Kleinvieh macht auch in Sachen Cloud Mist – im negativen wie im positiven Sinn.OlegRi | shutterstock.com Der Tag im Monat, an dem die Cloud-Rechnung aufschlägt, ist für CFOs regelmäßig gesundheitsgefährdend – schließlich haben nicht wenige Anwenderunternehmen mit explodierenden Kosten zu kämpfen. Um das Herz-Kreislaufsystem von Finanzentscheidern zu schonen (vor allem aber den Kopf der Engineers zu retten, die deren Unmut ausbaden müssen), haben wir in diesem Artikel 14 Spartipps zusammengestellt, die dazu beitragen können, dem Tag der (Cloud-)Abrechnung den Schrecken zu nehmen. Diese sind für sich allein genommen vielleicht kein großer Wurf, in Kombination aber dazu geeignet, die Cloud-Gesamtkosten erheblich zu reduzieren. 1. Entwicklungs-Cluster abschalten In der Praxis dürfte es eher selten vorkommen, dass Development-Cluster mehr als zwölf Stunden pro Tag genutzt werden. Anders ausgedrückt: Wenn Sie und Ihr Team nur ein Viertel der 168 Stunden, die eine Woche hat, arbeiten, können Sie satte 75 Prozent der Kosten einsparen, die der Betrieb der Entwicklungscluster aufwirft. Große Cluster herunterzufahren, kostet möglicherweise Zeit und ist nicht in jedem Fall so einfach umzusetzen, wie es klingt. Deshalb sollten Sie erwägen, Skripte zu schreiben, die im Hintergrund laufen und diese Aspekte für Sie managen. 2. Microservices simulieren Diverse Cloud-Anwendungen laufen auf Microservices-Architekturen. Statt sämtliche Maschinen hochzufahren, könnten Sie auch einen smarten Mock-Services-Ansatz fahren und diejenigen simulieren, die nicht zum täglichen Doing gehören. Microservices-Mock-Instanzen können den Testing-Aufwand für neuen Code erheblich reduzieren und lassen sich in vielen Fällen per Konfiguration mit besserer Telemetrie für die Fehlersuche ausstatten. 3. Lokalen Speicher begrenzen Viele Cloud-Instanzen beinhalten Standardfestplatten oder persistenten Speicher, der in standardisierten Größen angeboten wird. Das kann ein wesentlicher Kostentreiber sein. Deswegen ist es empfehlenswert, die Speicherzuweisung zu begrenzen: Statt die Standardeinstellung zu nutzen, sollten Sie versuchen, mit so wenig Speicherplatz wie möglich auszukommen. Zu diesem Zweck können Sie etwa Caches leeren oder lokale Kopien von Daten löschen. Mit anderen Worten: Gönnen Sie Ihren Servern eine Entschlackungskur. 4. Instanzen richtig dimensionieren Die Cloud macht es im Regelfall nicht einfach, Ressourcen zu minimieren – insbesondere, wenn Algorithmen zum Einsatz kommen, die diese entsprechend der Nutzlast steuern. Deswegen empfiehlt es sich, die genutzten Ressourcen genau zu überwachen. Nur so können Sie sicherstellen, dass Ihre Cloud-Instanzen nicht mehr Ressourcen als nötig verbrauchen. 5. Cold-Storage-Option ziehen Einige Cloud-Anbieter haben spezielle Services im Angebot, um Daten zu speichern, auf die nicht schnell zugegriffen werden muss. Das senkt die Kosten, bringt im Regelfall aber eine Latenzzeit von mehreren Stunden (oder mehr) mit sich. Dennoch ist es sinnvoll, „kalte“ Daten auf diese Art und Weise zu speichern. Auch die Datensicherheit kann für Cold-Storage-, beziehungsweise Bare-Metal-Optionen ein zusätzliches Argument sein. 6. Günstigere Anbieter wählen Statt auf die Hyperscaler zu setzen, kann es Sinn machen, auf kleinere, alternative Cloud-Anbieter zu setzen. Diese bieten unter Umständen deutlich niedrigere Preise für Services wie Objektspeicher. Auch mit Blick auf die Latenzzeiten für „Hot Storage“, Egress-Kosten oder den Datenzugriff können alternative Cloud-Anbieter erhebliches Einsparpotenzial bieten. 