Computerhaus Quickborn

Hey Google, richtig ist besser als schnell!​

Die Gemini-Ära ist laut unserem Autor bislang vor allem enttäuschend.Rokas Tenys | shutterstock.com Wie Sie sich sicher bereits denken können, ist dieser Artikel kein Loblied auf die revolutionären Fähigkeiten generativer künstlicher Intelligenz (Generative AI; GenAI). Statt auf den (mittlerweile etwas schwächelnden) Hype-Train aufzuspringen, sollten wir lieber einen realistischen Blick darauf werfen, wie diese Systeme aktuell funktionieren und was sie leisten können. Tut man das, gelangt man schnell zur Erkenntnis, dass aktuelle GenAI-Ausformungen wie Gemini vor allem eines sind: miserabel schlecht. Dennoch scheinen das alle Beteiligten einfach hinzunehmen und tun so, als wäre das kein Problem. Fast alle. Denn ein Tech-Gigant tanzt dabei aus der Reihe und hat den Hype-Köder scheinbar nicht geschluckt. Stattdessen nimmt dieser Konzern sich die Zeit, eine ausgefeilte Generative-AI-Strategie zu entwickeln und Schritt für Schritt umzusetzen. Damit verfolgt Amazon Web Services (AWS) einen völlig anderen Ansatz als Google und Konsorten – der meiner Meinung nach deutlich erfolgversprechender ist. Dabei bin ich eigentlich kein Fan von Amazon – und seinem Gebaren. Geht es aber um generative KI, zeigt AWS, wie Unternehmen an die Technologie herangehen sollten. Im Folgenden lesen Sie, wie ich zu diesem Schluss komme. Die bizarre Welt von Gemini & Co. Die Financial Times (FT) hat kürzlich einen Artikel veröffentlicht (Zugriff kostenpflichtig), der einen schönen Überblick darüber bietet, wie AWS aktuell alles daransetzt, seine virtuelle Assistenz Alexa mit GenAI aufzurüsten – und sie in „Agentenform“ neu aufzusetzen. Im Gespräch mit der FT teilt Rohit Prasad, Leiter der AGI-Teams bei AWS, mit, dass die „GenAI-Alexa“ vorher noch einige technische Hürden überwinden müsse. „Halluzinationen müssen gegen Null gehen. Das ist in der Branche immer noch ein ungelöstes Problem – aber wir arbeiten hart daran, es zu lösen“, verspricht Prasad im Interview. Offensichtlich hat man bei AWS erkannt, dass Verfehlungen dieser Art der Unternehmens- und Markenreputation nicht zuträglich sind – und will im Gegensatz zur Konkurrenz nicht besonders schnell GenAI-Funktionen bereitstellen – sondern legt lieber Wert darauf, dass diese besonders ausgereift sind. Dass diese Strategie höchst sinnvoll und angebracht ist, beweisen Systeme wie Gemini oder ChatGPT jeden Tag aufs Neue: Sie beeindrucken zwar, wenn es darum geht, (eindeutige) Daten zu verarbeiten, existierende Texte zusammenzufassen oder eng definierte, eindeutig objektive Tasks zu übernehmen. Die Tatsache, die dabei jedoch zuverlässig beiseitegeschoben wird: Diese Tools sind nicht geeignet, um überall eingesetzt zu werden. Generative AI ist nicht zu gebrauchen, wenn sie kreativ sein oder umfassend recherchieren, analysieren und sachliche Antworten liefern soll. Und wir als Benutzer brauchen die Technologie auch nicht in jedem Bereich. Wird sie dennoch überall integriert, so wie Google das derzeit propagiert, könnte das am Ende sogar mehr Schaden als Nutzen bringen. Schließlich kennen generative KI-Systeme das Konzept der Fakten bekanntermaßen nicht: Sie sagen lediglich auf der Grundlage von Wahrscheinlichkeiten Wörter vorher. Die Halluzinationen, die ChatGPT, Gemini und andere Lösungen daraus spinnen, mögen zwar zeitweise amüsant sein, stellen aber auch ein ernstzunehmendes Problem dar. Womit wir wieder bei Amazon wären. Eile mit Weile Bezüglich der kommenden „Agenten-Alexa“ ist vor allem auffällig, dass