„Boys Club“-Vorwürfe sind in Zusammenhang mit SAP nichts Neues.Tada Images | shutterstock.com Ein leitender SAP-, respektive Signavio-Manager soll systematisch Mitarbeiterinnen gemobbt, sexuell belästigt und manipuliert haben. Die Unternehmensleitung soll das trotz diverser Beschwerden nicht nur tatenlos hingenommen, sondern ihn auch noch befördert haben. Zumindest legen das die Vorwürfe nahe, die fünf (ehemalige) Mitarbeiterinnen der in Berlin ansässigen BPM-Sparte des größten deutschen Softwarekonzerns im Rahmen eines Exklusiv-Reports des US-Nachrichtenportals Bloomberg erheben. Die neuerlichen Vorwürfe werden nur wenige Monate nach dem Abgang von Ex-CTO-Jürgen Müller bekannt. Er musste Anfang September 2024 seinen Hut nehmen, nachdem er sich auf einer SAP-Firmenveranstaltung „unangemessen verhalten” hatte. Mobbing, Manipulationen, Mysogynie Die fünf Betroffenen berichten gegenüber Bloomberg von systematischen Mobbing-Aktionen ihres Vorgesetzten, die sie entweder dazu bewegt hätten, das Team zu wechseln – oder das Unternehmen ganz zu verlassen. Dabei habe der Vorgesetzte auch ausgenutzt, dass die Mitarbeiterinnen nicht aus Westeuropa stammten und kein Deutsch sprachen. In einigen Fällen hing ihr Aufenthaltsstatus auch von der Beschäftigung bei SAP ab, wie Bloomberg berichtet. Die konkreten Vorwürfe gegen den leitenden Signavio-Manager sind breitgefächert. Dazu zählen beispielweise: willkürliche Kritik an Arbeitsergebnissen, ohne konkretes Feedback zu liefern, Sabotageakte an der Arbeit der Betroffenen, die grundlose Zuweisung „niederer“ Tätigkeiten, Lügen und Intrigen, um die Betroffenen von ihrem Team zu isolieren, verbale Erniedrigungen und diskriminierende Beleidigungen, sowie sexuelle Belästigung. Zahlreichen Beschwerden bei der Personalabteilung zum Trotz, seien laut den Betroffenen seitens der Compliance-Abteilung von SAP keinerlei Maßnahmen ergriffen worden, um das Verhalten der Führungskraft abzustellen. Stattdessen habe man einer Betroffenen empfohlen, sich nach einer Position außerhalb ihres Teams umzusehen. Lediglich Ende 2023 seien disziplinarische Maßnahmen ergriffen worden und die Signavio-Führungskraft in zwei Fällen angewiesen worden, ausschließlich über die Personalabteilung mit den betroffenen Mitarbeiterinnen zu kommunizieren. Am Verhalten des Managers habe das jedoch nichts geändert, schreibt Bloomberg und beruft sich dabei auf Gespräche mit den Ex-Mitarbeiterinnen. Im Gegenteil habe der Konzern den Beschuldigten Mitte 2024 schließlich zum „Director“ befördert. Dieser Umstand hat laut dem Bloomberg-Bericht eine der Betroffenen dazu veranlasst, letztendlich ihre Kündigung einzureichen – und einen Whistleblower-Bericht an die Compliance-Abteilung von SAP zu übermitteln. Mit dem Resultat, dass ihr zwei Compliance-Beauftragte gesagt hätten, dass ihre Anschuldigungen nicht aufrechterhalten werden könnten und dass der Manager, selbst wenn dies der Fall wäre, nicht gegen die SAP-Richtlinien verstoßen habe. Bevor die Mitarbeiterin Signavio verließ, fasste sie die Vorwürfe gegen ihren Vorgesetzten außerdem in einer E-Mail zusammen und schickte diese an 62 weibliche Kollegen im Unternehmen. Gegenüber Bloomberg wollten sich weder SAP noch der Manager selbst zu den Anschuldigungen äußern. Auf eine Nachfrage der Computerwoche teilte SAP lediglich mit: “Wir nehmen alle Hinweise auf Fehlverhalten außerordentlich ernst und setzen bei jeglicher Belästigung auf eine Null-Toleranz-Politik. SAP verfügt über ein zuverlässiges Verfahren, um alle gemeldeten Vorwürfe zu untersuchen. Sollte das Verhalten eines Mitarbeitenden nicht unseren Richtlinien und Werten entsprechen, ergreifen wir umgehend entsprechende Maßnahmen. Zu individuellen Untersuchungen oder disziplinarischen Vorgängen äußern wir uns grundsätzlich nicht.” Sie wollen weitere interessante Beiträge zu diversen Themen aus der IT-Welt lesen? Unsere kostenlosen Newsletter liefern Ihnen alles, was IT-Profis wissen sollten – direkt in Ihre Inbox!
Belohnt SAP systematisches Mobbing?