7. Spare Machines nutzen Einige Cloud-Provider auktionieren Spare Machines – teilweise zu verlockend niedrigen Preisen. Diese sind unter Umständen hervorragend für Hintergrund-Tasks wie monatliche Reportings geeignet. Zu beachten ist dabei allerdings, dass solche „Spot-Instanzen“ unter Umständen ohne Vorwarnung beziehungsweise Vorlaufzeit abgeschaltet werden können. Deshalb sollten Applikationen, die auf Spare Machines laufen, idempotent sein. Darüber hinaus sollten Sie im Hinterkopf behalten, dass die Spot-Preise bei entsprechend hoher Nachfrage auch stark ansteigen können. 8. Langfristige Deals machen Anwenderunternehmen, die sich langfristig an einen Provider binden, winken im Regelfall erhebliche, nutzungsabhängige Rabatte (manchmal auch als Reserved Instances bezeichnet). Wenn Sie ziemlich genau wissen, was Sie für die nächsten Jahre brauchen, kann das eine ideale Lösung sein. Der Nachteil: Eine solche Verpflichtung ist für beide Seiten bindend. Die Maschinen lassen sich entsprechend in ruhigeren Zeiten oder bei Projektstornierungen nicht einfach abschalten. 9. Transparenz walten lassen Letztendlich sind Cloud-Kosten auch nur eine weitere Kennzahl, die zu optimieren ist. Das überlassen nicht wenige Teams den DevOps-Profis, die dann einmal im Monat mit einem Vertreter der Finanzabteilung zusammenkommen. Eine bessere Lösung: Teilen Sie die Kosteninformationen mit dem gesamten Team. Mehr Augen heißt auch mehr Potenzial, Einsparmöglichkeiten zu erkennen. Ein qualitativ hochwertiges Dashboard, das die Cloud-Kosten genau aufschlüsselt, kann an dieser Stelle nützlich sein. 10. Auf Serverless umsteigen Im Kern geht es beim Cloud Computing seit jeher darum, Ressourcen zu zentralisieren und den Anwendern einen Service zu bieten, bei dem sie genau so viel bekommen, wie sie benötigen. Eine transaktionsbasierte Abrechnung ist die logische Konsequenz. Das geht auch mit (den etwa unglücklich benannten) Serverless-Architekturen. Insbesondere für Skunk-Work-Projekte oder Proofs of Concept setzen viele Anwender auf Serverless-Optionen, um die Computing-Kosten möglichst niedrig zu halten – bis die Nachfrage (hoffentlich) steigt. 11. Weniger Daten speichern Softwareentwickler gehen oft auf Nummer Sicher und speichern Daten für den Fall, sie noch einmal zu benötigen. Das ist grundsätzlich keine schlechte Angewohnheit – bis die App dann skaliert und sich das Ganze millionenfach wiederholt. Erfassen Sie deshalb keine Daten, die Sie nicht wirklich brauchen. Und sehen Sie davon ab, zusätzliche Protokolldateien oder Backups vorzuhalten, die Sie nie wieder nutzen werden. 12. Daten lokal vorhalten Viele moderne Browser ermöglichen es, Daten in Objektspeichern oder auch einfachen Versionen klassischer Datenbanken abzulegen. Die WebStorage-API etwa bietet einen einfachen Key-Value-Speicher, während IndexedDB hierarchische Tabellen speichert und indiziert. Zwar sind beide Lösungen ursprünglich als intelligente Caches auf lokaler Ebene konzipiert, die möglichst schnell reagieren sollen, ohne dabei die Netzwerkverbindung zu überlasten. Das lässt sich aber auch nutzen, um Storage-Kosten zu sparen. 13. Daten verlagern Viele Cloud-Anbieter verlangen unabhängig vom Speicherort der Daten denselben Preis. Aber nicht alle. Amazon Web Services berechnet etwa für S3-Storage in Frankfurt standardmäßig zwischen 0,0225 und 0,0245 Dollar pro GB – während für Stockholm zwischen 0,021 und 0,023 Dollar pro GB anfallen. Und Alibaba hat vor kurzem Preissenkungen für Offshore-Rechenzentren angekündigt. Leider ist es möglicherweise kein einfaches Unterfangen, von den regionalen Preisunterschieden zu profitieren, wenn es um große Datenmengen geht – auch da einige Provider Gebühren erheben, wenn Daten von einer Region in eine andere verschoben werden. Dennoch kann es – insbesondere bei neuen Initiativen – lohnenswert sein, sich diesbezüglich schlau zu machen. 