Computerhaus Quickborn

Wird Deutschland nach dem Trump-Sieg digital erpressbar?​

Nach dem Wahlsieg von Donald Trump muss die digitale Souveränität endlich erste Unternehmens- und Politikerpflicht werden. Anna Moneymaker/Shutterstock.com Donald Trump hat die Wahl gewonnen und wird der nächste Präsident der USA. Für ein IT-Medium, wie die COMPUTERWOCHE, normalerweise kein Thema. Die Betonung liegt auf normalerweise. Denn vor dem Hintergrund der Drohung Trumps, europäische Waren mit Strafzöllen von bis zu 20 Prozent zu belegen und dem Rebound der EU, dieses dann ebenfalls mit Zöllen zu vergelten, stellt sich die Frage, welche Auswirkungen dies auf den IT-Sektor haben könnte? Sie schütteln ungläubig den Kopf und halten die Frage für an den Haaren herbeigezogen? Dies ist mitnichten der Fall. Denn vor der US-Wahl teilten uns etliche IT-Verantwortliche hinter vorgehaltener Hand mit, dass sie bereits entsprechende alternative IT-Szenarien für ihre Unternehmen entwickeln, falls Trump die US-Wahl gewinnen sollte. Abhängigkeit bei IT-Zukunftsthemen Hirngespinst oder Verschwörungstheorien?  Sicher nicht. Vergegenwärtigen wir uns doch einmal den aktuellen IT-Markt. Dann sind wir bei vielen aktuellen IT-Themen von den USA abhängig. Egal ob Cloud, Open RAN bei 5G im Mobilfunk, KI, oder der Hardware für KI – die Zukunftsthemen der IT werden von den großen US-amerikanischen Playern beherrscht. Und wer garantiert uns, dass ein erratisch agierender Präsident Trump in einem eventuell drohenden Handelskrieg nicht genau diese Themen als Druckmittel benutzt? Um uns digital zu erpressen? Niemand. Was passiert, wenn Trump Europa und Deutschland plötzlich wie andere Länder auf die Embargoliste für IT-Güter und -Services setzt? Also Cloud-Dienste nicht mehr verfügbar sind, das KI-Modell XY nicht mehr nach Deutschland „exportiert“ werden darf. Oder Collaboration-Services wie Teams, Zoom, Webex etc. nicht mehr angeboten werden dürfen? Dann stehen wir in Sachen IT-Betrieb plötzlich blank da. Deutschland – digital erpressbar? Sicher, wir hoffen, dass dieses Szenario niemals eintreten wird. Dennoch sollten wir nach den Erfahrungen mit Donald Trump während seiner ersten Präsidentschaft für dieses Szenario gewappnet sein. Sprich, die digitale Souveränität muss endlich erste Unternehmens- und Politikerpflicht werden. Und das bedeutet, es braucht mehr als nur die Lippenbekenntnisse der Politik auf Veranstaltungen wie dem Digitalgipfel zum IT-Standort Deutschland. Angesichts des kommenden US-Präsidenten Trump brauchen wir endlich eine aktive Förderpolitik für die zarten, aber vielversprechenden digitalen Pflänzchen in unserem Land. Digitale Souveränität fördern Das Know-how ist vorhanden. Das zeigen Initiativen wie Gaia-X, Catena-X oder Manufacturing-X, um nur einige zu nennen. Und nicht zu vergessen, die Unternehmen der Privatwirtschaft, wie Stack IT, Delos Cloud oder Ionos, die in den Aufbau nationaler, souveräner Cloud-Infrastrukturen investieren. Angesichts eines unkalkulierbaren Präsidenten Trumps ist es höchste Eisenbahn, dass die Politik solche Initiativen stärker fördert, um die deutsche Wirtschaft digital unabhängiger und damit weniger erpressbar zu machen. Vielleicht ist vor diesem Hintergrund das Zerbrechen der Ampel-Koalition in Berlin – auch wenn sie geopolitisch zur Unzeit kommt – eine