E-Health-Dienste wie etwa digitale Sprechstunden werden hierzulande kaum genutzt.Ground Picture – shutterstock.com Land auf, Land ab warnen Experten vor explodierenden Kosten im Gesundheitswesen und damit einhergehenden, steigenden Krankenkassenbeiträgen. Digitale Services könnten hier zur Kostendämpfung beitragen. Nur der deutsche Bürger zeigt diesen Digitalisierungs-Bemühungen die kalte Schulter. Unbeliebte Digitalisierung Sieht man einmal vom elektronischen Rezept ab, das im Januar 2024 seinen Papiervorgänger ablöste, sieht es hierzulande in Sachen digitaler Gesundheitsdienste mau aus. Fast 70 Prozent der Deutschen nutzen einer eco-Umfrage zufolge keine entsprechenden, digitalen Services. Hierzu befragte das Meinungsforschungsinstitut Civey im Auftrag von eco im Juli rund 2.500 Menschen in Deutschland. Auch regulatorische Vorgaben wie das im März in Kraft getretene Digital-Gesetz (DigiG), welches signifikante Digitalisierungsmaßnahmen im medizinischen Sektor umfasst, können daran wenig ändern: Digitale Gesundheitsangebote sind bei den Deutschen eher unbeliebt. Ungenutzte ePA So werden offizielle Gesundheitsservices nur bedingt in Anspruch genommen: Lediglich jeder zehnte Deutsche (10,9 Prozent) nutzt die elektronische Patientenakte (ePA), und nur 8,6 Prozent nutzen Gesundheitsportale. Noch schlechter sieht es in Bezug auf digitale Sprechstunden aus. Gerade einmal 4,2 Prozent machen von dieser Option Gebrauch. Auch kommerzielle Möglichkeiten zur Gesundheitsförderung, wie Fitness-Apps (13,8 Prozent) oder Ernährungs-Apps (6,6 Prozent), werden nur von einer Minderheit verwendet. Jüngere nutzen eher E-Health So nutzen die Deutschen digitale Gesundheitsdienste.eco Der eco-Umfrage zufolge haben vor allem jüngere Menschen weniger Hemmungen bei der Nutzung offizieller E-Health-Angebote. Während rund ein Fünftel der 30-39-Jährigen die ePA verwenden, nutzen lediglich 6,6 Prozent der über 65-Jährigen das Angebot. Dabei sind die Vorteile offizieller Digitalservices im Gesundheitssektor nicht von der Hand zu weisen, wie das Beispiel des E-Rezepts zeigt. Patienten erhalten digital ihre Rezepte und sparen sich so den Weg in die Praxis. Umdenken gefragt Eco-Geschäftsführer Alexander Rabe fordert deshalb: “Es muss ein großes Umdenken sowohl im Gesundheitswesen als auch bei den Patienten stattfinden, damit E-Health-Angebote großflächig angewendet werden können. Hier müssen der Bund, die Gesundheitsinstitutionen und Akteure wie Ärzte und Apotheker eng kooperieren und Aufklärungsarbeit leisten.” Letztlich sei die Digitalisierung im Gesundheitswesen nicht nur ein technischer und regulatorischer, sondern vor allem auch ein gesellschaftlicher Prozess. Hier müsse die Bundesregierung mögliche Hürden auf Benutzerseite, etwa Datenschutzbedenken und Skepsis gegenüber neuen Technologien, berücksichtigen.
Deutsche zögern bei digitalen Gesundheitsdiensten
E-Health-Dienste wie etwa digitale Sprechstunden werden hierzulande kaum genutzt.Ground Picture – shutterstock.com Land auf, Land ab warnen Experten vor explodierenden Kosten im Gesundheitswesen und damit einhergehenden, steigenden Krankenkassenbeiträgen. Digitale Services könnten hier zur Kostendämpfung beitragen. Nur der deutsche Bürger zeigt diesen Digitalisierungs-Bemühungen die kalte Schulter. Unbeliebte Digitalisierung Sieht man einmal vom elektronischen Rezept ab, das im Januar 2024 seinen Papiervorgänger ablöste, sieht es hierzulande in Sachen digitaler Gesundheitsdienste mau aus. Fast 70 Prozent der Deutschen nutzen einer eco-Umfrage zufolge keine entsprechenden, digitalen Services. Hierzu befragte das Meinungsforschungsinstitut Civey im Auftrag von eco im Juli rund 2.500 Menschen in Deutschland. Auch regulatorische Vorgaben wie das im März in Kraft getretene Digital-Gesetz (DigiG), welches signifikante Digitalisierungsmaßnahmen im medizinischen Sektor umfasst, können daran wenig ändern: Digitale Gesundheitsangebote sind bei den Deutschen eher unbeliebt. Ungenutzte ePA So werden offizielle Gesundheitsservices nur bedingt in Anspruch genommen: Lediglich jeder zehnte Deutsche (10,9 Prozent) nutzt die elektronische Patientenakte (ePA), und nur 8,6 Prozent nutzen Gesundheitsportale. Noch schlechter sieht es in Bezug auf digitale Sprechstunden aus. Gerade einmal 4,2 Prozent machen von