14. Datenballast abwerfen Der beste Weg, um Geld zu sparen ist Verzicht. Nichts hindert Sie daran, Ihre Daten auf eine Festplatte oder in ein lokales Rechenzentrum zu verlagern. Die Speicherpreise sind auf einem historisch niedrigen Level – und eine Festplatte kauft man eben nur einmal und bezahlt nicht jeden Monat. Natürlich hat das aber auch zur Folge, dass Sie sowohl die anfallenden Stromkosten, als auch die Verantwortung für die Daten(sicherheit) übernehmen. Geht es um wichtige, geschäftskritische Workloads, ist dieses Modell also eher nicht zu empfehlen. Bei weniger wichtigen Tasks – etwa „kalten“ Backups – ist das Einsparpotenzial hingegen beträchtlich. (fm) Sie wollen weitere interessante Beiträge zu diversen Themen aus der IT-Welt lesen? Unsere kostenlosen Newsletter liefern Ihnen alles, was IT-Profis wissen sollten – direkt in Ihre Inbox!
14 effektive Cloud-Spartipps
Kleinvieh macht auch in Sachen Cloud Mist – im negativen wie im positiven Sinn.OlegRi | shutterstock.com Der Tag im Monat, an dem die Cloud-Rechnung aufschlägt, ist für CFOs regelmäßig gesundheitsgefährdend – schließlich haben nicht wenige Anwenderunternehmen mit explodierenden Kosten zu kämpfen. Um das Herz-Kreislaufsystem von Finanzentscheidern zu schonen (vor allem aber den Kopf der Engineers zu retten, die deren Unmut ausbaden müssen), haben wir in diesem Artikel 14 Spartipps zusammengestellt, die dazu beitragen können, dem Tag der (Cloud-)Abrechnung den Schrecken zu nehmen. Diese sind für sich allein genommen vielleicht kein großer Wurf, in Kombination aber dazu geeignet, die Cloud-Gesamtkosten erheblich zu reduzieren. 1. Entwicklungs-Cluster abschalten In der Praxis dürfte es eher selten vorkommen, dass Development-Cluster mehr als zwölf Stunden pro Tag genutzt werden. Anders ausgedrückt: Wenn Sie und Ihr Team nur ein Viertel der 168 Stunden, die eine Woche hat, arbeiten, können Sie satte 75 Prozent der Kosten einsparen, die der Betrieb der Entwicklungscluster aufwirft. Große Cluster herunterzufahren, kostet möglicherweise Zeit und ist nicht in jedem Fall so einfach umzusetzen, wie es klingt. Deshalb sollten Sie erwägen, Skripte zu schreiben, die im Hintergrund laufen und diese Aspekte für Sie managen. 2. Microservices simulieren Diverse Cloud-Anwendungen laufen auf Microservices-Architekturen. Statt sämtliche Maschinen hochzufahren, könnten Sie auch einen smarten Mock-Services-Ansatz fahren und diejenigen simulieren, die nicht zum täglichen Doing gehören. Microservices-Mock-Instanzen können den Testing-Aufwand für neuen Code erheblich reduzieren und lassen sich in vielen Fällen per Konfiguration mit besserer Telemetrie für die Fehlersuche ausstatten. 3. Lokalen Speicher begrenzen Viele Cloud-Instanzen beinhalten Standardfestplatten oder persistenten Speicher, der in standardisierten Größen angeboten wird. Das kann ein wesentlicher Kostentreiber sein. Deswegen ist es empfehlenswert, die Speicherzuweisung zu begrenzen: Statt die Standardeinstellung zu nutzen, sollten Sie versuchen, mit so wenig Speicherplatz wie möglich auszukommen. Zu diesem Zweck können Sie etwa Caches leeren oder lokale Kopien von Daten löschen. Mit anderen Worten: Gönnen Sie Ihren Servern eine Entschlackungskur. 