Die WOOP-Methode hilft, Hindernisse auf dem Weg zu einem (beruflichen) Ziel leichter zu meistern. Foto: eamesBot – shutterstock.comNicht nur der Jahreswechsel ist eine willkommene Gelegenheit, um Vorsätze zu fassen. Man kann sich schließlich immer etwas Neues vornehmen. Aber ganz unabhängig vom Zeitpunkt ist das Ergebnis häufig gleich: Nach kurzer Zeit werden die guten Vorsätze nach und nach aufgeben, bis gar nichts oder nicht mehr viel davon übrig ist. Was viele jedoch nicht wissen: Es gibt eine (wissenschaftlich untermauerte) Methode, mit der sich Ziele in vier einfachen Schritten umsetzen lassen – die WOOP-Methode. WOOP-Methode: Die UrsprüngeDie Psychologieprofessorin Gabriele Oettingen hat sich über viele Jahre intensiv mit Fragen wie “Wie erreiche ich meine Ziele” und “Wie schaffe ich es, motiviert bei der Sache zu bleiben?” auseinandergesetzt. Besonders interessiert hat sie dabei die Fragestellung, was Menschen davon abhält, ihre Ziele zu erreichen. Das Ergebnis: Allein eine positive Grundeinstellung hilft nicht wirklich weiter, wenn man ein bestimmtes Ziel erreichen möchte.Eine bemerkenswerte Feststellung der Professorin, denn damit widerlegte sie mit ihrer Forschung, was jahrelang propagiert wurde: Wer nur positiv genug denke, der werde es auch schaffen, in der Zukunft positive Ergebnisse zu erzielen. Im schlimmsten Fall kann die positive Einstellung sogar hinderlich sein. Einen Hinweis darauf fand Oettingen in einer Studie mit Frauen, die ihr Gewicht reduzieren wollten. Dabei zeigte sich, dass gerade diejenigen Frauen, die sich ihr neues Leben mit weniger Kilos besonders schön und erstrebenswert vorgestellt hatten, am wenigsten abnahmen.Die Hochschullehrerin erklärt das damit, dass wir uns durch unsere positiven Gedanken vom eigentlichen Ziel ablenken lassen. Vereinfacht gesagt: Wer sich sein Ziel zu positiv ausmalt, könnte gewissermaßen auf die Idee kommen, das Ziel bereits erreicht zu haben. Und das wiederum führt dazu, dass wir uns weniger anstrengen und die Hindernisse, die in Wirklichkeit vor uns liegen, nicht beachten. Ein neuer Ansatz musste also her und den fand Oettingen auf der Grundlage ihrer weiteren Forschungsergebnisse. Sie entwickelte daraus die sogenannte WOOP-Strategie, die aus vier einfachen Schritten besteht. WOOP-Methode umsetzen: 4 SchritteWOOP ist ein Akronym, das sich aus den Anfangsbuchstaben der folgenden englischen Begriffe zusammensetzt:Wish (Wunsch)Outcome (Ergebnis)Obstacle (Hindernis)Plan (Planung)Was aber bedeutet das konkret?1. WishKlar, wer etwas erreichen möchte, der sollte sich zunächst ein klares Ziel setzen. Diffuse Vorgaben lassen sich eben deutlich schwerer in die Realität umsetzen. Der erste Schritt der WOOP-Strategie besteht also darin, ein möglichst klares Ziel zu formulieren. Das muss übrigens gar keine weltbewegende Angelegenheit sein. Wenn Sie sich vornehmen, fortan zweimal wöchentlich eine halbe Stunde spazieren gehen zu wollen, ist das ein ebenso gutes Ziel, wie das Vorhaben, bis zum nächsten Sommerurlaub die Landessprache halbwegs fließend sprechen zu können.2. Outcome Wie bereits erwähnt, kann es schwierig sein, wenn man sich Ziele zu euphorisch ausmalt. Das soll aber nicht bedeuten, dass es verboten ist zu träumen. Im Gegenteil. Die Psychologin weist darauf hin, dass es durchaus Vorteile hat, sich ein