Suttipun / Shutterstock.com Moderne Smartphones haben gegenüber klassischen Handys zahllose Vorteile – aber auch einen großen Nachteil: Mit ihren komplexen Betriebssystemen geraten Sie nämlich schnell ins Visier von Hackern, Viren und Malware. Es gibt einiges zu holen, denn die mobilen Computer sind zur Schnittstelle unseres sozialen Lebens geworden und stecken voller privater Daten. Wir verwalten damit Bankkonten, Arbeitsunterlagen und wichtige Dokumente. Entwickler wie Avast, AVG, Bitdefender oder Norton bieten angesichts solcher Bedrohungen gerne Hilfe an: Mit leistungsfähigen Virenscannern und Malware-Detektoren wollen sie der Schadsoftware am Mobiltelefon zu Leibe rücken. Unserer Meinung nach sind viele Anwender darauf aber gar nicht angewiesen. In diesem Beitrag klären wir, warum die meisten Android-Nutzer keine große Angst vor Viren haben müssen – und welche Ausnahmen gelten. Googles eigener Virenscanner: Google Protect Google überwacht übrigens alle Apps auf Google Play, dem offiziellen Downloadbereich für Android, mit einem eigenen Virenscanner namens Google Protect. Insofern sollten Downloads von Google Play in der Regel sicher sein. Sie sollten aber auf Ihrem Android-Smartphone prüfen, ob Google Protect aktiviert ist. Tippen Sie auf Ihrem Smartphone in der Google-Play-App auf Ihr Profilbild und wählen Sie Play Protect. Über das Einstellungsmenü (Zahnradsymbol) kommen Sie zu den Play-Protect-Einstellungen. Dort schieben Sie den Schieberegler bei “Apps mit Play Protect scannen” auf ein. Allerdings gelingt es Angreifern immer wieder trotzdem, Malware-verseuchte Android-Apps auf Google Play einzuschleusen. Hier nur einige Beispiele: Horror: Über 90 Viren-verseuchte Android-Apps auf Google Play – über 5,5 Millionen Downloads Malware infiltriert 60 Android-Apps auf Google Play mit 100 Millionen Downloads Gefahr für Android-Nutzer: Banking-Trojaner stiehlt Zugangsdaten und trickst Google Play aus Insofern gilt: Auch bei Android-App-Downloads von Google Play sind Sie nicht hundertprozentig sicher. Das Risiko ist aber vergleichsweise gering, siehe den nächsten Abschnitt. Gefahr durch nachgeschobene Updates Dass Sie sich auch im Google Play Store nicht zu 100 Prozent auf die Sicherheit aller Apps verlassen können, liegt vor allem an dieser fiesen Masche, mit der Cybergangster die akribische Kontrolle des Suchmaschinen-Riesen auf der eigenen Plattform austricksen: nämlich mit einer nachträglichen Malware-Infektion via scheinbar harmloser Updates. Dabei haben böswillige Akteure zunächst eine normale App zum Download angeboten, die nicht mit Schadsoftware verseucht war und den oben beschriebenen Malware-Scan von Google also tadellos bestehen konnte. Beliebt für solche Maschen sind einfache und beliebte Apps wie (QR-)Scanner oder andere simple Tools. Solche Software lässt sich meist ohne großen Aufwand programmieren und hat das Potenzial, von vielen arglosen Nutzern heruntergeladen zu werden. Der Clou folgt dann im Anschluss: Erst mit einem nachträglichen Update kommt die Malware an Bord, oft werden dabei auch Server von Drittanbietern eingesetzt. Aus einer harmlosen App wird dann eine raffinierte Schadsoftware, die Daten klaut, Nutzer-Eingaben abfängt oder das Smartphone zumüllt. Die schlechte Nachricht: Viren und Malware zielen oft auf Android-Geräte ab Für das Open-Source-Betriebssystem Android wird immer noch mehr Schadsoftware entwickelt als für das geschlossene iOS. Entwickler, aber eben auch böswillige Akteure können unkompliziert auf den Quellcode von Android zugreifen und mögliche Schwachstellen aufspüren. Als generell unsicher kann man Open-Source-Software deswegen aber nicht