dieser Option Gebrauch. Auch kommerzielle Möglichkeiten zur Gesundheitsförderung, wie Fitness-Apps (13,8 Prozent) oder Ernährungs-Apps (6,6 Prozent), werden nur von einer Minderheit verwendet. Jüngere nutzen eher E-Health So nutzen die Deutschen digitale Gesundheitsdienste.eco Der eco-Umfrage zufolge haben vor allem jüngere Menschen weniger Hemmungen bei der Nutzung offizieller E-Health-Angebote. Während rund ein Fünftel der 30-39-Jährigen die ePA verwenden, nutzen lediglich 6,6 Prozent der über 65-Jährigen das Angebot. Dabei sind die Vorteile offizieller Digitalservices im Gesundheitssektor nicht von der Hand zu weisen, wie das Beispiel des E-Rezepts zeigt. Patienten erhalten digital ihre Rezepte und sparen sich so den Weg in die Praxis. Umdenken gefragt Eco-Geschäftsführer Alexander Rabe fordert deshalb: “Es muss ein großes Umdenken sowohl im Gesundheitswesen als auch bei den Patienten stattfinden, damit E-Health-Angebote großflächig angewendet werden können. Hier müssen der Bund, die Gesundheitsinstitutionen und Akteure wie Ärzte und Apotheker eng kooperieren und Aufklärungsarbeit leisten.” Letztlich sei die Digitalisierung im Gesundheitswesen nicht nur ein technischer und regulatorischer, sondern vor allem auch ein gesellschaftlicher Prozess. Hier müsse die Bundesregierung mögliche Hürden auf Benutzerseite, etwa Datenschutzbedenken und Skepsis gegenüber neuen Technologien, berücksichtigen.
Deutsche zögern bei digitalen Gesundheitsdiensten E-Health-Dienste wie etwa digitale Sprechstunden werden hierzulande kaum genutzt.Ground Picture – shutterstock.com Land auf, Land ab warnen Experten vor explodierenden Kosten im Gesundheitswesen und damit einhergehenden, steigenden Krankenkassenbeiträgen. Digitale Services könnten hier zur Kostendämpfung beitragen. Nur der deutsche Bürger zeigt diesen Digitalisierungs-Bemühungen die kalte Schulter. Unbeliebte Digitalisierung Sieht man einmal vom elektronischen Rezept ab, das im Januar 2024 seinen Papiervorgänger ablöste, sieht es hierzulande in Sachen digitaler Gesundheitsdienste mau aus. Fast 70 Prozent der Deutschen nutzen einer eco-Umfrage zufolge keine entsprechenden, digitalen Services. Hierzu befragte das Meinungsforschungsinstitut Civey im Auftrag von eco im Juli rund 2.500 Menschen in Deutschland. Auch regulatorische Vorgaben wie das im März in Kraft getretene Digital-Gesetz (DigiG), welches signifikante Digitalisierungsmaßnahmen im medizinischen Sektor umfasst, können daran wenig ändern: Digitale Gesundheitsangebote sind bei den Deutschen eher unbeliebt. Ungenutzte ePA So werden offizielle Gesundheitsservices nur bedingt in Anspruch genommen: Lediglich jeder zehnte Deutsche (10,9 Prozent) nutzt die elektronische Patientenakte (ePA), und nur 8,6 Prozent nutzen Gesundheitsportale. Noch schlechter sieht es in Bezug auf digitale Sprechstunden aus. Gerade einmal 4,2 Prozent machen von dieser Option Gebrauch. Auch kommerzielle Möglichkeiten zur Gesundheitsförderung, wie Fitness-Apps (13,8 Prozent) oder Ernährungs-Apps (6,6 Prozent), werden nur von einer Minderheit verwendet. Jüngere nutzen eher E-Health So nutzen die Deutschen digitale Gesundheitsdienste.eco Der eco-Umfrage zufolge haben vor allem jüngere Menschen weniger Hemmungen bei der Nutzung offizieller E-Health-Angebote. Während rund ein Fünftel der 30-39-Jährigen die ePA verwenden, nutzen lediglich 6,6 Prozent der über 65-Jährigen das Angebot. Dabei sind die Vorteile offizieller Digitalservices im Gesundheitssektor nicht von der Hand zu weisen, wie das Beispiel des E-Rezepts zeigt. Patienten erhalten digital ihre Rezepte und sparen sich so den Weg in die Praxis. Umdenken gefragt Eco-Geschäftsführer Alexander Rabe fordert deshalb: “Es muss ein großes Umdenken sowohl im Gesundheitswesen als auch bei den Patienten stattfinden, damit E-Health-Angebote großflächig angewendet werden können. Hier müssen der Bund, die Gesundheitsinstitutionen und Akteure wie Ärzte und Apotheker eng kooperieren und Aufklärungsarbeit leisten.” Letztlich sei die Digitalisierung im Gesundheitswesen nicht nur ein technischer und regulatorischer, sondern vor allem auch ein gesellschaftlicher Prozess. Hier müsse die Bundesregierung mögliche Hürden auf Benutzerseite, etwa Datenschutzbedenken und Skepsis gegenüber neuen Technologien, berücksichtigen.