Chance. Schließlich hat sie in Sachen Digitalprojekte in den letzten Jahren wenig Erfolgsmeldungen vorzuweisen. Check and Balances mit IT aus China? Darüber hinaus sollten wir uns eventuell noch mit einem anderen Gedanken anfreunden. War die Entscheidung von Bundesinnenministerin Nancy Faeser und großen Teilen der Grünen, chinesische Hersteller aus dem deutschen Mobilfunknetz auszuschließen, wirklich der Weisheit letzter Schluss? Haben wir damit, mit Blick auf Techniken wie Open RAN, womöglich den berühmten Kill-Switch für unsere Mobilfunknetze nur einem anderen Player übergeben, dessen America-First-Pläne genauso unkalkulierbar sind wie Chinas Großmacht-Phantasien? Ähnliche Überlegungen gelten für KI, Cloud, Chips etc. Ist es vielleicht an der Zeit, mit Blick auf die Zukunft, lieber zweigleisig zu fahren? Um nicht bei wichtigen digitalen Zukunftsthemen einseitig erpressbar zu sein? Egal, wie man die Ereignisse des 6. Novembers 2024 persönlich bewerten mag, es scheint angesagt zu sein, politische und unternehmerische IT-Strategien – mit Blick auf die Abhängigkeiten – neu zu überdenken. 

Wird Deutschland nach dem Trump-Sieg digital erpressbar?​ Nach dem Wahlsieg von Donald Trump muss die digitale Souveränität endlich erste Unternehmens- und Politikerpflicht werden. Anna Moneymaker/Shutterstock.com Donald Trump hat die Wahl gewonnen und wird der nächste Präsident der USA. Für ein IT-Medium, wie die COMPUTERWOCHE, normalerweise kein Thema. Die Betonung liegt auf normalerweise. Denn vor dem Hintergrund der Drohung Trumps, europäische Waren mit Strafzöllen von bis zu 20 Prozent zu belegen und dem Rebound der EU, dieses dann ebenfalls mit Zöllen zu vergelten, stellt sich die Frage, welche Auswirkungen dies auf den IT-Sektor haben könnte? Sie schütteln ungläubig den Kopf und halten die Frage für an den Haaren herbeigezogen? Dies ist mitnichten der Fall. Denn vor der US-Wahl teilten uns etliche IT-Verantwortliche hinter vorgehaltener Hand mit, dass sie bereits entsprechende alternative IT-Szenarien für ihre Unternehmen entwickeln, falls Trump die US-Wahl gewinnen sollte. Abhängigkeit bei IT-Zukunftsthemen Hirngespinst oder Verschwörungstheorien?  Sicher nicht. Vergegenwärtigen wir uns doch einmal den aktuellen IT-Markt. Dann sind wir bei vielen aktuellen IT-Themen von den USA abhängig. Egal ob Cloud, Open RAN bei 5G im Mobilfunk, KI, oder der Hardware für KI – die Zukunftsthemen der IT werden von den großen US-amerikanischen Playern beherrscht. Und wer garantiert uns, dass ein erratisch agierender Präsident Trump in einem eventuell drohenden Handelskrieg nicht genau diese Themen als Druckmittel benutzt? Um uns digital zu erpressen? Niemand. Was passiert, wenn Trump Europa und Deutschland plötzlich wie andere Länder auf die Embargoliste für IT-Güter und -Services setzt? Also Cloud-Dienste nicht mehr verfügbar sind, das KI-Modell XY nicht mehr nach Deutschland „exportiert“ werden darf. Oder Collaboration-Services wie Teams, Zoom, Webex etc. nicht mehr angeboten werden dürfen? Dann stehen wir in Sachen IT-Betrieb plötzlich blank da. Deutschland – digital erpressbar? Sicher, wir hoffen, dass dieses Szenario niemals eintreten wird. Dennoch sollten wir nach den Erfahrungen mit Donald Trump während seiner ersten Präsidentschaft für dieses Szenario gewappnet sein. Sprich, die