Ergebnis möglichst positiv vorzustellen. Auf diese Weise wird eine offene Grundstimmung erzeugt und das Vorhaben mit einem guten Gefühl angegangen. Sich die Zukunft möglichst rosig auszumalen, kann bei einigen Menschen dazu beitragen, die Dinge entspannter anzupacken. Alles durchaus wünschenswerte Effekte. Die Gefahr liegt aber darin, dass übertriebener Optimismus lähmen kann. Wer es bei dem Schritt belässt, sich seine Zukunft möglichst positiv auszumalen, vergisst häufig den nächsten Schritt – und der ist zentral dafür, wenn wir es zum Beispiel schaffen wollen, unsere Neujahrsvorsätze einzuhalten.3. ObstacleWas viele nämlich vergessen, wenn sie sich ihr neues Leben vorstellen, sind die Hindernisse, die noch vor ihnen liegen. Das ist leicht nachzuvollziehen. Schließlich ist es viel schöner, von einer Zukunft zu träumen, in der man im Vorstellungsgespräch nicht mehr schwitzen muss, wenn der Personaler auf die Fremdsprachenkenntnisse zu sprechen kommt – und dabei außenvorzulassen, wie viel Zeit für Vokabel- und Grammatiktraining aufgewendet werden müsste. Doch leider gehört genau das dazu. Und an dieser Stelle scheitern viele Vorhaben und Vorsätze.Wer seine Pläne erfolgreich in die Tat umsetzen möchte, der sollte sich daher vorab möglichst detailliert Klarheit darüber verschaffen, was ihn oder sie davon abhalten könnte. Ein Blick auf bereits gescheiterte Vorhaben kann helfen, die Hindernisse zu finden, die gemeinhin der Grund für das Misslingen sind. Vielleicht entdeckt man beim Blick zurück bestimmte Gewohnheiten oder Glaubenssätze, die hinderlich sind. Einige von uns tragen Glaubenssätze aus Kindheit und Jugend mit sich herum, die Hindernisse auf dem Weg zu unserem Ziel sein können. All das gilt es möglichst konkret zu benennen.Gabriele Oettingen nennt diesen Schritt “mentales Kontrastieren” – und genau das ist zentral dafür, dass wir unsere Pläne erfolgreich umsetzen können. Dieser Erkenntnis liegen die Forschungsergebnisse der Psychologin zugrunde. In ihren Studien stellte sie fest, dass diejenigen Personen am erfolgreichsten ihre Ziele umsetzen konnten, die sich im Vorfeld auch mit den Problemen und Hindernissen beschäftigt haben, die ihnen im Weg stehen. Das Hindernis beziehungsweise die Überwindung des Hindernisses liefert dann nämlich die nötige Energie und Antriebskraft, um das Vorhaben anzugehen und das zu erreichen, was man sich vorgenommen hat.4. PlanMan weiß nun, wie die eigene Zukunft aussehen soll und welche Hindernisse im Weg stehen. Damit ist schon einiges erreicht. Damit die WOOP-Strategie funktioniert, fehlt jedoch noch der letzte Schritt. Nämlich ein konkreter Plan, wie man das Hindernis überwinden kann. Dazu kann man sich beispielsweise überlegen, wie es gelingen könnte, alte Gewohnheiten abzulegen und durch neue zu ersetzen, die dazu beitragen, das Ziel zu erreichen.Zum Beispiel: Statt jeden Morgen beim Warten auf den Zug oder die Straßenbahn gelangweilt durch den Instagram-Feed zu scrollen, könnte man die Zeit nutzen, indem man Vokabeln lernt oder sich ein wenig die Grammatik der zu lernenden Fremdsprache ansieht. Glücklicherweise ist auch das alles digital möglich – es gibt also keine Ausrede mehr, warum man beim Warten auf die Bahn, den Zahnarzttermin oder den Kunden nicht daran arbeitet, sein Ziel zu erreichen. (pg)
WOOP-Methode: So erreichen Sie Ihre Ziele