die Bemühungen von AWS von diversen Marktbeobachtern und Insidern negativ dargestellt werden. So kritisierte etwa Mihail Eric, ehemaliger Research Scientist im Alexa-Team von AWS, den Konzern öffentlich. Das Unternehmen habe es verpasst, mit der neuen Alexa zum unangefochtenen Marktführer im Bereich Conversational AI aufzusteigen. Ironischerweise ist es meiner Auffassung nach genau diese Haltung, die AWS und seine GenAI-Bemühungen von der Konkurrenz abhebt – und die sich auf lange Sicht auszahlen könnte. Denn vor allem Google setzt wirklich alles daran, Generative AI überall einzubinden – egal ob das Sinn macht oder nicht. Und die meisten Menschen begegnen diesen Systemen nicht mit dem nötigen Maß an Skepsis. Sie nehmen sich nicht die Zeit, darüber nachzudenken, wie sie ihre Fragen stellen – oder die KI-Outputs zu überprüfen. Sie stellen Fragen, sehen oder hören Antworten und gehen davon aus, dass diese korrekt sind. Und selbst wenn dabei nur in zehn Prozent der Fälle halluziniert wird, sind solche Lösungen wertlos, weil man sich nicht auf sie verlassen kann. Mit anderen Worten: Google (und alle anderen, die diesem Ansatz verfallen sind), haben kurzfristige Gewinne im Blick und sind dafür bereit, langfristige Einbußen beim Benutzervertrauen hinzunehmen. Zwar hat auch Google schon lange vor dem Release von ChatGPT an generativer KI gearbeitet. Dann sorgte der Hype, den OpenAI Ende 2022 mit seinem Chatbot auslöste, aber offensichtlich dafür, dass man sich beim Suchmaschinenriesen dachte: „Komm egal, das ist jetzt gut genug und muss raus“ – und ein System auf den Markt warf, dass nicht für die Primetime bereit war und es bis heute nicht ist.   Genau an dieser Stelle agiert Amazon Web Services meiner Meinung nach deutlich zielführender: Statt Alexa im Schnellverfahren in ein halbgares GenAI-System zu verwandeln, nimmt sich der Konzern die Zeit, die nötig ist, um ein ausgereiftes Produkt mit einer konsistenten User Experience zu entwickeln. Ob Amazon dieses Muster beibehalten kann oder irgendwann durch den Druck der Investoren dazu getrieben wird, auf die „Passt schon so“-Strategie von Google und Co. umzuschwenken, bleibt abzuwarten. (fm) Sie wollen weitere interessante Beiträge zu diversen Themen aus der IT-Welt lesen? Unsere kostenlosen Newsletter liefern Ihnen alles, was IT-Profis wissen sollten – direkt in Ihre Inbox! 

Hey Google, richtig ist besser als schnell!​ Die Gemini-Ära ist laut unserem Autor bislang vor allem enttäuschend.Rokas Tenys | shutterstock.com Wie Sie sich sicher bereits denken können, ist dieser Artikel kein Loblied auf die revolutionären Fähigkeiten generativer künstlicher Intelligenz (Generative AI; GenAI). Statt auf den (mittlerweile etwas schwächelnden) Hype-Train aufzuspringen, sollten wir lieber einen realistischen Blick darauf werfen, wie diese Systeme aktuell funktionieren und was sie leisten können. Tut man das, gelangt man schnell zur Erkenntnis, dass aktuelle GenAI-Ausformungen wie Gemini vor allem eines sind: miserabel schlecht. Dennoch scheinen das alle Beteiligten einfach hinzunehmen und tun so, als wäre das kein Problem. Fast alle. Denn ein Tech-Gigant tanzt dabei aus der Reihe und hat den Hype-Köder scheinbar nicht geschluckt. Stattdessen nimmt dieser Konzern sich die Zeit, eine ausgefeilte Generative-AI-Strategie zu entwickeln und Schritt für Schritt umzusetzen. Damit verfolgt Amazon Web Services (AWS) einen völlig anderen Ansatz als Google und Konsorten – der meiner Meinung nach deutlich erfolgversprechender ist. Dabei bin ich eigentlich kein