Computerhaus Quickborn

Der Durchbruch lässt auf sich warten​

84 Prozent der Unternehmen aus dem deutschsprachigen Raum nutzen Cloud-Services zur Abwicklung ihrer Geschäftsprozesse, vorwiegend aus einer Private Cloud (92 Prozent) oder aus einer hybriden Private-Public-Cloud-Umgebung (90 Prozent). Das sind Ergebnisse der aktuellen Studie “Sovereign Cloud 2024” von CIO, CSO und Computerwoche in Zusammenarbeit mit T-Systems und Exoscale, einer Tochter der A1 Digital. Das zeigt: Der Einsatz von Cloud-Technologien ist auch hierzulande auf dem Weg zum “neuen Normal”, nicht zuletzt wohl auch deshalb, weil sie für eine digitale Transformation nahezu unverzichtbar sind. Der Durchbruch ist der Sovereign Cloud ist trotz steigenden Einsatzes in den Unternehmen bislang noch nicht gelungen. tete_escape – shutterstock.com Was läge dabei näher, als eine Sovereign Cloud zu nutzen, die Daten ausschließlich in Deutschland beziehungsweise in der EU verarbeitet und somit auch hoch regulierten Branchen eine digitale Souveränität ermöglicht sowie die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften gewährleistet. Man denke nur an die DSGVO oder den AI-Act der EU. Kein flächendeckender Einsatz von Sovereign Clouds Doch die Realität sieht anders aus. Nur wenig mehr als ein Viertel der Befragten (26 Prozent) nutzt eine souveräne Cloud aktiv, viele erst seit Kurzem. 18 Prozent seit weniger als sechs Monaten, 26 Prozent seit sechs bis zwölf Monaten und 30 Prozent seit ein bis zwei Jahren. 36 Prozent der Unternehmen haben die Nutzung einer souveränen Cloud immerhin fest eingeplant. Über ein Fünftel der Befragten (22 Prozent) aber noch immer in der Evaluierungsphase. Aufgeschlüsselt nach Unternehmensgröße kann festgestellt werden: Allen voran größere Unternehmen mit mehr als 1000 Beschäftigten setzen Sovereign-Cloud-Services inzwischen ein, nämlich 33 Prozent. Bei mittelgroßen Firmen mit 500 bis 999 Beschäftigten sind es 26 Prozent. Schlusslicht sind kleinere Betrieben mit weniger als 500 Beschäftigten, von denen lediglich 18 Prozent eine solche Cloud nutzen. Besonders interessant: In puncto Erfahrung haben größere Unternehmen die Nase klar vorn: Ein Fünftel der Firmen dieser Größe nutzt eine Sovereign Cloud seit über drei Jahren. Bei mittelgroßen Firmen sind es nur acht Prozent, bei kleineren Betrieben übrigens kein einziger. Souveräne Cloud – nur wenige halten sie für ausgereift Der eher zögerliche Einsatz von Sovereign Clouds könnte unter anderem damit zusammenhängen, dass lediglich 18 Prozent der Befragten diese Form des Cloud-Betriebs, die auf die Einhaltung regionaler/lokaler Rechts- und Compliance-Vorschriften ausgelegt ist, tatsächlich für ausgereift halten. Mehr als ein Fünftel (22 Prozent) vertritt die Ansicht, dass souveräne Clouds noch in der Entwicklungsphase sind. Dass zudem lediglich knapp ein Drittel der Unternehmen (31 Prozent) mehr Rechtssicherheit von einer Sovereign Cloud erwarten, weil sich so lokale Gesetze und Vorschriften einhalten lassen (“stimme voll und ganz zu”, “stimme zu”), dürfte ebenfalls ein Hemmschuh für dieser Form des Cloud-Betriebs sein. Im Übrigen kommen Sovereign Cloud-Services nur in sehr wenigen Fällen (sieben Prozent) unternehmensweit zum Einsatz, sondern bevorzugt in bestimmten Geschäftsbereichen. Mit großem Abstand am häufigsten ist das im IT-Bereich der Fall (63 Prozent), gefolgt vom Kundenservice (32 Prozent) und der Finanzbuchhaltung und dem Controlling (27 Prozent). Sovereign Cloud-Services kommen in 63 Prozent der Fällen im IT-Bereich zum