritte in Kurzform:Tageszeitpunkt leichter Müdigkeit wählenZeitfenster von fünf bis zehn Minuten nehmen und eventuell Wecker stellenAugen schließenIn der Phantasie Samenkorn in den Boden drückenBaumstamm wachsen lassen und alle Gedanken und Wahrnehmungen dort reindrückenBlätter wachsen lassenUmgebung entstehen lassenWeitere Eindrücke wie Geräusche, Wahrnehmungen oder Gerüche suchen2. Die kleine AtempauseNehmen Sie sich dazu ein Zeitfenster von rund fünf Minuten und stellen Sie ruhig einen Wecker dazu ein. Machen Sie es sich gemütlich. Wenn Sie wollen, können Sie auch noch etwas Musik oder andere stimmungsfördernde Mittel einsetzen. Dann konzentrieren Sie sich zu Beginn nur auf das Einatmen durch die Nase. Stellen Sie sich dabei einfach vor, sie atmen durch den Bauchnabel ein.Dabei können Sie feststellen, wie sich Ihre Lungen von der Tiefe aus mit frischer Luft füllen und sich der Brustkorb immer mehr erweitert. Das Einatmen sollte ungefähr vier bis fünf Sekunden dauern. Anfänglich können Sie ruhig mit der inneren Stimme mitzählen.Nach dem Einatmen lassen Sie einfach los und atmen langsam durch den leicht geschlossenen Mund aus.Wenn Ihre Gedanken oder andere Wahrnehmungen wie Geräusche Ihre Aufmerksamkeit von der Atmung abziehen, ist das normal. Versuchen Sie, wenn Sie es merken, dann einfach wieder auf die Atmung – mit Schwerpunkt Einatmen – zurückzukehren.Die Schritte in Kurzform: Fünf Minuten Zeit nehmen und Wecker stellen Bequem machen Konzentration auf das Einatmen durch die Nase In der Vorstellung wird durch den Bauchnabel eingeatmet Beim Ausatmen einfach loslassen und durch den leicht geschlossen Mund ausatmen Wenn die Gedanken abschweifen, einfach wieder auf das Einatmen konzentrieren3. Das AbschaltritualKörper und Geist entspannen in der Freizeit meist automatisch. Denn in der freien Zeit machen Menschen das, wonach ihnen ist. Ganz egal, ob Sie zum Beispiel Fernsehen gucken, ein Buch lesen, mit anderen Menschen sprechen, im Internet surfen, spazieren gehen oder Sport treiben. In Abhängigkeit zur Energie machen sie meist entweder herausfordernde oder eher entspannende Dinge.Das alles funktioniert aber nur dann, wenn der unbewusste Teil des Gehirns sich gedanklich von der Arbeit verabschiedet. Der Geist nimmt aber nicht selten Arbeitsthemen mit nach Hause. Dann klappt das Abschalten nicht gut, weil die Gedanken an die Arbeit immer weiter Stress im Körper auslösen.Um sich von belastenden Arbeitsgedanken zu lösen, bedarf es eines Rituals. Möglicherweise wenden Sie bereits schon eins mehr oder weniger bewusst an. Manche Menschen legen mit der Berufskleidung den Job ab, andere trinken erstmal eine Tasse Tee oder legen zehn Minuten die Füße hoch.Eine Idee von mir für ein Ritual findet am Türschloss statt. Wenn Sie zu Hause ankommen und den Schlüssel ins Schloss stecken, atmen Sie einmal so langsam wie Sie können durch die Nase ein und so langsam wie es geht durch den leicht geschlossenen Mund wieder aus. Betreten Sie dann Ihre Wohnung, schenken sich selber ein freundliches Lächeln und sagen sich “Ich wünsche mir jetzt eine erholsame und schöne freie Zeit!” Stellen Sie sich dabei vor, mit der Türschwelle eine Linie zu überqueren.Eins ist noch wichtig! Wenn wir sehr gestresst nach Hause kommen, dann flitzen immer noch viele Stresshormone im Körper rum. Wenn sie jetzt versuchen würden in die Freizeit zu wechseln, würden sie wahrscheinlich trotzdem keine innere Ruhe finden. Ihr angetriebener Körper treibt jetzt weiter den Geist an. Meine Empfehlung wäre jetzt das zu tun, wofür Stresshormone da sind: Bewegung! Ob Sie jetzt körperlich im Haus oder Garten arbeiten, zügig spazieren gehen oder zum Sport, das bleibt Ihnen überlassen. Wichtig ist nur, dass Sie Ihre Stresshormone vor dem Abschalten verbrauchen!Die Schritte im Einzelnen: Beim Aufschließen so langsam wie es geht durch die Nase einatmen So langsam wie es geht durch den leicht geschlossenen Mund ausatmen Die Wohnung mit einem freundlichen Lächeln betreten und sich bei der Türschwelle vorstellen, eine Linie zu überqueren Sich selbst eine erholsame und schöne freie Zeit wünschen Stresshormone verbrauchen durch körperliche Aktionen und Bewegung Alternativ ein anderes Ritual des Übergangs suchen und übenLieber Leser, ich hoffe es ist mir gelungen, Ihnen ein paar neue Ideen für Ihre Gelassenheit geben zu können. Natürlich führen alle Wege nach Rom und es gibt viele weitere tolle Tipps und Techniken. Wichtig für Sie noch zu wissen ist, dass wir gar nicht so viele Techniken brauchen. Lieber nur zwei bis drei Techniken, aber diese regelmäßig anwenden. Denn mit jeder Wiederholung gelingt eine Technik mit ihrem positiven Effekt immer leichter, bis sie dann fast automatisch läuft. Und das ist gerade in stressigen Zeiten so wichtig. Der römische Philosoph Seneca sagte dazu sehr schön: “Der wahre Steuermann zeigt sich im Sturm.” In diesem Sinne wünsche ich Ihnen viel Erfolg und Erkenntnisse auf Ihrem Weg zur Gelassenheit!9 Tipps für einen entspannten Urlaub9 Tipps für einen entspannten UrlaubBesser vier Wochen Sylt, als zwei Wochen DomRep: “Körper und Seele brauchen mindestens drei Wochen, um sich zu erholen”, weiß der Psychiater Michael Stark. “Das gilt ganz besonders, wenn man in eine andere Zeitzone oder in ein anderes Klima fährt.” Denn Jetlag und die Umstellung auf tropische Temperaturen belasten den Körper mehr, als ihn zu erholen. Das gilt ganz besonders für stark Gestresste und für Kurzurlaube.Erledigen Sie alle wichtigen Aufgaben vor Ihrem UrlaubUnd bitte nicht die letzten Aufgaben im Flugzeug auf dem Weg in den Urlaub erledigen. Die Gefahr, die Arbeit mit in die Ferien zu nehmen wäre zu hoch.Versuchen Sie es mit einem KontrastprogrammMachen Sie in Ihrem Urlaub das, was Sie zuhause selten tun. Wenn Sie bei ihrem Job viel sitzen oder stehen, versuchen Sie es in den Ferien mit Bewegung. Haben Sie in Ihrer Arbeit ständig mit vielen Menschen zu tun, probieren Sie im Urlaub aus, ob Sie Stille und Leere genießen können.Überfrachten Sie Ihren Urlaub nichtNehmen Sie sich nicht jeden Tag was vor, sondern planen Sie auch Zeiten ohne Aktivitäten ein, in denen Sie einfach nur entspannen. Wenn Sie mit Partner oder Familie reisen, gönnen Sie allen auch einmal Zeit ohne die anderen. Manchmal lassen sich einfach nicht alle Urlaubswünsche auf einen Nenner bringen. Schalten Sie Ihr Handy ausDiese Maßnahme wird den meisten wohl am schwersten fallen; schließlich kann es ja sein, dass Kunden mit Aufträgen winken. Genau das ist aber zugleich der größte Stressfaktor. Versuchen Sie es zunächst mit langsamer Entwöhnung: Hören Sie einmal am Tag Ihre Mailbox ab, das reicht.Lassen Sie zwischen letztem Arbeits- und erstem Reisetag ein paar Tage vergehenDamit geben Sie dem Körper die Möglichkeit, zwischen Arbeitsstress und Reisestress schon einmal ein wenig zu entspannen.Der eine liegt im Urlaub gerne am Strand, der andere geht gerne wandernFinden Sie heraus, was Ihnen gut tut: faulenzen oder aktive Entspannung. Das ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich.Wenn Sie in den ersten Urlaubstagen noch an die Arbeit denken, machen Sie sich keinen Stress damitSolche Gedanken stehen nicht im Widerspruch zu Ihrem Wunsch nach Entspannung, sondern können der Auftakt dafür sein, wenn Sie anschließend die Fragen und Probleme aus Ihrem Job abgehakt haben.Nehmen Sie Ihren Urlaub mit nach HauseFotos und Videos wecken auch später die Erinnerung an entspannte Tage und schöne Erlebnisse. Die Musik, die Sie am Strand oder im Club gehört haben, bringt Ihnen das Gefühl der Erholung wieder zurück. Und wenn Sie Ihren Weg zur Entspannung gefunden haben, probieren Sie einfach aus, ob der auch im Alltag für Sie begehbar ist.

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Angst vor hohen Betriebskosten bremst KI-Einführung​

Allgemein

Beim KI-Training noch tragbar, können anhaltend hohe Inferenzkosten das Potenzial von KI-Projekte deutlich reduzieren. Andrey_Popov – Shutterstock Die zunehmende Nutzung von KI in Unternehmen wird durch die schwer kalkulierbaren Inferenzkosten gebremst – viele Unternehmen befürchten unerwartet hohe Rechnungen für entsprechende Cloud-Dienste. Zu diesem Ergebnis kommen die Marktforscher von Canalys in einem aktuellen Bericht. Demnach beliefen sich die weltweiten Ausgaben für Cloud-Infrastrukturdienste den Schätzungen der Analysten zufolge im ersten Quartal 2025 auf 90,9 Milliarden Dollar. Das entspricht einem Anstieg von 21 Prozent gegenüber dem Vorjahr. KI treibt Cloud-Migration   Die Unternehmen hätten erkannt, dass die Bereitstellung von KI-Anwendungen einen erneuten Fokus auf die Cloud-Migration erfordert, so die Marktforscher. Sie gehen davon aus, dass umfangreiche Investitionen in Cloud- und KI-Infrastruktur das ganze Jahr über ein bestimmendes Marktthema sein werden. Allerdings beobachten die Auguren, dass die mangelnde Transparenz bei den laufenden, wiederkehrenden Inferenzkosten bei den Unternehmen für Verunsicherung sorgt. „Im Gegensatz zum Training, das eine einmalige Investition darstellt, verursacht die Inferenz wiederkehrende Betriebskosten, was sie zu einem entscheidenden Hindernis auf dem Weg zur Kommerzialisierung der KI macht“, erklärt Rachel Brindley, Senior Director bei Canalys. Da KI zunehmend von der Forschung in den großflächigen Einsatz übergehe, würden Unternehmen ihr Augenmerk verstärkt auf die Kosteneffizienz der Inferenz legen und dabei Modelle, Cloud-Plattformen und Hardware-Architekturen wie GPUs mit speziell entwickelten Beschleunigern vergleichen. „Viele KI-Dienste folgen heute nutzungsbasierten Preismodellen – in der Regel werden Token oder API-Aufrufe abgerechnet –, was die Kostenprognose mit steigender Nutzung zunehmend erschwert“, fügt Yi Zhang, ebenfalls Analystin bei Canalys, hinzu. Sind die Inferenzkosten volatil oder übermäßig hoch, seien Unternehmen gezwungen, die Nutzung einzuschränken, die Komplexität der Modelle zu reduzieren oder den Einsatz auf hochwertige Szenarien zu beschränken. „Als Konsequenz bleibt das breitere Potenzial von KI ungenutzt“, so Zhang. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, verstärken führende Cloud-Anbieter ihre Investitionen in KI-optimierte Infrastrukturen, erklärt Canalys. Hyperscaler wie AWS, Azure und Google Cloud hätten allesamt proprietäre Chips und TPUs sowie speziell entwickelte Instanzfamilien eingeführt, die darauf abzielen, die Inferenzleistung zu verbessern und die Gesamtkosten für KI zu senken. Als Beispiel verweisen die Auguren auf AWS. Die Amazon-Tochter habe im März ihre Preise angepasst, um die Einführung ihrer Trainium-KI-Chips gegenüber teureren, NVIDIA-basierten Lösungen zu fördern. Dabei wurde der Preis-Leistungs-Vorteil von Trainium 2 in Höhe von 30 bis 40 Prozent hervorgehoben. Auch Wettbewerber Microsoft Azure fokussiere sich darauf, die Kosten für die KI-Einführung zu senken, berichtet Canalys. So sei es mithilfe von alternativen Lösungen möglich, die KI-Leistung bei konstantem Stromverbrauch um fast 30 Prozent zu steigern, während die Kosten pro Token um über 50 Prozent sinken. AWS vor Microsoft Azure und Google Cloud Im globalen Vergleich behauptete AWS im ersten Quartal 2025 souverän seine Führungsposition im Markt für Cloud-Infrastrukturdienste: Laut Canalys steigerte der Anbieter seinen Umsatz um 17 Prozent und erreichte einen Marktanteil von 32 Prozent. Microsoft Azure folgte mit 23 Prozent Marktanteil und einem kräftigen Wachstum von 33 Prozent. Google Cloud lag mit zehn Prozent auf Platz drei und verzeichnete ein Plus von 31 Prozent. Gemeinsam vereinten die drei Hyperscaler 65 Prozent der weltweiten Cloud-Ausgaben auf sich – ein Zuwachs von 24 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. srcset=”https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/06/jatKncCTrxdB0xpsHzm6rROpcphflQb.jpg?quality=50&strip=all 900w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/06/jatKncCTrxdB0xpsHzm6rROpcphflQb.jpg?resize=300%2C168&quality=50&strip=all 300w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/06/jatKncCTrxdB0xpsHzm6rROpcphflQb.jpg?resize=768%2C432&quality=50&strip=all 768w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/06/jatKncCTrxdB0xpsHzm6rROpcphflQb.jpg?resize=150%2C84&quality=50&strip=all 150w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/06/jatKncCTrxdB0xpsHzm6rROpcphflQb.jpg?resize=854%2C480&quality=50&strip=all 854w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/06/jatKncCTrxdB0xpsHzm6rROpcphflQb.jpg?resize=640%2C360&quality=50&strip=all 640w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/06/jatKncCTrxdB0xpsHzm6rROpcphflQb.jpg?resize=444%2C250&quality=50&strip=all 444w” width=”900″ height=”506″ sizes=”(max-width: 900px) 100vw, 900px”>Die drei führenden Hyperscaler verzeichnen dank KI weiterhin kräftige Wachstumsraten. Canalys 

Angst vor hohen Betriebskosten bremst KI-Einführung​ Beim KI-Training noch tragbar, können anhaltend hohe Inferenzkosten das Potenzial von KI-Projekte deutlich reduzieren. Andrey_Popov – Shutterstock

Die zunehmende Nutzung von KI in Unternehmen wird durch die schwer kalkulierbaren Inferenzkosten gebremst – viele Unternehmen befürchten unerwartet hohe Rechnungen für entsprechende Cloud-Dienste.

Zu diesem Ergebnis kommen die Marktforscher von Canalys in einem aktuellen Bericht. Demnach beliefen sich die weltweiten Ausgaben für Cloud-Infrastrukturdienste den Schätzungen der Analysten zufolge im ersten Quartal 2025 auf 90,9 Milliarden Dollar. Das entspricht einem Anstieg von 21 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

KI treibt Cloud-Migration  

Die Unternehmen hätten erkannt, dass die Bereitstellung von KI-Anwendungen einen erneuten Fokus auf die Cloud-Migration erfordert, so die Marktforscher. Sie gehen davon aus, dass umfangreiche Investitionen in Cloud- und KI-Infrastruktur das ganze Jahr über ein bestimmendes Marktthema sein werden.

Allerdings beobachten die Auguren, dass die mangelnde Transparenz bei den laufenden, wiederkehrenden Inferenzkosten bei den Unternehmen für Verunsicherung sorgt.

„Im Gegensatz zum Training, das eine einmalige Investition darstellt, verursacht die Inferenz wiederkehrende Betriebskosten, was sie zu einem entscheidenden Hindernis auf dem Weg zur Kommerzialisierung der KI macht“, erklärt Rachel Brindley, Senior Director bei Canalys. Da KI zunehmend von der Forschung in den großflächigen Einsatz übergehe, würden Unternehmen ihr Augenmerk verstärkt auf die Kosteneffizienz der Inferenz legen und dabei Modelle, Cloud-Plattformen und Hardware-Architekturen wie GPUs mit speziell entwickelten Beschleunigern vergleichen.

„Viele KI-Dienste folgen heute nutzungsbasierten Preismodellen – in der Regel werden Token oder API-Aufrufe abgerechnet –, was die Kostenprognose mit steigender Nutzung zunehmend erschwert“, fügt Yi Zhang, ebenfalls Analystin bei Canalys, hinzu.

Sind die Inferenzkosten volatil oder übermäßig hoch, seien Unternehmen gezwungen, die Nutzung einzuschränken, die Komplexität der Modelle zu reduzieren oder den Einsatz auf hochwertige Szenarien zu beschränken. „Als Konsequenz bleibt das breitere Potenzial von KI ungenutzt“, so Zhang.

Um diesen Herausforderungen zu begegnen, verstärken führende Cloud-Anbieter ihre Investitionen in KI-optimierte Infrastrukturen, erklärt Canalys. Hyperscaler wie AWS, Azure und Google Cloud hätten allesamt proprietäre Chips und TPUs sowie speziell entwickelte Instanzfamilien eingeführt, die darauf abzielen, die Inferenzleistung zu verbessern und die Gesamtkosten für KI zu senken.

Als Beispiel verweisen die Auguren auf AWS. Die Amazon-Tochter habe im März ihre Preise angepasst, um die Einführung ihrer Trainium-KI-Chips gegenüber teureren, NVIDIA-basierten Lösungen zu fördern. Dabei wurde der Preis-Leistungs-Vorteil von Trainium 2 in Höhe von 30 bis 40 Prozent hervorgehoben.

Auch Wettbewerber Microsoft Azure fokussiere sich darauf, die Kosten für die KI-Einführung zu senken, berichtet Canalys. So sei es mithilfe von alternativen Lösungen möglich, die KI-Leistung bei konstantem Stromverbrauch um fast 30 Prozent zu steigern, während die Kosten pro Token um über 50 Prozent sinken.

AWS vor Microsoft Azure und Google Cloud

Im globalen Vergleich behauptete AWS im ersten Quartal 2025 souverän seine Führungsposition im Markt für Cloud-Infrastrukturdienste: Laut Canalys steigerte der Anbieter seinen Umsatz um 17 Prozent und erreichte einen Marktanteil von 32 Prozent. Microsoft Azure folgte mit 23 Prozent Marktanteil und einem kräftigen Wachstum von 33 Prozent. Google Cloud lag mit zehn Prozent auf Platz drei und verzeichnete ein Plus von 31 Prozent. Gemeinsam vereinten die drei Hyperscaler 65 Prozent der weltweiten Cloud-Ausgaben auf sich – ein Zuwachs von 24 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

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Zweifel an US-Abhängigkeit der IT wächst​

Allgemein

Eine wachsende Zahl von Unternehmen bereitet den Exit aus der Cloud vor und suchen nach europäischen Cloud-Alternativen.  Claudio Divizia – shutterstock.com Immer mehr deutsche Unternehmen zweifeln daran, dass sich auch in Zukunft gut mit US-amerikanischen Tech-Unternehmen zusammenarbeiten lassen wird. Deshalb denkt eine wachsende Zahl der hierzulande ansässigen Firmen insbesondere im Cloud-Bereich über eine Neuorientierung nach. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Umfrage von TechConsult im Auftrag von eperi. Europäische Alternativen rücken in den Fokus So gaben 26 Prozent der Befragten auf Nachfrage an, dass sie sich eine Exit-Strategie aus der US-Cloud vorstellen können. Zusätzlich wollen sie die Situation in den USA weiterhin im Auge behalten. 22 Prozent sind sogar schon einen Schritt weiter: Sie suchen bereits aktiv nach europäischen Alternativen. Damit befindet sich fast die Hälfte der Teilnehmenden in einer Phase der Neuorientierung. Diese Überlegung tritt besonders häufig im öffentlichen Sektor (65 Prozent) sowie im Gesundheits- und Sozialwesen (33 Prozent) auf. Insgesamt gaben mehr als elf Prozent an, sie würden sich bereits aktiv aus der US-Cloud zurückziehen, weitere knapp vier Prozent haben dies bereits getan. Für knapp 34 Prozent der befragten Unternehmen ist ein vollständiger Exit aus US-Clouds dagegen nicht vorstellbar. Mittelstand beim Ausstieg zurückhaltend Interessanterweise haben bereits ein Viertel der Unternehmen mit 2.000 bis 4.999 Mitarbeitern den Exit vollzogen oder planen ihn aktiv. Bei den Unternehmen mit 99 bis 1.999 Mitarbeitern sind dies fast 20 Prozent. Wie die Studienmacher außerdem herausfanden, gibt es einen weiteren Unterschied: Mit über 13 Prozent planen IT-Entscheider den Exit wesentlich häufiger als Business-Entscheider mit knapp zehn  Prozent. Handel vertraut weiterhin auf US-Cloud Allerdings gab auch ein Drittel der Befragten an, immer noch Vertrauen in US-Cloud-Anbieter zu haben und deren Produkte zu nutzen. Insbesondere im Handel haben mit fast 42 Prozent überdurchschnittlich viele Unternehmen noch Vertrauen in die US-Amerikaner. Zugleich gaben fast ein Fünftel der Teilnehmenden an, dass sie zwar weiterhin auf US-Cloud-Anbieter setzen werden, ihnen aber weniger vertrauen. Die Studienmacher merken allerdings an, dass diese Einschätzung möglicherweise nur ein „Pfeifen im Walde” ist. Denn auch wenn der Vertrauensverlust spürbar ist, setzen immer noch vier von fünf der befragten deutschen Unternehmen auf die US-amerikanische Cloud. Hintergrund könnte laut den Studienmachern der Mangel an Alternativen sein. 

Zweifel an US-Abhängigkeit der IT wächst​ Eine wachsende Zahl von Unternehmen bereitet den Exit aus der Cloud vor und suchen nach europäischen Cloud-Alternativen. 
Claudio Divizia – shutterstock.com

Immer mehr deutsche Unternehmen zweifeln daran, dass sich auch in Zukunft gut mit US-amerikanischen Tech-Unternehmen zusammenarbeiten lassen wird. Deshalb denkt eine wachsende Zahl der hierzulande ansässigen Firmen insbesondere im Cloud-Bereich über eine Neuorientierung nach. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Umfrage von TechConsult im Auftrag von eperi.

Europäische Alternativen rücken in den Fokus

So gaben 26 Prozent der Befragten auf Nachfrage an, dass sie sich eine Exit-Strategie aus der US-Cloud vorstellen können. Zusätzlich wollen sie die Situation in den USA weiterhin im Auge behalten. 22 Prozent sind sogar schon einen Schritt weiter: Sie suchen bereits aktiv nach europäischen Alternativen.

Damit befindet sich fast die Hälfte der Teilnehmenden in einer Phase der Neuorientierung. Diese Überlegung tritt besonders häufig im öffentlichen Sektor (65 Prozent) sowie im Gesundheits- und Sozialwesen (33 Prozent) auf.

Insgesamt gaben mehr als elf Prozent an, sie würden sich bereits aktiv aus der US-Cloud zurückziehen, weitere knapp vier Prozent haben dies bereits getan. Für knapp 34 Prozent der befragten Unternehmen ist ein vollständiger Exit aus US-Clouds dagegen nicht vorstellbar.

Mittelstand beim Ausstieg zurückhaltend

Interessanterweise haben bereits ein Viertel der Unternehmen mit 2.000 bis 4.999 Mitarbeitern den Exit vollzogen oder planen ihn aktiv. Bei den Unternehmen mit 99 bis 1.999 Mitarbeitern sind dies fast 20 Prozent.

Wie die Studienmacher außerdem herausfanden, gibt es einen weiteren Unterschied: Mit über 13 Prozent planen IT-Entscheider den Exit wesentlich häufiger als Business-Entscheider mit knapp zehn  Prozent.

Handel vertraut weiterhin auf US-Cloud

Allerdings gab auch ein Drittel der Befragten an, immer noch Vertrauen in US-Cloud-Anbieter zu haben und deren Produkte zu nutzen. Insbesondere im Handel haben mit fast 42 Prozent überdurchschnittlich viele Unternehmen noch Vertrauen in die US-Amerikaner.

Zugleich gaben fast ein Fünftel der Teilnehmenden an, dass sie zwar weiterhin auf US-Cloud-Anbieter setzen werden, ihnen aber weniger vertrauen. Die Studienmacher merken allerdings an, dass diese Einschätzung möglicherweise nur ein „Pfeifen im Walde” ist.

Denn auch wenn der Vertrauensverlust spürbar ist, setzen immer noch vier von fünf der befragten deutschen Unternehmen auf die US-amerikanische Cloud. Hintergrund könnte laut den Studienmachern der Mangel an Alternativen sein.

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Work-Life-Balance: Deutschland top, USA flop​

Allgemein

Der Remote-Studie zufolge gehört Deutschland in Sachen Work-Life-Balance (immer noch) zu den führenden Ländern.LightField Studios – Shutterstock.com Angesichts der angespannten wirtschaftlichen Lage holen immer mehr deutsche Unternehmen ihre Mitarbeiter zurück ins Büro, gleichzeitig ist von der 4-Tage-Woche kaum noch die Rede. Stattdessen fordert Bundeskanzler Friedrich Merz, die Deutschen müssten “wieder mehr und vor allem effizienter” arbeiten. Trotz solcher Beeinträchtigungen steht es hierzulande um die Work-Life-Balance (noch) sehr gut. Wie der „Global Life-Work Balance Index 2025“ der HR-Plattform Remote ergab, konnte sich Deutschland in diesem Jahr sogar um zwei Positionen im weltweiten Ranking verbessern und rückte auf Platz 4 vor. Work smarter, not harder Zwar würden Pünktlichkeit und Professionalität traditionell als „deutsche Werte“ gelten, so die Juroren. Es werde aber auch großer Wert darauf gelegt, intelligenter statt härter zu arbeiten. Dies sei möglicherweise einer der Gründe, warum Deutschland als eines der Länder mit der besten Work-Life-Balance in Europa gilt, hieß es. Konkret war laut Remote das erhöhte Krankengeld, insbesondere für Eltern, ein wesentlicher Faktor für den Aufstieg. Zudem sei die allgemeine Zufriedenheit der Bevölkerung leicht gestiegen und die Arbeitszeiten pro Woche wurden gesenkt. Auch die LGBTQ+-Inklusion habe sich weiter verbessert, so Remote. Mit einem Wert von 74,65 liegt Deutschland aber mehr als zehn Punkte hinter dem Spitzenreiter Neuseeland (86,87 von 100 möglichen Punkten). Der Inselstaat konnte sich im Vergleich zum Vorjahr um über sechs Punkte verbessern und trumpft besonders mit seinem großzügigen gesetzlichen Jahresurlaub, der hohen öffentlichen Zufriedenheit und seiner niedrigen Kriminalitätsrate auf. Außerdem hat Neuseeland den zweithöchsten Mindestlohn der untersuchten Länder. Das bestplatzierte europäische Land in Bezug auf die Work-Life-Balance ist 2025 erneut Irland. Ihren zweiten Platz im Ranking verdanken die Iren insbesondere dem hohen Mindestlohn und einer großzügigen Elternzeitregelung (26 Wochen mit 70 Prozent des Einkommens). Außerdem fördere die Arbeitskultur in Irland eine ausgewogene Mischung aus harter Arbeit und einem starken Gemeinschaftsgefühl, heißt es in der Bewertung. Deutlich schlechter schneiden die Vereinigten Staaten ab. Obwohl dort die Philosophie „Work hard, play hard“ geprägt wurde, scheint es unter der Fassade nicht weit her mit einer gesunden Work-Life-Balance: Nachdem sie im letzten Jahr noch auf Platz 55 und 2023 auf Platz 53 lagen, fallen die USA nun mit 31,17 Punkten auf Platz 59 von 60 zurück. Der weitere Abstieg auf den zweitschlechtesten Work-Life-Balance-Score im Ranking ist dabei laut Remote auf die abnehmende öffentliche Sicherheit und die sinkende Inklusion zurückzuführen. „Wir glauben daran, dass sich Arbeit dem Leben anpassen sollte – nicht umgekehrt“, kommentiert Barbara Matthews, Chief People Officer bei Remote, die Ergebnisse. „Die Studie spiegelt unseren Grundsatz wider, dass Menschen ihre beste Leistung erbringen, wenn sie das Vertrauen bekommen, ihr Leben außerhalb der Arbeit genauso voll zu leben wie in der Arbeit.“ Global Life Work Balance Index 2025: Top 10 & Bottom 5 RangLandPunkte (max. 100)1.Neuseeland86,872.Irland81,173.Belgien75,914.Deutschland74,655.Norwegen74,206.Dänemark73,767.Kanada73,468.Australien72,109.Spanien71,9410.Finnland70,86…  56.Äthopien37,6157.Bangladesch36,9158.Ägypten35,7759.USA31,1760.Nigeria26,67 Methodik Um herauszufinden, welcher globale Akteur seinen Mitarbeitenden die beste Work-Life-Balance bietet, bewertete Remote die 60 weltweit größten Volkswirtschaften. Dabei wurden folgende Indikatoren berücksichtigt: Gesetzlicher Jahresurlaub (Gesamttage bezahlter Urlaub, einschließlich Feiertage); Mindestgesetzliches Krankengeld (Prozentsatz des Gehalts oder ein fester Betrag); Gesetzlicher Mutterschaftsurlaub (Wochen bezahlt); Zahlungssatz für den Mutterschaftsurlaub (Prozentsatz des Gehalts); Mindestlohn (in USD pro Stunde); Gesundheitsstatus; Glücksindex (1-10); Durchschnittliche Arbeitsstunden pro Woche und Beschäftigtem; LGBTQ+-Inklusion (0-100); Sicherheit: Global Peace Index (1-4). width=”100%” height=”152″ frameborder=”0″ allowfullscreen allow=”autoplay; clipboard-write; encrypted-media; fullscreen; picture-in-picture” loading=”lazy” src=”https://open.spotify.com/embed/episode/1zIzX2zyDVyU2gw07GJUO8?utm_source=oembed”> 

Work-Life-Balance: Deutschland top, USA flop​ Der Remote-Studie zufolge gehört Deutschland in Sachen Work-Life-Balance (immer noch) zu den führenden Ländern.LightField Studios – Shutterstock.com

Angesichts der angespannten wirtschaftlichen Lage holen immer mehr deutsche Unternehmen ihre Mitarbeiter zurück ins Büro, gleichzeitig ist von der 4-Tage-Woche kaum noch die Rede. Stattdessen fordert Bundeskanzler Friedrich Merz, die Deutschen müssten “wieder mehr und vor allem effizienter” arbeiten.

Trotz solcher Beeinträchtigungen steht es hierzulande um die Work-Life-Balance (noch) sehr gut. Wie der „Global Life-Work Balance Index 2025“ der HR-Plattform Remote ergab, konnte sich Deutschland in diesem Jahr sogar um zwei Positionen im weltweiten Ranking verbessern und rückte auf Platz 4 vor.

Work smarter, not harder

Zwar würden Pünktlichkeit und Professionalität traditionell als „deutsche Werte“ gelten, so die Juroren. Es werde aber auch großer Wert darauf gelegt, intelligenter statt härter zu arbeiten. Dies sei möglicherweise einer der Gründe, warum Deutschland als eines der Länder mit der besten Work-Life-Balance in Europa gilt, hieß es.

Konkret war laut Remote das erhöhte Krankengeld, insbesondere für Eltern, ein wesentlicher Faktor für den Aufstieg. Zudem sei die allgemeine Zufriedenheit der Bevölkerung leicht gestiegen und die Arbeitszeiten pro Woche wurden gesenkt. Auch die LGBTQ+-Inklusion habe sich weiter verbessert, so Remote.

Mit einem Wert von 74,65 liegt Deutschland aber mehr als zehn Punkte hinter dem Spitzenreiter Neuseeland (86,87 von 100 möglichen Punkten). Der Inselstaat konnte sich im Vergleich zum Vorjahr um über sechs Punkte verbessern und trumpft besonders mit seinem großzügigen gesetzlichen Jahresurlaub, der hohen öffentlichen Zufriedenheit und seiner niedrigen Kriminalitätsrate auf. Außerdem hat Neuseeland den zweithöchsten Mindestlohn der untersuchten Länder.

Das bestplatzierte europäische Land in Bezug auf die Work-Life-Balance ist 2025 erneut Irland. Ihren zweiten Platz im Ranking verdanken die Iren insbesondere dem hohen Mindestlohn und einer großzügigen Elternzeitregelung (26 Wochen mit 70 Prozent des Einkommens). Außerdem fördere die Arbeitskultur in Irland eine ausgewogene Mischung aus harter Arbeit und einem starken Gemeinschaftsgefühl, heißt es in der Bewertung.

Deutlich schlechter schneiden die Vereinigten Staaten ab. Obwohl dort die Philosophie „Work hard, play hard“ geprägt wurde, scheint es unter der Fassade nicht weit her mit einer gesunden Work-Life-Balance: Nachdem sie im letzten Jahr noch auf Platz 55 und 2023 auf Platz 53 lagen, fallen die USA nun mit 31,17 Punkten auf Platz 59 von 60 zurück. Der weitere Abstieg auf den zweitschlechtesten Work-Life-Balance-Score im Ranking ist dabei laut Remote auf die abnehmende öffentliche Sicherheit und die sinkende Inklusion zurückzuführen.

„Wir glauben daran, dass sich Arbeit dem Leben anpassen sollte – nicht umgekehrt“, kommentiert Barbara Matthews, Chief People Officer bei Remote, die Ergebnisse. „Die Studie spiegelt unseren Grundsatz wider, dass Menschen ihre beste Leistung erbringen, wenn sie das Vertrauen bekommen, ihr Leben außerhalb der Arbeit genauso voll zu leben wie in der Arbeit.“

Global Life Work Balance Index 2025: Top 10 & Bottom 5

RangLandPunkte (max. 100)1.Neuseeland86,872.Irland81,173.Belgien75,914.Deutschland74,655.Norwegen74,206.Dänemark73,767.Kanada73,468.Australien72,109.Spanien71,9410.Finnland70,86…  56.Äthopien37,6157.Bangladesch36,9158.Ägypten35,7759.USA31,1760.Nigeria26,67

Methodik

Um herauszufinden, welcher globale Akteur seinen Mitarbeitenden die beste Work-Life-Balance bietet, bewertete Remote die 60 weltweit größten Volkswirtschaften. Dabei wurden folgende Indikatoren berücksichtigt:

Gesetzlicher Jahresurlaub (Gesamttage bezahlter Urlaub, einschließlich Feiertage);

Mindestgesetzliches Krankengeld (Prozentsatz des Gehalts oder ein fester Betrag);

Gesetzlicher Mutterschaftsurlaub (Wochen bezahlt);

Zahlungssatz für den Mutterschaftsurlaub (Prozentsatz des Gehalts);

Mindestlohn (in USD pro Stunde);

Gesundheitsstatus;

Glücksindex (1-10);

Durchschnittliche Arbeitsstunden pro Woche und Beschäftigtem;

LGBTQ+-Inklusion (0-100);

Sicherheit: Global Peace Index (1-4).