Die WOOP-Methode hilft, Hindernisse auf dem Weg zu einem (beruflichen) Ziel leichter zu meistern. Foto: eamesBot – shutterstock.comNicht nur der Jahreswechsel ist eine willkommene Gelegenheit, um Vorsätze zu fassen. Man kann sich schließlich immer etwas Neues vornehmen. Aber ganz unabhängig vom Zeitpunkt ist das Ergebnis häufig gleich: Nach kurzer Zeit werden die guten Vorsätze nach und nach aufgeben, bis gar nichts oder nicht mehr viel davon übrig ist. Was viele jedoch nicht wissen: Es gibt eine (wissenschaftlich untermauerte) Methode, mit der sich Ziele in vier einfachen Schritten umsetzen lassen – die WOOP-Methode. WOOP-Methode: Die UrsprüngeDie Psychologieprofessorin Gabriele Oettingen hat sich über viele Jahre intensiv mit Fragen wie “Wie erreiche ich meine Ziele” und “Wie schaffe ich es, motiviert bei der Sache zu bleiben?” auseinandergesetzt. Besonders interessiert hat sie dabei die Fragestellung, was Menschen davon abhält, ihre Ziele zu erreichen. Das Ergebnis: Allein eine positive Grundeinstellung hilft nicht wirklich weiter, wenn man ein bestimmtes Ziel erreichen möchte.Eine bemerkenswerte Feststellung der Professorin, denn damit widerlegte sie mit ihrer Forschung, was jahrelang propagiert wurde: Wer nur positiv genug denke, der werde es auch schaffen, in der Zukunft positive Ergebnisse zu erzielen. Im schlimmsten Fall kann die positive Einstellung sogar hinderlich sein. Einen Hinweis darauf fand Oettingen in einer Studie mit Frauen, die ihr Gewicht reduzieren wollten. Dabei zeigte sich, dass gerade diejenigen Frauen, die sich ihr neues Leben mit weniger Kilos besonders schön und erstrebenswert vorgestellt hatten, am wenigsten abnahmen.Die Hochschullehrerin erklärt das damit, dass wir uns durch unsere positiven Gedanken vom eigentlichen Ziel ablenken lassen. Vereinfacht gesagt: Wer sich sein Ziel zu positiv ausmalt, könnte gewissermaßen auf die Idee kommen, das Ziel bereits erreicht zu haben. Und das wiederum führt dazu, dass wir uns weniger anstrengen und die Hindernisse, die in Wirklichkeit vor uns liegen, nicht beachten. Ein neuer Ansatz musste also her und den fand Oettingen auf der Grundlage ihrer weiteren Forschungsergebnisse. Sie entwickelte daraus die sogenannte WOOP-Strategie, die aus vier einfachen Schritten besteht. WOOP-Methode umsetzen: 4 SchritteWOOP ist ein Akronym, das sich aus den Anfangsbuchstaben der folgenden englischen Begriffe zusammensetzt:Wish (Wunsch)Outcome (Ergebnis)Obstacle (Hindernis)Plan (Planung)Was aber bedeutet das konkret?1. WishKlar, wer etwas erreichen möchte, der sollte sich zunächst ein klares Ziel setzen. Diffuse Vorgaben lassen sich eben deutlich schwerer in die Realität umsetzen. Der erste Schritt der WOOP-Strategie besteht also darin, ein möglichst klares Ziel zu formulieren. Das muss übrigens gar keine weltbewegende Angelegenheit sein. Wenn Sie sich vornehmen, fortan zweimal wöchentlich eine halbe Stunde spazieren gehen zu wollen, ist das ein ebenso gutes Ziel, wie das Vorhaben, bis zum nächsten Sommerurlaub die Landessprache halbwegs fließend sprechen zu können.2. Outcome Wie bereits erwähnt, kann es schwierig sein, wenn man sich Ziele zu euphorisch ausmalt. Das soll aber nicht bedeuten, dass es verboten ist zu träumen. Im Gegenteil. Die Psychologin weist darauf hin, dass es durchaus Vorteile