Einsatz Research Services: Patrick Birnbreier Trotz allem – Zufriedenheit mit souveräner Cloud ist hoch Ebenfalls aufschlussreich: Wer eine Sovereign Cloud bereits nutzt, ist nahezu durchweg “sehr zufrieden” oder “zufrieden” damit. Das sagen 88 Prozent der Befragten, von denen kein einziger angibt, mit der eingesetzten souveränen Cloud “völlig unzufrieden” oder “unzufrieden” zu sein, ganz unabhängig von der Unternehmensgröße. Der mit Abstand wichtigste Grund für den Sovereign Cloud-Einsatz ist aus Sicht von 57 Prozent der Befragten eine höhere IT-Sicherheit und ein besserer Datenschutz. 39 Prozent sehen darin die Möglichkeit, sich unabhängig(er) von kommerziellen Cloud-Anbietern zu machen. 38 Prozent wollen auf diese Weise die Resilienz der Geschäftsprozesse sowie der eingesetzten IT-Anwendungen und somit des IT- und Geschäftsbetriebs nachhaltig optimieren. Sovereign-Cloud-Services kommen nur in sehr wenigen Fällen (sieben Prozent) unternehmensweit zum Einsatz, sondern bevorzugt in bestimmten Geschäftsbereichen. Mit großem Abstand am häufigsten ist das im IT-Bereich (63 Prozent) der Fall, gefolgt vom Kundenservice (32 Prozent), der Finanzbuchhaltung und dem Controlling (27 Prozent). Kosten und Komplexität als Top-Herausforderungen Allerdings hält die Einführung beziehungsweise Nutzung einer Sovereign Cloud auch einiges an Herausforderungen bereit. Dazu zählen in erster Linie die hohen Kosten (36 Prozent), die Komplexität der Umstellung sowie mangelnde / unzureichende Integration mit vorhandenen IT-Systemen (jeweils 33 Prozent) und das fehlende internes Knowhow, weil es zu wenig qualifiziertes IT-Personal gibt (32 Prozent). 29 Prozent der Befragten führen Sicherheitsbedenken an und, besonders interessant, immerhin ein Viertel interne Widerstände. Möglicherweise sind es Hürden wie diese, die eine Mehrheit der Unternehmen davon abhalten, ein Sovereign Cloud-Angebot zu nutzen. Als Top-Herausforderung bei der Einführung einer Sovereign Cloud gelten die hohen Kosten Research Services: Patrick Birnbreier Inhouse-Einführung bevorzugt, trotz hohem Beratungsbedarf Es verwundert auch nicht, dass 55 Prozent der Befragten ihren Beratungsbedarf in Bezug auf die Sovereign Cloud als “sehr groß” oder “groß” einstufen. Das gilt in erster Linie für mittelgroße Firmen und größere Unternehmen. Trotzdem wollen vier Fünftel mit dem Konzept der Sovereign Cloud “sehr vertraut” oder “vertraut” sein. Beide Ergebnisse stehen auf den ersten Blick in krassem Widerspruch zueinander. Um ihn aufzulösen, bietet sich folgender Erklärungsansatz an: Die Unternehmen beschäftigen sich mit dem Konzept und sind aus ihrer subjektiven Sichtweise mit der Sovereign Cloud vertraut, haben aber objektiv gesehen dennoch einen Bedarf an Beratung. Kurzum, sie überschätzen in dieser Hinsicht das eigene Knowhow. Gestützt wird diese These unter anderem dadurch, dass Unternehmen den Sovereign-Cloud-Einsatz komplett oder zum Teil intern stemmen wollen. Das klappt häufig nicht, denn nur neun Prozent der Befragten führen ein entsprechendes Projekt durchweg, 38 Prozent in Teilen inhouse durch. Letztere betrauen in 36 Prozent der Fälle den unternehmens- / konzerneigenen Dienstleister, in 35 Prozent der Fälle einen Cloud Service Provider und in 27 Prozent der Fälle einen Beratungsdienstleister mit der Projektdurchführung. Unternehmen wollen den Sovereign-Cloud-Einsatz komplett oder zum Teil intern stemmen Research Services: Patrick Birnbreier Digitale Souveränität nur für wenige geschäftskritisch Die Studie förderte auch weitere