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Gartner warnt vor langwierigen VMware-Migrationen​

Auch die Migration zu einer VMware-Alternative ist mitunter ein riskantes Unterfangen. crbelette/Shutterstock.com Auch im zweiten Jahr nach der Übernahme von VMware durch Broadcom suchen viele unzufriedene Kunden noch nach Alternativen für ihre virtuellen Workloads im lokalen Rechenzentrum. Grund dafür sind die teilweise drastischen Änderungen des neuen Eigentümers, was Aspekte wie Preisgestaltung und Lizenzierung, Produktportfolio, Investitionen in Forschung und Entwicklung und das VMware-Partner-Ökosystem betrifft. Zumindest ein Notfallplan in der Schublade Ist es dabei für kleinere Unternehmen noch relativ einfach, auf Alternativen wie Proxmox zu wechseln oder ihre virtuellen Maschinen in die Cloud verlagern, fällt größeren Unternehmen oder solchen mit größeren VMware-Deployments eine solche Entscheidung deutlich schwerer. Aus gutem Grund, erklären auch die Experten von Gartner: Für die meisten Unternehmen seien die Investitions- und Opportunitätskosten einer groß angelegten Migration eine Herausforderung. Was an Aufwand und potenziellen Kosten auf Gartner-Kunden zukommt, haben die Researcher in ihrer Analyse“Estimating a Large-Scale VMware Migration” (kostenlos für Gartner-Kunden) berechnet. Ausgehend von 2.000 oder mehr VMs und/oder mindestens 100 Hosts, die migriert werden sollen, rechnen sie mit einem Zeitaufwand zwischen 18 und 48 Monaten. Werden externe Dienstleister beauftragt, fallen laut der Berechnung von Gartner je nach Komplexität der Workloads, dem Umfang und der Art Migration (Standard- oder Live-Migration) zwischen 300 und 3.000 Dollar pro virtuelle Maschine an. Dennoch empfehlen sie, zumindest einen Notfallplan in der Schublade zu haben. Unternehmen sollten eher früher als später mit der Arbeit an Migrationsplänen beginnen, erklärt Michael Warrilow, Gartner-Analyst und einer der Autoren des Papiers, gegenüber The Register. Angesichts der für die Migration erforderlichen Zeit müssten die meisten Nutzer mindestens einmal die Lizenzen mit Broadcom neu verhandeln, bevor ihr Projekt abgeschlossen ist. Warrilow befürchtet, dass Broadcom die Preise in Zukunft noch weiter erhöhen wird, was die Kosten weiter in die Höhe treibe. Die tatsächlichen Kosten für die Migration Gartner hat in seinem Bericht die anfallenden Tätigkeiten und Kosten genauer aufgedröselt. Demnach würden allein für das erste Scoping sieben bis zehn Vollzeitmitarbeiter für einen Monat benötigt. Für die technische Bewertung potenzieller VMware-Ersatzlösungen rechnen die Analysten weitere sechs Mitarbeiter für bis zu neun Monate ein. Außerdem erfordere eine größere Migration neben dem Infrastructure & Operations Team zahlreiche weitere Ressourcen, einschließlich Sicherheits-, Datenbank- und Anwendungsexperten. Das Problem ergibt sich laut Gartner aus der Notwendigkeit, die VMware-Dienste zu entflechten. So sei die Server-Virtualisierungsplattform von VMware für seine Kunden nicht nur zum Knotenpunkt für die gesamte Server-, Speicher- und Netzwerkinfrastruktur im Rechenzentrum geworden. Über sie liefen auch ein Großteil der Aufgaben im IT-Betrieb, einschließlich der Bereitstellung von Workloads, der Datensicherung und der Notfallwiederherstellung. Komplexes Auswahlverfahren Dieser Umstand ist den Analysten zufolge auch mit ein Grund, warum die Suche nach Alternativen mindestens ein paar Monate dauern könne. Es gebe viele Optionen, aber keinen einzelnen oder einfachen Ersatz für alle Anforderungen