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US-Justizministerium will HPEs Juniper-Kauf blockieren​

Zieht das DoJ bei der Netzwerker-Ehe den Stecker?Gorodenkoff / Shutterstock Nach monatelangen Spekulationen hat das US-Justizministerium Klage eingereicht, um den 14-Milliarden-Dollar-Verkauf von Juniper Networks an Hewlett Packard Enterprise zu blockieren. Als größtes Problem bei dem geplanten Kauf nannte das Department of Justice (DoJ) dabei den eingeschränkten Wettbewerb im Wireless-Bereich. In ihrer Erklärung wies die Behörde darauf hin, dass HPE und Juniper nach dem Marktführer Cisco Systems die zweit-, beziehungsweise drittgrößten Anbieter von WLAN-Lösungen für Unternehmen in den USA seien.  Zu große Marktmacht, zu kleine Konkurrenz  „Diese geplante Übernahme birgt das Risiko, den Wettbewerb in einem äußerst wichtigen Technologiemarkt erheblich zu verringern, und stellt somit genau die Bedrohung dar, die durch den Clayton Act verhindert werden sollte“, schreibt das Justizministerium in einer Erklärung und hält fest: “Sie sollte blockiert werden.“  Gleichzeitig weist das DoJ darauf hin, dass es andere Anbieter von WLAN-Equipment für Unternehmen schwer hätten, sich neu zu positionieren oder zu expandieren, um die Position einer unabhängigen Juniper Networks zu übernehmen. Aktuell seien nur eine Handvoll WLAN-Anbieter gut positioniert, um die fortschrittlichsten Anwendungsfälle zu bewältigen. Zudem hätten kleine Wettbewerber aufgrund ihrer überschaubaren Vertriebs- und Serviceteams Nachteile, da dies notwendige Komponenten seien, um sich den von Enterprise-Kunden verlangten Ruf für zuverlässigen Service zu erarbeiten.  „Selbst gut ausgestattete Networking-Anbieter aus angrenzenden Bereichen stellen wahrscheinlich nicht sofort eine starke Alternative zu Cisco und HPE dar“, befindet die Bundesbehörde. Mehrere dieser Provider hätten mit einem schlechten Ruf zu kämpfen und verfügten nicht über die Vertriebsnetze für ein schnelles Wachstum auf dem Enterprise-WLAN-Markt.  Laut Berechnungen des DoJ würden Cisco und HPE im Falle eines Abschlusses des Geschäfts weit über 70 Prozent des US-Marktes kontrollieren. Der Deal setze zudem dem „starken, direkten Wettbewerb“ zwischen HPE und Juniper ein Ende.  KI als Kernstück des Angebots von HPE für Juniper  Als HPE den Deal im Januar vergangenen Jahres bekannt ab, prognostizierte das Unternehmen, dass es mit Hilfe von Junipers – teilweise überlappender – Produktpalette für Campus- und Rechenzentrumsnetze sein Netzwerkgeschäft verdoppeln würde. Junipers Enterprise-Networking-Sparte war im ersten Quartal 2022 zum ersten Mal in der Firmengeschichte der größte seiner drei Kernbereiche (Cloud, Service Provider und Enterprise) und ist seitdem weiter gewachsen.  Bei dem Kauf geht es in erster Linie um Junipers KI-Technologie. HPE könnte sich mit dem Deal die Cloud-basierte Mist-AI-Familie von Juniper sichern, mit der drahtgebundene und drahtlose Netzwerke proaktiv verwaltet werden. Außerdem entwickelte Juniper mit Marvis einen KI-gestützten virtuellen Netzwerkassistenten für Mist. Marvis kann unzählige Netzwerkprobleme erkennen, beschreiben und beheben, darunter:  anhaltend ausfallende LAN- oder WLAN-Clients,   defekte Kabel,   Lücken in der Abdeckung von Access Points,   problematische WAN-Verbindungen, oder   unzureichende Funkkapazität.  „KI erfordert eine moderne Netzwerkgrundlage, vom Client bis zur Cloud, um Daten zu verbinden, und diese Grundlage wird genauso wichtig sein wie das Silizium, um die Leistung und den Wert der KI beim Übergang der Welt zu dieser Art von beschleunigter Datenverarbeitung zu erschließen“, erklärte HPE-CEO Antonio Neri Ende 2024 auf der HPE Discover in Barcelona. Die Kombination von HPE und Juniper werde das Netz der Zukunft dabei einen großen Schritt nach vorne bringen.   „Der Juniper-Deal wird ein wesentlicher Teil des Puzzles sein“, so der HPE-Chef damals zuversichtlich. „Denn gemeinsam erwarten wir eine Reihe sicherer KI-nativer Netzwerklösungen, die in allen Segmenten – Enterprise, Cloud und Service Provider – ein außergewöhnliches Benutzererlebnis bieten.