interessante und zum Teil überraschende Ergebnisse zutage. Letzteres gilt zum Beispiel für die digitale Souveränität in Bezug auf Technologie, Daten und Datenhaltung oder operatives Geschäft. Sie ist vielen Unternehmen zwar sehr wichtig, wird aber kaum als geschäftskritisch eingestuft: Technologie (acht Prozent) Datenhaltung (13 Prozent) operatives Geschäft (14 Prozent). Ein Blick auf die Funktionsträger zeigt, dass Business- und IT-Entscheider auf C-Level-Ebene die digitale Souveränität dagegen überdurchschnittlich häufig als geschäftskritisch einstufen, in erster Linie im Hinblick auf das operative Geschäft (23 Prozent) und die Datenhaltung (21 Prozent), weniger dagegen technologisch (16 Prozent). Erstaunlich ist auch die Positionierung beim Thema “Vendor-Lock-in”. Nur knapp ein Fünftel der Befragten (19 Prozent), die Sovereign-Cloud-Services bereits nutzen sowie ihren Einsatz planen oder evaluieren, plagt das ungute Gefühl, ein Vendor-Lock-in könne zu einem Problem werden. Die Hälfte sieht zwar die Gefahr einer Abhängigkeit, glaubt aber, sie beherrschen zu können. Ganze 28 Prozent der Befragten sagen, dass kaum oder keine Gefahr eines Vendor-Lock-in besteht. Das ist zumindest blauäugig, erweist sich die Abhängigkeit von einem einzigen (Cloud-)Anbieter doch häufig als Kostenfalle, aus der es kaum ein Entrinnen gibt. Das trifft auch auf die Sovereign Cloud zu. Die neue Studie “Sovereign Cloud 2024” von CIO Research Services. Research Services / shutterstock.com – 3Q Studiensteckbrief Herausgeber: CIO, CSO und COMPUTERWOCHE Studienpartner: T-Systems International GmbH; Exoscale, eine Tochter der A1 Digital Grundgesamtheit: Oberste (IT-)Verantwortliche in Unternehmen der DACH-Region: Beteiligte an strategischen (IT-)Entscheidungsprozessen im C-Level-Bereich und in den Fachbereichen (LoBs); Entscheidungsbefugte sowie Experten und Expertinnen aus dem IT-Bereich Teilnehmergenerierung: Persönliche E-Mail-Einladung über die Entscheiderdatenbank von CIO, CSO und COMPUTERWOCHE sowie – zur Erfüllung von Quotenvorgaben – über externe Online-Access-Panels Gesamtstichprobe: 381 abgeschlossene und qualifizierte Interviews Untersuchungszeitraum: 21. bis 26. Juni 2024 Methode: Online-Umfrage (CAWI) Fragebogenentwicklung & Durchführung: Custom Research Team von CIO, CSO und Computerwoche in Abstimmung mit den Studienpartnern 

Der Durchbruch lässt auf sich warten​ 84 Prozent der Unternehmen aus dem deutschsprachigen Raum nutzen Cloud-Services zur Abwicklung ihrer Geschäftsprozesse, vorwiegend aus einer Private Cloud (92 Prozent) oder aus einer hybriden Private-Public-Cloud-Umgebung (90 Prozent). Das sind Ergebnisse der aktuellen Studie “Sovereign Cloud 2024” von CIO, CSO und Computerwoche in Zusammenarbeit mit T-Systems und Exoscale, einer Tochter der A1 Digital. Das zeigt: Der Einsatz von Cloud-Technologien ist auch hierzulande auf dem Weg zum “neuen Normal”, nicht zuletzt wohl auch deshalb, weil sie für eine digitale Transformation nahezu unverzichtbar sind. Der Durchbruch ist der Sovereign Cloud ist trotz steigenden Einsatzes in den Unternehmen bislang noch nicht gelungen. tete_escape – shutterstock.com Was läge dabei näher, als eine Sovereign Cloud zu nutzen, die Daten ausschließlich in Deutschland beziehungsweise in der EU verarbeitet und somit auch hoch regulierten Branchen eine digitale Souveränität ermöglicht sowie die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften gewährleistet. Man denke nur an die DSGVO oder den AI-Act der EU. Kein flächendeckender Einsatz von Sovereign Clouds Doch die Realität sieht anders aus. Nur wenig mehr als ein Viertel der Befragten (26 Prozent) nutzt eine souveräne Cloud aktiv, viele erst seit Kurzem. 