Achtsame Führungskräfte, die in ihrem Team großen Wert auf Kommunikation und zwischenmenschliche Beziehungen legen, erhöhen die Leistungsbereitschaft und stärken den Zusammenhalt sowie die Bindung ans Unternehmen. Butsaya – shutterstock.com Viele Branchen durchlaufen gerade einen massiven Umbruch. Sie passen sich organisatorisch an, führen moderne Technologien ein und entwickeln neue Geschäftsmodelle. Damit einher geht eine grundlegend veränderte Arbeitswelt und ein Umdenken in der Unternehmenskultur. Mitten in dieser Transformation befinden sich Führungskräfte. Sie sind Betroffene des Wandels und nehmen zugleich eine entscheidende Rolle als Vorbild und Multiplikator ein. Eine Belastung, die durch ständig zunehmende Rollen, Aufgaben, Erwartungen und Verantwortungen noch verstärkt wird. Besonders Frauen in Führungspositionen fühlen sich dauergestresst und erschöpft. Ein Mittel dagegen kann Achtsamkeit sein, dessen Wirksamkeit längst vielseitig belegt ist. Besonders positive Effekte zeigen sich auf die Gesundheit und das allgemeine Wohlbefinden. So gelten bewusste Atemübungen und Mikropausen, achtsamkeitsbasierte Interventionen und angeleitete Meditationen als hilfreich, um die Selbstregulation zu stärken und gelassener mit Veränderungen oder Belastungen umzugehen. Gleichzeitig erhöhen solche Methoden die Gedächtnisleistung, die Kreativität, die Verhandlungs- und Problemlösungsfähigkeit. Die mentale Gesundheit stärken „Diese Effekte sollten sich Unternehmen zunutze machen, um die mentale Gesundheit ihrer Beschäftigten zu stärken. Denn wer sich an seinem Arbeitsplatz wohlfühlt, ist zufriedener, meldet sich seltener krank und fühlt sich dem Arbeitgeber stärker verbunden“, sagt Sarah Lange, Managerin im Bereich People & Culture bei der IT- und Managementberatung MHP. Gemeinsam mit ihrem Team unterstützt sie Kunden mit einer ganzen Reihe an Angeboten dabei, mehr Achtsamkeit in den Arbeitsalltag zu bringen und das Thema in Transformationsprojekten oben auf die Agenda zu setzen. Was passiert, wenn Achtsamkeit praktiziert wird, erforschte die Personalerin in ihrer Dissertation am Lehrstuhl für Personalentwicklung und Veränderungsmanagement. Ein Ergebnis: Führungskräfte, die im Umgang mit sich selbst und ihren Mitarbeitenden achtsam sind, haben ein reguliertes Stresslevel, was wiederum zu mehr Fokus, besseren Entscheidungen und weniger Fehlern führt. Außerdem agieren sie weniger destruktiv und gleichzeitig transformationaler. Ein transformationaler Führungsstil zeichnet sich durch die Funktion von Führungskräften als Vorbild aus. Indem Vorgesetzte ihr Team inspirieren, intrinsisch motivieren, die individuellen Stärken fördern und hohen Wert auf Kommunikation und zwischenmenschliche Beziehungen legen, erhöhen sie die Leistungs- und Lernbereitschaft und stärken den Zusammenhalt sowie die Bindung ans Unternehmen. „Führungsstil und -verhalten können in Zeiten, in denen viele Change-Projekte scheitern oder nicht nachhaltig wirken, einen echten Unterschied machen“, meint Lange. Denn Führungskräfte seien maßgeblich beteiligt, Veränderung zu gestalten, und aufgefordert, in unruhigen Phasen eine Balance zwischen Druck und Unterstützung zu finden. Erst in Präsenz, dann per App Achtsamkeit kann helfen, die richtige Balance zu finden. Das bedeutet, die Aufmerksamkeit bewusst auf den gegenwärtigen Moment zu lenken, das eigene Verhalten und das des Gegenübers wahrzunehmen und zu reflektieren. Damit einher geht eine Haltung der Offenheit, Akzeptanz, Geduld und des Mitgefühls. Doch wie kommt man als Führungskraft dahin? Zum