4. Instanzen richtig dimensionieren Die Cloud macht es im Regelfall nicht einfach, Ressourcen zu minimieren – insbesondere, wenn Algorithmen zum Einsatz kommen, die diese entsprechend der Nutzlast steuern. Deswegen empfiehlt es sich, die genutzten Ressourcen genau zu überwachen. Nur so können Sie sicherstellen, dass Ihre Cloud-Instanzen nicht mehr Ressourcen als nötig verbrauchen. 5. Cold-Storage-Option ziehen Einige Cloud-Anbieter haben spezielle Services im Angebot, um Daten zu speichern, auf die nicht schnell zugegriffen werden muss. Das senkt die Kosten, bringt im Regelfall aber eine Latenzzeit von mehreren Stunden (oder mehr) mit sich. Dennoch ist es sinnvoll, „kalte“ Daten auf diese Art und Weise zu speichern. Auch die Datensicherheit kann für Cold-Storage-, beziehungsweise Bare-Metal-Optionen ein zusätzliches Argument sein. 6. Günstigere Anbieter wählen Statt auf die Hyperscaler zu setzen, kann es Sinn machen, auf kleinere, alternative Cloud-Anbieter zu setzen. Diese bieten unter Umständen deutlich niedrigere Preise für Services wie Objektspeicher. Auch mit Blick auf die Latenzzeiten für „Hot Storage“, Egress-Kosten oder den Datenzugriff können alternative Cloud-Anbieter erhebliches Einsparpotenzial bieten. 7. Spare Machines nutzen Einige Cloud-Provider auktionieren Spare Machines – teilweise zu verlockend niedrigen Preisen. Diese sind unter Umständen hervorragend für Hintergrund-Tasks wie monatliche Reportings geeignet. Zu beachten ist dabei allerdings, dass solche „Spot-Instanzen“ unter Umständen ohne Vorwarnung beziehungsweise Vorlaufzeit abgeschaltet werden können. Deshalb sollten Applikationen, die auf Spare Machines laufen, idempotent sein. Darüber hinaus sollten Sie im Hinterkopf behalten, dass die Spot-Preise bei entsprechend hoher Nachfrage auch stark ansteigen können. 8. Langfristige Deals machen Anwenderunternehmen, die sich langfristig an einen Provider binden, winken im Regelfall erhebliche, nutzungsabhängige Rabatte (manchmal auch als Reserved Instances bezeichnet). Wenn Sie ziemlich genau wissen, was Sie für die nächsten Jahre brauchen, kann das eine ideale Lösung sein. Der Nachteil: Eine solche Verpflichtung ist für beide Seiten bindend. Die Maschinen lassen sich entsprechend in ruhigeren Zeiten oder bei Projektstornierungen nicht einfach abschalten. 9. Transparenz walten lassen Letztendlich sind Cloud-Kosten auch nur eine weitere Kennzahl, die zu optimieren ist. Das überlassen nicht wenige Teams den DevOps-Profis, die dann einmal im Monat mit einem Vertreter der Finanzabteilung zusammenkommen. Eine bessere Lösung: Teilen Sie die Kosteninformationen mit dem gesamten Team. Mehr Augen heißt auch mehr Potenzial, Einsparmöglichkeiten zu erkennen. Ein qualitativ hochwertiges Dashboard, das die Cloud-Kosten genau aufschlüsselt, kann an dieser Stelle nützlich sein. 10. Auf Serverless umsteigen Im Kern geht es beim Cloud Computing seit jeher darum, Ressourcen zu zentralisieren und den Anwendern einen Service zu bieten, bei dem sie genau so viel bekommen, wie sie benötigen. Eine transaktionsbasierte Abrechnung ist die logische Konsequenz. Das geht auch mit (den etwa unglücklich benannten) Serverless-Architekturen. Insbesondere für Skunk-Work-Projekte oder Proofs of Concept setzen viele Anwender auf Serverless-Optionen, um die Computing-Kosten möglichst niedrig zu halten – bis die Nachfrage (hoffentlich) steigt. 