“  Inwieweit sich diese Vision nach dem Veto des US-Justizministeriums umsetzen lässt, ist fraglich. Beobachter halten es jedoch für möglich, dass die Transaktion mit einigen Anpassungen – beispielsweise der Veräußerung bestimmter Technologien – doch noch über die Bühne gehen kann.  HPE und Juniper verteidigen Deal  Immerhin wollen die beiden Fusionspartner den Einspruch des DoJ nicht so einfach hinnehmen. Innerhalb weniger Stunden nach der Ankündigung des Justizministeriums reagierten HPE und Juniper auf die Einreichung einer Beschwerde mit einer Stellungnahme.  „Wir werden uns energisch gegen die überzogene Auslegung der Kartellgesetze durch das Justizministerium zur Wehr setzen und aufzeigen, wie diese Transaktion den Kunden mehr Innovation und Auswahl bieten, die Dynamik auf dem Netzwerkmarkt durch mehr Wettbewerb positiv verändern und das Rückgrat der US-Netzwerkinfrastruktur stärken wird“, verkündeten die beiden Unternehmen bekannt und verwiesen auf die positiven Bescheide anderer Kartellbehörden, die den Deal geprüft haben. Die geplante Übernahme werde Kunden jeder Größe ein modernes, sicheres Netzwerk bieten, das mit KI und für KI aufgebaut wurde, um eine bessere Benutzer- und Betreibererfahrung zu gewährleisten – und mehr Wettbewerb schaffen, nicht weniger – so die Argumentation von HPE und Juniper.  

US-Justizministerium will HPEs Juniper-Kauf blockieren​ Zieht das DoJ bei der Netzwerker-Ehe den Stecker?Gorodenkoff / Shutterstock Nach monatelangen Spekulationen hat das US-Justizministerium Klage eingereicht, um den 14-Milliarden-Dollar-Verkauf von Juniper Networks an Hewlett Packard Enterprise zu blockieren. Als größtes Problem bei dem geplanten Kauf nannte das Department of Justice (DoJ) dabei den eingeschränkten Wettbewerb im Wireless-Bereich. In ihrer Erklärung wies die Behörde darauf hin, dass HPE und Juniper nach dem Marktführer Cisco Systems die zweit-, beziehungsweise drittgrößten Anbieter von WLAN-Lösungen für Unternehmen in den USA seien.  Zu große Marktmacht, zu kleine Konkurrenz  „Diese geplante Übernahme birgt das Risiko, den Wettbewerb in einem äußerst wichtigen Technologiemarkt erheblich zu verringern, und stellt somit genau die Bedrohung dar, die durch den Clayton Act verhindert werden sollte“, schreibt das Justizministerium in einer Erklärung und hält fest: “Sie sollte blockiert werden.“  Gleichzeitig weist das DoJ darauf hin, dass es andere Anbieter von WLAN-Equipment für Unternehmen schwer hätten, sich neu zu positionieren oder zu expandieren, um die Position einer unabhängigen Juniper Networks zu übernehmen. Aktuell seien nur eine Handvoll WLAN-Anbieter gut positioniert, um die fortschrittlichsten Anwendungsfälle zu bewältigen. Zudem hätten kleine Wettbewerber aufgrund ihrer überschaubaren Vertriebs- und Serviceteams Nachteile, da dies notwendige Komponenten seien, um sich den von Enterprise-Kunden verlangten Ruf für zuverlässigen Service zu erarbeiten.  „Selbst gut ausgestattete Networking-Anbieter aus angrenzenden Bereichen stellen wahrscheinlich nicht sofort eine starke Alternative zu Cisco und HPE dar“, befindet die Bundesbehörde. Mehrere dieser Provider hätten mit einem schlechten Ruf zu kämpfen und verfügten nicht über die Vertriebsnetze für ein schnelles Wachstum auf dem Enterprise-WLAN-Markt.  Laut Berechnungen des DoJ würden Cisco und HPE im Falle eines Abschlusses des Geschäfts weit über 70 Prozent des US-Marktes kontrollieren. Der Deal setze zudem dem „starken, direkten Wettbewerb“ zwischen HPE und Juniper ein Ende.  KI als Kernstück des Angebots von HPE für Juniper  Als HPE den Deal im Januar vergangenen Jahres bekannt ab, prognostizierte das Unternehmen, dass es mit Hilfe von Junipers – teilweise überlappender – Produktpalette für Campus- und Rechenzentrumsnetze sein Netzwerkgeschäft verdoppeln würde. Junipers Enterprise-Networking-Sparte war im ersten Quartal 2022 zum ersten Mal in der Firmengeschichte der größte seiner drei Kernbereiche (Cloud, Service Provider und Enterprise) und ist seitdem weiter gewachsen.  