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Metas neuer “Acquihiring”-KI-Coup​

Allgemein

Meta übernimmt investiert in Scale AI.Koshiro K | shutterstock.com Nach tagelangen Spekulationen folgte die offizielle Bestätigung: Meta hat Alexandr Wang, Gründer und CEO des KI-Startups Scale AI verpflichtet. Der Manager soll künftig die KI-Ambitionen des Social-Media-Riesen voranbringen. Im Gegenzug will der Konzern hinter Facebook, WhatsApp und Instagram 14,3 Milliarden Dollar in Scale AI investieren – und sichert sich parallel 49 Prozent der Anteile des auf Data Labeling und Model Evaluation spezialisierten Startups. Neben CEO Wang sollen weitere wichtige Mitarbeiter von Scale zu Meta wechseln, der bisherige CSO Jason Droege als Interim-CEO fungieren. Mit diesem Schritt unterstreicht Meta seine Bemühungen um die sogenannte “Superintelligence” – den nächsten logischen Schritt nach Artificial General Intelligence (AGI). Davon abgesehen spiegelt die Vereinbarung zwischen Meta und Scale AI einen wachsenden Trend unter Big-Tech-Unternehmen wieder, Nämlich kleinere, spezialisierte Unternehmen zu kaufen, ohne sie wirklich zu kaufen – auch bezeichnet als “Acquihiring”. Dabei werden die Schlüsselpersonen der betroffenen Firma abgeworben, seine Technologie lizenziert und seine Produkte vertrieben – während das Unternehmen selbst als Entität erhalten bleibt. Meta invests $15bn in Scale AI, doubling start-up’s valuation https://t.co/gOogBb8Wrk— Financial Times (@FT) June 13, 2025 “Getarnt als strategische Investition” “Im Grunde handelt es sich hier um eine massive ‘Acquihiring’-Maßnahme, getarnt als strategische Investition”, ordnet Wyatt Mayham, leitender KI-Berater bei Northwest AI Consulting, ein. Meta erhalte zwar die Dateninfrastruktur von Scale, der eigentliche Gewinn aber sei die Verpflichtung von CEO Wang, der bei Meta die Geschicke des neuen Superintelligence-Labors leiten soll, so der Berater. Er fügt hinzu: “Mit 14,3 Milliarden Dollar könnte die Verpflichtung von Wang die teuerste Einzelakquisition in der Geschichte der Tech-Branche darstellen.” Die dürfte sich auch darin begründen, dass Meta Mühe hat, mit OpenAI, Anthropic und anderen Wettbewerbern im KI-Wettlauf Schritt zu halten. So musste der Social-Media-Gigant vor kurzem die Einführung seines neuen Flaggschiff-KI-Modells “Behemoth” verschieben – auch, weil es intern Bedenken bezüglich dessen Performance gab. Darüber hinaus haben mehrere KI-Spitzenforscher das Unternehmen verlassen. “Es ist längst kein Geheimnis mehr, dass die Llama-4-Modelle von Meta erhebliche Leistungsprobleme aufweisen”, konstatiert Mayham. Zuckerberg setze deshalb darauf, dass Wang mit seiner Erfolgsbilanz beim Aufbau von KI-Infrastrukturen die Probleme von Meta in Bezug auf die Ausrichtung und die Modellqualität schneller lösen könne als es die bisherigen, internen Entwicklungsbemühungen in Aussicht stellten. Laut dem Berater seien die menschlichen Feedback-Loops, die Scale AI einsetze, genau das, was Meta brauche, um seine Llama-Modelle auf Augenhöhe mit ChatGPT und Claude zu bringen.   “Acquihiring” sticht Übernahme? Obwohl er gerade erst unterzeichnet wurde, sorgt der viel beachtete Deal bereits für Skepsis: Schließlich ermöglichen Investitionsvereinbarungen dieser Art den großen Tech-Unternehmen, Top-Talente und Schlüsseltechnologien über Umwege einzukaufen – und so die Meldepflicht gegenüber den Aufsichtsbehörden zu umgehen. So verlangt die US-Börsenaufsicht FTC, dass Fusionen und Übernahmen vorab gemeldet werden müssen, wenn ihr Gesamtwert die Summe von 126 Millionen US-Dollar übersteigt. Lizenzvereinbarungen oder massive Abwerbeinitiativen von Mitarbeitern sind davon jedoch nicht betroffen, was Schlupflöcher für Tech-Riesen schafft. So können sie wesentlich schneller handeln und sich langwierige, regulatorische Prüfungsverfahren sparen. Entsprechend macht der “Acquihiring”-Ansatz Schule: Microsoft überwies im März 2024 rund 650 Millionen US-Dollar an Lizenzgebühren an Inflection AI – und verpflichtete große Teile des Führungsteams, darunter Mitbegründer Mustafa Suleyman (jetzt CEO von Microsoft AI) und Karén Simonyan (jetzt Chief Scientist von Microsoft AI). In ähnlicher Weise stellte Amazon 2024 mehr als 50 Prozent der wichtigsten Mitarbeiter von Adept AI ein, um seine AGI-Bemühungen voranzutreiben. Google unterzeichnete ebenfalls eine umfassende Lizenzvereinbarung mit dem Startup Character AI und warb einen Großteil seiner Führungskräfte und Forscher ab. Den Regulatoren bleibt dieser neue Ansatz natürlich nicht verborgen: Die US-Börsenaufsicht untersucht derzeit bereits die Deals von Microsoft und Amazon, das US-Justizministerium befasst sich indes eingehend mit Googles “Acquihire”-Deal. Dass Meta sich dazu entschieden hat, den Deal mit Scale AI trotz bestehender, regulatorischer Unsicherheiten durchzuziehen, lässt tief blicken – meint zumindest Chefberater Mayham. Die 49-prozentige Beteiligung scheine zwar darauf ausgelegt zu sein, automatische Schwellenwerte nicht auszulösen – aber US-Aufsichtsbehörden könnten auch Minderheitsbeteiligungen überprüfen, wenn sie diese als wettbewerbsgefährdend erachten, so der KI-Experte: “Dabei spielt jedoch auch eine wichtige Rolle, dass Meta in Sachen AGI nicht als führend gilt. Die Regulatoren könnten die Vereinbarung deshalb als nicht kritisch einstufen.” Insgesamt zeige der Deal zwischen Meta und Scale AI, dass der Social-Media-Riese erkannt habe, dass sich der Fokus des KI-Wettlaufs verlagert hat, so Mayham: “Zuckerberg setzt vor allem darauf, dass Talente und Dateninfrastruktur wichtiger sind als Rechenleistung.” (fm) Sie wollen weitere interessante Beiträge zu diversen Themen aus der IT-Welt lesen? 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Metas neuer “Acquihiring”-KI-Coup​ Meta übernimmt investiert in Scale AI.Koshiro K | shutterstock.com

Nach tagelangen Spekulationen folgte die offizielle Bestätigung: Meta hat Alexandr Wang, Gründer und CEO des KI-Startups Scale AI verpflichtet. Der Manager soll künftig die KI-Ambitionen des Social-Media-Riesen voranbringen. Im Gegenzug will der Konzern hinter Facebook, WhatsApp und Instagram 14,3 Milliarden Dollar in Scale AI investieren – und sichert sich parallel 49 Prozent der Anteile des auf Data Labeling und Model Evaluation spezialisierten Startups.

Neben CEO Wang sollen weitere wichtige Mitarbeiter von Scale zu Meta wechseln, der bisherige CSO Jason Droege als Interim-CEO fungieren. Mit diesem Schritt unterstreicht Meta seine Bemühungen um die sogenannte “Superintelligence” – den nächsten logischen Schritt nach Artificial General Intelligence (AGI).

Davon abgesehen spiegelt die Vereinbarung zwischen Meta und Scale AI einen wachsenden Trend unter Big-Tech-Unternehmen wieder, Nämlich kleinere, spezialisierte Unternehmen zu kaufen, ohne sie wirklich zu kaufen – auch bezeichnet als “Acquihiring”. Dabei werden die Schlüsselpersonen der betroffenen Firma abgeworben, seine Technologie lizenziert und seine Produkte vertrieben – während das Unternehmen selbst als Entität erhalten bleibt.

Meta invests $15bn in Scale AI, doubling start-up’s valuation https://t.co/gOogBb8Wrk— Financial Times (@FT) June 13, 2025

“Getarnt als strategische Investition”

“Im Grunde handelt es sich hier um eine massive ‘Acquihiring’-Maßnahme, getarnt als strategische Investition”, ordnet Wyatt Mayham, leitender KI-Berater bei Northwest AI Consulting, ein. Meta erhalte zwar die Dateninfrastruktur von Scale, der eigentliche Gewinn aber sei die Verpflichtung von CEO Wang, der bei Meta die Geschicke des neuen Superintelligence-Labors leiten soll, so der Berater. Er fügt hinzu: “Mit 14,3 Milliarden Dollar könnte die Verpflichtung von Wang die teuerste Einzelakquisition in der Geschichte der Tech-Branche darstellen.”

Die dürfte sich auch darin begründen, dass Meta Mühe hat, mit OpenAI, Anthropic und anderen Wettbewerbern im KI-Wettlauf Schritt zu halten. So musste der Social-Media-Gigant vor kurzem die Einführung seines neuen Flaggschiff-KI-Modells “Behemoth” verschieben – auch, weil es intern Bedenken bezüglich dessen Performance gab. Darüber hinaus haben mehrere KI-Spitzenforscher das Unternehmen verlassen.

“Es ist längst kein Geheimnis mehr, dass die Llama-4-Modelle von Meta erhebliche Leistungsprobleme aufweisen”, konstatiert Mayham. Zuckerberg setze deshalb darauf, dass Wang mit seiner Erfolgsbilanz beim Aufbau von KI-Infrastrukturen die Probleme von Meta in Bezug auf die Ausrichtung und die Modellqualität schneller lösen könne als es die bisherigen, internen Entwicklungsbemühungen in Aussicht stellten. Laut dem Berater seien die menschlichen Feedback-Loops, die Scale AI einsetze, genau das, was Meta brauche, um seine Llama-Modelle auf Augenhöhe mit ChatGPT und Claude zu bringen.  

“Acquihiring” sticht Übernahme?

Obwohl er gerade erst unterzeichnet wurde, sorgt der viel beachtete Deal bereits für Skepsis: Schließlich ermöglichen Investitionsvereinbarungen dieser Art den großen Tech-Unternehmen, Top-Talente und Schlüsseltechnologien über Umwege einzukaufen – und so die Meldepflicht gegenüber den Aufsichtsbehörden zu umgehen. So verlangt die US-Börsenaufsicht FTC, dass Fusionen und Übernahmen vorab gemeldet werden müssen, wenn ihr Gesamtwert die Summe von 126 Millionen US-Dollar übersteigt. Lizenzvereinbarungen oder massive Abwerbeinitiativen von Mitarbeitern sind davon jedoch nicht betroffen, was Schlupflöcher für Tech-Riesen schafft. So können sie wesentlich schneller handeln und sich langwierige, regulatorische Prüfungsverfahren sparen. Entsprechend macht der “Acquihiring”-Ansatz Schule:

Microsoft überwies im März 2024 rund 650 Millionen US-Dollar an Lizenzgebühren an Inflection AI – und verpflichtete große Teile des Führungsteams, darunter Mitbegründer Mustafa Suleyman (jetzt CEO von Microsoft AI) und Karén Simonyan (jetzt Chief Scientist von Microsoft AI).

In ähnlicher Weise stellte Amazon 2024 mehr als 50 Prozent der wichtigsten Mitarbeiter von Adept AI ein, um seine AGI-Bemühungen voranzutreiben.

Google unterzeichnete ebenfalls eine umfassende Lizenzvereinbarung mit dem Startup Character AI und warb einen Großteil seiner Führungskräfte und Forscher ab.

Den Regulatoren bleibt dieser neue Ansatz natürlich nicht verborgen: Die US-Börsenaufsicht untersucht derzeit bereits die Deals von Microsoft und Amazon, das US-Justizministerium befasst sich indes eingehend mit Googles “Acquihire”-Deal.

Dass Meta sich dazu entschieden hat, den Deal mit Scale AI trotz bestehender, regulatorischer Unsicherheiten durchzuziehen, lässt tief blicken – meint zumindest Chefberater Mayham. Die 49-prozentige Beteiligung scheine zwar darauf ausgelegt zu sein, automatische Schwellenwerte nicht auszulösen – aber US-Aufsichtsbehörden könnten auch Minderheitsbeteiligungen überprüfen, wenn sie diese als wettbewerbsgefährdend erachten, so der KI-Experte: “Dabei spielt jedoch auch eine wichtige Rolle, dass Meta in Sachen AGI nicht als führend gilt. Die Regulatoren könnten die Vereinbarung deshalb als nicht kritisch einstufen.”

Insgesamt zeige der Deal zwischen Meta und Scale AI, dass der Social-Media-Riese erkannt habe, dass sich der Fokus des KI-Wettlaufs verlagert hat, so Mayham: “Zuckerberg setzt vor allem darauf, dass Talente und Dateninfrastruktur wichtiger sind als Rechenleistung.” (fm)

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Was ist Systemische Beratung?​

Allgemein

Der Weg zur Lösung eines Problems scheint oft nicht sichtbar. Systemische Beratung bringt Sie mit System voran. Foto: solarseven – shutterstock.comWeder der Markt noch die Konkurrenz oder die Mitarbeiter bremsen die meisten Unternehmen aus, sondern ein immer gleicher Blickwinkel auf die Dinge. Die Bedeutung eines Strategiewechsels für den Erfolg erkannte bereits Albert Einstein: “Wenn du immer wieder das tust, was du immer schon getan hast, dann wirst du immer wieder das bekommen, was du immer schon bekommen hast. Wenn du etwas anderes haben willst, musst du etwas anderes tun”. Systemische Beratung hilft Herausforderungen anders anzugehen.Systemische Beratung – DefinitionDie Systemische Beratung bezeichnet die Beratung von einzelnen Personen, Gruppen oder gar Organisationen, indem auf den jeweiligen Kontext eingegangen wird. Man geht davon aus, dass alle einzelnen Elemente eines Systems (zum Beispiel Team, Abteilung, Unternehmen) zusammenhängen und daher auch in Zusammenhang betrachtet werden müssen. Das Verhalten eines Menschen lässt sich demnach nicht isoliert betrachten, sondern erklärt sich durch die Beziehungen und Interaktionen mit anderen und mit der Systemumwelt. Die Wurzeln der Systemischen Beratung reichen zurück bis in der Familientherapie der 50er-Jahre. Die damals innovative Idee, eine ganze Familie zu therapieren statt nur eine einzelne Person, legte das Fundament. Über die Zeit hinweg entwickelten zahlreiche Vertreter den Ansatz weiter. Darunter finden sich Niklas Luhmann, Salvador Minuchin, Steve de Shazer, Friedemann Schulz von Thun und Paul Watzlawick.Die Einflüsse kommen vor allem aus den Bereichen Systemtheorie, Kommunikationstheorien, Kybernetik und auch dem Konstruktivismus. So gibt es keine einheitliche systemische Theorie, sondern vielmehr eine Verflechtung systemtheoretischer Ansätze aus unterschiedlichen Disziplinen, die sich ergänzen.Systemische Beratung – Methoden und ZieleÜberlebensfähige Systeme sind Systeme, die sich weiterentwickeln. Eingefahrene Strukturen und einschränkende Sichtweisen oder Regeln können sie daran hindern. Systemische Beratung hilft, Zusammenhänge sichtbar zu machen, hinderliche Faktoren zu identifizieren und sie aus dem Weg zu räumen. Sie unterstützt Menschen, Teams als auch Organisationen, Veränderungen zu initiieren und durchzuführen. Doch Systemische Beratung hat auch Grenzen. Unklare Zielsetzungen zwingen diesen Ansatz in die Knie. Ihre Stärke ist der Umgang mit komplexen Themen. Doch ohne eine klare Zieldefinition läuft man Gefahr, sich in einem Irrgarten aus Zusammenhängen, Wechselwirkungen und Hypothesen zu verlaufen. Somit eignet sich dieser Ansatz nicht, um sich auf die Suche nach Optimierungsmöglichkeiten zu machen.Insbesondere im Wirtschaftskontext kann es hilfreich sein, wenn der Berater über zusätzliches Fachwissen verfügt. Zwar fällt die Systemische Beratung in die Kategorie der Prozessberatung, doch in der Praxis verschwimmen die Grenzen zur Fachberatung. Abhängig von der Thematik kann ein fachlich kompetenter Sparringspartner für das Management vorteilhaft sein. Systemische Beratung – im Business-UmfeldEin Problem zu lösen, indem man statt eines einzelnen Elementes das ganze System unter die Lupe nimmt, ist eine Herangehensweise, die auch in der Wirtschaft Anklang findet. Großes Interesse findet der systemische Ansatz vor allem in den Bereichen:Organisationsentwicklung,Change Management,Teamentwicklung,Gesprächsführung undProzessoptimierung. Das Ziel Systemischer Teamberatung ist es, die Kommunikations- und Arbeitsprozesse zu optimieren. So kann sie dabei helfen, Prozesse effizienter zu gestalten, den Kommunikationsfluss bei abteilungsübergreifenden Projekten zu verbessern, die Produktivität zu erhöhen und die Selbstorganisation von Teams zu fördern. Weit verbreitet ist auch die Systemische Organisationsberatung. Der Grund dafür ist einfach: Veränderung ist für Organisationen ein Dauerthema. Doch nur wer ein System versteht, kann es ändern. Systemische Organisationsberatung hilft ein System zu verstehen, Veränderungen zu initiieren und zu begleiten. Zunehmender Beliebtheit erfreuen sich auch die Methoden der systemischen Gesprächsführung. Mit ihnen gelingt ein lösungsorientierter Austausch mit Geschäftspartnern, Kunden und Mitarbeitern. Eines der wichtigsten Instrumente sind dabei systemische Fragen. Auf den ersten Blick können diese Fragen irritierend oder provozierend wirken, wie beispielsweise: Wodurch könnten Sie das Projekt endgültig zum Scheitern bringen? Doch genau diese Reaktion ist beabsichtigt, um Denkräume für neue Lösungsideen zu öffnen.Systemische Beratung ist ein Oberbegriff für verschiedene systemische Beratungsformate. Systemisches Coaching ist eines dieser Formate für die Wirtschaft. In der Praxis sind die Begriffe keinesfalls trennscharf. Ein Systemischer Coach greift auf Methoden der Systemischen Beratung zurück. Viele Systemische Berater sind auch Coaches. Eine weitere Unschärfe kommt hinzu durch die inflationäre Nutzung der Begriffe “systemisch” und “Coaching”. Entscheidend für den Erfolg ist daher weniger die Frage, ob Coaching oder Beratung, sondern vielmehr die Wahl des Experten.Lesetipp: Change-Management-Beratung 8 Mythen vom Business-WandelEin Beispiel aus der PraxisNehmen wir an, ein Kundenprojekt steht kurz vor dem Aus, obwohl jede Menge hochkompetenter Mitarbeiter im Team sind. Dem Team fällt es schwer, Entscheidungen zu treffen und voranzukommen, obwohl sich die Teammitglieder persönlich gut verstehen. Hinzu kommen zunehmend unzufriedenere Kunden. Im Team breitet sich Frust aus und beim Projektleiter Ratlosigkeit. Er schaltet einen Systemischen Coach ein. Das Vorgehen des Coaches orientiert sich an der Systemischen Schleife, ein häufig genutztes Prozessmodell in der systemischen Arbeit. Es gliedert den Beratungsprozess in vier Schritte:1. Informationen sammeln: In dieser Phase macht sich der Systemische Coach ein Bild von der Situation. Er beobachtet und sammelt Informationen beispielsweise durch Interviews.2. Hypothesen bilden: Auf Basis der gesammelten Informationen bildet der Systemische Coach Hypothesen über Wirkungszusammenhänge: Wo tragen die Beteiligten selbst zum Problem bei? Welche Faktoren halten das Problem aufrecht? Welche Muster sind erkennbar?Hypothesen sind Annahme. Diese können zutreffend sein oder auch nicht. Das Team entscheidet, welche Hypothesen hilfreich sind und in Phase 3 genommen werden.3. Interventionen planen: In dieser Phase werden konkrete Interventionen geplant. Die zentrale Frage in dieser Phase lautet: “Wie können alte destruktive Denk- und Verhaltensmuster unterbrochen und neue förderliche Muster initiiert werden, um das Projekt zu retten?” Der Systemische Coach unterstützt das Team eine Antwort zu finden durch ein breites Repertoire an systemischen Methoden.4. Interventionen setzen: In der Phase 4 wird zur Tat geschritten und die Maßnahmen umgesetzt.Mit dem Abschluss der Phase 4 schließt sich der Kreis und verwandelt sich in eine Schleife, indem die Wirkungen der Maßnahmen beobachtet werden (Phase 1). Der Prozess kann dann so oft durchlaufen werden, bis das gewünschte Endergebnis erzielt wird.Die Systemische Schleife ähnelt dem iterativen Vorgehen in der Software- und Produktentwicklung. Ständiges Feedback und neue Informationen treiben auch dort die kontinuierliche Verbesserung voran. Welcher Erfolg damit erzielt werden kann, wird sichtbar, wenn man sein jetziges Smartphone mit dem vor fünf Jahren vergleicht. Systemische Ansätze machen diese technische Erfolgsgeschichte auch für soziale Systeme möglich, wie für das Team aus unserem Beispiel.Systemische Schleife (in Anlehnung an Königswieser & Exner 2019) Foto: Stefanie KraussSystemischer Berater werden – Aus- und WeiterbildungDer Begriff des Systemischen Beraters ist kein geschützter Beruf, ähnlich wie der eines Coaches. Selbstredend gibt es auch verschiedene Möglichkeiten, sich dahingehend weiterzubilden. Es gibt verschiedene Institutionen, die Ausbildungsstandards setzen, wie beispielsweise die DGSF (Deutsche Gesellschaft für Systemische Therapie, Beratung und Familientherapie) und die SG (Systemische Gesellschaft).Dieser klassische Weg zum Berater führt über eine mindestens zweijährige Ausbildung. Diese kann auch als Basis genutzt werden für eine anschließende Spezialisierung auf Systemisches Coaching oder Systemische Organisationsberatung. Ein psychologischer Hintergrund ist dabei prinzipiell von Vorteil, jedoch keine Voraussetzung. Entscheidend für den Erfolg eines Systemischen Beraters ist neben der Methodik somit auch das jeweilige Profil. Systemische Beratung ist also nicht immer Systemische Beratung. Komplexe Herausforderungen fokussiert und lösungsorientiert zu meistern, kann mit Systemischer Beratung gelingen. Die Methoden können zum Teil recht ungewöhnlich erscheinen. Doch wie Albert Einstein schon erkannte, ist es oft genau das, was uns wirklich weiterbringt. (bw) 

Was ist Systemische Beratung?​ Der Weg zur Lösung eines Problems scheint oft nicht sichtbar. Systemische Beratung bringt Sie mit System voran.
Foto: solarseven – shutterstock.comWeder der Markt noch die Konkurrenz oder die Mitarbeiter bremsen die meisten Unternehmen aus, sondern ein immer gleicher Blickwinkel auf die Dinge. Die Bedeutung eines Strategiewechsels für den Erfolg erkannte bereits Albert Einstein: “Wenn du immer wieder das tust, was du immer schon getan hast, dann wirst du immer wieder das bekommen, was du immer schon bekommen hast. Wenn du etwas anderes haben willst, musst du etwas anderes tun”. Systemische Beratung hilft Herausforderungen anders anzugehen.Systemische Beratung – DefinitionDie Systemische Beratung bezeichnet die Beratung von einzelnen Personen, Gruppen oder gar Organisationen, indem auf den jeweiligen Kontext eingegangen wird. Man geht davon aus, dass alle einzelnen Elemente eines Systems (zum Beispiel Team, Abteilung, Unternehmen) zusammenhängen und daher auch in Zusammenhang betrachtet werden müssen. Das Verhalten eines Menschen lässt sich demnach nicht isoliert betrachten, sondern erklärt sich durch die Beziehungen und Interaktionen mit anderen und mit der Systemumwelt. Die Wurzeln der Systemischen Beratung reichen zurück bis in der Familientherapie der 50er-Jahre. Die damals innovative Idee, eine ganze Familie zu therapieren statt nur eine einzelne Person, legte das Fundament. Über die Zeit hinweg entwickelten zahlreiche Vertreter den Ansatz weiter. Darunter finden sich Niklas Luhmann, Salvador Minuchin, Steve de Shazer, Friedemann Schulz von Thun und Paul Watzlawick.Die Einflüsse kommen vor allem aus den Bereichen Systemtheorie, Kommunikationstheorien, Kybernetik und auch dem Konstruktivismus. So gibt es keine einheitliche systemische Theorie, sondern vielmehr eine Verflechtung systemtheoretischer Ansätze aus unterschiedlichen Disziplinen, die sich ergänzen.Systemische Beratung – Methoden und ZieleÜberlebensfähige Systeme sind Systeme, die sich weiterentwickeln. Eingefahrene Strukturen und einschränkende Sichtweisen oder Regeln können sie daran hindern. Systemische Beratung hilft, Zusammenhänge sichtbar zu machen, hinderliche Faktoren zu identifizieren und sie aus dem Weg zu räumen. Sie unterstützt Menschen, Teams als auch Organisationen, Veränderungen zu initiieren und durchzuführen. Doch Systemische Beratung hat auch Grenzen. Unklare Zielsetzungen zwingen diesen Ansatz in die Knie. Ihre Stärke ist der Umgang mit komplexen Themen. Doch ohne eine klare Zieldefinition läuft man Gefahr, sich in einem Irrgarten aus Zusammenhängen, Wechselwirkungen und Hypothesen zu verlaufen. Somit eignet sich dieser Ansatz nicht, um sich auf die Suche nach Optimierungsmöglichkeiten zu machen.Insbesondere im Wirtschaftskontext kann es hilfreich sein, wenn der Berater über zusätzliches Fachwissen verfügt. Zwar fällt die Systemische Beratung in die Kategorie der Prozessberatung, doch in der Praxis verschwimmen die Grenzen zur Fachberatung. Abhängig von der Thematik kann ein fachlich kompetenter Sparringspartner für das Management vorteilhaft sein.

Systemische Beratung – im Business-UmfeldEin Problem zu lösen, indem man statt eines einzelnen Elementes das ganze System unter die Lupe nimmt, ist eine Herangehensweise, die auch in der Wirtschaft Anklang findet. Großes Interesse findet der systemische Ansatz vor allem in den Bereichen:Organisationsentwicklung,Change Management,Teamentwicklung,Gesprächsführung undProzessoptimierung. Das Ziel Systemischer Teamberatung ist es, die Kommunikations- und Arbeitsprozesse zu optimieren. So kann sie dabei helfen, Prozesse effizienter zu gestalten, den Kommunikationsfluss bei abteilungsübergreifenden Projekten zu verbessern, die Produktivität zu erhöhen und die Selbstorganisation von Teams zu fördern. Weit verbreitet ist auch die Systemische Organisationsberatung. Der Grund dafür ist einfach: Veränderung ist für Organisationen ein Dauerthema. Doch nur wer ein System versteht, kann es ändern. Systemische Organisationsberatung hilft ein System zu verstehen, Veränderungen zu initiieren und zu begleiten. Zunehmender Beliebtheit erfreuen sich auch die Methoden der systemischen Gesprächsführung. Mit ihnen gelingt ein lösungsorientierter Austausch mit Geschäftspartnern, Kunden und Mitarbeitern. Eines der wichtigsten Instrumente sind dabei systemische Fragen. Auf den ersten Blick können diese Fragen irritierend oder provozierend wirken, wie beispielsweise: Wodurch könnten Sie das Projekt endgültig zum Scheitern bringen? Doch genau diese Reaktion ist beabsichtigt, um Denkräume für neue Lösungsideen zu öffnen.Systemische Beratung ist ein Oberbegriff für verschiedene systemische Beratungsformate. Systemisches Coaching ist eines dieser Formate für die Wirtschaft. In der Praxis sind die Begriffe keinesfalls trennscharf. Ein Systemischer Coach greift auf Methoden der Systemischen Beratung zurück. Viele Systemische Berater sind auch Coaches. Eine weitere Unschärfe kommt hinzu durch die inflationäre Nutzung der Begriffe “systemisch” und “Coaching”. Entscheidend für den Erfolg ist daher weniger die Frage, ob Coaching oder Beratung, sondern vielmehr die Wahl des Experten.Lesetipp: Change-Management-Beratung 8 Mythen vom Business-WandelEin Beispiel aus der PraxisNehmen wir an, ein Kundenprojekt steht kurz vor dem Aus, obwohl jede Menge hochkompetenter Mitarbeiter im Team sind. Dem Team fällt es schwer, Entscheidungen zu treffen und voranzukommen, obwohl sich die Teammitglieder persönlich gut verstehen. Hinzu kommen zunehmend unzufriedenere Kunden. Im Team breitet sich Frust aus und beim Projektleiter Ratlosigkeit. Er schaltet einen Systemischen Coach ein. Das Vorgehen des Coaches orientiert sich an der Systemischen Schleife, ein häufig genutztes Prozessmodell in der systemischen Arbeit. Es gliedert den Beratungsprozess in vier Schritte:1. Informationen sammeln: In dieser Phase macht sich der Systemische Coach ein Bild von der Situation. Er beobachtet und sammelt Informationen beispielsweise durch Interviews.2. Hypothesen bilden: Auf Basis der gesammelten Informationen bildet der Systemische Coach Hypothesen über Wirkungszusammenhänge: Wo tragen die Beteiligten selbst zum Problem bei? Welche Faktoren halten das Problem aufrecht? Welche Muster sind erkennbar?Hypothesen sind Annahme. Diese können zutreffend sein oder auch nicht. Das Team entscheidet, welche Hypothesen hilfreich sind und in Phase 3 genommen werden.3. Interventionen planen: In dieser Phase werden konkrete Interventionen geplant. Die zentrale Frage in dieser Phase lautet: “Wie können alte destruktive Denk- und Verhaltensmuster unterbrochen und neue förderliche Muster initiiert werden, um das Projekt zu retten?” Der Systemische Coach unterstützt das Team eine Antwort zu finden durch ein breites Repertoire an systemischen Methoden.4. Interventionen setzen: In der Phase 4 wird zur Tat geschritten und die Maßnahmen umgesetzt.Mit dem Abschluss der Phase 4 schließt sich der Kreis und verwandelt sich in eine Schleife, indem die Wirkungen der Maßnahmen beobachtet werden (Phase 1). Der Prozess kann dann so oft durchlaufen werden, bis das gewünschte Endergebnis erzielt wird.Die Systemische Schleife ähnelt dem iterativen Vorgehen in der Software- und Produktentwicklung. Ständiges Feedback und neue Informationen treiben auch dort die kontinuierliche Verbesserung voran. Welcher Erfolg damit erzielt werden kann, wird sichtbar, wenn man sein jetziges Smartphone mit dem vor fünf Jahren vergleicht. Systemische Ansätze machen diese technische Erfolgsgeschichte auch für soziale Systeme möglich, wie für das Team aus unserem Beispiel.Systemische Schleife (in Anlehnung an Königswieser & Exner 2019)
Foto: Stefanie KraussSystemischer Berater werden – Aus- und WeiterbildungDer Begriff des Systemischen Beraters ist kein geschützter Beruf, ähnlich wie der eines Coaches. Selbstredend gibt es auch verschiedene Möglichkeiten, sich dahingehend weiterzubilden. Es gibt verschiedene Institutionen, die Ausbildungsstandards setzen, wie beispielsweise die DGSF (Deutsche Gesellschaft für Systemische Therapie, Beratung und Familientherapie) und die SG (Systemische Gesellschaft).Dieser klassische Weg zum Berater führt über eine mindestens zweijährige Ausbildung. Diese kann auch als Basis genutzt werden für eine anschließende Spezialisierung auf Systemisches Coaching oder Systemische Organisationsberatung. Ein psychologischer Hintergrund ist dabei prinzipiell von Vorteil, jedoch keine Voraussetzung. Entscheidend für den Erfolg eines Systemischen Beraters ist neben der Methodik somit auch das jeweilige Profil. Systemische Beratung ist also nicht immer Systemische Beratung. Komplexe Herausforderungen fokussiert und lösungsorientiert zu meistern, kann mit Systemischer Beratung gelingen. Die Methoden können zum Teil recht ungewöhnlich erscheinen. Doch wie Albert Einstein schon erkannte, ist es oft genau das, was uns wirklich weiterbringt. (bw)