Fan von Amazon – und seinem Gebaren. Geht es aber um generative KI, zeigt AWS, wie Unternehmen an die Technologie herangehen sollten. Im Folgenden lesen Sie, wie ich zu diesem Schluss komme. Die bizarre Welt von Gemini & Co. Die Financial Times (FT) hat kürzlich einen Artikel veröffentlicht (Zugriff kostenpflichtig), der einen schönen Überblick darüber bietet, wie AWS aktuell alles daransetzt, seine virtuelle Assistenz Alexa mit GenAI aufzurüsten – und sie in „Agentenform“ neu aufzusetzen. Im Gespräch mit der FT teilt Rohit Prasad, Leiter der AGI-Teams bei AWS, mit, dass die „GenAI-Alexa“ vorher noch einige technische Hürden überwinden müsse. „Halluzinationen müssen gegen Null gehen. Das ist in der Branche immer noch ein ungelöstes Problem – aber wir arbeiten hart daran, es zu lösen“, verspricht Prasad im Interview. Offensichtlich hat man bei AWS erkannt, dass Verfehlungen dieser Art der Unternehmens- und Markenreputation nicht zuträglich sind – und will im Gegensatz zur Konkurrenz nicht besonders schnell GenAI-Funktionen bereitstellen – sondern legt lieber Wert darauf, dass diese besonders ausgereift sind. Dass diese Strategie höchst sinnvoll und angebracht ist, beweisen Systeme wie Gemini oder ChatGPT jeden Tag aufs Neue: Sie beeindrucken zwar, wenn es darum geht, (eindeutige) Daten zu verarbeiten, existierende Texte zusammenzufassen oder eng definierte, eindeutig objektive Tasks zu übernehmen. Die Tatsache, die dabei jedoch zuverlässig beiseitegeschoben wird: Diese Tools sind nicht geeignet, um überall eingesetzt zu werden. Generative AI ist nicht zu gebrauchen, wenn sie kreativ sein oder umfassend recherchieren, analysieren und sachliche Antworten liefern soll. Und wir als Benutzer brauchen die Technologie auch nicht in jedem Bereich. Wird sie dennoch überall integriert, so wie Google das derzeit propagiert, könnte das am Ende sogar mehr Schaden als Nutzen bringen. Schließlich kennen generative KI-Systeme das Konzept der Fakten bekanntermaßen nicht: Sie sagen lediglich auf der Grundlage von Wahrscheinlichkeiten Wörter vorher. Die Halluzinationen, die ChatGPT, Gemini und andere Lösungen daraus spinnen, mögen zwar zeitweise amüsant sein, stellen aber auch ein ernstzunehmendes Problem dar. Womit wir wieder bei Amazon wären. Eile mit Weile Bezüglich der kommenden „Agenten-Alexa“ ist vor allem auffällig, dass die Bemühungen von AWS von diversen Marktbeobachtern und Insidern negativ dargestellt werden. So kritisierte etwa Mihail Eric, ehemaliger Research Scientist im Alexa-Team von AWS, den Konzern öffentlich. Das Unternehmen habe es verpasst, mit der neuen Alexa zum unangefochtenen Marktführer im Bereich Conversational AI aufzusteigen. Ironischerweise ist es meiner Auffassung nach genau diese Haltung, die AWS und seine GenAI-Bemühungen von der Konkurrenz abhebt – und die sich auf lange Sicht auszahlen könnte. Denn vor allem Google setzt wirklich alles daran, Generative AI überall einzubinden – egal ob das Sinn macht oder nicht. Und die meisten Menschen begegnen diesen Systemen nicht mit dem nötigen Maß an Skepsis. Sie nehmen sich nicht die Zeit, darüber nachzudenken, wie sie ihre Fragen stellen – oder die KI-Outputs zu überprüfen. Sie stellen Fragen, sehen oder hören Antworten und gehen davon aus, dass diese korrekt sind. Und selbst wenn dabei nur in zehn Prozent der Fälle halluziniert wird, sind solche Lösungen wertlos, weil man sich nicht auf sie verlassen kann. Mit anderen Worten: Google (und alle anderen, die diesem Ansatz verfallen sind), haben kurzfristige Gewinne im Blick und sind dafür bereit, langfristige Einbußen beim Benutzervertrauen hinzunehmen. Zwar hat auch Google schon lange vor dem Release von ChatGPT an generativer KI gearbeitet. Dann sorgte der Hype, den OpenAI Ende 2022 mit seinem Chatbot auslöste, aber offensichtlich dafür, dass man sich beim Suchmaschinenriesen dachte: „Komm egal, das ist jetzt gut genug und muss raus“ – und ein System auf den Markt warf, dass nicht für die Primetime bereit war und es bis heute nicht ist.   