Bei dem Kauf geht es in erster Linie um Junipers KI-Technologie. HPE könnte sich mit dem Deal die Cloud-basierte Mist-AI-Familie von Juniper sichern, mit der drahtgebundene und drahtlose Netzwerke proaktiv verwaltet werden. Außerdem entwickelte Juniper mit Marvis einen KI-gestützten virtuellen Netzwerkassistenten für Mist. Marvis kann unzählige Netzwerkprobleme erkennen, beschreiben und beheben, darunter:  anhaltend ausfallende LAN- oder WLAN-Clients,   defekte Kabel,   Lücken in der Abdeckung von Access Points,   problematische WAN-Verbindungen, oder   unzureichende Funkkapazität.  „KI erfordert eine moderne Netzwerkgrundlage, vom Client bis zur Cloud, um Daten zu verbinden, und diese Grundlage wird genauso wichtig sein wie das Silizium, um die Leistung und den Wert der KI beim Übergang der Welt zu dieser Art von beschleunigter Datenverarbeitung zu erschließen“, erklärte HPE-CEO Antonio Neri Ende 2024 auf der HPE Discover in Barcelona. Die Kombination von HPE und Juniper werde das Netz der Zukunft dabei einen großen Schritt nach vorne bringen.   „Der Juniper-Deal wird ein wesentlicher Teil des Puzzles sein“, so der HPE-Chef damals zuversichtlich. „Denn gemeinsam erwarten wir eine Reihe sicherer KI-nativer Netzwerklösungen, die in allen Segmenten – Enterprise, Cloud und Service Provider – ein außergewöhnliches Benutzererlebnis bieten.“  Inwieweit sich diese Vision nach dem Veto des US-Justizministeriums umsetzen lässt, ist fraglich. Beobachter halten es jedoch für möglich, dass die Transaktion mit einigen Anpassungen – beispielsweise der Veräußerung bestimmter Technologien – doch noch über die Bühne gehen kann.  HPE und Juniper verteidigen Deal  Immerhin wollen die beiden Fusionspartner den Einspruch des DoJ nicht so einfach hinnehmen. Innerhalb weniger Stunden nach der Ankündigung des Justizministeriums reagierten HPE und Juniper auf die Einreichung einer Beschwerde mit einer Stellungnahme.  „Wir werden uns energisch gegen die überzogene Auslegung der Kartellgesetze durch das Justizministerium zur Wehr setzen und aufzeigen, wie diese Transaktion den Kunden mehr Innovation und Auswahl bieten, die Dynamik auf dem Netzwerkmarkt durch mehr Wettbewerb positiv verändern und das Rückgrat der US-Netzwerkinfrastruktur stärken wird“, verkündeten die beiden Unternehmen bekannt und verwiesen auf die positiven Bescheide anderer Kartellbehörden, die den Deal geprüft haben. Die geplante Übernahme werde Kunden jeder Größe ein modernes, sicheres Netzwerk bieten, das mit KI und für KI aufgebaut wurde, um eine bessere Benutzer- und Betreibererfahrung zu gewährleisten – und mehr Wettbewerb schaffen, nicht weniger – so die Argumentation von HPE und Juniper. 

US-Justizministerium will HPEs Juniper-Kauf blockieren​

Zieht das DoJ bei der Netzwerker-Ehe den Stecker?Gorodenkoff / Shutterstock Nach monatelangen Spekulationen hat das US-Justizministerium Klage eingereicht, um den 14-Milliarden-Dollar-Verkauf von Juniper Networks an Hewlett Packard Enterprise zu blockieren. Als größtes Problem bei dem geplanten Kauf nannte das Department of Justice (DoJ) dabei den eingeschränkten Wettbewerb im Wireless-Bereich. In ihrer Erklärung wies die Behörde darauf hin, dass HPE und Juniper nach dem Marktführer Cisco Systems die zweit-, beziehungsweise drittgrößten Anbieter von WLAN-Lösungen für Unternehmen in den USA seien.  Zu große Marktmacht, zu kleine Konkurrenz  „Diese geplante Übernahme birgt das Risiko, den Wettbewerb in einem äußerst wichtigen Technologiemarkt erheblich zu verringern, und stellt somit genau die Bedrohung dar, die durch den Clayton Act verhindert werden sollte“, schreibt das Justizministerium in einer Erklärung und hält fest: “Sie sollte blockiert werden.“  Gleichzeitig weist das DoJ darauf hin, dass es andere Anbieter von WLAN-Equipment für Unternehmen schwer hätten, sich neu zu positionieren oder zu expandieren, um die Position einer unabhängigen Juniper Networks zu übernehmen. Aktuell seien nur eine Handvoll WLAN-Anbieter gut positioniert, um die fortschrittlichsten Anwendungsfälle zu bewältigen. Zudem hätten kleine Wettbewerber aufgrund ihrer überschaubaren Vertriebs- und Serviceteams Nachteile, da dies notwendige Komponenten seien, um sich den von Enterprise-Kunden verlangten Ruf für zuverlässigen Service zu erarbeiten.  „Selbst gut ausgestattete Networking-Anbieter aus angrenzenden Bereichen stellen wahrscheinlich nicht sofort eine starke Alternative zu Cisco und HPE dar“, befindet die Bundesbehörde. Mehrere dieser Provider hätten mit einem schlechten Ruf zu kämpfen und verfügten nicht über die Vertriebsnetze für ein schnelles Wachstum auf dem Enterprise-WLAN-Markt.  Laut Berechnungen des DoJ würden Cisco und HPE im Falle eines Abschlusses des Geschäfts weit über 70 Prozent des US-Marktes kontrollieren. Der Deal setze zudem dem „starken, direkten Wettbewerb“ zwischen HPE und Juniper ein Ende.  KI als Kernstück des Angebots von HPE für Juniper  Als HPE den Deal im Januar vergangenen Jahres bekannt ab, prognostizierte das Unternehmen, dass es mit Hilfe von Junipers – teilweise überlappender – Produktpalette für Campus- und Rechenzentrumsnetze sein Netzwerkgeschäft verdoppeln würde. Junipers Enterprise-Networking-Sparte war im ersten Quartal 2022 zum ersten Mal in der Firmengeschichte der größte seiner drei Kernbereiche (Cloud, Service Provider und Enterprise) und ist seitdem weiter gewachsen.  Bei dem Kauf geht es in erster Linie um Junipers KI-Technologie. HPE könnte sich mit dem Deal die Cloud-basierte Mist-AI-Familie von Juniper sichern, mit der drahtgebundene und drahtlose Netzwerke proaktiv verwaltet werden. Außerdem entwickelte Juniper mit Marvis einen KI-gestützten virtuellen Netzwerkassistenten für Mist. Marvis kann unzählige Netzwerkprobleme erkennen, beschreiben und beheben, darunter:  anhaltend ausfallende LAN- oder WLAN-Clients,   defekte Kabel,   Lücken in der Abdeckung von Access Points,   problematische WAN-Verbindungen, oder   unzureichende Funkkapazität.  „KI erfordert eine moderne Netzwerkgrundlage, vom Client bis zur Cloud, um Daten zu verbinden, und diese Grundlage wird genauso wichtig sein wie das Silizium, um die Leistung und den Wert der KI beim Übergang der Welt zu dieser Art von beschleunigter Datenverarbeitung zu erschließen“, erklärte HPE-CEO Antonio Neri Ende 2024 auf der HPE Discover in Barcelona. Die Kombination von HPE und Juniper werde das Netz der Zukunft dabei einen großen Schritt nach vorne bringen.   „Der Juniper-Deal wird ein wesentlicher Teil des Puzzles sein“, so der HPE-Chef damals zuversichtlich. „Denn gemeinsam erwarten wir eine Reihe sicherer KI-nativer Netzwerklösungen, die in allen Segmenten – Enterprise, Cloud und Service Provider – ein außergewöhnliches Benutzererlebnis bieten.“  Inwieweit sich diese Vision nach dem Veto des US-Justizministeriums umsetzen lässt, ist fraglich. Beobachter halten es jedoch für möglich, dass die Transaktion mit einigen Anpassungen – beispielsweise der Veräußerung bestimmter Technologien – doch noch über die Bühne gehen kann.  HPE und Juniper verteidigen Deal  Immerhin wollen die beiden Fusionspartner den Einspruch des DoJ nicht so einfach hinnehmen. Innerhalb weniger Stunden nach der Ankündigung des Justizministeriums reagierten HPE und Juniper auf die Einreichung einer Beschwerde mit einer Stellungnahme.  „Wir werden uns energisch gegen die überzogene Auslegung der Kartellgesetze durch das Justizministerium zur Wehr setzen und aufzeigen, wie diese Transaktion den Kunden mehr Innovation und Auswahl bieten, die Dynamik auf dem Netzwerkmarkt durch mehr Wettbewerb positiv verändern und das Rückgrat der US-Netzwerkinfrastruktur stärken wird“, verkündeten die beiden Unternehmen bekannt und verwiesen auf die positiven Bescheide anderer Kartellbehörden, die den Deal geprüft haben. Die geplante Übernahme werde Kunden jeder Größe ein modernes, sicheres Netzwerk bieten, das mit KI und für KI aufgebaut wurde, um eine bessere Benutzer- und Betreibererfahrung zu gewährleisten – und mehr Wettbewerb schaffen, nicht weniger – so die Argumentation von HPE und Juniper.  

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