bezeichnen, denn gutwillige Akteure (von denen es viel mehr gibt) sind auch stets auf der Suche nach Sicherheitslücken und helfen mit, diese schnell zu stopfen. Google erhöht zudem immer wieder das “Kopfgeld” für das Aufspüren solcher Schwachstellen. Pech für Android-Nutzer: Googles Betriebssystem wird häufiger zum Ziel von Hackern als iOS.Eliro/Shutterstock.com Gründen leichter. Im Android-Universum kommen nämlich noch viele ältere Geräte zum Einsatz, die moderne Android-Versionen gar nicht mehr unterstützten. Im Frühjahr 2024 setzten laut StatCounter beispielsweise noch rund acht Prozent aller Android-Nutzer auf das veraltete Android 10, 5,25 Prozent waren es bei Android 9 (Pie) und immerhin 4,5 Prozent schleppten sich noch mit Android 8 (Oreo) durch den Tag. Android ist auch viel weiter verbreitet: Weltweit laufen mehr als doppelt so viele Smartphones mit Googles Betriebssystem (rund 71 Prozent) als mit iOS (knapp 28 Prozent). Für Kriminelle ist es deswegen schlichtweg lukrativer, Android-Nutzer mit Schadsoftware ins Visier zu nehmen (Die Marktanteile gehen aus der mobilen Internetnutzung hervor). Schließlich kommt bei Android noch das sogenannte “Sideloading” ins Spiel, bei dem Apps jenseits des offiziellen Play Store aufs Smartphone geladen werden können. Diese Freizügigkeit hat ihren Preis, denn die strikten Vorschriften und Software-Kontrollen, die im offiziellen App-Store von Google gelten, kommen jenseits davon nicht zwangsläufig zum Einsatz. Damit sind alternative App-Stores für Android die wohl häufigste Quelle für Schadsoftware am Smartphone. Warum man trotz dieser Gefahren nicht unbedingt eine Antivirus-App benötigt Sie sehen schon: Eine reelle Gefahr besteht, Android-Nutzer können ins Visier von böswilligen Akteuren geraten. Wer auf ein paar einfache Regeln achtet, muss deswegen aber keinen zusätzlichen Virenscanner installieren und die mitunter stattlichen Abopreise zahlen. Mit diesen Verhaltensregeln sind Sie auf der sicheren Seite: Laden Sie Apps nur von vertrauenswürdigen Quellen wie dem Play Store oder den offiziellen Entwicklerseiten. Finger weg von Apps aus unbekannten Quellen. Aktivieren Sie Google Play Protect auf Ihrem Android-Smartphone Seien Sie (auch im Play Store) vorsichtig mit “Billig-Apps”. Also mit jenen Anwendungen, die keinen großen Entwickleraufwand erfordern und nur minimale Funktionen aufweisen. Lesen Sie vor einem Download immer ein paar App-Bewertungen durch und halten Sie sich möglichst an bekannte Entwickler. System- und Sicherheitsupdates sollte man immer zeitnah durchführen. Seien Sie nicht zu großzügig mit App-Berechtigungen. Besonders wenn Apps Systemzugriffe verlangen, die für deren Funktionalität gar keinen Sinn ergeben, sollten Sie besser zu einer anderen Anwendung greifen. Meiden Sie sensible Aktivitäten wie Online-Banking in öffentlichen Netzwerken. Wann eine Antivirus-App bei Android Sinn ergibt Power-User und alle, die gerne auch mal wildfremde Apps ausprobieren oder Anwendungen jenseits vom Play Store herunterladen (Sideloading), machen mit einem zusätzlichen Virenscanner nichts verkehrt. Malware-Scanner bekannter Entwickler wie McAfee, Norton und Co. arbeiten heute mit ressourcenschonenden und akribischen Algorithmen, die mit hohen Erkennungsraten punkten und viele praktische Extras mitbringen. Dazu gehören etwa VPN-Dienste, Diebstahlschutz, Daten-Fernlöschung oder Passwort-Manager. Diese Antiviren-Apps für Android überzeugen mit sattem Funktionsumfang: Avast Antivirus & Sicherheit Zum Download im Play Store Vorteile: Foto-Tresor App-Statistiken WLAN-Speed-Test Berechtigungs-Checker Cleaner-Funktion AVG Antivirus Zum Download im Play