„Boys Club“-Vorwürfe sind in Zusammenhang mit SAP nichts Neues.Tada Images | shutterstock.com Ein leitender SAP-, respektive Signavio-Manager soll systematisch Mitarbeiterinnen gemobbt, sexuell belästigt und manipuliert haben. Die Unternehmensleitung soll das trotz diverser Beschwerden nicht nur tatenlos hingenommen, sondern ihn auch noch befördert haben. Zumindest legen das die Vorwürfe nahe, die fünf (ehemalige) Mitarbeiterinnen der in Berlin ansässigen BPM-Sparte des größten deutschen Softwarekonzerns im Rahmen eines Exklusiv-Reports des US-Nachrichtenportals Bloomberg erheben. Die neuerlichen Vorwürfe werden nur wenige Monate nach dem Abgang von Ex-CTO-Jürgen Müller bekannt. Er musste Anfang September 2024 seinen Hut nehmen, nachdem er sich auf einer SAP-Firmenveranstaltung „unangemessen verhalten” hatte. Mobbing, Manipulationen, Mysogynie Die fünf Betroffenen berichten gegenüber Bloomberg von systematischen Mobbing-Aktionen ihres Vorgesetzten, die sie entweder dazu bewegt hätten, das Team zu wechseln – oder das Unternehmen ganz zu verlassen. Dabei habe der Vorgesetzte auch ausgenutzt, dass die Mitarbeiterinnen nicht aus Westeuropa stammten und kein Deutsch sprachen. In einigen Fällen hing ihr Aufenthaltsstatus auch von der Beschäftigung bei SAP ab, wie Bloomberg berichtet. Die konkreten Vorwürfe gegen den leitenden Signavio-Manager sind breitgefächert. Dazu zählen beispielweise: willkürliche Kritik an Arbeitsergebnissen, ohne konkretes Feedback zu liefern, Sabotageakte an der Arbeit der Betroffenen, die grundlose Zuweisung „niederer“ Tätigkeiten, Lügen und Intrigen, um die Betroffenen von ihrem Team zu isolieren, verbale Erniedrigungen und diskriminierende Beleidigungen, sowie sexuelle Belästigung. Zahlreichen Beschwerden bei der Personalabteilung zum Trotz, seien laut den Betroffenen seitens der Compliance-Abteilung von SAP keinerlei Maßnahmen ergriffen worden, um das Verhalten der Führungskraft abzustellen. Stattdessen habe man einer Betroffenen empfohlen, sich nach einer Position außerhalb ihres Teams umzusehen. Lediglich Ende 2023 seien disziplinarische Maßnahmen ergriffen worden und die Signavio-Führungskraft in zwei Fällen angewiesen worden, ausschließlich über die Personalabteilung mit den betroffenen Mitarbeiterinnen zu kommunizieren. Am Verhalten des Managers habe das jedoch nichts geändert, schreibt Bloomberg und beruft sich dabei auf Gespräche mit den Ex-Mitarbeiterinnen. Im Gegenteil habe der Konzern den Beschuldigten Mitte 2024 schließlich zum „Director“ befördert. Dieser Umstand hat laut dem Bloomberg-Bericht eine der Betroffenen dazu veranlasst, letztendlich ihre Kündigung einzureichen – und einen Whistleblower-Bericht an die Compliance-Abteilung von SAP zu übermitteln. Mit dem Resultat, dass ihr zwei Compliance-Beauftragte gesagt hätten, dass ihre Anschuldigungen nicht aufrechterhalten werden könnten und dass der Manager, selbst wenn dies der Fall wäre, nicht gegen die SAP-Richtlinien verstoßen habe. Bevor die Mitarbeiterin Signavio verließ, fasste sie die Vorwürfe gegen ihren Vorgesetzten außerdem in einer E-Mail zusammen und schickte diese an 62 weibliche Kollegen im Unternehmen. Gegenüber Bloomberg wollten sich weder SAP noch der Manager selbst zu den Anschuldigungen äußern. Auf eine Nachfrage der Computerwoche teilte SAP lediglich mit: “Wir nehmen alle Hinweise auf Fehlverhalten außerordentlich ernst und setzen bei jeglicher Belästigung auf eine Null-Toleranz-Politik. SAP verfügt über ein zuverlässiges Verfahren, um alle gemeldeten Vorwürfe zu untersuchen. Sollte das Verhalten eines Mitarbeitenden nicht unseren Richtlinien und Werten entsprechen, ergreifen wir umgehend entsprechende Maßnahmen. Zu individuellen Untersuchungen oder disziplinarischen Vorgängen äußern wir uns grundsätzlich nicht.” Sie wollen weitere interessante Beiträge zu diversen Themen aus der IT-Welt lesen? Unsere kostenlosen Newsletter liefern Ihnen alles, was IT-Profis wissen sollten – direkt in Ihre Inbox!