11. Weniger Daten speichern Softwareentwickler gehen oft auf Nummer Sicher und speichern Daten für den Fall, sie noch einmal zu benötigen. Das ist grundsätzlich keine schlechte Angewohnheit – bis die App dann skaliert und sich das Ganze millionenfach wiederholt. Erfassen Sie deshalb keine Daten, die Sie nicht wirklich brauchen. Und sehen Sie davon ab, zusätzliche Protokolldateien oder Backups vorzuhalten, die Sie nie wieder nutzen werden. 12. Daten lokal vorhalten Viele moderne Browser ermöglichen es, Daten in Objektspeichern oder auch einfachen Versionen klassischer Datenbanken abzulegen. Die WebStorage-API etwa bietet einen einfachen Key-Value-Speicher, während IndexedDB hierarchische Tabellen speichert und indiziert. Zwar sind beide Lösungen ursprünglich als intelligente Caches auf lokaler Ebene konzipiert, die möglichst schnell reagieren sollen, ohne dabei die Netzwerkverbindung zu überlasten. Das lässt sich aber auch nutzen, um Storage-Kosten zu sparen. 13. Daten verlagern Viele Cloud-Anbieter verlangen unabhängig vom Speicherort der Daten denselben Preis. Aber nicht alle. Amazon Web Services berechnet etwa für S3-Storage in Frankfurt standardmäßig zwischen 0,0225 und 0,0245 Dollar pro GB – während für Stockholm zwischen 0,021 und 0,023 Dollar pro GB anfallen. Und Alibaba hat vor kurzem Preissenkungen für Offshore-Rechenzentren angekündigt. Leider ist es möglicherweise kein einfaches Unterfangen, von den regionalen Preisunterschieden zu profitieren, wenn es um große Datenmengen geht – auch da einige Provider Gebühren erheben, wenn Daten von einer Region in eine andere verschoben werden. Dennoch kann es – insbesondere bei neuen Initiativen – lohnenswert sein, sich diesbezüglich schlau zu machen. 14. Datenballast abwerfen Der beste Weg, um Geld zu sparen ist Verzicht. Nichts hindert Sie daran, Ihre Daten auf eine Festplatte oder in ein lokales Rechenzentrum zu verlagern. Die Speicherpreise sind auf einem historisch niedrigen Level – und eine Festplatte kauft man eben nur einmal und bezahlt nicht jeden Monat. Natürlich hat das aber auch zur Folge, dass Sie sowohl die anfallenden Stromkosten, als auch die Verantwortung für die Daten(sicherheit) übernehmen. Geht es um wichtige, geschäftskritische Workloads, ist dieses Modell also eher nicht zu empfehlen. Bei weniger wichtigen Tasks – etwa „kalten“ Backups – ist das Einsparpotenzial hingegen beträchtlich. (fm) Sie wollen weitere interessante Beiträge zu diversen Themen aus der IT-Welt lesen? Unsere kostenlosen Newsletter liefern Ihnen alles, was IT-Profis wissen sollten – direkt in Ihre Inbox!
14 effektive Cloud-Spartipps Kleinvieh macht auch in Sachen Cloud Mist – im negativen wie im positiven Sinn.OlegRi | shutterstock.com Der Tag im Monat, an dem die Cloud-Rechnung aufschlägt, ist für CFOs regelmäßig gesundheitsgefährdend – schließlich haben nicht wenige Anwenderunternehmen mit explodierenden Kosten zu kämpfen. Um das Herz-Kreislaufsystem von Finanzentscheidern zu schonen (vor allem aber den Kopf der Engineers zu retten, die deren Unmut ausbaden müssen), haben wir in diesem Artikel 14 Spartipps zusammengestellt, die dazu beitragen können, dem Tag der (Cloud-)Abrechnung den Schrecken zu nehmen. Diese sind für sich allein genommen vielleicht kein großer Wurf, in Kombination aber dazu geeignet, die Cloud-Gesamtkosten erheblich zu reduzieren. 1. Entwicklungs-Cluster abschalten In der Praxis dürfte es eher selten vorkommen, dass Development-Cluster mehr als zwölf Stunden pro Tag genutzt werden. Anders ausgedrückt: Wenn Sie und Ihr Team nur ein Viertel der 168 Stunden, die eine Woche hat, arbeiten, können Sie satte 75 Prozent der Kosten einsparen, die der Betrieb der Entwicklungscluster aufwirft. Große Cluster herunterzufahren, kostet möglicherweise Zeit und ist nicht in jedem Fall so einfach umzusetzen, wie es klingt. Deshalb sollten Sie erwägen, Skripte zu schreiben, die im Hintergrund laufen und diese Aspekte für Sie managen. 