Beispiel mit Mindful Leadership Trainings. Klassische Bestandteile dieser Trainings sind Elemente aus dem lösungsorientierten systemischen Coaching. Oft geht es um konkrete Situationen im Arbeitsumfeld: Wie reguliert man im Konflikt seine Emotionen? Wie behält man unter Druck einen kühlen Kopf? Wie erkennt man Überlastungssignale bei sich selbst und im Team? Wie geht man mit Angst vor Veränderung um? In der Beratungspraxis erlebe sie, so Lange, dass solche Trainings nicht nur das Führungsverhalten der Teilnehmenden enorm verbessern, sondern sich auch der Gemütszustand verändere. In der Folge fühle sich auch das Team wohler und gelassener. Verstärkt werden die Ergebnisse aus den Präsenztrainings, wenn Achtsamkeitsübungen per App weiterverfolgt werden. Neben den achtsamkeitsbasierten Trainings- und Coaching-Ansätzen eignen sich spezielle Schulungsprogramme, um einen gesunden Umgang mit permanenter Veränderung sowie das Selbstwirksamkeitsempfinden zu fördern. Das Fundament solcher Maßnahmen ist häufig die Arbeit mit Werten und die Ausrichtung auf die Sinnhaftigkeit der Veränderung, den Einfluss und Wirkungskreis jeder einzelnen Person sowie die Stärkung des Zusammengehörigkeitsgefühls durch die gemeinsame Erarbeitung von Transformationsvisionen. In Transformationscoachings sollen Organisationen herausfinden, was ihre Werte und Ziele sind und was sie brauchen, um Ziele zu erreichen. Die erarbeitete Vision wird Top-down von der Geschäftsleitung auf die unterschiedlichen Führungsebenen und dann auf die einzelnen Teams ausgerollt. So werden bei der gemeinsamen Arbeit an Zielbildern und Transformationsstrategien alle einbezogen. Geachtet werden sollte stets auf die psychologische Sicherheit, das Kompetenzgefühl im Team, einen achtsamen Umgang miteinander durch eine achtsame Kommunikation und ein wohlwollendes Mindset. Anschließend erfolgt die Implementierung ins Unternehmen. Neue Rituale etablieren Es geht aber auch unterschwelliger: So helfen sogenannte Body Scans mit einzelnen Körperteilen, wieder stärker ins Fühlen und in Verbindung mit sich selbst zu kommen. Die Aufmerksamkeit wird dabei auf ein positives Gefühl eines bestimmten Moments gelenkt, das dann näher beschrieben wird: Wo genau sitzt das Gefühl? Wenn es eine Farbe oder ein Klang wäre, wie würde es aussehen oder sich anhören? Allein durch das Verweilen bei Körperempfindungen, Gedanken und Gefühlen entsteht Achtsamkeit. Die Angebote können aber auch dazu genutzt werden, um Ziele zu manifestieren und Bilder im Kopf zu erzeugen, sowie um negative Gefühle zu bearbeiten. Im Anschluss hilft eine Defusionsübung aus der Akzeptanz- und Commitment-Therapie, diese Gefühle wieder loszulassen. Eine weitere Möglichkeit, um Achtsamkeit in den Arbeitsalltag zu integrieren: Communities zu bilden, in denen das Thema achtsame Kommunikation behandelt und geübt wird. Hier schafft man zunächst einen angenehmen und geschützten Raum, in dem man sich offen und persönlich austauscht. Allein dieser Austausch bewirkt, dass Achtsamkeit angenommen und damit entstigmatisiert wird. „Ich empfehle in und um Meetings herum neue Rituale wie Check-ins und Check-outs mit Bildkarten, Energiebarometer, kurze Meditationen und die „stille Stunde“ zu implementieren“, sagt Lange. „Speziell in Konfliktsituationen können Führungskräfte mit systemischen Fragen arbeiten, um einen Perspektivwechsel zu bewirken, und wohlwollende Hypothesen nutzen, um Empathie füreinander zu erzeugen.“ Mit diesem Blumenstrauß an Tools, wird Achtsamkeit tatsächlich zum Erfolgsfaktor.
So funktioniert achtsame Führung