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Was ist Markdown?​

Allgemein

Mit Markdown verlieren HTML-Formatierungen ihren “Schrecken”.  Yellowj | shutterstock.com Die allgemeine Benutzerfreundlichkeit und simple Natur des Markdown-Textformats haben zu einer breiten Akzeptanz in diversen Bereichen geführt: Blogger waren die ersten frühen Anwender, die es nutzten, um Beiträge zu verfassen und Links einzubetten – ohne dazu einen WYSIWYG-Editor zu benötigen. Heute nutzen unter anderem viele Developer Markdown (oder eine seiner Varianten), um ihre Dokumentationen zu schreiben. Das liegt auch an der denkbar niedrigen Zugangsbarriere: Für den Einstieg ist lediglich ein Texteditor nötig. In diesem Artikel lesen Sie: wie sich Markdown definiert, wie die Markup-Sprache sich entwickelt hat, welche Grundelemente ihre Syntax auszeichnen, welche weiteren Anwendungsfälle es gibt, und welche Varianten von Markdown existieren. Markdown – Definition Markdown ist eine vereinfachte Auszeichnungssprache, die ihren Fokus auf die Lesbarkeit von Texten legt. Sie erleichtert es, Texte problemfrei in HTML (oder ein anderes Rich-Format) zu konvertieren. Das Besondere an Markdown ist dabei, dass es zu Formatierungszwecken auf eine reine Textsyntax setzt. So ist auf den ersten Blick erkennbar, wie in Markdown formatierter Text am Ende aussehen wird. Markdown – Historie Entwickelt wurde Markdown von den Softwareexperten John Gruber und Aaron Swartz. Erstmals veröffentlicht wurde die Auszeichnungssprache Ende 2004. In dieser Web-Ära wiesen E-Mails und Usenet-Beiträge, die in reinem Text geschrieben waren, schon länger eine Art “Ad-Hoc-Formatierungskultur” auf. *Sternchen* oder _Unterstriche_ sind nur zwei Beispiele für die damals übliche Art und Weise, bestimmte Textstellen hervorzuheben. Diese textuellen Hinweise wurden jedoch nicht als HTML gerendert, sondern stellten lediglich eine Andeutung dar, wie das Markup aussehen könnte. Gruber und Swartz nutzten diese Form von Plaintext-Markup schließlich, um formatierte Outputs zu generieren. Für ihr Projekt ließen sich die Softwareexperten außerdem unter anderem auch von reStructuredText (RST) inspirieren, einer anderen Auszeichnungssprache, die im Jahr 2002 veröffentlicht worden war. Die erste Version von Markdown war schließlich ein in Perl geschriebenes Skript, das entweder Standalone verwendet oder in andere Software integriert werden konnte – beispielsweise in die Publishing-Pipeline eines Blogs oder in Form eines Textfilters für Message Boards wie BBEdit. Heute existiert Markdown weiterhin als Perl-Skript – mittlerweile existieren jedoch auch Markdown-Bibliotheken für unzählige Programmiersprachen. Die Markdown-Syntax Markdown-Dokumente sind im Wesentlichen reine Textdateien und können sowohl in ASCII– als auch in UTF-8-Kodierung vorliegen – alle wichtigen Formatierungen erfolgen in erstgenanntem. Um formatierten Output zu generieren, “verfüttern” Sie das Markdown-Dokument lediglich an ein Verarbeitungsskript – etwa das bereits angesprochene Perl-Skript. Plain Text wird dabei unverändert wiedergegeben, während bestimmte Zeichenfolgen bewirken, dass Text entweder als Block- oder Inline-Element formatiert wird. Das ist Plain Text. Einzelne Zeilenumbrüche werden als normaler Weißraum behandelt, doppelte Zeilenumbrüche markieren hingegen den Beginn eines neuen Absatzes: Diese beiden Zeilen würden einen Absatz bilden.Diese durch einen doppelten Zeilenumbruch abgetrennte Sektion wäre ein eigener Absatz. Um Text hervorzuheben, kommen Sternchen, Unterstriche und weitere Symbole zum Einsatz: Kursivschrift: *Italics* Fettschrift: **Bold** Durchgestrichen: ~~Strikethrough~~ (nicht durchgängig unterstützt) Überschriften in einem Dokument (in HTML gesprochen H1 bis H5) können über ein Hash-Symbol, beziehungsweise eine Raute am Anfang einer Zeile dargestellt werden: # Main headingText## SubheadingMehr text Das würde in folgendem HTML-Code resultieren: Main headingTextSubheadingMehr text Weitere Grundlagen: Um eine horizontale Linie zu erstellen, beginnen Sie eine neue Zeile einfach mit — oder ===. Inline-Links nutzen eine []()-Konstruktion, um den Text des Links von seiner URL zu trennen, zum Beispiel: [die Computerwoche-Homepage](https://www.computerwoche.de). Viele Markdown-Varianten unterstützen auch ein URL-Format mit spitzen Klammern, etwa , allerdings ohne separat formatiertes Text-Label. Ein Bild einzufügen, funktioniert über einen Link, dem ein Ausrufezeichen vorangestellt ist – also zum Beispiel ![optionale Bildbeschreibung](https://img.url/thing.jpg). Stattdessen einfach nur das Bild ohne Metadaten einzufügen, funktioniert mit ![](https://img.url/thing.jpg). Für eingerückte Blöcke oder Zitate im Blockformat setzen Sie ein > an den Anfang eines Absatzes: Regulärer text> Eingerückter block>> Doppelt eingerückter BlockMehr regulärer text Code-formatierter Text wird durch Blöcke mit drei Backquotes abgegrenzt: “` test “` Ungeordnete Listen nutzen *, + oder – am Zeilenanfang, wobei Ebenen über Einrückungen angegeben werden: * Key concept * Sub-concept * weiteres sub-concept* Weiteres key concept. Zu Nummerierungszwecken können beliebige Ziffern gefolgt von einem Punkt genutzt werden – der Markdown-Renderer nummeriert alles automatisch neu: 0. Erstes item0. Zweites item0. Drittes item Zu guter Letzt können Sie HTML bei Bedarf auch manuell einfügen. Allerdings kann es vorkommen, dass der Markdown-Renderer einen Bereich mit manuell eingegebenem HTML als von seiner eigenen Darstellung ausgenommen betrachtet. Ein Beispiel: This may *not* render as intended. Einige Markdown-Renderer versuchen hier möglicherweise, die Markdown-Formatierung zwischen HTML-Tags anzuwenden. In diesen Fällen würde die obige Quelle dann kursiv dargestellt, in anderen würden Sie Sternchen sehen. Markdown-Anwendungsfälle Der ursprüngliche Anwendungsfall für Markdown waren Blogs und Message Boards. Dabei war die Auszeichnungssprache eine Alternative für die Nutzer, die zwar Rich Text rendern, aber kein HTML (manuell) schreiben oder einen WYSIWYG-Editor nutzen wollten, um Markup zu erstellen. Dieser Use Case ist nach wie vor aktuell: Heute nutzen etwa Plattformen wie Discord oder Slack Markdown (in leicht modifizierter Form), um ihren Benutzern zu ermöglichen, Posts abzusetzen und dort Links oder Bilder zu integrieren. Ein weiterer häufiger Anwendungsfall für Markdown ist die Projektdokumentation. So lässt sich mit der Auszeichnungssprache im Handumdrehen eine simple README.md erstellen. Und obwohl es mit Blick auf die Skalierbarkeit von Markdown Kritik gibt, eignet es sich auch für umfangreichere und komplexere Dokumentationsaufgaben. Viele Tools in diesem Bereich (etwa Mkdocs) verwenden Markdown als Kernformat. Darüber hinaus erweitern verschiedene Markdown-Varianten (dazu gleich mehr) den Standard um benutzerdefinierte Funktionen. Davon abgesehen ist Markdown ist auch ein geeignetes Basisformat für ein Wiki. Denn die Wiki-Formatierung folgt im Allgemeinen derselben Philosophie: Es handelt sich um ein Plain-Text-Format mit Anmerkungen, die visuell geparst werden können. Die meisten Wiki-Implementierungen von Markdown erweitern den Standard ebenfalls – beispielsweise, um Dokumente zu transkludieren. Markdown – Einschränkungen Der Kernstandard von Markdown (der lange Zeit nur ein De-facto-Standard war) unterstützt lediglich eine Handvoll von Formatierungsoptionen, die die ursprünglichen Anwendungsfälle widerspiegeln. Schließlich war Markdown nicht als 1:1-Tool gedacht, um HTML zu generieren – sondern als Werkzeug, um schnell Texte zu generieren, die die gängigsten HTML-Elemente verwenden. Entsprechend gibt es einige Dinge, die Sie mit dem Markdown-Kernstandard nicht rendern können: Tabellen: Verschiedene Erweiterungen für Markdown unterstützen die Tabellenformatierung – üblicherweise nutzen sie das Pipe-Symbol (|), um Tabellenspalten zu definieren. Die Implementierungen sind jedoch nicht konsistent, die Markdown-Kernimplementierung verfügt nicht über Tabellensyntax. Fußnoten: Selbst auf einer einfachen Webseite kann es sehr nützlich sein, Fußnoten im Text automatisiert definieren zu können. Auch dafür bietet Markdown keine native Möglichkeit. Metadaten oder Variablen: Die Auszeichnungssprache verfügt außerdem nicht über einen nativen Mechanismus, um Metadaten auf Dokumentebene oder gar der von Inline-Kommentaren zu definieren. Ein manuell eingefügter HTML-Kommentarblock könnte Daten enthalten, aber Markdown selbst kann damit nichts anfangen und konvertiert es einfach mit. Kontrolle über CSS-Klassen oder -Stile: Wenn Sie einen Stil auf einen Textblock anwenden möchten, geht das nur, indem Sie diesen in HTML-Tags einschließen, beispielsweise: … . Markdown selbst sieht für diese Art der Formatierung keine Syntax vor. Markdown-Varianten Der Minimalismus von Markdown ist auch der Grund, warum sich im Laufe der Jahre Varianten entwickelt haben. Diese wollten Markdown nicht verdrängen oder ersetzen, sondern ergänzen. Entsprechend bieten die folgenden Markdowen-Varianten eine Syntax, die auf der von Markdown aufbaut und sie um einige nützliche Features erweitert: CommonMark ist als “stark definierte, hochkompatible Spezifikation von Markdown” konzipiert. Sie übernimmt die Kernsyntax von Markdown und formalisiert sie, um eine Spezifikation, Referenzimplementierungen, eine Testsuite und eine Reihe weiterer Tools zu erstellen. Es definiert keine Erweiterungen für den Standard, sondern beschreibt diesen eindeutig und bietet Möglichkeiten, um Standard-konforme Tools zu erstellen. Eine weit verbreitete Variante ist GitHub-flavored Markdown, das sowohl von GitHub entwickelt wurde als auch viele Anwendungsfälle auf der Plattform ergänzt. Die Spezifikation erweitert CommonMark um Tabellen, Aufgabenlisten und einen Mechanismus, um problematische Raw-HTML-Tags (wie ) zu deaktivieren. Auf ähnliche Weise erweitert das MultiMarkdown-Projekt die grundlegende Markdown-Syntax um Funktionen, die häufig in Dokumenten wie wissenschaftlichen Artikeln oder Büchern verwendet werden – etwa Tabellen, Fußnoten, Zitate, Querverweise oder Mathematikformeln im LaTeX-Format. (fm) Sie wollen weitere interessante Beiträge zu diversen Themen aus der IT-Welt lesen? Unsere kostenlosen Newsletter liefern Ihnen alles, was IT-Profis wissen sollten – direkt in Ihre Inbox! 

Was ist Markdown?​ Mit Markdown verlieren HTML-Formatierungen ihren “Schrecken”.  Yellowj | shutterstock.com

Die allgemeine Benutzerfreundlichkeit und simple Natur des Markdown-Textformats haben zu einer breiten Akzeptanz in diversen Bereichen geführt: Blogger waren die ersten frühen Anwender, die es nutzten, um Beiträge zu verfassen und Links einzubetten – ohne dazu einen WYSIWYG-Editor zu benötigen. Heute nutzen unter anderem viele Developer Markdown (oder eine seiner Varianten), um ihre Dokumentationen zu schreiben. Das liegt auch an der denkbar niedrigen Zugangsbarriere: Für den Einstieg ist lediglich ein Texteditor nötig.

In diesem Artikel lesen Sie:

wie sich Markdown definiert,

wie die Markup-Sprache sich entwickelt hat,

welche Grundelemente ihre Syntax auszeichnen,

welche weiteren Anwendungsfälle es gibt, und

welche Varianten von Markdown existieren.

Markdown – Definition

Markdown ist eine vereinfachte Auszeichnungssprache, die ihren Fokus auf die Lesbarkeit von Texten legt. Sie erleichtert es, Texte problemfrei in HTML (oder ein anderes Rich-Format) zu konvertieren.

Das Besondere an Markdown ist dabei, dass es zu Formatierungszwecken auf eine reine Textsyntax setzt. So ist auf den ersten Blick erkennbar, wie in Markdown formatierter Text am Ende aussehen wird.

Markdown – Historie

Entwickelt wurde Markdown von den Softwareexperten John Gruber und Aaron Swartz. Erstmals veröffentlicht wurde die Auszeichnungssprache Ende 2004.

In dieser Web-Ära wiesen E-Mails und Usenet-Beiträge, die in reinem Text geschrieben waren, schon länger eine Art “Ad-Hoc-Formatierungskultur” auf. *Sternchen* oder _Unterstriche_ sind nur zwei Beispiele für die damals übliche Art und Weise, bestimmte Textstellen hervorzuheben. Diese textuellen Hinweise wurden jedoch nicht als HTML gerendert, sondern stellten lediglich eine Andeutung dar, wie das Markup aussehen könnte. Gruber und Swartz nutzten diese Form von Plaintext-Markup schließlich, um formatierte Outputs zu generieren. Für ihr Projekt ließen sich die Softwareexperten außerdem unter anderem auch von reStructuredText (RST) inspirieren, einer anderen Auszeichnungssprache, die im Jahr 2002 veröffentlicht worden war.

Die erste Version von Markdown war schließlich ein in Perl geschriebenes Skript, das entweder Standalone verwendet oder in andere Software integriert werden konnte – beispielsweise in die Publishing-Pipeline eines Blogs oder in Form eines Textfilters für Message Boards wie BBEdit. Heute existiert Markdown weiterhin als Perl-Skript – mittlerweile existieren jedoch auch Markdown-Bibliotheken für unzählige Programmiersprachen.

Die Markdown-Syntax

Markdown-Dokumente sind im Wesentlichen reine Textdateien und können sowohl in ASCII– als auch in UTF-8-Kodierung vorliegen – alle wichtigen Formatierungen erfolgen in erstgenanntem. Um formatierten Output zu generieren, “verfüttern” Sie das Markdown-Dokument lediglich an ein Verarbeitungsskript – etwa das bereits angesprochene Perl-Skript. Plain Text wird dabei unverändert wiedergegeben, während bestimmte Zeichenfolgen bewirken, dass Text entweder als Block- oder Inline-Element formatiert wird.

Das ist Plain Text.

Einzelne Zeilenumbrüche werden als normaler Weißraum behandelt, doppelte Zeilenumbrüche markieren hingegen den Beginn eines neuen Absatzes:

Diese beiden Zeilen würden einen Absatz bilden.Diese durch einen doppelten Zeilenumbruch abgetrennte Sektion wäre ein eigener Absatz.

Um Text hervorzuheben, kommen Sternchen, Unterstriche und weitere Symbole zum Einsatz:

Kursivschrift: *Italics*

Fettschrift: **Bold**

Durchgestrichen: ~~Strikethrough~~ (nicht durchgängig unterstützt)

Überschriften in einem Dokument (in HTML gesprochen H1 bis H5) können über ein Hash-Symbol, beziehungsweise eine Raute am Anfang einer Zeile dargestellt werden:

# Main headingText## SubheadingMehr text

Das würde in folgendem HTML-Code resultieren:

Main headingTextSubheadingMehr text

Weitere Grundlagen:

Um eine horizontale Linie zu erstellen, beginnen Sie eine neue Zeile einfach mit — oder ===.

Inline-Links nutzen eine []()-Konstruktion, um den Text des Links von seiner URL zu trennen, zum Beispiel: [die Computerwoche-Homepage](https://www.computerwoche.de).

Viele Markdown-Varianten unterstützen auch ein URL-Format mit spitzen Klammern, etwa , allerdings ohne separat formatiertes Text-Label.

Ein Bild einzufügen, funktioniert über einen Link, dem ein Ausrufezeichen vorangestellt ist – also zum Beispiel ![optionale Bildbeschreibung](https://img.url/thing.jpg). Stattdessen einfach nur das Bild ohne Metadaten einzufügen, funktioniert mit ![](https://img.url/thing.jpg).

Für eingerückte Blöcke oder Zitate im Blockformat setzen Sie ein > an den Anfang eines Absatzes:

Regulärer text> Eingerückter block>> Doppelt eingerückter BlockMehr regulärer text

Code-formatierter Text wird durch Blöcke mit drei Backquotes abgegrenzt:

“`
test
“`

Ungeordnete Listen nutzen *, + oder – am Zeilenanfang, wobei Ebenen über Einrückungen angegeben werden:

* Key concept * Sub-concept * weiteres sub-concept* Weiteres key concept.

Zu Nummerierungszwecken können beliebige Ziffern gefolgt von einem Punkt genutzt werden – der Markdown-Renderer nummeriert alles automatisch neu:

0. Erstes item0. Zweites item0. Drittes item

Zu guter Letzt können Sie HTML bei Bedarf auch manuell einfügen. Allerdings kann es vorkommen, dass der Markdown-Renderer einen Bereich mit manuell eingegebenem HTML als von seiner eigenen Darstellung ausgenommen betrachtet. Ein Beispiel:

This may *not* render as intended.

Einige Markdown-Renderer versuchen hier möglicherweise, die Markdown-Formatierung zwischen HTML-Tags anzuwenden. In diesen Fällen würde die obige Quelle dann kursiv dargestellt, in anderen würden Sie Sternchen sehen.

Markdown-Anwendungsfälle

Der ursprüngliche Anwendungsfall für Markdown waren Blogs und Message Boards. Dabei war die Auszeichnungssprache eine Alternative für die Nutzer, die zwar Rich Text rendern, aber kein HTML (manuell) schreiben oder einen WYSIWYG-Editor nutzen wollten, um Markup zu erstellen. Dieser Use Case ist nach wie vor aktuell: Heute nutzen etwa Plattformen wie Discord oder Slack Markdown (in leicht modifizierter Form), um ihren Benutzern zu ermöglichen, Posts abzusetzen und dort Links oder Bilder zu integrieren.

Ein weiterer häufiger Anwendungsfall für Markdown ist die Projektdokumentation. So lässt sich mit der Auszeichnungssprache im Handumdrehen eine simple README.md erstellen. Und obwohl es mit Blick auf die Skalierbarkeit von Markdown Kritik gibt, eignet es sich auch für umfangreichere und komplexere Dokumentationsaufgaben. Viele Tools in diesem Bereich (etwa Mkdocs) verwenden Markdown als Kernformat. Darüber hinaus erweitern verschiedene Markdown-Varianten (dazu gleich mehr) den Standard um benutzerdefinierte Funktionen.

Davon abgesehen ist Markdown ist auch ein geeignetes Basisformat für ein Wiki. Denn die Wiki-Formatierung folgt im Allgemeinen derselben Philosophie: Es handelt sich um ein Plain-Text-Format mit Anmerkungen, die visuell geparst werden können. Die meisten Wiki-Implementierungen von Markdown erweitern den Standard ebenfalls – beispielsweise, um Dokumente zu transkludieren.

Markdown – Einschränkungen

Der Kernstandard von Markdown (der lange Zeit nur ein De-facto-Standard war) unterstützt lediglich eine Handvoll von Formatierungsoptionen, die die ursprünglichen Anwendungsfälle widerspiegeln. Schließlich war Markdown nicht als 1:1-Tool gedacht, um HTML zu generieren – sondern als Werkzeug, um schnell Texte zu generieren, die die gängigsten HTML-Elemente verwenden.

Entsprechend gibt es einige Dinge, die Sie mit dem Markdown-Kernstandard nicht rendern können:

Tabellen: Verschiedene Erweiterungen für Markdown unterstützen die Tabellenformatierung – üblicherweise nutzen sie das Pipe-Symbol (|), um Tabellenspalten zu definieren. Die Implementierungen sind jedoch nicht konsistent, die Markdown-Kernimplementierung verfügt nicht über Tabellensyntax.

Fußnoten: Selbst auf einer einfachen Webseite kann es sehr nützlich sein, Fußnoten im Text automatisiert definieren zu können. Auch dafür bietet Markdown keine native Möglichkeit.

Metadaten oder Variablen: Die Auszeichnungssprache verfügt außerdem nicht über einen nativen Mechanismus, um Metadaten auf Dokumentebene oder gar der von Inline-Kommentaren zu definieren. Ein manuell eingefügter HTML-Kommentarblock könnte Daten enthalten, aber Markdown selbst kann damit nichts anfangen und konvertiert es einfach mit.

Kontrolle über CSS-Klassen oder -Stile: Wenn Sie einen Stil auf einen Textblock anwenden möchten, geht das nur, indem Sie diesen in HTML-Tags einschließen, beispielsweise: … . Markdown selbst sieht für diese Art der Formatierung keine Syntax vor.

Markdown-Varianten

Der Minimalismus von Markdown ist auch der Grund, warum sich im Laufe der Jahre Varianten entwickelt haben. Diese wollten Markdown nicht verdrängen oder ersetzen, sondern ergänzen. Entsprechend bieten die folgenden Markdowen-Varianten eine Syntax, die auf der von Markdown aufbaut und sie um einige nützliche Features erweitert:

CommonMark ist als “stark definierte, hochkompatible Spezifikation von Markdown” konzipiert. Sie übernimmt die Kernsyntax von Markdown und formalisiert sie, um eine Spezifikation, Referenzimplementierungen, eine Testsuite und eine Reihe weiterer Tools zu erstellen. Es definiert keine Erweiterungen für den Standard, sondern beschreibt diesen eindeutig und bietet Möglichkeiten, um Standard-konforme Tools zu erstellen.

Eine weit verbreitete Variante ist GitHub-flavored Markdown, das sowohl von GitHub entwickelt wurde als auch viele Anwendungsfälle auf der Plattform ergänzt. Die Spezifikation erweitert CommonMark um Tabellen, Aufgabenlisten und einen Mechanismus, um problematische Raw-HTML-Tags (wie ) zu deaktivieren.

Auf ähnliche Weise erweitert das MultiMarkdown-Projekt die grundlegende Markdown-Syntax um Funktionen, die häufig in Dokumenten wie wissenschaftlichen Artikeln oder Büchern verwendet werden – etwa Tabellen, Fußnoten, Zitate, Querverweise oder Mathematikformeln im LaTeX-Format.

(fm)

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Streamlit-Tutorial: Webbasierte Python-Daten-Apps leicht gemacht​

Allgemein

Schleusen auf für datenfokussierte Python-Anwendungen: Streamlit befähigt Entwickler, Apps dieser Art ganz ohne Frontend-Erfahrung in nur wenigen Minuten zu erstellen und zu teilen. Foto: isabel kendzior | shutterstock.com Ein gängiges Problem mit Python-Apps ist, sie mit anderen Menschen zu teilen. Bislang verlassen sich Developer zu diesem Zweck vor allem auf Web Interfaces, die die Funktionalitäten der Anwendung über eine Benutzeroberfläche abbilden. Das funktioniert allerdings nur wirklich gut, wenn das User Interface der App für Web-Komponenten ausgelegt ist. Leisten können das beispielsweise Data-Exploration-Anwendungen. Diese erfordern aber auch Frontend-Komponenten, die im Sinne der Interaktivität idealerweise in JavaScript geschrieben sind. Die quelloffene Python-Bibliothek Streamlit zielt darauf ab, die meisten dieser Problemstellungen aufzulösen: Sie ermöglicht es Entwicklern, Python-Apps mit webbasierten Frontends zu entwickeln und dafür auf eine reichhaltige Sammlung interaktiver Komponenten zurückzugreifen. Resultierende Anwendungen können überall dort gehostet werden, wo auch Python-Web-Apps “leben”. Das Beste ist jedoch, dass weder HTML- noch JavaScript- oder CSS-Skills nötig sind, um überzeugende Ergebnisse zu erzielen. Stattdessen genügt Python-Code, der die Methoden und Klassen von Streamlit nutzt. Streamlit-Beispiele Streamlit-Programme werden in einem deklarativen Stil geschrieben. Die Objekte werden auf der Webseite in der Reihenfolge angezeigt, in der sie innerhalb des Codes deklariert sind. Jede Interaktion mit den Komponenten führt dazu, dass das Programm “top down” neu ausgeführt und die Web Page neu geladen wird, um die vorgenommenen Änderungen widerzuspiegeln. Ein simples Streamlit-Beispiel Zunächst ein simples Beispiel für eine Streamlit-Anwendung: import streamlit as st st.title(“Take input from the user”) user_input = st.text_input(“Say something:”) if user_input: st.write(“You said:”, user_input) Wenn Sie diesen Code mit Streamlit ausführen (streamlit run), spielt sich folgendes ab: Eine Webseite mit dem Titel “Take input from the user” erscheint. Darunter ist ein mit “Say something:” befülltes Textfeld zu sehen. Wenn ein User etwas in das Textfeld eingibt und abschickt, erscheint der User Input unter dem Textfeld “You said:“. Diese HTML-Widgets (und wie sie sich verhalten) werden von Streamlit automatisch generiert und gemanagt. Das beinhaltet auch den State der Anwendung: Das if-Statement sorgt beispielsweise dafür, dass die user_input-Textbox nur bei einer entsprechenden Eingabe anspringt. Streamlit bietet viele weitere HTML-Komponenten. Zu den nativ verfügbaren Komponenten gehören zum Beispiel: LaTeX-formattierter Text, Bokeh-Charts und Camera Input. Ein komplexes Streamlit-Beispiel Ein gutes Beispiel für eine komplexere Streamlit-Anwendung hält die offizielle Dokumentation des Tools bereit. Das Beispiel demonstriert dabei eindrücklich, was Streamlit an diversen Fronten leisten kann. Zu diesem Zweck wird ein gängiges Datenset eingesetzt (Uber-Fahrtantritte und -Abschlüsse in Manhattan, kategorisiert nach Stunden). Die entsprechenden Zeiten werden in einem Balkendiagramm, die jeweiligen Standorte über eine interaktive Karte visualisiert. Das gesamte Programm besteht dabei aus nur etwa 30 Code-Zeilen. Das ist kompakt genug, um es im Copy-Paste-Verfahren in eine Datei einzufügen und zu experimentieren. Daten in Streamlit-Anwendungen Streamlit bietet auch diverse native Wege, um mit Datenquellen umzugehen. Dataframes dienen dabei als primäres Format, um Daten zu laden und mit ihnen zu arbeiten. Sie können jedoch auch Daten aus jeder anderen Quelle laden, die sie auch in anderen Python-Apps nutzen würden. Um diesen Prozess zu unterstützen, bietet Streamlit weitere Annehmlichkeiten: Die Datenvisualisierungs-Anwendung aus dem vorhergehenden Abschnitt nutzt etwa Pandas, um eine .CSV-Datei über eine Remote-URL zu laden und in einen Dataframe zu transformieren. Das ist zwar komfortabel, wenn es darum geht, Daten zu laden und zu formatieren, kann aber auch viel Zeit kosten – insbesondere, wenn dazu eine Netzwerkverbindung genutzt wird. Darüber hinaus muss das Programm auch nach jeder User-Aktion neu laden. Um dieses Problem zu umgehen, bietet Streamlit den Decorator @st.cache_data, der genutzt wird, um die load_data()-Funktion zu wrappen. Zudem werden Daten über @st.cache_data über mehrere Reloads hinweg zwischengespeichert, so dass diese nur einmal nach jedem App-Start geladen werden. State Management mit Streamlit Weil das Design von Streamlit Applikationen nach jeder User-Interaktion zum Reload zwingt, ist es nicht unbedingt selbsterklärend, wie man eine Anwendung in einem Persistent State hält. Eingangs haben wir betrachtet, wie Daten in einem Textfeld den State zwischen den Runs händeln. Wollen Sie nun den State unabhängig von einzelnen Kontrollelementen erstellen und managen, müssen Sie auf das in Streamlit integrierte session_state-Objekt zurückgreifen. Bei streamlit.session_state handelt es sich um einen Key-Value-Store (im Wesentlichen ein Dictionary), der über mehrere Durchläufe hinweg persistent bleibt. Wenn ein Streamlit-Programm zum ersten Mal gestartet wird, ist dieser Store leer. Sie müssen also überprüfen ob Keys vorhanden sind, bevor sie versuchen auf diese zuzugreifen. import streamlit as st # create the key “sayings” if it doesn’t exist if ‘sayings’ not in st.session_state: st.session_state[‘sayings’] = [] # for convenience, make a reference sayings = st.session_state[‘sayings’] st.title(“Take input from the user”) user_input = st.text_input(“Say something:”) if sayings: # display “sayings” if it has inputs from previous runs st.write(“You previously said:”, sayings) if user_input: # add to “sayings” if we get an input sayings.append(user_input) st.write(“You said:”, user_input) Dabei sollten Sie beachten, dass alle Daten, die in session_state gespeichert werden, nur über die Lebensdauer des Streamlit-Servers, auf dem die Anwendung läuft, bestehen bleiben. Ist der Server weg, gehen auch die Daten verloren. Wenn Sie eine aggressivere Datenpersistenz wünschen, müssen Sie mögicherweise auf eine Datenbank-Lösung oder einen In-Memory-Cache wie Redis zurückgreifen. Data Widgets für Streamlit-Applikationen Streamlit-Steuerelemente um Interaktionen von oder mit Daten anzuzeigen, sind bereits von Grund auf darauf konzipiert, Informationen für die gängigsten Use Cases zu zu rendern. Streamlit Web Widgets können beispielsweise Dataframes als Quelle nutzen und diese automatisiert mit den richtigen Spaltenbeschriftung bestücken, so dass es Ihnen erspart bleibt, das manuell zu erledigen. Standardmäßig enthält Streamlit eine breite Palette gängiger Daten-Widgets. Weitere solcher Komponenten stehen zudem über die Community zur Verfügung und sind nur einen pip install-Befehl entfernt. Streamlit-Apps bereitstellen Weil es sich bei Streamlit-Anwendungen im Kern um Python-Web-Apps handelt, können sie auf die gleiche Weise bereitgestellt werden wie jede andere, vernetzte Python-Anwendung. Die Anwendung auf einem bestimmten Rechner auszuführen und über den zugewiesenen Port Zugriff darauf zu gewähren, wäre diesbezüglich die Quick-and-Dirty-Strategie. Doch auch fortschrittlichere Deployments folgen dem Muster anderer Python-Webanwendungen – und lassen sich etwa mit Docker, Kubernetes oder anderen gängigen Cloud Services stemmen. Auch Snowflake-Anwender können Streamlit-Apps über AWS und Azure bereitstellen – unterstützt durch den entsprechenden Data Store. Last, but not least gibt es auch noch einen eigenen Community-Cloud-Hosting-Service von Streamlit, der für die zugehörigen Applikationen jedoch nicht obligatorisch ist. (fm) Sie wollen weitere interessante Beiträge zu diversen Themen aus der IT-Welt lesen? Unsere kostenlosen Newsletter liefern Ihnen alles, was IT-Profis wissen sollten – direkt in Ihre Inbox! 

Streamlit-Tutorial: Webbasierte Python-Daten-Apps leicht gemacht​ Schleusen auf für datenfokussierte Python-Anwendungen: Streamlit befähigt Entwickler, Apps dieser Art ganz ohne Frontend-Erfahrung in nur wenigen Minuten zu erstellen und zu teilen.
Foto: isabel kendzior | shutterstock.com

Ein gängiges Problem mit Python-Apps ist, sie mit anderen Menschen zu teilen. Bislang verlassen sich Developer zu diesem Zweck vor allem auf Web Interfaces, die die Funktionalitäten der Anwendung über eine Benutzeroberfläche abbilden. Das funktioniert allerdings nur wirklich gut, wenn das User Interface der App für Web-Komponenten ausgelegt ist. Leisten können das beispielsweise Data-Exploration-Anwendungen. Diese erfordern aber auch Frontend-Komponenten, die im Sinne der Interaktivität idealerweise in JavaScript geschrieben sind.

Die quelloffene Python-Bibliothek Streamlit zielt darauf ab, die meisten dieser Problemstellungen aufzulösen: Sie ermöglicht es Entwicklern, Python-Apps mit webbasierten Frontends zu entwickeln und dafür auf eine reichhaltige Sammlung interaktiver Komponenten zurückzugreifen. Resultierende Anwendungen können überall dort gehostet werden, wo auch Python-Web-Apps “leben”. Das Beste ist jedoch, dass weder HTML- noch JavaScript- oder CSS-Skills nötig sind, um überzeugende Ergebnisse zu erzielen. Stattdessen genügt Python-Code, der die Methoden und Klassen von Streamlit nutzt.

Streamlit-Beispiele

Streamlit-Programme werden in einem deklarativen Stil geschrieben. Die Objekte werden auf der Webseite in der Reihenfolge angezeigt, in der sie innerhalb des Codes deklariert sind. Jede Interaktion mit den Komponenten führt dazu, dass das Programm “top down” neu ausgeführt und die Web Page neu geladen wird, um die vorgenommenen Änderungen widerzuspiegeln.

Ein simples Streamlit-Beispiel

Zunächst ein simples Beispiel für eine Streamlit-Anwendung:

import streamlit as st

st.title(“Take input from the user”)

user_input = st.text_input(“Say something:”)

if user_input:

st.write(“You said:”, user_input)

Wenn Sie diesen Code mit Streamlit ausführen (streamlit run), spielt sich folgendes ab:

Eine Webseite mit dem Titel “Take input from the user” erscheint.

Darunter ist ein mit “Say something:” befülltes Textfeld zu sehen.

Wenn ein User etwas in das Textfeld eingibt und abschickt, erscheint der User Input unter dem Textfeld “You said:“.

Diese HTML-Widgets (und wie sie sich verhalten) werden von Streamlit automatisch generiert und gemanagt. Das beinhaltet auch den State der Anwendung: Das if-Statement sorgt beispielsweise dafür, dass die user_input-Textbox nur bei einer entsprechenden Eingabe anspringt.

Streamlit bietet viele weitere HTML-Komponenten. Zu den nativ verfügbaren Komponenten gehören zum Beispiel:

LaTeX-formattierter Text,

Bokeh-Charts und

Camera Input.

Ein komplexes Streamlit-Beispiel

Ein gutes Beispiel für eine komplexere Streamlit-Anwendung hält die offizielle Dokumentation des Tools bereit. Das Beispiel demonstriert dabei eindrücklich, was Streamlit an diversen Fronten leisten kann. Zu diesem Zweck wird ein gängiges Datenset eingesetzt (Uber-Fahrtantritte und -Abschlüsse in Manhattan, kategorisiert nach Stunden). Die entsprechenden Zeiten werden in einem Balkendiagramm, die jeweiligen Standorte über eine interaktive Karte visualisiert.

Das gesamte Programm besteht dabei aus nur etwa 30 Code-Zeilen. Das ist kompakt genug, um es im Copy-Paste-Verfahren in eine Datei einzufügen und zu experimentieren.

Daten in Streamlit-Anwendungen

Streamlit bietet auch diverse native Wege, um mit Datenquellen umzugehen. Dataframes dienen dabei als primäres Format, um Daten zu laden und mit ihnen zu arbeiten.

Sie können jedoch auch Daten aus jeder anderen Quelle laden, die sie auch in anderen Python-Apps nutzen würden. Um diesen Prozess zu unterstützen, bietet Streamlit weitere Annehmlichkeiten: Die Datenvisualisierungs-Anwendung aus dem vorhergehenden Abschnitt nutzt etwa Pandas, um eine .CSV-Datei über eine Remote-URL zu laden und in einen Dataframe zu transformieren. Das ist zwar komfortabel, wenn es darum geht, Daten zu laden und zu formatieren, kann aber auch viel Zeit kosten – insbesondere, wenn dazu eine Netzwerkverbindung genutzt wird. Darüber hinaus muss das Programm auch nach jeder User-Aktion neu laden.

Um dieses Problem zu umgehen, bietet Streamlit den Decorator @st.cache_data, der genutzt wird, um die load_data()-Funktion zu wrappen. Zudem werden Daten über @st.cache_data über mehrere Reloads hinweg zwischengespeichert, so dass diese nur einmal nach jedem App-Start geladen werden.

State Management mit Streamlit

Weil das Design von Streamlit Applikationen nach jeder User-Interaktion zum Reload zwingt, ist es nicht unbedingt selbsterklärend, wie man eine Anwendung in einem Persistent State hält. Eingangs haben wir betrachtet, wie Daten in einem Textfeld den State zwischen den Runs händeln. Wollen Sie nun den State unabhängig von einzelnen Kontrollelementen erstellen und managen, müssen Sie auf das in Streamlit integrierte session_state-Objekt zurückgreifen.

Bei streamlit.session_state handelt es sich um einen Key-Value-Store (im Wesentlichen ein Dictionary), der über mehrere Durchläufe hinweg persistent bleibt. Wenn ein Streamlit-Programm zum ersten Mal gestartet wird, ist dieser Store leer. Sie müssen also überprüfen ob Keys vorhanden sind, bevor sie versuchen auf diese zuzugreifen.

import streamlit as st

# create the key “sayings” if it doesn’t exist

if ‘sayings’ not in st.session_state:

st.session_state[‘sayings’] = []

# for convenience, make a reference

sayings = st.session_state[‘sayings’]

st.title(“Take input from the user”)

user_input = st.text_input(“Say something:”)

if sayings:

# display “sayings” if it has inputs from previous runs

st.write(“You previously said:”, sayings)

if user_input:

# add to “sayings” if we get an input

sayings.append(user_input)

st.write(“You said:”, user_input)

Dabei sollten Sie beachten, dass alle Daten, die in session_state gespeichert werden, nur über die Lebensdauer des Streamlit-Servers, auf dem die Anwendung läuft, bestehen bleiben. Ist der Server weg, gehen auch die Daten verloren. Wenn Sie eine aggressivere Datenpersistenz wünschen, müssen Sie mögicherweise auf eine Datenbank-Lösung oder einen In-Memory-Cache wie Redis zurückgreifen.

Data Widgets für Streamlit-Applikationen

Streamlit-Steuerelemente um Interaktionen von oder mit Daten anzuzeigen, sind bereits von Grund auf darauf konzipiert, Informationen für die gängigsten Use Cases zu zu rendern. Streamlit Web Widgets können beispielsweise Dataframes als Quelle nutzen und diese automatisiert mit den richtigen Spaltenbeschriftung bestücken, so dass es Ihnen erspart bleibt, das manuell zu erledigen.

Standardmäßig enthält Streamlit eine breite Palette gängiger Daten-Widgets. Weitere solcher Komponenten stehen zudem über die Community zur Verfügung und sind nur einen pip install-Befehl entfernt.

Streamlit-Apps bereitstellen

Weil es sich bei Streamlit-Anwendungen im Kern um Python-Web-Apps handelt, können sie auf die gleiche Weise bereitgestellt werden wie jede andere, vernetzte Python-Anwendung. Die Anwendung auf einem bestimmten Rechner auszuführen und über den zugewiesenen Port Zugriff darauf zu gewähren, wäre diesbezüglich die Quick-and-Dirty-Strategie.