18 Prozent seit weniger als sechs Monaten, 26 Prozent seit sechs bis zwölf Monaten und 30 Prozent seit ein bis zwei Jahren. 36 Prozent der Unternehmen haben die Nutzung einer souveränen Cloud immerhin fest eingeplant. Über ein Fünftel der Befragten (22 Prozent) aber noch immer in der Evaluierungsphase. Aufgeschlüsselt nach Unternehmensgröße kann festgestellt werden: Allen voran größere Unternehmen mit mehr als 1000 Beschäftigten setzen Sovereign-Cloud-Services inzwischen ein, nämlich 33 Prozent. Bei mittelgroßen Firmen mit 500 bis 999 Beschäftigten sind es 26 Prozent. Schlusslicht sind kleinere Betrieben mit weniger als 500 Beschäftigten, von denen lediglich 18 Prozent eine solche Cloud nutzen. Besonders interessant: In puncto Erfahrung haben größere Unternehmen die Nase klar vorn: Ein Fünftel der Firmen dieser Größe nutzt eine Sovereign Cloud seit über drei Jahren. Bei mittelgroßen Firmen sind es nur acht Prozent, bei kleineren Betrieben übrigens kein einziger. Souveräne Cloud – nur wenige halten sie für ausgereift Der eher zögerliche Einsatz von Sovereign Clouds könnte unter anderem damit zusammenhängen, dass lediglich 18 Prozent der Befragten diese Form des Cloud-Betriebs, die auf die Einhaltung regionaler/lokaler Rechts- und Compliance-Vorschriften ausgelegt ist, tatsächlich für ausgereift halten. Mehr als ein Fünftel (22 Prozent) vertritt die Ansicht, dass souveräne Clouds noch in der Entwicklungsphase sind. Dass zudem lediglich knapp ein Drittel der Unternehmen (31 Prozent) mehr Rechtssicherheit von einer Sovereign Cloud erwarten, weil sich so lokale Gesetze und Vorschriften einhalten lassen (“stimme voll und ganz zu”, “stimme zu”), dürfte ebenfalls ein Hemmschuh für dieser Form des Cloud-Betriebs sein. Im Übrigen kommen Sovereign Cloud-Services nur in sehr wenigen Fällen (sieben Prozent) unternehmensweit zum Einsatz, sondern bevorzugt in bestimmten Geschäftsbereichen. Mit großem Abstand am häufigsten ist das im IT-Bereich der Fall (63 Prozent), gefolgt vom Kundenservice (32 Prozent) und der Finanzbuchhaltung und dem Controlling (27 Prozent). Sovereign Cloud-Services kommen in 63 Prozent der Fällen im IT-Bereich zum Einsatz Research Services: Patrick Birnbreier Trotz allem – Zufriedenheit mit souveräner Cloud ist hoch Ebenfalls aufschlussreich: Wer eine Sovereign Cloud bereits nutzt, ist nahezu durchweg “sehr zufrieden” oder “zufrieden” damit. Das sagen 88 Prozent der Befragten, von denen kein einziger angibt, mit der eingesetzten souveränen Cloud “völlig unzufrieden” oder “unzufrieden” zu sein, ganz unabhängig von der Unternehmensgröße. Der mit Abstand wichtigste Grund für den Sovereign Cloud-Einsatz ist aus Sicht von 57 Prozent der Befragten eine höhere IT-Sicherheit und ein besserer Datenschutz. 39 Prozent sehen darin die Möglichkeit, sich unabhängig(er) von kommerziellen Cloud-Anbietern zu machen. 38 Prozent wollen auf diese Weise die Resilienz der Geschäftsprozesse sowie der eingesetzten IT-Anwendungen und somit des IT- und Geschäftsbetriebs nachhaltig optimieren. Sovereign-Cloud-Services kommen nur in sehr wenigen Fällen (sieben Prozent) unternehmensweit zum Einsatz, sondern bevorzugt in bestimmten Geschäftsbereichen. Mit großem Abstand am häufigsten ist das im IT-Bereich (63 Prozent) der Fall, gefolgt vom Kundenservice (32 Prozent), der Finanzbuchhaltung und dem Controlling (27 Prozent). Kosten und Komplexität als Top-Herausforderungen Allerdings hält die Einführung beziehungsweise Nutzung einer Sovereign Cloud auch einiges an Herausforderungen bereit. Dazu zählen in erster Linie die hohen Kosten (36 Prozent), die Komplexität der Umstellung sowie mangelnde / unzureichende Integration mit vorhandenen IT-Systemen (jeweils 33 Prozent) und das fehlende internes Knowhow, weil es zu wenig qualifiziertes IT-Personal gibt (32 Prozent). 