Store AVG Antivirus ansehen Vorteile: Mit VPN Cleaner-Funktion WLAN-Speed-Test Foto-Tresor Cleaner-Funktion App-Sperre Berechtigungs-Checker Bitdefender Mobile Security Zum Download im Play Store Bitdefender Mobile Security for Android ansehen Vorteile: Mit VPN Scam-Schutz für SMS Datenleak-Checker Diebstahlschutz App-Sperre McAfee Security Zum Download im Play Store McAfee ansehen Mit VPN Datenleak-Checker Scam-Schutz für SMS WiFi-Scanner Norton 360 Zum Download im Play Store Norton ansehen Vorteile: Mit VPN (und Split Tunneling) Werbeblocker WiFi-Scanner Scam-Schutz für SMS Datenleak-Checker Fazit Wer am Smartphone nur bekannte Apps nutzt, kein Sideloading von dubiosen Quellen betreibt und mit einer aktuellen Android-Version unterwegs ist, muss sich um Malware keine großen Sorgen machen. Eine zusätzliche Antivirus-App würden wir dann nicht empfehlen. Experimentierfreudige Nutzer, Besitzer betagter Geräte und alle, denen maximale Sicherheit am Mobiltelefon sehr wichtig ist, machen mit einem guten Malware-Scanner aber nichts verkehrt. Zumal die beliebtesten Apps heute viele nützliche Extras mitbringen: vom App-Locker über kostenloses VPN bis zum Scam-Schutz.
Brauche ich auf meinem Android-Handy eine Antivirus-App?
Suttipun / Shutterstock.com Moderne Smartphones haben gegenüber klassischen Handys zahllose Vorteile – aber auch einen großen Nachteil: Mit ihren komplexen Betriebssystemen geraten Sie nämlich schnell ins Visier von Hackern, Viren und Malware. Es gibt einiges zu holen, denn die mobilen Computer sind zur Schnittstelle unseres sozialen Lebens geworden und stecken voller privater Daten. Wir verwalten damit Bankkonten, Arbeitsunterlagen und wichtige Dokumente. Entwickler wie Avast, AVG, Bitdefender oder Norton bieten angesichts solcher Bedrohungen gerne Hilfe an: Mit leistungsfähigen Virenscannern und Malware-Detektoren wollen sie der Schadsoftware am Mobiltelefon zu Leibe rücken. Unserer Meinung nach sind viele Anwender darauf aber gar nicht angewiesen. In diesem Beitrag klären wir, warum die meisten Android-Nutzer keine große Angst vor Viren haben müssen – und welche Ausnahmen gelten. Googles eigener Virenscanner: Google Protect Google überwacht übrigens alle Apps auf Google Play, dem offiziellen Downloadbereich für Android, mit einem eigenen Virenscanner namens Google Protect. Insofern sollten Downloads von Google Play in der Regel sicher sein. Sie sollten aber auf Ihrem Android-Smartphone prüfen, ob Google Protect aktiviert ist. Tippen Sie auf Ihrem Smartphone in der Google-Play-App auf Ihr Profilbild und wählen Sie Play Protect. Über das Einstellungsmenü (Zahnradsymbol) kommen Sie zu den Play-Protect-Einstellungen. Dort schieben Sie den Schieberegler bei “Apps mit Play Protect scannen” auf ein. Allerdings gelingt es Angreifern immer wieder trotzdem, Malware-verseuchte Android-Apps auf Google Play einzuschleusen. Hier nur einige Beispiele: Horror: Über 90 Viren-verseuchte Android-Apps auf Google Play – über 5,5 Millionen Downloads Malware infiltriert 60 Android-Apps auf Google Play mit 100 Millionen Downloads Gefahr für Android-Nutzer: Banking-Trojaner stiehlt Zugangsdaten und trickst Google Play aus Insofern gilt: Auch bei Android-App-Downloads von Google Play sind Sie nicht hundertprozentig sicher. Das Risiko ist aber vergleichsweise gering, siehe den nächsten Abschnitt. Gefahr durch nachgeschobene Updates Dass Sie sich auch im Google Play Store nicht zu 100 Prozent auf die Sicherheit aller Apps verlassen können, liegt vor allem an dieser fiesen Masche, mit der Cybergangster die akribische Kontrolle des Suchmaschinen-Riesen auf der eigenen Plattform austricksen: nämlich