Belohnt SAP systematisches Mobbing? „Boys Club“-Vorwürfe sind in Zusammenhang mit SAP nichts Neues.Tada Images | shutterstock.com Ein leitender SAP-, respektive Signavio-Manager soll systematisch Mitarbeiterinnen gemobbt, sexuell belästigt und manipuliert haben. Die Unternehmensleitung soll das trotz diverser Beschwerden nicht nur tatenlos hingenommen, sondern ihn auch noch befördert haben. Zumindest legen das die Vorwürfe nahe, die fünf (ehemalige) Mitarbeiterinnen der in Berlin ansässigen BPM-Sparte des größten deutschen Softwarekonzerns im Rahmen eines Exklusiv-Reports des US-Nachrichtenportals Bloomberg erheben. Die neuerlichen Vorwürfe werden nur wenige Monate nach dem Abgang von Ex-CTO-Jürgen Müller bekannt. Er musste Anfang September 2024 seinen Hut nehmen, nachdem er sich auf einer SAP-Firmenveranstaltung „unangemessen verhalten” hatte. Mobbing, Manipulationen, Mysogynie Die fünf Betroffenen berichten gegenüber Bloomberg von systematischen Mobbing-Aktionen ihres Vorgesetzten, die sie entweder dazu bewegt hätten, das Team zu wechseln – oder das Unternehmen ganz zu verlassen. Dabei habe der Vorgesetzte auch ausgenutzt, dass die Mitarbeiterinnen nicht aus Westeuropa stammten und kein Deutsch sprachen. In einigen Fällen hing ihr Aufenthaltsstatus auch von der Beschäftigung bei SAP ab, wie Bloomberg berichtet. Die konkreten Vorwürfe gegen den leitenden Signavio-Manager sind breitgefächert. Dazu zählen beispielweise: willkürliche Kritik an Arbeitsergebnissen, ohne konkretes Feedback zu liefern, Sabotageakte an der Arbeit der Betroffenen, die grundlose Zuweisung „niederer“ Tätigkeiten, Lügen und Intrigen, um die Betroffenen von ihrem Team zu isolieren, verbale Erniedrigungen und diskriminierende Beleidigungen, sowie sexuelle Belästigung. Zahlreichen Beschwerden bei der Personalabteilung zum Trotz, seien laut den Betroffenen seitens der Compliance-Abteilung von SAP keinerlei Maßnahmen ergriffen worden, um das Verhalten der Führungskraft abzustellen. Stattdessen habe man einer Betroffenen empfohlen, sich nach einer Position außerhalb ihres Teams umzusehen. Lediglich Ende 2023 seien disziplinarische Maßnahmen ergriffen worden und die Signavio-Führungskraft in zwei Fällen angewiesen worden, ausschließlich über die Personalabteilung mit den betroffenen Mitarbeiterinnen zu kommunizieren. Am Verhalten des Managers habe das jedoch nichts geändert, schreibt Bloomberg und beruft sich dabei auf Gespräche mit den Ex-Mitarbeiterinnen. Im Gegenteil habe der Konzern den Beschuldigten Mitte 2024 schließlich zum „Director“ befördert. Dieser Umstand hat laut dem Bloomberg-Bericht eine der Betroffenen dazu veranlasst, letztendlich ihre Kündigung einzureichen – und einen Whistleblower-Bericht an die Compliance-Abteilung von SAP zu übermitteln. Mit dem Resultat, dass ihr zwei Compliance-Beauftragte gesagt hätten, dass ihre Anschuldigungen nicht aufrechterhalten werden könnten und dass der Manager, selbst wenn dies der Fall wäre, nicht gegen die SAP-Richtlinien verstoßen habe. Bevor die Mitarbeiterin Signavio verließ, fasste sie die Vorwürfe gegen ihren Vorgesetzten außerdem in einer E-Mail zusammen und schickte diese an 62 weibliche Kollegen im Unternehmen. Gegenüber Bloomberg wollten sich weder SAP noch der Manager selbst zu den Anschuldigungen äußern. Auf eine Nachfrage der Computerwoche teilte SAP lediglich mit: “Wir nehmen alle Hinweise auf Fehlverhalten außerordentlich ernst und setzen bei jeglicher Belästigung auf eine Null-Toleranz-Politik. SAP verfügt über ein zuverlässiges Verfahren, um alle gemeldeten Vorwürfe zu untersuchen. Sollte das Verhalten eines Mitarbeitenden nicht unseren Richtlinien und Werten entsprechen, ergreifen wir umgehend entsprechende Maßnahmen. Zu individuellen Untersuchungen oder disziplinarischen Vorgängen äußern wir uns grundsätzlich nicht.” Sie wollen weitere interessante Beiträge zu diversen Themen aus der IT-Welt lesen? Unsere kostenlosen Newsletter liefern Ihnen alles, was IT-Profis wissen sollten – direkt in Ihre Inbox!