29 Prozent der Befragten führen Sicherheitsbedenken an und, besonders interessant, immerhin ein Viertel interne Widerstände. Möglicherweise sind es Hürden wie diese, die eine Mehrheit der Unternehmen davon abhalten, ein Sovereign Cloud-Angebot zu nutzen. Als Top-Herausforderung bei der Einführung einer Sovereign Cloud gelten die hohen Kosten Research Services: Patrick Birnbreier Inhouse-Einführung bevorzugt, trotz hohem Beratungsbedarf Es verwundert auch nicht, dass 55 Prozent der Befragten ihren Beratungsbedarf in Bezug auf die Sovereign Cloud als “sehr groß” oder “groß” einstufen. Das gilt in erster Linie für mittelgroße Firmen und größere Unternehmen. Trotzdem wollen vier Fünftel mit dem Konzept der Sovereign Cloud “sehr vertraut” oder “vertraut” sein. Beide Ergebnisse stehen auf den ersten Blick in krassem Widerspruch zueinander. Um ihn aufzulösen, bietet sich folgender Erklärungsansatz an: Die Unternehmen beschäftigen sich mit dem Konzept und sind aus ihrer subjektiven Sichtweise mit der Sovereign Cloud vertraut, haben aber objektiv gesehen dennoch einen Bedarf an Beratung. Kurzum, sie überschätzen in dieser Hinsicht das eigene Knowhow. Gestützt wird diese These unter anderem dadurch, dass Unternehmen den Sovereign-Cloud-Einsatz komplett oder zum Teil intern stemmen wollen. Das klappt häufig nicht, denn nur neun Prozent der Befragten führen ein entsprechendes Projekt durchweg, 38 Prozent in Teilen inhouse durch. Letztere betrauen in 36 Prozent der Fälle den unternehmens- / konzerneigenen Dienstleister, in 35 Prozent der Fälle einen Cloud Service Provider und in 27 Prozent der Fälle einen Beratungsdienstleister mit der Projektdurchführung. Unternehmen wollen den Sovereign-Cloud-Einsatz komplett oder zum Teil intern stemmen Research Services: Patrick Birnbreier Digitale Souveränität nur für wenige geschäftskritisch Die Studie förderte auch weitere interessante und zum Teil überraschende Ergebnisse zutage. Letzteres gilt zum Beispiel für die digitale Souveränität in Bezug auf Technologie, Daten und Datenhaltung oder operatives Geschäft. Sie ist vielen Unternehmen zwar sehr wichtig, wird aber kaum als geschäftskritisch eingestuft: Technologie (acht Prozent) Datenhaltung (13 Prozent) operatives Geschäft (14 Prozent). Ein Blick auf die Funktionsträger zeigt, dass Business- und IT-Entscheider auf C-Level-Ebene die digitale Souveränität dagegen überdurchschnittlich häufig als geschäftskritisch einstufen, in erster Linie im Hinblick auf das operative Geschäft (23 Prozent) und die Datenhaltung (21 Prozent), weniger dagegen technologisch (16 Prozent). Erstaunlich ist auch die Positionierung beim Thema “Vendor-Lock-in”. Nur knapp ein Fünftel der Befragten (19 Prozent), die Sovereign-Cloud-Services bereits nutzen sowie ihren Einsatz planen oder evaluieren, plagt das ungute Gefühl, ein Vendor-Lock-in könne zu einem Problem werden. Die Hälfte sieht zwar die Gefahr einer Abhängigkeit, glaubt aber, sie beherrschen zu können. Ganze 28 Prozent der Befragten sagen, dass kaum oder keine Gefahr eines Vendor-Lock-in besteht. Das ist zumindest