des Unternehmens. Um sich hier nicht zu verzetteln, empfiehlt Gartner, die Potenzialliste einzuschränken. Dabei raten die Analysten, vier Kernbereiche zu bedenken: das Deployment Szenario: On/Off-Premises und Provider (VMware oder nicht VMware); die Ansätze für eine groß angelegte Migration (laut Gartner elf Stück) ; die mit VMware umgesetzten Anwendungsfälle (etwa Virtualisierung von Kernservern, hyperkonvergente integrierte Systeme (HCIS), private Clouds, virtuelle Desktop-Infrastrukturen (VDI) und Cloud-Hosting-Virtualisierung; geeignete Anbieter: Je nach Use Case gibt es eine Vielzahl potenzieller Anbieter und Angebote. Beispiele sind laut Gartner Servervirtualisierung und HCIS (zum Beispiel Microsoft, Nutanix), Public Cloud IaaS (z.B. AWS, Azure, Google Cloud) und Container (z.B. Red Hat, SUSE). Kostenlose oder kommerzielle Open-Source-Angebote können ebenfalls geeignet sein. Laut Gartner ist es mit der Abkehr von VMware allein allerdings in vielen Fällen nicht getan: „Ohne parallel ausreichend in die Modernisierung zu investieren, schafft eine Migration von der Server-Virtualisierungsplattform von VMware nur begrenzte Aussichten darauf, technische Schulden zu reduzieren“. 

Gartner warnt vor langwierigen VMware-Migrationen​ Auch die Migration zu einer VMware-Alternative ist mitunter ein riskantes Unterfangen. crbelette/Shutterstock.com Auch im zweiten Jahr nach der Übernahme von VMware durch Broadcom suchen viele unzufriedene Kunden noch nach Alternativen für ihre virtuellen Workloads im lokalen Rechenzentrum. Grund dafür sind die teilweise drastischen Änderungen des neuen Eigentümers, was Aspekte wie Preisgestaltung und Lizenzierung, Produktportfolio, Investitionen in Forschung und Entwicklung und das VMware-Partner-Ökosystem betrifft. Zumindest ein Notfallplan in der Schublade Ist es dabei für kleinere Unternehmen noch relativ einfach, auf Alternativen wie Proxmox zu wechseln oder ihre virtuellen Maschinen in die Cloud verlagern, fällt größeren Unternehmen oder solchen mit größeren VMware-Deployments eine solche Entscheidung deutlich schwerer. Aus gutem Grund, erklären auch die Experten von Gartner: Für die meisten Unternehmen seien die Investitions- und Opportunitätskosten einer groß angelegten Migration eine Herausforderung. Was an Aufwand und potenziellen Kosten auf Gartner-Kunden zukommt, haben die Researcher in ihrer Analyse“Estimating a Large-Scale VMware Migration” (kostenlos für Gartner-Kunden) berechnet. Ausgehend von 2.000 oder mehr VMs und/oder mindestens 100 Hosts, die migriert werden sollen, rechnen sie mit einem Zeitaufwand zwischen 18 und 48 Monaten. Werden externe Dienstleister beauftragt, fallen laut der Berechnung von Gartner je nach Komplexität der Workloads, dem Umfang und der Art Migration (Standard- oder Live-Migration) zwischen 300 und 3.000 Dollar pro virtuelle Maschine an. Dennoch empfehlen sie, zumindest einen Notfallplan in der Schublade zu haben. Unternehmen sollten eher früher als später mit der Arbeit an Migrationsplänen beginnen, erklärt Michael Warrilow, Gartner-Analyst und einer der Autoren des Papiers, gegenüber The Register. Angesichts der für die Migration erforderlichen Zeit müssten die meisten Nutzer mindestens einmal die Lizenzen mit Broadcom neu verhandeln, bevor ihr Projekt abgeschlossen ist. Warrilow befürchtet, dass Broadcom die Preise in Zukunft noch weiter erhöhen wird, was die Kosten weiter in die Höhe treibe. Die tatsächlichen Kosten für die Migration Gartner hat in seinem Bericht die anfallenden Tätigkeiten und Kosten