mit einer nachträglichen Malware-Infektion via scheinbar harmloser Updates. Dabei haben böswillige Akteure zunächst eine normale App zum Download angeboten, die nicht mit Schadsoftware verseucht war und den oben beschriebenen Malware-Scan von Google also tadellos bestehen konnte. Beliebt für solche Maschen sind einfache und beliebte Apps wie (QR-)Scanner oder andere simple Tools. Solche Software lässt sich meist ohne großen Aufwand programmieren und hat das Potenzial, von vielen arglosen Nutzern heruntergeladen zu werden. Der Clou folgt dann im Anschluss: Erst mit einem nachträglichen Update kommt die Malware an Bord, oft werden dabei auch Server von Drittanbietern eingesetzt. Aus einer harmlosen App wird dann eine raffinierte Schadsoftware, die Daten klaut, Nutzer-Eingaben abfängt oder das Smartphone zumüllt. Die schlechte Nachricht: Viren und Malware zielen oft auf Android-Geräte ab Für das Open-Source-Betriebssystem Android wird immer noch mehr Schadsoftware entwickelt als für das geschlossene iOS. Entwickler, aber eben auch böswillige Akteure können unkompliziert auf den Quellcode von Android zugreifen und mögliche Schwachstellen aufspüren. Als generell unsicher kann man Open-Source-Software deswegen aber nicht bezeichnen, denn gutwillige Akteure (von denen es viel mehr gibt) sind auch stets auf der Suche nach Sicherheitslücken und helfen mit, diese schnell zu stopfen. Google erhöht zudem immer wieder das “Kopfgeld” für das Aufspüren solcher Schwachstellen. Pech für Android-Nutzer: Googles Betriebssystem wird häufiger zum Ziel von Hackern als iOS.Eliro/Shutterstock.com Gründen leichter. Im Android-Universum kommen nämlich noch viele ältere Geräte zum Einsatz, die moderne Android-Versionen gar nicht mehr unterstützten. Im Frühjahr 2024 setzten laut StatCounter beispielsweise noch rund acht Prozent aller Android-Nutzer auf das veraltete Android 10, 5,25 Prozent waren es bei Android 9 (Pie) und immerhin 4,5 Prozent schleppten sich noch mit Android 8 (Oreo) durch den Tag. Android ist auch viel weiter verbreitet: Weltweit laufen mehr als doppelt so viele Smartphones mit Googles Betriebssystem (rund 71 Prozent) als mit iOS (knapp 28 Prozent). Für Kriminelle ist es deswegen schlichtweg lukrativer, Android-Nutzer mit Schadsoftware ins Visier zu nehmen (Die Marktanteile gehen aus der mobilen Internetnutzung hervor). Schließlich kommt bei Android noch das sogenannte “Sideloading” ins Spiel, bei dem Apps jenseits des offiziellen Play Store aufs Smartphone geladen werden können. Diese Freizügigkeit hat ihren Preis, denn die strikten Vorschriften und Software-Kontrollen, die im offiziellen App-Store von Google gelten, kommen jenseits davon nicht zwangsläufig zum Einsatz. Damit sind alternative App-Stores für Android die wohl häufigste Quelle für Schadsoftware am Smartphone. Warum man trotz dieser Gefahren nicht unbedingt eine Antivirus-App benötigt Sie sehen schon: Eine reelle Gefahr besteht, Android-Nutzer können ins Visier von böswilligen Akteuren geraten. Wer auf ein paar einfache Regeln achtet, muss deswegen aber keinen zusätzlichen Virenscanner installieren und die mitunter stattlichen Abopreise zahlen. Mit diesen Verhaltensregeln sind Sie auf der sicheren Seite: Laden Sie Apps nur von vertrauenswürdigen Quellen wie dem Play Store oder den offiziellen Entwicklerseiten. Finger weg von Apps aus unbekannten Quellen. Aktivieren Sie Google Play Protect auf Ihrem Android-Smartphone Seien Sie (auch im Play Store) vorsichtig mit “Billig-Apps”. Also mit jenen Anwendungen, die keinen großen Entwickleraufwand erfordern und nur minimale Funktionen aufweisen. Lesen Sie vor einem Download immer ein