Achtsame Führungskräfte, die in ihrem Team großen Wert auf Kommunikation und zwischenmenschliche Beziehungen legen, erhöhen die Leistungsbereitschaft und stärken den Zusammenhalt sowie die Bindung ans Unternehmen. Butsaya – shutterstock.com Viele Branchen durchlaufen gerade einen massiven Umbruch. Sie passen sich organisatorisch an, führen moderne Technologien ein und entwickeln neue Geschäftsmodelle. Damit einher geht eine grundlegend veränderte Arbeitswelt und ein Umdenken in der Unternehmenskultur. Mitten in dieser Transformation befinden sich Führungskräfte. Sie sind Betroffene des Wandels und nehmen zugleich eine entscheidende Rolle als Vorbild und Multiplikator ein. Eine Belastung, die durch ständig zunehmende Rollen, Aufgaben, Erwartungen und Verantwortungen noch verstärkt wird. Besonders Frauen in Führungspositionen fühlen sich dauergestresst und erschöpft. Ein Mittel dagegen kann Achtsamkeit sein, dessen Wirksamkeit längst vielseitig belegt ist. Besonders positive Effekte zeigen sich auf die Gesundheit und das allgemeine Wohlbefinden. So gelten bewusste Atemübungen und Mikropausen, achtsamkeitsbasierte Interventionen und angeleitete Meditationen als hilfreich, um die Selbstregulation zu stärken und gelassener mit Veränderungen oder Belastungen umzugehen. Gleichzeitig erhöhen solche Methoden die Gedächtnisleistung, die Kreativität, die Verhandlungs- und Problemlösungsfähigkeit. Die mentale Gesundheit stärken „Diese Effekte sollten sich Unternehmen zunutze machen, um die mentale Gesundheit ihrer Beschäftigten zu stärken. Denn wer sich an seinem Arbeitsplatz wohlfühlt, ist zufriedener, meldet sich seltener krank und fühlt sich dem Arbeitgeber stärker verbunden“, sagt Sarah Lange, Managerin im Bereich People & Culture bei der IT- und Managementberatung MHP. Gemeinsam mit ihrem Team unterstützt sie Kunden mit einer ganzen Reihe an Angeboten dabei, mehr Achtsamkeit in den Arbeitsalltag zu bringen und das Thema in Transformationsprojekten oben auf die Agenda zu setzen. Was passiert, wenn Achtsamkeit praktiziert wird, erforschte die Personalerin in ihrer Dissertation am Lehrstuhl für Personalentwicklung und Veränderungsmanagement. Ein Ergebnis: Führungskräfte, die im Umgang mit sich selbst und ihren Mitarbeitenden achtsam sind, haben ein reguliertes Stresslevel, was wiederum zu mehr Fokus, besseren Entscheidungen und weniger Fehlern führt. Außerdem agieren sie weniger destruktiv und gleichzeitig transformationaler. Ein transformationaler Führungsstil zeichnet sich durch die Funktion von Führungskräften als Vorbild aus. Indem Vorgesetzte ihr Team inspirieren, intrinsisch motivieren, die individuellen Stärken fördern und hohen Wert auf Kommunikation und zwischenmenschliche Beziehungen legen, erhöhen sie die Leistungs- und Lernbereitschaft und stärken den Zusammenhalt sowie die Bindung ans Unternehmen. „Führungsstil und -verhalten können in Zeiten, in denen viele Change-Projekte scheitern oder nicht nachhaltig wirken, einen echten Unterschied machen“, meint Lange. Denn Führungskräfte seien maßgeblich beteiligt, Veränderung zu gestalten, und aufgefordert, in unruhigen Phasen eine Balance zwischen Druck und Unterstützung zu finden. Erst in Präsenz, dann per App Achtsamkeit kann helfen, die richtige Balance zu finden. Das bedeutet, die Aufmerksamkeit bewusst auf den gegenwärtigen Moment zu lenken, das eigene Verhalten und das des Gegenübers wahrzunehmen und zu reflektieren. Damit einher geht eine Haltung der Offenheit, Akzeptanz, Geduld und des Mitgefühls. Doch wie kommt man als Führungskraft