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Unzufrieden mit den Portraitfotos des iPhone 16? Das können die neuen Stile!​

iPhone 16 Pro Kamera: Unterschätzte Farbstile! Entdecken Sie, wie die Kamera-App Porträts optimiert und warum Apples zurückhaltende Bearbeitung im Vergleich zu Samsung oder Google Vorteile bietet. Erfahren Sie, wie Sie realistischere und natürlichere Hautfarben erzielen.

Unzufrieden mit den Portraitfotos des iPhone 16? Das können die neuen Stile!​

Petter Ahrnstedt Das iPhone 16 Pro ist schon länger auf dem Markt, doch eine Funktion bleibt meiner Meinung nach stark unterschätzt: die Farbstile der Kamera-App. Diese essenzielle Funktion für Porträts wurde in vielen Tests kaum gewürdigt und wird häufig missverstanden. Vermutlich ist es Ihnen selbst schon aufgefallen: Die Fotos bestimmter Smartphones haben oft einen ganz eigenen Look. Ein Foto von Ihnen, das mit einem Samsung Galaxy aufgenommen wurde, sieht oft anders aus als ein Porträt eines iPhone 16 Pro oder Oppo. Das ist kein Fehler, sondern liegt an den Vorgaben des Smartphone-Herstellers. Um die kleinen Sensoren und Objektive voll auszuschöpfen, bearbeiten Smartphones Fotos schon bei der Aufnahme und führen zahllose Korrekturen durch. Jeder Smartphone-Hersteller stellt diese Stellschrauben unterschiedlich ein. Bei Helligkeit, Farbe und Kontrast gibt es deshalb große Unterschiede, die gerade bei Porträts auffallen. Das iPhone liegt bei Umfragen oft zurück Bei seiner Aufbereitung von Fotos war Apple in den vergangenen Jahren vergleichsweise zurückhaltend, üblicherweise wird etwa ein Foto nur maßvoll aufgehellt. Ein Samsung Galaxy hat dagegen den Ruf, etwas rabiater einzugreifen. Der Vorteil für iPhone-Besitzer: Fotos, die mit einem iPhone aufgenommen werden, entsprechen meist der Vorlage und liefern ein realistisches Abbild. Dennoch gibt es Unterschiede in der Bildqualität zwischen den verschiedenen iPhone-Modellen. Dem iPhone 13 Pro sagt man etwa nach, bei Porträts öfter einen starken Orange-Stich zu ergänzen. Ein realitätsnahes Foto kommt aber bei Dritten nicht immer gut an: Bei einem Vergleich zweier Fotos gefällt den meisten Anwendern nämlich fast immer das hellere Foto mit starken Kontrasten und Farben besser. Das bestätigt indirekt auch eine Umfrage des Youtubers MKBHD, der regelmäßig in einem Blindtest die Fotos verschiedener Smartphones von Millionen Nutzern bewerten lässt. Gerade die Fotos von Googles Pixel-Reihe schneiden hier oft besonders gut ab. Allerdings scheint Google bei den Fotos auch eine besonders aufwendige Korrektur durchzuführen. Das ist nach meiner Meinung nicht immer ideal. Sie sind bei diesen Kameras außerdem komplett auf die Automatik des Smartphones angewiesen – entweder sie funktioniert oder eben nicht. Porträts als Problem Eine Folge zu starker Nachbearbeitung kann sein, dass sich der Fotografierte kaum wiedererkennt und das Foto zu stark vom Original abweicht. In der Fotografie sind Porträts nicht ohne Grund eine Herausforderung. Für das menschliche Auge sind Bildfehler besonders sichtbar, kann ein Mensch doch bei Porträts viele Feinheiten wahrnehmen. Schon die Färbung der Haut bietet zahllose Nuancen. Darum fallen aber auch fehlerhafte Farbwiedergaben besonders störend auf. Einen interessanten Test führt die Seite DXOmark bei Ihren Smartphone-Tests durch: Hier wird nämlich eine Reihe an Porträtfotos erstellt, diese Fotos werden dann aber nicht durch Dritte bewertet, sondern durch die fotografierten Personen selbst. Der Test liefert dadurch ein Ergebnis, ob der Fotografierte sich durch das Foto gut wiedergegeben fühlt. Diese Umfragen sind im Gegensatz zur obigen Umfrage eine Bestätigung für Apples Vorgehen, denn hier schneiden die iPhones sehr gut ab. So erhalten Sie bessere Ergebnisse Es gibt für Smartphones noch eine andere große Hürde: die Wiedergabe von Hauttönen. Ein besonders großes Problem sind für den automatischen Weißabgleich und die automatische Helligkeitskorrektur, Hauttöne und vor allem sehr dunkle und äußerst helle Hauttöne. Der Weißabgleich vieler Kameras bzw. Smartphones ist nämlich meist auf die in westlichen Ländern am weitesten verbreitete europäische Haut abgestimmt. Ein dunkleres Gesicht wird oft zu stark aufgehellt und die Farbe falsch dargestellt. Das ist auch in der anderen Richtung manchmal ein Problem, und ein Gesicht mit sehr heller Haut wird abgedunkelt. Das war schon in Zeiten der Analogfotografie ein Problem. Einen interessanten Vorstoß machte Google 2021 mit der Einführung des Pixel 6, durch eine Optimierung der Software namens Real Tone soll nämlich das Pixel besonders zuverlässig arbeiten – primär bei Personen mit dunkler Haut. Aktuell setzt Google zudem auf KI. Auch Apple hat seine Automatiken im Laufe der Jahre immer weiter angepasst, beim Vergleich der Fotos eines iPhone 15 und iPhone 16 fiel mir etwa auf, dass das iPhone 16 das gleiche Motiv oft deutlich stärker aufhellt. Das