digitale Souveränität muss endlich erste Unternehmens- und Politikerpflicht werden. Und das bedeutet, es braucht mehr als nur die Lippenbekenntnisse der Politik auf Veranstaltungen wie dem Digitalgipfel zum IT-Standort Deutschland. Angesichts des kommenden US-Präsidenten Trump brauchen wir endlich eine aktive Förderpolitik für die zarten, aber vielversprechenden digitalen Pflänzchen in unserem Land. Digitale Souveränität fördern Das Know-how ist vorhanden. Das zeigen Initiativen wie Gaia-X, Catena-X oder Manufacturing-X, um nur einige zu nennen. Und nicht zu vergessen, die Unternehmen der Privatwirtschaft, wie Stack IT, Delos Cloud oder Ionos, die in den Aufbau nationaler, souveräner Cloud-Infrastrukturen investieren. Angesichts eines unkalkulierbaren Präsidenten Trumps ist es höchste Eisenbahn, dass die Politik solche Initiativen stärker fördert, um die deutsche Wirtschaft digital unabhängiger und damit weniger erpressbar zu machen. Vielleicht ist vor diesem Hintergrund das Zerbrechen der Ampel-Koalition in Berlin – auch wenn sie geopolitisch zur Unzeit kommt – eine Chance. Schließlich hat sie in Sachen Digitalprojekte in den letzten Jahren wenig Erfolgsmeldungen vorzuweisen. Check and Balances mit IT aus China? Darüber hinaus sollten wir uns eventuell noch mit einem anderen Gedanken anfreunden. War die Entscheidung von Bundesinnenministerin Nancy Faeser und großen Teilen der Grünen, chinesische Hersteller aus dem deutschen Mobilfunknetz auszuschließen, wirklich der Weisheit letzter Schluss? Haben wir damit, mit Blick auf Techniken wie Open RAN, womöglich den berühmten Kill-Switch für unsere Mobilfunknetze nur einem anderen Player übergeben, dessen America-First-Pläne genauso unkalkulierbar sind wie Chinas Großmacht-Phantasien? Ähnliche Überlegungen gelten für KI, Cloud, Chips etc. Ist es vielleicht an der Zeit, mit Blick auf die Zukunft, lieber zweigleisig zu fahren? Um nicht bei wichtigen digitalen Zukunftsthemen einseitig erpressbar zu sein? Egal, wie man die Ereignisse des 6. Novembers 2024 persönlich bewerten mag, es scheint angesagt zu sein, politische und unternehmerische IT-Strategien – mit Blick auf die Abhängigkeiten – neu zu überdenken.

Wird Deutschland nach dem Trump-Sieg digital erpressbar?​

Nach dem Wahlsieg von Donald Trump muss die digitale Souveränität endlich erste Unternehmens- und Politikerpflicht werden. Anna Moneymaker/Shutterstock.com Donald Trump hat die Wahl gewonnen und wird der nächste Präsident der USA. Für ein IT-Medium, wie die COMPUTERWOCHE, normalerweise kein Thema. Die Betonung liegt auf normalerweise. Denn vor dem Hintergrund der Drohung Trumps, europäische Waren mit Strafzöllen von bis zu 20 Prozent zu belegen und dem Rebound der EU, dieses dann ebenfalls mit Zöllen zu vergelten, stellt sich die Frage, welche Auswirkungen dies auf den IT-Sektor haben könnte? Sie schütteln ungläubig den Kopf und halten die Frage für an den Haaren herbeigezogen? Dies ist mitnichten der Fall. Denn vor der US-Wahl teilten uns etliche IT-Verantwortliche hinter vorgehaltener Hand mit, dass sie bereits entsprechende alternative IT-Szenarien für ihre Unternehmen entwickeln, falls Trump die US-Wahl gewinnen sollte. Abhängigkeit bei IT-Zukunftsthemen Hirngespinst oder Verschwörungstheorien?  