2. Microservices simulieren Diverse Cloud-Anwendungen laufen auf Microservices-Architekturen. Statt sämtliche Maschinen hochzufahren, könnten Sie auch einen smarten Mock-Services-Ansatz fahren und diejenigen simulieren, die nicht zum täglichen Doing gehören. Microservices-Mock-Instanzen können den Testing-Aufwand für neuen Code erheblich reduzieren und lassen sich in vielen Fällen per Konfiguration mit besserer Telemetrie für die Fehlersuche ausstatten. 3. Lokalen Speicher begrenzen Viele Cloud-Instanzen beinhalten Standardfestplatten oder persistenten Speicher, der in standardisierten Größen angeboten wird. Das kann ein wesentlicher Kostentreiber sein. Deswegen ist es empfehlenswert, die Speicherzuweisung zu begrenzen: Statt die Standardeinstellung zu nutzen, sollten Sie versuchen, mit so wenig Speicherplatz wie möglich auszukommen. Zu diesem Zweck können Sie etwa Caches leeren oder lokale Kopien von Daten löschen. Mit anderen Worten: Gönnen Sie Ihren Servern eine Entschlackungskur. 4. Instanzen richtig dimensionieren Die Cloud macht es im Regelfall nicht einfach, Ressourcen zu minimieren – insbesondere, wenn Algorithmen zum Einsatz kommen, die diese entsprechend der Nutzlast steuern. Deswegen empfiehlt es sich, die genutzten Ressourcen genau zu überwachen. Nur so können Sie sicherstellen, dass Ihre Cloud-Instanzen nicht mehr Ressourcen als nötig verbrauchen. 5. Cold-Storage-Option ziehen Einige Cloud-Anbieter haben spezielle Services im Angebot, um Daten zu speichern, auf die nicht schnell zugegriffen werden muss. Das senkt die Kosten, bringt im Regelfall aber eine Latenzzeit von mehreren Stunden (oder mehr) mit sich. Dennoch ist es sinnvoll, „kalte“ Daten auf diese Art und Weise zu speichern. Auch die Datensicherheit kann für Cold-Storage-, beziehungsweise Bare-Metal-Optionen ein zusätzliches Argument sein. 6. Günstigere Anbieter wählen Statt auf die Hyperscaler zu setzen, kann es Sinn machen, auf kleinere, alternative Cloud-Anbieter zu setzen. Diese bieten unter Umständen deutlich niedrigere Preise für Services wie Objektspeicher. Auch mit Blick auf die Latenzzeiten für „Hot Storage“, Egress-Kosten oder den Datenzugriff können alternative Cloud-Anbieter erhebliches Einsparpotenzial bieten. 7. Spare Machines nutzen Einige Cloud-Provider auktionieren Spare Machines – teilweise zu verlockend niedrigen Preisen. Diese sind unter Umständen hervorragend für Hintergrund-Tasks wie monatliche Reportings geeignet. Zu beachten ist dabei allerdings, dass solche „Spot-Instanzen“ unter Umständen ohne Vorwarnung beziehungsweise Vorlaufzeit abgeschaltet werden können. Deshalb sollten Applikationen, die auf Spare Machines laufen, idempotent sein. Darüber hinaus sollten Sie im Hinterkopf behalten, dass die Spot-Preise bei entsprechend hoher Nachfrage auch stark ansteigen können. 8. Langfristige Deals machen Anwenderunternehmen, die sich langfristig an einen Provider binden, winken im Regelfall erhebliche, nutzungsabhängige Rabatte (manchmal auch als Reserved Instances bezeichnet). Wenn Sie ziemlich genau wissen, was Sie für die nächsten Jahre brauchen, kann das eine ideale Lösung sein. Der Nachteil: Eine solche Verpflichtung ist für beide Seiten bindend. Die Maschinen lassen sich entsprechend in ruhigeren Zeiten oder bei Projektstornierungen nicht einfach abschalten. 