dahin? Zum Beispiel mit Mindful Leadership Trainings. Klassische Bestandteile dieser Trainings sind Elemente aus dem lösungsorientierten systemischen Coaching. Oft geht es um konkrete Situationen im Arbeitsumfeld: Wie reguliert man im Konflikt seine Emotionen? Wie behält man unter Druck einen kühlen Kopf? Wie erkennt man Überlastungssignale bei sich selbst und im Team? Wie geht man mit Angst vor Veränderung um? In der Beratungspraxis erlebe sie, so Lange, dass solche Trainings nicht nur das Führungsverhalten der Teilnehmenden enorm verbessern, sondern sich auch der Gemütszustand verändere. In der Folge fühle sich auch das Team wohler und gelassener. Verstärkt werden die Ergebnisse aus den Präsenztrainings, wenn Achtsamkeitsübungen per App weiterverfolgt werden. Neben den achtsamkeitsbasierten Trainings- und Coaching-Ansätzen eignen sich spezielle Schulungsprogramme, um einen gesunden Umgang mit permanenter Veränderung sowie das Selbstwirksamkeitsempfinden zu fördern. Das Fundament solcher Maßnahmen ist häufig die Arbeit mit Werten und die Ausrichtung auf die Sinnhaftigkeit der Veränderung, den Einfluss und Wirkungskreis jeder einzelnen Person sowie die Stärkung des Zusammengehörigkeitsgefühls durch die gemeinsame Erarbeitung von Transformationsvisionen. In Transformationscoachings sollen Organisationen herausfinden, was ihre Werte und Ziele sind und was sie brauchen, um Ziele zu erreichen. Die erarbeitete Vision wird Top-down von der Geschäftsleitung auf die unterschiedlichen Führungsebenen und dann auf die einzelnen Teams ausgerollt. So werden bei der gemeinsamen Arbeit an Zielbildern und Transformationsstrategien alle einbezogen. Geachtet werden sollte stets auf die psychologische Sicherheit, das Kompetenzgefühl im Team, einen achtsamen Umgang miteinander durch eine achtsame Kommunikation und ein wohlwollendes Mindset. Anschließend erfolgt die Implementierung ins Unternehmen. Neue Rituale etablieren Es geht aber auch unterschwelliger: So helfen sogenannte Body Scans mit einzelnen Körperteilen, wieder stärker ins Fühlen und in Verbindung mit sich selbst zu kommen. Die Aufmerksamkeit wird dabei auf ein positives Gefühl eines bestimmten Moments gelenkt, das dann näher beschrieben wird: Wo genau sitzt das Gefühl? Wenn es eine Farbe oder ein Klang wäre, wie würde es aussehen oder sich anhören? Allein durch das Verweilen bei Körperempfindungen, Gedanken und Gefühlen entsteht Achtsamkeit. Die Angebote können aber auch dazu genutzt werden, um Ziele zu manifestieren und Bilder im Kopf zu erzeugen, sowie um negative Gefühle zu bearbeiten. Im Anschluss hilft eine Defusionsübung aus der Akzeptanz- und Commitment-Therapie, diese Gefühle wieder loszulassen. Eine weitere Möglichkeit, um Achtsamkeit in den Arbeitsalltag zu integrieren: Communities zu bilden, in denen das Thema achtsame Kommunikation behandelt und geübt wird. Hier schafft man zunächst einen angenehmen und geschützten Raum, in dem man sich offen und persönlich austauscht. Allein dieser Austausch bewirkt, dass Achtsamkeit angenommen und damit entstigmatisiert wird. „Ich empfehle in und um Meetings herum neue Rituale wie Check-ins und Check-outs mit Bildkarten, Energiebarometer, kurze Meditationen und die „stille Stunde“ zu implementieren“, sagt Lange. „Speziell in Konfliktsituationen können Führungskräfte mit systemischen Fragen arbeiten, um einen Perspektivwechsel zu bewirken, und wohlwollende Hypothesen nutzen, um Empathie füreinander zu erzeugen.“ Mit diesem Blumenstrauß an Tools, wird Achtsamkeit tatsächlich zum Erfolgsfaktor.