Sicher nicht. Vergegenwärtigen wir uns doch einmal den aktuellen IT-Markt. Dann sind wir bei vielen aktuellen IT-Themen von den USA abhängig. Egal ob Cloud, Open RAN bei 5G im Mobilfunk, KI, oder der Hardware für KI – die Zukunftsthemen der IT werden von den großen US-amerikanischen Playern beherrscht. Und wer garantiert uns, dass ein erratisch agierender Präsident Trump in einem eventuell drohenden Handelskrieg nicht genau diese Themen als Druckmittel benutzt? Um uns digital zu erpressen? Niemand. Was passiert, wenn Trump Europa und Deutschland plötzlich wie andere Länder auf die Embargoliste für IT-Güter und -Services setzt? Also Cloud-Dienste nicht mehr verfügbar sind, das KI-Modell XY nicht mehr nach Deutschland „exportiert“ werden darf. Oder Collaboration-Services wie Teams, Zoom, Webex etc. nicht mehr angeboten werden dürfen? Dann stehen wir in Sachen IT-Betrieb plötzlich blank da. Deutschland – digital erpressbar? Sicher, wir hoffen, dass dieses Szenario niemals eintreten wird. Dennoch sollten wir nach den Erfahrungen mit Donald Trump während seiner ersten Präsidentschaft für dieses Szenario gewappnet sein. Sprich, die digitale Souveränität muss endlich erste Unternehmens- und Politikerpflicht werden. Und das bedeutet, es braucht mehr als nur die Lippenbekenntnisse der Politik auf Veranstaltungen wie dem Digitalgipfel zum IT-Standort Deutschland. Angesichts des kommenden US-Präsidenten Trump brauchen wir endlich eine aktive Förderpolitik für die zarten, aber vielversprechenden digitalen Pflänzchen in unserem Land. Digitale Souveränität fördern Das Know-how ist vorhanden. Das zeigen Initiativen wie Gaia-X, Catena-X oder Manufacturing-X, um nur einige zu nennen. Und nicht zu vergessen, die Unternehmen der Privatwirtschaft, wie Stack IT, Delos Cloud oder Ionos, die in den Aufbau nationaler, souveräner Cloud-Infrastrukturen investieren. Angesichts eines unkalkulierbaren Präsidenten Trumps ist es höchste Eisenbahn, dass die Politik solche Initiativen stärker fördert, um die deutsche Wirtschaft digital unabhängiger und damit weniger erpressbar zu machen. Vielleicht ist vor diesem Hintergrund das Zerbrechen der Ampel-Koalition in Berlin – auch wenn sie geopolitisch zur Unzeit kommt – eine Chance. Schließlich hat sie in Sachen Digitalprojekte in den letzten Jahren wenig Erfolgsmeldungen vorzuweisen. Check and Balances mit IT aus China? Darüber hinaus sollten wir uns eventuell noch mit einem anderen Gedanken anfreunden. War die Entscheidung von Bundesinnenministerin Nancy Faeser und großen Teilen der Grünen, chinesische Hersteller aus dem deutschen Mobilfunknetz auszuschließen, wirklich der Weisheit letzter Schluss? Haben wir damit, mit Blick auf Techniken wie Open RAN, womöglich den berühmten Kill-Switch für unsere Mobilfunknetze nur einem anderen Player übergeben, dessen America-First-Pläne genauso unkalkulierbar sind wie Chinas Großmacht-Phantasien? Ähnliche Überlegungen gelten für KI, Cloud, Chips etc. Ist es vielleicht an der Zeit, mit Blick auf die Zukunft, lieber zweigleisig zu fahren? Um nicht bei wichtigen digitalen Zukunftsthemen einseitig erpressbar zu sein? Egal, wie man die Ereignisse des 6. Novembers 2024 persönlich bewerten mag, es scheint angesagt zu sein, politische und unternehmerische IT-Strategien – mit Blick auf die Abhängigkeiten – neu zu überdenken. 

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