genauer aufgedröselt. Demnach würden allein für das erste Scoping sieben bis zehn Vollzeitmitarbeiter für einen Monat benötigt. Für die technische Bewertung potenzieller VMware-Ersatzlösungen rechnen die Analysten weitere sechs Mitarbeiter für bis zu neun Monate ein. Außerdem erfordere eine größere Migration neben dem Infrastructure & Operations Team zahlreiche weitere Ressourcen, einschließlich Sicherheits-, Datenbank- und Anwendungsexperten. Das Problem ergibt sich laut Gartner aus der Notwendigkeit, die VMware-Dienste zu entflechten. So sei die Server-Virtualisierungsplattform von VMware für seine Kunden nicht nur zum Knotenpunkt für die gesamte Server-, Speicher- und Netzwerkinfrastruktur im Rechenzentrum geworden. Über sie liefen auch ein Großteil der Aufgaben im IT-Betrieb, einschließlich der Bereitstellung von Workloads, der Datensicherung und der Notfallwiederherstellung. Komplexes Auswahlverfahren Dieser Umstand ist den Analysten zufolge auch mit ein Grund, warum die Suche nach Alternativen mindestens ein paar Monate dauern könne. Es gebe viele Optionen, aber keinen einzelnen oder einfachen Ersatz für alle Anforderungen des Unternehmens. Um sich hier nicht zu verzetteln, empfiehlt Gartner, die Potenzialliste einzuschränken. Dabei raten die Analysten, vier Kernbereiche zu bedenken: das Deployment Szenario: On/Off-Premises und Provider (VMware oder nicht VMware); die Ansätze für eine groß angelegte Migration (laut Gartner elf Stück) ; die mit VMware umgesetzten Anwendungsfälle (etwa Virtualisierung von Kernservern, hyperkonvergente integrierte Systeme (HCIS), private Clouds, virtuelle Desktop-Infrastrukturen (VDI) und Cloud-Hosting-Virtualisierung; geeignete Anbieter: Je nach Use Case gibt es eine Vielzahl potenzieller Anbieter und Angebote. Beispiele sind laut Gartner Servervirtualisierung und HCIS (zum Beispiel Microsoft, Nutanix), Public Cloud IaaS (z.B. AWS, Azure, Google Cloud) und Container (z.B. Red Hat, SUSE). Kostenlose oder kommerzielle Open-Source-Angebote können ebenfalls geeignet sein. Laut Gartner ist es mit der Abkehr von VMware allein allerdings in vielen Fällen nicht getan: „Ohne parallel ausreichend in die Modernisierung zu investieren, schafft eine Migration von der Server-Virtualisierungsplattform von VMware nur begrenzte Aussichten darauf, technische Schulden zu reduzieren“.

Gartner warnt vor langwierigen VMware-Migrationen​

Auch die Migration zu einer VMware-Alternative ist mitunter ein riskantes Unterfangen. crbelette/Shutterstock.com Auch im zweiten Jahr nach der Übernahme von VMware durch Broadcom suchen viele unzufriedene Kunden noch nach Alternativen für ihre virtuellen Workloads im lokalen Rechenzentrum. Grund dafür sind die teilweise drastischen Änderungen des neuen Eigentümers, was Aspekte wie Preisgestaltung und Lizenzierung, Produktportfolio, Investitionen in Forschung und Entwicklung und das VMware-Partner-Ökosystem betrifft. Zumindest ein Notfallplan in der Schublade Ist es dabei für kleinere Unternehmen noch relativ einfach, auf Alternativen wie Proxmox zu wechseln oder ihre virtuellen Maschinen in die Cloud verlagern, fällt größeren Unternehmen oder solchen mit größeren VMware-Deployments eine solche Entscheidung deutlich schwerer. Aus gutem Grund, erklären auch die Experten von Gartner: Für die meisten Unternehmen seien die Investitions- und Opportunitätskosten einer groß angelegten Migration eine Herausforderung. Was an Aufwand und potenziellen Kosten auf Gartner-Kunden zukommt, haben die Researcher in ihrer Analyse“Estimating a