So funktioniert achtsame Führung Achtsame Führungskräfte, die in ihrem Team großen Wert auf Kommunikation und zwischenmenschliche Beziehungen legen, erhöhen die Leistungsbereitschaft und stärken den Zusammenhalt sowie die Bindung ans Unternehmen. Butsaya – shutterstock.com Viele Branchen durchlaufen gerade einen massiven Umbruch. Sie passen sich organisatorisch an, führen moderne Technologien ein und entwickeln neue Geschäftsmodelle. Damit einher geht eine grundlegend veränderte Arbeitswelt und ein Umdenken in der Unternehmenskultur. Mitten in dieser Transformation befinden sich Führungskräfte. Sie sind Betroffene des Wandels und nehmen zugleich eine entscheidende Rolle als Vorbild und Multiplikator ein. Eine Belastung, die durch ständig zunehmende Rollen, Aufgaben, Erwartungen und Verantwortungen noch verstärkt wird. Besonders Frauen in Führungspositionen fühlen sich dauergestresst und erschöpft. Ein Mittel dagegen kann Achtsamkeit sein, dessen Wirksamkeit längst vielseitig belegt ist. Besonders positive Effekte zeigen sich auf die Gesundheit und das allgemeine Wohlbefinden. So gelten bewusste Atemübungen und Mikropausen, achtsamkeitsbasierte Interventionen und angeleitete Meditationen als hilfreich, um die Selbstregulation zu stärken und gelassener mit Veränderungen oder Belastungen umzugehen. Gleichzeitig erhöhen solche Methoden die Gedächtnisleistung, die Kreativität, die Verhandlungs- und Problemlösungsfähigkeit. Die mentale Gesundheit stärken „Diese Effekte sollten sich Unternehmen zunutze machen, um die mentale Gesundheit ihrer Beschäftigten zu stärken. Denn wer sich an seinem Arbeitsplatz wohlfühlt, ist zufriedener, meldet sich seltener krank und fühlt sich dem Arbeitgeber stärker verbunden“, sagt Sarah Lange, Managerin im Bereich People & Culture bei der IT- und Managementberatung MHP. Gemeinsam mit ihrem Team unterstützt sie Kunden mit einer ganzen Reihe an Angeboten dabei, mehr Achtsamkeit in den Arbeitsalltag zu bringen und das Thema in Transformationsprojekten oben auf die Agenda zu setzen. Was passiert, wenn Achtsamkeit praktiziert wird, erforschte die Personalerin in ihrer Dissertation am Lehrstuhl für Personalentwicklung und Veränderungsmanagement. Ein Ergebnis: Führungskräfte, die im Umgang mit sich selbst und ihren Mitarbeitenden achtsam sind, haben ein reguliertes Stresslevel, was wiederum zu mehr Fokus, besseren Entscheidungen und weniger Fehlern führt. Außerdem agieren sie weniger destruktiv und gleichzeitig transformationaler. Ein transformationaler Führungsstil zeichnet sich durch die Funktion von Führungskräften als Vorbild aus. Indem Vorgesetzte ihr Team inspirieren, intrinsisch motivieren, die individuellen Stärken fördern und hohen Wert auf Kommunikation und zwischenmenschliche Beziehungen legen, erhöhen sie die Leistungs- und Lernbereitschaft und stärken den Zusammenhalt sowie die Bindung ans Unternehmen. „Führungsstil und -verhalten können in Zeiten, in denen viele Change-Projekte scheitern oder nicht nachhaltig wirken, einen echten Unterschied machen“, meint Lange. Denn Führungskräfte seien maßgeblich beteiligt, Veränderung zu gestalten, und aufgefordert, in unruhigen Phasen eine Balance zwischen Druck und Unterstützung zu finden. Erst in Präsenz, dann per App Achtsamkeit kann helfen, die richtige Balance zu finden. Das bedeutet, die Aufmerksamkeit bewusst auf den gegenwärtigen Moment zu lenken, das eigene Verhalten und das des Gegenübers wahrzunehmen und zu reflektieren. Damit einher geht eine Haltung der Offenheit, Akzeptanz, Geduld und des Mitgefühls. Doch wie kommt man als