Doch auch fortschrittlichere Deployments folgen dem Muster anderer Python-Webanwendungen – und lassen sich etwa mit Docker, Kubernetes oder anderen gängigen Cloud Services stemmen. Auch Snowflake-Anwender können Streamlit-Apps über AWS und Azure bereitstellen – unterstützt durch den entsprechenden Data Store. Last, but not least gibt es auch noch einen eigenen Community-Cloud-Hosting-Service von Streamlit, der für die zugehörigen Applikationen jedoch nicht obligatorisch ist. (fm)

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9 nervige Zeitfresser, die ChatGPT sekundenschnell für Sie erledigt​

Allgemein

aileenchik / Shutterstock.com ChatGPT ist dabei, die Welt zu verändern. Dieser Prozess ist längst im Gange und er wird sich nur noch beschleunigen, wenn die Technologie verbessert wird, mehr Menschen Zugang dazu erhalten und lernen, sie zu nutzen. Es ist schockierend, wie viele Aufgaben ChatGPT bereits für Sie erledigen kann. Während die Pessimisten das Potenzial von KI-Assistenten immer noch geringschätzen, habe ich es genutzt, um alle möglichen “niederen” Aufgaben für mich zu erledigen. Hier sind meine Lieblingsbeispiele. 1. E-Mails für Sie schreiben Foundry Wir alle standen schon einmal vor der schwierigen Aufgabe, eine E-Mail zu schreiben – sei es privat oder beruflich – und wussten nicht so recht, wie wir sie formulieren sollten. ChatGPT kann diese schwere Arbeit für Sie übernehmen und die (hoffentlich) perfekte E-Mail auf Grundlage der von Ihnen eingegebenen Informationen verfassen. Nehmen wir an, die E-Mail, die Sie schreiben müssen, ist beruflicher Natur, und eine schlechte Formulierung könnte sich negativ auf Ihre Karriere auswirken. Indem Sie ChatGPT anweisen, die E-Mail mit einer bestimmten Struktur, einem bestimmten Inhalt und einem bestimmten Tonfall zu schreiben, verschaffen Sie sich einen großen Vorsprung. Ein guter Tipp ist, niemals den ersten Versuch von ChatGPT zu akzeptieren. Lesen Sie ihn immer durch und suchen Sie nach Verbesserungsmöglichkeiten und fordern Sie dann Änderungen an, um sicherzustellen, dass Sie die bestmögliche E-Mail erhalten. Sie können (und sollten) die E-Mail auch in Ihrer eigenen Sprache umschreiben. 2. Reiserouten und Zeitpläne erstellen Foundry Wenn Sie auf Reisen gehen, aber zu den Menschen gehören, die es hassen, Reisen zu planen, dann sollten Sie die Möglichkeit von ChatGPT nutzen, Reiserouten zu erstellen. Die Ergebnisse können bis ins kleinste Detail angepasst werden, je nachdem, wie viele Details und Anweisungen Sie bereit sind zu geben. Als jemand, der mindestens einmal im Jahr verreisen möchte, aber auch das Beste aus jeder Reise machen will, ist es für mich unerlässlich, ChatGPT für eine Reiseroute zu nutzen. Ich gebe den Ort und die Dinge an, die ich sehen und unternehmen möchte, und überlasse den Rest dem Programm. Anstatt tagelang alles selbst zu recherchieren, erledigt ChatGPT 80 Prozent davon für mich. Wie bei all diesen Aufgaben müssen Sie nicht den ersten Versuch von ChatGPT akzeptieren. Verwenden Sie verschiedene Eingabeaufforderungen, um den KI-Chatbot zu zwingen, die Reiseroute Ihren Wünschen entsprechend zu gestalten. Sie werden überrascht sein, auf wie viele tolle Ideen Sie auf diese Weise stoßen werden. Verwerfen Sie einfach die, die Ihnen nicht gefallen. 3. Schwierige Konzepte aufschlüsseln Foundry Eine der besten Aufgaben, die Sie ChatGPT zuweisen können, ist die Erklärung schwieriger Konzepte. Bitten Sie ChatGPT, Ihnen jedes erdenkliche Konzept zu erklären, und es wird Ihnen in den meisten Fällen gerecht. Sie können den Grad der Erklärung selbst bestimmen und sogar visuelle Elemente einbeziehen. Nehmen wir zum Beispiel an, dass ein Vorgesetzter bei der Arbeit regelmäßig Vorträge über die Bedeutung von Networking hält. Aber vielleicht geht er nie ins Detail, was er meint, sondern drängt nur ständig auf das Warum, ohne das Was zu erklären. Fragen Sie doch einfach ChatGPT, wie man Networking erklärt! Okay, die meisten von uns wissen, was “Networking” ist, und das Konzept ist nicht sehr schwer zu begreifen. Aber Sie können das mit allem machen. Bitten Sie ChatGPT, Ihnen Augmented Reality, Multi-Thread-Verarbeitung, Blockchain, große Sprachmodelle und vieles mehr zu erklären. Es wird Ihnen eine klare und einfache Aufschlüsselung liefern, vielleicht sogar mit Analogien und Bildern. 4. Probleme analysieren und schwierige Entscheidungen treffen Foundry Wir alle stehen hin und wieder vor schwierigen Entscheidungen. Wenn Sie das nächste Mal vor einer besonders schweren Entscheidung stehen und sich einfach nicht entscheiden können, fragen Sie ChatGPT um Rat. Es mag seltsam klingen, künstlicher Intelligenz irgendeine Entscheidung anzuvertrauen, ganz zu schweigen von einer wichtigen Entscheidung, bei der Sie ratlos sind. Aber es macht tatsächlich sehr viel Sinn. Während das menschliche Urteilsvermögen durch Emotionen getrübt werden kann, kann die KI so etwas beiseiteschieben und der Logik den Vorrang geben. Es versteht sich von selbst: Sie müssen die Antworten von ChatGPT nicht akzeptieren. Nutzen Sie die KI, um das Für und Wider abzuwägen, um zu verstehen, was für Sie am wichtigsten ist, und um eine Richtung vorzuschlagen. Und wer weiß? Wenn Ihnen die gegebene Antwort nicht gefällt, könnte Ihnen das schon klar machen, was Sie eigentlich wollen und was die richtige Antwort für Sie ist. Das ist die Art von Dingen, mit denen ChatGPT Ihr Leben verbessern kann. 5. Komplexe Projekte und Strategien planen Foundry Die meisten Berufe sind mit einem gewissen Maß an Projektplanung und -management verbunden. Und gerade Freiberufler müssen gut planen, um Projekte rechtzeitig fertig zu stellen. Genau hier kann ChatGPT von unschätzbarem Wert sein, denn es zerlegt Projekte in kleinere, besser zu verwaltende Teile. ChatGPT benötigt Informationen über die Art des Projekts, das Endziel, eventuelle Einschränkungen und was Sie bisher getan haben. Mit diesen Informationen kann es dann das Projekt mit einem Schritt-für-Schritt-Plan aufbrechen und weiter in Phasen untergliedern (falls erforderlich). Wenn ChatGPT Ihr Projekt zunächst nicht so aufteilt, wie Sie es wünschen, versuchen Sie es noch einmal. Ändern Sie die Eingabeaufforderungen und sorgen Sie dafür, dass sich der KI-Chatbot genau auf das einstellt, wonach Sie suchen. Das erfordert ein wenig Hin und Her, aber es kann Ihre Planungszeit von Stunden auf wenige Minuten verkürzen. 6. Recherchenotizen zusammenstellen Foundry Wenn Sie zu einem bestimmten Thema recherchieren müssen, kann ChatGPT Ihnen die Mühe ersparen, diese Recherchen zusammenzustellen. Als ich zum Beispiel vor einer Reise nach Kroatien mehr über den kroatischen Unabhängigkeitskrieg wissen wollte, bat ich ChatGPT, mir eine kurze Zusammenfassung des Konflikts mit Aufzählungspunkten zur Verfügung zu stellen, um zu verstehen, wie es dazu kam. Nachdem ich all diese Informationen aufgenommen hatte, bat ich ChatGPT, eine Zeitleiste mit den wichtigsten Ereignissen hinzuzufügen, damit ich den Verlauf des Konflikts noch besser verstehen konnte. ChatGPT bot mir dann an, mir Schlachtkarten und/oder Zusammenfassungen sowie Profile der Hauptakteure zur Verfügung zu stellen. Mit der Deep Research-Funktion von ChatGPT können Sie noch tiefer in die Materie eindringen. Sie ist mittlerweile für kostenlose Nutzer verfügbar, die bis zu fünf Deep Research-Aufgaben pro Monat durchführen können. Mit Deep Research führt ChatGPT mehrstufige Recherchen durch, um umfassende Berichte (mit Zitaten!) zu erstellen, die auf großen Mengen von Informationen aus dem Internet basieren. Eine Deep Research-Aufgabe kann bis zu 30 Minuten in Anspruch nehmen, spart Ihnen aber Stunden oder sogar Tage. Beachten Sie hierbei aber, dass ChatGPT zwar besser darin geworden ist, Informationen und Fakten aus verschiedenen Quellen zusammenzutragen. Es kann aber immer noch vorkommen, dass Details teilweise nicht stimmen oder verdreht sind. Wenn Sie es also ganz genau wissen wollen, sollten Sie wichtige Daten noch einmal durch zuverlässige Quellen überprüfen. 7. Artikel, Meetings und mehr zusammenfassen Foundry Der Tag hat nur eine begrenzte Anzahl von Stunden, aber es werden täglich so viele neue Artikel im Internet veröffentlicht. Wenn Sie auf besonders lange Artikel stoßen, kann es hilfreich sein, diese in ChatGPT zu lesen, um eine schnelle Zusammenfassung zu erhalten. Wenn die Zusammenfassung in irgendeiner Weise unzureichend ist, können Sie dann zurückgehen und den Artikel selbst durchackern. Ich habe zum Beispiel ein paar PC-Welt-Artikel durch ChatGPT laufen lassen, damit die KI mir eine kurze Zusammenfassung der wichtigsten Argumente liefert und aufschlüsselt. Interessanterweise hat sie dabei auch Elemente aus anderen Artikeln übernommen. Wenn Sie das nicht möchten, können Sie ChatGPT anweisen, seine Zusammenfassung auf den Inhalt des Links zu beschränken. Dies ist ein großartiger Trick für andere lange, textlastige Inhalte, für die Sie einfach keine Zeit haben. Denken Sie an Abschriften von Interviews, Vorlesungen, Videos und Zoom-Meetings. Die einzige Einschränkung ist, dass Sie niemals private Details mit ChatGPT teilen sollten, wie etwa unternehmensspezifische Daten, die durch NDAs oder Ähnliches geschützt sind. 8. Q&A-Karteikarten zum Lernen erstellen Foundry Karteikarten können sehr nützlich sein, wenn Sie viele Informationen in Ihr Gehirn einprägen möchten, zum Beispiel beim Lernen für eine Prüfung, bei der Einarbeitung in eine neue Rolle oder bei der Vorbereitung auf ein Vorstellungsgespräch. Und mit ChatGPT müssen Sie diese Karteikarten nicht mehr mühsam selbst erstellen. Sie müssen der KI nur mitteilen, was Sie gerade lernen. Sie können das Format (z. B. Fragen und Antworten oder Multiple Choice) sowie verschiedene andere Elemente festlegen. Dabei können Sie auch wählen, ob Sie den Stoff allgemein halten oder sich auf bestimmte Unterthemen oder Konzepte konzentrieren möchten. Sie können sogar Ihre eigenen Notizen hochladen, damit ChatGPT darauf verweisen kann. 9. Vorstellungsgespräche üben Foundry Ganz gleich, ob Sie zum ersten Mal eine Stelle suchen oder bereits über viel Erfahrung verfügen: Es ist immer eine gute Idee, für Ihre Vorstellungsgespräche zu üben, wenn Sie sich beruflich verändern wollen. Vor Jahren mussten Sie vielleicht einen Freund oder ein Familienmitglied bitten, ein Vorstellungsgespräch zu simulieren. Heutzutage kann ChatGPT diese Aufgabe für Sie übernehmen, und das viel effektiver. Teilen Sie ChatGPT die Stellenbezeichnung, die Branche und die Ebene mit, für die Sie sich bewerben, die Art des Vorstellungsgesprächs (z.B. technisches Assessment, Gruppe/Panel, Einzelgespräch mit dem CEO) und alles, was Sie sonst noch berücksichtigen möchten. ChatGPT führt dann ein Scheininterview mit Ihnen durch und gibt Ihnen währenddessen Feedback. Als ich das selbst ausprobiert habe, war ich schockiert, wie gut ChatGPT in diesem Zusammenhang vorgeben kann, ein Mensch zu sein. Und das Feedback, das es zu jeder Ihrer Antworten gibt, ist von unschätzbarem Wert, um Ihre Ecken und Kanten zu beseitigen und Ihre Erfolgschancen zu verbessern, wenn Sie von einem echten Personalchef interviewt werden. (PC-Welt) > > 

9 nervige Zeitfresser, die ChatGPT sekundenschnell für Sie erledigt​ aileenchik / Shutterstock.com

ChatGPT ist dabei, die Welt zu verändern. Dieser Prozess ist längst im Gange und er wird sich nur noch beschleunigen, wenn die Technologie verbessert wird, mehr Menschen Zugang dazu erhalten und lernen, sie zu nutzen.

Es ist schockierend, wie viele Aufgaben ChatGPT bereits für Sie erledigen kann. Während die Pessimisten das Potenzial von KI-Assistenten immer noch geringschätzen, habe ich es genutzt, um alle möglichen “niederen” Aufgaben für mich zu erledigen. Hier sind meine Lieblingsbeispiele.

1. E-Mails für Sie schreiben

Foundry

Wir alle standen schon einmal vor der schwierigen Aufgabe, eine E-Mail zu schreiben – sei es privat oder beruflich – und wussten nicht so recht, wie wir sie formulieren sollten. ChatGPT kann diese schwere Arbeit für Sie übernehmen und die (hoffentlich) perfekte E-Mail auf Grundlage der von Ihnen eingegebenen Informationen verfassen.

Nehmen wir an, die E-Mail, die Sie schreiben müssen, ist beruflicher Natur, und eine schlechte Formulierung könnte sich negativ auf Ihre Karriere auswirken. Indem Sie ChatGPT anweisen, die E-Mail mit einer bestimmten Struktur, einem bestimmten Inhalt und einem bestimmten Tonfall zu schreiben, verschaffen Sie sich einen großen Vorsprung.

Ein guter Tipp ist, niemals den ersten Versuch von ChatGPT zu akzeptieren. Lesen Sie ihn immer durch und suchen Sie nach Verbesserungsmöglichkeiten und fordern Sie dann Änderungen an, um sicherzustellen, dass Sie die bestmögliche E-Mail erhalten. Sie können (und sollten) die E-Mail auch in Ihrer eigenen Sprache umschreiben.

2. Reiserouten und Zeitpläne erstellen

Foundry

Wenn Sie auf Reisen gehen, aber zu den Menschen gehören, die es hassen, Reisen zu planen, dann sollten Sie die Möglichkeit von ChatGPT nutzen, Reiserouten zu erstellen. Die Ergebnisse können bis ins kleinste Detail angepasst werden, je nachdem, wie viele Details und Anweisungen Sie bereit sind zu geben.

Als jemand, der mindestens einmal im Jahr verreisen möchte, aber auch das Beste aus jeder Reise machen will, ist es für mich unerlässlich, ChatGPT für eine Reiseroute zu nutzen. Ich gebe den Ort und die Dinge an, die ich sehen und unternehmen möchte, und überlasse den Rest dem Programm. Anstatt tagelang alles selbst zu recherchieren, erledigt ChatGPT 80 Prozent davon für mich.

Wie bei all diesen Aufgaben müssen Sie nicht den ersten Versuch von ChatGPT akzeptieren. Verwenden Sie verschiedene Eingabeaufforderungen, um den KI-Chatbot zu zwingen, die Reiseroute Ihren Wünschen entsprechend zu gestalten. Sie werden überrascht sein, auf wie viele tolle Ideen Sie auf diese Weise stoßen werden. Verwerfen Sie einfach die, die Ihnen nicht gefallen.

3. Schwierige Konzepte aufschlüsseln

Foundry

Eine der besten Aufgaben, die Sie ChatGPT zuweisen können, ist die Erklärung schwieriger Konzepte. Bitten Sie ChatGPT, Ihnen jedes erdenkliche Konzept zu erklären, und es wird Ihnen in den meisten Fällen gerecht. Sie können den Grad der Erklärung selbst bestimmen und sogar visuelle Elemente einbeziehen.

Nehmen wir zum Beispiel an, dass ein Vorgesetzter bei der Arbeit regelmäßig Vorträge über die Bedeutung von Networking hält. Aber vielleicht geht er nie ins Detail, was er meint, sondern drängt nur ständig auf das Warum, ohne das Was zu erklären. Fragen Sie doch einfach ChatGPT, wie man Networking erklärt!

Okay, die meisten von uns wissen, was “Networking” ist, und das Konzept ist nicht sehr schwer zu begreifen. Aber Sie können das mit allem machen. Bitten Sie ChatGPT, Ihnen Augmented Reality, Multi-Thread-Verarbeitung, Blockchain, große Sprachmodelle und vieles mehr zu erklären. Es wird Ihnen eine klare und einfache Aufschlüsselung liefern, vielleicht sogar mit Analogien und Bildern.

4. Probleme analysieren und schwierige Entscheidungen treffen

Foundry

Wir alle stehen hin und wieder vor schwierigen Entscheidungen. Wenn Sie das nächste Mal vor einer besonders schweren Entscheidung stehen und sich einfach nicht entscheiden können, fragen Sie ChatGPT um Rat.

Es mag seltsam klingen, künstlicher Intelligenz irgendeine Entscheidung anzuvertrauen, ganz zu schweigen von einer wichtigen Entscheidung, bei der Sie ratlos sind. Aber es macht tatsächlich sehr viel Sinn. Während das menschliche Urteilsvermögen durch Emotionen getrübt werden kann, kann die KI so etwas beiseiteschieben und der Logik den Vorrang geben.

Es versteht sich von selbst: Sie müssen die Antworten von ChatGPT nicht akzeptieren. Nutzen Sie die KI, um das Für und Wider abzuwägen, um zu verstehen, was für Sie am wichtigsten ist, und um eine Richtung vorzuschlagen. Und wer weiß? Wenn Ihnen die gegebene Antwort nicht gefällt, könnte Ihnen das schon klar machen, was Sie eigentlich wollen und was die richtige Antwort für Sie ist. Das ist die Art von Dingen, mit denen ChatGPT Ihr Leben verbessern kann.

5. Komplexe Projekte und Strategien planen

Foundry

Die meisten Berufe sind mit einem gewissen Maß an Projektplanung und -management verbunden. Und gerade Freiberufler müssen gut planen, um Projekte rechtzeitig fertig zu stellen. Genau hier kann ChatGPT von unschätzbarem Wert sein, denn es zerlegt Projekte in kleinere, besser zu verwaltende Teile.

ChatGPT benötigt Informationen über die Art des Projekts, das Endziel, eventuelle Einschränkungen und was Sie bisher getan haben. Mit diesen Informationen kann es dann das Projekt mit einem Schritt-für-Schritt-Plan aufbrechen und weiter in Phasen untergliedern (falls erforderlich).

Wenn ChatGPT Ihr Projekt zunächst nicht so aufteilt, wie Sie es wünschen, versuchen Sie es noch einmal. Ändern Sie die Eingabeaufforderungen und sorgen Sie dafür, dass sich der KI-Chatbot genau auf das einstellt, wonach Sie suchen. Das erfordert ein wenig Hin und Her, aber es kann Ihre Planungszeit von Stunden auf wenige Minuten verkürzen.

6. Recherchenotizen zusammenstellen

Foundry

Wenn Sie zu einem bestimmten Thema recherchieren müssen, kann ChatGPT Ihnen die Mühe ersparen, diese Recherchen zusammenzustellen. Als ich zum Beispiel vor einer Reise nach Kroatien mehr über den kroatischen Unabhängigkeitskrieg wissen wollte, bat ich ChatGPT, mir eine kurze Zusammenfassung des Konflikts mit Aufzählungspunkten zur Verfügung zu stellen, um zu verstehen, wie es dazu kam.

Nachdem ich all diese Informationen aufgenommen hatte, bat ich ChatGPT, eine Zeitleiste mit den wichtigsten Ereignissen hinzuzufügen, damit ich den Verlauf des Konflikts noch besser verstehen konnte. ChatGPT bot mir dann an, mir Schlachtkarten und/oder Zusammenfassungen sowie Profile der Hauptakteure zur Verfügung zu stellen.

Mit der Deep Research-Funktion von ChatGPT können Sie noch tiefer in die Materie eindringen. Sie ist mittlerweile für kostenlose Nutzer verfügbar, die bis zu fünf Deep Research-Aufgaben pro Monat durchführen können. Mit Deep Research führt ChatGPT mehrstufige Recherchen durch, um umfassende Berichte (mit Zitaten!) zu erstellen, die auf großen Mengen von Informationen aus dem Internet basieren. Eine Deep Research-Aufgabe kann bis zu 30 Minuten in Anspruch nehmen, spart Ihnen aber Stunden oder sogar Tage.

Beachten Sie hierbei aber, dass ChatGPT zwar besser darin geworden ist, Informationen und Fakten aus verschiedenen Quellen zusammenzutragen. Es kann aber immer noch vorkommen, dass Details teilweise nicht stimmen oder verdreht sind. Wenn Sie es also ganz genau wissen wollen, sollten Sie wichtige Daten noch einmal durch zuverlässige Quellen überprüfen.

7. Artikel, Meetings und mehr zusammenfassen

Foundry

Der Tag hat nur eine begrenzte Anzahl von Stunden, aber es werden täglich so viele neue Artikel im Internet veröffentlicht. Wenn Sie auf besonders lange Artikel stoßen, kann es hilfreich sein, diese in ChatGPT zu lesen, um eine schnelle Zusammenfassung zu erhalten. Wenn die Zusammenfassung in irgendeiner Weise unzureichend ist, können Sie dann zurückgehen und den Artikel selbst durchackern.

Ich habe zum Beispiel ein paar PC-Welt-Artikel durch ChatGPT laufen lassen, damit die KI mir eine kurze Zusammenfassung der wichtigsten Argumente liefert und aufschlüsselt. Interessanterweise hat sie dabei auch Elemente aus anderen Artikeln übernommen. Wenn Sie das nicht möchten, können Sie ChatGPT anweisen, seine Zusammenfassung auf den Inhalt des Links zu beschränken.

Dies ist ein großartiger Trick für andere lange, textlastige Inhalte, für die Sie einfach keine Zeit haben. Denken Sie an Abschriften von Interviews, Vorlesungen, Videos und Zoom-Meetings. Die einzige Einschränkung ist, dass Sie niemals private Details mit ChatGPT teilen sollten, wie etwa unternehmensspezifische Daten, die durch NDAs oder Ähnliches geschützt sind.

8. Q&A-Karteikarten zum Lernen erstellen

Foundry

Karteikarten können sehr nützlich sein, wenn Sie viele Informationen in Ihr Gehirn einprägen möchten, zum Beispiel beim Lernen für eine Prüfung, bei der Einarbeitung in eine neue Rolle oder bei der Vorbereitung auf ein Vorstellungsgespräch. Und mit ChatGPT müssen Sie diese Karteikarten nicht mehr mühsam selbst erstellen. Sie müssen der KI nur mitteilen, was Sie gerade lernen.

Sie können das Format (z. B. Fragen und Antworten oder Multiple Choice) sowie verschiedene andere Elemente festlegen. Dabei können Sie auch wählen, ob Sie den Stoff allgemein halten oder sich auf bestimmte Unterthemen oder Konzepte konzentrieren möchten. Sie können sogar Ihre eigenen Notizen hochladen, damit ChatGPT darauf verweisen kann.

9. Vorstellungsgespräche üben

Foundry

Ganz gleich, ob Sie zum ersten Mal eine Stelle suchen oder bereits über viel Erfahrung verfügen: Es ist immer eine gute Idee, für Ihre Vorstellungsgespräche zu üben, wenn Sie sich beruflich verändern wollen. Vor Jahren mussten Sie vielleicht einen Freund oder ein Familienmitglied bitten, ein Vorstellungsgespräch zu simulieren. Heutzutage kann ChatGPT diese Aufgabe für Sie übernehmen, und das viel effektiver.

Teilen Sie ChatGPT die Stellenbezeichnung, die Branche und die Ebene mit, für die Sie sich bewerben, die Art des Vorstellungsgesprächs (z.B. technisches Assessment, Gruppe/Panel, Einzelgespräch mit dem CEO) und alles, was Sie sonst noch berücksichtigen möchten. ChatGPT führt dann ein Scheininterview mit Ihnen durch und gibt Ihnen währenddessen Feedback.

Als ich das selbst ausprobiert habe, war ich schockiert, wie gut ChatGPT in diesem Zusammenhang vorgeben kann, ein Mensch zu sein. Und das Feedback, das es zu jeder Ihrer Antworten gibt, ist von unschätzbarem Wert, um Ihre Ecken und Kanten zu beseitigen und Ihre Erfolgschancen zu verbessern, wenn Sie von einem echten Personalchef interviewt werden.

(PC-Welt)

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KI lokal auf dem PC nutzen: So geht´s mit Ollama ganz einfach​

Allgemein

IDG Als Alternative zu den großen KI-Anbietern wie OpenAI haben sich Entwickler aus dem akademischen Bereich und aus der Open-Source-Szene um freie KI-Modelle gekümmert. Mittlerweile sind viele Large Language Models für Aufgabenbereiche wie natürliche Sprache und Programmierung kostenlos verfügbar und auf leistungsfähigen Rechnern lokal installierbar. Die Übertragung eventuell vertraulicher Daten zu einem Clouddienst entfällt damit und für eine API auf dem gleichen Rechner oder im LAN fallen keine Gebühren an. Die potenziell sehr mächtige und effiziente LLM Deep Seek aus China läuft auf den Servern des Anbieters nur mit eingeschalteter Zensur, die KI-Abfragen zu politisch unliebsamen Themen blockiert. Wird Deep Seek hingegen mit Ollama lokal ausgeführt, so ist die Zensur dabei einfach abgeschaltet und die LLM kann ihr volles Potenzial ausspielen. Die Installation von LLMs ist unter Linux vergleichsweise einfach, weil die benötigten Python- und anderen Programmbibliotheken von Haus aus vorliegen. Beim Testen und Wechseln mehrerer LLMs ist ein Verwaltungstool wie Ollama aber trotzdem von Vorteil. Denn damit ist ein Modell aus einem Onlineverzeichnis schnell mal installiert und auch wieder flott entfernt. LLMs sind üblicherweise mehrere Gigabyte groß und auf Rechnern mit kleineren NVME-Laufwerken sind hin und wieder Aufräumarbeiten nach Tests von KI-Modellen nötig. Ollama: Voraussetzungen und Modelle Die KI-Verwaltung Ollama ist zunächst ein reines Kommandozeilenprogramm. Es läuft als Systemd-Dienst im Hintergrund und stellt lokal einen Webserver für Anfragen per schlichtem Eingabeprompt bereit. Als Erweiterung gibt es aber zusätzlich eine nettere Weboberfläche, die separat installiert wird. Modelle holen und ausführen: Ollama ist ein Kommandozeilentool und verwaltet je nach Platzangebot auf dem Datenträger beliebig viele LLMs aus seinem Onlineverzeichnis.IDG Falls eine geeignete Nvidia-Grafikkarte ab 8 GB Video-RAM und die Cuda-Runtime Nvidias (Download für Linux) vorhanden sind, spannt Ollama automatisch diesen KI-Beschleuniger ein. Dies verspricht einen ordentlichen Performanceschub, bleibt aber erfreulicherweise optional. Ollama und die verfügbaren Modelle laufen auch nur mit der CPU, wenn auch langsamer. Arbeitsspeicher verlangen die Modelle aber alle in rauen Mengen. Es gibt zwar einige abgespeckte Modelle für Testzwecke, die schon mit 4 GB RAM zufrieden sind, doch ein sinnvolles Minimum sind eher 8 bis 16 GB. Und je nach Modell und gewünschter Anzahl sind natürlich etliche Gigabyte Platz auf dem Datenträger im Home-Verzeichnis vonnöten. Mit kleinen Modellen kann Ollama aber auch auf einem Raspberry Pi 4/5 laufen. Die Zahl der verfügbaren Modelle (LLMs) ist in den letzten Wochen stark angewachsen: Rund 240 Modelle kann Ollama inzwischen aus seinem Onlineverzeichnis beziehen. Einige Modelle gibt es in verschiedenen Größen und auch abgespeckt, und zu den Highlights gehören neben dem eingangs erwähnten Deep Seek das neue Deep Seek 2.5 als Programmierhilfe, das französische Mistral in mehreren Varianten und die Llama-Modelle von Meta/Facebook, Phi von Microsoft, Gemma3 von Google und Gwen3 von Alibaba. Speziell für die Arbeit mit natürlichen Sprachen aus dem europäischen Sprachraum sowie Deutsch steht Stablelm2 in einer kleinen Variante (1,6 GB) und in vollem Umfang (12 GB) bereit. Eine durchsuchbare Übersicht findet sich auf ollama.com/search. Installation: Rahmenwerk und LLMs Die Einrichtung des Ollama-Rahmenwerks gelingt mit einem vorbereiteten Installations-Script, das mit dem Kommando wget https://ollama.com/install.sh ins aktuelle Verzeichnis heruntergeladen wird. Das Script verlangt als Voraussetzung nur das Downloadtool curl, das über das gleichnamige Paket bei Bedarf in allen Linux-Distributionen schnell nachinstalliert ist. Der Aufruf sh install.sh startet dann die Einrichtung von Ollama. Das Script fragt das sudo-Passwort ab und startet dann einen Systemd-Dienst für Ollama sowie einen lokalen, integrierten Webserver, der auf Port 11434 startet. Der Webserver ist daher auf dem lokalen System im Browser über die Adresse localhost:11434 aufrufbar. Browseroberfläche für Ollama: Open-Web-UI ist als Python-Programm oder auch in einem Docker-Container flott eingerichtet und liefert eine Bedienoberfläche nach.IDG Dort steht erst mal nur „Ollama is running“, denn es fehlen noch LLMs. Auf Wunsch gibt es auch eine hübschere Weboberfläche. Zunächst geht es also wieder in das Terminal, um mit „ollama pull [Modell]“ ein Modell lokal herunterzuladen, also beispielsweise mit dem Kommando ollama pull llama3 das rund 4,7 GB große LLM „llama3“. Anschließend führt der Befehl ollama run llama3 dieses Modell aus. Auf diese Weise sind mehrere Modelle installierbar und der Befehl „ollama list“ zeigt eine Liste der lokal installierten LLMs an. Das Kommando ollama rm llama3 würde das Modell „llama3“ später wieder komplett entfernen. Nun aber erst mal an die Arbeit mit dem gerade ausgeführten LLM: Im Terminal zeigt sich nach dem Run-Befehl aus dem vorherigen Schritt ein Eingabeprompt, das eine Frage im Stil eines Chatbots erwartet. Je nach Modell kann die Eingabe in Englisch oder auch in Deutsch erfolgen und auch die Antwort erfolgt dann im Terminal darunter. Open-Web-UI: Schönere Oberfläche Ein KI-Chat im Terminal ist erst mal nicht sehr komfortabel. Der schon gestartete interne Webserver des Ollama tut erst mal nicht viel, sondern stellt anderen Programmen lediglich eine API per HTTP bereit. An diese kann sich nun die extern verfügbare Open-Web-UI klemmen und eine Verwaltungs- und Chatbot-Oberfläche bereitstellen. Zur Installation von Open-Web-UI gibt es mehrere Wege, etwa auch als Container mit Docker oder dem neueren Podman. Es handelt sich dabei um ein Python-Projekt, das auch ohne Container-Runtimes direkt mit Python funktioniert. Auch für Open-Web-UI gibt es ein Bash-Installations-Script, welches der Befehl wget https://astral.sh/uv/install.sh herunterlädt und die nachfolgende Eingabe sh install.sh ausführt. Danach ist eine Abmeldung und Neuanmeldung am System nötig, damit der neu angelegte Ordner im Home-Verzeichnis „/.local/bin/“ in der Pfad-Variable verfügbar ist. Danach schließt die weitere Eingabe von DATA_DIR=~/.open-webui uvx –python 3.11 open-webui@latest serve im Terminal die Installation ab, wobei das Installations-Script nochmal rund 2,4 GB Daten herunterladen muss. Diese Weboberfläche läuft dann auch mit einem internen, automatisch gestarteten Webserver, allerdings auf dem Port 8080, welcher in der Adresszeile eines Browsers dann über http://localhost:8080 erreichbar ist. Es ist nach einem Neustart immer nötig, den Webserver neu zu starten, doch ein erneuter Download der Dateien entfällt. Beim Besuch der lokalen Seite ist es pro forma zuerst nötig, einen Benutzeraccount (Administrator) zu erstellen. Diese Daten verlassen den lokalen Computer jedoch nicht. Danach ist über die Menüleiste links oben eines der installierten Modelle wählbar und im Hauptfenster kann das KI-Modell mit Fragen gefüttert werden. (PC-Welt) 

KI lokal auf dem PC nutzen: So geht´s mit Ollama ganz einfach​ IDG

Als Alternative zu den großen KI-Anbietern wie OpenAI haben sich Entwickler aus dem akademischen Bereich und aus der Open-Source-Szene um freie KI-Modelle gekümmert. Mittlerweile sind viele Large Language Models für Aufgabenbereiche wie natürliche Sprache und Programmierung kostenlos verfügbar und auf leistungsfähigen Rechnern lokal installierbar.

Die Übertragung eventuell vertraulicher Daten zu einem Clouddienst entfällt damit und für eine API auf dem gleichen Rechner oder im LAN fallen keine Gebühren an.

Die potenziell sehr mächtige und effiziente LLM Deep Seek aus China läuft auf den Servern des Anbieters nur mit eingeschalteter Zensur, die KI-Abfragen zu politisch unliebsamen Themen blockiert. Wird Deep Seek hingegen mit Ollama lokal ausgeführt, so ist die Zensur dabei einfach abgeschaltet und die LLM kann ihr volles Potenzial ausspielen.

Die Installation von LLMs ist unter Linux vergleichsweise einfach, weil die benötigten Python- und anderen Programmbibliotheken von Haus aus vorliegen. Beim Testen und Wechseln mehrerer LLMs ist ein Verwaltungstool wie Ollama aber trotzdem von Vorteil.

Denn damit ist ein Modell aus einem Onlineverzeichnis schnell mal installiert und auch wieder flott entfernt. LLMs sind üblicherweise mehrere Gigabyte groß und auf Rechnern mit kleineren NVME-Laufwerken sind hin und wieder Aufräumarbeiten nach Tests von KI-Modellen nötig.

Ollama: Voraussetzungen und Modelle

Die KI-Verwaltung Ollama ist zunächst ein reines Kommandozeilenprogramm. Es läuft als Systemd-Dienst im Hintergrund und stellt lokal einen Webserver für Anfragen per schlichtem Eingabeprompt bereit.

Als Erweiterung gibt es aber zusätzlich eine nettere Weboberfläche, die separat installiert wird.

Modelle holen und ausführen: Ollama ist ein Kommandozeilentool und verwaltet je nach Platzangebot auf dem Datenträger beliebig viele LLMs aus seinem Onlineverzeichnis.IDG

Falls eine geeignete Nvidia-Grafikkarte ab 8 GB Video-RAM und die Cuda-Runtime Nvidias (Download für Linux) vorhanden sind, spannt Ollama automatisch diesen KI-Beschleuniger ein.

Dies verspricht einen ordentlichen Performanceschub, bleibt aber erfreulicherweise optional. Ollama und die verfügbaren Modelle laufen auch nur mit der CPU, wenn auch langsamer.

Arbeitsspeicher verlangen die Modelle aber alle in rauen Mengen. Es gibt zwar einige abgespeckte Modelle für Testzwecke, die schon mit 4 GB RAM zufrieden sind, doch ein sinnvolles Minimum sind eher 8 bis 16 GB.

Und je nach Modell und gewünschter Anzahl sind natürlich etliche Gigabyte Platz auf dem Datenträger im Home-Verzeichnis vonnöten.

Mit kleinen Modellen kann Ollama aber auch auf einem Raspberry Pi 4/5 laufen. Die Zahl der verfügbaren Modelle (LLMs) ist in den letzten Wochen stark angewachsen: Rund 240 Modelle kann Ollama inzwischen aus seinem Onlineverzeichnis beziehen.

Einige Modelle gibt es in verschiedenen Größen und auch abgespeckt, und zu den Highlights gehören neben dem eingangs erwähnten Deep Seek das neue Deep Seek 2.5 als Programmierhilfe, das französische Mistral in mehreren Varianten und die Llama-Modelle von Meta/Facebook, Phi von Microsoft, Gemma3 von Google und Gwen3 von Alibaba.

Speziell für die Arbeit mit natürlichen Sprachen aus dem europäischen Sprachraum sowie Deutsch steht Stablelm2 in einer kleinen Variante (1,6 GB) und in vollem Umfang (12 GB) bereit.

Eine durchsuchbare Übersicht findet sich auf ollama.com/search.

Installation: Rahmenwerk und LLMs

Die Einrichtung des Ollama-Rahmenwerks gelingt mit einem vorbereiteten Installations-Script, das mit dem Kommando

wget https://ollama.com/install.sh

ins aktuelle Verzeichnis heruntergeladen wird. Das Script verlangt als Voraussetzung nur das Downloadtool curl, das über das gleichnamige Paket bei Bedarf in allen Linux-Distributionen schnell nachinstalliert ist. Der Aufruf

sh install.sh

startet dann die Einrichtung von Ollama. Das Script fragt das sudo-Passwort ab und startet dann einen Systemd-Dienst für Ollama sowie einen lokalen, integrierten Webserver, der auf Port 11434 startet. Der Webserver ist daher auf dem lokalen System im Browser über die Adresse

localhost:11434

aufrufbar.

Browseroberfläche für Ollama: Open-Web-UI ist als Python-Programm oder auch in einem Docker-Container flott eingerichtet und liefert eine Bedienoberfläche nach.IDG

Dort steht erst mal nur „Ollama is running“, denn es fehlen noch LLMs. Auf Wunsch gibt es auch eine hübschere Weboberfläche.