Genau an dieser Stelle agiert Amazon Web Services meiner Meinung nach deutlich zielführender: Statt Alexa im Schnellverfahren in ein halbgares GenAI-System zu verwandeln, nimmt sich der Konzern die Zeit, die nötig ist, um ein ausgereiftes Produkt mit einer konsistenten User Experience zu entwickeln. Ob Amazon dieses Muster beibehalten kann oder irgendwann durch den Druck der Investoren dazu getrieben wird, auf die „Passt schon so“-Strategie von Google und Co. umzuschwenken, bleibt abzuwarten. (fm) Sie wollen weitere interessante Beiträge zu diversen Themen aus der IT-Welt lesen? Unsere kostenlosen Newsletter liefern Ihnen alles, was IT-Profis wissen sollten – direkt in Ihre Inbox!

Hey Google, richtig ist besser als schnell!​

Die Gemini-Ära ist laut unserem Autor bislang vor allem enttäuschend.Rokas Tenys | shutterstock.com Wie Sie sich sicher bereits denken können, ist dieser Artikel kein Loblied auf die revolutionären Fähigkeiten generativer künstlicher Intelligenz (Generative AI; GenAI). Statt auf den (mittlerweile etwas schwächelnden) Hype-Train aufzuspringen, sollten wir lieber einen realistischen Blick darauf werfen, wie diese Systeme aktuell funktionieren und was sie leisten können. Tut man das, gelangt man schnell zur Erkenntnis, dass aktuelle GenAI-Ausformungen wie Gemini vor allem eines sind: miserabel schlecht. Dennoch scheinen das alle Beteiligten einfach hinzunehmen und tun so, als wäre das kein Problem. Fast alle. Denn ein Tech-Gigant tanzt dabei aus der Reihe und hat den Hype-Köder scheinbar nicht geschluckt. Stattdessen nimmt dieser Konzern sich die Zeit, eine ausgefeilte Generative-AI-Strategie zu entwickeln und Schritt für Schritt umzusetzen. Damit verfolgt Amazon Web Services (AWS) einen völlig anderen Ansatz als Google und Konsorten – der meiner Meinung nach deutlich erfolgversprechender ist. Dabei bin ich eigentlich kein Fan von Amazon – und seinem Gebaren. Geht es aber um generative KI, zeigt AWS, wie Unternehmen an die Technologie herangehen sollten. Im Folgenden lesen Sie, wie ich zu diesem Schluss komme. Die bizarre Welt von Gemini & Co. Die Financial Times (FT) hat kürzlich einen Artikel veröffentlicht (Zugriff kostenpflichtig), der einen schönen Überblick darüber bietet, wie AWS aktuell alles daransetzt, seine virtuelle Assistenz Alexa mit GenAI aufzurüsten – und sie in „Agentenform“ neu aufzusetzen. Im Gespräch mit der FT teilt Rohit Prasad, Leiter der AGI-Teams bei AWS, mit, dass die „GenAI-Alexa“ vorher noch einige technische Hürden überwinden müsse. „Halluzinationen müssen gegen Null gehen. Das ist in der Branche immer noch ein ungelöstes Problem – aber wir arbeiten hart daran, es zu lösen“, verspricht Prasad im Interview. Offensichtlich hat man bei AWS erkannt, dass Verfehlungen dieser Art der Unternehmens- und Markenreputation nicht zuträglich sind – und will im Gegensatz zur Konkurrenz nicht besonders schnell GenAI-Funktionen bereitstellen – sondern legt lieber Wert darauf, dass diese besonders ausgereift sind. Dass diese Strategie höchst sinnvoll und angebracht ist, beweisen Systeme wie Gemini