blauäugig, erweist sich die Abhängigkeit von einem einzigen (Cloud-)Anbieter doch häufig als Kostenfalle, aus der es kaum ein Entrinnen gibt. Das trifft auch auf die Sovereign Cloud zu. Die neue Studie “Sovereign Cloud 2024” von CIO Research Services. Research Services / shutterstock.com – 3Q Studiensteckbrief Herausgeber: CIO, CSO und COMPUTERWOCHE Studienpartner: T-Systems International GmbH; Exoscale, eine Tochter der A1 Digital Grundgesamtheit: Oberste (IT-)Verantwortliche in Unternehmen der DACH-Region: Beteiligte an strategischen (IT-)Entscheidungsprozessen im C-Level-Bereich und in den Fachbereichen (LoBs); Entscheidungsbefugte sowie Experten und Expertinnen aus dem IT-Bereich Teilnehmergenerierung: Persönliche E-Mail-Einladung über die Entscheiderdatenbank von CIO, CSO und COMPUTERWOCHE sowie – zur Erfüllung von Quotenvorgaben – über externe Online-Access-Panels Gesamtstichprobe: 381 abgeschlossene und qualifizierte Interviews Untersuchungszeitraum: 21. bis 26. Juni 2024 Methode: Online-Umfrage (CAWI) Fragebogenentwicklung & Durchführung: Custom Research Team von CIO, CSO und Computerwoche in Abstimmung mit den Studienpartnern

Der Durchbruch lässt auf sich warten​

84 Prozent der Unternehmen aus dem deutschsprachigen Raum nutzen Cloud-Services zur Abwicklung ihrer Geschäftsprozesse, vorwiegend aus einer Private Cloud (92 Prozent) oder aus einer hybriden Private-Public-Cloud-Umgebung (90 Prozent). Das sind Ergebnisse der aktuellen Studie “Sovereign Cloud 2024” von CIO, CSO und Computerwoche in Zusammenarbeit mit T-Systems und Exoscale, einer Tochter der A1 Digital. Das zeigt: Der Einsatz von Cloud-Technologien ist auch hierzulande auf dem Weg zum “neuen Normal”, nicht zuletzt wohl auch deshalb, weil sie für eine digitale Transformation nahezu unverzichtbar sind. Der Durchbruch ist der Sovereign Cloud ist trotz steigenden Einsatzes in den Unternehmen bislang noch nicht gelungen. tete_escape – shutterstock.com Was läge dabei näher, als eine Sovereign Cloud zu nutzen, die Daten ausschließlich in Deutschland beziehungsweise in der EU verarbeitet und somit auch hoch regulierten Branchen eine digitale Souveränität ermöglicht sowie die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften gewährleistet. Man denke nur an die DSGVO oder den AI-Act der EU. Kein flächendeckender Einsatz von Sovereign Clouds Doch die Realität sieht anders aus. Nur wenig mehr als ein Viertel der Befragten (26 Prozent) nutzt eine souveräne Cloud aktiv, viele erst seit Kurzem. 18 Prozent seit weniger als sechs Monaten, 26 Prozent seit sechs bis zwölf Monaten und 30 Prozent seit ein bis zwei Jahren. 36 Prozent der Unternehmen haben die Nutzung einer souveränen Cloud immerhin fest eingeplant. Über ein Fünftel der Befragten (22 Prozent) aber noch immer in der Evaluierungsphase. Aufgeschlüsselt nach Unternehmensgröße kann festgestellt werden: Allen voran größere Unternehmen mit mehr als 1000 Beschäftigten setzen Sovereign-Cloud-Services inzwischen ein, nämlich 33 Prozent. Bei mittelgroßen Firmen mit 500 bis 999 Beschäftigten sind es 26 Prozent. Schlusslicht sind kleinere Betrieben mit weniger als 500 Beschäftigten, von denen lediglich 18 Prozent eine solche Cloud nutzen. Besonders interessant: In puncto Erfahrung haben größere Unternehmen die Nase klar vorn: Ein Fünftel der Firmen dieser Größe nutzt eine Sovereign Cloud seit über drei Jahren. Bei mittelgroßen Firmen sind es nur acht Prozent, bei kleineren Betrieben übrigens kein einziger. Souveräne Cloud – nur wenige halten sie für ausgereift Der