Zunächst geht es also wieder in das Terminal, um mit „ollama pull [Modell]“ ein Modell lokal herunterzuladen, also beispielsweise mit dem Kommando

ollama pull llama3

das rund 4,7 GB große LLM „llama3“. Anschließend führt der Befehl

ollama run llama3

dieses Modell aus. Auf diese Weise sind mehrere Modelle installierbar und der Befehl „ollama list“ zeigt eine Liste der lokal installierten LLMs an. Das Kommando

ollama rm llama3

würde das Modell „llama3“ später wieder komplett entfernen.

Nun aber erst mal an die Arbeit mit dem gerade ausgeführten LLM: Im Terminal zeigt sich nach dem Run-Befehl aus dem vorherigen Schritt ein Eingabeprompt, das eine Frage im Stil eines Chatbots erwartet.

Je nach Modell kann die Eingabe in Englisch oder auch in Deutsch erfolgen und auch die Antwort erfolgt dann im Terminal darunter.

Open-Web-UI: Schönere Oberfläche

Ein KI-Chat im Terminal ist erst mal nicht sehr komfortabel. Der schon gestartete interne Webserver des Ollama tut erst mal nicht viel, sondern stellt anderen Programmen lediglich eine API per HTTP bereit.

An diese kann sich nun die extern verfügbare Open-Web-UI klemmen und eine Verwaltungs- und Chatbot-Oberfläche bereitstellen.

Zur Installation von Open-Web-UI gibt es mehrere Wege, etwa auch als Container mit Docker oder dem neueren Podman. Es handelt sich dabei um ein Python-Projekt, das auch ohne Container-Runtimes direkt mit Python funktioniert.

Auch für Open-Web-UI gibt es ein Bash-Installations-Script, welches der Befehl

wget https://astral.sh/uv/install.sh

herunterlädt und die nachfolgende Eingabe

sh install.sh

ausführt. Danach ist eine Abmeldung und Neuanmeldung am System nötig, damit der neu angelegte Ordner im Home-Verzeichnis „/.local/bin/“ in der Pfad-Variable verfügbar ist. Danach schließt die weitere Eingabe von

DATA_DIR=~/.open-webui uvx –python 3.11 open-webui@latest serve

im Terminal die Installation ab, wobei das Installations-Script nochmal rund 2,4 GB Daten herunterladen muss.

Diese Weboberfläche läuft dann auch mit einem internen, automatisch gestarteten Webserver, allerdings auf dem Port 8080, welcher in der Adresszeile eines Browsers dann über

http://localhost:8080

erreichbar ist. Es ist nach einem Neustart immer nötig, den Webserver neu zu starten, doch ein erneuter Download der Dateien entfällt.

Beim Besuch der lokalen Seite ist es pro forma zuerst nötig, einen Benutzeraccount (Administrator) zu erstellen. Diese Daten verlassen den lokalen Computer jedoch nicht.

Danach ist über die Menüleiste links oben eines der installierten Modelle wählbar und im Hauptfenster kann das KI-Modell mit Fragen gefüttert werden.

(PC-Welt)

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16 Google-Lens-Tipps​

Allgemein

Google Lens spart Zeit – und manchmal Nerven. Foto: Poetra.RH – shutterstock.com Google Lens läuft schon seit Jahren auf Android Smartphones und wird heimlich, still und leise immer leistungsfähiger. Google macht seltsamerweise auch keine große Sache aus der App, die enorme Zeitersparnisse generieren kann, wenn sie richtig eingesetzt wird. Dazu muss man aber erst einmal bemerkt haben, dass sie existiert. Im Kern ist Google Lens eine Suchmaschine für die reale Welt: Die App nutzt künstliche Intelligenz (KI), um Text und Objekte sowohl auf Bildern als auch in der Live-Ansicht der Handykamera zu erkennen – und ermöglicht, mit den Inhalten zu interagieren. Dabei sind es jedoch die eher banal anmutenden Produktivitätsfunktionen von Google Lens, die das Potenzial haben, Ihnen den Arbeitsalltag zu erleichtern. Google Lens: 16 Tipps, um Zeit zu sparen Wenn Sie es also nicht schon längst erledigt haben, sollten Sie sich jetzt Ihr Android-Smartphone schnappen und die (kostenlose) Google-Lens-App installieren. Anschließend dürfen Sie sich mental darauf vorbereiten, sich und Ihrem Telefon einige spektakuläre neue Tricks beizubringen. 1. Bildschirm-Deepdive Lens bietet zuvorderst die Möglichkeit, alle Bildschirminhalte zu analysieren und im Anschluss hilfreiche Zusatzinformationen dazu zu liefern. Diese Funktion kann auch über den Google Assistant aufgerufen werden. Falls die Option auf Ihrem Android-Device verfügbar ist, sehen Sie eine antippbare Schaltfläche “Bildschirm durchsuchen”, sobald Sie den Assistant aufrufen. Wenn Sie in diesem Zusammenhang ein lästiges Déjà-vu-Gefühl verspüren: Google hat diese aktuelle Version der On-Demand-Bildschirmsuche erstmals im Februar 2023 angekündigt. 2. Real-World-Texte kopieren Einer der größten Vorzüge von Google Lens ist die Möglichkeit, Text aus physischen Dokumenten (etwa einem Whiteboard oder einem Buch) in die Zwischenablage Ihres Smartphones zu kopieren. Anschließend können Sie diesen ganz einfach einem Google-Dokument, einer Notiz, einer E-Mail oder jedem anderen erdenklichen Zweck zuführen. Der Befehl “Text kopieren” in der Leiste am unteren Bildschirmrand befördert den Inhalt in die Zwischenablage Ihres Android-Telefons zur weiteren Verarbeitung. Foto: JR Raphael / Foundry Dazu öffnen Sie einfach die Google-Lens-App und tippen auf den Bereich “Mit der Kamera suchen” am oberen Rand des Bildschirms. Richten Sie Ihre Kamera dann auf einen beliebigen Text in der Umgebung und tippen Sie auf den Sucher – schon können Sie den gewünschten Textabschnitt auswählen, als würde er in digitaler Form vorliegen. 3. Real-World-Texte teilen Wenn Sie einen Text aus physischen Medien nicht auf Ihrem Smartphone, sondern zum Beispiel dem Arbeits-PC benötigen, ist das mit Google Lens ebenfalls kein Problem. Die Schritte zur Lösung sind identisch zu Tipp 2 – lediglich im letzten Schritt wählen Sie hierzu die Option “Auf Computer kopieren”. Die Option “Auf Computer kopieren” sollte zur Verfügung stehen, wenn Sie mit demselben Google-Konto auf einem Rechner (egal ob Windows, Mac, Linux oder ChromeOS) bei Chrome angemeldet sind. Foto: JR Raphael / Foundry Ein Fingertipp zeigt alle verfügbaren Zielgeräte. Wählen Sie das Gewünschte aus und fügen Sie anschließend den Text wie gewohnt per Tastenkombination an der gewünschten Stelle beziehungsweise in der gewünschten Applikation ein. 4. Real-World-Texte vorlesen lassen Wenn Sie – aus welchem Grund auch immer – keine Lust haben, einen langen Text selbst zu lesen, können Sie sich den auch von Google Lens vorlesen lassen. Dazu richten Sie Ihre Smartphone-Kamera einfach auf den entsprechenden Text und wählen anschließend im Menü die Option “Anhören” am unteren Bildschirmrand aus. 5. Mit Text in Bildern interagieren Zusätzlich zu den eben angeführten Live-Funktionen kann Lens auch Text aus statischen Bildern ziehen beziehungsweise verarbeiten. Das gilt sowohl für Fotos als auch für Screenshots. Insbesondere Letzteres eröffnet interessante Möglichkeiten. Das weitere Vorgehen dürfte sich inzwischen eingeübt haben: Suchen Sie den entsprechenden Inhalt auf dem Lens-Startbildschirm, tippen Sie Ihn an und wählen Sie dann die Option “Text” am unteren Bildschirmrand. Nun können Sie den Text kopieren oder an einen Computer senden. 6. Texte in Real-World-Medien durchsuchen Nachdem Sie einen beliebigen Text in der Google-Lens-App ausgewählt haben, streichen Sie mit dem Finger nach links über die Optionsleiste am unteren Bildschirmrand. Dort verstecken sich nämlich noch mehr Optionen. Eine davon ist die einfache, aber äußerst nützliche “Suche”. Sie ermöglicht Ihnen, schnell und einfach Zusatzinformationen zu Texten aus physischen Dokumenten oder Bildern aufzurufen. 7. Ähnliches Bildmaterial suchen Lens kann darüber hinaus auch im Internet nach weiterem Bildmaterial suchen, das mit dem Objekt auf Ihrem Foto oder Screenshot übereinstimmt. So lassen sich nicht nur ähnliche Bilder finden, sondern auch bestimmte Produkte identifizieren. Die Visual-Search-Funktion von Google Lens ist praktisch. Foto: JR Raphael / Foundry Dazu tippen Sie lediglich auf die Option “Suchen” in der scrollbaren Optionsleiste am unteren Bildschirmrand, sobald sich ein Bild im Sucher befindet. 8. Kalenderereignis erstellen Wenn Sie das nächste Mal auf etwas stoßen, das ein Datum enthält – einen Flyer, ein Plakat oder ein Terminkärtchen – dürfen Sie sich die Mühe sparen, die Daten in Ihren digitalen Kalender zu übertragen. Stattdessen öffnen Sie einfach Google Lens, richten die Kamera Ihres Smartphones auf das entsprechende Objekt und tippen anschließend auf das Datum. Nun sollte Lens die Option “Kalenderereignis erstellen” anbieten. Die Informationen werden so direkt in Ihre bevorzugte Kalender-App übertragen. 9. Kontaktinformationen abspeichern Dasselbe Prinzip, das Sie eben mit Kalenderereignissen vollzogen haben, können Sie auch auf Visitenkarten anwenden. Öffnen Sie Lens, richten Sie die Kamera auf die Informationen und tippen Sie anschließend auf den Namen der Person. Die Google-Lens-App sollte die Art der Informationen erkennen und Ihnen anbieten, einen Kontakt hinzuzufügen. 10. Lens als Aktionshub nutzen Egal welche Informationen Ihnen in der realen Welt vorliegen, mit Lens können Sie sie mit der jeweils sinnvollsten Aktion mit Ihrem Smartphone verarbeiten. Richten Sie dazu den Sucher der App auf die Informationen und tippen Sie auf den Text. Alternativ können Sie auch ein Foto der Informationen machen. Sobald Lens den Text erfasst hat, bietet es Ihnen Optionen an, die Sinn ergeben. So können Sie etwa mit nur einem Fingertipp E-Mail-Adressen in E-Mail-Entwürfe verwandeln, Telefonnummern auf Ladentüren direkt anfunken oder URLs aufrufen – ganz ohne Tippen. 11. Real-World-Texte übersetzen Bei Geschäftsreisen in Länder, deren Sprache Sie nicht beherrschen, kann Google Lens Sie dank einer integrierten Übersetzungsfunktion auch an dieser Stelle unterstützen – beispielsweise, wenn es darum geht, Beschilderungen zu lesen. Richten Sie den Lens-Sucher dazu auf den betreffenden Inhalt und wählen Sie die Option “Übersetzen”. Es dürfte Sie überraschen, wie schnell und effektiv Google Lens die Inhalte in die von Ihnen gewählte Sprache übersetzt. 12. On-Demand-Taschenrechner Wenn Sie das nächste Mal vor einer numerischen Herausforderung stehen, gönnen Sie Ihrem Hirn eine Pause und lassen Sie Lens die Lösung finden. Dazu richten Sie die Handy-Kamera auf eine Gleichung oder Rechnung und wählen anschließend die Option “Hausaufgaben”. Lens löst so gut wie Alles für Sie, von einfachen mathematischen Aufgaben, bis hin zu chemischen, physischen oder biologischen Formeln. 13. Dermatologische Beruhigung Lens kann verdächtige Muttermale auf Ihrer Haut analysieren. Die Ergebnisse sind natürlich nicht wissenschaftlich – die App gleicht Ihre Informationen mit dem Internet ab. Das kann unter Umständen in der Zeit bis zum ersehnten Termin beim Dermatologen beruhigen. Mehr aber auch nicht. 14. Codes scannen Es gab eine Zeit, in der Code-Scanner-Apps der letzte Schrei waren – viele schlummern heute noch auf zahllosen Telefonen. Wenn Sie Google Lens installiert haben, können Sie auf die getrost verzichten. Der Lens-Sucher “frisst” nämlich nicht nur QR-, sondern beispielsweise auch Barcodes 15. Tipp-Verlagerung Shortcut-Liebhaber aufgepasst: Alle bisher genannten Tipps können Sie nicht nur über die Google-Lens-App selbst, sondern auch über andere Google-Apps initieren: Google Bildersuche: Wenn Sie sich ein Bild auf images.google.com im Browser Ihres Handys ansehen, halten Sie Ausschau nach dem Lens-Symbol in der unteren linken Ecke des geöffneten Bildes. Wenn Sie darauf tippen, wird Lens aktiviert und Sie erhalten alle relevanten Informationen über das angezeigte Bild. Google Fotos: Auch hier sollten Sie nach dem Lens-Symbol am am unteren Bildschirmrand Ausschau halten. Hierüber können Sie Lens direkt aktivieren und Texte oder Links kopieren sowie Zusatzinformationen aufrufen. Smartphone-Kamera: Bei einigen Android-Devices – etwa Googles Pixel-Smartphones – ist Lens direkt in die Standard-Kamera-App integriert. 16. Lens in kontaktlos Zum Abschluss noch ein kleiner “Meta-Tipp”: Wenn Sie Google Lens noch schneller öffnen wollen, sagen Sie einfach: “Hey, Google: Öffne Google Lens.” Sie wollen weitere interessante Beiträge zu diversen Themen aus der IT-Welt lesen? Unsere kostenlosen Newsletter liefern Ihnen alles, was IT-Profis wissen sollten – direkt in Ihre Inbox! 

16 Google-Lens-Tipps​ Google Lens spart Zeit – und manchmal Nerven.
Foto: Poetra.RH – shutterstock.com

Google Lens läuft schon seit Jahren auf Android Smartphones und wird heimlich, still und leise immer leistungsfähiger. Google macht seltsamerweise auch keine große Sache aus der App, die enorme Zeitersparnisse generieren kann, wenn sie richtig eingesetzt wird. Dazu muss man aber erst einmal bemerkt haben, dass sie existiert.

Im Kern ist Google Lens eine Suchmaschine für die reale Welt: Die App nutzt künstliche Intelligenz (KI), um Text und Objekte sowohl auf Bildern als auch in der Live-Ansicht der Handykamera zu erkennen – und ermöglicht, mit den Inhalten zu interagieren. Dabei sind es jedoch die eher banal anmutenden Produktivitätsfunktionen von Google Lens, die das Potenzial haben, Ihnen den Arbeitsalltag zu erleichtern.

Google Lens: 16 Tipps, um Zeit zu sparen

Wenn Sie es also nicht schon längst erledigt haben, sollten Sie sich jetzt Ihr Android-Smartphone schnappen und die (kostenlose) Google-Lens-App installieren. Anschließend dürfen Sie sich mental darauf vorbereiten, sich und Ihrem Telefon einige spektakuläre neue Tricks beizubringen.

1. Bildschirm-Deepdive

Lens bietet zuvorderst die Möglichkeit, alle Bildschirminhalte zu analysieren und im Anschluss hilfreiche Zusatzinformationen dazu zu liefern. Diese Funktion kann auch über den Google Assistant aufgerufen werden. Falls die Option auf Ihrem Android-Device verfügbar ist, sehen Sie eine antippbare Schaltfläche “Bildschirm durchsuchen”, sobald Sie den Assistant aufrufen.

Wenn Sie in diesem Zusammenhang ein lästiges Déjà-vu-Gefühl verspüren: Google hat diese aktuelle Version der On-Demand-Bildschirmsuche erstmals im Februar 2023 angekündigt.

2. Real-World-Texte kopieren

Einer der größten Vorzüge von Google Lens ist die Möglichkeit, Text aus physischen Dokumenten (etwa einem Whiteboard oder einem Buch) in die Zwischenablage Ihres Smartphones zu kopieren. Anschließend können Sie diesen ganz einfach einem Google-Dokument, einer Notiz, einer E-Mail oder jedem anderen erdenklichen Zweck zuführen.

Der Befehl “Text kopieren” in der Leiste am unteren Bildschirmrand befördert den Inhalt in die Zwischenablage Ihres Android-Telefons zur weiteren Verarbeitung.
Foto: JR Raphael / Foundry

Dazu öffnen Sie einfach die Google-Lens-App und tippen auf den Bereich “Mit der Kamera suchen” am oberen Rand des Bildschirms. Richten Sie Ihre Kamera dann auf einen beliebigen Text in der Umgebung und tippen Sie auf den Sucher – schon können Sie den gewünschten Textabschnitt auswählen, als würde er in digitaler Form vorliegen.

3. Real-World-Texte teilen

Wenn Sie einen Text aus physischen Medien nicht auf Ihrem Smartphone, sondern zum Beispiel dem Arbeits-PC benötigen, ist das mit Google Lens ebenfalls kein Problem. Die Schritte zur Lösung sind identisch zu Tipp 2 – lediglich im letzten Schritt wählen Sie hierzu die Option “Auf Computer kopieren”.

Die Option “Auf Computer kopieren” sollte zur Verfügung stehen, wenn Sie mit demselben Google-Konto auf einem Rechner (egal ob Windows, Mac, Linux oder ChromeOS) bei Chrome angemeldet sind.
Foto: JR Raphael / Foundry

Ein Fingertipp zeigt alle verfügbaren Zielgeräte. Wählen Sie das Gewünschte aus und fügen Sie anschließend den Text wie gewohnt per Tastenkombination an der gewünschten Stelle beziehungsweise in der gewünschten Applikation ein.

4. Real-World-Texte vorlesen lassen

Wenn Sie – aus welchem Grund auch immer – keine Lust haben, einen langen Text selbst zu lesen, können Sie sich den auch von Google Lens vorlesen lassen. Dazu richten Sie Ihre Smartphone-Kamera einfach auf den entsprechenden Text und wählen anschließend im Menü die Option “Anhören” am unteren Bildschirmrand aus.

5. Mit Text in Bildern interagieren

Zusätzlich zu den eben angeführten Live-Funktionen kann Lens auch Text aus statischen Bildern ziehen beziehungsweise verarbeiten. Das gilt sowohl für Fotos als auch für Screenshots. Insbesondere Letzteres eröffnet interessante Möglichkeiten.

Das weitere Vorgehen dürfte sich inzwischen eingeübt haben: Suchen Sie den entsprechenden Inhalt auf dem Lens-Startbildschirm, tippen Sie Ihn an und wählen Sie dann die Option “Text” am unteren Bildschirmrand. Nun können Sie den Text kopieren oder an einen Computer senden.

6. Texte in Real-World-Medien durchsuchen

Nachdem Sie einen beliebigen Text in der Google-Lens-App ausgewählt haben, streichen Sie mit dem Finger nach links über die Optionsleiste am unteren Bildschirmrand. Dort verstecken sich nämlich noch mehr Optionen.

Eine davon ist die einfache, aber äußerst nützliche “Suche”. Sie ermöglicht Ihnen, schnell und einfach Zusatzinformationen zu Texten aus physischen Dokumenten oder Bildern aufzurufen.

7. Ähnliches Bildmaterial suchen

Lens kann darüber hinaus auch im Internet nach weiterem Bildmaterial suchen, das mit dem Objekt auf Ihrem Foto oder Screenshot übereinstimmt. So lassen sich nicht nur ähnliche Bilder finden, sondern auch bestimmte Produkte identifizieren.

Die Visual-Search-Funktion von Google Lens ist praktisch.
Foto: JR Raphael / Foundry

Dazu tippen Sie lediglich auf die Option “Suchen” in der scrollbaren Optionsleiste am unteren Bildschirmrand, sobald sich ein Bild im Sucher befindet.

8. Kalenderereignis erstellen

Wenn Sie das nächste Mal auf etwas stoßen, das ein Datum enthält – einen Flyer, ein Plakat oder ein Terminkärtchen – dürfen Sie sich die Mühe sparen, die Daten in Ihren digitalen Kalender zu übertragen. Stattdessen öffnen Sie einfach Google Lens, richten die Kamera Ihres Smartphones auf das entsprechende Objekt und tippen anschließend auf das Datum. Nun sollte Lens die Option “Kalenderereignis erstellen” anbieten. Die Informationen werden so direkt in Ihre bevorzugte Kalender-App übertragen.

9. Kontaktinformationen abspeichern

Dasselbe Prinzip, das Sie eben mit Kalenderereignissen vollzogen haben, können Sie auch auf Visitenkarten anwenden.

Öffnen Sie Lens, richten Sie die Kamera auf die Informationen und tippen Sie anschließend auf den Namen der Person. Die Google-Lens-App sollte die Art der Informationen erkennen und Ihnen anbieten, einen Kontakt hinzuzufügen.

10. Lens als Aktionshub nutzen

Egal welche Informationen Ihnen in der realen Welt vorliegen, mit Lens können Sie sie mit der jeweils sinnvollsten Aktion mit Ihrem Smartphone verarbeiten. Richten Sie dazu den Sucher der App auf die Informationen und tippen Sie auf den Text. Alternativ können Sie auch ein Foto der Informationen machen.

Sobald Lens den Text erfasst hat, bietet es Ihnen Optionen an, die Sinn ergeben. So können Sie etwa mit nur einem Fingertipp E-Mail-Adressen in E-Mail-Entwürfe verwandeln, Telefonnummern auf Ladentüren direkt anfunken oder URLs aufrufen – ganz ohne Tippen.

11. Real-World-Texte übersetzen

Bei Geschäftsreisen in Länder, deren Sprache Sie nicht beherrschen, kann Google Lens Sie dank einer integrierten Übersetzungsfunktion auch an dieser Stelle unterstützen – beispielsweise, wenn es darum geht, Beschilderungen zu lesen. Richten Sie den Lens-Sucher dazu auf den betreffenden Inhalt und wählen Sie die Option “Übersetzen”.

Es dürfte Sie überraschen, wie schnell und effektiv Google Lens die Inhalte in die von Ihnen gewählte Sprache übersetzt.

12. On-Demand-Taschenrechner

Wenn Sie das nächste Mal vor einer numerischen Herausforderung stehen, gönnen Sie Ihrem Hirn eine Pause und lassen Sie Lens die Lösung finden.

Dazu richten Sie die Handy-Kamera auf eine Gleichung oder Rechnung und wählen anschließend die Option “Hausaufgaben”. Lens löst so gut wie Alles für Sie, von einfachen mathematischen Aufgaben, bis hin zu chemischen, physischen oder biologischen Formeln.

13. Dermatologische Beruhigung

Lens kann verdächtige Muttermale auf Ihrer Haut analysieren. Die Ergebnisse sind natürlich nicht wissenschaftlich – die App gleicht Ihre Informationen mit dem Internet ab. Das kann unter Umständen in der Zeit bis zum ersehnten Termin beim Dermatologen beruhigen. Mehr aber auch nicht.

14. Codes scannen

Es gab eine Zeit, in der Code-Scanner-Apps der letzte Schrei waren – viele schlummern heute noch auf zahllosen Telefonen. Wenn Sie Google Lens installiert haben, können Sie auf die getrost verzichten. Der Lens-Sucher “frisst” nämlich nicht nur QR-, sondern beispielsweise auch Barcodes

15. Tipp-Verlagerung

Shortcut-Liebhaber aufgepasst: Alle bisher genannten Tipps können Sie nicht nur über die Google-Lens-App selbst, sondern auch über andere Google-Apps initieren:

Google Bildersuche: Wenn Sie sich ein Bild auf images.google.com im Browser Ihres Handys ansehen, halten Sie Ausschau nach dem Lens-Symbol in der unteren linken Ecke des geöffneten Bildes. Wenn Sie darauf tippen, wird Lens aktiviert und Sie erhalten alle relevanten Informationen über das angezeigte Bild.

Google Fotos: Auch hier sollten Sie nach dem Lens-Symbol am am unteren Bildschirmrand Ausschau halten. Hierüber können Sie Lens direkt aktivieren und Texte oder Links kopieren sowie Zusatzinformationen aufrufen.

Smartphone-Kamera: Bei einigen Android-Devices – etwa Googles Pixel-Smartphones – ist Lens direkt in die Standard-Kamera-App integriert.

16. Lens in kontaktlos

Zum Abschluss noch ein kleiner “Meta-Tipp”: Wenn Sie Google Lens noch schneller öffnen wollen, sagen Sie einfach: “Hey, Google: Öffne Google Lens.”

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Nothing Phone (3a) vs Redmi Note 14 Pro 5G: Welches Smartphone ist besser?​

Allgemein

Foundry Wenn Sie nach einem erschwinglichen Mittelklasse-Handy mit Premium-Funktionen suchen, sind das Nothing Phone (3a) und das Xiaomi Redmi Note 14 Pro 5G zwei starke Modelle. Beide haben viel zu bieten, aber einige Unterschiede könnten Ihre Entscheidung beeinflussen. Design und Verarbeitung Nothing ist bekannt für sein auffälliges, einzigartiges Design. Das Phone (3a) ist ein Hingucker mit seiner transparenten Rückseite, der Glyph-Beleuchtung und seiner Cyberpunk-Ästhetik. Obwohl es größtenteils aus Kunststoff besteht, fühlt es sich dennoch hochwertig an, und die IP64-Zertifizierung gewährleistet einen gewissen Schutz vor Staub und Spritzwasser. Luke Baker Das Redmi Note 14 Pro 5G sieht eher traditionell, aber dennoch elegant aus. Es setzt auf ein schlankes, geschwungenes Gehäuse mit einer glänzenden, opalisierenden Oberfläche, die sich unter Lichteinwirkung verändert. Das Squircle-Kameramodul ist mittig platziert, was für einen symmetrischen Look sorgt, auch wenn es beim Fotografieren etwas ungünstig sein kann. Das Note 14 Pro hat die IP68-Zertifizierung und ist damit wesentlich besser gegen Staub und Wasser geschützt als das Nothing. Außerdem ist es mit 190 Gramm leichter als das Phone (3a) mit 201 Gramm, sodass es über einen längeren Zeitraum etwas angenehmer zu halten ist. Simon Chandler/Foundry Wenn Sie Wert auf Langlebigkeit legen, hat das Note 14 Pro mit seiner besseren Wasserbeständigkeit und dem Schutz durch Gorilla Glass Victus 2 die Nase vorn. Wenn Sie lieber ein Smartphone möchten, das ganz anders aussieht und sich anders anfühlt als alles andere auf dem Markt, ist das Phone (3a) der klare Sieger. Kameras Die Kamerasysteme der beiden Smartphones haben unterschiedliche Ansätze. Das Redmi Note 14 Pro 5G beeindruckt mit seinem 200-Megapixel-Hauptsensor, komplett mit OIS und KI-gestützter Bildverarbeitung. Dies führt zu einer außergewöhnlichen Detailgenauigkeit, insbesondere bei guten Lichtverhältnissen. Der Nachtmodus leistet solide Arbeit, indem er Aufnahmen bei schlechten Lichtverhältnissen aufhellt, ohne sie künstlich aussehen zu lassen. Die 8-Megapixel-Ultraweitwinkel- und die 2-Megapixel-Makrokamera sind jedoch nichts Besonderes, wobei letztere geradezu überflüssig ist. Luke Baker Das Phone (3a) verfolgt mit seinem Dreifach-Kamera-Set-up einen ausgewogeneren Ansatz. Der 50-Megapixel-Hauptsensor wird von einem 50-Megapixel-Teleobjektiv mit zweifacher Brennweite unterstützt und bietet damit mehr Flexibilität als die Xiaomi-Kamera. Das Ultraweitwinkelobjektiv hat jedoch nur acht Megapixel und keinen Autofokus. Die Glyph-Beleuchtung dient auch als weiches Aufhellungslicht, was für kreative Fotografien sehr nützlich ist, aber die Bildverarbeitung ist manchmal etwas zu kontrastreich. Simon Chandler/Foundry Was Megapixel und Detailgenauigkeit angeht, liegt das Note 14 Pro vorn und ist mit den Ergebnissen der Hauptkamera das bessere Smartphone. Das Phone (3a) punktet mit seinem Teleobjektiv im Hinblick auf Vielseitigkeit. Wenn Zoomen für Sie wichtiger ist als die reine Auflösung, ist das Modell von Nothing die bessere Wahl. Leistung und Software Das Phone (3a) wird von einem Snapdragon 7s Gen 3 angetrieben, während das Redmi Note 14 Pro 5G mit dem Dimensity 7300 Ultra arbeitet. Beides sind solide Mittelklasse-Chips, aber der Snapdragon hat bei Effizienz und dauerhafter Leistung die Nase vorn. Luke Baker Das Nothing OS 3.1 ist ein entscheidendes Verkaufsargument, denn es bietet ein superflüssiges Android-15-Erlebnis mit einer einzigartigen Ästhetik. Und Nothing gewährt sechs Jahre Software-Support, was in dieser Preisklasse ein großes Versprechen ist. Das Hyper-OS von Xiaomi (das auf Android 14 basiert) ist optisch weniger auffällig und enthält einige vorinstallierte Apps. Xiaomi verspricht drei Jahre lang Android-Updates und vier Jahre lang Sicherheitsupdates, was zwar anständig ist, aber nicht ganz an Nothing heranreicht. Simon Chandler/Foundry Wenn Sie ein visuell beeindruckendes Android-Erlebnis mit längerem Support wünschen, ist das Phone (3a) der Gewinner. Wenn Sie eine etwas weniger aufregende Android-Oberfläche nicht stört und Sie Xiaomis Ökosystem mögen, ist das Note 14 Pro das Richtige für Sie. Andere Unterschiede Das Note 14 Pro hat eine schärfere 1,5K-Auflösung (2712 × 1220 Pixel) im Vergleich zum 1080p-Panel des Phone (3a). Beide erreichen jedoch eine maximale Helligkeit von 3.000 Nits und eine Bildwiederholfrequenz von 120 Hertz, was sie ähnlich hell und flüssig macht. Der Akku ist mit 5.110 mAh etwas größer als der des Phone (3a) mit 5.000 mAh. Ein 45-Watt-Ladegerät ist im Lieferumfang enthalten, während Sie bei Nothing eines separat kaufen müssen. Mit dem Phone (3a) erreichen Sie in nur einer halben Stunde einen Ladezustand von 70 Prozent, während das Note 14 Pro in der gleichen Zeit etwas weniger als 64 Prozent erreicht – aber das ist ein minimaler Unterschied. Luke Baker Beide Smartphones haben Stereolautsprecher, wobei die des Note 14 Pro mit Dolby Atmos ein noch besseres Klangerlebnis bieten. Preise und Verfügbarkeit Der Preis für das Nothing Phone (3a) liegt bei 329 Euro für das Modell mit 8 GB / 128 GB und bei 379 Euro für die Variante mit 12 GB / 256 GB. Sie können das Smartphone bei Nothing direkt kaufen. Das Xiaomi Redmi Note 14 Pro 5G kostet derzeit 339,90 Euro für das Modell mit 8 GB / 256 GB und 349,90 Euro für die Variante mit 12 GB / 512 GB. Sie können das Smartphone bei Xiaomi direkt kaufen. Fazit Wenn für Sie neben einer aufgeräumten Oberfläche und langer Softwareunterstützung auch ein ausgefallenes Design eine Rolle spielt, dann könnte das Nothing Phone (3a) für Sie die richtige Wahl sein. Wenn Sie sich dagegen auf die Fotografie konzentrieren wollen und sich nicht an Xiaomis Software-Macken stören, ist das Redmi Note 14 Pro 5G eine gute Alternative. (PC-Welt) 

Nothing Phone (3a) vs Redmi Note 14 Pro 5G: Welches Smartphone ist besser?​ Foundry

Wenn Sie nach einem erschwinglichen Mittelklasse-Handy mit Premium-Funktionen suchen, sind das Nothing Phone (3a) und das Xiaomi Redmi Note 14 Pro 5G zwei starke Modelle.

Beide haben viel zu bieten, aber einige Unterschiede könnten Ihre Entscheidung beeinflussen.

Design und Verarbeitung

Nothing ist bekannt für sein auffälliges, einzigartiges Design. Das Phone (3a) ist ein Hingucker mit seiner transparenten Rückseite, der Glyph-Beleuchtung und seiner Cyberpunk-Ästhetik.

Obwohl es größtenteils aus Kunststoff besteht, fühlt es sich dennoch hochwertig an, und die IP64-Zertifizierung gewährleistet einen gewissen Schutz vor Staub und Spritzwasser.

Luke Baker

Das Redmi Note 14 Pro 5G sieht eher traditionell, aber dennoch elegant aus. Es setzt auf ein schlankes, geschwungenes Gehäuse mit einer glänzenden, opalisierenden Oberfläche, die sich unter Lichteinwirkung verändert.

Das Squircle-Kameramodul ist mittig platziert, was für einen symmetrischen Look sorgt, auch wenn es beim Fotografieren etwas ungünstig sein kann.

Das Note 14 Pro hat die IP68-Zertifizierung und ist damit wesentlich besser gegen Staub und Wasser geschützt als das Nothing. Außerdem ist es mit 190 Gramm leichter als das Phone (3a) mit 201 Gramm, sodass es über einen längeren Zeitraum etwas angenehmer zu halten ist.

Simon Chandler/Foundry

Wenn Sie Wert auf Langlebigkeit legen, hat das Note 14 Pro mit seiner besseren Wasserbeständigkeit und dem Schutz durch Gorilla Glass Victus 2 die Nase vorn. Wenn Sie lieber ein Smartphone möchten, das ganz anders aussieht und sich anders anfühlt als alles andere auf dem Markt, ist das Phone (3a) der klare Sieger.

Kameras

Die Kamerasysteme der beiden Smartphones haben unterschiedliche Ansätze. Das Redmi Note 14 Pro 5G beeindruckt mit seinem 200-Megapixel-Hauptsensor, komplett mit OIS und KI-gestützter Bildverarbeitung.

Dies führt zu einer außergewöhnlichen Detailgenauigkeit, insbesondere bei guten Lichtverhältnissen. Der Nachtmodus leistet solide Arbeit, indem er Aufnahmen bei schlechten Lichtverhältnissen aufhellt, ohne sie künstlich aussehen zu lassen. Die 8-Megapixel-Ultraweitwinkel- und die 2-Megapixel-Makrokamera sind jedoch nichts Besonderes, wobei letztere geradezu überflüssig ist.

Luke Baker

Das Phone (3a) verfolgt mit seinem Dreifach-Kamera-Set-up einen ausgewogeneren Ansatz. Der 50-Megapixel-Hauptsensor wird von einem 50-Megapixel-Teleobjektiv mit zweifacher Brennweite unterstützt und bietet damit mehr Flexibilität als die Xiaomi-Kamera. Das Ultraweitwinkelobjektiv hat jedoch nur acht Megapixel und keinen Autofokus.

Die Glyph-Beleuchtung dient auch als weiches Aufhellungslicht, was für kreative Fotografien sehr nützlich ist, aber die Bildverarbeitung ist manchmal etwas zu kontrastreich.

Simon Chandler/Foundry

Was Megapixel und Detailgenauigkeit angeht, liegt das Note 14 Pro vorn und ist mit den Ergebnissen der Hauptkamera das bessere Smartphone.

Das Phone (3a) punktet mit seinem Teleobjektiv im Hinblick auf Vielseitigkeit. Wenn Zoomen für Sie wichtiger ist als die reine Auflösung, ist das Modell von Nothing die bessere Wahl.

Leistung und Software

Das Phone (3a) wird von einem Snapdragon 7s Gen 3 angetrieben, während das Redmi Note 14 Pro 5G mit dem Dimensity 7300 Ultra arbeitet.

Beides sind solide Mittelklasse-Chips, aber der Snapdragon hat bei Effizienz und dauerhafter Leistung die Nase vorn.

Luke Baker

Das Nothing OS 3.1 ist ein entscheidendes Verkaufsargument, denn es bietet ein superflüssiges Android-15-Erlebnis mit einer einzigartigen Ästhetik. Und Nothing gewährt sechs Jahre Software-Support, was in dieser Preisklasse ein großes Versprechen ist.

Das Hyper-OS von Xiaomi (das auf Android 14 basiert) ist optisch weniger auffällig und enthält einige vorinstallierte Apps. Xiaomi verspricht drei Jahre lang Android-Updates und vier Jahre lang Sicherheitsupdates, was zwar anständig ist, aber nicht ganz an Nothing heranreicht.

Simon Chandler/Foundry

Wenn Sie ein visuell beeindruckendes Android-Erlebnis mit längerem Support wünschen, ist das Phone (3a) der Gewinner. Wenn Sie eine etwas weniger aufregende Android-Oberfläche nicht stört und Sie Xiaomis Ökosystem mögen, ist das Note 14 Pro das Richtige für Sie.