paar App-Bewertungen durch und halten Sie sich möglichst an bekannte Entwickler. System- und Sicherheitsupdates sollte man immer zeitnah durchführen. Seien Sie nicht zu großzügig mit App-Berechtigungen. Besonders wenn Apps Systemzugriffe verlangen, die für deren Funktionalität gar keinen Sinn ergeben, sollten Sie besser zu einer anderen Anwendung greifen. Meiden Sie sensible Aktivitäten wie Online-Banking in öffentlichen Netzwerken. Wann eine Antivirus-App bei Android Sinn ergibt Power-User und alle, die gerne auch mal wildfremde Apps ausprobieren oder Anwendungen jenseits vom Play Store herunterladen (Sideloading), machen mit einem zusätzlichen Virenscanner nichts verkehrt. Malware-Scanner bekannter Entwickler wie McAfee, Norton und Co. arbeiten heute mit ressourcenschonenden und akribischen Algorithmen, die mit hohen Erkennungsraten punkten und viele praktische Extras mitbringen. Dazu gehören etwa VPN-Dienste, Diebstahlschutz, Daten-Fernlöschung oder Passwort-Manager. Diese Antiviren-Apps für Android überzeugen mit sattem Funktionsumfang: Avast Antivirus & Sicherheit Zum Download im Play Store Vorteile: Foto-Tresor App-Statistiken WLAN-Speed-Test Berechtigungs-Checker Cleaner-Funktion AVG Antivirus Zum Download im Play Store AVG Antivirus ansehen Vorteile: Mit VPN Cleaner-Funktion WLAN-Speed-Test Foto-Tresor Cleaner-Funktion App-Sperre Berechtigungs-Checker Bitdefender Mobile Security Zum Download im Play Store Bitdefender Mobile Security for Android ansehen Vorteile: Mit VPN Scam-Schutz für SMS Datenleak-Checker Diebstahlschutz App-Sperre McAfee Security Zum Download im Play Store McAfee ansehen Mit VPN Datenleak-Checker Scam-Schutz für SMS WiFi-Scanner Norton 360 Zum Download im Play Store Norton ansehen Vorteile: Mit VPN (und Split Tunneling) Werbeblocker WiFi-Scanner Scam-Schutz für SMS Datenleak-Checker Fazit Wer am Smartphone nur bekannte Apps nutzt, kein Sideloading von dubiosen Quellen betreibt und mit einer aktuellen Android-Version unterwegs ist, muss sich um Malware keine großen Sorgen machen. Eine zusätzliche Antivirus-App würden wir dann nicht empfehlen. Experimentierfreudige Nutzer, Besitzer betagter Geräte und alle, denen maximale Sicherheit am Mobiltelefon sehr wichtig ist, machen mit einem guten Malware-Scanner aber nichts verkehrt. Zumal die beliebtesten Apps heute viele nützliche Extras mitbringen: vom App-Locker über kostenloses VPN bis zum Scam-Schutz.
Brauche ich auf meinem Android-Handy eine Antivirus-App? Suttipun / Shutterstock.com Moderne Smartphones haben gegenüber klassischen Handys zahllose Vorteile – aber auch einen großen Nachteil: Mit ihren komplexen Betriebssystemen geraten Sie nämlich schnell ins Visier von Hackern, Viren und Malware. Es gibt einiges zu holen, denn die mobilen Computer sind zur Schnittstelle unseres sozialen Lebens geworden und stecken voller privater Daten. Wir verwalten damit Bankkonten, Arbeitsunterlagen und wichtige Dokumente. Entwickler wie Avast, AVG, Bitdefender oder Norton bieten angesichts solcher Bedrohungen gerne Hilfe an: Mit leistungsfähigen Virenscannern und Malware-Detektoren wollen sie der Schadsoftware am Mobiltelefon zu Leibe rücken. Unserer Meinung nach sind viele Anwender darauf aber gar nicht angewiesen. In diesem Beitrag klären wir, warum die meisten Android-Nutzer keine große Angst vor Viren haben müssen – und welche Ausnahmen gelten. Googles eigener Virenscanner: Google Protect Google überwacht übrigens alle Apps auf Google Play, dem offiziellen Downloadbereich für Android, mit einem eigenen Virenscanner namens Google Protect. Insofern sollten Downloads von Google Play in der Regel sicher sein. Sie sollten aber