eher zögerliche Einsatz von Sovereign Clouds könnte unter anderem damit zusammenhängen, dass lediglich 18 Prozent der Befragten diese Form des Cloud-Betriebs, die auf die Einhaltung regionaler/lokaler Rechts- und Compliance-Vorschriften ausgelegt ist, tatsächlich für ausgereift halten. Mehr als ein Fünftel (22 Prozent) vertritt die Ansicht, dass souveräne Clouds noch in der Entwicklungsphase sind. Dass zudem lediglich knapp ein Drittel der Unternehmen (31 Prozent) mehr Rechtssicherheit von einer Sovereign Cloud erwarten, weil sich so lokale Gesetze und Vorschriften einhalten lassen (“stimme voll und ganz zu”, “stimme zu”), dürfte ebenfalls ein Hemmschuh für dieser Form des Cloud-Betriebs sein. Im Übrigen kommen Sovereign Cloud-Services nur in sehr wenigen Fällen (sieben Prozent) unternehmensweit zum Einsatz, sondern bevorzugt in bestimmten Geschäftsbereichen. Mit großem Abstand am häufigsten ist das im IT-Bereich der Fall (63 Prozent), gefolgt vom Kundenservice (32 Prozent) und der Finanzbuchhaltung und dem Controlling (27 Prozent). Sovereign Cloud-Services kommen in 63 Prozent der Fällen im IT-Bereich zum Einsatz Research Services: Patrick Birnbreier Trotz allem – Zufriedenheit mit souveräner Cloud ist hoch Ebenfalls aufschlussreich: Wer eine Sovereign Cloud bereits nutzt, ist nahezu durchweg “sehr zufrieden” oder “zufrieden” damit. Das sagen 88 Prozent der Befragten, von denen kein einziger angibt, mit der eingesetzten souveränen Cloud “völlig unzufrieden” oder “unzufrieden” zu sein, ganz unabhängig von der Unternehmensgröße. Der mit Abstand wichtigste Grund für den Sovereign Cloud-Einsatz ist aus Sicht von 57 Prozent der Befragten eine höhere IT-Sicherheit und ein besserer Datenschutz. 39 Prozent sehen darin die Möglichkeit, sich unabhängig(er) von kommerziellen Cloud-Anbietern zu machen. 38 Prozent wollen auf diese Weise die Resilienz der Geschäftsprozesse sowie der eingesetzten IT-Anwendungen und somit des IT- und Geschäftsbetriebs nachhaltig optimieren. Sovereign-Cloud-Services kommen nur in sehr wenigen Fällen (sieben Prozent) unternehmensweit zum Einsatz, sondern bevorzugt in bestimmten Geschäftsbereichen. Mit großem Abstand am häufigsten ist das im IT-Bereich (63 Prozent) der Fall, gefolgt vom Kundenservice (32 Prozent), der Finanzbuchhaltung und dem Controlling (27 Prozent). Kosten und Komplexität als Top-Herausforderungen Allerdings hält die Einführung beziehungsweise Nutzung einer Sovereign Cloud auch einiges an Herausforderungen bereit. Dazu zählen in erster Linie die hohen Kosten (36 Prozent), die Komplexität der Umstellung sowie mangelnde / unzureichende Integration mit vorhandenen IT-Systemen (jeweils 33 Prozent) und das fehlende internes Knowhow, weil es zu wenig qualifiziertes IT-Personal gibt (32 Prozent). 29 Prozent der Befragten führen Sicherheitsbedenken an und, besonders interessant, immerhin ein Viertel interne Widerstände. Möglicherweise sind es Hürden wie diese, die eine Mehrheit der Unternehmen davon abhalten, ein Sovereign Cloud-Angebot zu nutzen. Als Top-Herausforderung bei der Einführung einer Sovereign Cloud gelten die hohen Kosten Research Services: Patrick Birnbreier Inhouse-Einführung bevorzugt, trotz hohem Beratungsbedarf Es verwundert auch nicht, dass 55 Prozent der Befragten ihren Beratungsbedarf in Bezug auf die Sovereign Cloud als “sehr groß” oder “groß” einstufen. Das gilt in erster Linie für mittelgroße Firmen und größere Unternehmen. Trotzdem wollen vier Fünftel mit dem Konzept der Sovereign Cloud “sehr vertraut” oder “vertraut” sein. Beide Ergebnisse stehen auf den ersten Blick in krassem Widerspruch zueinander. Um ihn aufzulösen, bietet sich folgender Erklärungsansatz an: Die Unternehmen beschäftigen sich mit dem Konzept und sind aus ihrer subjektiven Sichtweise mit der Sovereign Cloud vertraut, haben aber objektiv gesehen dennoch einen Bedarf an Beratung. Kurzum, sie überschätzen in dieser Hinsicht das eigene Knowhow. Gestützt wird diese These unter anderem dadurch, dass Unternehmen den Sovereign-Cloud-Einsatz komplett oder zum Teil intern stemmen wollen. Das klappt häufig nicht, denn nur neun Prozent der Befragten führen ein entsprechendes Projekt durchweg, 38 Prozent in Teilen inhouse durch. Letztere betrauen in 36 Prozent der Fälle den unternehmens- / konzerneigenen Dienstleister, in 35 Prozent der Fälle einen Cloud Service Provider und in 27 Prozent der Fälle einen Beratungsdienstleister mit der Projektdurchführung. Unternehmen wollen den Sovereign-Cloud-Einsatz komplett oder zum Teil intern stemmen Research Services: Patrick Birnbreier Digitale Souveränität nur für wenige geschäftskritisch Die Studie förderte auch weitere interessante und zum Teil überraschende Ergebnisse zutage. Letzteres gilt zum Beispiel für die digitale Souveränität in Bezug auf Technologie, Daten und Datenhaltung oder operatives Geschäft. Sie ist vielen Unternehmen zwar sehr wichtig, wird aber kaum als geschäftskritisch eingestuft: Technologie (acht Prozent) Datenhaltung (13 Prozent) operatives Geschäft (14 Prozent). Ein Blick auf die Funktionsträger zeigt, dass Business- und IT-Entscheider auf C-Level-Ebene die digitale Souveränität dagegen überdurchschnittlich häufig als geschäftskritisch einstufen, in erster Linie im Hinblick auf das operative Geschäft (23 Prozent) und die Datenhaltung (21 Prozent), weniger dagegen technologisch (16 Prozent). Erstaunlich ist auch die Positionierung beim Thema “Vendor-Lock-in”. Nur knapp ein Fünftel der Befragten (19 Prozent), die Sovereign-Cloud-Services bereits nutzen sowie ihren Einsatz planen oder evaluieren, plagt das ungute Gefühl, ein Vendor-Lock-in könne zu einem Problem werden. Die Hälfte sieht zwar die Gefahr einer Abhängigkeit, glaubt aber, sie beherrschen zu können. Ganze 28 Prozent der Befragten sagen, dass kaum oder keine Gefahr eines Vendor-Lock-in besteht. Das ist zumindest blauäugig, erweist sich die Abhängigkeit von einem einzigen (Cloud-)Anbieter doch häufig als Kostenfalle, aus der es kaum ein Entrinnen gibt. Das trifft auch auf die Sovereign Cloud zu. Die neue Studie “Sovereign Cloud 2024” von CIO Research Services. Research Services / shutterstock.com – 3Q Studiensteckbrief Herausgeber: CIO, CSO und COMPUTERWOCHE Studienpartner: T-Systems International GmbH; Exoscale, eine Tochter der A1 Digital Grundgesamtheit: Oberste (IT-)Verantwortliche in Unternehmen der DACH-Region: Beteiligte an strategischen (IT-)Entscheidungsprozessen im C-Level-Bereich und in den Fachbereichen (LoBs); Entscheidungsbefugte sowie Experten und Expertinnen aus dem IT-Bereich Teilnehmergenerierung: Persönliche E-Mail-Einladung über die Entscheiderdatenbank von CIO, CSO und COMPUTERWOCHE sowie – zur Erfüllung von Quotenvorgaben – über externe Online-Access-Panels Gesamtstichprobe: 381 abgeschlossene und qualifizierte Interviews Untersuchungszeitraum: 21. bis 26. Juni 2024 Methode: Online-Umfrage (CAWI) Fragebogenentwicklung & Durchführung: Custom Research Team von CIO, CSO und Computerwoche in Abstimmung mit den Studienpartnern 

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