hat, sich ein Ergebnis möglichst positiv vorzustellen. Auf diese Weise wird eine offene Grundstimmung erzeugt und das Vorhaben mit einem guten Gefühl angegangen. Sich die Zukunft möglichst rosig auszumalen, kann bei einigen Menschen dazu beitragen, die Dinge entspannter anzupacken. Alles durchaus wünschenswerte Effekte. Die Gefahr liegt aber darin, dass übertriebener Optimismus lähmen kann. Wer es bei dem Schritt belässt, sich seine Zukunft möglichst positiv auszumalen, vergisst häufig den nächsten Schritt – und der ist zentral dafür, wenn wir es zum Beispiel schaffen wollen, unsere Neujahrsvorsätze einzuhalten.3. ObstacleWas viele nämlich vergessen, wenn sie sich ihr neues Leben vorstellen, sind die Hindernisse, die noch vor ihnen liegen. Das ist leicht nachzuvollziehen. Schließlich ist es viel schöner, von einer Zukunft zu träumen, in der man im Vorstellungsgespräch nicht mehr schwitzen muss, wenn der Personaler auf die Fremdsprachenkenntnisse zu sprechen kommt – und dabei außenvorzulassen, wie viel Zeit für Vokabel- und Grammatiktraining aufgewendet werden müsste. Doch leider gehört genau das dazu. Und an dieser Stelle scheitern viele Vorhaben und Vorsätze.Wer seine Pläne erfolgreich in die Tat umsetzen möchte, der sollte sich daher vorab möglichst detailliert Klarheit darüber verschaffen, was ihn oder sie davon abhalten könnte. Ein Blick auf bereits gescheiterte Vorhaben kann helfen, die Hindernisse zu finden, die gemeinhin der Grund für das Misslingen sind. Vielleicht entdeckt man beim Blick zurück bestimmte Gewohnheiten oder Glaubenssätze, die hinderlich sind. Einige von uns tragen Glaubenssätze aus Kindheit und Jugend mit sich herum, die Hindernisse auf dem Weg zu unserem Ziel sein können. All das gilt es möglichst konkret zu benennen.Gabriele Oettingen nennt diesen Schritt “mentales Kontrastieren” – und genau das ist zentral dafür, dass wir unsere Pläne erfolgreich umsetzen können. Dieser Erkenntnis liegen die Forschungsergebnisse der Psychologin zugrunde. In ihren Studien stellte sie fest, dass diejenigen Personen am erfolgreichsten ihre Ziele umsetzen konnten, die sich im Vorfeld auch mit den Problemen und Hindernissen beschäftigt haben, die ihnen im Weg stehen. Das Hindernis beziehungsweise die Überwindung des Hindernisses liefert dann nämlich die nötige Energie und Antriebskraft, um das Vorhaben anzugehen und das zu erreichen, was man sich vorgenommen hat.4. PlanMan weiß nun, wie die eigene Zukunft aussehen soll und welche Hindernisse im Weg stehen. Damit ist schon einiges erreicht. Damit die WOOP-Strategie funktioniert, fehlt jedoch noch der letzte Schritt. Nämlich ein konkreter Plan, wie man das Hindernis überwinden kann. Dazu kann man sich beispielsweise überlegen, wie es gelingen könnte, alte Gewohnheiten abzulegen und durch neue zu ersetzen, die dazu beitragen, das Ziel zu erreichen.Zum Beispiel: Statt jeden Morgen beim Warten auf den Zug oder die Straßenbahn gelangweilt durch den Instagram-Feed zu scrollen, könnte man die Zeit nutzen, indem man Vokabeln lernt oder sich ein wenig die Grammatik der zu lernenden Fremdsprache ansieht. Glücklicherweise ist auch das alles digital möglich – es gibt also keine Ausrede mehr, warum man beim Warten auf die Bahn, den Zahnarzttermin oder den Kunden nicht daran arbeitet, sein Ziel zu erreichen. (pg)