Andere Unterschiede

Das Note 14 Pro hat eine schärfere 1,5K-Auflösung (2712 × 1220 Pixel) im Vergleich zum 1080p-Panel des Phone (3a). Beide erreichen jedoch eine maximale Helligkeit von 3.000 Nits und eine Bildwiederholfrequenz von 120 Hertz, was sie ähnlich hell und flüssig macht.

Der Akku ist mit 5.110 mAh etwas größer als der des Phone (3a) mit 5.000 mAh. Ein 45-Watt-Ladegerät ist im Lieferumfang enthalten, während Sie bei Nothing eines separat kaufen müssen.

Mit dem Phone (3a) erreichen Sie in nur einer halben Stunde einen Ladezustand von 70 Prozent, während das Note 14 Pro in der gleichen Zeit etwas weniger als 64 Prozent erreicht – aber das ist ein minimaler Unterschied.

Luke Baker

Beide Smartphones haben Stereolautsprecher, wobei die des Note 14 Pro mit Dolby Atmos ein noch besseres Klangerlebnis bieten.

Preise und Verfügbarkeit

Der Preis für das Nothing Phone (3a) liegt bei 329 Euro für das Modell mit 8 GB / 128 GB und bei 379 Euro für die Variante mit 12 GB / 256 GB. Sie können das Smartphone bei Nothing direkt kaufen.

Das Xiaomi Redmi Note 14 Pro 5G kostet derzeit 339,90 Euro für das Modell mit 8 GB / 256 GB und 349,90 Euro für die Variante mit 12 GB / 512 GB. Sie können das Smartphone bei Xiaomi direkt kaufen.

Fazit

Wenn für Sie neben einer aufgeräumten Oberfläche und langer Softwareunterstützung auch ein ausgefallenes Design eine Rolle spielt, dann könnte das Nothing Phone (3a) für Sie die richtige Wahl sein.

Wenn Sie sich dagegen auf die Fotografie konzentrieren wollen und sich nicht an Xiaomis Software-Macken stören, ist das Redmi Note 14 Pro 5G eine gute Alternative.

(PC-Welt)

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Surface Pro (2025) im Test: Microsoft verbessert seinen 2-in-1-Laptop an den richtigen Stellen​

Allgemein

Mattias Inghe Auf einen Blick Pro Kompakt und gut konstruiert Gute Leistung im Büro Alle Funktionen von Copilot Plus verfügbar Gute Akkulaufzeit Kontra Schmaler Bildschirm zum Arbeiten Keine HDR-Unterstützung Kein Ladegerät enthalten Fazit Das neue kleine Surface Pro schafft den Spagat zwischen tragbarem Tablet und vollwertigem, aber besonders kompaktem Windows-Laptop mit optionaler Tastatur. Das erinnert an das alte und wenig überzeugende Surface Go, tatsächlich ist das Surface Pro aber in jeder Hinsicht besser. Das gilt für die Rechenleistung, die Akku-Laufzeit, die brauchbare KI-Unterstützung und das kompakte Design. Zur Perfektion fehlt aus meiner Sicht lediglich ein OLED-Bildschirm mit HDR. Microsoft förderte lange Zeit Tablets als die Zukunft von Windows. Doch das Konzept fand weder bei PC-Herstellern noch bei Nutzern Anklang. Daher kehrte Microsoft zur klassischen Oberfläche zurück und brachte eigene Laptops auf den Markt. Das Unternehmen setzt weiterhin auf die Entwicklung neuer Surface-Modelle. Design & Ausstattung Getestet haben wir das Microsoft Surface Pro. Es wird häufig als Surface Pro 12 oder Surface Pro 2025 bezeichnet, um es von älteren Modellen zu unterscheiden. Es ist ein kompaktes Tablet mit einem Snapdragon X Plus, das vor allem für gelegentliches Surfen und Büroarbeiten gedacht ist. Es bietet keine absolute Spitzenleistung, aber ein gutes Basisniveau, das ein Windows-Tablet bisher nicht ohne einen Lüfter erreichen konnte. Das Tablet zeichnet sich durch einen 12-Zoll-Bildschirm und ein Seitenverhältnis von 3:2 aus, was ihm eine kompakte und schmale Erscheinung verleiht. Die abgerundeten Ecken und Kanten sowie die matte Aluminiumrückseite, die zu 100 Prozent aus recyceltem Aluminium besteht, sorgen für eine gute Griffigkeit. Die klappbare Rückenstütze bietet Stabilität. Das Surface Pro kann als digitaler Bilderrahmen oder als Filmleinwand verwendet werden, wobei seine Hauptfunktion jedoch die eines Windows-Computers ist. Für eine optimale Nutzung sind eine Tastatur und eine Maus erforderlich. Zudem wird ein Stift benötigt, um den Touchscreen vollständig zu nutzen. Die Kühlung ist geräuschlos und das Tablet wird nur leicht warm, aber nicht unangenehm. Es reduziert die Grafikleistung bei längerer Nutzung von 3D-Grafiken. Doch wer kauft schon ein Surface zum Spielen? Schnell genug, aber nicht superschnell.Mattias Inghe Der Preis beträgt 979 Euro für das Surface Pro mit 256-GB-SSD und 1.099 Euro für das Surface Pro mit der 512 GB großen SSD. 120 Euro sind ein bisschen viel für nur 256 GB mehr Speicherplatz, aber ich habe schon schlechtere Angebote gesehen. Sie erhalten 16 GB Arbeitsspeicher. Das ist gerade ausreichend für Ihre normale Büroarbeit, Medien-Streaming, grundlegende Fotobearbeitung und Kommunikation. Die meisten Multitasking-Aufgaben, die ich durchführe, verlaufen reibungslos. Während einer Teams-Videokonferenz mit dem Redaktionsteam recherchiere ich parallel Informationen über einen Browser und habe gleichzeitig Artikel in Word geöffnet. Zudem synchronisiere ich eine große Videodatei zur Online-Freigabe. All diese Tätigkeiten lassen sich simultan durchführen, ohne dass es zu Überschneidungen kommt. Die Verbindung mit WiFi 7 und WiFi 6 ist stabil und schnell. Es gibt keine 5G- oder LTE-Version dieses Tablets. Um diese Funktionen zu erhalten, müssen Sie ein größeres und teureres Modell wählen. Angenehmer und scharfer Bildschirm, aber ohne die besten Farben und Dynamik.Mattias Inghe Scharfer, aber beengter Bildschirm Die kleine Bildschirmfläche von 12 Zoll erschwert produktives Arbeiten mit mehreren Geräten. Trotz hoher Auflösung wird es schnell unübersichtlich bei vielen Fenstern und Registerkarten. Daher sollten Sie sich auf ein oder zwei sichtbare Fenster beschränken und die anderen im Hintergrund aktiv halten – oder alternativ einen externen Monitor anschließen. Der Bildschirm verfügt über ein IPS-Panel mit mittlerer Helligkeit, einer Auflösung von 2.196 ×  1.464 Pixeln und einer Bildwiederholfrequenz von wahlweise 60 oder 90 Hz, die Sie manuell einstellen müssen, da Microsoft keine dynamischen Frequenzen nicht unterstützt werden. Hinsichtlich der Farbqualität erreicht der Bildschirm nicht den vollen professionellen Standard, da die Farbskala nur geringfügig über das sRGB-Niveau hinausgeht. Die Vorkalibrierung durch Microsoft gewährleistet jedoch eine hohe Farbgenauigkeit innerhalb der sRGB-Skala. Die Kombination aus relativ hohem Schwarzwert, hohem Kontrast und weiten Betrachtungswinkeln verbessert die Bildqualität. Das macht das Ansehen von Filmen angenehm, auch ohne HDR-Unterstützung. Ein solides Lautsprechersystem sorgt für detaillierten und satten Klang bei Musik, Sprache und Filmen. Allerdings kann es bei maximaler Lautstärke zu Verzerrungen kommen. Die Webcam über dem Bildschirm liefert ein akzeptables 1080p-Bild ohne Rauschen und mit gleichmäßigen, neutralen Farben. Der Kontrast ist etwas blass und die Details sind leicht unscharf, was den Gesamteindruck mindert. In Videomeetings können Sie jedoch dank der guten Mikrofone und des KI-gestützten Rauschfilters eine professionelle Präsenz bewahren. Das Bild könnte jedoch schärfer und kräftiger sein. Surface und das mitgelieferte Zubehör. Ein Ladegerät ist nicht dabei.Mattias Inghe Auf der Rückseite ist eine 10-Megapixel-Kamera installiert, die unter Tageslichtbedingungen zufriedenstellende Bilder aufnimmt. Allerdings kann der Autofokus insbesondere bei Videoaufnahmen und Augmented-Reality-Anwendungen Probleme verursachen. Alles sehr übersichtlich.Mattias Inghe Microsoft bietet eine hochwertige Tastatur mit Hintergrundbeleuchtung und integriertem Mauspad zum Preis von 179,99 Euro an. Der dazu passende Slim Pen kann separat oder im Paket mit der Tastatur für insgesamt 299,99 Euro erworben werden. Dieser Stift ist speziell für das Surface Pro konzipiert, welches einen Schlitz auf der Rückseite besitzt, in den der Stift mittels Magneten sicher eingelegt und auch aufgeladen werden kann. Mit dem Stift haben Sie eine gute Kontrolle.Mattias Inghe Alles wird eingesteckt und funktioniert sofort. Man muss sich nicht um die manuelle Kopplung oder Kalibrierung kümmern. Die Präzision ist von Anfang an sehr gut. Auch die Qualität der Tastatur ist gut. Trotz der geringen Breite hat man nicht das Gefühl, dass die Tasten zusammengepresst sind. Wenn Sie Ihre eigene Maus und Tastatur sowie möglicherweise einen größeren Bildschirm anschließen möchten, können Sie ein geeignetes USB-C-Dock verwenden. Ein Ladegerät ist nicht im Lieferumfang enthalten; es kostet als Extra mit 45 Watt Leistung rund 60 Euro. Microsoft gibt keine spezifischen Informationen über die Akkukapazität bekannt, jedoch ist die Akkulaufzeit beeindruckend: zwischen 3 und 10 Stunden aktiver Nutzung bei maximaler Bildschirmhelligkeit und bis zu 21 Stunden bei äußerst sparsamer Nutzung. Bei der Verwendung generativer KI, sei es durch Microsofts eigene Copilot-Plus-Suite oder durch Drittanbieter-Software, sowie beim intensiven Einsatz des Grafikchips Intel Arc 130V für 3D-Rendering, erreicht die Akkulaufzeit das untere Ende dieser Bandbreite. Fazit Für Aufgaben wie Surfen, E-Mails schreiben und einfache Excel-Berechnungen bietet das Surface Pro eine zufriedenstellende Leistung. Es ist für diese Zwecke vergleichbar mit kleinen, ultraleichten Laptops, auch wenn das 2-in-1-Gerät möglicherweise nicht ganz so schnell ist. Dennoch ist die Geschwindigkeit in der Regel ausreichend. Mit dem richtigen Zubehör belaufen sich die Gesamtkosten auf rund 1.400 Euro. Dieses Gerät bietet sowohl die Funktionen eines Laptops im Miniformat als auch einen Touchscreen, eine Stiftsteuerung und die Möglichkeit, Filme im Tablet-Modus zu streamen. Ob dies ausreicht, um dem Windows-Tablet-Konzept neuen Schwung zu verleihen, bleibt abzuwarten. Für diejenigen, die dieses Konzept bereits bevorzugen, stellt es jedoch ein attraktive Verbesserung dar. Test-Ergebnisse Cinebench 2024, Multi-Core-CPU: 550 Punkte Cinebench 2024: Single-Core-CPU: 107 Punkte Geekbench 6, Mehrkern-CPU: 11.241 Punkte Geekbench 6, Einzelkern-CPU: 2.403 Punkte Geekbench 6, GPU: 13,834 Punkte SSD, Lesen: bis zu 3.870,85 MB/s SSD, Schreiben: bis zu 3.413,79 MB/s Technische Daten Produktname: Surface Pro 2025, 12-ZollGetestet: Mai 2025Hersteller: MicrosoftProzessor: Qualcomm Snapdragon X Plus, 8 Oryon 3,4 GHzNPU: Hexagon, 45 SpitzenGrafik: Intel Arc 130VArbeitsspeicher: 16 GB lpddr5xSpeicher: 256 GB / 512 GB ssdMonitore: 12 Zoll Hochglanz ips, 2196 x 1464 Pixel, 90 Hz, ca. 400 cd/m2Webcam: 10 Megapixel hinten, 1080p-Webcam mit Ir vorneAnschlüsse: 2 x usb-c 3 gen 2 mit Display-Port, Tastatur-DockingDrahtlos: Wifi 7, bluetooth 5.4Betriebssystem: Windows 11 HomeSonstiges: Optionale Tastatur, Stift und LadegerätGeräuschpegel: LüfterlosAkku: 1 Std. 45 Min. (hohe Last, volle Helligkeit, 90 Hz) bis ca. 19 Std. (geringe Last, geringe Helligkeit, 60 Hz)Größe: 27,4 x 19 x 0,78 cmGewicht: 686 Gramm (PC-Welt) 

Surface Pro (2025) im Test: Microsoft verbessert seinen 2-in-1-Laptop an den richtigen Stellen​ Mattias Inghe

Auf einen Blick

Pro

Kompakt und gut konstruiert

Gute Leistung im Büro

Alle Funktionen von Copilot Plus verfügbar

Gute Akkulaufzeit

Kontra

Schmaler Bildschirm zum Arbeiten

Keine HDR-Unterstützung

Kein Ladegerät enthalten

Fazit

Das neue kleine Surface Pro schafft den Spagat zwischen tragbarem Tablet und vollwertigem, aber besonders kompaktem Windows-Laptop mit optionaler Tastatur. Das erinnert an das alte und wenig überzeugende Surface Go, tatsächlich ist das Surface Pro aber in jeder Hinsicht besser. Das gilt für die Rechenleistung, die Akku-Laufzeit, die brauchbare KI-Unterstützung und das kompakte Design. Zur Perfektion fehlt aus meiner Sicht lediglich ein OLED-Bildschirm mit HDR.

Microsoft förderte lange Zeit Tablets als die Zukunft von Windows. Doch das Konzept fand weder bei PC-Herstellern noch bei Nutzern Anklang. Daher kehrte Microsoft zur klassischen Oberfläche zurück und brachte eigene Laptops auf den Markt. Das Unternehmen setzt weiterhin auf die Entwicklung neuer Surface-Modelle.

Design & Ausstattung

Getestet haben wir das Microsoft Surface Pro. Es wird häufig als Surface Pro 12 oder Surface Pro 2025 bezeichnet, um es von älteren Modellen zu unterscheiden. Es ist ein kompaktes Tablet mit einem Snapdragon X Plus, das vor allem für gelegentliches Surfen und Büroarbeiten gedacht ist. Es bietet keine absolute Spitzenleistung, aber ein gutes Basisniveau, das ein Windows-Tablet bisher nicht ohne einen Lüfter erreichen konnte.

Das Tablet zeichnet sich durch einen 12-Zoll-Bildschirm und ein Seitenverhältnis von 3:2 aus, was ihm eine kompakte und schmale Erscheinung verleiht. Die abgerundeten Ecken und Kanten sowie die matte Aluminiumrückseite, die zu 100 Prozent aus recyceltem Aluminium besteht, sorgen für eine gute Griffigkeit. Die klappbare Rückenstütze bietet Stabilität.

Das Surface Pro kann als digitaler Bilderrahmen oder als Filmleinwand verwendet werden, wobei seine Hauptfunktion jedoch die eines Windows-Computers ist. Für eine optimale Nutzung sind eine Tastatur und eine Maus erforderlich. Zudem wird ein Stift benötigt, um den Touchscreen vollständig zu nutzen.

Die Kühlung ist geräuschlos und das Tablet wird nur leicht warm, aber nicht unangenehm. Es reduziert die Grafikleistung bei längerer Nutzung von 3D-Grafiken. Doch wer kauft schon ein Surface zum Spielen?

Schnell genug, aber nicht superschnell.Mattias Inghe

Der Preis beträgt 979 Euro für das Surface Pro mit 256-GB-SSD und 1.099 Euro für das Surface Pro mit der 512 GB großen SSD. 120 Euro sind ein bisschen viel für nur 256 GB mehr Speicherplatz, aber ich habe schon schlechtere Angebote gesehen. Sie erhalten 16 GB Arbeitsspeicher. Das ist gerade ausreichend für Ihre normale Büroarbeit, Medien-Streaming, grundlegende Fotobearbeitung und Kommunikation.

Die meisten Multitasking-Aufgaben, die ich durchführe, verlaufen reibungslos. Während einer Teams-Videokonferenz mit dem Redaktionsteam recherchiere ich parallel Informationen über einen Browser und habe gleichzeitig Artikel in Word geöffnet. Zudem synchronisiere ich eine große Videodatei zur Online-Freigabe. All diese Tätigkeiten lassen sich simultan durchführen, ohne dass es zu Überschneidungen kommt.

Die Verbindung mit WiFi 7 und WiFi 6 ist stabil und schnell. Es gibt keine 5G- oder LTE-Version dieses Tablets. Um diese Funktionen zu erhalten, müssen Sie ein größeres und teureres Modell wählen.

Angenehmer und scharfer Bildschirm, aber ohne die besten Farben und Dynamik.Mattias Inghe

Scharfer, aber beengter Bildschirm

Die kleine Bildschirmfläche von 12 Zoll erschwert produktives Arbeiten mit mehreren Geräten. Trotz hoher Auflösung wird es schnell unübersichtlich bei vielen Fenstern und Registerkarten. Daher sollten Sie sich auf ein oder zwei sichtbare Fenster beschränken und die anderen im Hintergrund aktiv halten – oder alternativ einen externen Monitor anschließen.

Der Bildschirm verfügt über ein IPS-Panel mit mittlerer Helligkeit, einer Auflösung von 2.196 ×  1.464 Pixeln und einer Bildwiederholfrequenz von wahlweise 60 oder 90 Hz, die Sie manuell einstellen müssen, da Microsoft keine dynamischen Frequenzen nicht unterstützt werden. Hinsichtlich der Farbqualität erreicht der Bildschirm nicht den vollen professionellen Standard, da die Farbskala nur geringfügig über das sRGB-Niveau hinausgeht. Die Vorkalibrierung durch Microsoft gewährleistet jedoch eine hohe Farbgenauigkeit innerhalb der sRGB-Skala.

Die Kombination aus relativ hohem Schwarzwert, hohem Kontrast und weiten Betrachtungswinkeln verbessert die Bildqualität. Das macht das Ansehen von Filmen angenehm, auch ohne HDR-Unterstützung. Ein solides Lautsprechersystem sorgt für detaillierten und satten Klang bei Musik, Sprache und Filmen. Allerdings kann es bei maximaler Lautstärke zu Verzerrungen kommen.

Die Webcam über dem Bildschirm liefert ein akzeptables 1080p-Bild ohne Rauschen und mit gleichmäßigen, neutralen Farben. Der Kontrast ist etwas blass und die Details sind leicht unscharf, was den Gesamteindruck mindert. In Videomeetings können Sie jedoch dank der guten Mikrofone und des KI-gestützten Rauschfilters eine professionelle Präsenz bewahren. Das Bild könnte jedoch schärfer und kräftiger sein.

Surface und das mitgelieferte Zubehör. Ein Ladegerät ist nicht dabei.Mattias Inghe

Auf der Rückseite ist eine 10-Megapixel-Kamera installiert, die unter Tageslichtbedingungen zufriedenstellende Bilder aufnimmt. Allerdings kann der Autofokus insbesondere bei Videoaufnahmen und Augmented-Reality-Anwendungen Probleme verursachen.

Alles sehr übersichtlich.Mattias Inghe

Microsoft bietet eine hochwertige Tastatur mit Hintergrundbeleuchtung und integriertem Mauspad zum Preis von 179,99 Euro an. Der dazu passende Slim Pen kann separat oder im Paket mit der Tastatur für insgesamt 299,99 Euro erworben werden. Dieser Stift ist speziell für das Surface Pro konzipiert, welches einen Schlitz auf der Rückseite besitzt, in den der Stift mittels Magneten sicher eingelegt und auch aufgeladen werden kann.

Mit dem Stift haben Sie eine gute Kontrolle.Mattias Inghe

Alles wird eingesteckt und funktioniert sofort. Man muss sich nicht um die manuelle Kopplung oder Kalibrierung kümmern. Die Präzision ist von Anfang an sehr gut. Auch die Qualität der Tastatur ist gut. Trotz der geringen Breite hat man nicht das Gefühl, dass die Tasten zusammengepresst sind.

Wenn Sie Ihre eigene Maus und Tastatur sowie möglicherweise einen größeren Bildschirm anschließen möchten, können Sie ein geeignetes USB-C-Dock verwenden. Ein Ladegerät ist nicht im Lieferumfang enthalten; es kostet als Extra mit 45 Watt Leistung rund 60 Euro.

Microsoft gibt keine spezifischen Informationen über die Akkukapazität bekannt, jedoch ist die Akkulaufzeit beeindruckend: zwischen 3 und 10 Stunden aktiver Nutzung bei maximaler Bildschirmhelligkeit und bis zu 21 Stunden bei äußerst sparsamer Nutzung. Bei der Verwendung generativer KI, sei es durch Microsofts eigene Copilot-Plus-Suite oder durch Drittanbieter-Software, sowie beim intensiven Einsatz des Grafikchips Intel Arc 130V für 3D-Rendering, erreicht die Akkulaufzeit das untere Ende dieser Bandbreite.

Fazit

Für Aufgaben wie Surfen, E-Mails schreiben und einfache Excel-Berechnungen bietet das Surface Pro eine zufriedenstellende Leistung. Es ist für diese Zwecke vergleichbar mit kleinen, ultraleichten Laptops, auch wenn das 2-in-1-Gerät möglicherweise nicht ganz so schnell ist. Dennoch ist die Geschwindigkeit in der Regel ausreichend.

Mit dem richtigen Zubehör belaufen sich die Gesamtkosten auf rund 1.400 Euro. Dieses Gerät bietet sowohl die Funktionen eines Laptops im Miniformat als auch einen Touchscreen, eine Stiftsteuerung und die Möglichkeit, Filme im Tablet-Modus zu streamen. Ob dies ausreicht, um dem Windows-Tablet-Konzept neuen Schwung zu verleihen, bleibt abzuwarten. Für diejenigen, die dieses Konzept bereits bevorzugen, stellt es jedoch ein attraktive Verbesserung dar.

Test-Ergebnisse

Cinebench 2024, Multi-Core-CPU: 550 Punkte

Cinebench 2024: Single-Core-CPU: 107 Punkte

Geekbench 6, Mehrkern-CPU: 11.241 Punkte

Geekbench 6, Einzelkern-CPU: 2.403 Punkte

Geekbench 6, GPU: 13,834 Punkte

SSD, Lesen: bis zu 3.870,85 MB/s

SSD, Schreiben: bis zu 3.413,79 MB/s

Technische Daten

Produktname: Surface Pro 2025, 12-ZollGetestet: Mai 2025Hersteller: MicrosoftProzessor: Qualcomm Snapdragon X Plus, 8 Oryon 3,4 GHzNPU: Hexagon, 45 SpitzenGrafik: Intel Arc 130VArbeitsspeicher: 16 GB lpddr5xSpeicher: 256 GB / 512 GB ssdMonitore: 12 Zoll Hochglanz ips, 2196 x 1464 Pixel, 90 Hz, ca. 400 cd/m2Webcam: 10 Megapixel hinten, 1080p-Webcam mit Ir vorneAnschlüsse: 2 x usb-c 3 gen 2 mit Display-Port, Tastatur-DockingDrahtlos: Wifi 7, bluetooth 5.4Betriebssystem: Windows 11 HomeSonstiges: Optionale Tastatur, Stift und LadegerätGeräuschpegel: LüfterlosAkku: 1 Std. 45 Min. (hohe Last, volle Helligkeit, 90 Hz) bis ca. 19 Std. (geringe Last, geringe Helligkeit, 60 Hz)Größe: 27,4 x 19 x 0,78 cmGewicht: 686 Gramm

(PC-Welt)

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Beruflich blamiert: Soforthilfe für peinliche Knigge-Blackouts​

Allgemein

Jeder von uns kennt peinliche Situationen und bemüht sich, sie zu vermeiden. Was uns nicht immer gelingt, denn Fettnäpfchen lauern überall. Sie treten vor allem immer dann auf, wenn wir sie um alles in der Welt vermeiden wollen. Peinlich ist uns beispielsweise, wenn wir in einem körperlichen Zustand sind, den wir nicht abwenden können (Magen- und Darmgeräusche, Mundgeruch etc.), oder wir andere auf einen solchen Zustand hinweisen wollen. Oder wenn wir uns über jemanden lustig gemacht haben und dieser Jemand steht hinter uns und hat alles mit angehört. Oder wenn wir beim Lügen erwischt worden sind. Wie man diese Peinlichkeiten in den Griff bekommt, zeigt der Ratgeber “Peinliche Situationen meistern” von Matthias Nöllke. Das im handlichen “Taschenguide”-Format bei Haufe erschienene Buch (passt in die Hosentasche und lässt sich bequem in U-Bahn und Flugzeug lesen) erläutert, wie peinliche Situationen entstehen und geht auf die kleinen und größeren Peinlichkeiten des Lebens ein. Es bietet Sofort-Hilfe und Verhaltenstipps in Situationen, wo jemand einen bloßstellen will. Zudem zeigt das Buch, wie man anderen aus peinlichen Situationen heraushelfen kann. Nicht zuletzt kann jeder anhand eines Tests herausfinden, welcher Peinlichkeitstyp er ist. Die Top 13 der beruflichen Fettnäpfchen Die wichtigsten Peinlichkeiten aus dem Berufsleben und Nöllkes Gegenrezepte haben wir hier für Sie zusammengefasst: Weitere Knigge-Tipps für Fortgeschrittene: Mehr Erfolg durch gute Manieren: So werden Sie zum Benimm-Profi Dresscodes: Was ist Business Casual? Alles eine Frage des Klimas: In zehn Schritten zum erfolgreichen Meeting Soforthilfe bei Knigge-BlackoutsNamen vergessen?Wer kennt das nicht: Sie haben den Namen Ihres Gesprächspartners vergessen. Kein Problem, geben Sie es offen zu im Sinne von “Mein Namensgedächtnis lässt mich leider gerade im Stich. Wie war gleich Ihr Name?” Bleiben Sie kurz und knapp und wenden Sie sich dann den Sachthemen zu. Under- oder Overdressed?Sie erscheinen in der falschen Kleidung bei einer Veranstaltung. Begehen Sie jetzt nicht den Fehler, allen davon zu erzählen, dass Sie sich bei der Kleiderwahl vertan haben. Bleiben Sie gelassen und nehmen Sie eher beiläufig Stellung dazu. Im Sinne von “Ich habe mich sehr beeilt, heute herzukommen” oder “Mein Koffer wurde am Flughafen vertauscht”. Allerdings: Sind Sie gänzlich falsch gekleidet, ist es oft besser, einfach zu gehen. Verbal ins Fettnäpfchen getreten?Wenn Sie gerne viel reden, wird es immer wieder passieren, dass Sie etwas sagen, was Ihrem Gegenüber peinlich ist. Wichtig ist in diesem Fall, dass Sie sich bewusst sind, dass es dem anderen peinlich ist. Vermeiden Sie große verbale Entschuldigungen oder Bemerkungen wie “Das muss Ihnen doch nicht peinlich sein.” Denn dem anderen ist nicht nur das Gesagte peinlich, sondern auch die Tatsache, dass es ihm peinlich ist. Daher: Lieber das Thema wechseln, um dem anderen wieder mehr Sicherheit zu geben.Von Etikette keine Ahnung?Wie war das doch gleich: Wen begrüßt man zuerst, die ältere Dame oder den Chef? Mit welchem Besteck isst man welche Speise? Was tun, wenn man sich in der Situation nicht auskennt oder bereits einen Knigge-Fauxpas begangen hat? In diesem Fall folgen Sie Ihrer Intuitionoder fragen Sie knapp, direkt und höflich, wie es geht oder welches Besteck jetzt angesagt ist, statt aus den Augenwinkeln zum Nachbarn zu schielen, um dort abzukupfern. Sympathisch wirkt etwa, wenn Sie sagen: “Entschuldigen Sie, ich habe keine Ahnung, wen ich wem zuerst vorstellen muss. Da frage ich sonst immer meine Frau. Aber die ist heute leider nicht da.”Der Klassiker: Das umgestoßene WeinglasEin Weinglas umzustoßen, ist wohl jedem schon einmal passiert. Peinlich. Noch peinlicher ist es, wenn es bei einem Geschäftsessen passiert und es sich über die Gattin des Chefs ergießt. Was tun? Auch hier gilt: Bleiben Sie ganz ruhig. Vermeiden Sie hektische Hilfsmaßnahmen. Entschuldigen Sie sich bei der Leidtragenden und bitten Sie dann die Bedienung um Hilfe. Bieten Sie Hilfe an, werden Sie aber nicht ungefragt tätig. Selbstverständlich bieten Sie an, die Reinigungskosten zu übernehmen. Wenn der Magen knurrtDie größte Angst haben viele vor Magen- oder Darmgeräuschen im Berufsleben. Gerade bei wichtigen Meetings kann es da zu peinlichen Situationen kommen, wenn die Geräusche nicht nur einmal, sondern gehäuft auftreten. Bei Magengeräuschen hilft oft ein Glas Wasser.Bei Blähungen sollten Sie sich kurz entschuldigen, ohne Gründe zu nennen, und sich auf der Toilette Erleichterung verschaffen, bevor Sie zum Meeting zurückkehren. Das gleiche gilt übrigens bei Schluckauf: Unterbrechen Sie das Meeting oder Gespräch für einige Minuten – oder vertagen Sie es auf den kommenden Tag, wenn der Schluckauf nicht aufhört. Wenn der Kollege schlecht riechtWie sagt man es dem Kollegen, dass er stark nach Schweiß riecht oder Mundgeruch hat? Regel Nummer eins ist, dem Gegenüber die Möglichkeit zu geben, sein Gesicht zu wahren. Daher sollte man zunächst indirekt auf das Problem hinweisen, indem Sie etwa dem betroffenen Kollegen erzählen, Sie hätten selbst einmal ein Schweiß- oder Mundgeruchsproblem gehabt und es aber mit einem besonders starken Deo beziehungsweise einer Zungenbürste in den Griff bekommen. Ignoriert der Betroffene den Hinweis, werden Sie um ein vertrauliches Gespräch nicht umhin kommen. Machen Sie aber keine Staatsaffäre daraus, sondern gehen Sie es diskret an. Sie haben keine AhnungNichts ist peinlicher, als zuzugeben, dass man keine Ahnung hat, oder wenn unsere berufliche Kompetenz in Frage gestellt wird. Wer die Wissenslücke entdeckt, ob Chef oder Kollege, ist dabei egal. Gehen Sie in diesem Fall nicht gleich in die Defensive, sondern geben Sie unumwunden zu: “Das habe ich vergessen” oder “In diesem Bereich kenne ich mich nicht aus.” Das wirkt souveräner, als nach und nach zugeben zu müssen, dass man doch keine Ahnung hat. Ein Kunde beschwert sichStellen Sie sich vor, Sie sind in einem Kundengespräch und ein anderer Kunde platzt herein und beschwert sich. Was nun? Weisen Sie zunächst die Anschuldigungen zurück, zeigen Sie sich aber dann höflich und kooperativ im Sinne von “Ich kümmere mich sofort um das Problem.” Sorgen Sie zudem dafür, dass der Beschwerdeführer den Raum verlässt und sie ihr anderes Gespräch zu Ende führen können.. Sie haben einen Fehler gemachtIn diesem Fall kann es hilfreich sein, wenn Sie sich peinlich berührt zeigen. Haben Sie etwa einem Kunden eine falsche Information gegeben, sollten Sie das zugeben und sagen, dass es Ihnen peinlich ist. Das wirkt entwaffnend, vor allem wenn Sie sich bemüht zeigen, den Fehler wieder gut zu machen.Sie haben einen Riesenfehler gemachtIhr Chef brüllt Sie an: “Haben Sie das verbockt?” und tobt und wütet und ist sachlichen Argumenten nicht zugänglich. Peinlich. Hier gibt es nur die Möglichkeit, den Chef toben zu lassen. Widersprechen Sie nicht und geben Sie nur knappe Antworten. Ihr Chef will sich offenbar erst einmal Luft verschaffen. Im zweiten Schritt geben Sie den Fehler zu und entschuldigen Sie sich. Als drittes bieten Sie eine Lösung an. Über Anwesende lästernWas tun, wenn Sie über einen Kollegen lästern, der dummerweise plötzlich hinter Ihnen steht? In diesem Fall sollten Sie einfach den Mund halten, denn alle Erklärungen, Rechtfertigungen und ähnliches verschlimmern die Situation nur. Wenn eine Lüge auffliegt…… ist das im Berufsleben besonders peinlich. Wer kennt das nicht: Der Chef fragt, ob man eine Aufgabe schon erledigt hat – hat man nicht, sagt aber ja, nur um den Chef schnell loszuwerden. Und dann kommt unweigerlich die Frage des Vorgesetzten: “Kann ich mal sehen.” Dumm gelaufen. Nun gilt es, keine weiteren Notlügen zu erfinden, sonst ist eine heillose Verstrickung vorprogrammiert. Besser ist es, abzulenken, Verwirrung zu stiften oder sich über irgendeinen Vorwurf aufzuregen im Sinne von “Ach, mir fällt da gerade ein …” oder “Wollen Sie mir etwa unterstellen, ich hätte …”. Und dann sollten Sie solche Bequemlichkeitslügen NIE wieder anwenden.Weitere Sofort-Hilfe bei Knigge-Blackouts …… wie etwa zum Thema Erröten, wie man sich wieder fängt, Peinlichkeit als Waffe oder Ablenkungsmanöver und humorvolles Reagieren erhalten Sie im Taschenguide “Peinliche Situationen meistern” von Matthias Nöllke. 2008, Rudolf Haufe Verlag. 6,90 Euro. ISBN 978-3-448-08814-4. 

Beruflich blamiert: Soforthilfe für peinliche Knigge-Blackouts​ Jeder von uns kennt peinliche Situationen und bemüht sich, sie zu vermeiden. Was uns nicht immer gelingt, denn Fettnäpfchen lauern überall. Sie treten vor allem immer dann auf, wenn wir sie um alles in der Welt vermeiden wollen. Peinlich ist uns beispielsweise, wenn wir in einem körperlichen Zustand sind, den wir nicht abwenden können (Magen- und Darmgeräusche, Mundgeruch etc.), oder wir andere auf einen solchen Zustand hinweisen wollen. Oder wenn wir uns über jemanden lustig gemacht haben und dieser Jemand steht hinter uns und hat alles mit angehört. Oder wenn wir beim Lügen erwischt worden sind.

Wie man diese Peinlichkeiten in den Griff bekommt, zeigt der Ratgeber “Peinliche Situationen meistern” von Matthias Nöllke. Das im handlichen “Taschenguide”-Format bei Haufe erschienene Buch (passt in die Hosentasche und lässt sich bequem in U-Bahn und Flugzeug lesen) erläutert, wie peinliche Situationen entstehen und geht auf die kleinen und größeren Peinlichkeiten des Lebens ein. Es bietet Sofort-Hilfe und Verhaltenstipps in Situationen, wo jemand einen bloßstellen will. Zudem zeigt das Buch, wie man anderen aus peinlichen Situationen heraushelfen kann. Nicht zuletzt kann jeder anhand eines Tests herausfinden, welcher Peinlichkeitstyp er ist.

Die Top 13 der beruflichen Fettnäpfchen

Die wichtigsten Peinlichkeiten aus dem Berufsleben und Nöllkes Gegenrezepte haben wir hier für Sie zusammengefasst:

Weitere Knigge-Tipps für Fortgeschrittene:

Mehr Erfolg durch gute Manieren: So werden Sie zum Benimm-Profi

Dresscodes: Was ist Business Casual?