Führungskraft dahin? Zum Beispiel mit Mindful Leadership Trainings. Klassische Bestandteile dieser Trainings sind Elemente aus dem lösungsorientierten systemischen Coaching. Oft geht es um konkrete Situationen im Arbeitsumfeld: Wie reguliert man im Konflikt seine Emotionen? Wie behält man unter Druck einen kühlen Kopf? Wie erkennt man Überlastungssignale bei sich selbst und im Team? Wie geht man mit Angst vor Veränderung um? In der Beratungspraxis erlebe sie, so Lange, dass solche Trainings nicht nur das Führungsverhalten der Teilnehmenden enorm verbessern, sondern sich auch der Gemütszustand verändere. In der Folge fühle sich auch das Team wohler und gelassener. Verstärkt werden die Ergebnisse aus den Präsenztrainings, wenn Achtsamkeitsübungen per App weiterverfolgt werden. Neben den achtsamkeitsbasierten Trainings- und Coaching-Ansätzen eignen sich spezielle Schulungsprogramme, um einen gesunden Umgang mit permanenter Veränderung sowie das Selbstwirksamkeitsempfinden zu fördern. Das Fundament solcher Maßnahmen ist häufig die Arbeit mit Werten und die Ausrichtung auf die Sinnhaftigkeit der Veränderung, den Einfluss und Wirkungskreis jeder einzelnen Person sowie die Stärkung des Zusammengehörigkeitsgefühls durch die gemeinsame Erarbeitung von Transformationsvisionen. In Transformationscoachings sollen Organisationen herausfinden, was ihre Werte und Ziele sind und was sie brauchen, um Ziele zu erreichen. Die erarbeitete Vision wird Top-down von der Geschäftsleitung auf die unterschiedlichen Führungsebenen und dann auf die einzelnen Teams ausgerollt. So werden bei der gemeinsamen Arbeit an Zielbildern und Transformationsstrategien alle einbezogen. Geachtet werden sollte stets auf die psychologische Sicherheit, das Kompetenzgefühl im Team, einen achtsamen Umgang miteinander durch eine achtsame Kommunikation und ein wohlwollendes Mindset. Anschließend erfolgt die Implementierung ins Unternehmen. Neue Rituale etablieren Es geht aber auch unterschwelliger: So helfen sogenannte Body Scans mit einzelnen Körperteilen, wieder stärker ins Fühlen und in Verbindung mit sich selbst zu kommen. Die Aufmerksamkeit wird dabei auf ein positives Gefühl eines bestimmten Moments gelenkt, das dann näher beschrieben wird: Wo genau sitzt das Gefühl? Wenn es eine Farbe oder ein Klang wäre, wie würde es aussehen oder sich anhören? Allein durch das Verweilen bei Körperempfindungen, Gedanken und Gefühlen entsteht Achtsamkeit. Die Angebote können aber auch dazu genutzt werden, um Ziele zu manifestieren und Bilder im Kopf zu erzeugen, sowie um negative Gefühle zu bearbeiten. Im Anschluss hilft eine Defusionsübung aus der Akzeptanz- und Commitment-Therapie, diese Gefühle wieder loszulassen. Eine weitere Möglichkeit, um Achtsamkeit in den Arbeitsalltag zu integrieren: Communities zu bilden, in denen das Thema achtsame Kommunikation behandelt und geübt wird. Hier schafft man zunächst einen angenehmen und geschützten Raum, in dem man sich offen und persönlich austauscht. Allein dieser Austausch bewirkt, dass Achtsamkeit angenommen und damit entstigmatisiert wird. „Ich empfehle in und um Meetings herum neue Rituale wie Check-ins und Check-outs mit Bildkarten, Energiebarometer, kurze Meditationen und die „stille Stunde“ zu implementieren“, sagt Lange. „Speziell in Konfliktsituationen können Führungskräfte mit systemischen Fragen arbeiten, um einen Perspektivwechsel zu bewirken, und wohlwollende Hypothesen nutzen, um Empathie füreinander zu erzeugen.“ Mit diesem Blumenstrauß an Tools, wird Achtsamkeit tatsächlich zum Erfolgsfaktor.