macht Apple wohl nicht ohne Grund: Im viel beachteten Test von MKBHD führten die sparsam belichteten Fotos des iPhone 15 schließlich zu einer besonders schlechten Bewertung. Möglich, dass ein iPhone 16 im nächsten Test bedeutend besser abschneiden wird. Laut Tests der Seite DXOmark hat Apple nämlich auch beim iPhone 16 Pro die Darstellung von Hauttönen geändert und einen etwas wärmeren Farbton gewählt. Das eher dunkle Foto des iPhone 15 wurde in der Umfrage sehr schlecht bewertet.Youtube Fotografische Stile als Lösung Sie haben aber beim iPhone 16 und iPhone 16 Pro erstmals die Option, die Hauttonwiedergabe manuell zu wählen, über die fotografischen Stile. Schon länger bieten neuere iPhones fotografische Stile, die bisher oft für stark verfremdende Effekte verwendet werden. Zu diesen Stilen gehören seit Jahren die Stile Leuchtend, Natürlich, Hell, Dramatisch, Still, Gemütlich, Ätherisch, Weich S/W und Schlicht S/W. Erstmals ist es bei den aktuellen iPhones möglich, diese Fotostile weiter zu konfigurieren: Wahlweise im Nachhinein oder vor der Aufnahme können Sie etwa den Farbton und die Farbeinstellungen des gewählten Stils feinjustieren. Neu sind außerdem fünf zusätzliche Stile zur Anpassung des Hauttons. Dies ermöglicht eine individuelle Anpassung des Hauttons in einem Foto, was z. B. bei sehr blasser oder dunkler Haut sinnvoll ist. Wie oben bereits erwähnt ist der automatische Weißabgleich bei diesen Hauttönen oft daneben und macht dunkle Haut zu dunkel. Eine Systemeinstellung hilft bei der Auswahl.IDG Sie müssen dabei nicht selbst herumprobieren: Über die Einstellung “Kamera” können Sie unter “Kamerastile” eine vollkommen neue Assistenzfunktion aufrufen, die Ihnen bei der Auswahl des für Sie passenden Farbstils hilft. Diese Funktion ist dafür gedacht, dass Sie hier Porträtfotos von sich selbst auswählen und auf deren Basis einen für Sie angenehmen Kamerastil auswählen. Dazu wählen Sie vier Porträtfotos von sich aus, und der Assistent zeigt Ihnen, wie diese mit verschiedenen Fotostilen wirken. Zur Auswahl stehen Hauttöne wie Standard, Bernstein, Gold, Roségold, Neutral und Kaltrosa, die jeweils die Untertöne der Bilder entsprechend verstärken. (Bei der Benennung scheint Apple übrigens Anleihen in der Kosmetik genommen zu haben.) Der Stil Gold scheint sich etwa gut für dunkle Haut zu eignen, weniger für sehr helle Haut. Zu dunkler Haut passt etwa der Stil “Gold”IDG Diese Anpassung ist auch über die neue Kamerasteuerung unter “Ton” möglich, sodass Sie bereits während der Aufnahme den gewünschten Farbton oder Effekt einstellen können. Diese Stile sind weiter anpassbar, sie können hier über ein Matrixfeld auch eine stärkere Aufhellung oder starke Kontraste einstellen. Sie können dies über eine Art Matrixfeld einstellen und dann Ton und Farbe speichern. Der Stil ist dann als Standard ausgewählt – auch beim nächsten Selfie. Wünschen Sie eine stärkere Aufhellung Ihrer Porträts, können Sie dies nun ebenfalls einstellen. Alle Anpassungen sind natürlich auch noch nach einer Aufnahme anwendbar oder können rückgängig gemacht werden. Dazu sollten Sie aber das Format HEIF wählen, bei Wahl des Standardformat JPEG (oder “Maximale Kompatibilität”) ist eine Änderung nachträglich nicht mehr möglich. Auch das RAW-Format des iPhone 16 Pro wird nicht unterstützt. Der Stil kann auch nachträglich oder bei einer Aufnahme gewählt werden.Apple Die Seite Dxomark.com hat auch diese neuen Stile bereits in einer Nutzerbefragung ausprobiert und verschiedene Personen über ihre Vorlieben für bestimmte Stile befragt. Die Reaktionen fielen überwiegend positiv aus, allerdings zeigten sich deutliche Unterschiede in der Wahl der Stile – viele Nutzer bevorzugten offenbar Farbgebungen, die zu ihrem individuellen Hautton passen. Dies unterstreicht den Nutzen von Apples neuer Funktion: Sie ermöglicht es jedem Nutzer, eine Farbgebung zu finden, die seinen persönlichen Vorlieben und seinem Erscheinungsbild entspricht. Wie die Umfrage feststellte, funktionieren die Stile allerdings nur bei Fotos einzelner Personen gut: Bei Gruppenfotos mit Personen verschiedener Hauttypen kamen die Stile eher schlecht weg. Für Gruppenfotos ist wohl weiterhin eine neutrale Einstellung die beste Lösung. Fazit Porträtfotos sind eine echte Herausforderung, auch für die Automatik vieler Smartphones. Apples neue fotografische Stile liefern eine interessante Lösung, um diese Darstellung individuell anzupassen. Die Funktion ist aber nicht für jeden geeignet, vielen Anwendern werden die Farbtonunterschiede kaum auffallen. Gerade für Menschen mit dunkler oder sehr heller Hautfarbe ist diese neue Funktion aber äußerst nützlich. Apple hat bei der neuen Funktion nach meiner Meinung aber ein kleines Marketing-Problem: Es ist nicht einfach, eine Funktion zu bewerben, die eigentlich dazu dient, Schwächen der iPhone-Kamera auszugleichen. (Macwelt) 

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