Alles eine Frage des Klimas: In zehn Schritten zum erfolgreichen Meeting

Soforthilfe bei Knigge-BlackoutsNamen vergessen?Wer kennt das nicht: Sie haben den Namen Ihres Gesprächspartners vergessen. Kein Problem, geben Sie es offen zu im Sinne von “Mein Namensgedächtnis lässt mich leider gerade im Stich. Wie war gleich Ihr Name?” Bleiben Sie kurz und knapp und wenden Sie sich dann den Sachthemen zu. Under- oder Overdressed?Sie erscheinen in der falschen Kleidung bei einer Veranstaltung. Begehen Sie jetzt nicht den Fehler, allen davon zu erzählen, dass Sie sich bei der Kleiderwahl vertan haben. Bleiben Sie gelassen und nehmen Sie eher beiläufig Stellung dazu. Im Sinne von “Ich habe mich sehr beeilt, heute herzukommen” oder “Mein Koffer wurde am Flughafen vertauscht”. Allerdings: Sind Sie gänzlich falsch gekleidet, ist es oft besser, einfach zu gehen. Verbal ins Fettnäpfchen getreten?Wenn Sie gerne viel reden, wird es immer wieder passieren, dass Sie etwas sagen, was Ihrem Gegenüber peinlich ist. Wichtig ist in diesem Fall, dass Sie sich bewusst sind, dass es dem anderen peinlich ist. Vermeiden Sie große verbale Entschuldigungen oder Bemerkungen wie “Das muss Ihnen doch nicht peinlich sein.” Denn dem anderen ist nicht nur das Gesagte peinlich, sondern auch die Tatsache, dass es ihm peinlich ist. Daher: Lieber das Thema wechseln, um dem anderen wieder mehr Sicherheit zu geben.Von Etikette keine Ahnung?Wie war das doch gleich: Wen begrüßt man zuerst, die ältere Dame oder den Chef? Mit welchem Besteck isst man welche Speise? Was tun, wenn man sich in der Situation nicht auskennt oder bereits einen Knigge-Fauxpas begangen hat? In diesem Fall folgen Sie Ihrer Intuitionoder fragen Sie knapp, direkt und höflich, wie es geht oder welches Besteck jetzt angesagt ist, statt aus den Augenwinkeln zum Nachbarn zu schielen, um dort abzukupfern. Sympathisch wirkt etwa, wenn Sie sagen: “Entschuldigen Sie, ich habe keine Ahnung, wen ich wem zuerst vorstellen muss. Da frage ich sonst immer meine Frau. Aber die ist heute leider nicht da.”Der Klassiker: Das umgestoßene WeinglasEin Weinglas umzustoßen, ist wohl jedem schon einmal passiert. Peinlich. Noch peinlicher ist es, wenn es bei einem Geschäftsessen passiert und es sich über die Gattin des Chefs ergießt. Was tun? Auch hier gilt: Bleiben Sie ganz ruhig. Vermeiden Sie hektische Hilfsmaßnahmen. Entschuldigen Sie sich bei der Leidtragenden und bitten Sie dann die Bedienung um Hilfe. Bieten Sie Hilfe an, werden Sie aber nicht ungefragt tätig. Selbstverständlich bieten Sie an, die Reinigungskosten zu übernehmen. Wenn der Magen knurrtDie größte Angst haben viele vor Magen- oder Darmgeräuschen im Berufsleben. Gerade bei wichtigen Meetings kann es da zu peinlichen Situationen kommen, wenn die Geräusche nicht nur einmal, sondern gehäuft auftreten. Bei Magengeräuschen hilft oft ein Glas Wasser.Bei Blähungen sollten Sie sich kurz entschuldigen, ohne Gründe zu nennen, und sich auf der Toilette Erleichterung verschaffen, bevor Sie zum Meeting zurückkehren. Das gleiche gilt übrigens bei Schluckauf: Unterbrechen Sie das Meeting oder Gespräch für einige Minuten – oder vertagen Sie es auf den kommenden Tag, wenn der Schluckauf nicht aufhört. Wenn der Kollege schlecht riechtWie sagt man es dem Kollegen, dass er stark nach Schweiß riecht oder Mundgeruch hat? Regel Nummer eins ist, dem Gegenüber die Möglichkeit zu geben, sein Gesicht zu wahren. Daher sollte man zunächst indirekt auf das Problem hinweisen, indem Sie etwa dem betroffenen Kollegen erzählen, Sie hätten selbst einmal ein Schweiß- oder Mundgeruchsproblem gehabt und es aber mit einem besonders starken Deo beziehungsweise einer Zungenbürste in den Griff bekommen. Ignoriert der Betroffene den Hinweis, werden Sie um ein vertrauliches Gespräch nicht umhin kommen. Machen Sie aber keine Staatsaffäre daraus, sondern gehen Sie es diskret an. Sie haben keine AhnungNichts ist peinlicher, als zuzugeben, dass man keine Ahnung hat, oder wenn unsere berufliche Kompetenz in Frage gestellt wird. Wer die Wissenslücke entdeckt, ob Chef oder Kollege, ist dabei egal. Gehen Sie in diesem Fall nicht gleich in die Defensive, sondern geben Sie unumwunden zu: “Das habe ich vergessen” oder “In diesem Bereich kenne ich mich nicht aus.” Das wirkt souveräner, als nach und nach zugeben zu müssen, dass man doch keine Ahnung hat. Ein Kunde beschwert sichStellen Sie sich vor, Sie sind in einem Kundengespräch und ein anderer Kunde platzt herein und beschwert sich. Was nun? Weisen Sie zunächst die Anschuldigungen zurück, zeigen Sie sich aber dann höflich und kooperativ im Sinne von “Ich kümmere mich sofort um das Problem.” Sorgen Sie zudem dafür, dass der Beschwerdeführer den Raum verlässt und sie ihr anderes Gespräch zu Ende führen können.. Sie haben einen Fehler gemachtIn diesem Fall kann es hilfreich sein, wenn Sie sich peinlich berührt zeigen. Haben Sie etwa einem Kunden eine falsche Information gegeben, sollten Sie das zugeben und sagen, dass es Ihnen peinlich ist. Das wirkt entwaffnend, vor allem wenn Sie sich bemüht zeigen, den Fehler wieder gut zu machen.Sie haben einen Riesenfehler gemachtIhr Chef brüllt Sie an: “Haben Sie das verbockt?” und tobt und wütet und ist sachlichen Argumenten nicht zugänglich. Peinlich. Hier gibt es nur die Möglichkeit, den Chef toben zu lassen. Widersprechen Sie nicht und geben Sie nur knappe Antworten. Ihr Chef will sich offenbar erst einmal Luft verschaffen. Im zweiten Schritt geben Sie den Fehler zu und entschuldigen Sie sich. Als drittes bieten Sie eine Lösung an. Über Anwesende lästernWas tun, wenn Sie über einen Kollegen lästern, der dummerweise plötzlich hinter Ihnen steht? In diesem Fall sollten Sie einfach den Mund halten, denn alle Erklärungen, Rechtfertigungen und ähnliches verschlimmern die Situation nur. Wenn eine Lüge auffliegt…… ist das im Berufsleben besonders peinlich. Wer kennt das nicht: Der Chef fragt, ob man eine Aufgabe schon erledigt hat – hat man nicht, sagt aber ja, nur um den Chef schnell loszuwerden. Und dann kommt unweigerlich die Frage des Vorgesetzten: “Kann ich mal sehen.” Dumm gelaufen. Nun gilt es, keine weiteren Notlügen zu erfinden, sonst ist eine heillose Verstrickung vorprogrammiert. Besser ist es, abzulenken, Verwirrung zu stiften oder sich über irgendeinen Vorwurf aufzuregen im Sinne von “Ach, mir fällt da gerade ein …” oder “Wollen Sie mir etwa unterstellen, ich hätte …”. Und dann sollten Sie solche Bequemlichkeitslügen NIE wieder anwenden.Weitere Sofort-Hilfe bei Knigge-Blackouts …… wie etwa zum Thema Erröten, wie man sich wieder fängt, Peinlichkeit als Waffe oder Ablenkungsmanöver und humorvolles Reagieren erhalten Sie im Taschenguide “Peinliche Situationen meistern” von Matthias Nöllke. 2008, Rudolf Haufe Verlag. 6,90 Euro. ISBN 978-3-448-08814-4.

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20 Apps für Microsoft Teams​

Allgemein

Viele Apps lassen sich direkt innerhalb der Microsoft-Teams-Oberfläche nutzen. Foto: Howard Wen / IDG Für Microsoft Teams sind Hunderte von Apps verfügbar, die Ihnen und Ihren Kollegen den Arbeitsalltag erleichtern – ohne dazu die Teams-Oberfläche verlassen zu müssen. Teams-Apps stehen (sowohl von Microsoft selbst als auch von Drittanbietern) für nahezu jeden Business-Zweck zur Verfügung – einige sind sogar auf bestimmte Branchen zugeschnitten. In diesem Artikel stellen wir Ihnen 20 beliebte Apps für Microsoft Teams vor, die die Zusammenarbeit an Dokumenten, Notizen, Projekten und anderen Inhalten optimieren können. Teams-Apps finden, hinzufügen und entfernen Um das zu bewerkstelligen, ist nicht viel Vorarbeit nötig: Öffnen Sie einen Teams-Kanal oder -Chat und klicken Sie auf das +-Symbol (“Registerkarte hinzufügen”). Es öffnet sich ein Fenster, in dem Sie eine App Ihrer Wahl hinzufügen oder auch nach einer bestimmten Anwendung suchen können. Nachdem Sie den Nutzungsbedingungen zugestimmt haben, fügen Sie die App mit “Speichern” als Registerkarte dem Kanal oder Chat hinzu. Eine andere Möglichkeit, Microsoft-Teams-Apps zu finden und hinzuzufügen, führt über den Navigationsbereich links – beziehungsweise den Punkt “Apps“. Wenn Sie diesen Weg wählen, dürfen Sie am Ende wählen, welchem Kanal oder Chat die Anwendung hinzugefügt werden soll. Wenn Sie Apps aus Microsoft Teams entfernen möchten, klicken Sie auf das +-Symbol in einem Channel oder Chat und wählen Sie anschließend im Menü den Punkt “Apps verwalten“. Im folgenden Menü gelangen Sie über die drei Punkte rechts neben der App zur Option “Entfernen“. Alle Registerkarten für die betreffende App werden anschließend aus dem Chat oder Kanal entfernt. 20 Apps für Microsoft Teams Wir haben 20 empfehlenswerte Apps für Microsoft Teams für Sie zusammengestellt. Der Übersichtlichkeit halber haben wir die Anwendungen in fünf Kategorien gegliedert: Document Collaboration Apps, Content Management Apps, Notizen-Apps, Whiteboard Apps sowie Projektmanagement-Apps. Document Collaboration Apps Geht es um Dokumente, Tabellenkalkulationen und Präsentationen, empfehlen sich Word, Excel und PowerPoint. Die Microsoft-Apps sind bereits standardmäßig in Teams integriert und können ebenfalls Chats oder Kanälen hinzugefügt werden – als Instanz der jeweiligen Anwendung mit Registerkarte, in der ein Dokument angezeigt wird. Installieren Sie zum Beispiel die PowerPoint-App, können Sie eine Präsentation innerhalb eines Kanals oder Chats per Registerkarte integrieren. Die Chat- oder Kanal-Mitglieder können die Datei anschließend gemeinsam bearbeiten. Das funktioniert sowohl mit Dateien, die über Ihr Microsoft-365-Konto auf OneDrive gespeichert sind als auch mit lokal gespeicherten Files. Powerpoint-Kollaboration in Microsoft Teams. Foto: Howard Wen / IDG Im Fall von PDFs ermöglichen Adobe Acrobat und Foxit PDF Editor entsprechende Dateien innerhalb einer Teams-Registerkarte zu erstellen und gemeinsam zu bearbeiten. Letztgenannte App steht für einen Zeitraum von sieben Tagen kostenlos zur Verfügung – anschließend müssen Sie ein kostenpflichtiges Abo abschließen (ab 180 Dollar pro Benutzer und Jahr). Adobe Acrobat ist hingegen kostenlos nutzbar, dann allerdings ohne Premium-Funktionen wie Seiten neu anzuordnen oder Kennwortschutz. Content-Management-Apps Wenn Sie und Ihre Kollegen im Kreativbereich tätig sind und auf die Tool-Welt von Adobe (Illustrator, Photoshop, etc.) setzen, empfiehlt es sich, auch die App Adobe Creative Cloud in Teams einzubinden. Geht es generell darum, Inhalte mit Teams zu managen, spielen Microsoft OneDrive und SharePoint eine zentrale Rolle – dort werden Ihre Dateien gespeichert, wenn Sie sie in einen Kanal oder Chat hochladen. Geht es um Cloud-Speicherlösungen von Drittanbietern, ist für Microsoft Teams vor allem Box relevant. Der Anbieter ist schon lange im Geschäft und fokussiert dabei seit je her vor allem Unternehmen. Box ist (mit 10 GB Speicherplatz) auch kostenlos nutzbar – wer mehr Platz und weitere Funktionen braucht, muss einen kostenpflichtigen Plan buchen. Die Preise beginnen ab 13,50 Euro pro Benutzer und Monat (bei jährlicher Zahlweise). Notiz-Apps Notizen und Notizbücher lassen sich in Microsoft Teams gemeinsam erstellen und bearbeiten – inklusive aller damit verbundenen Vorzüge wie Checklisten, einbettbaren Diagrammen und Medien oder Data Snippets. Anwendungen dieser Art bieten eine gute Möglichkeit, alle möglichen Informationen für Teamprojekte zu sammeln und zu speichern. Microsofts vorinstallierte Lösung ist OneNote für Teams. Sie ermöglicht Ihnen, lokal oder in OneDrive abgespeicherte Notizbücher entweder komplett oder auch abschnittsweise über Registerkarten in Chats und Kanäle einzubinden. Als alternative Notiz-App steht Ihnen für Microsoft Teams auch Evernote zur Verfügung. Die App ist eine der populärsten Lösungen in diesem Bereich und als Webapplikation kostenlos nutzbar. Als Microsoft-Teams-App dürfen Sie Evernote für einen Monat kostenlos testen. Im Anschluss müssen Sie ein kostenpflichtiges Abo abschließen (ab circa 8 Euro pro Monat). Whiteboard-Apps Wenn Sie gemeinsam mit Ihren Kollegen in Microsoft Teams Ideen entwickeln und ausarbeiten möchten, bietet sich eine digitale Whiteboard-Lösung an. Auch an dieser Stelle bietet Microsoft mit Whiteboard eine bereits integrierte Applikation. Eine praktische Funktion: Sie können damit erstellte Whiteboards bei Bedarf auch in Teams-Meetings oder -Calls einbinden. Das ermöglicht, dass die Meeting-Teilnehmer in Echtzeit kollaborieren können. Microsoft Whiteboard bietet grundlegende Funktionen für gemeinsame Ideenentwicklung. Foto: Howard Wen / IDG Wenn Ihnen Microsofts integriertes Whiteboard-Tool zu simpel ist, gibt es diverse Alternativen mit weiterführenden Funktionen, die als Microsoft-Teams-App zur Verfügung stehen. Die drei Anwendungen mit den besten Bewertungen sind dabei: Figma, Miro und Mural. Projektmanagement Ähnlich wie im Bereich Whiteboards gibt es auch in der Kategorie Projektmanagement-Apps eine große Auswahl für Microsoft Teams. Dabei empfiehlt es sich, sich an die bekannten und populären Anwendungen zu halten – etwa: Asana, Monday.com, Trello oder Wrike. Alle vier Apps ermöglichen es Ihnen, Projekte aufzusetzen und zu managen, Tasks zuzuweisen und zu tracken, Projektinformationen freizugeben sowie übersichtliche Visualisierungen in Teams einzubinden, um Ihre Workflows zu optimieren. Jedes dieser Tools ist (mit funktionalen Einschränkungen) kostenlos nutzbar. Sollten Sie noch keine bevorzugte Projektmanagement-App haben, könnte sich auch ein Blick auf Microsofts integriertes Angebot mit dem etwas sperrigen Namen Tasks by Planner and To Do lohnen. Dabei handelt es sich um ein relativ simples Tool, das mit Task-Listen arbeitet und den Fortschritt von Projekten mit Hilfe von Diagrammen visualisiert. Sie wollen weitere interessante Beiträge zu diversen Themen aus der IT-Welt lesen? Unsere kostenlosen Newsletter liefern Ihnen alles, was IT-Profis wissen sollten – direkt in Ihre Inbox! 

20 Apps für Microsoft Teams​ Viele Apps lassen sich direkt innerhalb der Microsoft-Teams-Oberfläche nutzen.
Foto: Howard Wen / IDG

Für Microsoft Teams sind Hunderte von Apps verfügbar, die Ihnen und Ihren Kollegen den Arbeitsalltag erleichtern – ohne dazu die Teams-Oberfläche verlassen zu müssen. Teams-Apps stehen (sowohl von Microsoft selbst als auch von Drittanbietern) für nahezu jeden Business-Zweck zur Verfügung – einige sind sogar auf bestimmte Branchen zugeschnitten.

In diesem Artikel stellen wir Ihnen 20 beliebte Apps für Microsoft Teams vor, die die Zusammenarbeit an Dokumenten, Notizen, Projekten und anderen Inhalten optimieren können.

Teams-Apps finden, hinzufügen und entfernen

Um das zu bewerkstelligen, ist nicht viel Vorarbeit nötig:

Öffnen Sie einen Teams-Kanal oder -Chat und klicken Sie auf das +-Symbol (“Registerkarte hinzufügen”).

Es öffnet sich ein Fenster, in dem Sie eine App Ihrer Wahl hinzufügen oder auch nach einer bestimmten Anwendung suchen können.

Nachdem Sie den Nutzungsbedingungen zugestimmt haben, fügen Sie die App mit “Speichern” als Registerkarte dem Kanal oder Chat hinzu.

Eine andere Möglichkeit, Microsoft-Teams-Apps zu finden und hinzuzufügen, führt über den Navigationsbereich links – beziehungsweise den Punkt “Apps“. Wenn Sie diesen Weg wählen, dürfen Sie am Ende wählen, welchem Kanal oder Chat die Anwendung hinzugefügt werden soll.

Wenn Sie Apps aus Microsoft Teams entfernen möchten, klicken Sie auf das +-Symbol in einem Channel oder Chat und wählen Sie anschließend im Menü den Punkt “Apps verwalten“. Im folgenden Menü gelangen Sie über die drei Punkte rechts neben der App zur Option “Entfernen“. Alle Registerkarten für die betreffende App werden anschließend aus dem Chat oder Kanal entfernt.

20 Apps für Microsoft Teams

Wir haben 20 empfehlenswerte Apps für Microsoft Teams für Sie zusammengestellt. Der Übersichtlichkeit halber haben wir die Anwendungen in fünf Kategorien gegliedert:

Document Collaboration Apps,

Content Management Apps,

Notizen-Apps,

Whiteboard Apps sowie

Projektmanagement-Apps.

Document Collaboration Apps

Geht es um Dokumente, Tabellenkalkulationen und Präsentationen, empfehlen sich Word, Excel und PowerPoint. Die Microsoft-Apps sind bereits standardmäßig in Teams integriert und können ebenfalls Chats oder Kanälen hinzugefügt werden – als Instanz der jeweiligen Anwendung mit Registerkarte, in der ein Dokument angezeigt wird.

Installieren Sie zum Beispiel die PowerPoint-App, können Sie eine Präsentation innerhalb eines Kanals oder Chats per Registerkarte integrieren. Die Chat- oder Kanal-Mitglieder können die Datei anschließend gemeinsam bearbeiten. Das funktioniert sowohl mit Dateien, die über Ihr Microsoft-365-Konto auf OneDrive gespeichert sind als auch mit lokal gespeicherten Files.

Powerpoint-Kollaboration in Microsoft Teams.
Foto: Howard Wen / IDG

Im Fall von PDFs ermöglichen Adobe Acrobat und Foxit PDF Editor entsprechende Dateien innerhalb einer Teams-Registerkarte zu erstellen und gemeinsam zu bearbeiten. Letztgenannte App steht für einen Zeitraum von sieben Tagen kostenlos zur Verfügung – anschließend müssen Sie ein kostenpflichtiges Abo abschließen (ab 180 Dollar pro Benutzer und Jahr). Adobe Acrobat ist hingegen kostenlos nutzbar, dann allerdings ohne Premium-Funktionen wie Seiten neu anzuordnen oder Kennwortschutz.

Content-Management-Apps

Wenn Sie und Ihre Kollegen im Kreativbereich tätig sind und auf die Tool-Welt von Adobe (Illustrator, Photoshop, etc.) setzen, empfiehlt es sich, auch die App Adobe Creative Cloud in Teams einzubinden.

Geht es generell darum, Inhalte mit Teams zu managen, spielen Microsoft OneDrive und SharePoint eine zentrale Rolle – dort werden Ihre Dateien gespeichert, wenn Sie sie in einen Kanal oder Chat hochladen.

Geht es um Cloud-Speicherlösungen von Drittanbietern, ist für Microsoft Teams vor allem Box relevant. Der Anbieter ist schon lange im Geschäft und fokussiert dabei seit je her vor allem Unternehmen. Box ist (mit 10 GB Speicherplatz) auch kostenlos nutzbar – wer mehr Platz und weitere Funktionen braucht, muss einen kostenpflichtigen Plan buchen. Die Preise beginnen ab 13,50 Euro pro Benutzer und Monat (bei jährlicher Zahlweise).

Notiz-Apps

Notizen und Notizbücher lassen sich in Microsoft Teams gemeinsam erstellen und bearbeiten – inklusive aller damit verbundenen Vorzüge wie Checklisten, einbettbaren Diagrammen und Medien oder Data Snippets. Anwendungen dieser Art bieten eine gute Möglichkeit, alle möglichen Informationen für Teamprojekte zu sammeln und zu speichern.

Microsofts vorinstallierte Lösung ist OneNote für Teams. Sie ermöglicht Ihnen, lokal oder in OneDrive abgespeicherte Notizbücher entweder komplett oder auch abschnittsweise über Registerkarten in Chats und Kanäle einzubinden.

Als alternative Notiz-App steht Ihnen für Microsoft Teams auch Evernote zur Verfügung. Die App ist eine der populärsten Lösungen in diesem Bereich und als Webapplikation kostenlos nutzbar. Als Microsoft-Teams-App dürfen Sie Evernote für einen Monat kostenlos testen. Im Anschluss müssen Sie ein kostenpflichtiges Abo abschließen (ab circa 8 Euro pro Monat).

Whiteboard-Apps

Wenn Sie gemeinsam mit Ihren Kollegen in Microsoft Teams Ideen entwickeln und ausarbeiten möchten, bietet sich eine digitale Whiteboard-Lösung an. Auch an dieser Stelle bietet Microsoft mit Whiteboard eine bereits integrierte Applikation. Eine praktische Funktion: Sie können damit erstellte Whiteboards bei Bedarf auch in Teams-Meetings oder -Calls einbinden. Das ermöglicht, dass die Meeting-Teilnehmer in Echtzeit kollaborieren können.

Microsoft Whiteboard bietet grundlegende Funktionen für gemeinsame Ideenentwicklung.
Foto: Howard Wen / IDG

Wenn Ihnen Microsofts integriertes Whiteboard-Tool zu simpel ist, gibt es diverse Alternativen mit weiterführenden Funktionen, die als Microsoft-Teams-App zur Verfügung stehen. Die drei Anwendungen mit den besten Bewertungen sind dabei:

Figma,

Miro und

Mural.

Projektmanagement

Ähnlich wie im Bereich Whiteboards gibt es auch in der Kategorie Projektmanagement-Apps eine große Auswahl für Microsoft Teams. Dabei empfiehlt es sich, sich an die bekannten und populären Anwendungen zu halten – etwa:

Asana,

Monday.com,

Trello oder

Wrike.

Alle vier Apps ermöglichen es Ihnen, Projekte aufzusetzen und zu managen, Tasks zuzuweisen und zu tracken, Projektinformationen freizugeben sowie übersichtliche Visualisierungen in Teams einzubinden, um Ihre Workflows zu optimieren. Jedes dieser Tools ist (mit funktionalen Einschränkungen) kostenlos nutzbar.

Sollten Sie noch keine bevorzugte Projektmanagement-App haben, könnte sich auch ein Blick auf Microsofts integriertes Angebot mit dem etwas sperrigen Namen Tasks by Planner and To Do lohnen. Dabei handelt es sich um ein relativ simples Tool, das mit Task-Listen arbeitet und den Fortschritt von Projekten mit Hilfe von Diagrammen visualisiert.

Sie wollen weitere interessante Beiträge zu diversen Themen aus der IT-Welt lesen? Unsere kostenlosen Newsletter liefern Ihnen alles, was IT-Profis wissen sollten – direkt in Ihre Inbox!

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Frontalangriff auf Chrome und Safari​

Allgemein

Prognosen zufolge sind in Zukunft vor allem KI-Agenten im Web unterwegs. Der Browser-Anbieter Opera leistet dabei – wieder einmal – Pionierarbeit. Opera Opera ist im Vergleich zu Google, Apple, Meta, Amazon und Microsoft winzig. Dennoch, oder vielleicht gerade deshalb, ist das kleine, europäische Team von Opera seit über 30 Jahren so erfolgreich. Bei Opera ist man sehr stolz auf den enormen Erfolg seines Browsers, obwohl er auf keinem PC und keinem Smartphone vorinstalliert ist. Daher bemüht sich Opera seit jeher um jeden Nutzer, der den europäischen Alternativ-Browser bewusst und gewollt installiert. Mit dem angekündigten Opera Neon, einem KI-gestützten Browser Operator, wirft das Unternehmen nun ein brennendes Streichholz in die Ölquelle der US-Konzerne und ihren milliardenschweren Geschäftsmodellen.   Was ist ein Browser Operator? Genau diese Frage stellten sich auch die geladenen Gäste auf den Opera Browsing Days in Lissabon, als Henrik Lexow, Senior AI Product Director, und sein Entwickler-Team erstmals demonstrierten, wie der integrierte KI-Assistent den Nutzern im Internet-Alltag assistieren soll. Dieser beinhaltet viele Aufgaben, die mit lästigem, manuellem Aufwand verbunden sind – wie gemacht für einen Assistenten. Wie anspruchsvoll diese Aufgaben sein dürfen, hängt – wie bei allen KI-Anwendungen – von der gesammelten Erfahrung und der Präzision der gestellten Aufgabe ab. Je besser diese vom Anwender formuliert wird, desto besser ist das Ergebnis der KI. Wie ein neuer Mitarbeiter lernt die KI dabei mit jeder Aufgabe dazu und bringt bei der nächsten Aufgabe dieses Wissen mit ein. Ein Beispiel: Beim Beta-Test des Browser Operators in Lissabon war die Aufgabe, einem Journalisten einen Blumenstrauß aufs Hotelzimmer zu bestellen. Der Prompt umfasste lediglich den Namen, das Hotel, die Präferenz für weiße Blumen und die Lieferung vor elf Uhr. Auf Basis dieser Informationen durchsuchte der Browser Operator wie von Geisterhand das Internet. Browser-Tabs öffneten und schlossen sich, dabei wurden unterschiedliche Blumenlieferanten in der Region recherchiert, das Blumenangebot und Preise verglichen. Nach wenigen Sekunden war die Aufgabe inklusive des Bezahlvorgangs mit der im Browser hinterlegten Kreditkarte erledigt. Bemerkenswert war die Geschwindigkeit, in der jede Zeile und jeder Quellcode der Webseiten durchsucht wurde. Mittlerweile ist der Browser Operator als Opera Neon frei verfügbar.    Innovativer Überlebender Dass Opera mit Neuerungen auftrumpft, ist für die Skandinavier nichts Neues. Um Opera und die Innovation der jüngsten Browser-Variante Neon besser zu verstehen, lohnt ein Blick in die Vergangenheit. Netscape Navigator und Microsofts Explorer lieferten sich einst einen erbitterten Schlagabtausch, der als erster „Browser-War“ bekannt wurde. Auch damals war Opera zu klein, um in diesen Kampf der Marktführer verwickelt zu werden. Netscape Navigator verschwand und Microsoft bekam es als Monopolist mit den Kartellwächtern der EU zu tun. Die erzwangen schließlich das Recht auf freie Brwoser-Wahl , wovon dann vor allem Googles Chrome profitierte. Mit seinem Bundle aus kostenlosem Gmail-Account und beliebter Suchmaschine konnte Google sich als Marktführer behaupten und dank seines Android-Betriebssystems auch die Vorherrschaft bei Smartphones übernehmen. Damit nicht genug, bot Google dem mittlerweile wieder erfolgreichen Apple-Konzern milliardenschwere Zusatzeinnahmen, solange auch Safari die Google-Suche präferierte. Allein 2023 zahlte Google 26 Milliarden Dollar an Apple und Firefox für die Integration seiner Suchmaschine. Für das Geschäftsmodell von Google sind solche Zahlungen an Apple, Microsoft und alle anderen noch verbleibenden Player jeden Cent wert. Denn wer die Suchanfrage bekommt, bestimmt darüber, welche Antworten die Nutzer bekommen. In Anbetracht eines rasant wachsenden E-Commerce ist diese Vorherrschaft bei den Suchergebnissen eine sprudelnde Geldquelle. Und es gibt keinen Wettbewerb mehr, denn Yahoo, Lycos und AltaVista sind längst in der Bedeutungslosigkeit versunken. Selbst ein einflussreicher IT-Gigant wie Microsoft kann mit seiner Suchmaschine Bing keinen (großen) Blumentopf gewinnen.  Was macht Opera für Google so gefährlich? Die wachsende Attraktivität des europäischen Browsers lässt sich grob mit drei Kernstärken erklären. US-Präsident Trump gilt als unberechenbar und nutzte bereits in der Vergangenheit Big Tech für politischen Zwecke und als Druckmittel. Darum wollen und müssen sich nun alle EU-Staaten und alle nachgelagerten Behörden bis hin zur kleinsten Kommune von der digitalen Übermacht USA emanzipieren. Die Folge: In Rekordtempo werden alternative Betriebssysteme und Office-Software gesucht und installiert. Indirekt profitiert auch Opera von dieser Entwicklung und immer mehr Behörden und Unternehmen vertrauen der europäischen Software mehr als Google und den US-Konzernen. Die zweite Stärke ist der Fokus auf den Nutzer. Seit Jahren bietet Opera spezifische Browser für unterschiedliche Zielgruppen: Opera One für alle, Opera GX für Gamer, Opera Mini für Feature Phones und Opera Air für die mentale Gesundheit. Mit Neon kommt nun ein persönlicher Assistent hinzu. Hinzu kommt der starke Fokus auf den Datenschutz: Immer, wenn künstliche Intelligenz ins Spiel kommt, geht dies bislang zu Lasten der Privatsphäre und des Datenschutzes. Doch Opera verspricht beim Browser Operator, KI und Datenschutz unter einen Hut zu bekommen. Sicherlich könnten auch Anbieter wie OpenAI (ChatGPT), Google (Gemini) und Microsoft (CoPilot) ihren Nutzern mehr Datenschutz und Privatsphäre bieten. Aber sie verfolgen andere Ziele. Wenn eine KI-Lösung anstelle eines Nutzers im Internet agiert, werden beispielsweise bestimmte Werbeformen nicht mehr funktionieren. Denn eine KI kann ohne Rücksicht auf Algorithmen und gesponserte Suchtreffer arbeiten. Im Gegensatz zu menschlichen Nutzern lässt sich eine KI von Google und Co. nicht einfach beeinflussen oder zu einem Spontankauf hinreißen. Große Teile des E-Commerce-Geschäftsmodells wären damit obsolet – KI ist Gift für die Google-Suche. Zwar ist der Opera Browser zu klein, um die E-Commerce-Welt allein auf den Kopf zu stellen. Doch Opera hat schon in der Vergangenheit viele Innovationen kreiert, die heute in jedem Browser selbstverständlich sind, beispielsweise Browser-Tabs, VPN, Ad Blocker oder der Darkmode. Es dürfte also nur eine Frage der Zeit sein, bis auch Chrome und Safari auf den KI-basierten Browser Operator reagieren. Die Gretchenfrage ist nur, wie sie das machen wollen, ohne ihr Geschäftsmodell zu gefährden. (mb) 

Frontalangriff auf Chrome und Safari​ Prognosen zufolge sind in Zukunft vor allem KI-Agenten im Web unterwegs. Der Browser-Anbieter Opera leistet dabei – wieder einmal – Pionierarbeit. Opera

Opera ist im Vergleich zu Google, Apple, Meta, Amazon und Microsoft winzig. Dennoch, oder vielleicht gerade deshalb, ist das kleine, europäische Team von Opera seit über 30 Jahren so erfolgreich. Bei Opera ist man sehr stolz auf den enormen Erfolg seines Browsers, obwohl er auf keinem PC und keinem Smartphone vorinstalliert ist. Daher bemüht sich Opera seit jeher um jeden Nutzer, der den europäischen Alternativ-Browser bewusst und gewollt installiert. Mit dem angekündigten Opera Neon, einem KI-gestützten Browser Operator, wirft das Unternehmen nun ein brennendes Streichholz in die Ölquelle der US-Konzerne und ihren milliardenschweren Geschäftsmodellen.  

Was ist ein Browser Operator?

Genau diese Frage stellten sich auch die geladenen Gäste auf den Opera Browsing Days in Lissabon, als Henrik Lexow, Senior AI Product Director, und sein Entwickler-Team erstmals demonstrierten, wie der integrierte KI-Assistent den Nutzern im Internet-Alltag assistieren soll. Dieser beinhaltet viele Aufgaben, die mit lästigem, manuellem Aufwand verbunden sind – wie gemacht für einen Assistenten. Wie anspruchsvoll diese Aufgaben sein dürfen, hängt – wie bei allen KI-Anwendungen – von der gesammelten Erfahrung und der Präzision der gestellten Aufgabe ab. Je besser diese vom Anwender formuliert wird, desto besser ist das Ergebnis der KI. Wie ein neuer Mitarbeiter lernt die KI dabei mit jeder Aufgabe dazu und bringt bei der nächsten Aufgabe dieses Wissen mit ein.

Ein Beispiel: Beim Beta-Test des Browser Operators in Lissabon war die Aufgabe, einem Journalisten einen Blumenstrauß aufs Hotelzimmer zu bestellen. Der Prompt umfasste lediglich den Namen, das Hotel, die Präferenz für weiße Blumen und die Lieferung vor elf Uhr. Auf Basis dieser Informationen durchsuchte der Browser Operator wie von Geisterhand das Internet. Browser-Tabs öffneten und schlossen sich, dabei wurden unterschiedliche Blumenlieferanten in der Region recherchiert, das Blumenangebot und Preise verglichen.

Nach wenigen Sekunden war die Aufgabe inklusive des Bezahlvorgangs mit der im Browser hinterlegten Kreditkarte erledigt. Bemerkenswert war die Geschwindigkeit, in der jede Zeile und jeder Quellcode der Webseiten durchsucht wurde. Mittlerweile ist der Browser Operator als Opera Neon frei verfügbar.   

Innovativer Überlebender

Dass Opera mit Neuerungen auftrumpft, ist für die Skandinavier nichts Neues. Um Opera und die Innovation der jüngsten Browser-Variante Neon besser zu verstehen, lohnt ein Blick in die Vergangenheit. Netscape Navigator und Microsofts Explorer lieferten sich einst einen erbitterten Schlagabtausch, der als erster „Browser-War“ bekannt wurde.

Auch damals war Opera zu klein, um in diesen Kampf der Marktführer verwickelt zu werden. Netscape Navigator verschwand und Microsoft bekam es als Monopolist mit den Kartellwächtern der EU zu tun. Die erzwangen schließlich das Recht auf freie Brwoser-Wahl , wovon dann vor allem Googles Chrome profitierte.

Mit seinem Bundle aus kostenlosem Gmail-Account und beliebter Suchmaschine konnte Google sich als Marktführer behaupten und dank seines Android-Betriebssystems auch die Vorherrschaft bei Smartphones übernehmen. Damit nicht genug, bot Google dem mittlerweile wieder erfolgreichen Apple-Konzern milliardenschwere Zusatzeinnahmen, solange auch Safari die Google-Suche präferierte. Allein 2023 zahlte Google 26 Milliarden Dollar an Apple und Firefox für die Integration seiner Suchmaschine.

Für das Geschäftsmodell von Google sind solche Zahlungen an Apple, Microsoft und alle anderen noch verbleibenden Player jeden Cent wert. Denn wer die Suchanfrage bekommt, bestimmt darüber, welche Antworten die Nutzer bekommen. In Anbetracht eines rasant wachsenden E-Commerce ist diese Vorherrschaft bei den Suchergebnissen eine sprudelnde Geldquelle.

Und es gibt keinen Wettbewerb mehr, denn Yahoo, Lycos und AltaVista sind längst in der Bedeutungslosigkeit versunken. Selbst ein einflussreicher IT-Gigant wie Microsoft kann mit seiner Suchmaschine Bing keinen (großen) Blumentopf gewinnen. 

