Wird der französische Staat seinen Top-IT-Dienstleister verstaatlichen? Aleksandar Malivuk/shuttertstock.com Beim französische IT-Unternehmen Atos wird es auch weiterhin nicht langweilig. Noch Ende Juli wurde CEO Jean-Pierre Mustier entlassen und im August folgten die nächsten Hiobsbotschaften: In anderthalb Jahren hatte der Konzern ein Minus von fast 2 Milliarden Euro erwirtschaftet. Jetzt plant der französische Staat offenbar, nachdem bereits im April 2024 solche Pläne zum ersten Mal laut wurden, beim gebeutelten Konzen einzusteigen. Frankreich will High-Tech-Sparte kaufen Konkret wurden Verhandlungen über die mögliche Übernahme ihrer Advanced-Computing-Aktivitäten für einen Unternehmenswert von 500 Millionen Euro aufgenommen, teilte das Unternehmen am 25. November 2024mit. Zu dieser möglichen Teilübernahme sieht sich die Regierung Macron gezwungen, da Rettungsangebote im Mai und Umstrukturierungen im Juni 2024 bis jetzt nicht den gewünschten Effekt haben. Ein weiterer Grund könnte sein, dass Atos unter anderem die Kommunikation für das französische Militär und die Geheimdienste sichert. Das französische Unternehmen stellt zudem die Server für die Produktion von Supercomputern her. Bereits seit mehreren Monaten versucht die Regierung Frankreichs, die Kontrolle über die strategischen Technologie-Assets von Atos im Lande zu behalten. „Es ist die Rolle des französischen Staates, als Aktionär, wenn es gerechtfertigt ist, die Beständigkeit und Entwicklung der industriellen Aktivitäten zu garantieren, die für unsere Souveränität am strategischsten sind“, so der französische Finanzminister Antoine Armand am 25. November 2024 in einer separaten Erklärung. Ausverkauf beim Atos-BDS – wird es reichen? Bis zum 31. Mai 2025 soll jetzt ein Aktienkaufvertrag unterzeichnet werden – an dem Tag ende eine Exklusivitätsfrist, wie Atos verkündete. Die ersten 150 Millionen Euro werden dann bei Vertragsunterzeichnung überwiesen. Insgesamt könnte das Angebot auf bis zu 625 Millionen Euro, einschließlich Earn-Outs, erhöht werden, so das Statement des IT-Anbieters. Die Finanzkommission des Parlaments hatte bereits Anfang November einen Änderungsantrag angenommen, der zur Verstaatlichung von Atos führen könnte. Advanced Computing, Critical Systems und Cyber Products sind Teil der Atos Cybersicherheitsabteilung BDS. Neben dem geplanten Verkauf der Advanced-Computing-Sparte soll für die beiden anderen BDS-Sparten ein formeller Verkaufsprozess gestartet werden. Ob der Ausverkauf dieser Sparten dem Konzern helfen wird, bleibt abzuwarten. Atos hat eingeräumt, dass unter Berücksichtigung des Verkaufs der Computereinheit der finanzielle Verschuldungsgrad im Jahr 2027 zwischen dem 1,8- und 2,1-fachen des Kerngewinns liegen wird.
Frankreich will Atos’ Advanced Computing kaufen
Wird der französische Staat seinen Top-IT-Dienstleister verstaatlichen? Aleksandar Malivuk/shuttertstock.com Beim französische IT-Unternehmen Atos wird es auch weiterhin nicht langweilig. Noch Ende Juli wurde CEO Jean-Pierre Mustier entlassen und im August folgten die nächsten Hiobsbotschaften: In anderthalb Jahren hatte der Konzern ein Minus von fast 2 Milliarden Euro erwirtschaftet. Jetzt plant der französische Staat offenbar, nachdem bereits im April 2024 solche Pläne zum ersten Mal laut wurden, beim gebeutelten Konzen einzusteigen. Frankreich will High-Tech-Sparte kaufen Konkret wurden Verhandlungen über die mögliche Übernahme ihrer Advanced-Computing-Aktivitäten für einen Unternehmenswert von 500 Millionen Euro aufgenommen, teilte das Unternehmen am 25. November 2024mit. Zu dieser möglichen Teilübernahme sieht sich die Regierung Macron gezwungen, da Rettungsangebote im Mai und Umstrukturierungen im Juni 2024 bis jetzt nicht den gewünschten Effekt haben. Ein weiterer Grund könnte sein, dass Atos unter anderem die Kommunikation für das französische Militär und die Geheimdienste sichert. Das französische Unternehmen stellt zudem die Server für die Produktion von Supercomputern her. Bereits seit mehreren Monaten versucht die Regierung Frankreichs, die Kontrolle über die strategischen Technologie-Assets von Atos im Lande zu behalten. „Es ist die Rolle