auf Ihrem Android-Smartphone prüfen, ob Google Protect aktiviert ist. Tippen Sie auf Ihrem Smartphone in der Google-Play-App auf Ihr Profilbild und wählen Sie Play Protect. Über das Einstellungsmenü (Zahnradsymbol) kommen Sie zu den Play-Protect-Einstellungen. Dort schieben Sie den Schieberegler bei “Apps mit Play Protect scannen” auf ein. Allerdings gelingt es Angreifern immer wieder trotzdem, Malware-verseuchte Android-Apps auf Google Play einzuschleusen. Hier nur einige Beispiele: Horror: Über 90 Viren-verseuchte Android-Apps auf Google Play – über 5,5 Millionen Downloads Malware infiltriert 60 Android-Apps auf Google Play mit 100 Millionen Downloads Gefahr für Android-Nutzer: Banking-Trojaner stiehlt Zugangsdaten und trickst Google Play aus Insofern gilt: Auch bei Android-App-Downloads von Google Play sind Sie nicht hundertprozentig sicher. Das Risiko ist aber vergleichsweise gering, siehe den nächsten Abschnitt. Gefahr durch nachgeschobene Updates Dass Sie sich auch im Google Play Store nicht zu 100 Prozent auf die Sicherheit aller Apps verlassen können, liegt vor allem an dieser fiesen Masche, mit der Cybergangster die akribische Kontrolle des Suchmaschinen-Riesen auf der eigenen Plattform austricksen: nämlich mit einer nachträglichen Malware-Infektion via scheinbar harmloser Updates. Dabei haben böswillige Akteure zunächst eine normale App zum Download angeboten, die nicht mit Schadsoftware verseucht war und den oben beschriebenen Malware-Scan von Google also tadellos bestehen konnte. Beliebt für solche Maschen sind einfache und beliebte Apps wie (QR-)Scanner oder andere simple Tools. Solche Software lässt sich meist ohne großen Aufwand programmieren und hat das Potenzial, von vielen arglosen Nutzern heruntergeladen zu werden. Der Clou folgt dann im Anschluss: Erst mit einem nachträglichen Update kommt die Malware an Bord, oft werden dabei auch Server von Drittanbietern eingesetzt. Aus einer harmlosen App wird dann eine raffinierte Schadsoftware, die Daten klaut, Nutzer-Eingaben abfängt oder das Smartphone zumüllt. Die schlechte Nachricht: Viren und Malware zielen oft auf Android-Geräte ab Für das Open-Source-Betriebssystem Android wird immer noch mehr Schadsoftware entwickelt als für das geschlossene iOS. Entwickler, aber eben auch böswillige Akteure können unkompliziert auf den Quellcode von Android zugreifen und mögliche Schwachstellen aufspüren. Als generell unsicher kann man Open-Source-Software deswegen aber nicht bezeichnen, denn gutwillige Akteure (von denen es viel mehr gibt) sind auch stets auf der Suche nach Sicherheitslücken und helfen mit, diese schnell zu stopfen. Google erhöht zudem immer wieder das “Kopfgeld” für das Aufspüren solcher Schwachstellen. Pech für Android-Nutzer: Googles Betriebssystem wird häufiger zum Ziel von Hackern als iOS.Eliro/Shutterstock.com Gründen leichter. Im Android-Universum kommen nämlich noch viele ältere Geräte zum Einsatz, die moderne Android-Versionen gar nicht mehr unterstützten. Im Frühjahr 2024 setzten laut StatCounter beispielsweise noch rund acht Prozent aller Android-Nutzer auf das veraltete Android 10, 5,25 Prozent waren es bei Android 9 (Pie) und immerhin 4,5 Prozent schleppten sich noch mit Android 8 (Oreo) durch den Tag. Android ist auch viel weiter verbreitet: Weltweit laufen mehr als doppelt so viele Smartphones mit Googles Betriebssystem (rund 71 Prozent) als mit iOS (knapp 28 Prozent). Für Kriminelle ist es deswegen schlichtweg lukrativer, Android-Nutzer mit Schadsoftware ins Visier zu nehmen (Die Marktanteile gehen aus der mobilen Internetnutzung hervor). Schließlich kommt bei Android noch das sogenannte “Sideloading” ins