WOOP-Methode: So erreichen Sie Ihre Ziele Die WOOP-Methode hilft, Hindernisse auf dem Weg zu einem (beruflichen) Ziel leichter zu meistern. Foto: eamesBot – shutterstock.comNicht nur der Jahreswechsel ist eine willkommene Gelegenheit, um Vorsätze zu fassen. Man kann sich schließlich immer etwas Neues vornehmen. Aber ganz unabhängig vom Zeitpunkt ist das Ergebnis häufig gleich: Nach kurzer Zeit werden die guten Vorsätze nach und nach aufgeben, bis gar nichts oder nicht mehr viel davon übrig ist. Was viele jedoch nicht wissen: Es gibt eine (wissenschaftlich untermauerte) Methode, mit der sich Ziele in vier einfachen Schritten umsetzen lassen – die WOOP-Methode. WOOP-Methode: Die UrsprüngeDie Psychologieprofessorin Gabriele Oettingen hat sich über viele Jahre intensiv mit Fragen wie “Wie erreiche ich meine Ziele” und “Wie schaffe ich es, motiviert bei der Sache zu bleiben?” auseinandergesetzt. Besonders interessiert hat sie dabei die Fragestellung, was Menschen davon abhält, ihre Ziele zu erreichen. Das Ergebnis: Allein eine positive Grundeinstellung hilft nicht wirklich weiter, wenn man ein bestimmtes Ziel erreichen möchte.Eine bemerkenswerte Feststellung der Professorin, denn damit widerlegte sie mit ihrer Forschung, was jahrelang propagiert wurde: Wer nur positiv genug denke, der werde es auch schaffen, in der Zukunft positive Ergebnisse zu erzielen. Im schlimmsten Fall kann die positive Einstellung sogar hinderlich sein. Einen Hinweis darauf fand Oettingen in einer Studie mit Frauen, die ihr Gewicht reduzieren wollten. Dabei zeigte sich, dass gerade diejenigen Frauen, die sich ihr neues Leben mit weniger Kilos besonders schön und erstrebenswert vorgestellt hatten, am wenigsten abnahmen.Die Hochschullehrerin erklärt das damit, dass wir uns durch unsere positiven Gedanken vom eigentlichen Ziel ablenken lassen. Vereinfacht gesagt: Wer sich sein Ziel zu positiv ausmalt, könnte gewissermaßen auf die Idee kommen, das Ziel bereits erreicht zu haben. Und das wiederum führt dazu, dass wir uns weniger anstrengen und die Hindernisse, die in Wirklichkeit vor uns liegen, nicht beachten. Ein neuer Ansatz musste also her und den fand Oettingen auf der Grundlage ihrer weiteren Forschungsergebnisse. Sie entwickelte daraus die sogenannte WOOP-Strategie, die aus vier einfachen Schritten besteht. WOOP-Methode umsetzen: 4 SchritteWOOP ist ein Akronym, das sich aus den Anfangsbuchstaben der folgenden englischen Begriffe zusammensetzt:Wish (Wunsch)Outcome (Ergebnis)Obstacle (Hindernis)Plan (Planung)Was aber bedeutet das konkret?1. WishKlar, wer etwas erreichen möchte, der sollte sich zunächst ein klares Ziel setzen. Diffuse Vorgaben lassen sich eben deutlich schwerer in die Realität umsetzen. Der erste Schritt der WOOP-Strategie besteht also darin, ein möglichst klares Ziel zu formulieren. Das muss übrigens gar keine weltbewegende Angelegenheit sein. Wenn Sie sich vornehmen, fortan zweimal wöchentlich eine halbe Stunde spazieren gehen zu wollen, ist das ein ebenso gutes Ziel, wie das Vorhaben, bis zum nächsten Sommerurlaub die Landessprache halbwegs fließend sprechen zu können.2. Outcome Wie bereits erwähnt, kann es schwierig sein, wenn man sich Ziele zu euphorisch ausmalt. Das soll aber nicht bedeuten, dass es verboten ist zu träumen. Im Gegenteil. Die Psychologin weist darauf hin, dass es durchaus