oder ChatGPT jeden Tag aufs Neue: Sie beeindrucken zwar, wenn es darum geht, (eindeutige) Daten zu verarbeiten, existierende Texte zusammenzufassen oder eng definierte, eindeutig objektive Tasks zu übernehmen. Die Tatsache, die dabei jedoch zuverlässig beiseitegeschoben wird: Diese Tools sind nicht geeignet, um überall eingesetzt zu werden. Generative AI ist nicht zu gebrauchen, wenn sie kreativ sein oder umfassend recherchieren, analysieren und sachliche Antworten liefern soll. Und wir als Benutzer brauchen die Technologie auch nicht in jedem Bereich. Wird sie dennoch überall integriert, so wie Google das derzeit propagiert, könnte das am Ende sogar mehr Schaden als Nutzen bringen. Schließlich kennen generative KI-Systeme das Konzept der Fakten bekanntermaßen nicht: Sie sagen lediglich auf der Grundlage von Wahrscheinlichkeiten Wörter vorher. Die Halluzinationen, die ChatGPT, Gemini und andere Lösungen daraus spinnen, mögen zwar zeitweise amüsant sein, stellen aber auch ein ernstzunehmendes Problem dar. Womit wir wieder bei Amazon wären. Eile mit Weile Bezüglich der kommenden „Agenten-Alexa“ ist vor allem auffällig, dass die Bemühungen von AWS von diversen Marktbeobachtern und Insidern negativ dargestellt werden. So kritisierte etwa Mihail Eric, ehemaliger Research Scientist im Alexa-Team von AWS, den Konzern öffentlich. Das Unternehmen habe es verpasst, mit der neuen Alexa zum unangefochtenen Marktführer im Bereich Conversational AI aufzusteigen. Ironischerweise ist es meiner Auffassung nach genau diese Haltung, die AWS und seine GenAI-Bemühungen von der Konkurrenz abhebt – und die sich auf lange Sicht auszahlen könnte. Denn vor allem Google setzt wirklich alles daran, Generative AI überall einzubinden – egal ob das Sinn macht oder nicht. Und die meisten Menschen begegnen diesen Systemen nicht mit dem nötigen Maß an Skepsis. Sie nehmen sich nicht die Zeit, darüber nachzudenken, wie sie ihre Fragen stellen – oder die KI-Outputs zu überprüfen. Sie stellen Fragen, sehen oder hören Antworten und gehen davon aus, dass diese korrekt sind. Und selbst wenn dabei nur in zehn Prozent der Fälle halluziniert wird, sind solche Lösungen wertlos, weil man sich nicht auf sie verlassen kann. Mit anderen Worten: Google (und alle anderen, die diesem Ansatz verfallen sind), haben kurzfristige Gewinne im Blick und sind dafür bereit, langfristige Einbußen beim Benutzervertrauen hinzunehmen. Zwar hat auch Google schon lange vor dem Release von ChatGPT an generativer KI gearbeitet. Dann sorgte der Hype, den OpenAI Ende 2022 mit seinem Chatbot auslöste, aber offensichtlich dafür, dass man sich beim Suchmaschinenriesen dachte: „Komm egal, das ist jetzt gut genug und muss raus“ – und ein System auf den Markt warf, dass nicht für die Primetime bereit war und es bis heute nicht ist.   Genau an dieser Stelle agiert Amazon Web Services meiner Meinung nach deutlich zielführender: Statt Alexa im Schnellverfahren in ein halbgares GenAI-System zu verwandeln, nimmt sich der Konzern die Zeit, die nötig ist, um ein ausgereiftes Produkt mit einer konsistenten User Experience zu entwickeln. Ob Amazon dieses Muster beibehalten kann oder irgendwann durch den Druck der Investoren dazu getrieben wird, auf die „Passt schon so“-Strategie von Google und Co. umzuschwenken, bleibt abzuwarten. (fm) Sie wollen weitere interessante Beiträge zu diversen Themen aus der IT-Welt lesen? Unsere kostenlosen Newsletter liefern Ihnen alles, was IT-Profis wissen sollten – direkt in Ihre Inbox! 

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