des französischen Staates, als Aktionär, wenn es gerechtfertigt ist, die Beständigkeit und Entwicklung der industriellen Aktivitäten zu garantieren, die für unsere Souveränität am strategischsten sind“, so der französische Finanzminister Antoine Armand am 25. November 2024 in einer separaten Erklärung. Ausverkauf beim Atos-BDS – wird es reichen? Bis zum 31. Mai 2025 soll jetzt ein Aktienkaufvertrag unterzeichnet werden – an dem Tag ende eine Exklusivitätsfrist, wie Atos verkündete. Die ersten 150 Millionen Euro werden dann bei Vertragsunterzeichnung überwiesen. Insgesamt könnte das Angebot auf bis zu 625 Millionen Euro, einschließlich Earn-Outs, erhöht werden, so das Statement des IT-Anbieters. Die Finanzkommission des Parlaments hatte bereits Anfang November einen Änderungsantrag angenommen, der zur Verstaatlichung von Atos führen könnte. Advanced Computing, Critical Systems und Cyber Products sind Teil der Atos Cybersicherheitsabteilung BDS. Neben dem geplanten Verkauf der Advanced-Computing-Sparte soll für die beiden anderen BDS-Sparten ein formeller Verkaufsprozess gestartet werden. Ob der Ausverkauf dieser Sparten dem Konzern helfen wird, bleibt abzuwarten. Atos hat eingeräumt, dass unter Berücksichtigung des Verkaufs der Computereinheit der finanzielle Verschuldungsgrad im Jahr 2027 zwischen dem 1,8- und 2,1-fachen des Kerngewinns liegen wird.
Frankreich will Atos’ Advanced Computing kaufen Wird der französische Staat seinen Top-IT-Dienstleister verstaatlichen? Aleksandar Malivuk/shuttertstock.com Beim französische IT-Unternehmen Atos wird es auch weiterhin nicht langweilig. Noch Ende Juli wurde CEO Jean-Pierre Mustier entlassen und im August folgten die nächsten Hiobsbotschaften: In anderthalb Jahren hatte der Konzern ein Minus von fast 2 Milliarden Euro erwirtschaftet. Jetzt plant der französische Staat offenbar, nachdem bereits im April 2024 solche Pläne zum ersten Mal laut wurden, beim gebeutelten Konzen einzusteigen. Frankreich will High-Tech-Sparte kaufen Konkret wurden Verhandlungen über die mögliche Übernahme ihrer Advanced-Computing-Aktivitäten für einen Unternehmenswert von 500 Millionen Euro aufgenommen, teilte das Unternehmen am 25. November 2024mit. Zu dieser möglichen Teilübernahme sieht sich die Regierung Macron gezwungen, da Rettungsangebote im Mai und Umstrukturierungen im Juni 2024 bis jetzt nicht den gewünschten Effekt haben. Ein weiterer Grund könnte sein, dass Atos unter anderem die Kommunikation für das französische Militär und die Geheimdienste sichert. Das französische Unternehmen stellt zudem die Server für die Produktion von Supercomputern her. Bereits seit mehreren Monaten versucht die Regierung Frankreichs, die Kontrolle über die strategischen Technologie-Assets von Atos im Lande zu behalten. „Es ist die Rolle des französischen Staates, als Aktionär, wenn es gerechtfertigt ist, die Beständigkeit und Entwicklung der industriellen Aktivitäten zu garantieren, die für unsere Souveränität am strategischsten sind“, so der französische Finanzminister Antoine Armand am 25. November 2024 in einer separaten Erklärung. Ausverkauf beim Atos-BDS – wird es reichen? Bis zum 31. Mai 2025 soll jetzt ein Aktienkaufvertrag unterzeichnet werden – an dem Tag ende eine Exklusivitätsfrist, wie Atos verkündete. Die ersten 150 Millionen Euro werden dann bei Vertragsunterzeichnung überwiesen. Insgesamt könnte das Angebot auf bis zu 625 Millionen Euro, einschließlich Earn-Outs, erhöht werden, so das Statement des IT-Anbieters. Die Finanzkommission des Parlaments hatte bereits Anfang November einen Änderungsantrag angenommen, der zur Verstaatlichung von Atos führen könnte. Advanced Computing, Critical Systems und Cyber Products sind Teil der Atos Cybersicherheitsabteilung BDS. Neben dem geplanten Verkauf der Advanced-Computing-Sparte soll für die beiden anderen BDS-Sparten ein formeller Verkaufsprozess gestartet werden. Ob der Ausverkauf dieser Sparten dem Konzern helfen wird, bleibt abzuwarten. Atos hat eingeräumt, dass unter Berücksichtigung des Verkaufs der Computereinheit der finanzielle Verschuldungsgrad im Jahr 2027 zwischen dem 1,8- und 2,1-fachen des Kerngewinns liegen wird.