Was macht Opera für Google so gefährlich?

Die wachsende Attraktivität des europäischen Browsers lässt sich grob mit drei Kernstärken erklären.

US-Präsident Trump gilt als unberechenbar und nutzte bereits in der Vergangenheit Big Tech für politischen Zwecke und als Druckmittel. Darum wollen und müssen sich nun alle EU-Staaten und alle nachgelagerten Behörden bis hin zur kleinsten Kommune von der digitalen Übermacht USA emanzipieren. Die Folge: In Rekordtempo werden alternative Betriebssysteme und Office-Software gesucht und installiert. Indirekt profitiert auch Opera von dieser Entwicklung und immer mehr Behörden und Unternehmen vertrauen der europäischen Software mehr als Google und den US-Konzernen.

Die zweite Stärke ist der Fokus auf den Nutzer. Seit Jahren bietet Opera spezifische Browser für unterschiedliche Zielgruppen: Opera One für alle, Opera GX für Gamer, Opera Mini für Feature Phones und Opera Air für die mentale Gesundheit. Mit Neon kommt nun ein persönlicher Assistent hinzu.

Hinzu kommt der starke Fokus auf den Datenschutz: Immer, wenn künstliche Intelligenz ins Spiel kommt, geht dies bislang zu Lasten der Privatsphäre und des Datenschutzes. Doch Opera verspricht beim Browser Operator, KI und Datenschutz unter einen Hut zu bekommen.

Sicherlich könnten auch Anbieter wie OpenAI (ChatGPT), Google (Gemini) und Microsoft (CoPilot) ihren Nutzern mehr Datenschutz und Privatsphäre bieten. Aber sie verfolgen andere Ziele.

Wenn eine KI-Lösung anstelle eines Nutzers im Internet agiert, werden beispielsweise bestimmte Werbeformen nicht mehr funktionieren. Denn eine KI kann ohne Rücksicht auf Algorithmen und gesponserte Suchtreffer arbeiten. Im Gegensatz zu menschlichen Nutzern lässt sich eine KI von Google und Co. nicht einfach beeinflussen oder zu einem Spontankauf hinreißen. Große Teile des E-Commerce-Geschäftsmodells wären damit obsolet – KI ist Gift für die Google-Suche.

Zwar ist der Opera Browser zu klein, um die E-Commerce-Welt allein auf den Kopf zu stellen. Doch Opera hat schon in der Vergangenheit viele Innovationen kreiert, die heute in jedem Browser selbstverständlich sind, beispielsweise Browser-Tabs, VPN, Ad Blocker oder der Darkmode. Es dürfte also nur eine Frage der Zeit sein, bis auch Chrome und Safari auf den KI-basierten Browser Operator reagieren. Die Gretchenfrage ist nur, wie sie das machen wollen, ohne ihr Geschäftsmodell zu gefährden. (mb)

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Gegen den Tech-Stack-Frust hilft auch kein Obstkorb​

Allgemein

Immer mehr Entwickler sind von Tech-Stacks sowie Legacy-Systemen genervt und schauen sich nach anderen Arbeitgebern um.Andrey_Popov – shutterstock.com Developer sind zunehmend unzufrieden, weil die von ihnen betreute Software aus ihrer Sicht nicht mehr den Anforderungen entspricht. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage von Storyblok unter 200 Senior Developern mittelgroßer bis großer Unternehmen. Verschiedene frustrierende Probleme Auf die Frage nach den größten Frustrationsfaktoren im Arbeitsalltag nannten die befragten Developer die Wartung und Fehlerbehebung veralteter Systeme (27,5 Prozent), den Umgang mit nicht-technischen Stakeholdern, die technische Einschränkungen nicht verstehen (21,5 Prozent), sowie fehlende klare Anforderungen und ständig wechselnde Prioritäten (14 Prozent). Peinlicher Tech-Stack Die Umfrage zeigt eine auch deutliche Unzufriedenheit unter Developern mit veralteten Tech-Stacks: 86 Prozent empfinden ihre Technologien als peinlich, wobei knapp ein Viertel den Einsatz von Legacy-Systemen besonders unangenehm finden. 22,5 Prozent schämen sich für Technical Debt und aufwendige Workarounds. Nur 14 Prozent der Befragten geben an, sich nicht für ihren Tech-Stack zu schämen. Probleme und fehlende Identität Die größten Probleme aktueller Tech-Stacks sind dabei laut den Developern fehlende zentrale Funktionen (51 Prozent), hoher Wartungsaufwand (47 Prozent) und mangelnde Kompatibilität mit modernen Technologien wie KI (31 Prozent). Zudem beeinflusst der Tech-Stack stark die berufliche Identität: 74 Prozent sehen darin einen bedeutenden Faktor, für 19,5 Prozent ist er sogar identitätsstiftend. Nur 2,5 Prozent messen ihm keine Bedeutung bei. Branchenführer trotz veralteter Systeme? Die Developer fordern deshalb von Unternehmen klare Pläne, Ressourcen und Führung zur technischen Modernisierung. 37,5 Prozent sehen einen Modernisierungsplan mit zugewiesenen Ressourcen als entscheidend. Genauso viele wünschen sich ein Führungsteam, das technische Qualität ernst nimmt. Interessanterweise sieht fast die Hälfte der Befragten ihr Unternehmen trotz veralteter Systeme als Branchenführer an. Laut den Studienmacher ist dies ein Hinweis darauf, wie niedrig der technische Standard in vielen Firmen sei. Gehalt oder Modernisierung Die unzureichende Tech-Infrastruktur wirkt sich stark auf die Motivation der Entwickler aus, so ein weiteres Ergebnis der Umfrage: Fast die Hälfte von ihnen (47,5 Prozent) dachten im letzten Jahr über eine Kündigung nach, im Mai 2025 spielten 31 Prozent regelmäßig mit dem Gedanken. Fast drei Viertel der Befragten kennen Entwickler, die bereits gekündigt haben. Um mit veralteten Systemen weiterzuarbeiten, fordern deshalb 92 Prozent mindestens ein Zehntel mehr Gehalt, 15 Prozent sogar über mehr als ein Viertel. Technische Erneuerung soll Motivation und Bindung steigern „Unternehmen müssen entweder kurzfristig höhere Gehälter zahlen oder langfristig in die Modernisierung ihrer Systeme investieren“, kommentiert Alexander Feiglstorfer, CTO und Co-Founder von Storyblok, die Ergebnisse. Eine technische Erneuerung senke nicht nur die Fluktuation, sondern schaffe auch die Basis für Innovationen wie KI und Composable Tech. 

Gegen den Tech-Stack-Frust hilft auch kein Obstkorb​ Immer mehr Entwickler sind von Tech-Stacks sowie Legacy-Systemen genervt und schauen sich nach anderen Arbeitgebern um.Andrey_Popov – shutterstock.com

Developer sind zunehmend unzufrieden, weil die von ihnen betreute Software aus ihrer Sicht nicht mehr den Anforderungen entspricht. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage von Storyblok unter 200 Senior Developern mittelgroßer bis großer Unternehmen.

Verschiedene frustrierende Probleme

Auf die Frage nach den größten Frustrationsfaktoren im Arbeitsalltag nannten die befragten Developer

die Wartung und Fehlerbehebung veralteter Systeme (27,5 Prozent),

den Umgang mit nicht-technischen Stakeholdern, die technische Einschränkungen nicht verstehen (21,5 Prozent), sowie

fehlende klare Anforderungen und ständig wechselnde Prioritäten (14 Prozent).

Peinlicher Tech-Stack

Die Umfrage zeigt eine auch deutliche Unzufriedenheit unter Developern mit veralteten Tech-Stacks: 86 Prozent empfinden ihre Technologien als peinlich, wobei knapp ein Viertel den Einsatz von Legacy-Systemen besonders unangenehm finden.

22,5 Prozent schämen sich für Technical Debt und aufwendige Workarounds. Nur 14 Prozent der Befragten geben an, sich nicht für ihren Tech-Stack zu schämen.

Probleme und fehlende Identität

Die größten Probleme aktueller Tech-Stacks sind dabei laut den Developern

fehlende zentrale Funktionen (51 Prozent),

hoher Wartungsaufwand (47 Prozent) und

mangelnde Kompatibilität mit modernen Technologien wie KI (31 Prozent).

Zudem beeinflusst der Tech-Stack stark die berufliche Identität: 74 Prozent sehen darin einen bedeutenden Faktor, für 19,5 Prozent ist er sogar identitätsstiftend. Nur 2,5 Prozent messen ihm keine Bedeutung bei.

Branchenführer trotz veralteter Systeme?

Die Developer fordern deshalb von Unternehmen klare Pläne, Ressourcen und Führung zur technischen Modernisierung. 37,5 Prozent sehen einen Modernisierungsplan mit zugewiesenen Ressourcen als entscheidend. Genauso viele wünschen sich ein Führungsteam, das technische Qualität ernst nimmt.

Interessanterweise sieht fast die Hälfte der Befragten ihr Unternehmen trotz veralteter Systeme als Branchenführer an. Laut den Studienmacher ist dies ein Hinweis darauf, wie niedrig der technische Standard in vielen Firmen sei.

Gehalt oder Modernisierung

Die unzureichende Tech-Infrastruktur wirkt sich stark auf die Motivation der Entwickler aus, so ein weiteres Ergebnis der Umfrage: Fast die Hälfte von ihnen (47,5 Prozent) dachten im letzten Jahr über eine Kündigung nach, im Mai 2025 spielten 31 Prozent regelmäßig mit dem Gedanken.

Fast drei Viertel der Befragten kennen Entwickler, die bereits gekündigt haben. Um mit veralteten Systemen weiterzuarbeiten, fordern deshalb 92 Prozent mindestens ein Zehntel mehr Gehalt, 15 Prozent sogar über mehr als ein Viertel.

Technische Erneuerung soll Motivation und Bindung steigern

„Unternehmen müssen entweder kurzfristig höhere Gehälter zahlen oder langfristig in die Modernisierung ihrer Systeme investieren“, kommentiert Alexander Feiglstorfer, CTO und Co-Founder von Storyblok, die Ergebnisse.

Eine technische Erneuerung senke nicht nur die Fluktuation, sondern schaffe auch die Basis für Innovationen wie KI und Composable Tech.

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Salesforce blockiert LLM-(Fremd)Zugriff auf Slack-Daten​

Allgemein

srcset=”https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/06/shutterstock_2300649257_16.jpg?quality=50&strip=all 5144w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/06/shutterstock_2300649257_16.jpg?resize=300%2C168&quality=50&strip=all 300w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/06/shutterstock_2300649257_16.jpg?resize=768%2C432&quality=50&strip=all 768w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/06/shutterstock_2300649257_16.jpg?resize=1024%2C576&quality=50&strip=all 1024w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/06/shutterstock_2300649257_16.jpg?resize=1536%2C864&quality=50&strip=all 1536w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/06/shutterstock_2300649257_16.jpg?resize=2048%2C1152&quality=50&strip=all 2048w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/06/shutterstock_2300649257_16.jpg?resize=1240%2C697&quality=50&strip=all 1240w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/06/shutterstock_2300649257_16.jpg?resize=150%2C84&quality=50&strip=all 150w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/06/shutterstock_2300649257_16.jpg?resize=854%2C480&quality=50&strip=all 854w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/06/shutterstock_2300649257_16.jpg?resize=640%2C360&quality=50&strip=all 640w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/06/shutterstock_2300649257_16.jpg?resize=444%2C250&quality=50&strip=all 444w” width=”1024″ height=”576″ sizes=”(max-width: 1024px) 100vw, 1024px”>Fremde LLMs müssen leider draußen bleiben, hat Salesforce/Slack beschlossen.KOTOIMAGES – Shutterstock Salesforce hat die Nutzungsbedingungen der Slack-API geändert, um Unternehmen daran zu hindern, mit Hilfe von LLMs im großen Stil Daten aus Slack auszulesen. Damit will Salesforce die unternehmensweite Datensuche und -sicherheit verbessern, hieß es. Auch wenn dies nach einer weitgehend technischen Änderung klingt, könnte sie dennoch tiefgreifende Auswirkungen auf eine Reihe von internen und externen KI-Anwendungen haben, die Unternehmen zur Bewältigung der Datenflut einsetzen. Richtlinie mit Konsequenzen Die neue Richtlinie ist Teil der ebenfalls neuen Rubrik „Datenverwendung” in den aktualisierten Nutzungsbedingungen, die am 29. Mai veröffentlicht wurden. Sie verbietet den Massenexport von Slack-Daten über die API und legt ausdrücklich fest, dass Daten, auf die über Slack-APIs zugegriffen wird, nicht mehr verwendet werden dürfen, um KI-Modelle zu trainieren. Stattdessen sollen Unternehmen auf die neue Real-Time Search API zurückgreifen, die nur innerhalb von Slack genutzt werden kann. Außerdem wird die Verbreitung von Anwendungen, die auf der API basieren, eingeschränkt: Entwickler müssen entweder einen Partnervertrag mit Slack oder Salesforce eingehen oder ihre Anwendungen ausschließlich über den Slack Marketplace vertreiben. Das hat in mehrfacher Hinsicht unangenehme Folgen:   Drittanbieter von Datenanalyse-Apps verlieren den Zugang zu einer wichtigen Datenquelle – laut The Information haben die Entwickler der Glean-App ihre Kunden bereits per E-Mail über die negativen Auswirkungen dieser Änderung informiert. Salesforce/Slack riskiert, Kunden zu verärgern, die ihre eigenen LLMs verwenden. Slack ist ein äußerst beliebtes Messaging-System in vielen Unternehmen, und der Verlust der Möglichkeit, diese Daten in größere interne LLMs zur Suche und Analyse einzuspeisen, ist ein Nachteil. In einem Blogbeitrag, in dem die Änderung näher erläutert wird, rechtfertigte Slack den Schritt als Teil einer umfassenderen Überarbeitung des Zusammenspiels von KI und Sicherheit. „Mit der Real-Time-Search-API können zugelassene Partner und Entwickler genau die Daten, die sie benötigen, in Echtzeit aus Slack abrufen, indem sie Nachrichten und Dateien direkt durchsuchen. Dies ermöglicht sichere, KI-gestützte Anwendungsfälle wie föderierte Suche und tiefgehende Recherchen“, erklärt das Unternehmen. Eine alternative Interpretation wäre, dass Salesforce seine eigenen (oder genehmigte) KI-Tools, die über den Slack Marketplace verfügbar sind, fördern will. Pessimisten glauben, dass dieses Modell weitere, umfassendere Einschränkungen nach sich ziehen könnte, um Kunden stärker an proprietäre Lösungen zu binden. SaaS-Überlastung SaaS-Plattformen – Salesforce, Teams, Gmail, Google Drive, Office 365, Dropbox, ServiceNow, GitHub und viele andere – sind äußerst beliebt. Doch je mehr diese Plattformen in Unternehmen zum Einsatz kommen, desto mehr „Datensilos“ müssen die Mitarbeiter durchforsten, um nützliche Informationen zu finden. Das von ehemaligen Google-Mitarbeitern gegründete Unternehmen Glean unterstützt selbst rund 100 dieser Plattformen, was die Größenordnung dieser Herausforderung verdeutlicht. Enterprise-Search-LLMs lösen dieses Problem, indem sie Daten aus mehreren Plattformen über öffentliche APIs aufnehmen und es den Kunden ermöglichen, Informationen über eine einzige SaaS-Oberfläche abzufragen. Gleichzeitig sind KI-Funktionen für große Plattformen wie Slack zunehmend geschäftskritisch geworden – was erklären könnte, warum Salesforce es als notwendig erachtet, den API-Zugriff entsprechend anzupassen, um diese Fähigkeit zu schützen. In einer Stellungnahme verweist Salesforce auf den zuvor veröffentlichten Blogbeitrag von Slack und erklärt, dass die Datensicherheit im Mittelpunkt der Änderung stehe: „Ein Grundpfeiler von Slacks neuer Strategie zur Datenkonnektivität ist der Echtzeitzugriff auf Suchanfragen über unsere Real-time Search API. Dadurch können Nutzer direkt mit Daten an ihrem Ursprungsort interagieren, ohne dass Daten oder Berechtigungen zwischen Systemen dupliziert oder verschoben werden müssen“, bekundete ein Unternehmenssprecher. Künftig werde dieser Zugriff mit einer begrenzten Abfragerate möglich sein. Diese API mache auch große Datenexporte aus Slack überflüssig, was die Kundendaten sicher halte und gleichzeitig weiterhin wichtige Anwendungsfälle wie berechtigungsbasierte Suchen unterstützt, so Salesforce. „Ein erheblicher Rückschlag“ Allerdings schließt das auch die Möglichkeit aus, Slack-Daten in ein externes LLM zu übernehmen – eine Einschränkung, die von Brancheninsidern skeptisch gesehen wird. „Auf den ersten Blick wirkt das, als würde Salesforce eine Leiter hochziehen. Für Unternehmen, die interne Copiloten entwickeln oder isolierte Daten aus verschiedenen Apps zusammenführen wollen, bedeutet dieser Schritt einen erheblichen Rückschlag“, kommentiert Wyatt Mayham, CEO von Northwest AI Consulting. „Andererseits verstehe ich das Haftungsargument“, so Mayham weiter. Drittanbietermodelle auf private Nachrichten trainieren zu lassen, bringe (datenschutz-)rechtliche Risiken mit sich, die Salesforce nicht tragen wolle. „Aber wenn das der erste Schritt in eine Strategie ist, bei der Slack-Daten zu einem lizenzier- und monetarisierbaren Asset werden sollen, ist das eine ganz andere Geschichte.” „Wenn sich das ausbreitet, steuern wir auf eine fragmentierte Landschaft von KI-Anwendungen zu. Je mehr Plattformen Nutzerdaten unter dem Vorwand des ‚Schutzes‘ abschotten, desto schwieriger wird es, Kontext über verschiedene Tools hinweg herzustellen – also genau das, was die meisten Teams eigentlich von KI erwarten“, erklärt der CEO. Bob Hutchins, KI-Experte und Referent bei Human Voice Media, sieht das ähnlich: „Dieser Schritt von Slack/Salesforce ist Teil eines größeren Musters: Wir beobachten, dass Plattformen ihren Zugriff auf Nutzerdaten unter dem Banner von Sicherheit oder Produktintegrität verschärfen – oft aber auf eine Weise, die in erster Linie ihren eigenen KI-Zielen dient. Nennen wir es beim Namen – Plattformabschottung“. (mb) 

Salesforce blockiert LLM-(Fremd)Zugriff auf Slack-Daten​ srcset=”https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/06/shutterstock_2300649257_16.jpg?quality=50&strip=all 5144w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/06/shutterstock_2300649257_16.jpg?resize=300%2C168&quality=50&strip=all 300w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/06/shutterstock_2300649257_16.jpg?resize=768%2C432&quality=50&strip=all 768w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/06/shutterstock_2300649257_16.jpg?resize=1024%2C576&quality=50&strip=all 1024w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/06/shutterstock_2300649257_16.jpg?resize=1536%2C864&quality=50&strip=all 1536w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/06/shutterstock_2300649257_16.jpg?resize=2048%2C1152&quality=50&strip=all 2048w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/06/shutterstock_2300649257_16.jpg?resize=1240%2C697&quality=50&strip=all 1240w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/06/shutterstock_2300649257_16.jpg?resize=150%2C84&quality=50&strip=all 150w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/06/shutterstock_2300649257_16.jpg?resize=854%2C480&quality=50&strip=all 854w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/06/shutterstock_2300649257_16.jpg?resize=640%2C360&quality=50&strip=all 640w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/06/shutterstock_2300649257_16.jpg?resize=444%2C250&quality=50&strip=all 444w” width=”1024″ height=”576″ sizes=”(max-width: 1024px) 100vw, 1024px”>Fremde LLMs müssen leider draußen bleiben, hat Salesforce/Slack beschlossen.KOTOIMAGES – Shutterstock

Salesforce hat die Nutzungsbedingungen der Slack-API geändert, um Unternehmen daran zu hindern, mit Hilfe von LLMs im großen Stil Daten aus Slack auszulesen. Damit will Salesforce die unternehmensweite Datensuche und -sicherheit verbessern, hieß es.

Auch wenn dies nach einer weitgehend technischen Änderung klingt, könnte sie dennoch tiefgreifende Auswirkungen auf eine Reihe von internen und externen KI-Anwendungen haben, die Unternehmen zur Bewältigung der Datenflut einsetzen.

Richtlinie mit Konsequenzen

Die neue Richtlinie ist Teil der ebenfalls neuen Rubrik „Datenverwendung” in den aktualisierten Nutzungsbedingungen, die am 29. Mai veröffentlicht wurden. Sie verbietet den Massenexport von Slack-Daten über die API und legt ausdrücklich fest, dass Daten, auf die über Slack-APIs zugegriffen wird, nicht mehr verwendet werden dürfen, um KI-Modelle zu trainieren. Stattdessen sollen Unternehmen auf die neue Real-Time Search API zurückgreifen, die nur innerhalb von Slack genutzt werden kann.

Außerdem wird die Verbreitung von Anwendungen, die auf der API basieren, eingeschränkt: Entwickler müssen entweder einen Partnervertrag mit Slack oder Salesforce eingehen oder ihre Anwendungen ausschließlich über den Slack Marketplace vertreiben.

Das hat in mehrfacher Hinsicht unangenehme Folgen:  

Drittanbieter von Datenanalyse-Apps verlieren den Zugang zu einer wichtigen Datenquelle – laut The Information haben die Entwickler der Glean-App ihre Kunden bereits per E-Mail über die negativen Auswirkungen dieser Änderung informiert.

Salesforce/Slack riskiert, Kunden zu verärgern, die ihre eigenen LLMs verwenden. Slack ist ein äußerst beliebtes Messaging-System in vielen Unternehmen, und der Verlust der Möglichkeit, diese Daten in größere interne LLMs zur Suche und Analyse einzuspeisen, ist ein Nachteil.

In einem Blogbeitrag, in dem die Änderung näher erläutert wird, rechtfertigte Slack den Schritt als Teil einer umfassenderen Überarbeitung des Zusammenspiels von KI und Sicherheit. „Mit der Real-Time-Search-API können zugelassene Partner und Entwickler genau die Daten, die sie benötigen, in Echtzeit aus Slack abrufen, indem sie Nachrichten und Dateien direkt durchsuchen. Dies ermöglicht sichere, KI-gestützte Anwendungsfälle wie föderierte Suche und tiefgehende Recherchen“, erklärt das Unternehmen.

Eine alternative Interpretation wäre, dass Salesforce seine eigenen (oder genehmigte) KI-Tools, die über den Slack Marketplace verfügbar sind, fördern will. Pessimisten glauben, dass dieses Modell weitere, umfassendere Einschränkungen nach sich ziehen könnte, um Kunden stärker an proprietäre Lösungen zu binden.

SaaS-Überlastung

SaaS-Plattformen – Salesforce, Teams, Gmail, Google Drive, Office 365, Dropbox, ServiceNow, GitHub und viele andere – sind äußerst beliebt. Doch je mehr diese Plattformen in Unternehmen zum Einsatz kommen, desto mehr „Datensilos“ müssen die Mitarbeiter durchforsten, um nützliche Informationen zu finden.

Das von ehemaligen Google-Mitarbeitern gegründete Unternehmen Glean unterstützt selbst rund 100 dieser Plattformen, was die Größenordnung dieser Herausforderung verdeutlicht. Enterprise-Search-LLMs lösen dieses Problem, indem sie Daten aus mehreren Plattformen über öffentliche APIs aufnehmen und es den Kunden ermöglichen, Informationen über eine einzige SaaS-Oberfläche abzufragen.

Gleichzeitig sind KI-Funktionen für große Plattformen wie Slack zunehmend geschäftskritisch geworden – was erklären könnte, warum Salesforce es als notwendig erachtet, den API-Zugriff entsprechend anzupassen, um diese Fähigkeit zu schützen.

In einer Stellungnahme verweist Salesforce auf den zuvor veröffentlichten Blogbeitrag von Slack und erklärt, dass die Datensicherheit im Mittelpunkt der Änderung stehe:

„Ein Grundpfeiler von Slacks neuer Strategie zur Datenkonnektivität ist der Echtzeitzugriff auf Suchanfragen über unsere Real-time Search API. Dadurch können Nutzer direkt mit Daten an ihrem Ursprungsort interagieren, ohne dass Daten oder Berechtigungen zwischen Systemen dupliziert oder verschoben werden müssen“, bekundete ein Unternehmenssprecher. Künftig werde dieser Zugriff mit einer begrenzten Abfragerate möglich sein.

Diese API mache auch große Datenexporte aus Slack überflüssig, was die Kundendaten sicher halte und gleichzeitig weiterhin wichtige Anwendungsfälle wie berechtigungsbasierte Suchen unterstützt, so Salesforce.

„Ein erheblicher Rückschlag“

Allerdings schließt das auch die Möglichkeit aus, Slack-Daten in ein externes LLM zu übernehmen – eine Einschränkung, die von Brancheninsidern skeptisch gesehen wird.

„Auf den ersten Blick wirkt das, als würde Salesforce eine Leiter hochziehen. Für Unternehmen, die interne Copiloten entwickeln oder isolierte Daten aus verschiedenen Apps zusammenführen wollen, bedeutet dieser Schritt einen erheblichen Rückschlag“, kommentiert Wyatt Mayham, CEO von Northwest AI Consulting.

„Andererseits verstehe ich das Haftungsargument“, so Mayham weiter. Drittanbietermodelle auf private Nachrichten trainieren zu lassen, bringe (datenschutz-)rechtliche Risiken mit sich, die Salesforce nicht tragen wolle. „Aber wenn das der erste Schritt in eine Strategie ist, bei der Slack-Daten zu einem lizenzier- und monetarisierbaren Asset werden sollen, ist das eine ganz andere Geschichte.”

„Wenn sich das ausbreitet, steuern wir auf eine fragmentierte Landschaft von KI-Anwendungen zu. Je mehr Plattformen Nutzerdaten unter dem Vorwand des ‚Schutzes‘ abschotten, desto schwieriger wird es, Kontext über verschiedene Tools hinweg herzustellen – also genau das, was die meisten Teams eigentlich von KI erwarten“, erklärt der CEO.

Bob Hutchins, KI-Experte und Referent bei Human Voice Media, sieht das ähnlich: „Dieser Schritt von Slack/Salesforce ist Teil eines größeren Musters: Wir beobachten, dass Plattformen ihren Zugriff auf Nutzerdaten unter dem Banner von Sicherheit oder Produktintegrität verschärfen – oft aber auf eine Weise, die in erster Linie ihren eigenen KI-Zielen dient. Nennen wir es beim Namen – Plattformabschottung“. (mb)

Salesforce blockiert LLM-(Fremd)Zugriff auf Slack-Daten​ Weiterlesen »

Hollywood verklagt KI-Anbieter​

Allgemein

Disney und Universal führen etliche Beispiele für Plagiate durch Midjourney in ihrer Klageschrift an. Disney Universal Die großen Hollywood-Studios Disney und Universal haben am 11. Juni 2025 gemeinsam eine Klage gegen den KI-Anbieter Midjourney eingereicht. Ihr Vorwurf: Der Anbieter eines Bildgenerierungs-Tools habe widerrechtlich urheberrechtlich geschütztes Material dazu verwendet, sein KI-Modell zu trainieren. Beispielsweise seien in den generierten Bildern Figuren wie Star-Wars-Bösewicht Darth Vader, die Superhelden Spiderman und Iron Man sowie die Animationsfigur Shrek wiederzuerkennen gewesen.  In der 110-seitigen Klageschrift, die Vertreter der Filmstudios am Bundesgericht im kalifornischen Los Angeles eingereicht haben, sind dutzende Bild-Beispiele angeführt, wie das Midjourney-Tool bekannte Filmfiguren nachbildet. Die Anwälte der Hollywood-Studios bezeichneten die KI-basierte Bildgenerierung als virtuellen Verkaufsautomaten, der endlos unerlaubte Kopien der urheberechtlich geschützten Werke von Disney und Universal erzeuge. Der Anbieter bediene sich unverhohlen an den Charakteren der beiden Filmstudios, ohne auch nur eine Penny in den damit verbundenen kreativen Erstellungsprozess investiert zu haben.  “Fass ohne Boden für Plagiate” „Midjourney ist der Inbegriff des urheberrechtlichen Trittbrettfahrers und ein Fass ohne Boden für Plagiate“, werfen die Kläger dem KI-Anbieter vor. „Piraterie bleibt Piraterie. Das Verhalten von Midjourney veruntreut das geistige Eigentum von Disney und Universal und droht, die grundlegenden Anreize des US-Urheberrechts, die die amerikanische Führungsrolle in Film, Fernsehen und anderen kreativen Künsten begründen, zu untergraben.“ Lesen Sie weitere Hintergründe rund um die Urheberrechtsstreitigkeiten: ChatGPT illegal trainiert? US-Autoren verklagen OpenAI Shutterstock übernimmt Haftung für KI-generierte Bilder GitHub-COO im Interview: “Wir brauchen keine KI, um kreativ zu sein” Mit der Klage der großen Hollywood-Studios eskaliert der Streit zwischen Künstlern und Content-Schaffenden auf eine neue Stufe. In der Vergangenheit hatten bereits Schauspieler und Synchronsprecherinnen und -sprecher in den USA massiv gegen den KI-Einsatz protestiert. Vertreter von Schauspielergewerkschaften äußerten Befürchtungen, dass Jobs auf breiter Front wegfallen könnten.  New York Times strengt Prozess gegen OpenAI an Der Streit beschränkt sich nicht nur auf Bild und Video. Viele Verlage sehen das Treiben der KI-Anbieter kritisch. In den Vereinigten Staaten hatte die New York Times 2023 OpenAI verklagt. Die Zeitungsmacher werfen dem ChatGPT-Erfinder vor, ihre Modelle widerrechtlich mit urheberrechtlich geschützten Inhalten trainiert zu haben. Mittlerweile haben die Richter in den USA die Klage zugelassen. Der Prozess dürfte noch im laufenden Jahr beginnen. width=”100%” height=”152″ frameborder=”0″ allowfullscreen allow=”autoplay; clipboard-write; encrypted-media; fullscreen; picture-in-picture” loading=”lazy” src=”https://open.spotify.com/embed/episode/7jY0D0qoLtnm17n9lGt0c5?utm_source=oembed”> Die KI-Anbieter berufen sich auf das Prinzip des Fair Use, wonach alle im Internet verfügbaren Informationen und Inhalte für das Training ihrer Modelle herangezogen werden dürften. Schließlich diene dies der Allgemeinheit, argumentieren Vertreter von OpenAI und Co. Dass dabei auch urheberrechtlich geschütztes Material verwendet werde, wird nicht rundweg abgestritten.  KI-Anbieter suchen Kooperationen Der Streit und die damit verbundenen Prozesse dürften sich noch über viele Jahre hinziehen. Während die Rechtsprechung im Zusammenhang mit dem Fair-Use-Prinzip verlangt, dass im Zuge der Nutzung von urheberrechtlich geschütztem Material etwas im kreativen Sinne Neues geschaffen werden müsse, monieren die Urheber, dass KI-Anbieter mit ihren Modellen und Tools lediglich Inhalte reproduzierten. Das scheint den Vertreter auf der KI-Seite zumindest in Teilen bewusst zu sein. Schließlich gibt es mittlerweile Annährungsversuche, um den Streit zu beschwichtigen. Beispielsweise hat OpenAI Verträge mit diversen Medienhäusern, in Deutschland beispielsweise Axel Springer, geschlossen, um deren Inhalte für das Training der eigenen KI-Modelle nutzen zu dürfen.   

Hollywood verklagt KI-Anbieter​ Disney und Universal führen etliche Beispiele für Plagiate durch Midjourney in ihrer Klageschrift an. Disney Universal

Die großen Hollywood-Studios Disney und Universal haben am 11. Juni 2025 gemeinsam eine Klage gegen den KI-Anbieter Midjourney eingereicht. Ihr Vorwurf: Der Anbieter eines Bildgenerierungs-Tools habe widerrechtlich urheberrechtlich geschütztes Material dazu verwendet, sein KI-Modell zu trainieren. Beispielsweise seien in den generierten Bildern Figuren wie Star-Wars-Bösewicht Darth Vader, die Superhelden Spiderman und Iron Man sowie die Animationsfigur Shrek wiederzuerkennen gewesen. 

In der 110-seitigen Klageschrift, die Vertreter der Filmstudios am Bundesgericht im kalifornischen Los Angeles eingereicht haben, sind dutzende Bild-Beispiele angeführt, wie das Midjourney-Tool bekannte Filmfiguren nachbildet. Die Anwälte der Hollywood-Studios bezeichneten die KI-basierte Bildgenerierung als virtuellen Verkaufsautomaten, der endlos unerlaubte Kopien der urheberechtlich geschützten Werke von Disney und Universal erzeuge. Der Anbieter bediene sich unverhohlen an den Charakteren der beiden Filmstudios, ohne auch nur eine Penny in den damit verbundenen kreativen Erstellungsprozess investiert zu haben. 

“Fass ohne Boden für Plagiate”

„Midjourney ist der Inbegriff des urheberrechtlichen Trittbrettfahrers und ein Fass ohne Boden für Plagiate“, werfen die Kläger dem KI-Anbieter vor. „Piraterie bleibt Piraterie. Das Verhalten von Midjourney veruntreut das geistige Eigentum von Disney und Universal und droht, die grundlegenden Anreize des US-Urheberrechts, die die amerikanische Führungsrolle in Film, Fernsehen und anderen kreativen Künsten begründen, zu untergraben.“

Lesen Sie weitere Hintergründe rund um die Urheberrechtsstreitigkeiten:

ChatGPT illegal trainiert? US-Autoren verklagen OpenAI

Shutterstock übernimmt Haftung für KI-generierte Bilder

GitHub-COO im Interview: “Wir brauchen keine KI, um kreativ zu sein”

Mit der Klage der großen Hollywood-Studios eskaliert der Streit zwischen Künstlern und Content-Schaffenden auf eine neue Stufe. In der Vergangenheit hatten bereits Schauspieler und Synchronsprecherinnen und -sprecher in den USA massiv gegen den KI-Einsatz protestiert. Vertreter von Schauspielergewerkschaften äußerten Befürchtungen, dass Jobs auf breiter Front wegfallen könnten. 

New York Times strengt Prozess gegen OpenAI an

Der Streit beschränkt sich nicht nur auf Bild und Video. Viele Verlage sehen das Treiben der KI-Anbieter kritisch. In den Vereinigten Staaten hatte die New York Times 2023 OpenAI verklagt. Die Zeitungsmacher werfen dem ChatGPT-Erfinder vor, ihre Modelle widerrechtlich mit urheberrechtlich geschützten Inhalten trainiert zu haben. Mittlerweile haben die Richter in den USA die Klage zugelassen. Der Prozess dürfte noch im laufenden Jahr beginnen.

width=”100%” height=”152″ frameborder=”0″ allowfullscreen allow=”autoplay; clipboard-write; encrypted-media; fullscreen; picture-in-picture” loading=”lazy” src=”https://open.spotify.com/embed/episode/7jY0D0qoLtnm17n9lGt0c5?utm_source=oembed”>

Die KI-Anbieter berufen sich auf das Prinzip des Fair Use, wonach alle im Internet verfügbaren Informationen und Inhalte für das Training ihrer Modelle herangezogen werden dürften. Schließlich diene dies der Allgemeinheit, argumentieren Vertreter von OpenAI und Co. Dass dabei auch urheberrechtlich geschütztes Material verwendet werde, wird nicht rundweg abgestritten. 

KI-Anbieter suchen Kooperationen

Der Streit und die damit verbundenen Prozesse dürften sich noch über viele Jahre hinziehen. Während die Rechtsprechung im Zusammenhang mit dem Fair-Use-Prinzip verlangt, dass im Zuge der Nutzung von urheberrechtlich geschütztem Material etwas im kreativen Sinne Neues geschaffen werden müsse, monieren die Urheber, dass KI-Anbieter mit ihren Modellen und Tools lediglich Inhalte reproduzierten.

Das scheint den Vertreter auf der KI-Seite zumindest in Teilen bewusst zu sein. Schließlich gibt es mittlerweile Annährungsversuche, um den Streit zu beschwichtigen. Beispielsweise hat OpenAI Verträge mit diversen Medienhäusern, in Deutschland beispielsweise Axel Springer, geschlossen, um deren Inhalte für das Training der eigenen KI-Modelle nutzen zu dürfen.  

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