Vorteile hat, sich ein Ergebnis möglichst positiv vorzustellen. Auf diese Weise wird eine offene Grundstimmung erzeugt und das Vorhaben mit einem guten Gefühl angegangen. Sich die Zukunft möglichst rosig auszumalen, kann bei einigen Menschen dazu beitragen, die Dinge entspannter anzupacken. Alles durchaus wünschenswerte Effekte. Die Gefahr liegt aber darin, dass übertriebener Optimismus lähmen kann. Wer es bei dem Schritt belässt, sich seine Zukunft möglichst positiv auszumalen, vergisst häufig den nächsten Schritt – und der ist zentral dafür, wenn wir es zum Beispiel schaffen wollen, unsere Neujahrsvorsätze einzuhalten.3. ObstacleWas viele nämlich vergessen, wenn sie sich ihr neues Leben vorstellen, sind die Hindernisse, die noch vor ihnen liegen. Das ist leicht nachzuvollziehen. Schließlich ist es viel schöner, von einer Zukunft zu träumen, in der man im Vorstellungsgespräch nicht mehr schwitzen muss, wenn der Personaler auf die Fremdsprachenkenntnisse zu sprechen kommt – und dabei außenvorzulassen, wie viel Zeit für Vokabel- und Grammatiktraining aufgewendet werden müsste. Doch leider gehört genau das dazu. Und an dieser Stelle scheitern viele Vorhaben und Vorsätze.Wer seine Pläne erfolgreich in die Tat umsetzen möchte, der sollte sich daher vorab möglichst detailliert Klarheit darüber verschaffen, was ihn oder sie davon abhalten könnte. Ein Blick auf bereits gescheiterte Vorhaben kann helfen, die Hindernisse zu finden, die gemeinhin der Grund für das Misslingen sind. Vielleicht entdeckt man beim Blick zurück bestimmte Gewohnheiten oder Glaubenssätze, die hinderlich sind. Einige von uns tragen Glaubenssätze aus Kindheit und Jugend mit sich herum, die Hindernisse auf dem Weg zu unserem Ziel sein können. All das gilt es möglichst konkret zu benennen.Gabriele Oettingen nennt diesen Schritt “mentales Kontrastieren” – und genau das ist zentral dafür, dass wir unsere Pläne erfolgreich umsetzen können. Dieser Erkenntnis liegen die Forschungsergebnisse der Psychologin zugrunde. In ihren Studien stellte sie fest, dass diejenigen Personen am erfolgreichsten ihre Ziele umsetzen konnten, die sich im Vorfeld auch mit den Problemen und Hindernissen beschäftigt haben, die ihnen im Weg stehen. Das Hindernis beziehungsweise die Überwindung des Hindernisses liefert dann nämlich die nötige Energie und Antriebskraft, um das Vorhaben anzugehen und das zu erreichen, was man sich vorgenommen hat.4. PlanMan weiß nun, wie die eigene Zukunft aussehen soll und welche Hindernisse im Weg stehen. Damit ist schon einiges erreicht. Damit die WOOP-Strategie funktioniert, fehlt jedoch noch der letzte Schritt. Nämlich ein konkreter Plan, wie man das Hindernis überwinden kann. Dazu kann man sich beispielsweise überlegen, wie es gelingen könnte, alte Gewohnheiten abzulegen und durch neue zu ersetzen, die dazu beitragen, das Ziel zu erreichen.Zum Beispiel: Statt jeden Morgen beim Warten auf den Zug oder die Straßenbahn gelangweilt durch den Instagram-Feed zu scrollen, könnte man die Zeit nutzen, indem man Vokabeln lernt oder sich ein wenig die Grammatik der zu lernenden Fremdsprache ansieht. Glücklicherweise ist auch das alles digital möglich – es gibt also keine Ausrede mehr, warum man beim Warten auf die Bahn, den Zahnarzttermin oder den Kunden nicht daran arbeitet, sein Ziel zu erreichen. (pg)