9. Transparenz walten lassen Letztendlich sind Cloud-Kosten auch nur eine weitere Kennzahl, die zu optimieren ist. Das überlassen nicht wenige Teams den DevOps-Profis, die dann einmal im Monat mit einem Vertreter der Finanzabteilung zusammenkommen. Eine bessere Lösung: Teilen Sie die Kosteninformationen mit dem gesamten Team. Mehr Augen heißt auch mehr Potenzial, Einsparmöglichkeiten zu erkennen. Ein qualitativ hochwertiges Dashboard, das die Cloud-Kosten genau aufschlüsselt, kann an dieser Stelle nützlich sein. 10. Auf Serverless umsteigen Im Kern geht es beim Cloud Computing seit jeher darum, Ressourcen zu zentralisieren und den Anwendern einen Service zu bieten, bei dem sie genau so viel bekommen, wie sie benötigen. Eine transaktionsbasierte Abrechnung ist die logische Konsequenz. Das geht auch mit (den etwa unglücklich benannten) Serverless-Architekturen. Insbesondere für Skunk-Work-Projekte oder Proofs of Concept setzen viele Anwender auf Serverless-Optionen, um die Computing-Kosten möglichst niedrig zu halten – bis die Nachfrage (hoffentlich) steigt. 11. Weniger Daten speichern Softwareentwickler gehen oft auf Nummer Sicher und speichern Daten für den Fall, sie noch einmal zu benötigen. Das ist grundsätzlich keine schlechte Angewohnheit – bis die App dann skaliert und sich das Ganze millionenfach wiederholt. Erfassen Sie deshalb keine Daten, die Sie nicht wirklich brauchen. Und sehen Sie davon ab, zusätzliche Protokolldateien oder Backups vorzuhalten, die Sie nie wieder nutzen werden. 12. Daten lokal vorhalten Viele moderne Browser ermöglichen es, Daten in Objektspeichern oder auch einfachen Versionen klassischer Datenbanken abzulegen. Die WebStorage-API etwa bietet einen einfachen Key-Value-Speicher, während IndexedDB hierarchische Tabellen speichert und indiziert. Zwar sind beide Lösungen ursprünglich als intelligente Caches auf lokaler Ebene konzipiert, die möglichst schnell reagieren sollen, ohne dabei die Netzwerkverbindung zu überlasten. Das lässt sich aber auch nutzen, um Storage-Kosten zu sparen. 13. Daten verlagern Viele Cloud-Anbieter verlangen unabhängig vom Speicherort der Daten denselben Preis. Aber nicht alle. Amazon Web Services berechnet etwa für S3-Storage in Frankfurt standardmäßig zwischen 0,0225 und 0,0245 Dollar pro GB – während für Stockholm zwischen 0,021 und 0,023 Dollar pro GB anfallen. Und Alibaba hat vor kurzem Preissenkungen für Offshore-Rechenzentren angekündigt. Leider ist es möglicherweise kein einfaches Unterfangen, von den regionalen Preisunterschieden zu profitieren, wenn es um große Datenmengen geht – auch da einige Provider Gebühren erheben, wenn Daten von einer Region in eine andere verschoben werden. Dennoch kann es – insbesondere bei neuen Initiativen – lohnenswert sein, sich diesbezüglich schlau zu machen. 14. Datenballast abwerfen Der beste Weg, um Geld zu sparen ist Verzicht. Nichts hindert Sie daran, Ihre Daten auf eine Festplatte oder in ein lokales Rechenzentrum zu verlagern. Die Speicherpreise sind auf einem historisch niedrigen Level – und eine Festplatte kauft man eben nur einmal und bezahlt nicht jeden Monat. Natürlich hat das aber auch zur Folge, dass Sie sowohl die anfallenden Stromkosten, als auch die Verantwortung für die Daten(sicherheit) übernehmen. Geht es um wichtige, geschäftskritische Workloads, ist dieses Modell also eher nicht zu empfehlen. Bei weniger wichtigen Tasks – etwa „kalten“ Backups – ist das Einsparpotenzial hingegen beträchtlich. (fm) Sie wollen weitere interessante Beiträge zu diversen Themen aus der IT-Welt lesen? Unsere kostenlosen Newsletter liefern Ihnen alles, was IT-Profis wissen sollten – direkt in Ihre Inbox!