Large-Scale VMware Migration” (kostenlos für Gartner-Kunden) berechnet. Ausgehend von 2.000 oder mehr VMs und/oder mindestens 100 Hosts, die migriert werden sollen, rechnen sie mit einem Zeitaufwand zwischen 18 und 48 Monaten. Werden externe Dienstleister beauftragt, fallen laut der Berechnung von Gartner je nach Komplexität der Workloads, dem Umfang und der Art Migration (Standard- oder Live-Migration) zwischen 300 und 3.000 Dollar pro virtuelle Maschine an. Dennoch empfehlen sie, zumindest einen Notfallplan in der Schublade zu haben. Unternehmen sollten eher früher als später mit der Arbeit an Migrationsplänen beginnen, erklärt Michael Warrilow, Gartner-Analyst und einer der Autoren des Papiers, gegenüber The Register. Angesichts der für die Migration erforderlichen Zeit müssten die meisten Nutzer mindestens einmal die Lizenzen mit Broadcom neu verhandeln, bevor ihr Projekt abgeschlossen ist. Warrilow befürchtet, dass Broadcom die Preise in Zukunft noch weiter erhöhen wird, was die Kosten weiter in die Höhe treibe. Die tatsächlichen Kosten für die Migration Gartner hat in seinem Bericht die anfallenden Tätigkeiten und Kosten genauer aufgedröselt. Demnach würden allein für das erste Scoping sieben bis zehn Vollzeitmitarbeiter für einen Monat benötigt. Für die technische Bewertung potenzieller VMware-Ersatzlösungen rechnen die Analysten weitere sechs Mitarbeiter für bis zu neun Monate ein. Außerdem erfordere eine größere Migration neben dem Infrastructure & Operations Team zahlreiche weitere Ressourcen, einschließlich Sicherheits-, Datenbank- und Anwendungsexperten. Das Problem ergibt sich laut Gartner aus der Notwendigkeit, die VMware-Dienste zu entflechten. So sei die Server-Virtualisierungsplattform von VMware für seine Kunden nicht nur zum Knotenpunkt für die gesamte Server-, Speicher- und Netzwerkinfrastruktur im Rechenzentrum geworden. Über sie liefen auch ein Großteil der Aufgaben im IT-Betrieb, einschließlich der Bereitstellung von Workloads, der Datensicherung und der Notfallwiederherstellung. Komplexes Auswahlverfahren Dieser Umstand ist den Analysten zufolge auch mit ein Grund, warum die Suche nach Alternativen mindestens ein paar Monate dauern könne. Es gebe viele Optionen, aber keinen einzelnen oder einfachen Ersatz für alle Anforderungen des Unternehmens. Um sich hier nicht zu verzetteln, empfiehlt Gartner, die Potenzialliste einzuschränken. Dabei raten die Analysten, vier Kernbereiche zu bedenken: das Deployment Szenario: On/Off-Premises und Provider (VMware oder nicht VMware); die Ansätze für eine groß angelegte Migration (laut Gartner elf Stück) ; die mit VMware umgesetzten Anwendungsfälle (etwa Virtualisierung von Kernservern, hyperkonvergente integrierte Systeme (HCIS), private Clouds, virtuelle Desktop-Infrastrukturen (VDI) und Cloud-Hosting-Virtualisierung; geeignete Anbieter: Je nach Use Case gibt es eine Vielzahl potenzieller Anbieter und Angebote. Beispiele sind laut Gartner Servervirtualisierung und HCIS (zum Beispiel Microsoft, Nutanix), Public Cloud IaaS (z.B. AWS, Azure, Google Cloud) und Container (z.B. Red Hat, SUSE). Kostenlose oder kommerzielle Open-Source-Angebote können ebenfalls geeignet sein. Laut Gartner ist es mit der Abkehr von VMware allein allerdings in vielen Fällen nicht getan: „Ohne parallel ausreichend in die Modernisierung zu investieren, schafft eine Migration von der Server-Virtualisierungsplattform von VMware nur begrenzte Aussichten darauf, technische Schulden zu reduzieren“. 

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