Spiel, bei dem Apps jenseits des offiziellen Play Store aufs Smartphone geladen werden können. Diese Freizügigkeit hat ihren Preis, denn die strikten Vorschriften und Software-Kontrollen, die im offiziellen App-Store von Google gelten, kommen jenseits davon nicht zwangsläufig zum Einsatz. Damit sind alternative App-Stores für Android die wohl häufigste Quelle für Schadsoftware am Smartphone. Warum man trotz dieser Gefahren nicht unbedingt eine Antivirus-App benötigt Sie sehen schon: Eine reelle Gefahr besteht, Android-Nutzer können ins Visier von böswilligen Akteuren geraten. Wer auf ein paar einfache Regeln achtet, muss deswegen aber keinen zusätzlichen Virenscanner installieren und die mitunter stattlichen Abopreise zahlen. Mit diesen Verhaltensregeln sind Sie auf der sicheren Seite: Laden Sie Apps nur von vertrauenswürdigen Quellen wie dem Play Store oder den offiziellen Entwicklerseiten. Finger weg von Apps aus unbekannten Quellen. Aktivieren Sie Google Play Protect auf Ihrem Android-Smartphone Seien Sie (auch im Play Store) vorsichtig mit “Billig-Apps”. Also mit jenen Anwendungen, die keinen großen Entwickleraufwand erfordern und nur minimale Funktionen aufweisen. Lesen Sie vor einem Download immer ein paar App-Bewertungen durch und halten Sie sich möglichst an bekannte Entwickler. System- und Sicherheitsupdates sollte man immer zeitnah durchführen. Seien Sie nicht zu großzügig mit App-Berechtigungen. Besonders wenn Apps Systemzugriffe verlangen, die für deren Funktionalität gar keinen Sinn ergeben, sollten Sie besser zu einer anderen Anwendung greifen. Meiden Sie sensible Aktivitäten wie Online-Banking in öffentlichen Netzwerken. Wann eine Antivirus-App bei Android Sinn ergibt Power-User und alle, die gerne auch mal wildfremde Apps ausprobieren oder Anwendungen jenseits vom Play Store herunterladen (Sideloading), machen mit einem zusätzlichen Virenscanner nichts verkehrt. Malware-Scanner bekannter Entwickler wie McAfee, Norton und Co. arbeiten heute mit ressourcenschonenden und akribischen Algorithmen, die mit hohen Erkennungsraten punkten und viele praktische Extras mitbringen. Dazu gehören etwa VPN-Dienste, Diebstahlschutz, Daten-Fernlöschung oder Passwort-Manager. Diese Antiviren-Apps für Android überzeugen mit sattem Funktionsumfang: Avast Antivirus & Sicherheit Zum Download im Play Store Vorteile: Foto-Tresor App-Statistiken WLAN-Speed-Test Berechtigungs-Checker Cleaner-Funktion AVG Antivirus Zum Download im Play Store AVG Antivirus ansehen Vorteile: Mit VPN Cleaner-Funktion WLAN-Speed-Test Foto-Tresor Cleaner-Funktion App-Sperre Berechtigungs-Checker Bitdefender Mobile Security Zum Download im Play Store Bitdefender Mobile Security for Android ansehen Vorteile: Mit VPN Scam-Schutz für SMS Datenleak-Checker Diebstahlschutz App-Sperre McAfee Security Zum Download im Play Store McAfee ansehen Mit VPN Datenleak-Checker Scam-Schutz für SMS WiFi-Scanner Norton 360 Zum Download im Play Store Norton ansehen Vorteile: Mit VPN (und Split Tunneling) Werbeblocker WiFi-Scanner Scam-Schutz für SMS Datenleak-Checker Fazit Wer am Smartphone nur bekannte Apps nutzt, kein Sideloading von dubiosen Quellen betreibt und mit einer aktuellen Android-Version unterwegs ist, muss sich um Malware keine großen Sorgen machen. Eine zusätzliche Antivirus-App würden wir dann nicht empfehlen. Experimentierfreudige Nutzer, Besitzer betagter Geräte und alle, denen maximale Sicherheit am Mobiltelefon sehr wichtig ist, machen mit einem guten Malware-Scanner aber nichts verkehrt. Zumal die beliebtesten Apps heute viele nützliche Extras mitbringen: vom App-Locker über kostenloses VPN bis zum Scam-Schutz.